DEUTSCHSPRACHIGEGEMEINSCHAFT
PROVINZLÜTTICH
ROTARY-CLUBMALMEDY - HOHES VENN
WALLONISCHEREGION
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MALMEDY„Erinnerungen“eingeschichtlicherRundgang
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„Tradition hat nichts mit der Asche der Vergangenheit zu tun,
Tradition bedeutet , die Leidenschaft der Vergangenheit zu pfl egen!“
Diese bereichernde und interessante Reise öff net uns den Weg zur Entdeckung unserer Stadt
und ihrer bedeutendsten Merkmale.
Ehre gebührt den Schülern und Lehrern des „Athénée Royal Ardenne-Hautes Fagnes“ für ihre
bemerkenswerte Initiative, die sie in den Dienst der Besucher dieser Stadt gestellt haben.
Hoff en wir, dass diesen Jugendlichen der für die Entfaltung im Leben notwendige Ent-
deckungsdrang und die Leidenschaft erhalten bleiben.
Ehem. Kultur- und Tourismusschöffi n der Stadt Malmedy
Maria GENTGES
„Die Vergangenheit fasziniert uns nicht in dem Sinne, dass sie unserer Zeit gleicht; was uns fasziniert, sind
die Formen, die der Mensch auf Erden angenommen hat und durch die wir
versuchen, ihn zuerkennen“. (frei übersetzt)
Malraux,
Imaginäres Museum der Welt-Skulptur
Wege der Vergangenheit, Wege der Erinnerung aufzeigen: dieses Ziel hatten die Schüler der dritten All-
gemeinklasse des Athénée Royal Ardenne-Hautes Fagnes aus Malmedy sich mit der vorliegenden Arbeit
gesetzt. Die Schüler begaben sich mit viel Enthusiasmus auf die Spuren der Vergangenheit der Region.
Sie haben diese kleine historische Arbeit durchgeführt, um die Vergangenheit ihrer Vorfahren besser ken-
nenzulernen.
Athénée Royal ARDENNE - HAUTES FAGNES
Route de Falize, 21 4960 MALMEDY Tél. : 080/79.11.22 Fax : 080/79.11.24
Route de Spa, 3 4970 STAVELOT Tél. : 080/86.21.02 Fax : 080/88.03.65
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MALMEDY
und Umgebung Seite
1. Der Obelisk 4
2. Die Kapuzinerkirche 4
3. Der Sitz der Baltia-Regierung 5
4. Das Haus Vinette 5
5. Die Auferstehungskapelle 6
6. Die Gretedar-Halle 6
7. Der Kreuzweg 7
8. Der Puddingstein 7
9. Die Kathedrale 8
10. Das Rathaus 8
11. Die Villa Lang 9
12. Die Villa Steisel 9
STADTPLAN 10-11
13. Das Kloster 12
14. Die Outrelepont-Brücke 12
15. Das älteste Haus Malmedys 13
16. Die Krankenkapelle 13
17. Das Haus Cavens 14
18. Das Haus Villers 14
Weitere Sehenswürdigkeiten 15-19
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Der Obelisk500 Gulden ließ sich im Jahr 1781 der vorletzte Kirchen-
fürst des Fürstentums Stavelot-Malmedy die Errichtung
des Obelisken kosten: Jacques de Hubin ließ dort sein
Wappen und seine Devise anbringen. Diese lautete:
„Fluvius Pacis“. Der Obelisk wurde auf dem ehemaligen
Marktplatz (aus dem Jahre 1860) und jetzigen Place
Albert Ier errichtet.
Als die französischen Revolutionstruppen 1794 einmar-
schierten, wurde das Wappen entfernt. Später wurde auf
Anordnung des damaligen Bürgermeisters Delvaux das
Denkmal mit dem preußischen Adler versehen, den das
Stadtoberhaupt auf keinen Fall auf seinem „Rathaus“ sit-
zen sehen wollte. 1920 wurde der Adler wieder entfernt,
als die preußischen Kreise an das Königreich Belgien gin-
gen.
Kevin Gillet
Die KapuzinerkircheSie befindet sich im gleichnamigen Gässchen und ist dem Heiligen Franz von Assisi geweiht.
Ihre Gründung verdankt sie der Gemeinschaft der Kapuziner, die sich 1617 in Malmedy nie-
derließ. Der Grundstein des Klosters wurde 1623 gelegt. Das Gebäude war dem östlichen
Teil der Kirche angegliedert. 1902 wurde das Kloster zerstört, zuvor hatte es als Rathaus und
Schule gedient. Die Bruchsteinkirche verfügt über ein einziges Schiff mit einer Seitenkapelle.
Den Hauptaltar aus Eiche ziert ein Gemäl-
de, das nach Auffassung von Herman Rehm und
A. Bragard Pietkin im Jahr 1887 durch den Malmedier
Maler Counet realisiert wurde. Der „Club Wallon“ hingegen
glaubt, dass Englebert Fisen im Jahr 1905 das Werk schuf.
Es stellt die Geburt Christi dar. Eine hölzerne Jungfrau der
Lütticher Schule von Jean Delcour über der Eingangstür
wirft ihre Blicke auf die Besucher. Von der selben Schule
stammt ebenfalls eine weiße Holzjungfrau, die sich über
dem Seitenaltar befindet. In der Kirche, die Eigentum der
Gemeinde Malmedy ist, sind außerdem mehrere kostbare
Gemälde und Skulpturen, sowie Werke holländischer und
wallonischer Meister aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu
bewundern. Jean-François Livet
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Der Sitz der Baltia-RegierungDas zwischen 1912 und 1914 unter preußischer Herrschaft errichtete neoklassizistische Gebäu-
de sollte ursprünglich Landratssitz und Verwaltung werden. 1920 wurde es Hauptsitz der vom
Gouverneur der belgisch gewordenen
Gebiete Eupen und Malmedy, General
und Baron Baltia eingesetzten Regie-
rung. 1940 wurde das Anwesen teil-
weise durch einen Brand zerstört und
später wieder durch die deutschen Be-
satzer instandgesetzt, die dort ein Ver-
waltungszentrum einrichteten. Später
wurde das Anwesen unter Zwangsver-
waltung gestellt und 1951 kaufte es die
Elektrizitätsgesellschaft ESMA (Société
d‘électricité Entre-Sambre-et-Meuse-
Malmedy) dem belgischen Staat ab.
ESMA wurde dann ESMALUX, später UNERG und schließlich Bestandteil von Electrabel. 1988
wurde beschlossen, das Gebäude neu zu nutzen. Dort sollten die Finanzdienste von Malmedy
und Stavelot untergebracht werden. Doch die umfangreichen Um- und Restaurierungsarbei-
ten konnten erst 1996 nach einer Umstrukturierung des Ministeriums in Angriff genommen
werden. Im Juli 2001 zog die Verwaltung dort ein.
Das Haus VinetteDas vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammen-
de Haus Vinette ist eines der kleinsten Museen der
Welt (zwei Räume) und besteht sozusagen aus einem
Schaufenster, das man nur von außen betrachten
kann! Dort kann man ein Schlafzimmer aus der da-
maligen Zeit sehen. Im Bett liegt das schwer kranke
Fräulein Marie Thérèse Vinette. Die Szene erinnert an
ein Ereignis vom 16. Januar 1797 in Malmedy. Unter
den französischen Revolutionsbesatzern war es Geist-
lichen untersagt, die heiligen Sterbesakramente für
Kranke zu spenden, so dass die Bevölkerung spontan
Ungehorsam demonstrierte: sie trotzte Gendarmen
und Soldaten und organisierte mit dem Vikar eine
Prozession zum Haus Vinette, wo die junge sterbende
Frau die letzte Ölung empfing, bevor sie am 15. April
verstarb.
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Die AuferstehungskapelleSie wurde zwischen 1755 und 1757 auf der Place du
Pont Neuf im klassizistischem-Stil erbaut. Die Initiative,
die Kapelle zu errichten, stammte von dem ehemaligen
Jesuiten, dann Historiker, Publizisten und Gründer der
„Gazette de Cologne“ (Kölner Zeitung), Jean-Ignace
Roderique. Er galt als bekannter Autor zahlreicher his-
torischer und literarischer Werke, sowie als Verfasser
von Periodika. Die Kapelle war vor allen Dingen für die
älteren Leute des Stadtviertels La Vaulx bestimmt und
sollte ihnen ermöglichen, in der Nähe ihres Domizils an
Messen teilzunehmen. Zu den Senioren gehörten auch
die Eltern des Projektautors. Die Kapelle beherbergt die
Reliquien der Heiligen Emerentia, Albine und St. Justus.
Im Inneren befinden sich die Grabsteine des Erbauers
und seiner Familie.Aline Gillet
Die Gretedar-HalleUm die Stadt vor Plünderern und vorbeiziehenden Truppen zu schützen, errichtete das Malmedyer
Bürgertum im Jahr 1601 eine riesige Befestigungsmauer mit acht Zugangstoren. Eines dieser Tore
ist das Gretedar-Stadttor, das am äußersten Ende der Rue la Vaulx liegt. Von dort aus erreichte man
den Livremont-Hügel und indirekt das Warchetal oder den Osten Malmedys. Die erste Halle von
Malmedy (Place Albert Ier) fiel 1689 einem Groß-
brand zum Opfer. 1727 wurde das Gretedar
Stadttor zur Halle umgebaut, die lange Zeit die
Magistratur und den Hohen Justizhof beher-
bergten und von 1808 bis 1818 das Bürgermeis-
teramt. 1964 kaufte die VoE „Malmedy-Folklore“
(Gesellschaft für Archäologie und Geschichte)
das Gebäude von Privatpersonen, ließ es von
Grund auf restaurieren und machte daraus ihren
Sitz.François Colson
© Guy Massin
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Der KreuzwegAngelegt wurde er 1728 auf dem nördlich der Stadt liegenden Hügel von Livremont vom
Kapuziner Albert de Dinant. Der Kreuzweg zählte anfangs fünf, durch Holzkreuze symbolisierte
Stationen. 1873 wurden sie durch 14 andere
ersetzt, die wiederum 1913 durch die Flach-
reliefskulpturen des Aachener Künstlers
Burger ersetzt wurden. Eine sechseckige,
den Heiligen Agathe und Appolina geweih-
te Kapelle überragt den Kreuzweg. Über
dem Altar erhebt sich eine „Grablegung“
- es ist die 14. Station des Kreuzweges. Sie
überragt die Stadt in 97 Metern Höhe und
ist 20 Gehminuten vom Zentrum entfernt.
Sébastien Minne
Der Puddingstein
in MalmedyDas Gestein, welches das Relief um Malmedy zeich-
net, ist einmalig in Belgien. Es handelt sich um in Seen
vorkommende Ablagerungen, die roten Ziegelsteinen
gleichen und aus der Perm-Zeit stammen. Die Zentral-
schicht der Kalksteine verursacht Auflösungsphäno-
mene: die Zwergengrotte, das „Trou Ozer“ oder Pinakel
in Bévercé.
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Die KathedraleSie wurde den Heiligen Petrus, Paulus und Quirinus geweiht
und als Renaissance-Abteikirche errichtet. Sie wurde zwi-
schen 1776 und 1784 aus Malmedyer Arkosestein in Form
eines lateinischen Kreuzes gebaut. Die Pläne zeichnete der
Lütticher Architekt Charles-Antoine Galhausen, dessen Vor-
fahren aus St. Vith stammten. Zwei Türme mit aufgesetzten
Türmchen prägen die Fassade des Gotteshauses. In einem
der Türme befindet sich ein Glockenspiel. Besonders auffal-
lend sind die Größe und die Helligkeit des säulenlosen Kir-
chenschiffs, sowie das imposante Querschiff. Der Hochaltar
mit den Reliquien-Büsten stammt aus dem Jahr 1877. Die
Seitenaltäre befanden sich einst in der ehemaligen Pfarr-
kirche St. Gereon, die 1822 zerstört wurde. Einen von ihnen
(der westliche) ziert eine Jungfrauenstatue, vermutlich ein
Delcour-Werk. In der Kathedrale befindet sich außerdem
der Reliquienschrein des Heiligen Quirinus sowie ein sil-
bernes Reliquiar des Heiligen Gereon. Ab 1795 sowie nach
der Annektierung des Fürstentums durch die Französische
Republik wurde das Gotteshaus zeitweise in Stall und Vorratskammer für die Besatzungstruppen
umfunktioniert. Henri Steinbach kaufte das Gebäude 1817 auf und überließ es anschließend
der Gemeinde Malmedy, die dort ihre Pfarrkirche entstehen ließ. Für kurze Zeit wurde das Got-
teshaus während der General-Baltia-Regierung von 1921 bis 1925 Sitz der kurzlebigen Diözese
Eupen-Malmedy und aus diesem Anlass zur Kathedrale ausgerufen. Die Denkmalschutzkommis-
sion hat den Bau unter Schutz gestellt.Luc Greth
Das RathausEinen Großteil des riesigen Gartens der Mönche, der sich
von der Abtei bis zur „Chemin-rue“ erstreckte, kaufte der
Industrielle Henri Steinbach bei der Französischen Re-
volution auf. Sein Enkel Jules Steinbach (1841-1904) ließ
dort im Jahr 1898 eine neue Straße ziehen, die seinen
Namen trägt. Im Jahr 1900 baute er auf eigene Kosten
ein erstes Gebäude, und zwar das prächtige Rathaus
mit seiner Empfangshalle aus weißem Marmor. Der Bau
wurde am 28. September 1901 eingeweiht. Ein kaum
19-jähriger Malmedyer Architekt, Fritz Maiter, hatte die
Pläne für das Gebäude gezeichnet!
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Die Villa LangDiese aus dem sogenannten „Pierre de France“-
Stein erbaute Prachtvilla mit ihren Bruchstein-
rahmen wurde 1901 von Jules Steinbach
erbaut. Das Haus war für Steinbachs Tochter
Juliette bestimmt, die 1902 Hubert Lang heira-
tete. Daher auch der Name der Villa. Während
des Zweiten Weltkrieges war die Villa Sitz der
Kommandantur und der Kreisbauernschaft.
Später zog die Gemeindeverwaltung in das
Gebäude ein und kaufte es 1951. In dem Haus
ist auch die Friedensjustiz des Kantons unter-
gebracht. Im Eingangsbereich befindet sich
die Original Gusseisenplatte des Priors Parmentier. Im Trep-
penhaus hängt ein Brüsseler Wandteppich von G. Chaudoir.
Er war ein Geschenk des belgischen Staates im Jahr 1935
und repräsentierte unsere Provinzen. Im Haus befindet sich
ebenfalls ein Gemälde des Malmedyer Künstlers Alexandre
Thomas (1810-1898). Das Werk zeigt Judith und Holopher-
nes.
Die Villa Steisel1897 heirateten Laure Steinbach und Louis Steisel.
Steisel war einer der Gründer der Papierfabrik am Pont
de Warche. Dort, wo sich vorher zwei Gerbereihallen
befanden, ließ der Industrielle Jules Steinbach die
Flieder-Villa, später Villa Steisel genannt, für das junge
Paar erbauen. 1928 verkaufte Louis Steisel das Gebäu-
de an die Belgische Nationalbank, die dort ihren Sitz
bis 1956 unterhielt. Später wurde das Anwesen von
der Gemeinde Bévercé übernommen, die dort ihre
Verwaltung einrichtete und bis 1976 blieb.
© Guy Massin11
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Die Outrelepont-BrückeDie Brücke ist ein Beispiel architektonischer Kunst. Sie liegt an der Kreuzung der Rue de la Warche,
Vieux Thier und Rue de Bavière. Das Ursprungsbauwerk war vermutlich aus Holz und wird zu Beginn des
13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Zwischen 1619 und 1622 wurde die erste Steinbrücke mit sieben
Bögen errichtet. Jedoch, wie eine Expertise 1763 ergab, wiesen die Fundamente zahlreiche Mängel auf,
was 1765 zum Wiederaufbau des Objekts führte. Für den Bau wurden Steine aus dem Steinbruch von
Mont entnommen. Verziert wurde die Brücke mit einer Steinskulptur, die das Wappen von Fürstabt Ale-
xandre Delmotte darstellt. Das Kunstwerk wurde 1766
zerstört. Im Volksmund wird erzählt, dass eine Statue
des Heiligen Johannes Nepomuk auf die Brüstung ge-
stellt wurde. Sie verschwand zur Zeit der Revolution
und wurde 1986 durch eine Skulptur des Künstlers
Jean Thérer ersetzt.
Sophie Marquet
Das Kloster - „Malmundarium“Um 650 gründete der Mönch Remaklus das Benediktinerkloster von Stavelot-Malmedy. Das Kloster
von Malmedy wurde vermutlich als erstes um 648 erbaut und zwar dort, wo es heute noch steht: an
der Place du Châtelet. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals beschädigt und
wieder restauriert. Der jetzige Bau entstand im 18. Jahrhundert, nachdem das Kloster beim Groß-
brand der Stadt Malmedy im Jahr 1689 fast völlig zerstört wurde. Von der romanischen Abteikirche,
die nordöstlich der heutigen Kathedrale stand, blieb nur noch Asche. Zur Franzosenzeit war das
Gebäude Hauptstelle der Unterpräfektur, im 19. Jahrhundert Landwehrkaserne, später Progymna-
sium (Höhere Schule) und schließlich Königliches Athenäum bis 1982. 1985 erwarb die Gemeinde
die Anlage, die sie mehrere Jahre später restaurieren ließ. So wurden die Bedachungen, Fenster und
einige Teile im Inneren des Gebäudes von Grund
auf renoviert. Dachstuhl und Dachraum wurden
unter Denkmalschutz gestellt.
Das Gebäude wurde kürzlich komplett restau-
riert und in ein Touristik- und Kulturzentrum
umgebaut. Im Erdgeschoss beherbergt es eine
Kunstgalerie, Ateliers zu den Themen „Leder“, „Kar-
neval“ und „Papier“ sowie die Schatzkammer der
Kathedrale. Im Dachgeschoss sind das „Historium“,
Ausstellungs- sowie Versammlungsräume unter-
gebracht. Das Malmundarium ist das ganze Jahr
über geöffnet.13
14© Charles Crasson
© Pierre Coupez
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Das älteste HausMalmedysDas älteste Haus Malmedys liegt am rechten War-
che-Ufer im Stadtviertel Outrelepont. Es stammt
aus dem 16. Jahrhundert und blieb von den
Großbränden von 1587, 1689 und 1944 verschont.
Trotz der Kriege und der schlimmsten Überschwem-
mungen hat das Haus seinen ursprünglichen,
typischen Charakter beibehalten. Dieses winzige
Ardennenhäuschen wurde aus Lehm gebaut. Die
recht engen Innenräume verleihen dem Bau eine
besonders gemütliche und warme Atmosphäre.
Die Blicke werden unweigerlich von der hübschen
Fassade mit den originellen Fensterläden angezo-
gen. Das Haus ist ein kostbares architektonisches
Überbleibsel aus längst vergangener Zeit.
Die KrankenkapelleDie Kapelle wurde 1188 der Heiligen Maria Magda-
lena geweiht und betreute eine ehemalige Leprasta-
tion. 1554 wurde sie neu errichtet und der Verehrung
der Jungfrau Maria gewidmet. Nach einer Pestepide-
mie, die mehr als 200 Opfer forderte, spendete 1741
der aus Faymonville gebürtige und in Köln lebende
Nicolas Lejeune eine Holzstatue mit der Jungfrau
Maria und dem Kind. Diese Statue wurde 1998 bei
helllichtem Tage von zwei skrupellosen Unbekann-
ten entwendet. Bis heute fehlt von ihr jede Spur. So
wurde das Gotteshaus die Kapelle Unserer Lieben
Frau der Kranken und gleichzeitig Pilgerstätte über
viele Jahrhunderte hinweg. Die zahlreichen Votiv-
gaben an den Wänden zeugen von der Inbrunst der
Gebete, welche die Bevölkerung auch heute noch
der Jungfrau entgegenbringt.
© Charles Crasson
© Guy Massin
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Das Haus Cavens1830 ließen Jean-Hubert Cavens und seine Frau Anne-
Elisabeth den imposanten Bau als Waisenhaus errichten.
Dieses blieb bis 1960 bestehen. Anschließend wurde
dort das Internat des Institut Notre-Dame (technische
Schule) untergebracht. 1968 kaufte die Stadt Malme-
dy das Haus um es zu kulturellen Zwecken zu nutzen.
Ein Mehrzwecksaal, eine Bibliothek, das nationale Pa-
piermuseum sowie das Karnevalsmuseum wurden
eingerichtet. Die offizielle Einweihung des Papiermuse-
ums fand am 19. August 1986 statt. Nach dem Umzug
dieser Einrichtungen in das Malmundarium (ehemaliges
Kloster), erhält das Haus Cavens eine neue Bestimmung
durch die SPI (Agentur für die wirtschaftliche Entwick-
lung der Provinz Lüttich).
Das Haus VillersDas Haus Villers wurde 2006 durch das Ministerium der wal-
lonischen Region als außergewöhnliches Erbgut der Wallonie
anerkannt. Im Jahr 1724 auf Initiative der Malmedyer Bürger
Elisabeth und Joseph Dester erbaut, spiegelt das Gebäude
die stilistische Feinheit der Epoche wider. Wem die Pläne des
Hauses zugesprochen wurden, ist ungewiss, allerdings wird
Laurenz Mefferdatis (1677-1748), ein Architekt aus Aachen
damit in Verbindung gebracht. Das Haus Villers bleibt der
einzige Zeuge einer Patrizierarchitektur, die noch in Malme-
dy erhalten wird. Das Haus ist mehr als außergewöhnlich. Die
Qualität der für das 18. Jh. typischen Ausstattung zeichnet
sich sowohl durch seine Architektur als auch durch seine Ho-
mogenität aus. Einzigartig sind auch der Erhalt des Gebäudes
überhaupt sowie sein Dekor. Dieses Haus hat seine Authen-
tizität bewahrt, trotz der Installierung von modernen Sani-
täranlagen oder Elektrizität, die aber unerlässlich waren. Bis
2003 gehörte das Haus Simone Villers. Wie durch ein Wunder
blieb es 1944 von den Bombardements verschont.
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Das Bezirkskommissariat Dieses historische Gebäude stammt aus
der 2. Hälfte des 19. Jh. Im Jahr 1953 kam
es in den Besitz des Bezirkskommissariats.
Im Jahr 2000 wurde es vollständig renoviert
und beherbergt u.a. den deutschen Über-
setzungsdienst des Innenministeriums.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Die ältesten Stadt- viertel von MalmedyOutrelepont: ein sehr bekanntes Stadtviertel, das
hinter der gleichnamigen Brücke beginnt.
Die Straßen Haute Vaulx und LaVaulx: der Schiefer-
belag der Häuserfronten ist hier besonders hervor-
zuheben.
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Die Scheune WatyDieser Bau wurde ursprünglich als Lohgerberei ge-
nutzt. Hier wurden gegerbte Lederhäute ausge-
breitet. Um die Räume bestmöglich zu durchlüften
wurden die Fenster geöffnet, die noch heute in ihrer
ursprünglichen Form an der Westfassade zu sehen
sind.
Die TotenkapelleEhemalige Kapelle der Hl. Helena, die von Renard
David gebaut und 1755 geweiht wurde.
Der FriedhofDie Gedenkstätte der Malmedyer Familien, ein historisches und kulturelles
Erbgut von hohem Wert.
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Der sogenannte InselbrunnenDie bedeutendste Mineralwasserquelle der Stadt, nur 50 Meter vom Brunnen
des Hl. Quirinus entfernt, dessen Wasser als Heilmittel von Augenleiden und
Rheuma betrachtet wird.
Der Galgenbaum in FloriheidZeuge der Hinrichtung der drei Renard-Brüder, als Strafe für den Mord am
Hw. Pfarrer Deleau von Xhingesse am 16. November 1778.
Die drei Musikpavillons der StadtPavillon „Pont Neuf“ : 1934 anlässlich der Grün-
dung der Instrumentalvereinigung „La Lyre“ erbaut,
die allerdings während des Krieges aufgelöst wurde.
Pavillon „Place St-Géréon“: 1901 eingeweiht, an-
lässlich eines Konzerts mit den 4 Musikvereinigung-
en der Stadt („L’Echo de la Warche“, „l’Union Wal-
lonne“, „La Malmédienne“, „La Fraternité“). Er steht
an der Stelle, wo damals die ehemalige Pfarrkirche
St. Gereon im 10. Jh. errichtet wurde.
Pavillon „Place de Rome“: im Jahr
1924 auf Initiative des Malmedyer
Hoteliers Rodolphe Laroche gebaut.
Er schenkte ihn der Gemeinde.
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Die Brunneneinfassung an der Place de la FraterntéStammt sehr warscheinlich aus dem 17. Jh. und wird
durch eine Quelle aus Floriheid gespeist. 1784 wurden
dort Bleirohre eingesetzt. Die Durchflussmenge wurde
1825 verstärkt.
Kleiner Altar am Haus BodetDie kleine Marienstatue soll einen Großbrand aufgehalten und somit die
Vernichtung des Stadtviertels vermieden haben.
Place de CochemWurde nach der Partnerstadt an der
deutschen Mosel (seit 1973) benannt.
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© Charles Crasson
Denkmäler, Gedenksteine, Büsten und Medaillons
r dem ehemaligen Kloster steht ein bedeutendes Grabmal zu Ehren
der Verstorbenen des 1. Weltkrieges (1914 – 1918).
zu Ehren der Zivilopfer der Bombardierungen vom Dezember ´44. Die
Gedenksteine enthalten 219 eingravierte Familiennamen.
die Opfer des 2. Weltkrieges.
1984, als Erinnerung an die Befreiung, 40 Jahre zuvor, errichtet wurde.
Felsstein ein Medaillon des Malmeyder Jean-Nicolas Ponsart (1788-
1870) angebracht.
an die berühmte Botanikerin Marie-Anne Libert.
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schild mit folgendem Text: „Hier wohnte Marie-Anne Libert,
Botanikerin“ (1782-1865).
Erinnerung an den Pfarrer Peters.
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