LARS consult Gesellschaft für Planung und Projektentwicklung mbH Bahnhofstraße 20 � 87700 Memmingen
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Autobahndirektion Südbayern - Dienststelle Kempten
A 96 LINDAU - MEMMINGEN - MÜNCHEN
NACHTRÄGLICHE LÄRMVORSORGE MEMMINGEN -
AMENDINGEN
VON STR.-KM 65,275 BIS STR.-KM 66,880
Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 3 c UVPG
(Unterlage 19.4)
02.04.2015
GEGENSTAND A 96 Lindau - Memmingen - München Nachträgliche Lärmvorsorge Memmingen - Amendingen von
Str.-km 65,275 bis Str.-km 66,880
Allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 3 c UVPG (Unterlage 19.4)
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BEARBEITER
Bernd Munz - Dipl. Geograph
Alex Semler - Dipl.-Ing. (FH) Umweltsicherung
Memmingen, den 02.04.2015 Bernd Munz - Dipl. Geograph
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INHALTSVERZEICHNIS
1 Anlass und Aufgabenstellung 1
1.1 Einführung 1
1.2 Aufgaben und Zielsetzung der vorliegenden Unterlage 1
2 Merkmale des Projektes 2
2.1 Beschreibung des Vorhabens 2
2.2 Wirkfaktoren 3
3 Standort des Projektes 4
4 Merkmale der potenziellen Auswirkungen 6
4.1 Maßnahmen zur Schadensbegrenzung 6
4.2 Abschätzung der Erheblichkeit von potenziellen Auswirkungen 7
4.3 Prüfkriterien 10
4.4 Bewertungsmethodik – Bewertung der Umweltauswirkungen 10
5 Zusammenfassung 18
6 Literatur und Quellen 20
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Beschreibung des Projektes 2
Tabelle 2: Auflistung der amtlich kartierten Biotope im Untersuchungsgebiet
(von West nach Ost) 4
Tabelle 3: Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen 6
Tabelle 4: Merkmale der potenziellen Auswirkungen 7
Tabelle 5: Checkliste zur Bewertung der Intensität von Umweltauswirkungen 11
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Übersichtsplan Untersuchungsgebiet 6
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1 Anlass und Aufgabenstellung
1.1 Einführung
Die Autobahndirektion Südbayern plant den Ausbau der bestehenden Lärmschutzanlagen an der BAB
A 96 zwischen Str.-km 65,275 und Str.-km 66,880. Anlass ist die Reduzierung der Lärmimmissionen in
den angrenzenden Wohngebieten (Stadtgebiet von Memmingen zwischen dem Autobahnkreuz
Memmingen und der Anschlussstelle Memmingen Ost).
Im UVPG erfolgt die Festlegung von Vorhaben mit erheblichen Umweltauswirkungen durch die Kom-
bination aus Einzelfallprüfung und Schwellenwerten bzw. Kriterien. Für neue Vorhaben, die in Spalte
1 oder 2 des Anhanges 1 aufgeführt sind, ist ab Erreichen des Schwellenwertes oder des Kriteriums
eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Bei anderen Vorhaben (Änderungsvorhaben,
Vorhaben in schutzwürdigen Gebieten, Kumulation von Vorhaben) hat bei Erfüllung der jeweiligen
Kriterien zunächst eine Einzelfallprüfung zu erfolgen.
1.2 Aufgaben und Zielsetzung der vorliegenden Unterlage
Das Instrument der Einzelfallprüfung dient dazu, einzelfallgerecht und treffsicher Vorhaben zu identi-
fizieren, bei denen mit erheblichen Umweltauswirkungen zu rechnen ist. Es wird für jene Vorhabens-
typen angewandt, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie keine erheblichen Umweltauswirkun-
gen haben. Die vorliegenden Unterlage soll demnach die notwendigen Angaben zusammenstellen,
anhand derer von der prüfenden Behörde entschieden werden kann, ob mit dem geplanten Vorha-
ben erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Wird diese Fragestellung bejaht, so ist eine
Umweltverträglichkeitsprüfung für das geplante Vorhaben durchzuführen.
Die zusammengestellten Informationen sollen also zunächst eine Grobbeurteilung der Umweltver-
träglichkeit des Vorhabens durch die Prüfbehörde ermöglichen.
Im Rahmen der Vorprüfung des Einzelfalls im Sinne des § 3 c UVPG werden Informationen zusam-
mengetragen
• zu den Merkmalen des Projektes (Bewertung der charakteristischen Wirkfaktoren wie z.B. Größe,
bzw. Flächeninanspruchnahme, Emissionen, Abfallerzeugung, Unfallrisiko etc.)
• zum Standort des Projektes (ökologische Empfindlichkeit des geographischen Raums)
• zu den Merkmalen der potenziellen Auswirkungen (Intensität, Reichweite, Wahrscheinlichkeit,
Dauer, Häufigkeit und Reversibilität von Auswirkungen)
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2 Merkmale des Projektes
2.1 Beschreibung des Vorhabens
Der geplante Ausbau der bestehenden Lärmschutzanlagen entlang der BAB A 96 im Streckenab-
schnitt zwischen Str.-km 65,275 und Str.-km 66,880 lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Tabelle 1: Beschreibung des Projektes
Lage Bestand Planung
Nord
Str.-km 65,300 bis
65,441
von Westen beginnende Einschnittsbö-
schung bis zu 5 m Höhe (bei Str.-km 65.440)
Altgrasbestand auf Böschungsfläche, nur im
östlichen Teil Baum- und Strauchhecke
Errichtung Lärmschutzwall / -
wandkombination auf künftig 3,5
bis 7,5 m über Gradiente
Str.-km 65.441 bis
65.472 Bauwerk Nr. 65.1 Bauwerk Nr. 65.1
Str.-km 65.472 bis
65.731
Einschnittsböschung zwischen 5 und 7 m
Höhe
dichter Gehölzbewuchs (Baum- und
Strauchhecke)
Errichtung Lärmschutzwand, 9 m
über Gradiente
Str.-km 65.731 bis
65.740 Bauwerk Nr. 65.2
Bauwerk Nr. 65.2
+ Errichtung Lärmschutzwand mit
einer Höhe von 2,0 m
Str.-km 65.740 bis
65.918
Lärmschutzwall-/ -wandkombination, Höhe
5 bis 6,5 m über Gradiente
im westlichen Teilabschnitt dichter Gehölz-
bewuchs (Baum- und Strauchhecke), im
Osten Lärmschutzwand
Errichtung Lärmschutzwand, 9 m
über Gradiente mit 2 m Auskra-
gung
Str.-km 65.911 bis
66.301
Lärmschutzwand, Höhe 1,5 m über Gradien-
te
kein Bewuchs, Lärmschutzwand
Errichtung Lärmschutzwand,
Höhe 4,0 m über Gradiente
Süd
Str.-km 65,300 bis
65,465
von Westen beginnende Einschnittsbö-
schung bis zu 5 m Höhe (bei Str.-km 65.460)
im Westen Altgrasbestand auf Böschungs-
fläche, im östlichen Teil Baum- und
Strauchhecke
Errichtung Lärmschutzwall auf
künftig 2 bis 6 m über Gradiente
Str.-km 65.465 bis
65.492 Bauwerk Nr. 65.1 Bauwerk Nr. 65.1
Str.-km 65.492 bis
65.729
Lärmschutzwall, Höhe 5 bis 7 m über Gradi-
ente, durchgehend dichter Gehölzbewuchs
(Baum- und Strauchhecke)
Errichtung Lärmschutzwand, 9 m
über Gradiente (65,492 bis
65,600)
Errichtung Lärmschutzwand, 10
m über Gradiente (65,600 bis
65,729)
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Lage Bestand Planung
Str.-km 65.731 bis
65.740 Bauwerk Nr. 65.2
Bauwerk Nr. 65.2
+ Errichtung Lärmschutzwand mit
einer Höhe von 2,0 m
Str.-km 65.740 bis
65,911
Lärmschutzwall-/ -wandkombination, Höhe
6 bis 8 m über Gradiente
durchgehend dichter Gehölzbewuchs
(Baum- und Strauchhecke)
Errichtung Lärmschutzwand, 9 m
über Gradiente mit 2 m Auskra-
gung
Str.-km 65.912 bis
66.298
Lärmschutzwand, Höhe 2 m über Gradiente
kein Bewuchs, Lärmschutzwand
Errichtung Lärmschutzwand, 4 m
über Gradiente
Str.-km 66,306 bis
66,678
Lärmschutzwall, Höhe ca. 2,5 m über Gradi-
ente
durchgehend dichter Gehölzbewuchs
(Baum- und Strauchhecke)
Errichtung Lärmschutzwand auf
bestehendem Wall, 6,5 m über
Gradiente
Str.-km 66.678 bis
66.701
Lärmschutzwand, Höhe 2,5 m über Gradien-
te, Bauwerk 66-3
kein Bewuchs, Lärmschutzwand
Errichtung Lärmschutzwand auf
Bauwerk 66.3, 4 m über Gradien-
te
Str.-km 66,701 bis
66,880
Lärmschutzwall, Höhe ca. 3 m über Gradien-
te
durchgehend dichter Gehölzbewuchs
(Baum- und Strauchhecke)
Errichtung Lärmschutzwand auf
bestehendem Wall, 5,5m über
Gradiente
Zusammenfassend betrachtet werden die bestehenden Lärmschutzeinrichtungen demnach auf ma-
ximal bis zu 10 m über Gradiente erhöht.
2.2 Wirkfaktoren
Als grundsätzliche Wirkfaktoren des geplanten Projektes sind im Rahmen der vorliegenden Unterlage
folgende möglichen Auswirkungen zu überprüfen:
baubedingt
• Rodung von straßenraumwirksamen Einzelbäumen / Gehölzbeständen
• Vorübergehende Inanspruchnahme durch Arbeitsstreifen und Baustelleneinrichtungsflächen
sowie Zwischenlager für Baumaterial
• Baubedingte Emissionen im Zuge der Neubaumaßnahmen
• Beeinträchtigung der Wohnfunktion bzw. des Landschaftsbildes durch Bauverkehr, Baustellenbe-
trieb und Baugerät (z. B. Kräne)
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anlagenbedingt
• Veränderung des Erscheinungsbildes der Landschaft durch neue Baukörper
• Dauerhafte Flächeninanspruchnahme durch Überbauung von Vegetationsbeständen im Zuge
evtl. Neubaumaßnahmen bzw. Versiegelung bisher unversiegelter Bereiche mit negativen Aus-
wirkungen auf die Schutzgüter Tiere / Pflanzen, Boden, Wasser, Klima / Luft, Landschaftsbild etc.
• Erhöhung der Zerschneidungs- und Trenneffekte maßgeblich für die Tierwelt an den potenziellen
Wanderlinien (v. a. entlang des Stadtbachs und des Stadtparks „Neue Welt“)
betriebsbedingt
• Reduzierung der Lärm- bzw. Schadstoffimmissionen entlang der Trasse aufgrund der abschir-
menden Wirkung der höheren Lärmschutzeinrichtungen
3 Standort des Projektes
Das Projektgebiet liegt im Norden von Memmingen. Die BAB A 96 grenzt hier an Gewerbe-, Misch-
und Wohngebiete sowie diverse Grünflächen (v. a. Gelände der ehemaligen Landesgartenschau:
Stadtpark „Neue Welt“) und im nordöstlichen Teilabschnitt auch landwirtschaftliche Nutzflächen an.
Der Stadtbach unterquert die BAB A 96 von Süden kommend bei Str.-km 65.950 und wird unmittel-
bar nördlich der Autobahn über ein Wehr in Memminger Ach und Neuwelter Bach geteilt. Darüber
hinaus werden auch die im Parkgebiet der „Neuen Welt“ gelegenen Stillgewässer von der BAB A 96
überquert. Hinsichtlich der im Planungsraum vorhandenen Grünstrukturen sind in erster Linie die auf
den bestehenden Wällen bzw. Böschungen vorhandenen Gehölzbestände hervorzuheben. Dabei
handelt es sich meist um Strauch- und Baumhecken mittleren Alters. Als bestandsbildende Gehölzar-
ten sind u. a. Stiel-Eiche, Feld-Ahorn, Berg-Ahorn, Hänge-Birke, Rotbuche, Liguster, Rotfichte, Schle-
he, Hasel, Eberesche und Winter-Linde zu nennen. Die offenen Böschungs- / Wallflächen werden von
straßenbegleitenden Altgrasbeständen eingenommen.
Im Untersuchungsgebiet sind keine naturschutzrechtlich geschützten Gebiete und Bestandteile der
Natur ausgewiesen. Folgende amtlich geschützten Biotope der bayerischen Biotopkartierung kom-
men jedoch im Untersuchungsraum vor:
Tabelle 2: Auflistung der amtlich kartierten Biotope im Untersuchungsgebiet (von West nach Ost)
Bezeichnung Lage Beschreibung (gemäß amtlicher Biotop-kartierung)
Bestand / Auswirkungen
Biotop MM
0232.002
Ruderalfläche
nördlich der A 96
Teilfläche 02: Direkt an Autobahn sich
anschließende, größere Fläche mit Ru-
deralvegetation und Initialvegetation tro-
cken. Gelände nach W hin spitz zulaufend,
randlich gezäunt, Am Südrand lockere
Anpflanzung mit Larix decidua, Fläche an-
Biotop zwischenzeitlich nicht
mehr vorhanden, durch Ge-
werbeflächen überbaut – keine
projektbedingten Auswirkun-
gen
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sonsten gehölzfrei. Auf anstehendem Un-
tergrund (Niederterrassenschotter) Initial-
vegetation mit Tripleurospermum auf-
kommend. Hoher Anteil an Arten des Wirt-
schaftsgrünlandes vorhanden.
Biotop MM
0205.003 und
004
Gewässerbeglei-
tender Gehölz-
saum an Mem-
minger Ach
Teilfläche 03: Nördlich der Straße Mem-
minger Ach etwa 10m breit, etwa 1m ein-
getieft. Im Süden gehölzfrei, nach Norden
hin in dichten Gehölzsaum übergehend.
Teilfläche 04: Bach im Westen: Gewässer-
begleitender Gehölzsaum nur im Süden
vorhanden und strauch- artigen Charakter
(Salixdominanz) annehmend. Bach im Os-
ten: Bach etwa 1,50-2,00m eingetieft, von
kleinen Sohlschwellen unterbrochen, und
Bachbett z.T. mit Rasengittersteinen befes-
tigt. Westufer von lückigem Gehölzsaum
(Salix, Betula, Sambucus) überstellt. Im
Osten an Eisenburger Straße von markan-
ter Fraxinus excelsior - Allee überstellt.
Memminger Ach mit wichtiger Ausgleichs-
und Vernetzungsfunktion im Memminger
Stadtgebiet.
keine projektbedingten Aus-
wirkungen auf die Biotopstruk-
tur, da das Gewässer unterhalb
der großen Autobahnbrücke
verläuft und in diesem Bereich
nur die bestehenden Lärm-
schutzwände auf der Brücke
erneuert / erhöht werden
Biotop MM
0229.001 und
002
Biotopkomplex
nördlich des
Schumacher-
rings, "In der
neuen Welt".
Große zusammenhängende Freifläche
östlich der Memminger Ach mit flächenhaf-
tem Salixgebüsch und Ruderalfläche im
mittleren Bereich, im Süden parkartigen
Charakter annehmend und nach Norden
mit zwei größeren Teichen abschließend.
Biotop von Autobahnbrücke (Memmingen-
Augsburg) geteilt.
Teilfläche 01 zwischenzeitlich
nicht mehr vorhanden, durch
Stadtpark „Neue Welt“ ersetzt
– keine projektbedingten Aus-
wirkungen da das Gelände der
„Neuen Welt“ unterhalb der
großen Autobahnbrücke ver-
läuft und in diesem Bereich nur
die bestehenden Lärmschutz-
wände auf der Brücke erneuert
/ erhöht werden
Biotop MM
172.001 und
002
Eisenbahnnetz
im Memminger
Stadtgebiet als
wichtiges Ele-
ment der Bio-
topvernetzung
Teilfläche 01: In Strauchschicht vereinzelt
von alten Sambucus, Salix und Euonymus
überstellt. Krautschicht stark ruderalisiert
und von an- grenzendem Grünland beein-
flusst
Teilfläche 02: Böschungen durch angren-
zendes Grünland – zumindest am Bö-
schungsfuß - stark eutro- phiert. Bahn-
damm nach Osten hin flächig von Petasites
überzogen und vereinzelt von Sambucus
überstellt, Südseite mit z.T. trockenen
Bodenverhältnissen
keine projektbedingten Aus-
wirkungen auf die Biotopstruk-
tur, da die Bahnlinie unterhalb
der großen Autobahnbrücke
verläuft und in diesem Bereich
nur die bestehenden Lärm-
schutzwände auf der Brücke
erneuert / erhöht werden
Biotop MM
0154.002
Ruderalfläche im
Industriegebiet
Nord
Teilfläche 02: kleine Ruderalfläche. Inmit-
ten von landwirtschaftlich intensiv genutz-
tem Grünland (flacher, südexponierter
Hang) gelegen. Vereinzelt von Sambucus
überstellt, ansonsten von Solidago im Os-
ten und Cala magrostis im Westen geprägt.
Insgesamt stark eutrophiert (Urtica). Im
Westen von Hochspannungsmast begrenzt.
Biotop zwischenzeitlich durch
Gehölzpflanzungen auf der
Autobahnböschung weitge-
hend ersetzt – keine projekt-
bedingten Auswirkungen
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Abbildung 1: Übersichtsplan Untersuchungsgebiet
4 Merkmale der potenziellen Auswirkungen
4.1 Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
Zur Reduzierung der Eingriffsintensität werden folgende Maßnahmen zur Vermeidung und Vermin-
derung umgesetzt.
Tabelle 3: Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen
Schutzgut Projektwirkung Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen
Luft / Klima Überbauung Begrenzung der von Rodung betroffenen Gehölzflächen auf das aus
technischer Sicht unbedingt notwendige Maß
Verbesserung der kleinklimatischen Verhältnisse durch entsprechende
grünordnerische Maßnahmen
Boden Abtrag und Bo-
denversiegelung
Minimierung von Bodenauf- und Bodenabtrag, Sachgerechter Umgang
mit anfallendem Oberboden
Beschränkung der Bodenversiegelungen auf das notwendige Mindest-
maß; anfallender Boden bzw. Erdaushub ist möglichst im Plangebiet zu
verwerten
Tiere und Pflanzen Lebensräume Anreicherung der Landschaft durch Pflanzung von heimischen Gehölzen
im Rahmen der Ausgleichsflächenkonzeption bzw. der Gestaltungsmaß-
nahmen entlang der Trasse.
Erhaltung schutzwürdiger Straßenbäume durch geeignete Schutzmaß-
nahmen während der Bauzeit nach RAS-LP 4 bzw. DIN 18920. Dies gilt
auch für geschützte Gehölze auf Nachbargrundstücken.
Durchführung der Rodungsarbeiten von Oktober bis Februar außerhalb
der Brutzeit von Vögeln.
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Schutzgut Projektwirkung Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen
Überprüfung der zu rodenden Gehölze auf mögliche Quartierlebensräu-
me von Fledermäusen
Verwendung von geeigneten Materialien für den Bau der Lärmschutzein-
richtungen, die von Vögeln und insbesondere von Fledermäusen gut
geortet werden können (keine stark reflektierenden Oberflächen)
Stadt- und Land-schaftsbild
Nah- und
Fernwirkung
Reduzierung der Auswirkungen auf das Stadt- und Landschaftsbild durch
Neupflanzungen von Gehölzen entlang der Trasse sowie Verwendung
von Baumaterialien die sich möglichst gut in die Landschaft integrieren
lassen (in erster Linie Holz sowie transparentes Material, Verzicht auf
stark leuchtende Farben).
Wasser Oberflächenwas-
ser
Die Erhöhung der bestehenden Lärmschutzeinrichtungen führt neben
der Reduzierung der Schallimmissionen auch zu einer Abnahme der
Schadstoffeinträge in die angrenzenden Fließ- und Stillgewässer („Neue
Welt“)
Mensch / Erho-lung / Lärm
Wohn- und Nah-
erholungsumfeld
Maßgebliche Zielsetzung der geplanten Erhöhung der Lärmschutzeinrich-
tungen entlang der BAB A 96 ist die Reduzierung der Lärmimmissionen in
den angrenzenden Wohngebäuden sowie den Erholungsgebieten („Neue
Welt“)
4.2 Abschätzung der Erheblichkeit von potenziellen Auswirkungen
Nachfolgend werden die in Kap. 2.2 genannten (grundsätzlich möglichen) Wirkfaktoren bezüglich
ihrer Erheblichkeit eingeschätzt. Dabei sind Kriterien wie Intensität, Reichweite, Wahrscheinlichkeit,
Dauer, Häufigkeit und Reversibilität von potenziellen Auswirkungen zu berücksichtigen.
Tabelle 4: Merkmale der potenziellen Auswirkungen
Nr. Wirkfaktor: Merkmale:
baubedingt
1.1 Rodung von stra-
ßenraumwirksa-
men Einzelbäumen
/ Gehölzbeständen
- Für den geplanten Ausbau der Lärmschutzeinrichtungen zwischen dem
Autobahnkreuz Memmingen und der Anschlussstelle Memmingen Ost
müssen bestehende Gehölze auf den Autobahnböschungen gerodet
werden. Dabei handelt es sich überwiegend um relativ dichte Baum-
und Strauchhecken. Soweit dies aus technischer Sicht möglich ist wer-
den die Gehölze erhalten. Die Rodung erfolgt von Oktober bis Februar
und damit außerhalb der Brutzeit von Vögeln. Darüber hinaus werden
die zu rodenden Gehölze auf mögliche Quartierlebensräume von Fle-
dermäusen untersucht. Unter Berücksichtung dieser Vermeidungsmaß-
nahmen sowie der Tatsache, dass es sich bei den zu rodenden Gehölzen
um stark vorbelastete Bestände handelt (räumliche Nähe zur Autobahn)
ist die Rodung zusammenfassend betrachtet nicht als erheblicher Ein-
griff zu bewerten. In diesem Zusammenhang wird auf die geplanten
Neupflanzungen von Gehölzbeständen entlang der Trasse sowie im
Rahmen der Ausgleichsflächenkonzeption hingewiesen.
1.2 Vorübergehende
Inanspruchnahme
- Die vorübergehende Inanspruchnahme durch Arbeitsstreifen und
Baustelleneinrichtungsflächen wird auf das technisch unbedingt nötige
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Nr. Wirkfaktor: Merkmale:
durch Arbeitsstrei-
fen und Baustel-
leneinrichtungsflä-
chen sowie Zwi-
schenlager für
Baumaterial
Maß reduziert. Notwendige Zwischenlager für Baumaterial dürfen nur in
Bereichen eingerichtet werden, die von geringer ökologischer Bedeu-
tung sind. Die Eingriffsintensität dieser baubedingten Auswirkungen ist
insgesamt als gering zu bewerten.
1.3 Baubedingte Emis-
sionen im Zuge der
Neubaumaßnah-
men
- Die baubedingten Emissionen im Zuge der notwendigen Neubaumaß-
nahmen sind – insbesondere im Verhältnis zu den auf der A 96 vorhan-
denen verkehrsbedingten Lärm- und Schadstoffemissionen – nur von
sehr untergeordneter Bedeutung.
1.4 Beeinträchtigung
der Wohnfunktion
bzw. des Land-
schaftsbildes
durch Bauverkehr,
Baustelleneinbe-
trieb und Baugerät
(z. B. Kräne)
- Auch mögliche Beeinträchtigungen der Wohnfunktion bzw. des Land-
schaftsbildes durch Bauverkehr, Baustellenbetrieb und Baugerät sind –
angesichts der bestehenden Vorbelastung durch den Verkehr auf der
BAB A 96 - nur von sehr geringer Beeinträchtigungsintensität.
anlagenbedingt
2.1 Veränderung des
Erscheinungsbildes
der Landschaft
durch neue Bau-
körper
- Mit dem geplanten Ausbau der Lärmschutzeinrichtungen im Trassenab-
schnitt zwischen dem Autobahnkreuz Memmingen und der Anschluss-
stelle Memmingen Ost wird eine Veränderung des Stadt- bzw. Land-
schaftsbildes einhergehen. Dies resultiert einerseits aus der geplanten
Erhöhung der bestehenden Lärmschutzeinrichtungen auf bis zu 10 m
über Gradiente. Außerdem führen auch die im Zuge der Baumaßnah-
men zwingend notwendigen Rodungen von Gehölzen zu einer stärkeren
Wahrnehmung der (dann höheren) Lärmschutzeinrichtungen. Diese sind
in der Bestandssituation häufig durch Gehölzbestände verdeckt und
meist nur begrenzt erkennbar. Hinzu kommt, dass insbesondere im Ab-
schnitt zwischen Str.-km 65.740 und 65.920 (nördlich der Trasse) die
rückwärtige (den Wohngebäuden zugewandte) Seite der dort installier-
ten Lärmschutzwand durch unterschiedliche Maßnahmen privater
Grundstücksbesitzer relativ gut eingegrünt ist (v. a. Rankgewächse). Mit
dem Neubau einer Lärmschutzwand in diesem Bereich werden die ge-
wohnten Blickbezüge (eingegrünte, niedrigere Lärmschutzwand) durch
neue (höhere Lärmschutzwand, noch nicht eingegrünt) ersetzt. Dies
kann bei unmittelbaren Anwohnern zunächst durchaus mittlere bis ho-
he Beeinträchtigungsintensität haben. Da beim subjektiven Empfinden,
ob etwas als störend empfunden wird oder nicht jedoch auch die Tatsa-
che eine Rolle spielt, dass der Ausbau der Lärmschutzeinrichtungen
überwiegend positive Wirkungen auf die unmittelbaren Anwohner hat
(v. a. Reduzierung der Lärm- und Schadstoffbelastung) und zudem lang-
fristig von einem Gewöhnungseffekt an die neuen Anlagen auszugehen
ist, sind insgesamt betrachtet zwar in Einzelfällen durchaus mittlere bis
hohe, aber nicht erhebliche Auswirkungen zu erwarten. In diesem Zu-
sammenhang wird auf die geplanten Neupflanzungen von Gehölzbe-
ständen entlang der Trasse sowie private Eingrünungsmaßnahmen hin-
gewiesen, welche die Beeinträchtigungsintensität ebenfalls reduzieren.
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Nr. Wirkfaktor: Merkmale:
2.2 Dauerhafte Flä-
cheninanspruch-
nahme durch
Überbauung von
Vegetationsbe-
ständen im Zuge
evtl. Neubaumaß-
nahmen bzw.
Versiegelung bis-
her unversiegelter
Bereiche
- Der Anteil an dauerhaft in Anspruch genommenen Flächen ist beim
vorliegenden Projekt als relativ gering einzustufen. Großflächige Versie-
gelungen bisher unversiegelter Bereiche (wie sie z. B. beim Straßenbau
häufig auftreten) sind nicht geplant. Darüber hinaus sind von den Bau-
maßnahmen ausschließlich bereits vorbelastete Flächen im unmittelba-
ren Umfeld der BAB A 96 betroffen (Straßennebenflächen, Böschungen,
bestehende Lärmschutzwälle bzw. –wände). Demnach liegt hinsichtlich
dieses Wirkungspfades nur eine geringe Beeinträchtigungsintensität vor.
2.3 Erhöhung der
Zerschneidungs-
und Trenneffekte
maßgeblich für die
Tierwelt an den
potenziellen Wan-
derlinien (v. a.
entlang des Stadt-
bachs und des
Stadtparks „Neue
Welt“)
- Grundsätzlich ist festzuhalten, dass faunistische Wanderungsbewegun-
gen über die BAB A 96 hinweg bereits in der Bestandssituation nur in
sehr eingeschränktem Umfang und nur für flugfähige Tierarten möglich
sind (Hinweis: Die entlang des Stadtbachs bzw. der „Neuen Welt“ unter
der Brücke der BAB A 96 ablaufenden Funktionsbeziehungen werden
durch das vorliegende Projekt nicht beeinträchtigt). Die Erhöhung der
Lärmschutzeinrichtungen führt nach unserer Auffassung demnach nicht
zu einer Erhöhung des Zerschneidungseffektes sondern reduziert viel-
mehr die Gefahr von Kollisionen einzelner Individuen (insbesondere für
die Fledermaus- und Avifauna). Während in der Bestandssituation z. B.
im Bereich der „Neuen Welt“ die Höhe der Lärmschutzwände nur 1,5 m
(im Norden) bzw. 2 m (im Süden) beträgt wird sie nach Umsetzung der
gegenständlichen Planung auf 4 m erhöht. Dadurch wird die Gefahr,
dass z. B. Fledermäuse welche die Lärmschutzwand überfliegen von
vorbeifahrenden LKW erfasst werden erheblich verringert.
betriebsbedingt
2.4 Reduzierung der
Lärm- bzw. Schad-
stoffimmissionen
entlang der Trasse
aufgrund der ab-
schirmenden Wir-
kung der höheren
Lärmschutzeinrich-
tungen
- Die Reduzierung der Lärm- bzw. Schadstoffimmissionen entlang der
Trasse ist wesentliche Zielsetzung des vorliegenden Projektes und für
die Anwohner sicherlich positiv zu bewerten. Auch die Beeinträchtigun-
gen durch Lichtimmissionen werden durch das geplante Projekt verrin-
gert.
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4.3 Prüfkriterien
Die Anwendung der Prüfkriterien und die daraus folgende Bewertung soll im Rahmen der vorliegen-
den Unterlage in transparenter, nachvollziehbarer und in zielgerichteter Weise vorgenommen wer-
den.
4.4 Bewertungsmethodik – Bewertung der Umweltauswirkungen
Als methodisches Hilfsmittel zur Operationalisierung der Prüfkriterien wird im Rahmen der vorlie-
genden Unterlage eine Checkliste angewendet (vgl. Tabelle 5).
Dabei werden die nachstehenden Kriterien in Bezug auf schädliche, belastende oder belästigende
Umweltauswirkungen überprüft. Bei der Beantwortung der einzelnen Fragen werden sowohl die
Bestandssituation des Projektgebietes (Empfindlichkeit des Raums) als auch die Merkmale des ge-
planten Projektes zusammenfassend betrachtet und für die Entscheidung, ob erhebliche Umwelt-
auswirkungen zu erwarten sind, miteinander verknüpft. Dabei werden auch die vorgesehenen Maß-
nahmen zur Schadensbegrenzung berücksichtigt.
Die Checkliste dient zunächst dazu, die Wirkungspfade auszuschließen, bei denen erhebliche Auswir-
kungen definitiv nicht auftreten. Diejenigen Teilaspekte der zu prüfenden Kriterien, welche durch das
geplante Projekt eine Beeinträchtigung erfahren, werden in den Spalten 3 (wenn nur geringe Beein-
trächtigungen vorliegen) bzw. 4 (wenn erhebliche Beeinträchtigungen vorliegen) vermerkt.
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Tabelle 5: Checkliste zur Bewertung der Intensität von Umweltauswirkungen
Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
Mensch – Gesundheit / Wohlbefinden / Erholung / Wohnen
1 Werden Siedlungs- bzw. Erholungsgebiete durch Belastungen von
Staub oder anderer Luftschadstoffe erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen auf Siedlungs- und Erholungsgebiete positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
2 Werden Siedlungs- bzw. Erholungsgebiete durch Lärmentwicklung
beeinträchtigt? Werden bestehende Lärmgrenzwerte bzw. Planungs-
richtwerte beeinträchtigt?
keine Auswirkungen auf Siedlungs- und Erholungsgebiete
positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
3 Werden Siedlungs- bzw. Erholungsgebiete durch Geruchsbelästigung
erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
4 Werden Siedlungs- und Erholungsgebiete durch Erschütterungen er-
heblich beeinträchtigt?
geringe Auswirkungen auf Siedlungs- und Erholungsgebiete durch baubedingte
Erschütterungen. Die Auswirkungen gehen nicht über das übliche Maß bei Neu-
baumaßnahmen von Lärmschutzeinrichtungen hinaus
----
5 Kommt es zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Trinkwasserquali-
tät von Wasserversorgungsanlagen
keine Auswirkungen Wasserversorgungsanlagen liegen im Nahbereich des Planungsraumes nicht
vor.
----
6 Werden Siedlungs- bzw. Erholungsgebiete durch Licht oder andere
Strahlung erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
7 Ist mit einem großflächigen Verlust an Siedlungs- und Freiflächen zu
rechnen?
keine Auswirkungen Mit dem geplanten Ausbau der Lärmschutzeinrichtungen geht kein Verlust an
Siedlungsflächen und nur ein sehr geringer Verlust an Freiflächen einher, da
ausschließlich unmittelbar an die BAB A 96 angrenzende Flächen betroffen sind,
auf denen überwiegend bereits Lärmschutzanlagen bestehen.
----
Tiere
8 Entsteht ein Verlust wichtiger Flächen und Lebensräume v.a. für ge-
fährdete Tierarten?
geringe Auswirkungen Von den geplanten Baumaßnahmen sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine
Lebensräume gefährdeter Tierarten, sondern lediglich bereits vorbelastete
Flächen entlang der BAB A 96 betroffen. Vor Beginn der notwendigen Gehölz-
rodungen werden die zu rodenden Gehölze auf mögliche Quartierlebensräume
----
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Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
von Fledermäusen überprüft. Demnach sind hinsichtlich des Verlusts wichtiger
Flächen und Lebensräume v. a. für gefährdete Tierarten nur geringe Auswirkun-
gen zu befürchten (vgl. Nr. 1.1 und 2.2 in Tabelle 5).
9 Werden (insbesondere geschützte bzw. gefährdete) Tiere durch Schad-
stoffemissionen erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
10 Werden (insbesondere geschützte bzw. gefährdete) Tiere durch Lärm
erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
11 Werden (insbesondere geschützte bzw. gefährdete) Tiere durch Licht,
Erschütterungen oder sonstige Beunruhigung erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
12 Werden die Lebensbedingungen der Fauna durch kleinklimatische
Veränderungen von Ökosystemen / Biotopen, durch räumliche Grund-
wasserveränderungen oder durch Zerschneidung von Lebensräumen
erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen
Hinsichtlich der Auswirkungen des Projektes auf die faunistischen Funktionsbe-
ziehungen ist zu berücksichtigen, dass im Umfeld des Untersuchungsgebietes im
Rahmen der Artenschutzkartierung Nachweise der Zweifarbfledermaus
(Amendingen, Einzelbeobachtung Ecke Obere Straße / Sudetenstraße) sowie
der Gebirgsstelze und der Wasseramsel (Memminger Ach nördlich des Projekt-
gebietes) erbracht werden konnten. Direkte negative Auswirkungen ergeben
sich jedoch weder für die Fledermausfauna noch für die avifaunistischen Nach-
weise entlang der Memminger Ach. Vielmehr bewirkt die Erhöhung der Lärm-
schutzeinrichtungen eine Reduzierung der Kollisionsgefahr für flugfähige Tierar-
ten. Bei der Wahl der Baumaterialien wird darauf geachtet, dass insbesondere
Fledermäuse und Vögel die Lärmschutzeinrichtung erkennen und umfliegen
können. Die entlang des Stadtbachs bzw. der „Neuen Welt“ unter der Brücke
der BAB A 96 ablaufenden Funktionsbeziehungen werden durch das vorliegen-
de Projekt nicht beeinträchtigt. Zusammenfassend betrachtet ergeben sich
damit keine nennenswerten Auswirkungen auf die faunistischen Funktionsbe-
ziehungen (vgl. Nr. 1.1 und 2.3 in Tabelle 4).
----
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Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
Pflanzen
13 Wird die Flora durch kleinklimatische Veränderungen von Ökosyste-
men / Biotopen, durch räumliche Grundwasserveränderungen oder
durch Zerschneidung von Lebensräumen erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen Projektbedingt verursachte Veränderungen der Grundwassersituation oder des
Kleinklimas sind nicht zu erwarten. Auch eine Zerschneidung von wertvollen
floristischen Lebensräumen liegt nicht vor.
----
14 Entsteht ein hoher Flächenverlust an Standorten v.a. für seltene Pflan-
zen?
geringe Auswirkungen Von den geplanten Baumaßnahmen sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine
Lebensräume seltener Pflanzenarten betroffen. Die notwendigen Gehölzrodun-
gen betreffen ausschließlich bereits vorbelastete Flächen entlang der BAB A 96.
Dabei handelt es überwiegend um Baum- und Strauchhecken. Zur Eingrünung
der neuen Lärmschutzmaßnahmen sind Neupflanzungen von Gehölzbeständen
entlang der Trasse geplant, die langfristig eine ähnliche Qualität wie die zu ro-
denden Gehölze aufweisen werden. Zusammenfassend betrachtet ist daher von
einer relativ geringen Beeinträchtigungsintensität auszugehen (vgl. Nr. 2.2 in
Tabelle 4).
----
Ökosysteme / Biotope / schützwürdige Gebiete
15 Kommt es zu Flächenverlust bei Naturschutzgebieten, FFH- oder Vogel-
schutzgebieten, Nationalparks, Naturdenkmälern oder wertvollen Le-
bensräumen (z.B. Feuchtgebieten)?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
16 Werden sensible Lebensräume (Vielfalt, Seltenheit oder Natürlichkeit)
bzw. Lebensgrundlagen durch direkten Flächenverbrauch gefährdet
bzw. zerstört oder durch Schadstoffe und Verunreinigungen erheblich
beeinträchtigt?
keine Auswirkungen Die Planung betrifft weder direkt noch indirekt sensible Lebensräume (vgl.
Punkt 8 und 14 dieser Tabelle).
----
17 Werden sensible Lebensräume (Vielfalt, Seltenheit oder Natürlichkeit)
durch Verlärmung, Veränderung der Qualität von Gewässern oder
durch Barrierewirkungen erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
18 Werden Gletschergebiete berührt? keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
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Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
19 Werden alpine Ökosysteme durch Flächenverlust erheblich beeinträch-
tigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
20 Kommt es zu einem Verlust großer Flächen eines Landschaftsschutzge-
bietes?
keine Auswirkungen im Planungsraum bzw. dessen näherem Umfeld nicht vorhanden
----
21 Werden Waldflächen durch Veränderung der Wasserqualität erheblich
beeinträchtigt?
keine Auswirkungen im Planungsraum bzw. dessen näherem Umfeld nicht vorhanden
----
22 Ist der Waldflächenverlust in Relation zur lokalen/regionalen Waldaus-
stattung groß?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
23 Wird die Wirksamkeit von Waldfunktionen (z.B. Schutzwald, Bannwald)
erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
Boden
24 Entsteht ein Verlust hochwertiger oder sensibler Böden durch Flächen-
verbrauch (Versiegelung, Überbauung)?
keine Auswirkungen Hochwertige oder sensible Böden sind von der Planung nicht betroffen. Die von
Überbauung betroffenen Böden liegen allesamt auf hinsichtlich ihrer Boden-
funktionen bereits vorbelasteten Bereichen mit anthropogen bedingt erheblich
gestörten Bodenverhältnissen (Böschungen der Autobahn, bestehende Lärm-
schutzwälle etc.).
----
25 Kommt es zu großflächigem Bodenabtrag, Erosion oder Geländeverän-
derungen oder großflächiger Bodenverdichtung?
geringe Auswirkungen Großflächiger Bodenabtrag oder Erosion sind nicht zu erwarten. Allerdings sind
für die Anlage von Lärmschutzeinrichtungen immer auch Geländeveränderun-
gen / Bodenverdichtungen notwendig. Diese betreffen jedoch, wie bereits er-
läutert, ausschließlich vorbelastete Bereiche mit anthropogen bedingt erheblich
gestörten Bodenverhältnissen, so dass diesbezüglich nur von einer sehr gerin-
gen Beeinträchtigungsintensität auszugehen ist.
----
26 Wird der Boden durch geomorphologische Raum- und Geländeverän-
derungen erheblich beeinträchtigt?
geringe Auswirkungen vgl. Punkt 25
----
27 Wird der Boden durch Schadstoffeintrag aus der Luft erheblich beein-
trächtigt?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
28 Werden Böden durch Abfälle (verunreinigter Aushub) erheblich beein- keine Auswirkungen ----
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Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
trächtigt? Eine Beeinträchtigung von Böden durch verunreinigten Aushub ist sehr unwahr-
scheinlich. Sollte wider Erwarten belastetes Aushubmaterial anfallen, wird die-
ses nach den geltenden rechtlichen Bestimmungen ordnungsgemäß entsorgt.
29 Ist die Einwirkung von Erschütterungen auf Böden (als Ausbreitungs-
medium) erheblich?
keine Auswirkungen Die Auswirkungen gehen nicht über das übliche Maß bei Neubaumaßnahmen
von Lärmschutzeinrichtungen hinaus. Nennenswerte Beeinträchtigungen durch
Erschütterungen sind nicht zu erwarten.
----
30 Werden die Bodenwasserverhältnisse durch räumliche Grundwasser-
veränderungen erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
31 Entsteht ein hoher Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen? keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
32 Werden landwirtschaftliche Nutzflächen durch Veränderung der Was-
serqualität, durch Zerschneidung, durch klimatische Barrierewirkung
oder durch räumliche Grundwasserveränderungen erheblich beein-
trächtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
Wasser
33 Werden Oberflächenwässer durch flüssige Emissionen oder Wärmeab-
gabe qualitativ erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
34 Sind Beeinträchtigungen der Grundwasserqualität zu erwarten? keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
35 Kommt es zu einem Verlust großer stehender Wasserflächen oder zu
einer Veränderung von Wasserläufen und Uferzonen (Trockenlegung)?
keine Auswirkungen Die Planung hat weder direkte Auswirkungen auf den Stadtbach (bzw. Mem-
minger Ach / Neuwelter Bach) noch auf die im Bereich der „Neuen Welt“ beste-
henden Stillgewässer. Vielmehr führt die Erhöhung der Lärmschutzeinrichtung
tendenziell zu einer Reduzierung der verkehrsbedingten Schadstoffimmissionen
in diese Gewässer und ist daher positiv zu bewerten (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4).
----
36 Werden Abflussverhältnisse hydrologischer Einzugsbereiche durch
geomorphologische Raum- und Geländeveränderungen quantitativ
erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
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Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
37 Wird der Wasserhaushalt durch räumliche Grundwasserveränderungen
quantitativ erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
38 Werden Wasserschutz- bzw. Schongebiete oder Wasserversorgungsan-
lagen erheblich beeinträchtigt (z.B. durch Beeinträchtigung der Was-
serqualität)?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
Luft / Klima
39 Werden Luftschadstoffe (insbesondere NOx, SO2, VOC, CO2, NH3,
Staub, CO, Schwermetalle, persistente organische Verbindungen) in
erheblichem Ausmaß emittiert und ist dadurch eine zusätzliche Immis-
sionsbelastung (im Ausmaß von mindestens 10 % des Grenz- oder
Richtwertes) zu erwarten?
keine Auswirkungen Die projektbedingt verursachten Schadstoffemissionen sind im Vergleich zum
bestehenden Verkehr auf der BAB A 96 zu vernachlässigen.
----
40 Ist eine Überschreitung von Immissionsgrenzwerten oder sonstigen
relevanten Richtwerten zu erwarten?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
41 Werden mikroklimatische Verhältnisse durch Barrierewirkungen (Kalt-
luftabfluss) erheblich beeinflusst?
keine Auswirkungen Mit der Erhöhung der bestehenden Lärmschutzeinrichtungen sind keine negati-
ven Auswirkungen auf Kaltluftabflüsse verbunden.
----
Landschaftsbild
42 Wird die Landschaftsstruktur in Landschaftsschutzgebieten durch geo-
morphologische Raumveränderungen erheblich beeinträchtigt?
überwiegend mittlere Auswirkungen, im Einzelfall subjektiv auch mittel bis hoch empfunden Begründung siehe Nr. 2.1 in Tabelle 4
----
43 Wird die Landschaft in ihrer Gesamtheit als Natur- und Kulturraum,
Erholungs- und Erlebnisraum erheblich beeinträchtigt?
mittlere Auswirkungen Während für einzelne Anwohner der Ausbau der bestehenden Lärmschutzein-
richtungen subjektiv (kurzfristig betrachtet) durchaus als Eingriff mit mittlerer
bis hoher Beeinträchtigungsintensität empfunden werden kann, ist für die
Landschaft in ihrer Gesamtheit maximal von einer mittleren Beeinträchtigung
auszugehen. Dabei sind insbesondere die langfristig wirksamen Eingrünungs-
maßnahmen (Gehölzpflanzungen, Berankung etc.) entlang der Trasse sowie die
Tatsache zu berücksichtigen, dass es sich beim betroffenen Raum ausschließlich
um bereits durch die bestehende BAB A 96 bzw. die begleitenden Lärmschutz-
----
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Nr. Schutzgüter und Schutzinteressen NEIN (keine bzw. geringe Umweltauswirkungen)
JA (erhebliche Umweltaus-wirkungen)
einrichtungen vorbelastete Bereiche handelt (vgl. Nr. 2.1 in Tabelle 4).
44 Wird das Landschaftsbild ästhetisch erheblich beeinträchtigt? mittlere Auswirkungen vgl. Punkt 43
----
Sach- und Kulturgüter / Ortsbild
45 Werden Kulturgüter in Mitleidenschaft gezogen? keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
46 Kommt es zu einem Verlust von Flächen mit archäologisch bedeuten-
den Funden?
keine Auswirkungen nicht zutreffend
----
47 Werden Kultur- und Sachgüter durch Schadstoffemissionen erheblich
beeinträchtigt?
keine Auswirkungen positive Projektwirkungen (vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4)
----
48 Werden Kultur- und Sachgüter durch Erschütterungen erheblich beein-
trächtigt?
geringe Auswirkungen Die Auswirkungen gehen nicht über das übliche Maß bei Neubaumaßnahmen
von Lärmschutzeinrichtungen hinaus
----
49 Werden Kultur- und Sachgüter durch optische Störungen erheblich
beeinträchtigt?
mittlere Auswirkungen Optische Beeinträchtigungen der angrenzenden Wohngebäude sind nicht aus-
zuschließen (vgl. Nr. 2.1 in Tabelle 5). Allerdings wird dies durch die Reduzie-
rung der Lärm- und Schadstoffimmissionen aufgehoben (positive Auswirkung
auf den Verkehrswert der Gebäude, vgl. Nr. 2.4 in Tabelle 4).
----
Raumgefüge / Verkehr
50 Entspricht das Vorhaben bundes- bzw. landesrechtlichen räumlichen
Festlegungen und der örtlichen Raumplanung? Ergeben sich unter
diesem Gesichtspunkt erhebliche Umweltauswirkungen?
keine Auswirkungen
----
51 Ist das Vorhaben in übergeordnete Konzepte (Abfall, Tourismus, Ver-
kehr etc.) eingebunden? Ergeben sich unter diesem Gesichtspunkt
erhebliche Umweltauswirkungen?
keine Auswirkungen
----
52 Wird das Verkehrsnetz durch Zusatzbelastung oder funktionelle Barrie-
rewirkung erheblich beeinträchtigt?
keine Auswirkungen
----
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5 Zusammenfassung
Die Autobahndirektion Südbayern plant den Ausbau der bestehenden Lärmschutzanlagen an der BAB
A 96 zwischen Str.-km 65,275 und Str.-km 66,880. Anlass ist die Reduzierung der Lärmimmissionen in
den angrenzenden Wohngebieten (Stadtgebiet von Memmingen zwischen dem Autobahnkreuz
Memmingen und der Anschlussstelle Memmingen Ost).
Das Instrument der Einzelfallprüfung dient dazu, einzelfallgerecht und treffsicher Vorhaben zu identi-
fizieren, bei denen mit erheblichen Umweltauswirkungen zu rechnen ist. Es wird für jene Vorhabens-
typen angewandt, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie keine erheblichen Umweltauswirkun-
gen haben. Die vorliegenden Unterlage soll demnach die notwendigen Angaben zusammenstellen,
anhand derer von der prüfenden Behörde entschieden werden kann, ob mit dem geplanten Vorha-
ben erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Wird diese Fragestellung bejaht, so ist eine
Umweltverträglichkeitsprüfung für das geplante Vorhaben durchzuführen.
Nach der Beschreibung der Merkmale des geplanten Projektes sowie dem vorgesehenen Standort
werden die Merkmale der potenziellen Auswirkungen unter Berücksichtigung der durchzuführenden
Maßnahmen zur Schadensbegrenzung erläutert und bezüglich ihrer Erheblichkeit bewertet. Dieser
Bewertungsprozess erfolgt in den Kapiteln 4.2 und 4.4 (in tabellarischer Form).
Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass das geplante Projekt insgesamt betrachtet überwiegend
relativ geringe Auswirkungen auf Natur und Umwelt hat. Dies gilt u. a. auch für die Überbauung von
Vegetationsbeständen und die damit verbundenen Auswirkungen auf Flora und Fauna. In diesem
Zusammenhang sind insbesondere die Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen (vgl. Kap. 4.1)
sowie die grünordnerischen Maßnahmen entlang der Trasse und die Maßnahmen im Rahmen der
Ausgleichsflächenkonzeption zu berücksichtigen. Von den notwendigen Rodungsmaßnahmen sind
ausschließlich Gehölze betroffen, die auf den bestehenden Lärmschutzwällen bzw. den Autobahnbö-
schungen liegen und damit aufgrund ihrer unmittelbaren räumlichen Nähe zur BAB A 96 erheblich
vorbelastet sind. Die geplante Erhöhung der bestehenden Lärmschutzeinrichtungen führt auch nicht
zu einer wesentlichen Verstärkung der Barrierewirkung der BAB A 96 für faunistische Wanderungs-
bewegungen. Vielmehr wird durch die geplanten Maßnahmen das Kollisionsrisiko flugfähiger Arten-
gruppen tendenziell eher reduziert.
Hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf das Landschafts- bzw. Stadtbild (bzw. die unmittelbar an die
geplanten Lärmschutzeinrichtungen angrenzenden Wohngebäude) ist folgendes anzumerken: Mit
dem geplanten Ausbau der Lärmschutzeinrichtungen im Trassenabschnitt zwischen dem Autobahn-
kreuz Memmingen und der Anschlussstelle Memmingen Ost wird eine Veränderung des Stadt- bzw.
Landschaftsbildes einhergehen. Dies resultiert einerseits aus der geplanten Erhöhung der bestehen-
den Lärmschutzeinrichtungen auf maximal bis zu 10 m über Gradiente. Außerdem führen auch die im
Zuge der Baumaßnahmen zwingend notwendigen Rodungen von Gehölzen zu einer stärkeren Wahr-
nehmung der (dann höheren) Lärmschutzeinrichtungen. Diese sind in der Bestandssituation häufig
durch Gehölzbestände verdeckt und meist nur begrenzt erkennbar. Hinzu kommt, dass insbesondere
im Abschnitt zwischen Str.-km 65.740 und 65.920 (nördlich der Trasse) die rückwärtige (den Wohn-
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gebäuden zugewandte) Seite der dort installierten Lärmschutzwand durch unterschiedliche Maß-
nahmen privater Grundstücksbesitzer relativ gut eingegrünt ist (v. a. Rankgewächse). Mit dem Neu-
bau einer Lärmschutzwand in diesem Bereich werden die gewohnten Blickbezüge (eingegrünte, nied-
rigere Lärmschutzwand) durch neue (höhere Lärmschutzwand, noch nicht eingegrünt) ersetzt. Dies
kann bei unmittelbaren Anwohnern zunächst durchaus mittlere bis hohe Beeinträchtigungsintensität
haben. Da beim subjektiven Empfinden, ob etwas als störend empfunden wird oder nicht jedoch
auch die Tatsache eine Rolle spielt, dass der Ausbau der Lärmschutzeinrichtungen überwiegend posi-
tive Wirkungen auf die unmittelbaren Anwohner hat (v. a. Reduzierung der Lärm- und Schadstoffbe-
lastung) und zudem langfristig von einem Gewöhnungseffekt an die neuen Anlagen auszugehen ist,
sind insgesamt betrachtet zwar in Einzelfällen durchaus mittlere bis hohe, aber nicht erhebliche
Auswirkungen zu erwarten. In diesem Zusammenhang wird auf die geplanten Neupflanzungen von
Gehölzbeständen entlang der Trasse sowie private Eingrünungsmaßnahmen hingewiesen, welche die
Beeinträchtigungsintensität ebenfalls reduzieren.
Für alle anderen Schutzgüter sind keine nennenswerten projektbedingt verursachten Auswirkungen
zu erwarten.
Zusammenfassend betrachtet kann festgehalten werden, dass bei Durchführung des geplanten Pro-
jekts nach derzeitigem Kenntnisstand nicht mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt
im Sinne des § 3 c UVPG zu rechnen ist.
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6 Literatur und Quellen
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2011): Amtliche Biotopkartierung Bayern.
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2007: Artenschutzkartierung Bayern.
STADT MEMMINGEN (2007): Flächennutzungsplan (Zeichnerischer Teil), abfotografiert, unmaßstäblich.
NIEDERSÄCHSISCHES UMWELTMINISTERIUM (2005): Unverbindliche Arbeitshilfe zur Vorprüfung des Einzel-
falls im Rahmen der Feststellung der UVP-Pflicht von Projekten nach dem Gesetz über die
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) und dem Niedersächsischen Gesetz über die Umwelt-
verträglichkeitsprüfung (NUVPG). veröffentlicht im Internet.
ÖSTERREICHISCHES BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT
(2000): Leitfaden zur Einzelfallprüfung. veröffentlicht im Internet:
www.umweltnet.at/filemanager/download/8331/
RECK ET AL (2001): Auswirkungen von Lärm und Planungsinstrumente des Naturschutzes . Ergebnisse
einer Fachtagung - ein Überblick. Naturschutz und Landschaftsplanung Heft 33 (5/2001).