Anfänge europäischer Integration
Textanalyse
• Was sind die Schlüsselaussagen des Textes? Fassen Sie diese in fünf Begriffen zusammen.
• Welche Rolle kann Ihrer Meinung nach dieser bottom-up-approach für die Integration spielen?
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Frühe Formen von Integration
• Zoll- und Währungsunionen des 19. Jahrhunderts
• 1926/29: Internationaler Stahl-Pakt• Benelux 1948• Europarat 1949
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Jean Monnet und die Gründung eines zusammenwachsenden Europas
• Hintergrund: Kalter Krieg; BRD Bedrohung und Partner
• Monnet: schlägt “Schuman Plan” vor: Gesamte Kohle- und Stahlproduktion soll unter supranationale Aufsicht
• Europäische Kohle- und Stahlgemeinschaft (EKSG)
• Fortsetzung nationaler Politik mit europäischen Mitteln
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Kultureller Hintergrund• Politiker aus Grenzregionen• Gemeinsame Sprache• Christlich demokratische Parteien• EKSG: politisches Projekt im wirtschaftlichen Gewand
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Britische Haltung: Kontinent abgeschnitten(Foreign Secretary Ernest Bevin)
• Für Zollunion• Skeptisch bis ablehnend gegenüber supranationalen
Institutionen • Noch spielt britischer Handel mit Europa keine so
große Rolle• Besondere Beziehungen zu USA• Empire/Commonwealth
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Richtung Rom
• Europäische Verteidigungsgemeinschaft (1954)
• Konferenz von Messina (1955): allgemeine Integration: ja, aber erst wirtschafliche Integration
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Vertrag von Rom, 25. März 1957
• Gründung von zwei Institutionen: – Europäische Wirtschaftsgemeinschaft– Europäische Atomagentur (Euratom)
– Gründung einer Zollunion der sechs Mitglieder
– Plan: Abschaffung aller Zölle und nicht-tarifären Handelshemmnisse (technische Standards, Normen, Umweltgesetze) zwischen den sechs Mitgliedern innerhalb von 10-15 Jahren
– Plan: gemeinsame Außenzölle– Gemeinsame Agrarpolitik
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Warum der Vertrag unterzeichnet wurde
• Benelux: für Liberalisierung des Handels
• BRD: fürchtete Übereinkunft der Supermächte über Berlin und Deutschland, die nachteilig für BRD wäre
• Frankreich: ursprüngliches Zögern. Sah Notwendigkeit für Liberalisierung des Handels; Hilfe für Bauern, ohne allzuviel dafür zu bezahlen
• Frankreich: EWG als Instrument für eine unabhängige Großmachtpolitik gegenüber der SU und den USA
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Institutionen• Europäische Kommission – Äquivalent zu nationalen
Kabinetten. De facto: keine Mehrheitsentscheidungen bis in die frühen 2000er (supranational)
• Europäischer Gerichtshof (supranational)• Ministerrat: zentrales Organ politischer
Entscheidungen (international)• Parlamentarische Versammlung – später
Europäisches Parlament: zunächst wenig Befugnisse
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Gemeinsame Politikfelder
• Landwirtschaft• Gemeinsame Importzölle und Importpolitik• Harmonisierung von Standards und Normen in
verschiedenen Wirtschaftsbereichen• Monnet: Hoffnung auf “spill-over”-Effekte
(Politikwissenschaft: Neo-Funktionalismus)
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Verständigung und Integration auf nationaler Ebene: Der Deutsch-Französische Freundschaftsvertrag 1963
• Regelmäßige Treffen der Regierungsspitzen
• Élysee-Vertrag (Jan. 1963)– Regelmäßige, halbjährliche
Treffen– Jugendaustauschprogramm
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Frankreich und die europäische Politik
• Sorge, dass GB Projekt der europäischen Integration schwächt oder aushebelt
• Sorge, dass GB als ‘Trojanisches Pferd’ der Amerikaner handelt
• Sorge, dass dominanter Einfluss innerhalb der EWG verloren geht
• Lösung: Veto gegen eine britische Mitgliedschaft 1961 und 1967
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Wendepunkt der EWG: Den Haag 1969
• Unter de Gaulle: französische nationale Interessen sind Hindernis für Wandel
• Unter Nachfolger Georges Pompidou: Wandel durch Veränderungen des internationalen Klimas: westdeutsche Entspannungspolitik
• Entscheidungen: – CAP (Nettozahler zahlen mehr)– Langfristiges Ziel: Etablierung einer
gemeinsamen Währung– Bereitschaft zur Erweiterung
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Den Hague: Öffentliche Rituale
• Zeremonien und Repräsentation sollen Medien und Öffentlichkeit beeindrucken
• Interesse soll geweckt werden für “Europa” und “Europäisches”
• Regelmäßige Gipfel• “Brüssel”