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ANDREAS FAHLMEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH
EIN LEITFADEN FR
SCHULENDE PFLEGENDE
IM STATIONREN BEREICH
ANLEITUNG ZUR
TRACHEOSTOMA-PFLEGE
Beratung durch:Dr. Angelika Zegelin-Abt, Institut fr Pflegewissenschaftder Universitt Witten/Herdecke
Margit BuchnaJohanna GossensGabriele HoltzPeter Marschner
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Anleitung von Patienten und deren Angehrigen im selbstndigen Umgang mit dem Tracheostoma unter Bercksichtigung laryngektomierter Patienten
Hinweise fr den Benutzer:
Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen einem laufenden Wandel durch Forschung/Entwicklung sowie klinischeErfahrungen. Herausgeber und Autoren dieses Werkes haben groe Sorgfalt darauf verwendet, da die in diesemWerk dargestellten Handlungsablufe, Produktbeschreibungen usw. dem derzeitigen Wissens- und Erkenntnisstandentsprechen. Dies entbindet den Nutzer dieses Werkes aber nicht von der Verpflichtung, die Anwendbarkeit diesesLeitfadens auf die konkrete Versorgungssituation sowie seine Vorgehensweise im Einzelfall zu berprfen und seineEntscheidungen in eigener Verantwortung zu treffen.
Alle Rechte vorbehalten.
Auflage/Stand: 08/2014
Bei allen aufgefhrten Produkten sind nderungen, insbesondere technischer Art, seitens des Herstellers vorbehalten.
Urheberrechte
Das Werk einschlielich aller seiner Teile sowie das Bildmaterial sind urheberrechtlich geschtzt. Jede Verwertung auerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Urhebers unzulssig und strafbar. Das gilt insbesondere fr Vervielfltigungen, bersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung der Daten in elektronischen Systemen.
IMPRESSUM
Andreas Fahl Medizintechnik-Vertrieb GmbHAugust-Horch-Strae 4a, 51149 KlnTelefon: 0 22 03/29 80-0Telefax: 0 22 03/29 80-100e-Mail: [email protected]: www.fahl.de
Eigentlich sollte dieser Leitfaden eine einfache Mikroschulung zum Thema:Wechsel einer Trachealkanle werden.
Aber schon bald stellten alle Beteiligten fest,dass uns die praktische Umsetzung einer isolierten Mikroschulung ohne den Bezug zueinem Gesamt anleitungskonzept wenig sinnvoll erschien.
An dieser Stelle mchten wir daher allen danken, die uns bei der Erstellung dieses Leitfadens untersttzt haben:
Dipl.-Ing. Andre Buchna, der durch seineKenntnisse im Bereich des Projekt- undQualitts managements wesentlich an derEntwicklung einer strukturierten Dokumen -tation mitwirkte und uns half die Checklisten zu erstellen
Dr. med. Heino Davids, Chefarzt der Abteilung fr HNO-Erkrankungen, der die medizinisch-therapeutische Begleitungbernahm
Fa. Andreas Fahl fr die kostenlose Bereit -stellung des verwendeten Bildmaterials undder ver wendeten Gerte
Gisela Risse, Pflegedirektion, fr die vielenHilfen im organisatorischen Bereich und dieBetreuung des Gesamtprojektes
Barbara Strohbcker, Pflegewissenschaftlerin, fr die Durchsicht des Leitfadens und einige Ergnzungen
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Patienten-/Familienedukation eine Herausforderung fr die PflegeDas vorliegende Werk ist das Ergebnis ganz verschiedener Aktivit-ten zur Entwicklung von besserer Information, Schulung und Bera-tung von Betroffenen.
Es besteht grosse Einigkeit darber, dass alle Professionellen sich diesbezglich mehr anstrengen mssen: die Behandlungszeiten in den Kliniken werden immer krzer, die Patienten sind frh auf sichallein gestellt und mssen durch moderne Therapien jahrelang komplexe Verfahrensregeln einhalten. In der Regel mchten die Patienten heute auch mehr wissen und selbst kompetent mitent -scheiden knnen.
Die Rolle der beruflich Pflegenden in der pdagogischen Beglei-tung der Patienten wird in Deutschland noch unterschtzt. Geradedieses vorliegende Werk zeigt aber, dass Ttigkeiten trainiert wer-den, die Pflegende zunchst ohnehin durchfhren und dannschrittweise auf den Patienten bertragen sollen. Dass dies nichtzufllig, sondern systematisch und von gleich guter Qualittgeschieht, dafr sorgt dieses Programm. Pflegende kennen die Patienten und ihre Ange hrigen, wissen um die Lebensumstnde auch von daher liegt die Beratungs ttigkeit nahe, zumal es in derersten klinischen Phase der Auseinandersetzung mit neuen Lebens-umstnden wichtig ist, gute Momente der Patientenedukation zuerkennen.
Der Ausgangspunkt dieses Dossiers war, eine Mikroschulung, ein kurzes Training einer bestimmten Fertigkeit oder Verhaltensweise.In der Entwicklung befinden sich weitere Mikroschulungen aberauch weitere komplexe Anleitungen oder Beratungen zu anderenThemen, auch in der huslichen Pflege. Nach der Implementierungsind Evaluationen und wissenschaftliche Auswertungen vorgese-hen.
Eine der ersten Aktivitten zur Frderung pflegebezogener Eduka-tion war die Einrichtung von zwei Patienten- Informations zentren nach US-amerikanischem Vorbild. Aus dem Arbeitshintergrund desZentrums am Ldenscheider Klinikum entstand dieses Dossier. Es wurde ein Netzwerk gegrndet, um Aktivitten der pflege be zo -genen Edukation zu koordinieren (www.patientenedukation.de).Ein wichtiger Arbeitsschritt war die Entwicklung spezieller Quali-ttskriterien fr unsere Angebote. Es geht dabei um einen Alltagsbezug, weniger um Symptomkontrolle. Statt Compliance streben wir die Befhigung der Betroffenen zur Selbstpflege an, sie sollen autonom entscheiden und handeln knnen. Trotz schwererKrankheit ein Stck Kontrolle wiederzuerlangen, ist fr uns einKriteri um von Lebensqualitt.
Dazu ist es wichtig, Patienten und ihre Angehrigen als Personenwahrzunehmen und zu akzeptieren. Verstehbarkeit, Handhabbar-keit und Sinnhaftigkeit sind fr uns Grundregeln der Patienten -edukation. Bei den Durchfhrenden werden Fach- und sozialeKompetenz, ebenso wie die Beherrschung psychologischer unddidaktischer Methoden vorausgesetzt eine nutzerfreundlicheGestaltung gehrt ebenfalls zu allen Unternehmungen.
VORWORT
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VORWORT FORTSETZUNG
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Im vorgestellten Sinne mchten wir unsere Qualittskriterien auchbei diesem Programm verwirklicht wissen. Nursing is teaching hateine amerikanische Kollegin einmal formuliert und dieses Motto eignet sich zur Um setzung des Programms.
Angelika Zegelin-Abt, M.A., Frhjahr 2004Pflegewissenschaftlerin, Universitt Witten-Herdecke, VorsitzendeNetzwerk Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.V.
Dieses Konzept ist noch vorlufig, es wird weiter berarbeitet und zur Zeit an anderen Orten implementiert.
Die Evaluation an einer greren Patientengruppe steht ebenfallsnoch aus.
Wegen des groen Interesses stellen wir jedoch schon jetzt den Text zur Verfgung und mchten Sie anregen, das Programm anzu-wenden und uns Ihre Erfahrungen mitzuteilen.
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Patienten, denen der Kehlkopf entfernt werden muss, sind in beson-derem Mae auf die fachgerechte Anleitung durch die Pflegendenangewiesen. Die derzeitige Situation ist jedoch in vielen Fllen nichtzufriedenstellend. Dieser Leitfaden soll ermglichen, dass alle Betrof-fenen ein gleich hochwertiges Angebot an Information, Schulungund Beratung erhalten und die Qualitt der pflegerischen Aktivittenlangfristig gesichert und verbessert wird.
Die Anlage eines Tracheostomas verndert die Lebenssituation derBetroffenen in einer sehr komplexen Art und Weise. Auswirkungen tre-ten in nahezu allen Aktivitten des tglichen Lebens auf und die Betrof-fenen bentigen Hilfen zur Lsung dieser Probleme. Eine geplanteund in den Pflegeproze integrierte Anleitung der Patienten und ihrerAngehrigen im Umgang mit dem Tracheostoma bildet die Grund -lage fr die Bewltigung dieser Lebenskrise. Neben umfangreichemWissen ber die Grunderkrankung und die vernderten anatomi-schen und physiologischen Verhltnisse, mssen die Betroffenen auchFhigkeiten in speziellen Pflegetechniken erwerben, z.B.: Wechselnder Kanle, Absaugen, Inhalationen, Stomapflege, u.v.m..
Der autonome Umgang mit der neuen Lebenssituation beinhaltetallerdings auch darber hinausgehende Kenntnisse. Diese sollen demPatienten das Handeln in seinem sozialen Umfeld ermglichen undihm auch die dazu notwendige Sicherheit vermitteln. Hierzu gehrendie Aufklrung ber arbeits- und sozialrechtliche Ansprche, evtl. Kontakt zu Selbsthilfegruppen oder zu anderen Betroffenen, Kennt-nisse ber ambulante Versorgungs strukturen und Hilfsangebote,sowie Verhaltensregeln bei auftretenden Komplikationen und in Notfallsituationen.
Nur auf der Basis dieses Wissens und dieser Fertigkeiten ist es mg-lich, die Patienten wieder in eine Lebens situation zu entlassen, diegeprgt ist von einer hohen Selbstpflegekompetenz und einer mg-lichst groen Lebensqualitt.
Die fr die Anleitung und Schulung des Patienten zustndigen Pflege -personen mssen ein hohes Ma an Fach- und Schulungskompetenzbesitzen. Dieser Leitfaden soll ihnen eine Hilfestellung zur Durchfh-rung einer geplanten und individuell an den Fhigkeiten und Bedrf-nissen des Patienten orientierten Schulung geben. Er enthlt sowohlfachspezifische Anteile als auch methodische und didaktische Hin-weise. Die Dokumentation des Schulungsprozesses soll durch den an -hngenden Planungs- und Durchfhrungsbogen erleichtert werden.
Die Autoren haben sich bemht, das Thema mit einem mglichst gro-en Praxisbezug zu erarbeiten. Sie hoffen, dass dieser Leitfaden sichauch in der Praxis bewhrt. Anregungen und Vernderungsvorschl-ge sind ausdrcklich erwnscht, zeigen sie doch, dass eine inhaltlicheAuseinandersetzung mit dem Thema stattfindet und der Wunsch nachVerbesserung der zur Zeit vorherrschenden Situation besteht.
EINLEITUNG
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1. Der Anleitungsprozess Eine pflegerische Aufgabe .................................................................... 9
2. Information der Patienten und ihrer Angehrigen ...................................................................... 11
2.1 Orientierungsgesprch fr die anleitende Pflegeperson zur Einschtzung der Ausgangssituation und zur Planung der Schulung .................................................................. 11
2.2 Properatives Informationsgesprch mit dem Patienten ................................................................ 12
2.3 Situationsangepasste Gesprche zur aktuellen Befindlichkeit.......................................................... 14
2.3.1 Krperbildstrung .............................................................................................................. 15
2.3.2 Die Bedeutung von Krebs .................................................................................................. 16
2.3.3 Der Umgang mit Schmerz .................................................................................................. 17
3. Schulung von Patienten und Angehrigen im Umgang mit dem Tracheostoma ...................... 18
3.1 Allgemeine didaktische und methodische Hinweise ...................................................................... 19
3.1.1 Letzter Check vor der Durchfhrung .................................................................................. 19
3.1.2 Durchfhrung einzelner Schulungsabschnitte .................................................................... 19
3.1.3 Reflexion der Schulungseinheit .......................................................................................... 20
3.2 Mikroschulung Absaugen ............................................................................................................ 20
3.3 Mikroschulung Kanlenwechsel und Tracheostomapflege ............................................................ 23
3.4 Mikroschulung Kanlenreinigung und -pflege .............................................................................. 27
4. Beratung und Vorbereitung auf die Entlassung .......................................................................... 29
4.1 Das Entlassungsgesprch.............................................................................................................. 29
4.2 Vorbereitung auf die husliche Umgebung .................................................................................. 30
4.2.1 Die Krperpflege................................................................................................................ 30
4.2.2 Die apparative Ausstattung ................................................................................................ 30
4.2.3 Die Stimmrehabilitation ...................................................................................................... 31
4.2.4 Essen und Trinken .............................................................................................................. 31
4.2.5 Umgang mit Notfallsituationen .......................................................................................... 32
4.3 Konsiliarische Betreuung durch den Sozialdienst............................................................................ 32
4.4 Versorgung durch den ambulanten Pflegedienst .......................................................................... 32
4.5 Selbsthilfegruppen fr kehlkopfoperierte Patienten ........................................................................ 33
4.6 Wichtige Adressen und Ansprechpartner ...................................................................................... 33
5. Dokumentation ................................................................................................................................ 35
Einschtzungsbogen............................................................................................................................ 36
Dokumentationsbogen Pflegegesprche .............................................................................................. 37
Planungs- und Durchfhrungsbogen .................................................................................................. 38
INHALT
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INHALT FORTSETZUNG
Checklisten:
Pflegegesprche ...................................................................................................................... 40
Absaugen ................................................................................................................................ 41
Kanlenwechsel ...................................................................................................................... 43
Kanlenreinigung und -pflege .................................................................................................. 45
6. Umsetzung auf der Station ............................................................................................................ 47
7. Evaluation ........................................................................................................................................ 48
Rckmeldebogen Patient .................................................................................................................... 50
8. Literatur ............................................................................................................................................ 52
Anhang I: Medizinische Grundlagen .................................................................................................... 53
Die Tracheotomie ................................................................................................................................ 53
Das endstndige Tracheostoma............................................................................................................ 55
Anhang II: Fragebogen ........................................................................................................................ 57
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Der Berufsstand der Pflegenden orientiert sein Handeln an den Aktivitten des tglichen Lebens. Wenn wir die Aufgabe der Anleitungeines Patienten zum selbstndigen Umgang mit seinem Tracheosto-ma als eine pflegerische Aufgabe begreifen, so muss sie sich daranmessen lassen, welche Autonomie der Patient in seiner neuen Lebens -situation erreicht. Die zu vermittelnden Inhalte mssen sich daher anden Aktivitten des tglichen Lebens des Patienten orientieren. Ziel istes, dass der Betroffene ein umfassendes Wissen und eine, auch inunvorhersehbaren Situationen, mglichst groe Entscheidungs- undHandlungsfhigkeit erreicht.
Die Anleitung eines Patienten zum selbstndigen Umgang mit seinemTracheostoma ist ein sehr komplexer Prozess und fordert von denzustndigen Pflegenden ein umfassendes Wissen im Bereich der speziellen HNO-Pfleg e und darber hinaus auch Kompetenzen in derVermittlung von Kenntnissen und Fhigkeiten.
Wichtig ist nicht nur die Frage: Was muss ich dem Patienten ver -mitteln?, sondern auch die Frage: Wie kann ich es vermitteln?.
Die Frage: Was muss ich dem Patienten vermitteln?, muss alsoumformuliert werden zu der Frage: Was muss der Patient alles wissen,knnen und erlernen, um in seinem alltglichen Handeln mglichstunabhngig von fremder Hilfe zu sein?.
Die so gestellte Frage deutet schon darauf hin, dass der Anleitungs-prozess mehr beinhaltet als die ausschlieliche Vermittlung von technischen Fertigkeiten, wie das Absaugen oder den Kanlen -wechsel. Die Anleitung des Patienten besteht aus informativen, schulenden und beratenden Anteilen.
Information bezieht sich auf die Vermittlung von Wissen ber den Verlauf des Krankenhausaufenthaltes, die vernderten anatomischenund physiologischen Verhltnisse nach der Operation, die Aus -wirkungen auf die persnliche Situation, die Stimmrehabilitation, dieKenntnis von Rechten und Ansprechpartnern, sowie Wissen ber dasVerhalten im Alltag und in Notfallsituationen. Die bei allen Betroffenenwiederkehrenden Gesprchssituationen, in denen diese Wissens -vermittlung stattfindet, werden im folgenden Kapitel nher bestimmt.
Die schulenden Anteile sind all jene, die sich mit der Vermittlung vonspeziellen Pflegetechniken befassen. Hier sind vor allem das Absau-gen, das Wechseln der Kanle und die Pflege der Kanle zu nennen.Der Patient muss bestimmte Handlungsablufe erlernen und ver -stehen warum diese Ablufe zwingend notwendig sind. Zu diesenThemen wurden drei Mikroschulungen erstellt und in den Leitfadenintegriert.
Die beratenden Anteile rcken die individuellen Probleme des Patien-ten in den Mittelpunkt. Dies knnen zum Beispiel familire Problemesein, oder die Akzeptanz, die der Patient der neuen Situation ent-gegenbringt, aber auch Probleme im Zusammenhang mit der Berufs-ausbung oder mit der huslichen Umgebung. Die Pflegenden suchen zusammen mit dem Betroffenen nach Lsungsanstzen. Sol-che Beratungsgesprche sind in ihrem Verlauf nicht vorhersehbar. Sieentstehen aufgrund eines konkreten Beratungsbedarfs und sind vonihrem Grundsatz her ergebnisoffen ein Begleiten des Patienten aufder Suche nach Lsungen fr seine Probleme.
1. DER ANLEITUNGSPROZESS EINE PFLEGERISCHE AUFGABE
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Die informativen, schulenden und beratenden Anteile in einemGesprch mit dem Patienten sind nur selten klar zu trennen. In der Praxis finden wir meistens bergreifend alle Anteile, jedoch in ver-schiedenen Gewichtungen. Das Modell vom Anleitungsprozess alseinem Informations-, Schulungs- und Beratungsprozess hilft unsjedoch nher zu bestimmen, was wir in der komplexen Anleitungeines Betroffenen leisten mssen.
Das geplante Anleiten eines Patienten muss sich jedoch auch mit derFrage: Wie vermittle ich die notwendigen Inhalte? befassen. Pfle-gende haben viele praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet, z.B.:die Anleitung von Schlern, das Anleiten von pflegenden Angehri-gen und natrlich auch das Anleiten der Patienten selbst. Allerdingshaben Pflegende im Normalfall nicht gelernt, diese Anleitungssitua-tionen vorher zu planen. Wissen in Didaktik und Methodik des Lehrenssind nicht Bestandteil der pflegerischen Ausbildung. Dadurch warenAn leitungsprozesse immer auch zu einem gewissen Teil vom Zufallabhngig, z.B. von dem Umstand, dass gerade Zeit im Stationsablaufwar, davon, dass die zustndige Pflegeperson eine Anleitung fr wichtig hlt und dass sie durch ihre Erfahrungen Geschick in der Ver-mittlung von Inhalten erworben hat.
Der vorliegende Leitfaden soll helfen, diesen Prozess zu planen undzu strukturieren, auch um damit einen Beitrag zur Qualittssicherungin der Pflege zu leisten.
In der folgenden Grafik wird der Ablauf des Anleitungsprozesses, auf-geschlsselt nach einzelnen Gesprchs- und Schulungssituationen,dargestellt.
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Orientierungsgesprch
ProperativesInformationsgesprch
Entlassungsgesprch
Situationsangepasste Gesprchezur aktuellen Befindlichkeit
Mikroschulungen 13
1. DER ANLEITUNGSPROZESS FORTSETZUNG
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Die Planung des Anleitungsprozesses beginnt im Anschluss an dasrztliche Aufklrungsgesprch, in welchem dem Patienten die Dia-gnose und die geplante Operation mitgeteilt werden.
Die anleitende Person sollte an diesem Gesprch teilnehmen, da siehier, durch eine gezielte Beobachtung, schon erste Informationenber den Patienten erhalten kann.
Wo liegen ngste des Patienten?
Wo mssen noch Aufklrungslcken geschlossen werden?
Wie steht der Patient zu seiner Erkrankung?
Wie ist die Akzeptanz fr den vorgesehenen Eingriff?
2.1 Orientierungsgesprch fr die anleitende Pflege -person zur Einschtzung der Ausgangssituationund Planung der Schulung
Im Anschluss an das rztliche Aufklrungsgesprch sollte ein erstesungezwungenes Gesprch in ruhiger Atmo sphre zwischen Patientund anleitender Pflegeperson stattfinden. Ziel dieses Gesprches ist es,eine Vertrauensbasis zu dem Patienten zu schaffen und die aus demAufklrungsgesprch vorhandenen Informationen zu ver tiefen, umeine Einschtzung der Ausgangssituation fr die Anleitung vorneh-men zu knnen (siehe Einschtzungsbogen).
Im Anschluss sollte die Pflegeperson folgende Fragen beantwortenknnen:
Wie erlebt der Patient seine Erkrankung, was bereitet ihm beson-dere Probleme?
Wie ist seine Lernmotivation?
Wie umfangreich sind seine Vorkenntnisse?
Wo liegen seine Strken und Ressourcen?
Wo liegen seine Schwchen; mit welchen Problemen ist zu rechnen?
Welche Beziehung hat der Patient zu seinen Angehrigen kn-nen sie ihn bei der Bewltigung seiner Erkrankung untersttzen?
Wie ist die Aufnahme-, Beobachtungs- u. Wahrnehmungsfhigkeitdes Patienten?
Welchem Lerntyp ist der Patient schwerpunktmig zuzuordnen?
dem auditiven (lernt durch aktives Zuhren)
dem haptischen (lernt durch eigenes Handeln)
dem visuellen (lernt durch Beobachtung und visuelle Hilfsmittel)
dem kognitiven (lernt durch selbstndiges Nachdenken)
Besonders wichtig sind das Erkennen und Bewerten der Beziehungzwischen Patient und anleitender Person. Besteht eine gegenseitigeAkzeptanz oder sind Abneigungen zu erkennen, die einer Anleitungim Wege stehen knnten?
Ausgehend von den Beobachtungen whrend des Orientierungsge-sprches (siehe Einschtzungsbogen) wird der Anleitungsprozess andie individuellen Bedrfnisse und Mglichkeiten des Patienten ange-
2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHRIGEN
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passt. Ein Hilfsmittel ist hier die Checkliste Schulungs- und Gesprchs-planung, in der die Inhalte und Ziele aufgelistet sind. Die eher infor-mativen Anteile, wie z.B. die postoperative Situation und Probleme inder ersten Zeit, sollten soweit mglich vor der Operation mit demPatienten durchgesprochen werden, da seine Kommunikationsfhig-keit nach der Operation sehr stark eingeschrnkt ist.
Die Wahl der Methoden und Hilfsmittel bei der Vermittlung von Pflege -techniken sollte auf den Lerntyp des Patienten abgestimmt sein. So be -ntigt z.B. ein handwerklich geschulter Patient, der eher dem hapti-schen Lerntyp zuzuordnen ist mehr Anschauungsmaterial das er an -fassen und begreifen kann als ein Patient, der eher dem kognitivenLerntyp angehrt und es gewohnt ist, Inhalte theoretisch zu erfassen.Die Auswahl der Hilfsmittel sollte sich daher an den Fhigkeiten desPatienten und seiner Art zu lernen orientieren.
2.2 Properatives Informationsgesprch mit dem Patienten
Nach Auswertung der Informationssammlung und Grobplanung derSchulung soll ein properatives Informationsgesprch zwischen demPatienten und der anleitenden Pflegeperson stattfinden. Wnschens-wert ist die Teilnahme der Angehrigen an diesem Gesprch, un ab -hngig von ihrer Bereitschaft an der eigentlichen Schulung teil -zunehmen. (Vorsicht! Eventuell auftretende ngste der Angehrigenknnen sich auf den Patienten bertragen und den Verlauf der Schulung erheblich erschweren).
Das properative Gesprch muss dem Patienten Hilfen zur Orientie-rung in der postoperativen Zeit anbieten. Inhalte knnen sein:
Beantwortung von Fragen, die bis zu diesem Zeitpunkt ungeklrtsind
Ggf. Informationen ber die Krankheit und die Operation ver -vollstndigen
Informationen ber die postoperative Situation
Verabredungen mit dem Patienten zur Kommunikation nach derOperation
Vorstellung und Darstellung des geplanten Schulungsverlaufes,um Sicherheit ber die zuknftigen Manahmen zu vermitteln
Mglichkeiten der Bewltigung der Erkrankung whrend undnach dem Krankenhausaufenthalt benennen.
In der Checkliste Pflegegesprche sind die notwendigen Inhalte, dievermittelt werden mssen, aufgelistet. Es muss nicht zwingend allesmit dem Patienten vor der Operation besprochen werden, jedoch soll-te dem Betroffenen nach diesem Gesprch der grobe Ablauf klar sein.Die bereits vermittelten Inhalte werden auf dem Bogen vermerkt.
Es ist in jedem Fall wichtig, den Patienten vor der Operation auf diepostoperative Situation vorzubereiten:
Nach der OP wird der Patient eine Kanle haben, die die Atem-wege freihlt
Die Atemluft wird nicht mehr durch die oberen Luftwege gereinigt,angefeuchtet und erwrmt. Die Schleimhute der Trachea und derBronchien produzieren infolge dieser Reizung vermehrt Schleim
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2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
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und Sekret. Die Kanle kann sich, gerade in der ersten Zeit durchdieses Sekret zusetzen, was zu einer akuten Atemnot fhren kann.
Durch Absaugen des Sekrets aus der Kanle und aus den oberenAtemwegen (Bronchien) wird eine freie Atmung wiederhergestellt.
Dieser Vorgang des Absaugens muss in den ersten Tagen hufig,spter immer seltener durchgefhrt werden.
Nach der Operation kann die Stimmbildung nicht mehr in dergewohnten Art erfolgen. Das schrnkt die Mglichkeiten, mit denPersonen im Umfeld in Kontakt zu treten, stark ein.
Es ist wichtig, vor der OP eine Vereinbarung ber die Mglichkei-ten zur Kommunikation zu treffen (Schreibtafel, Buchstabentafel,Worttafeln...)
Die auftretenden Schmerzen nach der Operation knnen mitgeeigneten Medikamenten gut behandelt werden. Die Patientensollen gebeten werden sich zu melden, wenn sie ein Schmerzmit-tel bentigen.
Sobald es der Zustand des Patienten zult, wird der Patient in dieselbstndige Versorgung seines Tracheostomas durch eine Kran-kenschwester eingewiesen.
Diese Schulung erfolgt in mehreren kleinen Einheiten, bis derPatient in der Lage ist, die Versorgung selbstndig durchzufhren.Das Tempo des Lernen bestimmt der Patient selbst.
In der jetzigen Situation erscheinen die Anforderungen an denPatienten nahezu erdrckend zu sein, aber bis auf wenige Aus-nahmen erlernen die Patienten recht schnell einen sehr kompe-tenten Umgang mit dem Tracheostoma. Schon nach einigenWochen/Monaten werden sie selbst der Fachmann fr die Ver-sorgung ihres Tracheostomas sein.
Die meisten Patienten geben 6 Monate nach der OP an, dass ihreLebensqualitt deutlich besser ist, als vor der Operation.
Es liegt also eine anstrengende Zeit, mit groen Herausforderun-gen vor den Patienten, aber sie drfen darauf vertrauen, dass sievon erfahrenen Pflegenden bei diesem Prozess zielgerichtet beglei-tet werden.
Andere Folgen der Laryngektomie treten in der Regel erst nach derOperation in den Mittelpunkt des Interesses:
Durch den Stimmverlust, die vernderte Atmung und das ver -nderte Krperbild kommt es zu groen psychischen Belastungen,sowohl fr den Patienten selbst, als auch fr seine nahen Ange-hrigen.
Husten und Pressen ist nur erschwert mglich. Zher Schleim kanndaher schlecht abgehustet werden.
Das Tracheostoma kann sich durch Borkenbildung zusetzen. In beiden Fllen muss durch eine ausreichende Zufuhr an Flssig-keit, ein Anfeuchten der Atemluft und ggf. Inhalationen das Sekret verflssigt werden und die Schleimhute feucht gehalten werden.
Der Patient kann, bedingt durch die fehlende Bauchpresse, Schwie-rigkeiten beim Stuhlgang haben. Eine ausreichende Obstipations-prophylaxe ist daher sehr wichtig.
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2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
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Es besteht die Gefahr, dass sich die umliegende Haut des Stomasdurch austretenden Schleim und mechanische Reizung des Kan-lenschildes, entzndet. Die direkte Umgebung des Stomas musstrocken gehalten werden. Gerade in der Anfangszeit ist dazu einhufiger Wechsel der Kompressen erforderlich. Ist der Rand des Stomas leicht gertet oder gereizt, kann eine Fettsalbe aus der Tubednn aufgetragen werden.
Das Tracheostoma kann nach einigen Wochen eine Schrump-fungsneigung zeigen. Dann ist das Tragen der Kanle auch lang-fristig erforderlich. Evtl. kann eine operative Erweiterung Abhilfeschaffen.
Der Betroffene kann an Schluck-, Geruchs- und Geschmacks -strungen leiden. Der Geruch und Geschmack wird ber die Naseund den Mund vermittelt. Diese Region liegt jedoch nicht mehr imAtemstrom. Nur durch Zufchern von Luft in die Nase erfolgt eineverminderte Geruchswahrnehmung. Dies ist auch wichtig fr dieAppetitanregung!
Ein Hochziehen und Schnuzen der Nase ist nicht mglich.Wenn die Betroffenen eine Rhinitis haben, kann es erforderlich sein,die Nase abzusaugen.
Nach einer Ausrumung der Lymphknoten in der Halsregion (Neckdissection) knnen Bewegungseinschrnkungen im Hals-Schulter-bereich auftreten. Eine krankengymnastische Betreuung kann dieBeschwerden lindern helfen.
Der Einsatz von Anschauungsmaterial muss individuell auf den Patien-ten und seine Bedrfnisse abgestimmt werden.
Mgliche Hilfsmittel:
Abbildung der Anatomie der Halsregion
Schreibtafel/Schiebetafel
Kanle
Broschren
Informationsblatt der Intensivstation
Properativer Besuch auf der Intensivstation, wenn mglich underwnscht.
2.3 Situationsangepasste Gesprche zur aktuellen Befindlichkeit
Whrend des gesamten Anleitungsprozesses werden wiederkehrendGesprche zu aktuellen Problemen notwendig werden.
Diese Probleme knnen sehr verschiedene Ursachen haben:
Bewltigung der vernderten Situation/Selbstbildnis und -wert gefhl
Mangel an Vertrauen in die eigenen Fhigkeiten
Probleme in der Familie/Beziehungsprobleme
Probleme im sozialen Umfeld/Beruf
Krperliche Ursachen (Komplikationen, Schmerzen, Luftnot...)
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2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
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Motivationsprobleme
Konflikte mit den Bezugspersonen auf der Station aufgrund der ein-geschrnkten Kommunikation
Anfallende Probleme zu erkennen, erfordert von den betreuendenPflegepersonen ein hohes Einfhlungsvermgen in die Situation derBetroffenen, da sie nur selten direkt artikuliert werden.
So unterschiedlich wie die Ursachen der Probleme, so unterschiedlichsind auch die Lsungsanstze. Hier sind die beratenden Kompeten-zen der Pflegenden gefordert.
Die eingeschrnkte Fhigkeit der Betroffenen zur Kommunikationfhrt gerade im Stationsalltag hufig zu Problemen.
Da sind auf der einen Seite die Patienten, die ein Bedrfnis haben sichmitzuteilen, aber in ihren Mglichkeiten sehr eingeschrnkt sind undandererseits die Pflegenden, die durch ihre Einbindung in den Stationsalltag oft unter groem Zeitdruck stehen.
Diese Situation fhrt unreflektiert zwangslufig zu Konflikten, mit derFolge, dass die Betroffenen sich nicht verstanden oder schlecht ver-sorgt fhlen und sich zurckziehen.
Diese Reaktion des Sich-zurckziehens und der Verweigerung mussunter allen Umstnden vermieden werden, da sie sich ausgesprochennegativ auf die Krankheitsbewltigung der Betroffenen auswirkt. DieGesprche mit den Betroffenen sind sehr zeitintensiv. Daher ist es bes-ser einen Termin fr ein solches Gesprch zu vereinbaren und sichdann die bentigte Zeit zu nehmen, als es zwischen Tr und Angelzu fhren und das Gefhl zu vermitteln, dass man eigentlich gar keineZeit hat. In den meisten Fllen macht erst die Reaktion der Umwelt auseiner krperlichen Einschrnkung eine Behinderung. Wollen die Pfle-genden die Bereitschaft der Betroffenen, sich mit der neuen Situationauseinanderzusetzen, frdern, so muss eine Benachteiligung auf-grund der eingeschrnkten Kommunikationsfhigkeit mglichst ver-mieden werden.
2.3.1 Krperbildstrung
Menschen mit einem Tracheostoma knnen unter einer Strung ihresKrperbildes leiden, Pflege hat auch den Auftrag, den Betroffenen zuhelfen, die Vernderungen zu akzeptieren. Das Krperbild ist einwesentlicher Teil unseres Selbstkonzeptes und hngt eng mit unseremSelbstwertgefhl zusammen.
Das Krperbild reprsentiert alle Einstellungen und Gefhle wie einMensch sich selbst sieht und wie er glaubt, dass andere ihn sehen. Indiesem Zusammenhang bestimmen auch die wichtigsten Bezugs -personen die Wahrnehmung des Krperbildes, sie sollten auf jedenFall in diese Thematik einbezogen werden.
Menschen mit einem dauerhaften Tracheostoma geraten oft in eineIsolation, sogar in der eigenen Familie und dies nicht nur wegen derSpracheinschrnkung. Es handelt sich ja um eine sichtbare Behinde-rung, oft verbunden mit unangenehmen Geruschen, mit Schleim-absonderung oder auch mit Gerchen. Es gehrt enorm viel Selbst-bewusstsein dazu, neugierige Blicke auszuhalten, mit Abwendungoder Ekel von Mitmenschen umzugehen. Diese Auseinandersetzungdauert recht lange, trotzdem sollten in der klinischen Akutphase vor-sichtig auch diese Dinge angesprochen und evtl. Hilfemglichkeitenfr spter aufgezeigt werden.
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Zunchst ist fr die Pflegenden wichtig, berhaupt das Ausma mglicher Strungen bei jedem Betroffenen einzuschtzen: durchBeobachtung und offene Fragen kann herausgehrt werden, ob derPatient oder seine Angehrigen sich Sorgen machen. Manchmal weisen auch selbstkritische uerungen oder geuerte negativeGefhle auf Probleme hin in den Publikationen zu Krperbild -strungen werden zahlreiche Assessmentinstrumente und auch Pflegeinterventionen vorgestellt.
Mglicherweise knnen mit Hilfe der Angehrigen andere Lebensbe-reiche bzw. Eigenschaften positiver aufgebaut werden, um das Selbst-wertgefhl zu sttzen. Fr den Betroffenen ist wichtig, dass er sichweiter Mhe gibt, gut auszusehen und Wert auf ein gepflegtes ueres und hygienisches Umfeld legt.
In Medizin und Pflege sind sehr viele Menschen durch Krperbildver-nderungen betroffen, auch aus diesem Grund widmet die nord-amerikanische Pflegediagnosenvereinigung NANDA der Krperbild-strung eine eigene Pflegediagnose. Manchmal treten die Problemeauch nur vorbergehend durch Nebenwirkungen der Behandlungauf. Die meisten dieser Betroffenen brauchen sicher keine Fachhilfedurch Psychologen, sie brauchen aber verstndnisvolle und kompe-tente Mitmenschen, die ihnen Hilfestellung leisten. Leider hat sich dieberufliche Pflege in Deutschland dieses Themas noch nicht aus -reichend angenommen, aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, darber nachzulesen.
2.3.2 Die Bedeutung von Krebs
Wenn die Betroffenen lernen, mit ihrem Tracheostoma umzugehen,ist dies auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg, sich mit der Diagno-se Krebs auseinander zu setzen. Eine ablehnende Haltung der Betrof-fenen gegenber der Anleitung kann Ausdruck sein fr ein Nicht-wahrhaben Wollen der Erkrankung. Es ist wichtig, ihnen mit Ver-stndnis zu begegnen und sie selbst bestimmen zu lassen, was sie undwann sie lernen wollen. Kontrolle zu bekommen ber die Situationtrgt wesentlich zur Bewltigung einer Krebserkrankung bei.
Wie ein Mensch auf eine Krebserkrankung reagiert, kann nicht vorausgesagt werden. Krebs ist nach wie vor die meist gefrchteteErkrankung, die hufig assoziiert wird mit Siechtum, qualvollenSchmerzen und Tod. Eine hilfreiche Strategie ist es, ber seine ngstezu sprechen. Pflegende knnen den Patienten und seine Familieermutigen und ihnen helfen, ihre Gefhle auszudrcken. Dabeikommt es nicht darauf an, ihnen die ngste zu nehmen sondern diesezu akzeptieren. Darber hinaus knnen Pflegende helfen heraus -zufinden, ber welche Ressourcen der Patient und seine Familie ver-fgen, um mit der Erkrankung umzugehen. So knnen Pflegende z.B. danach fragen, welche schwierigen Situationen die Betroffenenin der Vergangenheit bewltigt haben und welche Strategien dabeierfolgreich waren.
Eine erfolgreiche Bewltigungsstrategie ist es, sich zu informieren.Auch wenn die Betroffenen im Moment keine Informationen habenwollen, kann es hilfreich sein, sie auf mgliche Informationsangebotesowie Adressen von Selbsthilfegruppen aufmerksam zu machen. Soknnen die Betroffenen bei Bedarf darauf zurckkommen.
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2.3.3 Der Umgang mit Schmerz
Viele Menschen leiden trotz der heute weit entwickelten Schmerz -therapie immer noch unntig an Schmerzen. Studien haben gezeigt,dass Tumorschmerzen in 80-90% der Flle sehr gut gelindert werdenknnen. Dennoch sind ber 60% der Betroffenen nicht adquat ver-sorgt. Grnde hierfr sind mangelnde Kenntnisse seitens des medizi-nischen und pflegerischen Personals sowie seitens der Patienten.
Wesentlich fr eine erfolgreiche Behandlung der Schmerzen ist es, dieSchmerzen zu identifizieren. Viele Patienten melden sich nicht, wennsie Schmerzen haben, z. B. weil sie dem Personal keine Zeit stehlenwollen, oder weil sie keine Schwche zugeben wollen. Vor allem beiMenschen mit Krebserkrankungen kommt hinzu, dass sie frchten,ihre Krankheit schreitet voran und sie dies nicht wahrhaben wollen.Nicht ausreichend behandelter Schmerz kann jedoch schwerwiegen-de Folgen nach sich ziehen, so z. B. mangelnde Bewegung, Schon-haltung, flache Atmung, Appetitlosigkeit, Depressionen, Stress, Beein-trchtigung der Immunabwehr etc.
Pflegende sollten deshalb bei jeder stationren oder ambulanten Auf-nahme den Patienten gezielt nach seiner Schmerzsituation fragen.Dabei sollte unterschieden werden zwischen Ruheschmerz und Bela-stungsschmerz (z. B. bei Husten, tiefem Einatmen). Gibt der Patientan, Schmerzen zu haben (oder in der letzten Zeit immer wiederSchmerzen gehabt zu haben), dann sollte der Patient gebeten wer-den, mittels einer Schmerzskala (z. B. von 0 -10) die Schmerzintensitteinzuschtzen. Sptestens bei einer Intensitt von 4/10 oder aber,wenn der Patient die Schmerzen als belastend empfindet, sollte einerztliche Anordnung zur Behandlung eingeholt werden.
Patienten bentigen Informationen darber, dass es notwendig ist,Schmerz effektiv zu lindern und nicht unntig auszuhalten. Vor allemeventuelle Vorbehalte gegenber Morphinprparaten sollten ausge-rumt werden. Menschen mit Krebserkrankungen denken hufig,dass Morphium erst im Endstadium eingesetzt wird oder sie habenSorge, davon schtig zu werden. Es ist wichtig zu wissen, dass Morphin und hnliche Prparate sehr wirksame Medikamente zurSchmerzbehandlung sind, deren Nebenwirkungen heute weitge-hend kontrolliert werden knnen. Die Gefahr einer psychischenAbhngigkeit liegt bei unter 1% und kann somit vernachlssigt werden.
Auch die Angehrigen bentigen Hilfestellungen in dieser Situation.Sie sollten ermutigt werden, ihr Erleben der Gesamtsituation zu arti-kulieren und Fragen, die sie bewegen zu stellen. Nur so knnen ngste und Unsicherheiten abgebaut werden.
Ziel der Arbeit mit den Angehrigen ist es, sie mglichst frh in dengesamten Prozess zu integrieren.
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2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN
Das Ziel der Schulung, dass der Betroffene, bzw. der pflegende An -gehrige, ein grtmgliches Ma an Alltagskompetenz im Umgangmit dem Tracheostoma erreicht, lsst sich an folgenden Merkmalenmessen:
Sicherheit in der Versorgung des Tracheostomas
Entscheidungsfhigkeit, auch und gerade in auergewhnlichenSituationen
Akzeptanz gegenber der neuen Situation
Soziale Integration/Aufrechterhalten eines intakten sozialen Um -feldes
Grundstzlich gilt, dass jeder tracheotomierte Patient lernen soll, dieVersorgung seines Tracheostomas selbst zu bernehmen.
Nur im Ausnahmefall wird die primre Schulung der pflegendenAngehrigen erwogen, z. B. bei schwerstpflegebedrftigen und verwirrten Patienten.
Jedoch auch wenn die Betroffenen in der Lage sind, sich selbst zu versorgen, sollten die Angehrigen zu einem spteren Zeitpunkt in dieSchulung mit einbezogen werden. Dies fhrt innerhalb der Familie zueinem besseren Umgang miteinander und frdert die Akzeptanzgegenber der neuen Situation.
Fr den Fall, dass die Betroffenen Probleme mit der Versorgung desTracheostomas haben (z. B. akute Erkrankungen), knnen diegeschulten Angehrigen die Versorgung zeitweise bernehmen. Dies verleiht auch den Betroffenen eine grere Sicherheit fr die Zeitnach dem Krankenhausaufenthalt.
Sobald der Patient seine Kanle selbst wechseln kann, sollten dieAngehrigen an den Mikroschulungen teilnehmen und auch in dennotwendigen Techniken geschult werden. Dazu ist eine frhzeitigeund verbindliche Terminabsprache erforderlich.
Die vorliegenden Inhalte der Schulung zum selbstndigen Umgangmit dem Tracheostoma sollen dem Patienten/Angehrigen in mehre-ren Sitzungen vermittelt werden, um ihn nicht zu berfordern.
Einen berblick ber den gesamten Anleitungsprozess mit denwesentlichen Inhalten, den mglichen Hilfsmitteln, den angestrebtenZielen und den Merkmalen, anhand derer diese Ziele berprft wer-den knnen, enthlt die Checkliste Schulungs- und Gesprchspla-nung (siehe Anhang).
Auf der Basis der bereits gefhrten Gesprche erfolgt, sobald es die Wundverhltnisse zulassen, die eigentliche Schulung. Die Be -troffenen und zu einem spteren Zeitpunkt auch ihre Angehrigen er lernen die Pflegetechniken und Fertigkeiten im Umgang mit demTracheostoma, die sie in der huslichen Umgebung bentigen. DiesePflegetechniken entsprechen den im folgenden Text aufgefhrtenMikroschulungen. Hier werden im wesentlichen Anforderungen andie Merkfhigkeit, das manuelle Geschick, das technische Verstnd-nis und das Einben von zuvor festgelegten Handlungsablufengestellt.
Komplizierte Begleiterkrankungen, z. B. Parkinson-Krankheit oder Paresen nach einem Apoplex knnen die Schulungen erschwerenund mssen besonders bercksichtigt werden.
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37
DOKUMENTATIO
NSBOGEN PFLEG
EGESPRCHE
Patient und Ange
hrige
Ziel der Schul
ung: Aufklrung
des Patienten
ber die Folgen d
er Laryngektomi
e/Tracheotomie
Alltagskompete
nz
Probleme
Ursachen/Folg
en
Manahmen
Anleitende/r
Datum/Schulun
gsdauer
Psyche
Vernderte so
ziale Situation
Reha-Helfer/S
elbsthilfegruppen
Vernderte Ph
ysiologie/Anatom
ie ggf. b
erufliche Rehabil
itation
Aesthetische/
hygienische Prob
leme ambu
lanter Pflegedien
st
Sozialdienst
Information/Be
ratung
Verhaltensreg
eln
Frhe postope
rative Gesic
htsoedeme
Pflegemanah
men
Situation
Hufiges Abs
augen/Schmerze
n Medi
kamente
Redon/DK/M
agensonde/ZVK
Kommunikatio
n Vern
derte Anatomie
Verstndigung d
urch:
Schreibtafel/ S
chiebetafeln
Pseudoflstern
Gestik/Mimik
/Klopfzeichen
Stimmprothese
Sprechkanle
Logopdisch
e Therapie
Atmung
Borkenbildun
g
Anfeuchten/E
rwrmen der At
emluft
Sekretbildung
Absaugen
Viel trinken
Tracheostoma
schutz
Medikamente
ngabe
Tracheostoma
Rtungen, Blu
tungen, Lesione
n, Trach
eostomapflege
Schrumpfung, En
tzndung
Fettsalbe
Hals-/Schulter
bereich Neck
-Dissection
Krankengymn
astische bung
Allgemeine Pr
obleme Schw
ierigkeiten beim
Stuhlgang
Krperliche Be
wegung
Schnuzen/Ho
chziehen der N
ase Ernh
rungsumstellung
Geruchs-/Ge
schmacksstrung
en Zufc
hern von Luft
Ernhrung
Schluckschwi
erigkeiten
Essgewohnhe
iten umstellen
Krperpflege
Vernderte An
atomie
Duschhilfe, N
arasur, Baden
Notflle
Verlegung de
s Stomas
Handlungsan
weisungen
Gesamtbeurteilun
g/Bewertung:
38
PLANUNGS- UND DURCHFHRUNGSBOGENAngehrige
AngeboteOrientierungs gesprchzur Einschtzung derAusgangssituation
Informationsgesprch fr den Patienten
Mikroschulung Absaugen
Mikroschulung Kanlenwechsel undTracheostomapflege
Mikroschulung Kanlenreinigung und -pflege
Apparative Ausstattung/Einweisung
Vorbereitung auf die Entlassung
Bemerkung
Besonderheiten
Konsequenzen
Datum/Dauer Fortschritt
Patient
1. Information/Beratung2. Verstanden 3. Zeigen 4. Unter Anleitung durchfhren5. Selbstndig durchfhren
1 2 3 4 5
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Grundstzlich gilt:
Die Hemmschwelle fr die Selbstversorgung, die aufgrund unan-genehmer Begleiterscheinungen besteht, muss abgebaut werden.Solche Begleiterscheinungen knnen sein:
Husten
Schmerzen
sthetische Probleme
Die Anleitung auf der Station erfolgt unter hygienischen Gesichts-punkten analog zu den gltigen hausinternen Pflegestandards
3.1 Allgemeine didaktische und methodische Hinweise
Wodurch zeichnet sich ein geplanter Schulungsprozess also aus?
Es gibt einige Grundregeln, denen jeder Informations- und Schulungs -ablauf folgt:
1. Das Einschtzen der Ausgangssituation
2. Das Festlegen der Lernziele als Grobziele (Was muss/soll der Pat. lernen?)
3. Das Unterteilen dieser Grobziele in Feinziele, Ziele die in einer Schulungseinheit vermittelt werden knnen (Was soll/will der Pat. heute lernen?)
4. Die Auswahl der geeigneten Anschauungsmaterialien und Hilfsmittel
5. Die Durchfhrung der einzelnen Schulungseinheiten
6. Die Kontrolle, ob diese Feinziele auch erreicht wurden
7. Die Rckmeldung an den Lernenden, also eine Art Bewertung derFortschritte
8. Die Dokumentation der Schulungseinheit und der erreichten Ziele
3.1.1 Letzter Check vor der Durchfhrung
Ein letzter Check vor der Durchfhrung der einzelnen Schulungs -einheit soll Folgendes beinhalten:
Sind Ort und Zeit richtig gewhlt?
Wie fhle ich mich selbst, wie ist meine Eigenmotivation?
Habe ich die richtige Anleitungsmethode gewhlt?
Habe ich die mglichen Hilfsmittel ausgeschpft?
Reicht mein Fachwissen zur Beantwortung spezieller Fragen aus?
3.1.2 Durchfhrung einzelner Schulungsabschnitte
Der praktische Schulungsabschnitt soll 15 Minuten tglich nichtberschreiten
Den Termin fr die Schulung zuvor mit dem Patienten vereinbaren
Zu Beginn des Abschnitts erfolgt eine Kontrolle des Erlernten ausder letzten Sitzung
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
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Die Ziele fr die einzelnen Schulungseinheiten mssen fr jedenPatienten individuell formuliert und mit dem Patienten abgespro-chen werden. (Eine ber- oder Unterforderung kann den Patien-ten demotivieren, mit der Gefahr des Scheiterns der Schulung.)
Wissensdefizite ausgleichen
Praktische Vorfhrung
Anschauungsmaterial zeigen und bungsmglichkeiten geben
Evtl. vorhandene Fragen beantworten
Kontrolle, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden
Rckmeldung an den Patienten geben
Ein ins Stocken gekommener Schulungsabschnitt soll nicht abruptabgebrochen, sondern ausleitend beendet werden und zu einem spteren Zeitpunkt wiederholt bzw. fortgesetzt werden.
3.1.3 Reflexion der Schulungseinheit
Nach jeder durchgefhrten Schulungseinheit soll eine kurze Reflexionerfolgen und schriftlich fixiert werden. Der Fortschritt der Schulungwird auf dem Planungs- und Durchfhrungsbogen festgehalten, bzw.auf dem Dokumentationsbogen fr Pflegegesprche dokumentiert.
Vor der Durchfhrung eines neuen Schulungsabschnitts soll mit demPatienten eine Reflexion der vorangegangenen Schulung erfolgen.Fragen knnen dann besprochen werden.
3.2 Mikroschulung Absaugen
Lernziele zusammen mit dem Patienten festlegen
Das Grobziel ist, dass der Patient die Technik des Absaugens sicherbeherrscht und wei, wann und wie er absaugen muss und ber dasdazu notwendige Hintergrundwissen verfgt. Er sollte informiert seinber die Mglichkeiten, Einfluss auf die Menge und die Konsistenz des Sekrets nehmen zu knnen, z.B. durch Anfeuchten der Raumluft,Inhalieren oder erhhte Flssigkeitszufuhr.
Die Feinziele fr die einzelnen Sitzungen mssen mit dem Patientenabgesprochen werden. So kann es sein, dass bei einem Patienten, dereine sehr hohe Hemmschwelle gegenber dem Absaugen hat, in derersten Sitzung nur ein Hinsehen im Spiegel das Ziel ist, um die Ttig-keiten der Pflegeperson zu beobachten. Ursachen fr diese Hemm-schwelle knnen die unangenehmen Empfindungen whrend desAbsaugens sein, wie Hustenreiz, Schmerzen oder die Angst, die Auf-gaben nicht bewltigen zu knnen. Diese Hemmschwelle mussschrittweise abgebaut werden. Im weiteren Verlauf kann ein Absau-gen durch den Patienten erfolgen, zuerst nur innerhalb der Kanleund dann schrittweise tiefer. Ein anderer Patient ist vielleicht schonbeim ersten Training in der Lage sich unter der Anleitung der Pflege-person selbst abzusaugen. Weitere Feinziele wren das selbstndigeAbsaugen und das Trainieren des Absaugens, um diesen immerwiederkehrenden Handlungsablauf zu verinnerlichen.
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
Vakuummeter und -regler
Sekretbehlter mit Bakterienfilter
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Vorkenntnisse des Patienten feststellen Hat der Patient Vorwissen im Bereich des hygienischen Arbei-tens?
Hat der Patient schon einmal mit hnlichen, nichtmedizinischenGerten gearbeitet?
Kennt der Patient die neuen anatomischen Verhltnisse?
Wissensdefizite ausgleichen
Das Absaugen dient der Freihaltung der neuen oberen Luftwege.Gerade in der ersten postoperativen Zeit bildet sich vermehrt Sekretim Bronchialsystem. Aber auch Borken oder Blutbestandteile knnenzu einer Einengung der oberen Luftwege fhren. In der ersten post-operativen Zeit muss daher oft abgesaugt werden. Spter regulierensich Borkenbildung und Schleimproduktion und es muss weniger hufig abgesaugt werden.
Da es sich bei dem Absaugen um eine invasive Manahme in das obere Bronchialsystem handelt, mssen die hygienischen An -forderungen zur Vermeidung einer Infektion strikt eingehalten wer-den. Hier ist eine inhaltliche Auseinandersetzung mit hygienischenArbeitsweisen erforderlich. Der Betroffene muss eine Vorstellung von dem Begriff Sterilitt erhalten. Im weiteren muss ihm erlutertwerden, dass das Absaugen im Krankenhaus aufgrund des hier vor-handenen Keimspektrums von den Pflegenden mit sterilen Hand-schuhen durchgefhrt wird. Sie selbst brauchen in der huslichenUmgebung keine Handschuhe zu tragen. Hier reichen eine grnd -liche Hndereinigung und ein steriles Einfhren der Katheterspitze indas Stoma aus.
Bei Bedarf sollten beim Wechsel der Kanle auch die oberen Atem-wege abgesaugt werden. Falls es aufgrund einer hohen Sekret -bildung erforderlich sein sollte auch hufiger. Ziel ist es jedoch, sowenig wie mglich abzusaugen, um das Infektionsrisiko mglichstgering zu halten und eine zustzliche Sekretproduktion durch die Reizung der oberen Atemwege zu vermeiden. Die ausreichende Be lftung des Atemsystems muss allerdings gewhrleistet sein (Pneumoniegefahr).
Fr eine ausreichende Flssigkeitszufuhr soll gesorgt werden, um dasEindicken des Schleimes zu vermeiden. (Auerdem erhlt der PatientMedikamente zur Verflssigung des Sekretes, um ein leichteres Ab -husten zu ermglichen)
Wichtig sind das regelmige Anfeuchten und Erwrmen der Atem-luft durch einen Raumluftbefeuchter, regelmige Inhalationen unddas Tragen eines Tracheostomaschutzes, insbesondere in der Heiz -periode mit trockener Raumluft. Eine Luftfeuchtigkeit von min. 60% ist erstrebenwert.
Der Patient muss mit der Funktionsweise des Absauggertes ver-traut gemacht werden. In die Funktionsweise seines Gertes fr zu Hause wird er gesondert durch die Mitarbeiter der Lieferfirma ein-gewiesen.
Wie funktioniert das Gert?
Wie kontrolliere ich die Absaugfunktion des Gertes? (Ist ein Sog vorhanden?)
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
Wichtig!
Der Absaugkatheter darf nicht im vorderen Bereich berhrt werden!
Die Absaugkatheter drfen auf jeden Fall nur einmal benutztwerden!
Die Absaugverlngerung sollte auf keinen Fall den Fubodenberhren!
TRACHEOPORT 22 Absauggert
Absaugkatheter mit Metrik
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
Praktische Darstellung der Technik des Absaugens
Material:
Funktionstchtiges Absauggert
Steril verpackte Absaugkatheter
Spiegel
Abwurfbehlter
Checkliste Absaugen
Durchfhrung:
Eine grndliche Hndereinigung wird durchgefhrt.
Der sterile Absaugkatheter wirdmit der Absaugverlngerung (Absaug-schlauch) ver bunden.
Der Katheter wird ohne Sog, bei Bedarf bis zu maximal 15 cm, vor-geschoben, ohne die Katheterspitze zu berhren. Anschlieend wirdder Absaugkatheter unter leichten Drehbewegungen mit Sog wiederzurckgezogen.
Das Einfhren ohne Sog ist wichtig, da dem Patienten sonst die Atem-luft genommen und ein starker Hustenreiz ausgelst wird.
Die Dauer des Absaugens sollte 15 Sekunden nicht berschreiten.
Falls erforderlich, wird mit einem neuen Absaugkatheter der Mundbzw. die Nase abgesaugt.
Danach wird die Absaugverlngerung mit Wasser durchgesplt.
Das Einmalmaterial wird entsorgt und aufgerumt.
bungsmglichkeiten geben
Nach der Schulung sollte der Patient die Mglichkeit haben und auchdazu aufgefordert werden, das Handling zu ben, z.B. durch vor-sichtiges Absaugen der Kanle.
Fragen beantworten
Im Anschluss an die praktische Schulung sollte der Patient Gelegen-heit haben, evtl. noch vorhandene Fragen zu stellen und beantwor-tet zu bekommen.
Informationsmaterial aushndigen
Falls vorhanden, sollte dem Patienten Informationsmaterial ber diegelernte Technik ausgehndigt werden. Im Klinikum Ldenscheid istauch der Hinweis auf das PIZ eine Mglichkeit fr den Patienten, sichnoch mit zustzlichen Informationen zu versorgen.
Kurze Kontrolle des Erlernten durchfhren
Durch einige kurze Fragen sollte geprft werden, ob der Patient diewesentlichen Informationen und Handlungsablufe verinnerlicht hat.
Feedback zur Schulung geben
Der Patient braucht eine Rckmeldung ber den Verlauf der Schu-lung. Hier ist es wichtig, die Anteile, die der Patient gut gemacht hat zu benennen, um das Vertrauen in die eigenen Fhigkeiten zustrken. Evtl. aufgetretene Probleme immer nur im Zusammenhangmit einem mglichen Lsungsansatz benennen.
Absaugkatheter mit Metrik
TRACHEOPORT 22 Absauggert
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7. Falls erforderlich, Absaugen mit neuem Absaugkatheter des Mundes
bzw. der Nase Abwurfbehlter Steriler Absaugkatheter Absauggert
8. Durchsplen der Absaugverlngerung
mit Wasser
Splbehlter
9. Achtung: Absaugkatheter darf nicht im vorderen Bereich berhrt werden
10. Achtung: Absaugkatheter nur einmal benutzen
11. Material entsorgen
Abwurfbehlter
CHECKLISTE ABSAUGEN
FORTSETZUNG
Schritte
Material
Bilddarstellung
41
CHECKLISTE ABS
AUGEN
Schritte
1. Hndereini
gung bzw. -de
sinfektion un
d
Absauggert a
uf Funktion
berprfen
Material
Reinigungs- b
zw.
Desinfektionsmit
tel
ggfs. Bedienu
ngsanleitung
Absauggert
2. Absaugkath
eter steril
mit Absaugve
rlngerung
(Absaugschlau
ch)
verbinden
Steriler Absau
gkatheter
Absauggert
Schlauchverb
inder/Fingertip
3. Einfhrung
des Katheters
bis zu maxim
al 15 cm
ohne Sog
Spiegel
4. Zurckziehe
n des Absaugk
atheters
mit Sog unter
leichten Dreh
bewegungen
Spiegel
5. Absaugen
Dauer: 10 bis
maximal 15 S
ekunden
Absauggert
Abwurfbehlt
er
Uhr mit Sekun
denanzeige
6. Unter Umst
nden: Wiede
rholung
des Vorgangs
mit neuem Ab
saug-
katheter
Steriler Absau
gkatheter
Absauggert
Abwurfbehlt
er
Uhr mit Sekun
denanzeige
Bilddarstellun
g
Ziel der Schul
ung: Erlernen d
er Fertigkeiten zu
r Durchfhrung
des Absaugens
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Dokumentation der Schulung
Die durchgefhrte Schulung und deren Verlauf mssen im Anschlussauf dem Dokumentationsbogen Pflegegesprche (informative Antei-le) bzw. auf dem Planungs- und Durchfhrungsbogen dokumentiertund mit Datum und Handzeichen abgezeichnet werden.
Mgliche Hilfsmittel fr die Schulung
bungsmaterial: Absaugkatheter, Absauggert
Informationsmaterial ber das Gert, ber die anatomischen Verhltnisse
Patientenbroschren
Hinweis auf das PIZ, als mgliche weitere Informationsquelle
3.3 Mikroschulung Kanlenwechsel und Tracheostomapflege
Lernziele zusammen mit dem Patienten festlegen
Folgende Grobziele lassen sich fr diese Mikroschulung benennen:
Der Patient ist in der Lage, den Kanlenwechsel korrekt durchzu-fhren.
Er kann Vernderungen im Zusammenhang mit dem Tracheosto-ma frhzeitig erkennen und ist in der Lage, deren Wichtigkeit einzuschtzen.
Er hat das notwendige Hintergrundwissen, um auch in auer -gewhnlichen Situationen adquat zu reagieren.
Die Feinziele mssen zu Beginn der einzelnen Sitzungen mit demPatienten abgesprochen werden und sind individuell sehr unter-schiedlich.
Vorkenntnisse des Patienten feststellen
Hat der Patient Vorwissen im Bereich des hygienischen Arbeitens?
Kennt der Patient die neuen anatomischen Verhltnisse?
Hat der Patient Vorkenntnisse aus dem Bereich der Wundver -sorgung?
Wissensdefizite ausgleichen
Durch das Tracheostoma wurde operativ ein neuer Zugang zur Luft-rhre geschaffen. Die Kanle stabilisiert diesen Zugang von innen undstellt so sicher, dass eine ausreichend groe ffnung fr den Durch-strom der Atemluft vorhanden ist. Die Hufigkeit des Kanlenwechselsist abhngig vom Zustand des Stomas, von der Menge des produ-zierten Sekrets und der vorhandenen Borkenbildung. Meistens ist einWechsel pro Tag ausreichend. Zhes Sekret, das an der Kanle haftet,sowie Borken werden auf diese Weise mitentfernt.
Wichtig sind weiterhin Kenntnisse ber den Zustand des Stomas. DerPatient muss lernen, auf Vernderungen des Stomas zu achten undwissen, wann eine rztliche Behandlung notwendig ist. Grundstzlichmuss das Tracheostoma mglichst trocken und sauber gehalten wer-den. Manchmal mssen die Kompressen mehrmals tglich gewech-selt werden. Die umliegende Haut wird bei Bedarf eingefettet.
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
Ist das Stoma reizlos oder liegt eine Irritation des Stomarandes vor? Istes vielleicht sogar entzndet? Ist das Stoma stabil oder zeigt sich eineSchrumpfungsneigung?
Diese Fragen muss der Patient fr sich beantworten knnen und wissen, wie er das Stoma entsprechend versorgen kann, bzw. wanner seinen behandelnden Arzt aufsuchen muss.
Bei Schrumpfungsneigung des Stomas ist es erforderlich, langfristigeine Kanle zu tragen. Fhrt die Schrumpfungstendenz des Tracheo-stoma zu Problemen, kann eine Tracheostomaerweiterungsplastik notwendig werden.
Dem Patienten mssen auf jeden Fall Instruktionen fr Notflle gege-ben werden (siehe Kap. 4.2.4).
Informationen ber die verschiedenen Kanlentypen (evtl. Ansichts-exemplare mitnehmen) und die mglichen Einsatzzeiten, z.B. metall-freie Kunststoffkanle whrend der Bestrahlung, sollten dem Patien-ten zur Verfgung stehen.
Praktische Darstellung der Technik des Kanlenwechsels
Material:
gute Lichtverhltnisse, evtl. Lichtquelle mitnehmen
funktionstchtiges Absauggert
Absaugkatheter
Spiegel
Ersatzkanle mit Kompresse, Halteband
NaCl-Lsung 0,9% zum Anfeuchten der Kanle
1 feuchte Kompresse bzw. 1 sauberer Waschlappen
pflegende Fettsalbe in einer Tube
Abwurfbehlter
Checkliste Kanlenwechsel
Durchfhrung:
Zuerst wird eine grndliche Hndereinigung durchgefhrt und diesaubere, vorbereitete Kanle wird mit 0,9%iger NaCl-Lsung ange-feuchtet.
Das Kanlenhalteband wird einseitig am Kanlenschild befestigt.Die Kompresse wird ber das Kanlenrohr bis unter das Kanlen-schild geschoben.
Bei vermehrtem Sekretauswurf saugt sich der Patient zuerst ab.
Danach wird das Kanlenhalteband von der liegenden Kanlegelst und diese wird entfernt.
Der Rand des Stomas wird mit einem feuchten, sauberen und fusselfreien Tuch gereinigt und anschlieend getrocknet, bei Bedarfmehrmals tglich.
Der Patient muss auf Vernderungen des Tracheostomas achten.(Rtung, Blutung, Lsionen und Schrumpfung)
Anschlieend wird bei Bedarf nur im ueren umliegenden Bereichdes Stomas eine Fettsalbe (aus der Tube) dnn aufgetragen.44
7. Reinigung und Trocknen des Stomarandes
Feuchtes, sauberes und fussel-freies Tuch oder Kompresse
Trockenes, sauberes fusselfreiesTuch oder Kompresse Stoma-Reinigungstuch
8. Beobachtung auf Vernderungen
des Tracheostomas Gute Lichtverhltnisse Spiegel
9. Bei Bedarf: Auftragen einer Fettsalbe
im ueren umliegenden Bereich
des Tracheostomas Pflegende Fettsalbe in der Tube
10. Einsetzen der vorbereiteten Kanle Stomal
CHECKLISTE KANLENWECHSEL
FORTSETZUNG
Schritte
Material
Bilddarstellung
43
CHECKLISTE KAN
LENWECHSEL
Schritte
1. Hndereini
gung
Material
Seife bzw. Des
infektionsmittel
2. Vorbereitun
g einer saube
ren Kanle
Trachealkan
le
Kanlentrage
band
Trachealkomp
ressen
NaCl-Lsung
oder Xylocain-G
el
3. Einseitige B
efestigung de
s Kanlen -
haltebandes a
m Kanlenschi
ld
Siehe unter 2
.
4. Absaugen b
ei vermehrten
Sekretauswu
rf Funktion
sfhiges Absaug
gert
Absaugkathete
r
Abwurfbehlt
er
5. Lsen des K
anlenbandes
von der liegen
den Kanle
6. Entfernung
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Ziel der Schul
ung: Erlernen d
er Fertigkeiten zu
r Durchfhrung
des Kanlenwec
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Kanlentrageband mit Haken /KACLIP HM
DURAVENT KOMBI 1 IC + 1 ICK
SENSOTRACH DUO SLIT
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
Die vorbereitete Kanle wird dann von dem Patienten eingesetzt.Die Kanle soll aus hygienischen Grnden nur am Kanlenschildangefat werden.
Das Kanlentrageband wird so befestigt, dass man noch zwei Finger darunter schieben kann.
Das Material wird entsorgt, die Kanle gereinigt.
Zum Schlu erfolgt nochmals eine grndliche Hndereinigung.
bungsmglichkeiten geben
Der Patient erhlt eine zweite Kanle, an der er nach der Reinigungdas Zusammensetzen der Kanle ben kann. Die Checkliste Kanlen-wechsel ermglicht dem Patienten durch die Abbildungen den Vor-gang zu reflektieren und den Ablauf zu erlernen.
Fragen beantworten
Im Anschluss an die praktische Schulung sollte der Patient Gelegen-heit haben, evtl. noch vorhandene Fragen zu stellen und beantwor-tet zu bekommen.
Informationsmaterial aushndigen
Falls vorhanden, sollte dem Patienten Informationsmaterial ber diegelernte Technik ausgehndigt werden. Im Klinikum Ldenscheid istauch der Hinweis auf das PIZ eine Mglichkeit fr den Patienten, sichnoch mit zustzlichen Informationen zu versorgen.
Kurze Kontrolle des Erlernten durchfhren
Durch einige kurze Fragen sollte geprft werden, ob der Patient diewesentlichen Informationen und Handlungsablufe verinnerlicht hat.
Feedback zur Schulung geben
Der Patient braucht eine Rckmeldung ber den Verlauf der Schulung. Hier ist es wichtig, die Anteile, die der Patient gut gemachthat zu benennen, um das Vertrauen in die eigenen Fhigkeiten zustrken. Evtl. aufgetretene Probleme immer nur im Zusammenhangmit einem mglichen Lsungsansatz benennen.
Dokumentation der Schulung
Die durchgefhrte Schulung und deren Verlauf mssen im Anschlussauf dem Dokumentationsbogen Pflegegesprche (informative Antei-le) bzw. auf dem Planungs- und Durchfhrungsbogen dokumentiertund mit Datum und Handzeichen abgezeichnet werden.
Mgliche Hilfsmittel fr die Schulung
Hilfsmittelkatalog mit Abbildungen von verschiedenen Kanlen typen
Informationsmaterial ber die vernderte Anatomie
Dia-Serie Kanlenwechsel
Checkliste Kanlenwechsel
Hinweis auf das PIZ als weitere Mglichkeit sich zu informieren.ANDREAS FAHLMEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBHAugust-Horch-Strae 4a D-51149 Kln Phone +49(0)22 03/29 80-0
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ittel zur Rehabilitation 01/2013
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REHABILITATIO
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FOTODOKUMENTATION DES KANLENWECHSELS MIT ABSAUGEN
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3.4 Mikroschulung Kanlenreinigung und -pflege
Lernziele zusammen mit dem Patienten festlegen
Das Ziel fr diese Mikroschulung ist, dass der Patient unter Einhaltungder hygienischen Standards seine Kanle reinigen und pflegen kann.Er sollte in der Lage sein, die Kanle auf ihre Funktionsfhigkeit undihren korrekten Zustand zu berprfen.
Vorkenntnisse des Patienten feststellen
Hat der Patient Vorkenntnisse im Bereich des hygienischen Arbeitens?
Wissensdefizite ausgleichen
Die eingesetzte Kanle kann ihre Funktion nur erfllen, wenn sie sich in einem korrekten Zustand befindet. Sie darf keine Kanten, Grate oder andere Unebenheiten aufweisen. Die Innenkanle mussgenau in die uere Kanle passen und darf kein Spiel aufweisen. Die von den Herstellern angegebenen Hinweise und Einwirkzeiten fr die Desinfektion mssen eingehalten werden.
Praktische Darstellung der Technik der Kanlenpflege
Material:
Kanlenreinigungsdose
Kanlenreinigungspulver
Kanlenreinigungsbrste
Stomal
Checkliste Kanlenreinigung und -pflege
Durchfhrung:
Kanlen mit Innenkanle werden auseinandergenommen.
Die zerlegte Kanle wird unter Leitungswasser abgesplt und in die Reinigungsdose mit der lauwarmen Reinigungslsung gelegt(genaue Dosierung des Reinigungspulvers nach den Angaben desHerstellers beachten!)
Nach der vom Hersteller empfohlenen Einwirkzeit wird die Kanleunter flieendem Wasser abgesplt. Festsitzende Borken werden mitder Reinigungsbrste von der Kanlenspitze aus vorsichtig entfernt.Die Reinigungsbrste muss vor dem Gebrauch entsprechend derKanlenform vorgebogen werden.
Nach dem Trocknen der Kanlenteile wird nur die Innenkanle miteinem gelten Tuch abgerieben und dann in die Auenkanlegeschoben. Der Patient muss auf Risse und scharfe Kanten an der Trachealkanle achten, um Verletzungen im Stomabereich vorzu -beugen.
Die zusammengesetzte Kanle soll mit einer Trachealkompresse undHalteband in einem sauberen verschlossenen Behlter aufbewahrtwerden.
Die Brste nach Benutzung sorgfltig unter flieendem Wasser reini-gen und an der Luft trocknen. Die Brste soll einmal wchentlich aus-gewechselt werden!
3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
46
7. Zusammensetzen der Kanle:Auf Risse und scharfe Kanten
der Kanle achten! Innenkanle Auenkanle
8. Aufbewahren der zusammengesetzten
Kanle mit einer Trachealkompresse
und Halteband in einem sauberen ver-
schlossenen Behlter Trachealkompresse Halteband sauberer verschlossener Behlter
9. Sorgfltige Reinigung der Brste unter
flieendem Wasser
10. Trocknen der Brste an der Luft
11. Auswechseln der Brste: einmal wchentlich
Kanlenreinigungsbrste
CHECKLISTE KANLENREINIGUNG UND -PFLEGEFORTSETZUNG
Schritte
Material
Bilddarstellung
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CHECKLISTE KAN
LENREINIGUNG
UND -PFLEGE
Schritte
1. Absplen de
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unter Leitung
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Material
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mit lauwarme
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Kanlenreinig
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Ziel der Schul
ung: Erlernen d
er Fertigkeiten zu
r Durchfhrung
der Kanlenrein
igung und -pfleg
e
OPTIFLUID Stoma oil
Kanlenreinigungs-Set OPTIBRUSH
Trachealkanle aus Sterlingsilbermit zwei Innenkanlen / SILVERVENT 2 IC
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bungsmglichkeiten geben
Der Patient erhlt eine zweite Kanle, an der er das Zusammensetzender Kanle ben kann. Die Checkliste Kanlenreinigung und -pflegeermglicht dem Patienten durch die Abbildungen, den Vorgang zureflektieren und den Ablauf zu erlernen.
Fragen beantworten
Im Anschluss an die praktische Schulung sollte der Patient Gelegen-heit haben, evtl. noch vorhandene Fragen zu stellen und beantwor-tet zu bekommen.
Informationsmaterial aushndigen
Falls vorhanden, sollte dem Patienten Informationsmaterial ber dieerlernte Technik ausgehndigt werden. Im Klinikum Ldenscheid istauch der Hinweis auf das PIZ eine Mglichkeit fr den Patienten, sichnoch mit zustzlichen Informationen zu versorgen.
Kurze Kontrolle des Erlernten durchfhren
Durch einige kurze Fragen sollte geprft werden, ob der Patient diewesentlichen Informationen und Handlungsablufe verinnerlicht hat.
Feedback zur Schulung geben
Der Patient braucht eine Rckmeldung ber den Verlauf der Schu-lung. Hier ist es wichtig, die Anteile, die der Patient gut gemacht hat zu benennen, um das Vertrauen in die eigenen Fhigkeiten zustrken. Evtl. aufgetretene Probleme immer nur im Zusammenhangmit einem mglichen Lsungsansatz benennen.
Dokumentation der Schulung
Die durchgefhrte Schulung und deren Verlauf mssen im Anschlussauf dem Dokumentationsbogen Pflegegesprche (informative Antei-le) bzw. auf dem Planungs- und Durchfhrungsbogen dokumentiertund mit Datum und Handzeichen abgezeichnet werden.
Mgliche Hilfsmittel fr die Schulung
Informationsmaterial ber Kanlenpflege
Kanle zum ben
Checkliste Kanlenreinigung und -pflege
Informationsmaterial der Herstellerfirmen
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3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHRIGEN FORTSETZUNG
ANDREAS FAHLMEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH
INFORMATIONEN
FR BETROFFENE
UND ANGEHRIGE
LEITFADEN
FR KEHLKOPFLOSE
Dr. med. F.-J. Ganz
ANDREAS FAHLMEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH
FR LARYNGEKTOMIERTE
UND TRACHEOTOMIERTE
HILFSMITTEL ZUR
REHABILITATION
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4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG
In einem dritten Bereich besteht der Anleitungsprozess auch aus be -ratenden Anteilen. Neben den Inhalten, die fr alle Patienten nacheiner solchen OP gleich sind, gibt es gerade in der Einbettung derErkrankung in den Alltag des Patienten groe Unterschiede. Be son -ders vor der Entlassung liegt hier sicher ein Schwerpunkt. Probleme inder weiteren ambulanten Versorgung, Probleme in der beruflichenPerspektive, der familiren Situation und der Einbindung des Patien-ten in sein soziales Umfeld sind nur durch eine individuelle Beratungzu lsen. Gefordert werden vom Patienten die Bereitschaft zumGesprch, Einschtzung der eigenen Situation, Reflexionsfhigkeitund die Motivation an der Lsung der Probleme aktiv teilzunehmen.
Die meisten Inhalte aus dem Bereich der Informationsvermittlung wur-den sicher schon vor der Operation durchgesprochen. Eine bersichtber die schon gegebenen Informationen liefert der Dokumenta-tionsbogen Pflegegesprche (siehe Anhang). Gerade zur Planung derEntlassung muss noch einmal berprft werden, ob der Patient alleInformationen erhalten hat und auch auf sie zurckgreifen kann.
4.1 Das Entlassungsgesprch
Einige Tage vor der geplanten Entlassung in die husliche Umgebungmuss ein Entlassungsgesprch mit den Betroffenen und wenn mg-lich auch mit den Angehrigen gefhrt werden. Ziel dieses Gesprchsist die Klrung noch bestehender Fragen und die berprfung derSituation nach der Entlassung.
Fr noch bestehende Probleme muss zusammen mit den Patientenund ihren Angehrigen nach Lsungen gesucht werden.
Im Anschluss einige Fragen mit denen die Einschtzung erfolgenkann:
Ist das husliche Umfeld vorbereitet?(Apparateversorgung, Einweisung in die Gerte, Pflegehilfsmittelerforderlich?, Verhaltensregeln fr die Personen im direktenUmfeld ...)
Ist die Versorgung sichergestellt?(Selbstpflege, Pflege durch Angehrige oder ambulante Dienste...)
Wissen der Patient und ggf. die Angehrigen ber die Grund -stze in der Versorgung eines Tracheostomas Bescheid?(Hygiene, Pflegetechniken, Raumluft, Stimmrehabilitation, Notfallsituationen)
Ist die weitere berufliche/soziale Situation geklrt?(Weiterbeschftigung im alten Beruf langfristig mglich, Umschulung erforderlich, Rentenantrag, Schwerbehinderten -ausweis, ggf. Pflegegeld...)
Sind Kontakte zu anderen Betroffenen erwnscht, wenn ja wurdensie hergestellt?
Verfgen der Patient und seine Angehrigen ber eine Liste vonAnsprechpartnern, mit denen er bei auftretenden Problemen inKontakt treten kann?
Am Ende des Gesprchs sollte auf jeden Fall nochmals darauf hinge-wiesen werden, dass die Betroffenen sich auch nach der Entlassungmit Fragen an die HNO-Station wenden knnen.
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4.2 Vorbereitung auf die husliche Umgebung
4.2.1 Die Krperpflege
Grundstzlich muss darauf geachtet werden, dass keine Flssigkeitenoder Fremdkrper in das Tracheostoma eindringen. Dies ist besonderswichtig im Zusammenhang mit der Krperpflege der Betroffenen.
Beim Duschen und beim Waschen der Haare drfen kein Wasser oderSchaum in das Tracheostoma eindringen. Beim Baden sollte die Bade-wanne deshalb nur bis ungefhr Bauchnabelhhe mit Wasser geflltwerden.
Ein Duscheschutz verhindert weitgehend das Eindringen von Wasserin das Tracheostoma.
Mnnern wird die Nassrasur empfohlen, wobei sie am Hals und Kinnbeginnen sollen. Das Eindringen von Barthrchen, Feuchtigkeit undRasierschaum in das Tracheostoma ist unbedingt zu vermeiden.
Das uere Erscheinungsbild trgt wesentlich dazu bei, die neue Situation zu meistern. Im Fachhandel gibt es z.B. eine groe Auswahlan Halstchern, die das Stoma abdecken, und zugleich einen aus -reichenden Luftstrom zulassen. Fragen Sie ihren Erstausstatter nachentsprechenden Bezugsquellen und Katalogen.
4.2.2 Die apparative Ausstattung
Bereits vor der Entlassung ist der Patient durch den Medizinprodukte-berater in die Handhabung der Gerte einzuweisen. Fr die Zeit nachdem Krankenhausaufenthalt verordnet der Arzt ein Erstausstattungs-Set.
4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG
Beispiel Erstausstattungs-Set
SENSOTRACH, Trachealkompressen
Kanlentragebnder
OPTIBRUSH CLEANKanlenreinigungspulver, 100g
OPTIBRUSH CONTKanlenreinigungsdose mit Siebeinsatz
OPTIBRUSH Kanlenreinigungsbrsten
OPTIFLUID Stoma oil
TRACHEOTEX BIBStoma-Schutzltzchen
TRACHEOTEX ScarfStoma-Schutztcher
Duscheschutz
OPTIFAHL
Stoma-Reinigungstcher
Tracheal-Inhaliergert
Tracheal-Absauggert
Tracheostomakatheter
Bakterienfilter fr Absauggert
Erst-Info-Set
Tasche zur Erstausstattung
Lieferumfang Erstausstattungs-Set(Beispiel)
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4.2.3 Die Stimmrehabilitation
Die Stimmrehabilitation beginnt nach der abgeschlossenen Wund-heilung.
Die Stimmprothese:
Die Stimmbildung erfolgt durch Verschlu des Tracheostomas miteinem Finger und gleichzeitiges Ausatmen ber die Luftrhre durchein Ventil in die Speiserhre und in den Hypopharynx.
Erst durch Schwingungen der Schleimhautfalten wird die Stimm -bildung mglich.
Die tgliche Pflege des eingesetzten Shunt-Ventils erfolgt mit einer spe-ziellen Reinigungsbrste.
Die Oesophagus-Ersatz-Stimme:
Patienten ohne Stimmprothese erlernen die Ructusstimme. Dabeiwird Luft durch den Mund in die Speiserhre verschluckt und wiederkontrolliert herausgelassen. Die Stimmbildung wird durch Schwin-gungen der Schleimhautfalten in der Speiserhre mglich.
Elektronische Sprechhilfen:
Fr Patienten, die andere Sprechtechniken nicht erlernen knnen,wird der Einsatz einer elektronischen Sprechhilfe empfohlen. DieseSprechhilfe wird an den Mundboden angesetzt. Durch die in denMundraum eingebrachten Schallschwingungen und Bewegungendes Mundes/Lippen und Zunge wird dann die Sprache geformt.
Die Behandlung von Schluckstrungen und die Sprachtherapie wer-den von einem niedergelassenen Logopden durchgefhrt.
4.2.4 Essen und Trinken
Bei einem komplikationslosen Verlauf bestehen grundstzlich keineEinschrnkungen bei der Nahrungszubereitung und -aufnahme. Einige Dinge sollten die Patienten jedoch bercksichtigen:
Grndlich kauen und nur kleine Portionen schlucken. Die Nahrungsollte so angefeuchtet sein, dass sie nicht im Hals stecken bleibt.Evtl. bei trockenen Speisen kleine Schlucke dazu trinken.
Patienten knnen heie Speisen nicht durch Pusten oder Schlr-fen abkhlen, daher ist groe Vorsicht bei heien Speisen ge -boten, damit es nicht zu Verbrennungen oder Reizungen an derSpeiserhre kommt.
Der Geruchssinn ist stark eingeschrnkt. Dies hat unter UmstndenAuswirkungen auf den Appetit der Patienten. Durch Zufchern vonSpeisedmpfen in die Nase ist eine Geruchswahrnehmung mg-lich, wenn auch in abgeschwchter Form.
Der fehlende Geruchssinn kann in einigen Situationen auch Gefah-ren mit sich bringen. So knnen z. B. verdorbene Nahrungsmittel,die man blicherweise zuerst am Geruch erkennt, nicht wahrge-nommen werden. Es ist daher besonders wichtig auf Verfallsdatenund Mindesthaltbarkeitsdaten genau zu achten.
Whrend oder nach einer Strahlentherapie kann die Speiserhrestark gereizt und geschwollen sein. In diesen Fllen ist das Schluk-ken fester Nahrung mit starken Schmerzen verbunden. Hier sollte
4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG
Abb. 2
Reinigen der Stimmprothese / Shunt-Ventil
Abb. 1
Sprechen mit der Stimmprothese / Shunt-Ventil
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eine mglichst flssige/breiige Kost empfohlen werden. Vor demEssen kann mit einem Lokalansthetikum, gestoenem Eis undeiner ausreichenden Schmerzmedikation das Schlucken erleichtertwerden.
Im Trias-Verlag ist ein Buch erschienen, dass sich mit den Problemender Nahrungsaufnahme nach Kehlkopfoperationen auseinandersetztund auch einen groen Rezeptteil beinhaltet.
Richtig essen nach Kehlkopf-OperationenDr. med. Heino Davids, Anne IburgTrias-Verlag, ISBN 3-8304-3063-9
4.2.5 Umgang mit Notfallsituationen
In folgenden Notfallsituationen sollte umgehend der behandelndeArzt, bzw. die Notfallambulanz im Krankenhaus aufgesucht werden:
Alle Zustnde, die mit Atemnot einhergehen
Blutungen aus dem Tracheostoma oder aus der Luftrhre
Zunehmende Schluckstrungen
Sollte eine Atemnot auftreten, so muss der Patient zuerst durch Ab -saugen versuchen das Tracheostoma wieder frei zu machen.
Gelingt dies nicht, so ist auf jeden Fall die Kanle zu entfernen.
Meistens wird die Atemnot schon durch das Entfernen der Kanlegelindert, da zher Schleim hufig mit der Kanle entfernt wird.
Falls nicht, so muss erneut abgesaugt werden, diesmal ohne Kanleund entsprechend vorsichtig, damit keine Blutung provoziert wird.
4.3 Konsiliarische Betreuung durch den Sozialdienst
Vor der Entlassung wird ein Sozialarbeiter/Sozialdienst eingeschaltet,um schon im Krankenhaus sozialrechtliche Fragen zu klren und not-wendige Manahmen in die Wege zu leiten (z.B. Antrag auf Feststel-lung einer Schwerbehinderung beim zustndigen Versorgungsamt,ggf. berufliche Rehabilitation, Einstufung in die Pflegeversicherung,Antragstellung fr eine Anschlussheilbehandlung, Hilfestellung beieiner Heimplatzsuche...).
4.4 Versorgung durch den ambulanten Pflegedienst
Ist die Versorgung durch Angehrige gewhrleistet, kann zustzlichfr eine bestimmte Zeit ein ambulanter Pflegedienst/Gemeinde-schwester hinzugezogen werden, der die Patienten und ihre Familienin den ersten Wochen sowohl mit pflegerischen Manahmen und Ratschlgen, als auch psychisch untersttzt und den begonnenenAnleitungsprozess weiterfhrt.
Fr die ersten zwei Wochen nach der Entlassung kann der behan-delnde Krankenhausarzt (mit Kassenzulassung) eine husliche Pflegeverordnen. Diese Einstze des Pflegedienstes werden nicht ber diePflegeversicherung, sondern ber die Krankenversicherung abge-rechnet. Hat der Krankenhausarzt keine Kassenzulassung, so muss dieVerordnung vom Hausarzt ausgestellt werden.
4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG
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LARYVOX Tracheospreizer
LARYVOX SOS safe-mask
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4.5 Selbsthilfegruppen fr Kehlkopfoperierte
Ausgebildete Rehabilitationshelfer sind Kehlkopfoperierte, die andereBetroffene vor und nach ihrer Operation beratend betreuen.
Bei den regelmigen Treffen von Gleichgesinnten werden Erfah-rungen ausgetauscht oder Freizeitaktivitten organisiert.
Die Selbsthilfegruppe untersttzt den Menschen im Umgang mit derneuen Lebenssituation und den Vernderungen im sozialen Umfeld.
Themenschwerpunkte sind z.B.:
Die vernderte Kommunikationssituation
Die neue Situation und die Herstellung oder Aufrechterhaltung vonsozialen Kontakten
Hilfestellung bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragen
Umgang mit Problemen in der normalen Umgebung (Husten,hygienische Probleme, sowie die notwendige Pflege whrend desTages)
Ein erster Kontakt zu einem solchen Rehabilitationshelfer wird durchdie Station routinemig schon vor der OP hergestellt.
4.6 Wichtige Adressen und Ansprechpartner
Schwerbehindertenausweis
Der Antrag wird beim zustndigen Versorgungsamt gestellt.
Die Antragsformulare erhalten sie auch in Ihrer Stadtverwaltung.
Wenn ein Schwerbehindertenausweis ausgestellt wurde, stehen demPatienten unter Umstnden weitere Hilfen zu. Diese sind abhngigvom Grad der Behinderung (GdB) und evtl. vorhandenen zustz-lichen Merkzeichen.
Lohn- und Einkommenssteuerfreibetrge Finanzamt
KFZ-Steuerermigung Finanzamt
KFZ-Versicherungsermigung Versicherung
Befreiung von Rundfunk- und Telefongebhren GEZ/priv. Anbieter
Berufliche Rehabilitation
Kann aufgrund der Erkrankung der erlernte Beruf nicht mehr ausge-bt werden, z. B. wegen einer hohen Staubbelastung, so hat derPatient evtl. die Mglichkeit, einen neuen Beruf zu erlernen und diesals Umschulung vom Arbeitsamt oder dem zustndigen Rentenver -sicherungstrger finanziert zu bekommen. Der Antrag wird beimzustndigen Arbeitsamt gestellt.
Renten
Ist der Patient nicht mehr in der Lage einen Beruf auszuben undkommt keine Umschulung in Frage, so kann ein Antrag auf Erwerbs-unfhigkeitsrente, bzw. ab einem bestimmten Alter auf Vorruhestandbeim zustndigen Rentenversicherungstrger gestellt werden.
Eine Vertretung der gesetzlichen Rentenversicherer befindet sich injeder Stadtverwaltung.
4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG
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Pflegebedrftigkeit
Ist ein Patient auch nach seinem Krankenhausaufenthalt weiterhin aufdie Pflege z.B. von seinen Angehrigen angewiesen, so sollte einAntrag auf Leistungen aus der Pflegeversicherung gestellt werden.
Dieser Antrag wird bei der Krankenkasse gestellt.
Ein Mitarbeiter des medizinischen Dienstes der Krankenkasse wird ineinem Hausbesuch den Pflegebedarf feststellen.
Es ist hilfreich, wenn die pflegenden Angehrigen im Vorfeld ein Pfle-getagebuch fhren, in das sie alle pflegerischen Manahmen mitDatum, Uhrzeit und Dauer eintragen.
AHB/Kuren
Nach einer Lar