Der Handyroman
Ein Lesephänomen in Japan-
In Deutschland unbekannt
Der Handyroman in Japan● Ursprünglich:
● Inzwischen:
● 2007:– 5 von 10 Bestsellern
ein Handyroman– Startauflagen von
50.000 bis 100.000 Ex.
● 50 % der unter 20 jährigen Frauen lesen Handyromane
Handykultur in Japan● 96% der Schüler
besitzen ein Handy(und sind damit online)
● Zum Handyvertrag, E-Mail Adresse
● Flatrate Angebote● i-mode (seit 1999)● Mobiles Internet
Der Stil des Handyromans● Stil (Handy)
● Umgangssprachlich● Kurze und knappe
Sätze● Viele Abkürzungen● Emoticons● Vorherrschend:
Dialoge und Monologe→ fehlend: Gemüts- u. Ortsbeschreibungen
● Inhalt:● Über: Sex,
Vergewaltigung, Schwangerschaft, Abtreibung, Drogen, Selbstmord, Tod und die alles überdauernde Liebe
● Leser:● Frauen● Teenager und 20er
→ 70 % der Leser
● Markt wächst:– Männliche Leser– Hausfrauen 30-40 J.
● Autoren: (Anfangs)● Wie Leser● Schreiben unterwegs
auf Handy● nah am Leser● Realität (gefühlt)
– Pseudonym● Autoren:
● Zum Teil professionalisiert
Boom-Auslöser Joshi: Deep Love (2002)
● 2000 eigene i-mode Homepage
● Ein Kapitel pro Woche / max. 1600 Zeichen zum download
● Eigene Werbung● Flyer an Schulmädchen● Leser schicken Links
per Handy● E-mail Austausch mit
Lesern
● Gedrucktes Buch(Eigenverlag 100.000 Ex.) (Starts Publishing 2,7 Mio. Ex.)
● Kino-, TV-, Manga- und Spieladaptionen
● Inhalt:– 17jährige Schülerin– Zuhause missbraucht– Prostituiert sich (4-25%)– Verliebt sich in
todkranken jungen– Stirbt an folgen einer
HIV-Infizierung
Kostenlose HandyportaleMaho no i-rando
● Nach kostenloser Registrierung kann eine eigene Seite erstellt werden(Handy u. Computer)
● Blog, Tagebuch und Book-Applikation
● Book:● Inhaltsverzeichnisse
und Kapitel● 1000 Zeichen pro Seite
und 500 Seiten pro Buch
● Virtuelles Buchregal● Andere Nutzer können
Geschichten kommentieren und weiterempfehlen→ Bestseller-Phänomen
● 5,2 Mio. registrierte Nutzer● 1 Mio. (begonnene) Romane
● Kostenpflichtige Handyromane:Die Shincho Handy-Kollektion● Es schreiben auch
bereits bekannte Autoren (bsp. Naitoh Mica „Love Link“ 15.000 abrufe pro Tag)
● Erfolgreiche Texte werden auch gedruckt
● Verlag Goma-Books● Handyroman-Seite
Orion– Es werden Klassiker
zum download angeboten
● Im Handyroman-Format gedruckt
Der Handyroman als Buch● 2007 jeder
zweite Bestseller ein Handyroman
● Gebunden● Schutzumschlag● Handy
Leserichtung
● Preis: ca. 8 bis 11, 50 €
● Seiten:170-720
Der Handyroman in Dt.● Autor:
● Buchautoren– Oliver Bendel– Martin Clauß– Wolfgang Hohlbein
● Inhalt: ● Ähnlich zu
herkömmlichen Büchern
● weniger prekäre Inhalte● Auf jüngere Zielgruppe
ausgerichtet
● Stil:● Kurze und prägnante
Sätze● Auch ausschweifende
Beschreibungen● Verlinkung zu
Websites möglich Bsp. Wikipedia
● Bendel: Lucy Luder und der Mord im studiVZ (2007)● Eine Studentin die ein
Detektivbüro aufmacht und ihre Fälle halbwegs löst
● Clauß: Falkengrund● Ersten 16 Folgen
umsonst● Gruselromane
● Hohlbein: Wyrm● Wöchentlich weiter
geschrieben● Als Buch veröffentlicht
Blackbetty Verlag und www.mobilebooks.com
● 2007-2011– 650 Buchtitel– Cover, Klappentext
und Autoreninformation
– Seiten werden umgeblättert
– Keine zusätzliche Software nötig (da meisten Handys Java)
● Vorgehen:– 1. SMS mit Codewort
senden2. man bekommt ein Link zum download3. das Buch installiert sich selbst
– Abgerechnet als Premium-SMS über Handyrechnung
– Kosten pro Titel 1,99 – 5,00 €
● Heutige ebook Formate die ein Handy lesen kann sehr unterschiedlich→ großer Informationsbedarf(Begründung von mobilebooks bzw. satzweiss)
● E-book shop „beam“● Bietet für die Serie
Falkengund die Bücher in – pdf– mobipocket – epub
Wieso konnte sich der Handyroman bislang in Deutschland nicht durchsetzen?
und
Wird er sich vielleicht noch durchsetzen?
Ideen für die Diskussion● Inhaltliche
Unterschiede– Die Geschichten sind
noch zu klassisch (keine neuen Ideen)→ da keine Laien (Realitätsgefühl kleiner
● Voraussetzung Deutschland:● 92% der Jugendlichen
zw.12-19 J. Besitzen ein Handy
● Wenige sind online(2005)
● Soziotechnische Unterschiede
– Handys diverser– E-books bekannter
● Plattform fehlt
● Kultur?● Die Deutschen sind
zu stark an das gedruckte Buch gebunden– Bsp. E-books in den
USA auch viel erfolgreicher
Die Zukunft des Handyromans● Die Handyromane
werden zusehends kostenpflichtig oder gleich als ebook angeboten
● Handyboom ist abgeflaut, dennoch ist es noch interessant als leichte Jugendlektüre
● Grund 7 gegen ein Handyverbot an Schulen:„Was manche Oberstufenschüler in ihre Handys tippen ist spannender, authentischer und größere Literatur als das, was momentan so aus manchen Literaturhäusern kommt. Wäre doch schade um die schönen Geschichten.“
(10 Gründe gegen ein Handy-Verbot an Schulen von Lars-Weisbrod, Süddeutsche Zeitung, 29.03.2006)
Literatur● Mauermann, Johanna: Handyromane. Ein
Lesephänomen in Japan
● Www.satzweiss.de● Wayback machine: mobilebooks und blackbetty