Arbeitsgruppe Meteorologische Umweltforschung/Klimatologie
Institut für Meteorologie und Geophysik der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/M.
Zum „Klimaproblem“
Tim Staeger
Was ist Klima?
Wetter ist nicht gleich Klima!
Wetter beschreibt kurzeitige Phänomene.
„Kurzzeitig“ reicht von der Dauer eines Blitzes bis zu etwa einem Monat (der Dauer eines verregneten Sommers)
Klima beschreibt die Eigenschaften des Wetters an einem Ort über längere Zeiträume, z.B
- Wüstenklima
- Klima der Polarregionen
- Tropisches Regenwaldklima
Längere Zeiträume reichen von etwa einem Jahr bis hin zum Alter der Erde (etwa 4,6 Milliarden Jahre)!
Das Klima ändert sich!
Dies geschieht jedoch so langsam, dass wir es nicht wahrnehmen können.
Der Monte-Rosa Gletscher um 1890 ...
... und 1997
Wie hat sich das Klima in der Vergangenheit geändert?
Kurzer Exkurs in die Klimageschichte
Quelle: IPCC 2001
Quelle: IPCC 2001
Warum ändert sich das Klima?
Auf unterschiedlichen Zeitskalen sind unterschiedliche Ursachen wichtig:
z.B. Mittelalterliches Optimum,
„Kleine Eiszeit“
(ca. 1400 bis 1850)
Solare Aktivität Vulkanismus
Zehntausend bis zu einem Jahr
Glaziale – InterglazialeOrbitalparameterMillionen bis Zehntausende
Eiszeitalter – WarmzeitenKontinentaldriftMilliarden bis Millionen
Phänomene:Ursachen:Zeitskala (Jahre):
1500 1550 1600 1650 1700 1750 1800 1850 1900 1950
0255075
100125150175200
Sonnenfleckenrelativzahl 1500 - 1998nach Schove
Schwankungen der solaren Einstrahlung 1610-1998 in [W/m²]
1650 1700 1750 1800 1850 1900 19501363
1364
1365
1366
1367
1368
1369
nach Lean et al.
Die veränderliche Sonne:
Explosive Vulkanausbrüche –
kurzzeitige Störungen des Klimasystems:
Quelle: IPCC 2001
Der Mensch kommt ins Spiel!
Schlagwort: Treibhauseffekt
Wie funktioniert der Treibhauseffekt?
Quelle: IPCC 2001
Woher kommen die Treibhausgase?
Düngung
Bodenbearbeitung
Nylonproduktion
Biomassenverbrennung
Lachgas
N2O
Sprühdosen
Kältetechnik
Verschäumung
Reinigung
FCKW
fossile Energie
Viehhaltung
Reisanbau
Biomassenverbrennung
MethanCH4
fossile Energie
Waldrodungen
Bodenerosion
Holzverbrennung
KohlendioxidCO2
Quelle:Gas:
Ein paar Fakten zum Kohlendioxid:
Die atmosphärische Konzentration von CO2 hat sich seit 1750 um 31% erhöht.
Die heutige CO2-Konzentration ist höher als in den letzten 420 000 Jahren, und wahrscheinlich höher als in den letzten 20 Millionen Jahren!
Etwa 75% der menschgemachten CO2-Emissionen der letzten 20 Jahre stammen aus Verbrennung fossiler Energieträger.
Der Rest wird hauptsächlich durch Landnutzung, besonders Waldrodungen verursacht.
Quelle: IPCC 2001
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Quelle: IPCC 2001
Klimapolitik:
Wer Erdöl fördert ...
3,5117,3Verein. Arab. Emirate
3,9129,9Großbritannien
4,6155,5Norwegen
4,7158,5China
4,8162,4Venezuela
4,9163,6Mexico
5,5183,8Iran
9,0301,1Rußland
11,4382,9USA
12,8428,8Saudi-Arabien
Weltweiter Anteil (%):Förderung (Mio t):Land:
2,479,5Kanada
2,583,7Großbritannien
2,891,0Frankreich
2,894,1Italien
3,1101,4Südkorea
3,9128,0Rußland
4,2137,4Deutschland
5,2172,5China
8,1269,9Japan
25,2833,0USA
Weltweiter Anteil (%):Verbrauch (Mio t):Land:
... und wer es verbraucht
Stand: 1996
Zentrale Punkte des Kyoto-Protokolls:
Die Industrieländer verpflichten sich bis zur ersten Verpflichtungsperiode 2008 – 2012 den Ausstoß der Treibhausgase CO2, CH4, N2O, HFC, PFC und SF6 um 5% gegenüber 1990 zu verringern.
Emissionshandel ist erlaubt, d.h. Länder, die ihr Reduktionsziel nicht erreichen, können sog. Emissionspapiere von Ländern kaufen, die ihre Verpflichtungen übererfüllt haben.
Es können sog. CO2-Senken angerechnet werden (z.B. durch aufforsten von Wäldern), was umstritten ist.
Das Protokoll tritt in Kraft, wenn mindestens 55 Länder (etwa ein Drittel aller Vertragsstaaten) ratifizieren. Zusätzlich müssen durch diese Länder mindestens 55% der CO2-Emissionen der Industrieländer vertreten sein
Der letzte Stand der Dinge ...
April 2001: Die USA steigen aus dem Kyoto-Protokoll aus
Juli 2001: Auf der Klimakonferenz in Bonn wird das Kyoto-Protokoll ohne Beteiligung der USA angenommen. Jedoch sind noch viele Detailfragen offen.
November 2001: Auf dem 7. Klimagipfel in Marrakesch einigen sich die 180 Vertragsstaaten nach zähem Ringen mit den Blockadeländern Japan, Kanada, Australien und Russland auf ein gesetzliches Regelwerk zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls.
Um jedoch die wichtigen Staaten Russland und Japan „im Boot“ zu halten sind zusätzliche Kompromisse nötig, die das Protokoll weiter „verwässern“.
Fortsetzung folgt ...