Standard für wissenschaftliche Arbeiten
Aufbau, Gestaltung, Zitierform
Stand: Dezember 2018
Institut für Pflegewissenschaft
Oberbettringer Straße 200
73525 Schwäbisch Gmünd
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Wissenschaftliches Arbeiten Seite 2 von 33
Inhaltsverzeichnis 1. Wissenschaftliche Arbeit als Technik, Haltung und Selbstverpflichtung ................. 3
1.1 Gendersensible und -gerechte Sprache ............................................................ 4
1.2 Eine Frage(-stellung) finden .............................................................................. 5
2. Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit .................................................................. 7
2.1 Titelblatt ............................................................................................................ 8
2.2 Inhaltsverzeichnis.............................................................................................. 9
2.3 Textteil .............................................................................................................. 9
2.3.1 Einleitung .................................................................................................... 9
2.3.2 Hauptteil ................................................................................................... 10
2.3.3 Schlussteil ................................................................................................ 10
2.4 Abkürzungen, Tabellen, Abbildungen, Anhang ............................................... 11
2.5 Literaturverzeichnis, Quellenverzeichnis ......................................................... 11
2.6 Erklärung ......................................................................................................... 12
3. Formale Gestaltung .............................................................................................. 13
3.1 Äußere Form ................................................................................................... 13
3.2 Das Zitieren ..................................................................................................... 15
3.3 Der Kurzbeleg im Text .................................................................................... 16
3.3.1 Das wörtliche Zitat .................................................................................... 18
3.3.2 Paraphrase: die sinngemäße Wiedergabe ............................................... 20
3.3.3 Der Kurzbeleg von Texten aus dem Internet ............................................ 22
3.3.4 Juristische Quellen im Kurzbeleg ............................................................. 23
3.3 Der Vollbeleg im Literaturverzeichnis .............................................................. 24
Literaturverzeichnis .................................................................................................. 32
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1. Wissenschaftliche Arbeit als Technik, Haltung und Selbstverpflichtung
„Wissenschaftliche Arbeit beruht auf Grundprinzipien. Allen voran steht die Ehrlichkeit und
Redlichkeit gegenüber sich selbst und anderen. Diese Prinzipien sind zugleich ethische Norm
und Basis wissenschaftlicher Professionalität. Sie gilt es innerhalb wissenschaftlicher
Einrichtungen zu praktizieren und dem wissenschaftlichen Nachwuchs im Prozess von
Forschung und Lehre zu vermitteln. Die Voraussetzungen für die Geltung und Anwendung
guter wissenschaftlicher Praxis ist eine Kernaufgabe der Selbstverwaltung der Wissenschaft.“
(Hamburger Institut für Sozialforschung 2012, S. 1)
Nicht nur das renommierte Hamburger Institut für Sozialforschung stellt auf seiner Internetseite
die Regeln für eine seriöse wissenschaftliche Praxis an prominenter Stelle heraus. Ethische
Standards haben bei Forschungseinrichtungen einen herausgehobenen Stellenwert.
Universitäten und andere Hochschulen haben die Aufgabe, auf die Einhaltung „guter
wissenschaftlicher Praxis“ zu achten. In den letzten zehn Jahren haben sich zudem die
Formen der Wissensproduktion revolutionär gewandelt, Texte werden weitgehend anders
produziert. Es ist in Zeiten des überall verfügbaren Wissens, der geteilten Wissensspeicher
und der webbasierten Wissensproduktion, virtueller Arbeitsgruppen und Online-Datenbanken
trotz effizienter Plagiatssoftware nicht immer möglich, wirkliche Kontrolle auszuüben. Und:
Haben wir als Dozent*innen überhaupt genug Zeit, das zu vermitteln, was wir von Ihnen, den
Studierenden, als Wissen und Können verlangen?
Das vorangestellte Zitat ist eine ethische Selbstverpflichtung derjenigen, die sich trotz
unermesslicher Manipulationsmöglichkeiten einem Ideal von Seriosität und Ehrlichkeit
verpflichten. Beim wissenschaftlichen Arbeiten geht es nicht allein nur um Techniken, sondern
auch um Haltungen.
Das vorliegende Skript ist eine Anleitung dafür, wie eine wissenschaftliche Arbeit formal richtig
gestaltet werden kann. Der vorliegende Text ersetzt keinesfalls die Lektüre empfohlener
Bücher und sonstigen seriösen Quellen und noch viel weniger die übende Praxis.
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Wissenschaftliches Arbeiten Seite 4 von 33
1.1 Gendersensible und -gerechte Sprache
Die Diskussion um gendergerechte Sprache entwickelt sich stets weiter. Deshalb wird im
vorliegenden Text immer wieder eine Formulierungsvariante gewählt, die sichtbar macht, dass
beide Geschlechter gemeint sind. Dies zeigt in einer derzeit viel gebrauchten Variante das
„Gender-Sternchen“ wie bei Dozent*innen an. Es gibt auch andere Möglichkeiten („der
Dozent/die Dozentin“ oder „Dozent_innen“ oder „DozentInnen“) oder es kann generell
versucht werden, Geschlechtshinweise zu vermeiden (z.B. „Studierende“ oder „Lehrende“).
Der besseren Lesbarkeit halber wird in diesem Skript die erste Variante (Gender-Sternchen)
verwendet.
Die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit, sei es Studien-, Bachelor- oder Masterarbeit,
ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben im Studium. Denn hier sollen Sie zeigen, dass Sie
eine selbst entwickelte Fragestellung auf dem aktuellen Erkenntnisstand eines Fachgebiets
eigenständig und nach den Regeln der Kunst („state of the art“), also den Verfahren und
Standards wissenschaftlichen Vorgehens, bearbeiten können. Dazu müssen Sie die für Ihr
Thema relevante Fachliteratur recherchieren, richtig lesen und verstehen, in fachlicher
Perspektive einordnen können, in Ihre Argumentation formal und inhaltlich korrekt einarbeiten
und ggf. kritisch bewerten. Schließlich geht es letztlich darum, dass Sie Ihren eigenen Beitrag,
Ihre eigenen Überlegungen in der Auseinandersetzung mit den Positionen von diversen
Autor*innen verdeutlichen und Ihren Standpunkt begründen können. Das Internet ist dabei
eine große Hilfe, Literatur lässt sich über vernetzte Hochschulbibliotheken und Datenbanken
schnell auffinden, fundiertes Wissen wird heute immer leichter zugänglich. Aber das Internet
birgt zugleich die Gefahr, sich vorschnell mit Informationen zweiter Wahl und Qualität zufrieden
zu geben. Ein Beispiel ist das Lexikon Wikipedia, das zwar für eine erste Orientierung geeignet
sein kann, wissenschaftlichen Ansprüchen aber nicht genügt. Wissenschaftliches Wissen
entsteht nicht nach dem Modell der Schwarmintelligenz, sondern ist das Ergebnis von Prüfen,
Abwägen, Diskutieren und Bewerten von Erkenntnissen und empirischen Befunden durch
Personen mit fachlicher Expertise.
Das Institut für Pflegewissenschaft orientiert sich mit den Anforderungen an dem Harvard-
System.
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1.2 Eine Frage(-stellung) finden
Die Themenfindung und vor allem die Eingrenzung und Präzisierung einer Fragestellung zählt
zu den schwierigsten Aufgaben in der Wissenschaft. Beides ist selbst schon Teil des
wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens, denn hierzu müssen Sie sich zunächst einen
Überblick zum Wissensstand Ihres Gebietes verschaffen. Dazu benötigen Sie wiederum die
geeigneten Arbeitstechniken, um relevante Literatur rasch aufzufinden und zu bewerten. Sie
wollen ja an den offenen Fragen und Problemen ansetzen, dazu müssen Sie die Sachverhalte
verstehen und erkennen, insbesondere, welche Gebiete noch nicht oder unzureichend
bearbeitet wurden. Die ganze Mühe auch einer kleineren Arbeit soll sich schließlich lohnen.
Das tut es vor allem, wenn eine neue, eigene Perspektive auf ein Problem oder ein empirischer
Beleg für eine bisher offene Vermutung gefunden werden kann. Ein hoher Anspruch, den man
in der Regel erst mit der Abschlussarbeit oder einer Promotion einlösen kann. Dabei geht es
nicht um geniale Erfindungen, hohe Ansprüche oder überkomplexe Themen, sondern um das
geduldige Hinzufügen kleiner Erkenntnisbausteine zu einem großen Berg des Wissens. Alle
wissenschaftlich Arbeitenden stehen, mit Merton gesprochen „auf den Schultern von Riesen“.
Die wichtige Regel lautet: Weniger ist mehr! Eine gute Fragestellung entwickelt sich in einem
längeren Prozess und in Auseinandersetzung mit der Literatur, sie fällt einem nicht einfach
ein. Diskutieren Sie ein Thema mit Ihren Dozent*innen und Mitstudierenden, grenzen Sie ein,
setzen Sie einen Schwerpunkt und fragen Sie sich wiederholt die folgenden Fragen:
Was will ich wissen? Welche Frage will ich beantworten?
Was interessiert mich an dem Thema?
In welches größere Gebiet ist mein Thema einzuordnen?
Wie will ich vorgehen, um meine Fragestellung zu beantworten?
Möchte ich eine eigene Untersuchung vornehmen (empirische Arbeit) oder die vorhandene
Literatur sichten (Theoriearbeit), um Antwort auf meine Frage zu bekommen?
Wie viel Zeit und Ressourcen habe ich zur Verfügung?
Ist das Thema „machbar“? Kann ich es im gegebenen Rahmen bewältigen?
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Beispiele für die Eingrenzung eines Themas:
1. Thema: Behinderte Menschen in der Großstadt. Mögliche Eingrenzung: Mit welchen
Mobilitätsbarrieren sind Menschen mit Behinderungen im ÖPNV konfrontiert? Eine
Untersuchung am Beispiel des MVV.
2. Thema: Psychische Krankheit und Familie. Eingrenzung: Wie erleben Kinder die
psychische Erkrankung eines Elternteils? Eine biografische Rekonstruktion anhand zweier
Interviews mit Betroffenen.
3. Thema: Soziale Diagnose – ein neues Instrument wird eingeführt. Eingrenzung: Wie
beurteilen Experten die Brauchbarkeit des Instruments „Soziale Diagnose“ für die Planung
des Hilfebedarfs der Klient*innen? Interviews mit drei Gmünder Experten zu Akzeptanz
und Nutzen.
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2. Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit
Das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit soll die Fähigkeit zum selbstständigen,
wissenschaftlichen Arbeiten und zur selbstständigen und kritischen Auseinandersetzung mit
einer Thematik belegen.
Diese umfasst im ersten Schritt die Erarbeitung einer relevanten Fragestellung
(Forschungsfrage) im Rahmen eines – bspw. von einer Lehrveranstaltung vorgegebenen –
bestimmten Themenbereiches; die Fragestellung stellt einen Ausschnitt aus einer
umfangreichen Thematik dar und soll möglichst präzise formuliert werden, um eine ebenso
klare Antwort darauf geben zu können. Die Frage ist so zu stellen, dass sie im Rahmen der
zur Verfügung stehenden Zeit und Seitenumfangs bearbeitet werden kann, also einerseits
nicht zu umfangreich ist, und andererseits eine ausreichende ‚inhaltliche‘ Tiefe und
Komplexität aufweist (Narr 2013, 24-25; Rossig 2011, 45-46).
Fragen zu stellen ist überhaupt der Königsweg des wissenschaftlichen Arbeitens. Dies gilt für
die Themenfindung, aber auch für den Aufbau und die Ausarbeitung der schriftlichen Arbeit
selbst. Denn das sollte das Ergebnis sein: am Ende Ihres Textes sollte die zu Beginn gestellte
Frage eine Antwort gefunden haben. Deshalb kann man die Frage als roten Faden, als
organisierendes Prinzip jeder wissenschaftlichen Arbeit sehen. Nur wenn man sie immer im
Auge behält, hat man als Verfasser*in ein Kriterium für die Auswahl der relevanten Literatur
und einen Leitfaden für den Spannungsbogen, der in Ihrer Arbeit zu finden sein sollte: Sie
führen den Leser auf den Entdeckerpfad, den Sie beschritten haben, um Ihre Frage zu
beantworten.
Dann wird es auch für Leser interessant! Wecken Sie seine/ihre Neugier und stellen Sie sich
beim Schreiben stets jemanden vor, den Sie informieren und interessieren möchten. Es kommt
bei wissenschaftlichen Texten keinesfalls darauf an, möglichst kompliziert zu sein – die
Sachverhalte selbst sind oft schon komplex genug - und eine Menge Fremdwörter zu
verwenden, sondern im Gegenteil: möglichst klar und einfach zu sein und sich sprachlich
präzise auszudrücken. Das heißt vor allem, begrifflich genaues und grammatikalisch richtiges
Deutsch zu schreiben. Klarheit im Denken zeigt sich immer an der Klarheit und
Verständlichkeit der Sprache und keinesfalls am Gebrauch vieler Fremdwörter oder
komplizierter Satzungetüme. Dabei ist es natürlich erwünscht und notwendig, dass Sie das
Fachvokabular benutzen. Lesen Sie zur Überprüfung einen Text jemandem vor, um genau
dies zu überprüfen, dieses Feedback ist äußerst hilfreich.
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Formal gesehen enthält eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit die folgenden Bestandteile:
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Einleitung (Hinführung zum Thema, Vorgehensweise der Arbeit)
Hauptteil (Darstellung der Methode, Durchführung, Auswertung, Ergebnisse)
Schlussteil (Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse)
Literaturverzeichnis
Anhang (Fragebögen, Interviewleitfäden, Transkripte, verwendete Materialien wie
Zeitungsausschnitte etc.)
Erklärung über die verwendeten Hilfsmittel/Eigenständigkeit mit Originalunterschrift
2.1 Titelblatt
Das Titelblatt ist die erste Seite der wissenschaftlichen Arbeit mit folgenden Angaben:
Titel der Arbeit
Studienarbeit/Bachelor/Masterarbeit
vorgelegt von: Vorname, Nachname, Matrikelnummer, E-Mail
Studiengang
Thema der Veranstaltung und Semester
Veranstaltungsleitung
Datum
Vielfach wird das Logo der Hochschule verwendet; das Logo ist jedoch ein Hoheitszeichen
und deutet eine offizielle Ebene an, etwa, dass ein Text im Namen der Hochschule verfasst
ist. Deswegen darf das Hochschullogo von Studierenden NICHT verwendet werden – dies gilt
für Präsentationen ebenso wie für schriftliche Prüfungsleistungen.
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2.2 Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis enthält alle Gliederungspunkte Ihrer Arbeit mit Angabe der Seitenzahl.
Die einzelnen Gliederungsüberschriften müssen im Text vollständig wieder erscheinen, dazu
zählt auch der Verweis auf die Einleitung, den Anhang, die Zusammenfassung und das
Literaturverzeichnis. Das Inhaltsverzeichnis spiegelt das strukturelle Gerüst wider, dient der
Orientierung des Lesers und soll gleichzeitig zeigen, dass die Arbeit logisch aufgebaut und
dem Inhalt entsprechend gegliedert ist. Gute Kapitelüberschriften sind knapp und
„aussagekräftig“, sie beziehen sich präzise auf den Inhalt des zugehörigen Textes.
Einleitung, Hauptteil und Schluss sowie die jeweiligen Unterpunkte werden nummeriert, hier
empfiehlt sich die numerische Gliederungssystematik (1.; 1.1; 1.2; 2. usw.). Dabei sollte ein
Maximum von 3 Gliederungsebenen (z. B. 2.2.4) nicht überschritten werden. Hier ist allgemein
auf eine ausgewogene Gliederung zu achten. Von einer gehäuften Verwendung von
Unterpunkten ist abzuraten, um den Text des jeweiligen Punktes nicht zu zergliedern. Das
Inhaltsverzeichnis, das Abkürzungsverzeichnis, das Abbildungsverzeichnis, das
Tabellenverzeichnis sowie das Literaturverzeichnis und der Anhang erhalten keine
Nummerierung.
2.3 Textteil Der Textteil der Arbeit umfasst die Einleitung, den Hauptteil und den Schlussteil. Hier werden
die Argumentationslinien entfaltet, miteinander in Beziehung gesetzt und nach Ihrem Thema
geordnet.
2.3.1 Einleitung
Die wichtigsten Bestandteile der Einleitung sind die präzise Formulierung der Fragestellung
bzw. der Zielsetzung der Arbeit, warum diese Fragestellung gewählt wurde, worin die fachliche
Relevanz der Thematik liegt, sowie eine knappe Beschreibung des Vorgehens und des
Aufbaus der Arbeit. In dieser Funktion führt sie zum Thema hin, ist Bindeglied, der „rote Faden“
durch alle nachfolgenden Kapitel aus einer übergeordneten Sicht und leitet zum Hauptteil über.
Zudem sollte dargestellt werden, welcher Aspekt eines Themas schwerpunktmäßig bearbeitet
wird und wo Ein- und Abgrenzungen zu sehen sind. Weiterhin gehört die Darstellung des
aktuellen Forschungsstandes zur Thematik sowie etwaige Forschungslücken in dieses
Kapitel.
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2.3.2 Hauptteil
Der Hauptteil ist das Kernstück jeder Arbeit. Er enthält die eigentliche Bearbeitung der
Ausgangsfragestellung. Wichtig ist, den aktuellen Forschungsstand zu berücksichtigen und
auch widersprüchliche Positionen von Wissenschaftler*innen darzustellen. Erst im Dialog
verschiedener Stimmen kann sich die eigene Perspektive entwickeln. Gliederung,
Schwerpunktsetzung und Ausführung richten sich nach der Art der Arbeit (empirische oder
Literaturarbeit) und der Thematik. Diesen Teil sollten Sie mit den zuständigen Dozent*innen
detailliert absprechen.
Achten Sie darauf, die einzelnen Abschnitte so aufzubauen, dass sich insgesamt eine
lückenlose Argumentationsfolge ergibt; eine unverbundene Reihung von Zitaten oder
Paraphrasen ist nicht ausreichend. Sie sollten darlegen, wie Thesen, Befunde, Überlegungen
logisch zusammenhängen. Verbinden Sie die einzelnen gedanklichen Abschnitte außerdem
durch Überleitungen, um den Lesefluss zu erleichtern und logische Zusammenhänge
zwischen den Ergebnissen eines Abschnittes und dem nächsten Untersuchungsschritt zu
verdeutlichen.
2.3.3 Schlussteil
Der Schlussteil, oder auch das Resümee, enthält die wesentlichen Ergebnisse der
Untersuchung im Hinblick auf die in der Einleitung formulierte Fragestellung und stellt Ihre
Ergebnisse und Erkenntnisse im Zusammenhang mit den von Ihnen gewählten
Theoriebezügen dar. Sie ordnen damit Ihre Arbeit in den vorhandenen Wissensstand ein. Es
kommt darauf an, herauszustellen, was Sie zu einem Thema an Neuem gefunden haben, was
andere noch nicht oder nicht so gesagt haben. Der Schlussteil ist nicht der Ort für neue
inhaltliche Informationen, um im Nachhinein die Argumentation zu stützen; diese gehören in
den Hauptteil. Zudem erfolgt – um dem Kriterium der Objektivität zu entsprechen - eine
kritische Reflexion der gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse: Erläutern Sie, welchen
Einschränkungen die gewonnenen Einsichten unterliegen, welche Einwände erhoben werden
können und welche Problemfelder zu einer abschließenden Beurteilung erforscht werden
müssten. Die Lektüre von Einleitung und Schluss sollte interessierten Leser*innen in Kürze
das Anliegen und die zentralen Ergebnisse bzw. Aussagen vermitteln.
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2.4 Abkürzungen, Tabellen, Abbildungen, Anhang
Tabellen und Abbildungen können Sie jederzeit in Ihren Fließtext integrieren. Diese werden
stets fortlaufend nummeriert, damit klar wird, wenn Sie im Text darauf Bezug nehmen. Die
Nummerierung erfolgt getrennt: Tabelle 1, Tabelle 2 usw. sowie Abbildung 1, Abbildung 2 usw.
Vielfach erklären sich Tabellen und Abbildungen nicht aus sich heraus, deshalb ist es üblich,
im Fließtext nochmals zu beschreiben, was in einer Tabelle oder in einer Abbildung zu sehen
ist. Beispiel: „Abbildung 3 zeigt die demographische Entwicklung der Bevölkerung in Europa“.
Tabellen oder Abbildungen können Sie aus anderen wissenschaftlichen Arbeiten
übernehmen, die Herkunft ist wie bei jedem Zitat genau anzugeben. Dies kann in einem
Beispiel als Kurzbeleg genannt werden, im Literaturverzeichnis muss der zitierte Text dann
wie gewohnt aufgeführt werden.
Abkürzungen müssen erklärt werden, wenn sie zum ersten Mal im Text erscheinen, es sei
denn, es handelt sich um Allgemeinwissen (Beispiel: DGB, SPD, etc.). Der Übersichtlichkeit
und Vollständigkeit halber erstellen Sie am Anfang Ihrer Arbeit ein Abkürzungsverzeichnis.
Bei empirischen Arbeiten, wenn Sie also zur Beantwortung Ihrer Frage eigene Daten erhoben
und ausgewertet haben, werden die Erhebungsinstrumente (z.B. Fragebögen,
Interviewleitfäden, etc.) und das gesamte, erhobene Material (z.B. Selbstdarstellung einer
Einrichtung, Dokumentationsbögen, Interviewtranskripte, etc.) im Anhang eingefügt. Dieser
folgt in der Regel dem Literaturverzeichnis und erscheint in der Gliederung ohne eigenen
Gliederungspunkt. Haben Sie umfangreiches Material in vielen Tabellen und Abbildungen
aufbereitet, erscheinen diese in einem eigenen Tabellen- oder Abbildungsverzeichnis, das
jeweils beginnend mit 1 (arabische Ziffern) durchnummeriert ist. Diese beiden Verzeichnisse
werden nach dem Inhaltsverzeichnis eingefügt. Umfangreiche Anhänge können entweder
separat gebunden oder auf geschützten bzw. nachträglich nicht veränderbaren, digitalen
Datenträgern (z.B. CD-ROM) abgegeben werden.
2.5 Literaturverzeichnis, Quellenverzeichnis Das Literaturverzeichnis am Ende Ihrer Arbeit enthält jede in Ihrem Text erwähnte Quelle in
alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen der Autor*innen. Mehrere Werke derselben
Autor*innen werden chronologisch geordnet. Sind keine Autor*innen genannt, so tritt der
Name des Herausgebers an seine/ihre Stelle. Fehlt beides wird die Quelle grundsätzlich unter
dem ersten Hauptwort des Titels einsortiert. Schriften, die Sie nicht zitiert haben, dürfen im
Literaturverzeichnis nicht aufgeführt werden.
Der Vollständigkeit halber sei folgende Unterscheidung erwähnt:
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Literaturverzeichnis: Hier werden alle in Ihrem Text zitierten Autor*innen alphabetisch und
chronologisch aufgeführt. In der Regel handelt es sich um wissenschaftliche Bücher, Aufsätze
in Fachzeitschriften und Lexika, amtliche Veröffentlichungen von Behörden, Institutionen oder
Wissenschaftler*innen. Texte aus dem Internet, seien es Beiträge in Online-Zeitschriften, E-
Books oder Texte aus anderen seriösen wissenschaftlichen Kontexten werden ebenfalls im
Literaturverzeichnis aufgeführt. Es gibt kein eigenes Verzeichnis für im Internet gefundene
Texte.
Quellenverzeichnis: Hier werden andere Informationsträger als die genannten alphabetisch
zitiert: Gesetzestexte, Manuskripte, Dokumente, Satzungen, Jahresberichte, Statistiken, etc.
Diese Unterscheidung ist in vielen Fachgebieten wie z.B. Geschichts- und
Sprachwissenschaften, Archäologie, Jura, etc. sinnvoll; in der Pflegewissenschaft kommt sie
derzeit noch weniger zum Tragen. Ein getrenntes Literatur- und Quellenverzeichnis kann
jedoch auch hier erstellt werden und ist insbesondere dann sinnvoll, wenn z.B. in einer
Aktenanalyse von Patient*innen diverse Dokumente ausgewertet werden.
2.6 Erklärung
Jeder Ihrer schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten sollte am Ende folgende oder unter
Umständen abgeänderte, unterschriebene Erklärung beigefügt werden:
„Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe angefertigt
habe und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die verwendete Literatur
vollständig aufgeführt sowie Zitate kenntlich gemacht habe. Ich versichere ferner, dass die
Arbeit noch nicht zu anderen Prüfungen vorgelegt wurde.“ Ort, Datum und Unterschrift
Hinweise: Selbstständiges Arbeiten heißt natürlich nicht, dass Sie Ihren Text nicht besprechen
und Hinweise anderer berücksichtigen dürfen. Bei qualitativen empirischen Arbeiten ist es
sogar erwünscht und ein Gütekriterium, wenn Sie Datenmaterial mit anderen gemeinsam
interpretieren und auswerten; dies mindert nicht die Selbstständigkeit Ihrer Arbeit. Sie müssen
dies nur an gegebener Stelle erwähnen.
Sollten Sie die Arbeit nicht alleine verfasst haben, sind dennoch alle Teile der jeweiligen
Einzelpersonen, die an der Arbeit mitgewirkt haben, als solche kenntlich zu machen. Ebenso
ist die Erklärung entsprechend zu formulieren und mit Einzelunterschriften zu versehen.
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3. Formale Gestaltung
3.1 Äußere Form
Die formal korrekte Gestaltung der Arbeit geht in die Bewertung ein. Die Arbeit wird auf dem
PC mit einem Textverarbeitungsprogramm erstellt.
Schriftart,
Schriftgröße
Arial
11 Punkt
Druck
Einseitig DIN A4
Umfang
Hausarbeiten: 12-15 DIN A4-Seiten (inklusive
Abbildungen und Tabellen), ohne Deckblatt,
Verzeichnisse und Anhang
Bachelorarbeiten: 40-60 DIN A4-Seiten (inklusive
Abbildungen und Tabellen), ohne Deckblatt,
Verzeichnisse und Anhang
Masterarbeiten: 60-80 DIN A4-Seiten (inklusive
Abbildungen und Tabellen), ohne Deckblatt,
Verzeichnisse und Anhang
Seitennummerierung,
Paginierung
Die Seitenzahlen erscheinen ab der ersten Seite des Textes
(arabische Ziffern). Titel und Inhaltsverzeichnis werden nicht
paginiert, aber mitgezählt. Der Anhang wird nicht
nummeriert.
Formatierung
Linksbündig oder Blocksatz, bitte verwenden Sie die
Silbentrennung.
Zeilenabstand: 1,5
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Ränder
Oben, links und unten: 2.5 cm; rechter Rand: 4 cm
Sonstiges
Vermeiden Sie zu viele Formatierungen, Unterstreichungen
und / oder Kursivschrift. Nutzen Sie eine Dokumentvorlage.
Längere Zitate werden eingerückt und einzeilig eingefügt.
Sie sollten zur Vereinfachung eine Formatvorlage benutzen, die Sie auf der Internetseite der
Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd herunterladen können. Zur Erstellung einer
eigenen Dokumenten- bzw. Formatvorlage können Sie neben vielen weiteren Quellen Rohde
und Zetsche (2016, S. 94ff.) konsultieren.
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3.2 Das Zitieren
Warum und wie zitieren?
Jede wissenschaftliche Arbeit baut auf den Gedanken, dem Wissen und den Ergebnissen
anderer auf. Die Autor*innen sind deshalb im rechtlichen Sinne Urheber und ihre Produkte
gesetzlich geschützt. Das „Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
(Urheberrechtgesetz)” erlaubt zwar, die auszugsweise Wiedergabe und Vervielfältigung von
Inhalten und Ideen, aber nur dann, wenn dieser Vorgang kenntlich gemacht wird. Andernfalls
handelt es sich um ein Plagiat. Die Quellen nicht zu nennen, also Gedankengut eines anderen
nicht nach den Regeln der Kunst zu zitieren, gilt als Unterschleif bzw. als geistiger Diebstahl.
Plagiate sind demzufolge kein Kavaliersdelikt. Entdeckte Plagiate haben ernste
Konsequenzen und reichen bis hin zur Exmatrikulation. Sie führen jedoch mindestens dazu,
dass eine Arbeit mit „nicht bestanden“ bewertet wird. Deshalb gilt für alle Autor*innen die
Pflicht: Alle Quellen, die zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit benutzt werden,
müssen vollständig und präzise aufgeführt werden. Das erfordern im Übrigen auch das
wissenschaftliche Ethos und insbesondere der Respekt vor den Leistungen und Gedanken
anderer Autor*innen.
Wann soll zitiert werden?
Zitieren bzw. Belegen ist immer dann notwendig, wenn Gedanken anderer, also fremdes
geistiges Eigentum, übernommen wird. Sei es, dass eine These von Autor*innen abgelehnt
wird, von ihr ausgegangen wird oder sich an sie angelehnt wird. Dies gilt in gleicher Weise für
ein wörtliches Zitat und für eine Paraphrase. In einer wissenschaftlichen Arbeit sollen und
können Sie ja vor allem zeigen, dass Sie die wichtigen Autor*innen und den Wissens- und
Diskussionsstand zu einem Thema kennen, sich damit kritisch-reflektierend
auseinandersetzen und eigene Schlussfolgerungen begründen können. Die Angaben der
benutzten Literatur sichern nicht nur einen unerlässlichen Umgang damit, sie dienen ebenso
der Nachprüfbarkeit der Zitatstellen. Und somit haben die Leser*innen die Möglichkeit, sich
selbst mit der zitierten Quelle im Original zu beschäftigen; sie können also gefunden werden.
Was kann zitiert werden?
Zitierfähig sind alle Medien wie wissenschaftliche Bücher, Lehrbücher, Aufsätze in
Zeitschriften und Lexika, Dokumente, Gesetzestexte, Manuskripte, Briefe, Zeitungsartikel,
Festschriften, Gesetzestexte, Rundfunk- und Fernsehsendungen, seriöse Internetseiten. Als
nicht zitierfähig im Sinne wissenschaftlicher Literatur gelten Seminararbeiten, Manuskripte von
Arbeitsgruppen, Reader von Dozent*innen, Mitschriften von Veranstaltungen, etc.
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Welche Zitierweise gilt als verbindlich?
Am Institut für Pflegewissenschaft wird die Zitierweise nach Harvard genutzt. Hier werden
Verweise in den laufenden Text integriert und nicht in Fußnoten angezeigt, die Verweisstelle
ist dabei knapp gehalten. Diese Zitierform wird im Folgenden kurz, also nicht für jeden
auftretenden Fall, dargestellt. Konsultieren Sie bitte zusätzlich die Fachliteratur zum
wissenschaftlichen Arbeiten, fragen Sie Ihre Dozent*innen und ziehen Sie die Harvard-
Zitierregeln, wie sie u.a. die Universität von Bornemouth (2017) zusammengestellt hat, zu
Rate.
3.3 Der Kurzbeleg im Text Die Harvard-Zitierweise unterscheidet den Kurz- und den Vollbeleg. Der knappe Beleg in
Ihrem eigenen Text heißt „Kurzbeleg“. Damit geben Sie an, welches Werk von welchen
Autor*innen und aus welchem Jahr Sie verwenden. Dieser Beleg ist sowohl beim wörtlichen
Zitat als auch bei der sinngemäßen Wiedergabe, also dem indirekten Zitat oder der
Paraphrase, notwendig. In beiden Fällen geben Sie an, von wem ein von Ihnen verwendeter
Gedanke stammt. Der Vollbeleg wird im Literaturverzeichnis angegeben, um die gesamte
Quelle mit Herkunft darzustellen.
Der Kurzbeleg steht in Klammern und meist am Ende des Zitates. Stammt ein Text von zwei
Autor*innen werden beide im Kurzbeleg genannt und durch ein „und“ voneinander getrennt.
Bei mehr als zwei Verfasser*innen zitieren Sie den ersten Nachnamen mit dem Zusatz „et al.“
(aus dem lateineischen „et alii“= und andere)
Schema:
Nachname der Autor*innen Jahr, Seite
Beispiele:
Seliger und Reiher 2018, S. 10
Reinhardt et al. 2014, S. 458
Erstreckt sich ein wörtliches Zitat oder ein sinngemäß übernommener Gedanke im zitierten
Werk über zwei Seiten wird dies verwendet: „S. 10f.“ (10 und folgende Seite), bei Übernahme
von Gedanken, die sich auf mehr als zwei Seiten beziehen: „S. 10ff.“ (fortlaufend folgende)
oder genauer, aber seltener: „S. 10-17“. Werden von einem Autor mehrere Werke aus
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demselben Erscheinungsjahr zitiert, werden diese unterschieden, indem die Jahresangabe im
Kurzbeleg und zugleich im Literaturverzeichnis um den Zusatz a, b, c ... ergänzt wird.
Beispiel:
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Generationenbegriff ist in den letzten Jahren zu
beobachten: „Generation ist kein Fortschreibungs-, sondern ein Unterbrechungsbegriff“ meint
Bude (Bude 2000a, S. 190). Der Generationenbegriff trüge aber noch immer, denn: „Indem
sich auf diese Weise die Biographie des einzelnen mit der Kollektivbiographie seiner
Generation verschränkt, bekräftigt sich die identifikatorische Setzung des ‚Wir‘.“ (Bude 2000b,
S. 29).
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3.3.1 Das wörtliche Zitat
Wörtliche Zitate beginnen und enden mit doppelten Anführungszeichen „“. Sie müssen
originalgetreu wiedergegeben werden, d.h. mit allen Eigenarten, grammatikalischen
Besonderheiten, Rechtschreibformen oder sogar Fehlern. Längere wörtliche Zitate sollten mit
einfachem Zeilenabstand vom Text abgesetzt und eingerückt sein, es kann eine „1-Punkt-
kleinere“ Schriftgröße verwendet werden. Bitte achten Sie darauf, wörtliche Zitate in die
Argumentation einzubinden, d.h. dass sie entweder eingeleitet oder nachträglich gerahmt
werden. Zitate können nicht die eigene Argumentation ersetzen, sondern sie nur stützen.
Deshalb sind sie sparsam zu verwenden und der selbst formulierte Text sollte stets
überwiegen.
Beispiel:
Wohlrab-Sahr (2002, S.14) fasst die Grundgedanken der Sequenzanalyse wie folgt
zusammen: „Charakteristisch ist in diesem Zusammenhang etwa, dass bereits die ersten
Äußerungen des Interviewten extensiv interpretiert und daran Fallstrukturhypothesen
entwickelt werden. Personen sind dabei jedoch nicht im psychologischen Sinne als
‚Persönlichkeiten‘ von Interesse, sondern in ihrem Bezug auf und in ihrem Umgang mit
bestimmten Klassen- und Generationslagerungen, Milieubedingungen, Arbeitsverhältnissen,
Prozessen des Strukturwandels, etc.“
Hinweis zur Interpunktion: Wo wird der Punkt gesetzt?
Wenn Sie einen Satz zitieren, der im Original mit einem Punkt endet, liegt der Punkt noch
innerhalb des Zitats und gehört zum Zitat; erst danach kommen die Anführungszeichen. Nach
der Klammer mit dem Kurzbeleg wird bei einem wörtlichen Zitat kein Punkt mehr gesetzt,
sondern der nächste Satz weitergeschrieben.
Beispiel:
Palesch (2012) definiert im Gegenstandsbereich der Beratung die lösungsorientierte
Gesprächsführung als einen positiv gerichteten Ansatz, der sich „auf Wünsche, Ziele,
Ressourcen und auf Ausnahmen von Problemen anstatt auf Probleme und deren Entstehung
konzentriert.“ (Palesch 2012, S. 44) Genutzt wird dieser Ansatz häufig bei Umgang mit
schwierigem Verhalten bei Menschen mit Demenz (vgl. Palesch 2012, S. 45).
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Ergänzungen und Hervorhebungen bei wörtlichen Zitaten
Jede Abweichung vom Originalzitat ist grundsätzlich zu kennzeichnen. Dafür wird in der Regel
die eckige Klammer benutzt. Dieser Fall kann z.B. auftreten, wenn ein wörtliches Zitat ergänzt
werden muss, um es verständlich zu machen oder um es grammatisch dem eigenen Text
anzupassen. Bei eigenen Hervorhebungen, z.B. Unterstreichungen, sind in die eckige
Klammer der Zusatz „Herv. d. Verf.“ oder die eigenen Namensinitialen zu schreiben [Erg.
N.N.].
Beispiele:
„Zahlreiche Befunde bestätigen die Alltagsbeobachtung, nach der wir uns Gutes
[Hervorhebung C.S.] als Verdienst anrechnen und Schlechtes von uns weisen.“
(Aronson 1994, S. 179)
„Zahlreiche Befunde bestätigen die Alltagsbeobachtung, nach der wir uns Gutes als
Verdienst anrechnen und Schlechtes von uns weisen.“ (Aronson 1994, S. 179;
Hervorhebung C.S.)
„Das Werk, das den Hexenwahn steigerte [der sog. Hexenhammer – Malleus
maleficarum Erg. C.S.] und die Verfolgung anheizte, wurde 1486 erstmals gedruckt.“
Auslassungen in wörtlichen Zitaten
Auslassungen werden durch Punkte und möglichst eckige Klammern im Zitat angezeigt, wobei
zwei Punkte für ein Einzelnes [..] und drei Punkte [...] für mehrere Wörter oder ganze Sätze
stehen. Auslassungen dürfen den Sinn des ursprünglichen Textes nicht verfälschen. Eine
zweite, sehr genaue Möglichkeit ist, auch die Auslassung mit Namenskürzeln zu
kennzeichnen. Folgende Möglichkeiten sind hierbei zulässig.
Beispiel:
„Angesichts der sich immer weiter verschärfenden ökologischen, atomaren und
politischen Krisen [...] scheint die Frage gerechtfertigt, ob die menschliche Gesellschaft
unwillkürlich in eine Sackgasse hineingerät.“ (Meier 2005, S. 19)
„Angesichts der sich immer weiter verschärfenden ökologischen, atomaren und
politischen Krisen [...] scheint die Frage gerechtfertigt, ob die menschliche Gesellschaft
unwillkürlich in eine Sackgasse hineingerät.“ (Meier 2005, S. 19; Auslassung C.S.)
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Zitate aus Sekundärliteratur
Zitate sollten grundsätzlich dem Originaltext entnommen werden. Nur wenn die Originalquelle
objektiv schwer zugänglich ist, kann aus der Sekundärliteratur mit dem Zusatz „zit. nach” zitiert
werden. Sekundärquellen sind wichtig; vor allem zum Einstieg in ein Themenfeld und zur
Gewinnung eines Überblicks. Aber sie sind nicht frei von Interpretation, Auswahl und der
Meinung oder Position des Autors. Demzufolge gilt es auch hier, besser das Original zu
verwenden. Ist in einem Buch von Stefan Raab (1996) ein Verweis auf Paul (1908) gefunden
worden und die Originalquelle kann nicht aufgefunden werden, so lautet das korrekte Zitat:
„Dieses Handlungswissen soll als Betroffenenwissen bezeichnet werden.“ (Paul 1908, S. 79,
zit. nach Raab 1996, S. 48). Im Langbeleg wird dann jedoch nur das Buch von Raab
aufgenommen. Wer den Text von Paul nachlesen will, muss sich also das Buch von Raab
besorgen und dort nachsehen, um welches es sich handelt.
3.3.2 Paraphrase: die sinngemäße Wiedergabe Bei der sinngemäßen Wiedergabe ist vor allem darauf zu achten, dass Anfang und Ende des
übernommenen Gedankens klar erkennbar sind. Das ist nicht immer einfach und bedarf der
Überlegung und oftmals einer gewissen Formulierungskunst. Der Beleg steht zwar meist am
Ende der Texteinheit, die das Zitat enthält, doch muss stets auch deutlich sein, wo die
Paraphrase beginnt. Um dies zu erreichen, kann z.B. an den Anfang einer längeren
Paraphrase eine verdeutlichende Formulierung gesetzt werden.
Beispiel:
Die folgenden Ausführungen fassen Budes Ausführungen zu den Gründen der Bildungspanik
zusammen: Paraphrasierter Textabschnitt (vgl. Bude 2013, S. 34f.).
Besteht das Zitat aus einem Satz, erfolgt die Quellenangabe am Satzende, erstreckt es sich
auf einen ganzen Absatz, erfolgt sie an dessen Ende. Dabei sollte, um Unklarheiten über den
Umfang des Zitates vorzubeugen, der Name der Autor*innen schon am Beginn des Absatzes
im Text erwähnt werden. Diese allgemeine Faustregel muss allerdings so angewendet
werden, dass klar und eindeutig erkennbar ist, wo der übernommene Gedanke beginnt und
endet. Und dies kann je nachdem, wie Sie Ihren eigenen Text formulieren, dann eben auch
eine Frage der Formulierung sein. Bei der Paraphrase sollten Sie, anders als beim wörtlichen
Zitat, den übernommenen Gedanken in eigenen Worten, aber inhaltlich getreu und in seinem
Kern wiedergeben, also keine seitenlangen inhaltlichen Übernahmen. Sie dient ebenso wie
das wörtliche Zitat letztlich nur der Stützung Ihrer eigenen Argumente und ist somit sparsam
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einzusetzen. Eine Aneinanderreihung von paraphrasierenden Ausführungen ist nicht
erwünscht, das entspräche dann eher einer langen Inhaltsangabe.
Die eindeutigste und eleganteste Art der Paraphrase erreichen Sie mit der Verwendung des
Konjunktivs, der nicht nur die grammatisch korrekte Form darstellt, sondern zugleich eigene
und die Gedanken anderer unverwechselbar voneinander abgrenzt. Bei indirekten Zitaten wird
im Kurzbeleg dem Nachnamen der Autor*innen der Zusatz „vgl.“ (vergleiche) vorangestellt.
Werden auf einer Seite verschiedene Quellen desselben Autors direkt nacheinander zitiert,
können ihre Namen durch „ders.“ (derselbe) bzw. „dies.“ (dieselbe/n) ersetzt werden. Wird die
gleiche Quelle auf einer Seite mehrfach zitiert, genügt der Hinweis „ebd.“ für „ebenda“ mit
Angabe der Seitenzahl (ebd. S. 14), sofern eindeutig ist, dass sich der paraphrasierte Gedanke
noch immer auf denselben Text der genannten Autor*innen bezieht.
Beispiele:
Die Leistung qualitativer Forschung liege in einer gegenstandsbezogenen
Theoriebildung, indem man mittels kontrastiver Fallauswahl das Feld von
Lebensentwürfen, Biografieverläufen oder Interaktionskonstellationen als
soziokulturelles Repertoire herausarbeite (vgl. Fuchs-Heinritz 1993, S. 255).
Wie Fuchs-Heinritz ausführt, bestehe die Leistung der qualitativen Forschung vielmehr
darin, über kontrastive Fallauswahl das Feld von Lebensentwürfen, Biografieverläufen
oder Interaktionskonstellationen als soziokulturelles Repertoire herauszuarbeiten und
auf diesem Weg zu einer gegenstandbezogenen Theoriebildung zu kommen (vgl.
Fuchs-Heinritz 1993, S. 255).
Wie Aronson ausführt, neigten Menschen dazu, sich Gutes als Verdienst zuzurechnen
und Schlechtes zurückzuweisen (vgl. Aronson 1994, S. 179). Die von ihm zitierten
Studien belegen diesen Befund in eindrücklicher Weise (ebd. S. 180f.).
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3.3.3 Der Kurzbeleg von Texten aus dem Internet
Schema:
Nachname der Autor*innen, Jahr, Seite bzw. Gliederungspunkt
Online-Texte werden ebenso behandelt wie gedruckte Literatur; der URL (Internetadresse)
wird dabei erst im Langbeleg aufgeführt. In seriösen wissenschaftlichen Texten sind oft
Seitenzahlen zu finden, andernfalls werden die entsprechenden Gliederungsabschnitte
aufgeführt. Manche Online-Zeitschriften haben eigene Vorschläge für die Übernahme ins
Literaturverzeichnis entwickelt, diese sollten übernommen werden, auch wenn sie nicht ganz
dem Muster der Harvard- Zitation entsprechen.
Die Website oder Homepage einer Institution ist noch keine wissenschaftlich seriöse Quelle.
Sie dient Ihrer ersten Orientierung. Beschränken Sie die Suche im Internet auf seriöse
Informationen ausgewiesener wissenschaftlicher Institutionen oder Autor*innen, nur diese
haben denselben Stellenwert wie gedruckte wissenschaftliche Literatur.
Beispiel:
„Wenn wir jede Familie als eigene Kultur verstehen, ist es naheliegend, sie mit einem
ethnographischen Blick zu betrachten.“ (Wolf 2006, S. 6)
Im Langbeleg erscheint:
Wolf, Klaus (2006): Sind sozialpädagogische Interventionen in Familienkulturen möglich und
zulässig? Verfügbar über: http://www.bildung.uni-
siegen.de/mitarbeiter/wolf/files/download/wissveroeff/familienkulturen_web.pdf (Letzter
Zugriff: 27.09.2018).
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3.3.4 Juristische Quellen im Kurzbeleg
Die juristischen Quellen werden im Kurzbeleg innerhalb des Satzes genannt. Ein Beleg
innerhalb einer Klammer fällt hier weg. Genannt werden das Gesetz(-buch), der Artikel und
Absatz sowie die Seite. Gesetzesbezeichnungen wie "GG", "BGB", "SGB" oder "SchKG" sind
Abkürzungen und gehören in das Abkürzungsverzeichnis. Die Gesetzesabkürzung sollte
zudem in ihrer ersten Verwendung im Fließtext durch einen Klammerzusatz erläutert werden.
Beispiele:
Gemäß Art. 6 Abs. 2 S. 1 GG steht den Eltern „zuvörderst“ das Recht auf Erziehung
ihres Kindes zu.
Jede Adoption setzt laut § 1741 Abs. 1 S. 1 BGB ein Eltern-Kind-Verhältnis voraus.
Er hat sich nach § 223 StGB der Körperverletzung strafbar gemacht.
Nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (SchKG) umfasst der
Rechtsanspruch auf Schwangerenberatung auch die Information über
familienfördernde Leistungen.
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3.4. Der Vollbeleg im Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis enthält in alphabetischer Reihenfolge die Verfassernamen aller in
Ihrer Arbeit genutzten Titel. Wohlgemerkt: nur der benutzten, nicht etwa aller, die auch gelesen
wurden. Es ist wichtig, dass Sie die unterschiedlichen Formate wie z.B. Monografien,
Sammelbände, Artikel, usw. kennen, denn nur dann können Sie auch korrekt zitieren. Die
Belegschemata der wichtigsten und häufigsten Schriftenformen finden Sie im Folgenden;
dabei sollten Sie unbedingt auf die Einheitlichkeit der Zitierweise achten. Stammt ein Text von
mehreren Autor*innen werden diese im Unterschied zum Kurzbeleg im Literaturverzeichnis
vollzählig genannt. Im Langbeleg werden auch die Vornamen aufgeführt, dies hat sich aus
Gründen der Geschlechtergerechtigkeit in den letzten Jahren als üblich etabliert.
Die Aufnahme der Literaturbelege erfolgt nach folgendem Grundschema:
Schema:
Nachname, Vorname (Jahr): Titel. ggf Untertitel. ggf Auflage. Ort: Verlag.
Monografien
Schema:
Nach- und Vorname der Autor*innen, Jahr, Titel und Untertitel, ggf. Auflage, Ort, Verlag
Beispiel:
König, Oliver und Karl Schattenhofer (2006): Einführung in die Gruppendynamik. Heidelberg:
Carl-Auer-Verlag.
Sammelbände
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Hrsg., Jahr, Titel und Untertitel, ggf. Auflage, Ort,
Verlag
Beispiel:
Berger, Peter und Dirk Konietzka (Hrsg.) (2001): Die Erwerbsgesellschaft. Neue
Ungleichheiten und Unsicherheiten. Opladen: Leske und Budrich.
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Artikel in einem Sammelband
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel und Untertitel des Artikels, In: vollständiger
Name der Autor*innen und Herausgeber*innen und des Sammelbandes, in dem der Aufsatz
erschienen ist, Jahr, Titel des Sammelbandes, ggf. Auflage, Ort, Verlag, Seitenzahlen.
Beispiel:
Attias-Donfut, Claudine (1998): Generationenverhältnis und sozialer Wandel. In: Köcher,
Renate und Joachim Schild (Hrsg.) (1998): Wertewandel in Deutschland und Frankreich.
Nationale Unterschiede und europäische Gemeinsamkeiten. Opladen: Leske und Budrich. S.
173-205.
Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel, In: Titel der Zeitschrift, Jahrgang, laufende
Nummer der Ausgabe, Seitenzahlen. Bei wissenschaftlichen Zeitschriften wird kein Verlag
angegeben.
Beispiel:
Grossmann, Karin und Klaus E. Grossmann (1994): Bindungstheoretische Grundlagen
sicherer und unsicherer Entwicklung. In: Zeitschrift der Gesellschaft für wissenschaftliche
Gesprächspsychotherapie, Jg. 96 (3): S. 26-41.
Amtliche Veröffentlichungen von Behörden, Institutionen etc.
Schema:
Behörde, Hrsg., Jahr, Titel, Ort
Beispiel:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2012): Zeit für Familie.
Familienzeitpolitik als Chance einer nachhaltigen Familienpolitik. Achter Familienbericht.
Berlin.
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Hochschulschriften
Bachelor- oder Masterarbeiten, die i.d.R. nicht gedruckt oder im Buchhandel erhältlich sind,
werden nach folgendem Schema zitiert:
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel und Untertitel, Hochschule, Bezeichnung der
Fakultät oder des Instituts, Art der Hochschulschrift.
Beispiel:
Herr, Bettina (2009): Pflege- und Adoptivkinder. Aufwachsen unter Bedingungen doppelter
Elternschaft. Humboldt Universität zu Berlin, Institut für Rehabilitationswissenschaften.
Unveröff. Diplomarbeit.
Hinweis:
Abschlussarbeiten sollten im Unterschied zu Dissertationen und Habilitationen nur in
Ausnahmefällen zitiert werden!
Texte aus dem Internet: Was ist zitierfähig und wie wird zitiert?
Das Internet ist zu einer „Megabibliothek“ geworden und viele wissenschaftliche Verlage
publizieren parallel zu ihren Printmedien online oder sogar nur noch digital. Also würde es
prinzipiell zunächst keinen Unterschied machen, ob der Text virtuell oder gedruckt in einer
Bibliothek zu finden ist. Texte aus dem Internet sind uneingeschränkt zitierfähig, wenn sie
wissenschaftlich seriös sind. Dazu müssen Sie einschätzen lernen, ob die gefundene Quelle
zum Kreis vertrauenswürdiger Einrichtungen oder Personen gehören: staatliche Behörden,
anerkannte wissenschaftliche Institute, etc. Beim Thema Pflege und Gesundheit kann es sich
schwierig gestalten, immer objektive Informationen zu finden, da viele Internetseiten und auch
dort zahlreich präsentierte Studien von Pharmakonzernen finanziert werden.
Ein zweites Merkmal für eine uneingeschränkte Zitierfähigkeit ist, dass ein Text dauerhaft
abrufbar ist. Dies wird z.B. durch einen Permalink (z.B. DOI = Digital Objekt Identifikation)
angezeigt. Anders als die Internetadresse (URL) qualifiziert diese DOI-Angabe einen
Internettext als dauerhaft auffindbar. Die DOI ist bei E-Books zugleich die
Beschaffungsnummer, die auch stets angegeben werden sollte, sofern sie vorhanden ist. Die
Internetadresse (URL) gehört nur in den Langbeleg, nicht in den Kurzbeleg Ihres eigenen
Textes.
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Texte aus dem Internet werden in formaler Hinsicht prinzipiell behandelt wie gedruckte
Literatur, d.h. es müssen Autor*innen und / oder Institutionen benannt werden. Das letzte
Zugriffsdatum gehört ans Ende der bibliografischen Angabe.
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel, URL, Zugriffsdatum
Beispiel:
Liel, Christoph (2013): Rückfallrisiken von Partnerschaftsgewalttätern. Pilotstudie zur
Testung eines Evaluationsinstrumentariums für Täterprogramme. München: DJI.
Verfügbar über: http://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs/856_15707_Pilotstudie_DJI-
Forschungsbericht_Liel.pdf. (Letzter Zugriff: 27.09.2018).
Artikel in Online-Zeitschriften
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel, URL, Zugriffsdatum
Artikel in Online-Zeitschriften werden wie solche in gedruckten Zeitschriften behandelt. Sie
haben häufig einen eigenen Zitiercode entwickelt, der meistens am Ende des Textes oder über
den Link “how to cite item” eingesehen werden kann. Diese Form sollte übernommen werden.
Beispiel:
Deppermann, Arnulf (2000 Juni): Gesprächsforschung im Schnittpunkt von Linguistik,
Soziologie und Psychologie [11 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung /Forum:
Qualitative Social Research [Online Journal], 1(2). Verfügbar über: www.qualitative-
research.net/fqs-texte/2-00/2-00deppermann-d.htm. [Letzter Zugriff: 27.08.2018].
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Wissenschaftliches Arbeiten Seite 28 von 33
E-Books
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel [online], Auflage, Erscheinungsort
Beispiel:
Heufers, Patricia (2015): Biographien gestalten durch lebenslange Lernprozesse.
Rekonstruktionen berufsbiographischer Orientierungsmuster [online]. Wiesbaden: Springer
VS Verlag.
E-books auf einem E-Reader
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel [Art der E-Reader Ausgabe], Auflage,
Erscheinungsort, ggf. Verlag
Beispiel:
Northedge, Andrew (2005): The good study guide [Kindle edition]. Milton Keynes: University
Worldwide.
Zeitungen
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel, Titel der Zeitung, laufende Nummer der
Ausgabe, Datum, Seite
Beispiel:
Brasch, Christine (1999): Gutes Betragen soll sich wieder lohnen. In: Die Zeit, Nr. 9. vom
25.02.1999, S. 68.
Lexika, CD-ROMs, Handbücher
Ohne Autor*innen werden Lexika und CD-ROMs unter dem Hauptwort des Titels aufgeführt.
Das gilt oftmals auch für etablierte Handbücher; sie werden nicht nach Autor*innen, Hrsg., etc.,
sondern nach dem Titel zitiert.
Schema:
Titel, Jahr, Bände und ausgewählter Band, Auflage, Ort
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Beispiele:
Brockhaus Enzyklopädie (1991): 24 Bände. Band 5. 19. Aufl. Mannheim.
Encarta 99 Enzyklopädie. CD-ROM. Microsoft Corporation. 1993-1998.
Lexikon des Sozial- und Gesundheitswesens (1996). Herausgegeben von Rudolph Bauer.
2. Aufl. Drei Bände. München und Wien.
Wann wird die Auflage genannt?
Hat ein Buch mehrere Auflagen, geben Sie ab der zweiten Auflage diejenige an, aus der Sie
zitieren. Hier ist es üblich, das Wort „Auflage“ abgekürzt als „Aufl.“ zu schreiben. Wurde der
Text verändert, ist dies angegeben und Sie übernehmen in den Langbeleg, z.B. “2. überarb.
Aufl.“.
Schema:
Nach- und Vornamen der Autor*innen, Jahr, Titel, Untertitel, Ort, Verlag
Beispiel:
Flick, Uwe; Kardorff, Ernst v. und Ines Steinke (Hrsg.) (2005): Qualitative Forschung. Ein
Handbuch. 5. überarb. Aufl. Reinbek: Rowohlt.
Mehrere Werke derselben Autor*innen
Haben Autor*innen mehrere Werke verfasst, ordnen Sie diese chronologisch. Werden
mehrere Werke der Autor*innen aus demselben Erscheinungsjahr aufgeführt, ist die
Jahresangabe um den Zusatz a, b, c … zu ergänzen.
Beispiele:
Bude, Heinz (2000a): Qualitative Generationsforschung. In: Flick, Uwe; Kardorff, Ernst v.
und Ines Steinke (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek: Rowohlt. S. 187-
194.
Bude, Heinz (2000b): Die biographische Relevanz der Generation. In: Kohli, Martin und
Marc Szydlik (Hrsg.): Generationen in Familie und Gesellschaft. Opladen: Leske und
Budrich. S. 19-35.
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Fehlende Jahres- und Ortsangaben
Fehlen Erscheinungsjahr und / oder -ort, so wird entsprechend (o.J.) und am Ende des
bibliografischen Verweises (o.O.) angegeben.
Juristische Quellen
Zitierte Gesetze und Verordnungen sind nach Gesetzesnamen alphabetisch in das
Literaturverzeichnis aufzunehmen, eine gesonderte Ausweisung in einem eigenen Verzeichnis
ist nicht notwendig. Die korrekte Angabe der amtlichen Bezeichnung des Gesetzes
(Abkürzung des Gesetzes), das Veröffentlichungsjahr, der vollständige Gesetzestitel, ggf. das
Datum der Erstveröffentlichung, Datum der Veröffentlichung der vorliegenden Fassung (in der
Fassung vom), und Angabe des Fundortes, wo das Gesetz veröffentlicht wurde, ist
erforderlich.
Schema:
Amtliche Bezeichnung des Gesetzes (Abkürzung des Gesetzes), Veröffentlichungsjahr des
Gesetzes, vollständiger Gesetzestitel, Datum der ersten Veröffentlichung (vom…), Datum der
Veröffentlichung der vorliegenden Fassung (i.d.F.v.= in der Fassung vom), Angabe der
Fundstelle, Seitenangabe (erste Seite des Fundortes).
Beispiele:
KHG (2013): Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur
Regelung der Krankenhauspflegesätze vom 29.06.1972 i.d.F.v. 15.07.2013, BGBl. I,
S. 2423.
KrPflAPrV (2003): Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der
Krankenpflege vom 10.11.2003 i.d.F.v. 18.04.2016. https://www.gesetze-im-
internet.de/krpflaprv_2004/KrPflAPrV.pdf. [Letzter Zugriff 30.09.2018].
Standard für wissenschaftliche Arbeiten
Wissenschaftliches Arbeiten Seite 31 von 33
Literatur finden und verwalten
Literaturverwaltungsprogramme wie z.B. Citavi, EndNote, etc. können Ihnen die
Dokumentation wissenschaftlicher Literatur wesentlich erleichtern. Dazu können sie in der PH
Bibliothek entsprechende Kurse besuchen.
Weiterführende Links
Das Harvard-Zitations-System entwickelt sich entsprechend den neuen Medien und deren
Möglichkeiten ständig weiter; es ist also stets dynamisch. Unter der nachfolgend aufgeführten
Internetadresse finden Sie alle denkbaren Textformate und Materialien nahezu vollständig in
der Harvard-Zitierweise anhand von vielen Beispielen aufgeführt, dazu zählen auch Filme,
Audiodateien und andere Formen internetbasierter Informationen. Diese Internetseite der
Bornemouth University enthält auch noch andere Zitiersysteme.
Bornemouth University (2017): BU Guide to Citation and Referencing in the Harvard Style.
http://libguides.bournemouth.ac.uk/bu-referencing-harvard-style/pdf-guide [Letzter Zugriff:
26.11.2018].
Bahr, Jonas und Malte Frackmann (2011): Richtig zitieren nach der Harvard-Methode.
Eine Arbeitshilfe für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Institut für
Praxisforschung: Solothurn. https://www.kuwi.europa-
uni.de/de/lehrstuhl/lw/osteuropa/Medien/Harvard-Zitierweise.pdf. [Letzter Zugriff
26.11.2018].
Schreibwerkstätten oder Techniken zur Textproduktion können eine Hilfe zur Überwindung
von Schreibblockaden sein. Ein ausführliches Online-Tutorial, der Sie über stilistische und
grammatikalische Hürden führen kann, finden Sie auf der folgenden Internetseite der
Universität Duisburg-Essen.
Der Schreibtrainer. Verfügbar über: https://www.uni-
due.de/schreibwerkstatt/trainer/trainer/starttrailer.html [Letzter Zugriff 26.11.2018].
Standard für wissenschaftliche Arbeiten
Wissenschaftliches Arbeiten Seite 32 von 33
Literaturverzeichnis
Bünting, Karl-Dietrich und Bitterlich, Axel (2000): Schreiben im Studium mit Erfolg. Ein
Leitfaden. Berlin: Cornelsen Verlag.
Bahr, Jonas und Frackmann, Malte (2011): Richtig zitieren nach der Harvard-Methode. Eine
Arbeitshilfe für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Institut für Praxisforschung:
Solothurn. https://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/lw/osteuropa/Medien/Harvard-
Zitierweise.pdf. [Letzter Zugriff 26.11.2018].
Eco, Umberto (2005): Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Doktor-,
Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. 11. Aufl. Heidelberg:
UTB.
Franck, Norbert und Stary, Joachim (2013): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. 17.
überarb. Aufl. Paderborn: Schöningh.
Kruse, Otto (2008). Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs
Studium. 12. völlig neu überarb. Aufl. Frankfurt/Main: Campus-Verlag.
Narr, Wolf-Dieter (2013): „Was ist Wissenschaft? Was heisst wissenschaftlich Arbeiten? Was
bringt ein wissenschaftliches Studium? – Ein Brief“ In: Franck, Norbert und Joachim Stary
(Hrsg.) (2013): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung.
Schöningh: Paderborn. S. 15-32.
Panfil, Maria (2017): Wissenschaftliches Arbeiten in der Pflege. Lehr- und Arbeitsbuch für
Pflegende. 3., vollst. überarb. und erw. Auflage Bern Hogrefe Verlag.
Poenicke, Klaus (1989): Die schriftliche Arbeit. Materialsammlung und Manuskriptgestaltung
für Fach-, Seminar- und Abschlussarbeiten an Schule und Universität. 2. Aufl. Mannheim:
Duden-Verlag.
Rossig, Wolfram E. (2011): Wissenschaftliches Arbeiten. Leitfaden für haus- und
Seminararbeiten, BACHELOR- UND Masterthesis; Diplom- und Magisterarbeiten,
Dissertationen. Achim: BerlinDruck.
Standard für wissenschaftliche Arbeiten
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Rost, Friedrich (2012): Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. 7. überarb. und aktual.
Aufl. Wiesbaden: Springer VS Verlag.
Theisen, Manuel René (2011): Wissenschaftliches Arbeiten: Technik, Methodik, Form. 15.
aktual. u. erg. Aufl. München: Vahlen-Verlag.
Träger, Thomas (2016): Zitieren 2.0. Elektronische Quellen und Projektmaterialien korrekt
zitieren. München: Vahlen-Verlag.
Werder, Lutz v. (1995): Grundkurs des wissenschaftlichen Lesens. Berlin: Schibri-Verlag.
Werder, Lutz v.(2002): CD Lernprogramm wissenschaftliches Lesen und Schreiben. Berlin:
Schibri-Verlag.