B - C 11.3.8a
westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
Mongolei: Erkundung des Landes 1
August 2010Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
Gebirge
2800 m
3905 m
3491 m
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Staudamm
StadtGroßstadt
Hauptstadt
Ort
Grenze
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100° 110° 120°90° Ost
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0 100 200 400400 500 km
Annäherung an die Mongolei 1
Aufgaben:
1. Informiere dich mithilfe deines Atlas und anderer Nachschlagewerke über die Mongolei und trage die Ergebnisse ein.
2. Beschaffe dir zum Vergleich auch die entsprechenden Informationen über Deutschland.
Lage:
Größe:
Landschaftsmerkmale:
Klima:
Bevölkerungsdaten:
• Kontinent:
• genaue Beschreibung:
• Lage im Gradnetz:
• Fläche: km
• West-Ost-Ausdehnung: km
• Nord-Süd-Ausdehnung: km
• Klimazone:
• Besonderheiten:
• Einwohner:
• Bevölkerungsgruppen:
• Bevölkerungsdichte: E./km
• Bevölkerungswachstum: %
• Hauptstadt: • Amts- und Landessprache:
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zum Vergleich Deutschland: km
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zum Vergleich Deutschland:
zum Vergleich Deutschland:
zum Vergleich Deutschland: E./km
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Suche-BatorUlan-Gom
Uljassutai
Kobdo
Darchan
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Sajnschand
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Mongolei: Erkundung des Landes 2
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3957 m
Staudamm
Staudamm
EisenbahnStraße
Stadt
Stadt
Großstadt
Großstadt
Hauptstadt
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Ort
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Annäherung an die Mongolei 2
Aufgaben:
1. Erstelle mithilfe der Angaben im Text eine Karte . Schaue auch in deinem Atlas nach.
2. Erstelle eine Karte Benutze deinen Atlas und vergiss die Legende nicht.
“Mongolei – Landschaftszonen”
“Mongolei – Wirtschaft”.
Landschaft
Wirtschaft
Die Mongolei ist ein Steppenland. Von Norden nach Süden verändert sich allerdings der Charakter dieser Landschaft. Im Nordenist sie noch mit Bäumen durchsetzt ( ), der mittlere und zentrale Teil ist die typische , südlich des Altaischließen sich und ganz im Süden, an der Grenze zu China, an.
In der Mongolei gibt es nur wenige Überlandstraßen und nur eine Eisenbahnlinie. Viehzucht ist der wichtigste Wirtschaftszweig. Esgibt einige Rohstoffe, wie Steinkohle bei Ulan-Gom, Kupfer bei Erdenet sowie Erdöl bei Sajnschand. In Ulan-Bator gibt es Betriebeder Eisen- und Metallverarbeitung, in Ulan-Bator und Darchan Textil- und Nahrungsmittelindustrie.
Waldsteppe Grassteppe
Wüstensteppe Wüste
Landschaftszonen
Wirtschaft
Waldsteppe[blau-grün]
[grün]
[gelb]
[orange]
Grassteppe
Wüstensteppe
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Nauschkij
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Ulan-Ude
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Hailar
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Ulan-Gom
Uljassutai
Uljassutai
Kobdo
Kobdo
Darchan
Trans-Mongolische-Eisenbahn
Trans
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Darchan
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Sajnschand
Sajnschand
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Bajan-Chongor
Muren
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westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
Mongolei: Erkundung des Landes 3
August 2010Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
Annäherung an die Mongolei 3Die Mongolei, “eingeklemmt” zwischen Russland und China, hat eine wechselvolle Geschichte hintersich. Lange bevor dieses Land seine heutigen Grenzen erhielt, war das das größ-te jemals bestehende Weltreich ( AB 11.3.10a). In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war es eineher unbedeutendes und wenig bekanntes Land. Mit dem Zusammenbruch der 1991 undden damit einsetzenden gravierenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen, wurde es zum
wie die Staaten Osteuropas.
Die Mongolei ist nur sehr dünn besiedelt. In diesem Land, das viermal so groß wie Deutschland ist,leben lediglich 2,6 Mio. Menschen, davon ein Drittel in der Hauptstadt Ulan-Bator. Der Grund dafürist das Klima. Es ist sehr kalt ( Klimadaten). Fast das ganze Land ist . Diese Landschaft eig-net sich nicht für Ackerbau sondern nur für Viehhaltung und Viehzucht. Etwa die Hälfte der Bevölke-rung lebt von der Viehzucht. Eine Ausweitung der Weideflächen ist wegen des Klimas nicht möglich.
Für uns unvorstellbar sind Temperaturen von -35 °C. In der Mongolei kommen solche Temperaturenaber in jedem Winter vor. Normalerweise sind Menschen und Tiere daran angepasst ( AB11.3.9b/c). Katastrophale Folgen haben aber so genannte , die etwa alle sieben Jahre auftreten.Dabei sinken die Temperaturen auf -50 °C. Beim gefriert der Boden ohne dassSchnee fällt. Die Tiere verdursten. Beim fällt so viel Schnee, dass die Tiere keine Nah-rung mehr finden und beim überzieht eine dicke Eisdecke den Boden und versiegeltPflanzen und Gewässer. Wird der Siebenjahresrhythmus eingehalten, können sich die Herden wiedererholen. Gibt es häufiger Dzuds, wie in den letzten Jahren, verenden ganze Herden und das zerstörtdie Lebensgrundlage der .
Noch zur Zeit der Qing-Dynastie 1644–1911 ( AB 11.1.6c) gehörte das Gebiet der Mongolei zuChina. Nach dem Sturz des letzten Kaisers der Qing-Dynastie 1911, baten die Mongolen das russischeZarenreich um Unterstützung. Russland lieferte Waffen und die Mongolei wurde ein unabhängigerStaat. Bereits 1912 wurde die Mongolei ein russisches . Der südliche Teil, in dem vieleChinesen lebten, blieb bei China. Das ist die heutige autonome chinesische Provinz Innere Mongoleimit ca. vier Mio. Mongolen. Dieses Gebiet war schon damals auf Grund der besseren natürlichenAusstattung dichter besiedelt als der nördliche Teil, die äußere Mongolei, der heutige Staat Mongolei.
1919 nutzte China die Unruhen der in Russland, um erneut die Herrschaft überdie Mongolei zu erlangen. Diese wollte aber unabhängig bleiben. Mithilfe der inzwischen entstande-nen Sowjetunion konnte die Mongolei ihre Unabhängigkeit bewahren. 1924 entstand die Volksrepu-blik Mongolei. Der sowjetische Einfluss war in den nun folgenden Jahrzehnten so groß, dass dieMongolei fast eine Republik der Sowjetunion geworden wäre. Der politische und wirtschaftliche Ein-fluss prägte das Leben der Mongolen ganz stark. Sogar die in der Sowjetunion gebräuchlichen
ersetzten die mongolische Schrift.
Reich der Mongolen
Sowjetunion
Transformationsland
Steppe
Dzuds
Nomaden
Protektorat
Oktoberrevolution
kyrilli-schen Schriftzeichen
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1. Warum leben so wenig Menschen in der Mongolei?
2. Warum verlieren Nomaden häufig ihre Lebensgrundlage?
3. Warum leben die meisten Mongolen in China?
4. Warum werden in der Mongolei kyrillische Schriftzzeichen verwendet?
schwarzen Dzudweißen Dzud
eisernen Dzud
Aufgaben:
1. Gib kurze Antworten auf die vier Fragen.
2. Erkläre die fett gedruckten Begriffe. Benutze bei Bedarf auch ein Lexikon.
3. Zeichne das Klimadiagramm von Ulan-Bator und vergleiche es mit den Werten einer Stadt in deiner Nähe. Benutze AB 5.4.1b oder c.
�
-3-22-13-181418146-1-13-21-2647°55’ N / 106°50’ O213355235176281053221325 m ü. NN
Ulan Bator (Mongolei) JahrDNOSAJJMAMFJ
C I 1III 11
°Cmm
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Mongolei: Erkundung des Landes 1
August 2010www.erdkunde-medien.de • www.geo-pool.de
Gebirge
2800 m
3905 m
3491 m
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Staudamm
StadtGroßstadt
Hauptstadt
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Lage:
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Klima:
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• Kontinent:
• genaue Beschreibung:
• Lage im Gradnetz:
• Fläche: km
• West-Ost-Ausdehnung: km
• Nord-Süd-Ausdehnung: km
• Klimazone:
• Besonderheiten:
• Einwohner:
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• Bevölkerungsdichte: E./km
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Asien
kühlgemäßigt
extreme Wetterverhältnisse (Dzud): starker Schneefall, Frost, Eis
winterkaltes Trockenkl.
1,5 Mio.
2,6 Mio.
Ulan-Bator Mongolisch
85 Mio.
Mongolen (94 %), Kasachen (4,3 %)
357 000
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230
0,2
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52° bis 41° nördl. Breite / 87° bis 119° östl. Länge
Zentralasien zwischen Russland und China
ausgedehnte Steppen, im Norden mit Wäldern, im Süden in Wüste übergehend (Gobi)
B - C 11.3.8bx
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Mongolei: Erkundung des Landes 2
August 2010www.erdkunde-medien.de • www.geo-pool.de
Gebirge
3905 m
3491 m
3957 m
2800 m
Staudamm
Staudamm
EisenbahnStraße
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Stadt
Großstadt
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MongoleiLandschaftszonen
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Ulan-Ude
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Uljassutai
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Ulan-Bator
Sajnschand
Sajnschand
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C h a n g a i g e b i r g e
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Kerulen
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Textilindustrie
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Mongolei: Jurte (1)
August 2010Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
Leben in der Jurte (1)
Aufgabe:
Beschreibe die besonderen Merkmale und Vorzüge einer Jurte.
Überall in denweiten Steppen derMongolei – wieauch im benach-barten China –findet man sie:Jurten. Die Mon-golen selbst nen-nen diese Rund-zelte . Es sinddie Behausungender nomadischenBevölkerung, diein ihrem Aufbauund ihrer Ausstattung seit Jahrhun-derten unverändert sind.
Es gibt Jurten – je nach Verwen-dungszweck – in verschiedenenGrößen. Für Lagerzwecke sind siekleiner, für festliche Anlässe gibtes größere. Am verbreitetsten sinddie fünfwandigen Jurten. EineWand besteht aus einem Scheren-gitter, das sich für den Transportleicht zusammenschieben lässt.Fünf solcher Wände werden ineinem Kreis aufgestellt und mitein-ander verbunden. Die Unterkunfthat so eine Fläche von etwa 25 m .In der Mitte der Jurte werden zwei
Stützen aufgestellt, die den Dach-kranz tragen. Er nimmt die etwa 80Dachstangen auf, die auf den ge-kreuzten Latten der Wände liegen.Die Öffnung des Dachkranzesdient der Lüftung und nimmt denSchornstein des Ofens auf, dergenau darunter, also in der Mitteder Jurte, steht. Im Zentrum hat dieJurte eine Höhe von etwa 2,40Meter, die Wände und damit auchdie Tür sind ca. 1,60 Meter hoch.
Für die extremen Klimabedingun-gen mit Temperaturen von -35 °Cim Winter und über 40 °C imSommer kann man sich nichts bes-
seres vorstellen.Und doch fragtman sich, wie kannman es bei so nied-rigen Temperatu-ren aushalten? DieHolzkonstruktionwird mit Filzmat-ten umhüllt. EineFilzmatte hat eineDämmfähigkeit,die doppelt sohoch wie die einerZiegelwand ist. Im
Sommer reicht eine Filzschicht. Siekann unten hochgeklappt werden,damit Luft durch die Jurte ziehtund für Kühlung sorgt. Im Winterschützen bis zu vier Lagen Filz voreisiger Kälte. Das Ganze wird mitSeilen verschnürt, um den teilwei-se starken Winden standzuhalten.
Beim Wechsel des Weideplatzeswird auch die Jurte mitgenommen.Beim Ab- bzw. Aufbau hilft dieganze Familie. Das dauert bei einerfünfwandigen Jurte nicht länger alsetwa eine Stunde. Der Transporterfolgt mit Kamelen, auf Holzwa-gen oder immer öfter mit Lkw.
Ger
Ideale Unterkunft
Leben bei -35 °C
Auf- und Abbau
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Die einzelnen Latten des Scherengitters (links) sinddurch Lederbändchen miteinander verbunden ( )und die verschiedenen Wände ( ) werden mit Bind-fäden oder Lederbändern verzurrt. Die Dachstan-gen ( ) liegen im Scherenkreuz.
Der Dachkranz (oben) wird durch zwei Stützen ( )getragen. Er nimmt die Dachstangen ( ) auf. DieDecke kann zum Lüften zurückgeschlagen werden.
Wände und Fußboden (rechts) sind mit buntenTeppichen behangen bzw. belegt. Das reich verzier-te Bett dient tagsüber als Sitzgelegenheit. Hier spieltein junger Mann auf einer Pferdekopfgeige.
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Jurten sind heute vielfach schon mit Solarpanel ( ) und Satellitenschüssel ausgestattet. Auf demDach werden Milchprodukte wie Quark und Käse getrocknet.
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Fotos: Georg Klingsiek
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B - C 11.3.9c
westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
Mongolei: Jurte (2)
August 2010Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
Leben in der Jurte (2)
Aufgabe:
Beschreibe das Innenleben einer Jurte und Lebensgewohnheiten der Nomaden.
Die Jurte ist Kü-che, Wohn- undSchlafraum für dieNomadenfamilie.Entsprechend istdie Nutzung desRaumes genaueingeteilt. Der inder Mitte stehendeOfen bildet dasZentrum. Hierwerden Tee undSpeisen zubereitet.Der Ofen istWärmequelle und kultischer Mit-telpunkt, denn hier hat der Gott desHerdfeuers seinen Sitz. VieleMongolen sind noch dem Geister-glauben verhaftet, obwohl sie sichzum Buddhismus bekennen. Sowerden der Gottheit Opfer darge-bracht, indem einige Tropfen einesGetränks verspritzt werden.
Eine Jurte wird immer in Nord-Süd-Richtung aufgebaut. Der Ein-gang liegt im Süden. Der Tür ge-genüber, auf der Nordseite, befin-det sich der Ehrenplatz. Hier wer-den Dinge von besonderer Wich-tigkeit aufbewahrt und es stehen
Gegenstände an dieser Stelle, dieverehrt werden und einen besonde-ren Kultstatus haben. Dazu gehö-ren Bilder von Buddha und Fotosverstorbener Familienmitglieder.
Auch das Familienoberhaupt hatseinen Platz hier und damit einenBlick auf den Eingang. Zu seinerRechten, also im Westen, haben dieMänner Ihren Platz. Die Seite linksvom Familienoberhaupt – im Osten– ist den Frauen vorbehalten. Hierhalten sich auch die Kinder vor-wiegend auf. Auf dieser Seite be-finden sich Kommoden für ver-schiedene Haushaltsgegenstände.
Zum Teil werdensie in den Bettkis-ten untergebracht.Auf der Seite derMänner werdenSattel und Zaum-zeug aufbewahrt.Links und rechtsder Tür ist derKüchenbereich mitSchränken fürGeschirr und Vor-räte. In besonderskalten Winternäch-
ten wird das Jungvieh im Ein-gangsbereich der Jurte unterge-bracht.
Die Gastfreundschaft der Mongo-len ist sprichwörtlich. Betritt manals Fremder eine Jurte, werden ei-nem als erstes ein Getränk und ge-trockneter Quark gereicht. DieGäste nehmen auf der MännerseitePlatz, der älteste immer neben demFamilienoberhaupt. Beim Betretenoder Verlassen der Jurte darf mandie Türschwelle nicht berühren.Das bringt Unglück, weil schützen-de Geister, die unter der Schwellewohnen, verschreckt werden.
Klare Gliederung
Getrennte Bereiche
Gastfreundschaft
Der Herd (links) steht in der Mitte der Jurte. Linksund rechts davon sind die Stützen des Dachkranzeszu erkennen. Geheizt wird meist mit getrocknetemViehmist, denn Holz gibt es in der Steppe kaum.
Meist leben mehrere Generationen in einer Jurte(mitte) und zusammen mit den Jurten von Ver-wandten und Freunden entsteht ein kleines Lager.
Die Nahrung der Mongolen besteht zum größtenTeil aus Fleisch und Milchprodukten (rechts). Aufdem Tischchen steht eine Schüssel mit getrockne-tem Quark, wie er Gästen angeboten wird. Zum Trin-ken werden Schalen benutzt.
Dem Eingang der Jurte gegenüber befindet sich der Ehrenplatz, oft ein kleiner Hausaltar. Hier stehenreligiöse Gegenstände und Dinge, die besonders verehr t werden.
Fotos: Georg Klingsiek
B - C 11.3.10ax
westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
Mongolei: Reich der Mongolen
August 2010www.erdkunde-medien.de • www.geo-pool.de
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westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
Mongolei: Gobi
August 2010Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
Die Gobi
Aufgaben:
1. Beschreibe die besonderen Merkmale der Gobi.
2. Saurierknochen und Felszeichnungen in der Wüste. Erkläre.
3. Die Gobi liegt in einem abflusslosen Becken. Grenze dieses Becken auf der Karte von AB 11.3.8b ein. Benutze auch deinen Atlas.�
Die Landschaft, durch die wirmarschieren, ist bei all ihrertrostlosen Einsamkeit und Ärm-lichkeit eine der großartigsten,die ich in Asien kenne.Diese Tagebuchaufzeichnung desschwedischen Geographen undNaturforschers Sven Hedin(1865–1952) charakterisiert aufbeeindruckende Weise all das,was sich hinter dem Namen Gobiverbirgt und die Faszination die-ser Landschaft ausmacht.
Dabei beschreibt der Name Gobiin unterschiedlichen Publikatio-nen und Karten unterschiedlicheGebiete. Mal ist damit das gesam-te zentralasiatische Becken nörd-lich des Himalaya gemeint undschließt die Takla Makan mit ein.Die Mongolen selbst benutzenden Begriff für die Beschreibungeiner Landschaftsform und nichteiner geographischen Region. Imeigentlichen Sinn ist die Gobi dieWüste im Süden der Mongoleiund im Norden Chinas. Die Chi-nesen nennen sie Schamo. Wiealle Wüsten der Erde bietet siekein einheitliches Bild und be-steht aus Fels- und Geröllwüste,Wüstensteppe und Sanddünenge-bieten. Sie ist die größte WüsteAsiens mit einer W-O-Aus-dehnung von 1600 km und einerN-S-Ausdehnung von 800 km.
Wo sich heute die Gobi erstrecktlebten in der Kreidezeit ( Bö-gen 6.9/6.10) Dinosaurier. DieFunde großer Mengen von Sau-rierknochen weisen darauf hin.Erst durch die Auffaltung desHimalaya hat sich nördlich davonein Becken gebildet, das im Re-genschatten liegt und dadurcheine Binnenwüste entstehen konn-te. Aber auch während der Eiszeitherrschten hier günstigere Klima-bedingungen; jedenfalls gab esmehr Niederschläge. Darauf wei-sen Felszeichnungen hin.
Wind, Gluthitze und Eiseskältesind die Merkmale dieser Binnen-wüste: 45 °C im Sommer, -50 °Cim Winter. Ein weiteres Merkmalist Geisterregen, Regen der imSommer fällt und verdunstet be-vor er den Boden erreicht.
Die Gobi ist nicht frei von Vege-tation. In den Randbereichen hatsie eher den Charakter einer Step-pe und geht dort in Steppenwüsteüber. Diese Gebiete sind die Le-bensgrundlage für die Viehherdender Nomaden.Besondere Bedeutung kommtdem Saxaulstrauch zu. Es ist einknorriger Strauch mit weitver-zweigtem und tiefreichendemWurzelwerk. So kann er auch inlangen Trockenzeiten überleben.Er ist zudem salzresistent undwächst auch im Bereich der zahl-reichen Salzseen oder Salzebe-nen, die dort entstehen, wo dieFlüsse im Gobibecken enden oderversickern. Der Saxaulstrauchwird auch zur Bodenbefestigungund Eindämmung der Desertifika-tion ( Bögen 15.2/15.3) ge-pflanzt.
Name und Erscheinungsbild Entstehung
Klima
Vegetation
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Sanddünen bedecken nur einen geringen Teil der Gobi. Davor Viehweide an einem Fluss.
Saurierknochen und Saurierei Felszeichnungen zeugen von früherer Besiedlung Gut gegen Bodenerosion: Saxaulstrauch
Fotos: Georg Klingsiek
B - C 11.3.10c
westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
Mongolei: Gobi – Kamele
August 2010Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
Kamele – Überlebenskünstler der Wüste
Aufgaben:
1. Kamele sind ideal an ihren Lebensraum angepasst. Erkläre.
2. Beschreibe den Unterschied zwischen Trampeltier und Dromedar und ihre Verbreitungsgebiete.
3. Auch in Südamerika leben Kamele. Informiere dich über diese so genannten Neuweltkamele und berichte in der Klasse darüber.
4. Erstellt in Gruppen Plakate zum Thema “Kamele – Überlebenskünstler der Wüste”. Hinweise zur Gestaltung AB 16.1.3p.
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Ohne Kamele wäre menschlichesLeben in der Wüste nicht mög-lich. Damit kommt diesen Tiereneine ganz zentrale Bedeutung zu.In Zentralasien lebt das Baktri-sche Kamel, das auch Trampeltiergenannt wird. Es hat im Gegen-satz zu den in Nordafrika undArabien verbreiteten einhöckri-gen Dromedaren zwei Höcker.Durch seinen Körperbau und sei-ne Lebensweise ist es ideal an dieKlimaverhältnisse der Gobi ange-passt. Mit einer Schulterhöhe vonetwa zwei Metern und seinenlangen Beinen befindet sich derKörper weit genug über dem hei-ßen, wärmeabstrahlenden Boden.Seine breitflächigen Füße verhin-dern das Einsinken in weichenSand. Bei starkem Wind kann dasKamel seine Nüstern verschlie-ßen. Lange Wimpern verhinderndas Eindringen von Sand in dieAugen und sollte doch einmal
Sand hineingelangen, sorgt star-ker Tränenfluss dafür, dass erwieder ausgespült wird. Durchdie gespaltene Oberlippe könnenKamele auch trockene und dorni-ge Zweige abreißen und durchstarken Speichelfluss gut zerkau-en. Kamele sind also, was ihreNahrung angeht, sehr genügsam.Auch ihr Wasserverbrauch ist ge-ring. Durch die Einschränkungihrer Atmung auf acht Atemzügein der Minute und die Erhöhungihrer Körpertemperatur auf 42 °Cschränken sie die Verdunstungsehr stark ein. Sogar dem Kotwird im Darm noch Wasser ent-zogen. So können Kamele bis zuzehn Tage ohne Wasseraufnahmeauskommen. Steht wieder Wasserzur Verfügung, saufen sie bis zu100 Liter in zehn Minuten. DasWasser wird allerdings nicht –wie oft angenommen – in denHöckern gespeichert, sondern in
den speziell ausgeprägten rotenBlutkörperchen. Die Höcker sindFettspeicher und bilden somitEnergiereserven. Das Fell derKamele schützt vor Kälte undHitze gleichermaßen und liefertwertvolle Wolle – bis zu siebenKilogramm pro Jahr. Der Mist derKamele wird als Heizmaterialverwendet. Er führt auf Grundseiner Trockenheit nicht zuRauchentwicklung und hat einenhohen Heizwert. 100 kg Mist sindetwa so heizwertreich wie 80 kgHolz vom Saxaulstrauch.Die Bedeutung als Lasttier istgegenüber früher geringer. Heuteersetzen Lkw diese Funktion. Inunwegsamem Gelände sind Kame-le aber unschlagbar. Sie liefernden Nomaden zudem Milch fürdie Käseherstellung. Zur Zeit derVolksrepublik ( AB 11.3.8c)war die Zahl der Kamele rückläu-fig, jetzt nimmt sie wieder zu.
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Lange Beine heben den Körper über den heißen Boden. Schwielen an den Knien und der Hinterseite derOberschenkel ermöglichen das Liegen im heißen Sand. Pralle Höcker sind ein Zeichen guter Ernährung.
Breite Fußflächen sind ideal für das Laufen im Sand. Zusammengebundene Füße verhindern Weglaufen.
Jungtier: Verschließbare Nüstern und lange Wimpern schützen bei Sandstürmen.
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Fotos: Georg Klingsiek