GROOVE
BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING
#147
/03-
2018
AUF DVD
SONAR HOME STUDIO* PROFI-DAW FÜR PRODUCER
* Onli
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ng er
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h
8,5 GB
FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 2 4 0 4
GROOVE SO GELINGT DER BEAT FÜR KILLER-TRACKS TESTS WALDORF M
ODULAR ROLAND TR-08 DEEPMIND 6 KROSS 2 INFINITE PRO UVM
.03-2018
VIDEO DAW-WORKFLOW MIT ICON TESTS KROSS 2 | APARILLO | U-HE REPRO 1.1 | DEEPMIND 6
ELECTRO ENCOUNTER* 1,0 GB PURER UNDERGROUND
Ideen-Booster:
Hip-Hop, Funk & House
2,1 GB Sounds & Loops für
VOLLVERSION ROEHRICH 12AX7*DRECKSCHLEUDER FÜR LEADS
LOS GEHT’S!
IMAGINE DRAGONS
THUNDER
WALDORF MODULARDER PERFEKTE EURORACK-EINSTIEG
ROLAND TR-08DANCE LEGENDEIM BOUTIQUE-FORMAT
STEMSFÜR FETTE REMIXETRACKS ZERLEGEN
XTRAX
STUDIO
FÜR NOCH MEHR VOLUMENVOCAL DOUBLINGPOWER-TIPPS
SO GELINGT DER BEAT FÜR KILLER-TRACKSHOUSE, POP, TECHNO, DUBSTEP UND CO:
IHR HIT-SOUNDIM NACHBAU
D 6,
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AT
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CH
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0 CHF
LUX
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0 € I
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€
4 196779 606997
03
vis i t yamaha.com/genos
Take Control of Your Music
JETZT STARTEN
Beat 03 | 2018 • 3
Vollversion
Beat Roehrich 12AX7Vorhang auf für unsere erste Synth-Eigenentwicklung auf Basis von Stein-
bergs HALion Sonic SE. Beim „Roehrich“ dreht sich alles ums Zerstören und
Kaputten. Im Ergebnis produziert der Synthesizer aus der Feder unseres
Sound-Gurus Marco Scherer ausgesprochen raue und analog wirkende
Klänge, die sich für viele moderne Musikstile eignen. Das Instrument lässt
sich problemlos in jede VST2-, VST3- und AU-fähige DAW laden.
www.beat.de | www.steinberg.de win | mac
Profi-DAW
Cakewalk Sonar Home StudioNicht weniger als eine vollwertige Audio-Workstation mit 64 Audio- und
MIDI-Tracks indet mit Sonar Home Studio den Weg in Ihr Studio. Mit an
Bord sind außerdem 27 professionelle Efekte, 5 Plug-in-Instrumente, 5 GB
Sound Content, die legendäre TH3 Cakewalk Amp-Simulation sowie volle
VST-Unterstützung zum Einbinden externer Synths und FX. Kurz: Home
Studio bietet alle Tools, die Sie für den erfolgreichen Start als Producer
brauchen. Endet: 27.02.2018
www.cakewalk.com | Redeem-Code: www.serialcenter.de win | mac
1 GB Premium-Pack
Zampler Electro EncounterNeonlicht und Roboter, kranke Sounds und Beats der 808 … Electro ist so
viel mehr als Kraftwerk. Zahlreiche Musikstile lassen sich tagtäglich davon
inspirieren und leihen sich den rohen, ungeschlifenen Sound des Under-
grounds. Und wenn Ihnen Namen wie Clone Records, Umwelt, Sync 24
oder Dominance Electricity kein Begrif sind, bietet unsere Soundbank 42
Patches zum Eintauchen!
zampler.de | zamplersounds.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac
Drei Top-DVD-Vollversionen!
Alle Seriennummern sicher im Zugriff:
Das Beat Serial-CenterDamit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,
Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese
nun bequem online verwalten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt
Software-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von
überall im Zugrif und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und ge-
speichert. Das Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-
Archiv im Web.
www.serialcenter.de
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
Aalto SoloSemi-modularer Analoger
für knackige Bässe & Leads
U-he BeatzilleDigital-Modular-Synthese:
Geiles Ding!
Oresus SEAllround-Talent mit Complex
Oscillators & 12 Filtertypen
Zampler//RXREX- und SFZ-Player mit Mod-
Matrix & Parameter-Sequenzer
FXpansion Geist LiteBeat-Baukasten für rainierte
Grooves und Sequenzen
Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio
4 • Beat 03 | 2018
DrumboxDrums galore verspricht die Beat Drumbox, die unter einer Oberläche eine
Phalanx an angesagten Drum-Sounds versammelt – spielfertig aufbereitet
und schnörkellos für den sofortigen Einsatz editiert.
www.beat.de win | mac
Cloudrum 1.0Als Basis für das Percussion-Instrument Cloudrum dient das 2007 von
Dennis Havlen erdachte Konzept einer Stahlzungen-Trommel, das klanglich
stark an die legendären Hang Drums erinnert. 1 GB Entspannung pur.
www.amplesound.net win | mac
909-ALLESKÖNNER HANK DRUM
Beat-Heft-DVD #147Synthesizer, DAW, Samples & FX: 8,5 GB auf DVD
Über 2 GB Plugs, Sounds und Samples stellen auf der
DVD in diesem Monat die Stile Hip-Hop, Funk und
House in den Mittelpunkt. Auch für diese exquisite
Sammlung konnten wir wieder Sample-Größen wie
Primeloops, Cyclick und Groove Criminals gewinnen,
die Taster-, Teaser- und Collector-Packs aus beispiels-
weise Cyborg Beats, Funk Keys, Futuristic Drums,
Hip-Hop Drum Machines, Minimal Hip-Hop, LoFi
Sampling und Jacking House bereitstellen.
Producer begeistert der Silberling mit zahlreichen
DAW- und Synth-Vollversionen, darunter unser geni-
aler Roehrich, der 909-Alleskönner Drumbox, Cake-
walk Sonar Home Studio oder das Röhrenmonster Va-
cuum Pro.
Alle Sounds liegen in verschiedenen Formaten
vor und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung in
eigenen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie
die den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.
DVD zusammengestellt von der Beat-Redaktion
2,1 GB:Samples & Loops
für Hip-Hop, Funk & House
1,0 GB:Zampler//RXElectro Encounter
38 MB:Geist Conga Expander
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
ToolChainMit dem kleinen Plug ToolChain lassen sich willkürliche und beliebige
Efekt-Ketten aus dem großen Fundus eingebauter FX bauen und mit einem
Kick an eine Instrumenten-Spur heften. Klasse!
www.rs-met.com win | mac
Music Studio 2018Music Studio 2018 ist ein ausgereiftes Programm, um Musik-Dateien lexibel
zu bearbeiten und zu brennen. Das beliebte Rippen von CDs geht schnell
von der Hand und ergänzt fehlende Track-Info aus einer Online-Datenbank.
www.ashampoo.com win
Air Music Tech Vacuum ProVacuum Pro bietet neben einem wirklich mächtigen Vier-Röhren-Oszillator
auch einen Tube-Mixer und Amp plus zwei Röhren-Filter. Im Vollausbau
donnert der Synthesizer also aus zwölf Röhren.
www.airmusictech.com | Seriennummer: www.serialcenter.de win | mac
Maize DMXLightshows auf professionellem Niveau programmieren und fernsteuert,
das macht man am besten mit Maize DMX. Das Tool unterstützt sowohl Art-
Net- als auch USB-DMX-Interface und besitzt eine Sync-to-Audio-Funktion.
www.maizesoft.com win | mac
Mucoder TonespaceHut ab, Tonespcae erweist sich im Studio als wahrhaft genialer Musik-Theo-
retiker, der, als VST oder AU in eine MIDI-Spur geladen, unermüdlich Akkor-
de analysiert und den Musiker bei der Findung von Ideen unterstützt.
www.mucoder.net win | mac
Beatoskop: Imagine Dragons – Thunder„Evolve“ ist ein explosiver Cocktail aus Alternative-Rock, Hip-Hop und elek-
tronischen Elementen. Ein Paradebeispiel stellt die Hit-Single „Thunder“
dar, die wir im Beatoskop unter die Lupe nehmen.
www.imaginedragonsmusic.com win | mac
12-RÖHREN-MONSTER
TOP CD-RIPPER
FX-KETTE
MIDI & PLUGS AUF DVD
CHORD FINDER
DJ-HELFER
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
6 Beat 03 | 2018
Standards003 Beat-DVD #147
Ideen-Booster: Roehrich 12AX7, Sonar
Home Studio, 909 Drumbox, 1 GB „Elec-
tro Encounter“ sowie 2,1 GB Drums,
Samples & Loops für Hip-Hop, Funk &
House.
006 Inhalt
008 Navigator: Best of Beat #147
096 Filesharing – Label, Artist, Rezis
097 ExtraBeat – HändlerverzeichnisKompetenz vor Ort
098 ImpressumBeat 04|2018 erscheint am 28.02.2018
Musik & Technik010 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte
040 Digitale Kultur: Sauer macht traurigDie aktuelle Medienlandschaft feiert
Pop-Musik als die große Kunst unserer
Zeit. Damit korrigiert sie einige der elitä-
ren Tendenzen der Rock-Generation und
beseitigt die Scham, die einen überfällt,
wenn man sich in einen Charts-Hit ver-
liebt. Was aber, wenn Niveaulosigkeit
zum neuen Ideal verkommt?
086 DJ-Interview: Charlotte de WitteMit ihrer „Brussels EP“ feiert Charlotte de
Witte einen Höhepunkt als Produzentin:
Drei harte, hypnotische Tracks, die für
alles stehen, was sie auch als DJ an die
Weltspitze geführt hat. Tobias Fischer
sprach mit ihr über die unerwarteten
Vorteile eines Verkehrsunfalls und Sets,
die wirklich jeden glücklich machen.
WorkBeat016 Imagine Dragons – Thunder
Ihr Hit-Sound im Nachbau
Inhaltsverzeichnis
Entdeckt: J.C. & KastilUnter dem Namen „No Spiritual Surrender“ haben die beiden spanischen Produzenten
J.C. und Kastil ein pechschwarzes, rituelles Techno-Album aufgenommen. Der experimen-
telle Ansatz entsteht durch eine strikt durchgezogene Jam-Philosophie – und den Einsatz
außergewöhnlichen Equipments. Seite 36
Top-Mitmach-WorkshopsDVD: Roehrich 12AX7
Die Lead-DreckschleuderSeite 42
Studio One-Tricks:
Vocal Doubling 2.0Seite 52
Beat Constructor:
So geht Detroit TechnoSeite 46
GROOVEWer sein Publikum auf der Tanzläche sehen will, muss dafür sorgen, dass es dort
groovt. Wie aber kommt ein guter Groove zustande und wie lässt er sich kreieren?
Welche Hard- und Software ist hilfreich und wo sind gute Sounds für Beats und
Bässe zu inden? Wie lassen sich bestehende Tracks erweitern und Groove nach-
haltig ins Blut kriegen? Diese und weitere Fragen klären wir sowohl anhand ferti-
ger Tracks als auch in Praxis-Workshops, die wir von null an beginnen. Seite 20
INBEATInhaltsverzeichnis
Beat 03 | 2018 7
042 Auf DVD: Roehrich 12AX7Die Lead-Dreckschleuder
044 Track-SpotlightTop-Ten-Sounds aus Beatport & Co.
dekonstruiert
045 Sounddesign mit Novation PeakStranger Things – die 80er nachgebaut
046 Beat ConstructorDetroit-Techno, aber richtig
048 Maschine ProducerSo klappt‘s mit Melodien
049 DAW-WorklowAutomation mit Controllern
050 Power Producer: FL StudioDrückenden FM-Bass zaubern
051 Power Producer: ReasonOrganische Kick für Techno & Co.
052 Power Producer: Studio OneVocal Doubling 2.0
Beat-DVD 147Vorhang auf für unsere erste Synth-Eige-
nentwicklung: Applaus für den Roehrich
12AX7, eine Dreckschleuder für Bass- und
Lead-Sounds, die durch eine ausgefeilte und
subtil einstellbare Kaputt- und Zerstör-Sek-
tion zu begeistern weiß. Obendrauf gibt es
die Kreativ-DAW Sonar Home Studio, die alle
Werkzeuge für den Einstieg als Producer
unter einer Oberläche bündelt. Komplett
wird die DVD durch Sound-Content galore:
Nämlich das rund 1 GB große Zampler-Pack
„Electro Encounter“ sowie 2,1 GB Drums,
Samples & Loops für Hip-Hop, Funk & House,
wie immer ergänzt um Free- und Shareware,
viele Klangbeispiele und Presets plus das Be-
gleitmaterial zu den Workshops. Seite 3
053 Power Producer: LiveSounddesign mit Wavetable
054 Power Producer: CubaseKick da Bass – Sidechaining transparent
055 Power Producer: Logic XTricks für Druckmittel
SoftBeat058 Test: PPG Ininite Pro
Resynthese à la Wolfgang Palm
059 Test: ARC 2.5 vs. Reference 4Vergleich der Raumkorrektur-Systeme
060 Neue Synth-Plug-insAktuelles aus der Welt der VSTs &
AUs
064 Test: Xtrax StemsTracks in Stems zerlegen
065 Test: Sugar Bytes AparilloFM-Synthese clever beherrschen
066 Neue Efekt-Plug-insEfektöses für die VST- & AU-Schnittstelle
068 Test: Arturia V Collection 6Hurra, vier neue Synths
069 Test: u-he RePro 1.1Ultimative Analogwafe?
070 Aktuelle Free- und SharewareFreie VSTs und AUs für das virtuelle Stu-
dio
072 Test: T-RackS 5Mastering-Suite der 5. Generation
HardBeat073 Test: Warm Audio WA-14
Top AKG C414-Klon
074 Desktop-AudioAlles, was auf dem Desktop nützlich ist
076 Test: Roland TR-08808-Power fürs Studio
078 Test: Waldorf Modular + kb37Der perfekte Eurorack-Einstieg?
081 Test: Korg Kross 2Workstation mit Synth-Potenzial
082 Test: Deepmind 6Bester Analoger unter 1000 Euro?
On Stage088 Test: Pioneer DDJ-SR2
Update für den Serato-Controller
090 Test: Mixars QuattroVierkanal DJ-Mixer mit hohen Zielen
091 Test: Key-LargoKeyboard-Mixer für alle Fälle
092 Digital DJing: SeratoGeniale MIDI-Controller-Tricks
093 EDM BuilderWarriors – Dana feat. S L (Ext. Mix)
094 Power Producer: Traktor ProFarbcodierung
095 Power Producer: Push-DJingNeues MIDI Clip Programming
Test: Roland TR-08Eine geht noch: Nach TR-09 bringt
Roland nun auch die legendäre TR-808
in Gestalt der TR-08 ins immer belieb-
ter werdende Boutique-Format. Klar,
dass die Drum Machine sich klanglich
am Vorbild messen lassen muss. Doch
viel wichtiger ist, wie zeitgemäß das
Konzept adaptiert wurde – und wie es
in moderne Studios passt. Seite 74
Freunde werden?www.facebook.de/beat.magazin
Top Workshop-Videoswww.youtube.com/c/BeatMagazin
Die neusten News aufwww.beat.de
INBEATInhaltsverzeichnis
GROOVE
BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING
#147
/03-
2018
AUF DVD
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GROOVE SO GELINGT DER BEAT FÜR KILLER-TRACKS TESTS WALDORF M
ODULAR ROLAND TR-08 DEEPMIND 6 KROSS 2 INFINITE PRO UVM
.03-2018
VIDEO DAW-WORKFLOW MIT ICON TESTS KROSS 2 | APARILLO | U-HE REPRO 1.1 | DEEPMIND 6
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Ideen-Booster:
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WALDORF MODULARDER PERFEKTE EURORACK-EINSTIEG
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SO GELINGT DER BEAT FÜR KILLER-TRACKSHOUSE, POP, TECHNO, DUBSTEP UND CO:
IHR HIT-SOUNDIM NACHBAU
D 6,
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LUX
8,2
0 € I
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4 196779 606997
03
78 • Beat 03 | 2018
Im Auslieferungszustand ist das kb37 ein reines Control-
ler-Keyboard. Für die Bestückung mit Eurorack-Modulen
Ihrer Wahl dürfen Sie selbst sorgen.
Test: Waldorf Modular & kb37Die alteingesessene deutsche Synthesizerschmiede Waldorf hat nicht nur mehrere Module im Eurorack-Format im
Programm, sondern bietet mit dem kb37 auch ein schickes und praktisches Zuhause hierfür an. von Jan Wilking
Features
Keyboard für Euro-
rack-Module
5 Waldorf-Eigenmodule
Fatar TP9-Tastatur
CV-Interface
Eurorack-kompatibler Bus
Breite: 545 mm/107 HP
integriertes Netzteil:
±12 V, 1.5 A
USB und MIDI
Mit dem kb37 bringt Waldorf nicht
nur optisch frischen Wind in die
Eurorack-Welt, sondern präsentiert
ein innovatives Konzept und kombiniert
ein Gehäuse für Eurorack-Module mit
USB- und MIDI-Anbindung, CV-Interfa-
ce, hochwertigem Keyboard und einge-
bauten Spielhilfen wie einem Arpeggiator.
Damit wird das Eurorack auch für klassi-
sche Keyboarder interessant.
Controller-KeyboardDas Waldorf kb37 ist ein reines Control-
ler-Keyboard ohne eigene Klangerzeu-
gung, hierfür müssen Sie passende Mo-
dule einbauen. Das hierfür vorgesehene,
oberhalb der Tastatur platzierte Rack-Ge-
häuse ist zum Benutzer hin angeschrägt
und bietet eine Größe von 107 HP. Das
kb37 bietet Anschlussmöglichkeiten für
bis zu 14 Module, in der Regel werden
Sie sich aus Platzmangel aber auf weni-
ger konzentrieren müssen. Aufgrund der
Eurorack-Kompatibilität können Sie nicht
nur Module von Waldorf einbauen (auch
wenn diese sich aufgrund des passenden
Designs natürlich am Besten optisch ein-
fügen), sondern auch Module anderer
Hersteller und sich so Ihren individuellen
Lieblingssynthesizer zusammenstellen.
Das Metallgehäuse des kb37 ist ähn-
lich wie das Blofeld-Keyboard aus glei-
chem Hause in edlem Weiß mit grau-
en Seiten gehalten und sieht äußerst
schick aus. Auch an der Verarbeitung
gibt es nichts zu bemängeln. Die Tasta-
tur stammt vom bewährten Hersteller Fa-
tar, es handelt sich um eine TP9. Sie um-
fasst 37 Tasten (= 3 Oktaven), verarbeitet
sowohl Anschlagdynamik als auch After-
touch und ist angenehm schwergängig,
wird also auch klassischen Keyboardern
und Pianisten gefallen.
Spielhilfen & ArpeggiatorAn zusätzlichen Spielhilfen gibt es zu-
nächst einmal die obligatorischen Pitch-
bend- und Modulationsräder. Ebenfalls
links neben der Tastatur sind zahlreiche
weitere Anpassungsmöglichkeiten vor-
handen, die sich in erster Linie auf die
üblicherweise monophone Spielwei-
se eines Modularsystems konzentrieren.
Hier wählen Sie die Priorität bei mehre-
ren gedrückten Tasten. Entweder die letz-
te, die tiefste oder die höchste gerade ge-
spielte Note bestimmt die Tonhöhe. Mit
den verschiedenen Trigger-Modi bestim-
men Sie, wann dabei ein Gate-Signal er-
zeugt wird, um z.B. die Hüllkurve zu star-
ten. Der Glide-Drehregler ist für die Länge
des Portamento-Efekts, also des ließen-
den Gleitens von einer Tonhöhe zu einer
anderen zuständig. Und zum Abschluss
gibt es noch einen Arpeggiator mit Halte-
funktion zum rhythmischen Aufbrechen
gespielter Akkorde in ihre Einzelnoten. Er
muss mit zwei Tastern auskommen, bietet
aber dennoch einige Funktionen. Wäh-
rend die linke Taste zum Ein- und Aus-
schalten dient, können Sie bei gehalte-
ner rechter Taste in Verbindung mit dem
unteren Tastaturbereich weitere Einstel-
lungen vornehmen. Diese umfassen un-
ter anderem die Abspielrichtung und den
Oktavumfang. Die Funktionen sind ober-
halb der Klaviertasten abgedruckt und
lassen sich auch einhändig bedienen. Sie
können also mit der linken Hand auch
Anpassungen im laufenden Betrieb vor-
nehmen, während Sie mit der rechten
Hand einen Akkord spielen. Für das Ein-
stellen des Tempos des Arpeggiators bzw.
des eingebauten Clock-Generators ist ein
weiterer Drehregler zuständig.
USB, MIDI und Sensor-EingangAuch an Anschlüssen wurde beim kb37
nicht gespart. Auf der Rückseite beindet
sich ein USB-Anschluss, der MIDI-Signa-
le an einen hierüber angeschlossenen
Computer sendet und empfängt sowie
für Firmware-Updates zuständig. Dane-
ben besitzt das kb37 das klassische MI-
DI-Trio mit IN/OUT/THRU im DIN-For-
Alternative
WMD Monolith
999 US-Dollar
www.wmdevices.com
Fakten
Hersteller: Waldorf
Web: waldorfmusic.com
Bezug: Fachhandel
Preis: 775 Euro
je Modul: ca. 300 Euro
J innovatives Konzept
J schickes Design
J gute Tastatur
J Arpeggiator
J umfangreiches CV-Interface
J Sensor-Eingang
J Eurorack-Gehäuse
J internes Netzteil
Technik:
Ausstattung:
Preis/Leistung:
Gesamt:
HARDBEATTest: Waldorf Modular & kb37
Beat 03 | 2018 • 79
mat. Der Sensor-Eingang bedarf dagegen etwas
Erläuterung. Hier können Sie eine Signalquelle an-
schließen, aus der dann ein über die Oberläche
abgreifbares CV-Signal abgeleitet wird. Eine einfa-
che Anwendung wäre der Anschluss eines Expres-
sion-Pedals, mit dem Sie die Filterfrequenz eines
Filtermoduls per Fuß steuern. Dank Lern-Funk-
tion ist der Sensor-Eingang aber deutlich lexib-
ler und eine Spielwiese für Experimentierfreudige
und Bastler. Denn er verarbeitet auch Mikrofon-
signale, sodass Sie wie bei einem MS-20 die Ton-
höhe eines Synthesizermoduls per Stimme steu-
ern können. Oder Sie nutzen einen Distanz-Sensor
im Stile des in Roland-Produkten verbauten D-Be-
am und spielen Ihr Modularsystem wie ein here-
min – Star Trek lässt grüßen! Der daneben liegende
Anschluss für ein klassisches Sustain-Pedal wirkt
dagegen schon fast unspektakulär. Zwei weitere
6,3-mm-Klinkenbuchsen senden das summierte
Audiosignal der eingebauten Module an Sound-
karte oder Mischpult. Ein Extension-Anschluss
(3-Pin) für mögliche zusätzliche Erweiterungen
ist derzeit noch ohne Funktion. Die Stromversor-
gung erfolgt löblicherweise per eingebautem Netz-
teil mit Buchse für ein Kaltgerätekabel, auch ein
Powerschalter ist vorhanden.
MIDI-CC CV-EinbindungDie Anschlüsse zum Steuern der eingebauten
Module beinden sich auf der Oberseite des Key-
boards. Links neben dem Rack-Gehäuse ist das
CV-Interface platziert. Es bietet CV-Ausgänge für
die vom Keyboard oder MIDI-Eingang erzeugten
Pitch- und Gate-Signale. Praktischerweise werden
diese Anschlüsse auch intern von der unterhalb
der Module platzierten Platine bereitgestellt und
erlauben eine interne Verkabelung der wichtigsten
Funktionen via Bus ohne störende Kabel auf der
Oberseite, wenn das Modul dies unterstützt. Zwei
weitere Ausgänge liefern das Signal des eingebau-
ten Clock-Generators zum Synchronisieren von
Sequenzer-Modulen etc. sowie eine Reset-Funkti-
on bei eingehendem MIDI-Stop-Signal. Auch An-
schlagdynamik, Aftertouch und die beiden Wheels
lassen sich hier abgreifen. Per Velocity die Laut-
stärke regeln, per Aftertouch die LFO-Modulati-
onstiefe anpassen und mit dem Modulationsrad
die Filterfrequenz steuern – alles kein Problem, Sie
müssen einfach die Ausgänge mit den passenden
Eingängen der eingebauten Module verbinden.
Und es kommt noch besser. Drei CTRL-Aus-
gänge lassen sich individuellen MIDI-Controllern
zuweisen. Auf diese Weise lässt sich beispielswei-
se die Filterfrequenz in der DAW automatisieren.
CTRL-X erzeugt alternativ eine zweite Steuerspan-
nung und folgt dabei der Tonhöhe der zweiten ge-
spielten Taste. Dies ermöglicht duophones Spiel.
So können Sie zwei Oszillatoren in verschiedener
Tonhöhe spielen, wie es etwa ein Arp Odyssey oder
ein Moog Sub37 erlaubt. Auch für den oben bereits
ausführlich erläuterten Sensor-Eingang inden Sie
hier den passenden Ausgang. Alle vier Buchsen
werden durch eigene Taster ergänzt, über die wei-
tere Einstellungen wie die Auswahl der MIDI-Con-
troller-Nummer oder den Steuerumfang des Sen-
sor-Controllers vorgenommen werden.
Audiomodul in StereoPassend zum Signalluss beindet sich auf der
rechten Seite das interne Audio-Modul. Es besitzt
zwei Eingänge, die beim klassischen subtraktiven
Aufbau mit dem am Ende der Signalkette sitzen-
den Verstärker-Modul (VCA) verbunden werden
und zu den rückseitigen Audioausgängen weiter-
geschleift werden. Sie können sich also auch ein
Efektgerät oder einen Synthesizer in Stereo bas-
teln, wenn ausreichend Module vorhanden sind.
Das Audio-Modul besitzt auch einen Kopfhörer-
ausgang mit getrennt regelbarer Lautstärke.
Eurorack-kompatibelDas Spannende am kb37 ist, dass es sich mit belie-
bigen Eurorack-Modulen bestücken lässt und Sie
sich einen transportablen Synthesizer individuell
zusammenstellen können. Da der Platz für Modu-
le aber beschränkt ist, müssen Sie für komplexe-
re Synthesizer und Efektkombinationen entweder
noch ein zusätzliches Rack einplanen oder aber
auf Module ausweichen, die auf kleinen Raum be-
reits mehrere Komponenten vereinen. Wir haben
dies im Test mit dem Hades-Modul von Dreadbox
ausprobiert, das bereits Oszillator, Multimodeil-
ter, Hüllkurven, LFO und VCA sowie diverse Patch-
buchsen enthält. Dieses Modul kann man bei-
spielsweise mit Waldorfs Wavetable-Modul nw1
kombinieren, um fetten Vintage-Analogklang mit
trockenem und kühlem Waldorf-Digitalsound zu
kombinieren. Auch der sehr kompakte A-111-5 Mi-
nisynth von Doepfer bietet sich hierfür an.
Passende Waldorf-ModuleAber auch allein mit den von Waldorf angebote-
nen Modulen lässt sich mit dem kb37 ein kom-
plexer und durchaus spezieller Synthesi-
zer bauen, der dazu auch
noch toll aussieht. Wir haben unser Testexemplar
hierfür mit dem nw1-Wavetable-Oszillator, dem
mod1-Modulator, dem vcf1-Multimodeilter so-
wie dem vca1-Verstärker bestückt. Zusätzlich hat
uns Waldorf noch mit dem cmp1-Kompressor be-
glückt, den wir aus Platzmangel aber bereits in ei-
nem externen Eurorack-Gehäuse platzieren muss-
ten. Alle Waldorf-Module sind optisch mit weißer
Oberläche und silbernen Edelstahlreglern perfekt
auf das kb37 abgestimmt.
Wavetable-Oszillator nw1Mit dem nw1 hat Waldorf einen überaus lexib-
len, modern klingenden Eurorack-Oszillator am
Start. Das nw1 Wavetable Module nutzt die neu-
artige Wavetable-Engine des Software-Synthe-
sizers Nave, um Sound zu kreieren. Je nach Wa-
vetable- und Spektral-Einstellungen sind sowohl
sanfte, teils glockige wie auch schrofe bis metal-
lisch-kratzende Sounds machbar. Damit ist das
Modul eine tolle Grundlage für Leads und Bäs-
se. Im Test wusste das nw1 vor allem in letzterer
Kategorie zu begeistern, da durch die Klangfor-
mungs-Optionen überaus lebendige, sich stetig
weiterentwickelnde Ergebnisse machbar sind. Da-
mit ist das Modul ideal für Dubstep, Drum-&-Bass
und andere Genres mit brachial-tiefen Klängen.
Des weiteren ist das nw1 sehr gut für experimen-
telle Percussion-Efekte geeignet.
Wavetables & TextdateienNeben vorgefertigten Wellenformen aus Micro-
wave und Nave lassen sich auch eigene Waveta-
bles verwenden, die entweder per USB importiert
oder aus einem direkt über eine Eingangsbuch-
se aufgenommenen Audiosignal erzeugt werden
können. Per Computereditor kann man zudem
„Text-to-Speech“-Dateien kreieren und dem Mo-
dul so das Sprechen beibringen – ein Eldorado für
Und so sieht das kb37
aus, wenn es mit
verschiedenen Modulen
bestückt ist – in diesem
Fall die hauseigenen
Waldorf-Exemplare.
HARDBEATTest: Waldorf Modular & kb37
Weitere Infos:
DVD-VOLLVERSION IM FOKUS
42 Beat 03 | 2018
Gratis auf DVD: Roehrich 12AX7
Die Lead-DreckschleuderDiesen Monat erwartet Sie ein ganz besonderes Highlight: Der erste eigene Synthesizer aus dem Hause Beat.
Wie sein charmanter Name schon vermuten lässt, sind im Roehrich 12AX7 jede Menge Röhren, Verzerrer und
andere Dickmacher verbaut, die konsequent auf klotzen statt kleckern ausgelegt sind. Das Lead- und Bassmonster
brummt und gröhlt, dass es nur so kracht. Also, Butter bei die Fische – und knacken lassen. von Marco Scherer
www.beat.de | www.steinberg.de Installation: www.bit.ly/HalionSonicSE
FilterDas Filter ist eine weitere Be-
sonderheit des Roehrich 12AX7.
Denn mit dem LP FILTER-Regler
steuern Sie gleichzeitig eine
Kombination aus Cutof, Reso-
nanz und Overdrive, die sich je
nach Reglerstellung unter-
schiedlich auswirken.�
Röhren-HerzPer Crossfader können Sie stufenlos
zwischen den Sektionen TUBE und
DAMAGE überblenden. TUBE beinhaltet
je einen Band- und Röhren-Kompres-
sor sowie einen Röhren-EQ. DAMAGE
wiederum bietet einen typischen Amp
mit abschließendem Bitcrusher.�
Klanger-zeugungRoehrich 12AX7 ist
ein monophoner
Synthesizer mit zwei
Oszillatoren, Noise
und Sub-Oszillator.
Dank vier Wellenfor-
men pro Oszillator
geht der klanglichen
Vielfalt so schnell
nicht die Puste aus.
Tipp: Lassen Sie OSC
2 FINE immer ein
wenig aufgedreht, um
den Sound reichhalti-
ger zu gestalten.�
ModulatorenPer LFO lassen sich Tonhöhe und das Filter modulieren,
von subtilem Wabern bis krassem Lärm. Bei aktivierter
DRIFT werden analoge Schaltungen simuliert, die für
leichte Instabilitäten der Oszillatoren sorgt. PUNCH
wiederum empiehlt sich für perkussive Sounds.�
Master-SektionIst der Sound kaputt genug, können
Sie ihn hier per DELAY und UNISON
in die Breite ziehen. Bis zu achtfaches
Layering der Oszillatoren ist drin und
ein abschließender Kompressor mit
Limiter sorgt für den inalen Schub.�
WORKBEATWorkshop: Roehrich 12AX7
Beat 02 | 2018 43
1 Halion Sonic SE 3Roehrich 12AX7 ist ein Instrument auf
Basis des Steinberg HALion-Samplers.
Falls Sie noch kein Produkt der HALion-Fami-
lie installiert haben, bestellen Sie sich auf der
Webseite von Steinberg [1] einen kostenlosen
Aktivierungscode für den HALion Sonic SE
und installieren das Plug-in. Starten Sie an-
schließend den Library Manager und ziehen
die Beat_Roehrich.vstsound-Datei darauf, um
Roehrich 12AX7 einzubinden. 1
1 Lead/BassEinen Sound böse und giftig klingen zu
lassen, ist die eine Sache, ihn aber auch
in einem Mix platzieren zu können, die an-
dere. Also bauen wir eine universelle Lead/
Bass-Kombi, die in jedes Playback passt. Star-
ten Sie mit dem R INIT-Preset und drehen
NOISE, SUB sowie OSC2 LEVEL auf null. Für
OSC1 und OSC2 WAVE wählen wir die Saw.
Drehen Sie LP FILTER voll auf und schalten
EXTRA ZAP aus. 1
2 Library ManagerDanach können Sie den Library Manager
schließen. HALion Sonic SE wird auf
Windows im VST2, VST3 und AAX Format
installiert, auf OS X in den Formaten VST3, AU
und AAX. Der Stand-alone-Betrieb ist auch
möglich. Für unseren Workshop nutzen wir
die Plug-in-Variante, starten Sie daher Ihre
DAW und laden den HALion Sonic SE 3 auf
eine neue Spur. In dessen Browser sehen Sie
alle installierten Werkssounds. 1
2 Breite BasisLetzterer Schalter dreht die Reso-
nanz beim Spielen einer Note kurz auf
Maximum, was vor allem bei zugedrehtem
Filter-Regler zu hören ist. Auch DRIFT und
PUNCH stellen wir ab. Drehen Sie UNISON auf
3 Stimmen und UNI PAN auf etwa 12 Uhr, GLI-
DE auf null und OCTAVE auf -1. Bei TUBE CON-
TROL fahren wir alle Regler auf Maximum,
bei DAMAGE den AMP DRIVE und PRESENCE
ebenso. Damit lässt sich schon arbeiten. 1
3 Presets ladenKlicken Sie oben auf All Instruments
Sets, um von All auf den Roehrich 12AX7
umzuschalten, doppelklicken Sie eines der
Presets und dann auf den Reiter EDIT. Hier
sehen Sie die Oberläche des Roehrich 12AX7.
Um weitere Presets zu laden, genügt ein Klick
auf den Pfeil neben dem Preset-Namen. Dies
öfnet den Browser in einem Popup-Fenster.
Vorsicht: Roehrich 12AX7 macht keine Gefan-
genen, was Lautstärke angeht! r
3 Filter zweiIn tiefen Tonlagen eignet sich der Sound
prima für Drum-&-Bass, in höheren wie-
derum als Lead für Hooklines. Richtig span-
nend wird er aber per Automation: Rechts-
klicken Sie den TUBE EQ-Regler und wählen
Assign to New Automation. Dies aktiviert
die DAW-Automation für diesen Parameter.
Der TUBE EQ fungiert wie ein zweites Filter
und sorgt für knackige Sweeps, vor allem in
Kombination mit dem LP FILTER. r
[1] www.bit.ly/HalionSonicSE
INSTALLATION
DRECKSAW DELUXE
WORKBEATWorkshop: Roehrich 12AX7
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34 • Beat 03 | 2018
Porträt: Matrix Futurebound
Die Kunst der WissenschaftIn den 90ern waren Brendan Collins und Jamie Quinn Teil des Drum-n-Bass-Undergrounds. Im neuen Jahrtausend
sind sie zu Superstars aufgestiegen. Ihre Singles verbinden Pop-aines Songwriting mit brutalen Sounds und bulligen
Breakbeats. Dennoch rennen die beiden aus der Sicht vieler Fans noch immer ihrem formidablen Debüt-Album
hinterher – höchste Zeit für einen neuen Geniestreich. von Tobias Fischer
doch drehten da gerade erst auf. „Drum n Bass ent-
wickelt sich ständig weiter, dauernd entstehen neue
Stilrichtungen. Und obwohl sich unzählige Varian-
ten gebildet haben, gehören sie trotzdem irgendwie
zusammen“, meint Brendan. Jamie nickt: „Es war
immer dieser große Schmelztiegel. Du konntest alles
hineinwerfen und es hat irgendwie funktioniert. Das
ist es, was mich schon immer an Drum n Bass faszi-
niert hat. Und dann ist da diese gewisse Energie, die
du nur aus dieser Musik ziehen kannst.“ Das klingt
nach eine recht einfache Aussage. Für jeden, der in
den frühen Jahren dabei war, ruft sie aber eine gan-
ze Welt an Erinnerungen wach.
Geheimnisse des Funk
Denn die Energie, die Drum n Bass in seinen
besten Augenblicken vermitteln konnte,
ist tatsächlich bis heute unerreicht. Sie
war magnetisch und zeitlos, universell
und ultraspeziisch, sie lüsterte von den
Geheimnissen des Funk und führte dich
zu den Ringen des Saturn. Sie war nie-
mals als Album-Musik konzipiert, auch
wenn einige ihrer Alben Geschichte ge-
schrieben haben. Sie sollte keinen Hi-
i-Purismus befriedigen, erreichte aber zu ihrem
Höhepunkt ein unvergleichliches Produktionsni-
veau Sie war niemals Live-Musik im konventionel-
len Sinne, lebte eher in DJ-Sets, in denen manche
Tracks teilweise bis zu acht Mal am Abend aufge-
legt wurden. Vor allem wollte sie sie niemals den
Soundtrack zu den Partys liefern, die in Stadien ge-
feiert wurden, auch wenn sie genau dort letztend-
lich gelandet ist. Heute ist Drum n Bass eine der
Stilrichtungen, die bei populären Festivals riesige
Menschenmassen in schwitzende Pulks verwan-
Es nervt. Es nervt sogar ganz gewaltig. Dass man
in jedem Interview dieselbe Frage gestellt be-
kommt. Und das schon seit Jahren. Aber Jamie
Quinn und Brendan Collins sind doch selbst schuld!
Vor ziemlich genau zehn Jahren erlebten die bei-
den im Studio einen Schafensrausch und produ-
zierten einen glorreichen Track nach dem anderen,
bis da plötzlich ein komplettes Album vor ihnen lag.
Hätten Sie bei der Zusammenstellung von „Univer-
sal Truth“ doch einfach nur weniger Sorgfalt walten
lassen! Hätten sie sich bei der wuchtigen, kaleidos-
kopisch detailreichen Produktion nur ein bisschen
weniger Mühe gegeben! Und vor allem, hätten sie
doch nur ein paar Hymnen weniger auf die Schei-
be gepackt, die nun mit zeitlosen Meisterwerken
wie „Sandstorm“, der Robert-Owens-Kolaboration
„Family“ und dem epischen Finale „Coast to Coast“
glänzte. Vielleicht wäre „Universal Truth“ dann
nicht dieser makellose späte Klassiker des Drum n
Bass geworden, einem Genre, das sich 2007 für Au-
ßenstehende eigentlich bereits auf dem absteigen-
den Ast zu beinden schien. So aber müssen sich die
beiden bei jedem Pressetermin die Frage gefallen
lassen, wann sie denn den Nachfolger zu veröfent-
lichen gedenken. Und auch, wenn sie immer schön
freundlich bleiben: Irgendwann muss einem dabei
doch der Geduldsfaden reißen.
Immerhin: Über Drum n Bass reden Jamie (Ma-
trix) und Brendan (Futurebound) sogar nach 20
Jahren noch immer gerne. Für beide war das Auf-
kommen von Breakbeats im UK Underground der
entscheidende Wendepunkt in ihrem Leben; der
Moment, in dem aus dem euphorisch-verspiel-
ten, aberwitzig schnellen Rave die viel-
leicht futuristischte, fremdartigste und
komplexeste Musik entstand, die
jemals in den Clubs ge-
spielt wurde. Als die in
den frühen 90ern los-
getretene Flutwel-
le dann irgend-
wann verebbte,
wandten vie-
le dem Genre
den Rücken
zu. Matrix
und Future-
bound je-
BEATPERSONALITYPortrait: Matrix Futurebound
Beat 03 | 2018 • 35
delt, die Werbejingles veredelt und mit verstören-
dem Charme die Charts aufmischt. Er ist einer der
letzten Überlebenden einer revolutionären Pha-
se und vielleicht der Einzige, der den Sprung auf
die millionendollarschweren EDM-Bühnen ge-
schaft hat, ohne dabei gänzlich die eigene Seele zu
verhökern.
Diese Entwicklung entbehrt nicht einer gewis-
sen Ironie. Denn noch in den 90ern verzweifelten
die Majors schier an den Stars der Szene, die trotz
hochkarätiger Verträge einfach keine Hits schrei-
ben mochten und deren Veröfentlichungen nie-
mals die Verkaufszahlen erreichten, die Goldie‘s
„Timeless“ 1995 versprochen zu haben schien. Ein
paar Nummer-1-Erfolge hier und da, einige hochge-
lobte Alben und vor allem unzählige Enttäuschun-
gen – und dann war der schöne Spuk schon wieder
vorbei. Zwei Alben leiteten zehn Jahre nach „Time-
less“ das Comeback und den triumphalen Aufstieg
ein: Pendulum‘s „Hold Your Colour“, mit dem die
australische Band aus dem Stand das kommerziell
erfolgreichste Drum-n-Bass-Werk aller Zeiten ab-
lieferte. Und eben „Universal Truth“, welches eher
in kreativer Hinsicht der Szene neues Leben ein-
hauchte. Beide Alben markierten einen Bruch mit
der Vergangenheit, ohne eine eigene Schu-
le zu bilden. So erscheint es seltsam
passend, dass beide Alben niemals
ganz den Sprung in den Kanon
der anerkannten Meilenstei-
ne geschaft haben und bis heute einen gewissen
Außenseiterstatus genießen. Auch wäre es zwar
verständlich, aber letztendlich verfehlt, „Universal
Truth“ als Wegbereiter für den Mainstream-Über-
grif der Breakbeat-Kultur verantwortlich zu ma-
chen. „Es ist nicht so, dass wir EDM nicht mögen“, so
Brendan. „Wir hören es uns nur ganz ehrlich nie an.“
Das überrascht dann doch ein wenig. Denn
auch ihre aktuelle Veröfentlichung „Human“ ent-
hält wieder alle Zutaten, für die so viele ihrer alten
Fans sie heute abgrundtief hassen: Sentimentale
Vocals, sanfte Flächen, euphorische Synthie-Leads
und ein packender 2-Step-Beat, der dem süßen
Pop-Flair des Songs eine gewisse Schärfe verleiht,
in die man hineinbeißt wie in eine mit Chillilocken
bestreute Edelpraline. Sogar ihr mörderisch harter
Club-Track „Glow Worm“ würde mit seiner grel-
len Sound-Ästhetik perfekt in ein aktuelles EDM-
Set passen, entwickelt bereits nach dem zweiten
Hördurchgang süchtig machende Ohrwurmquali-
täten. Der Ansatz, in ihren Stücken das Beste bei-
der Welten feiern zu wollen, ist ofensichtlich ein
Grundsatz ihrer Philosophie: „Das bemerkenswer-
te ist doch, dass du einen phänomenalen Drum-
n-Bass-Track schreiben kannst, in dem im
konventionellen Sinne musikalisch
überhaupt nichts passiert. Zu-
mindest, wenn du eine groß-
artige Produktion hast“,
führt Jamie aus. „Versuch
doch mal „he Nine“ von Bad Company auf dem
Klavier zu spielen. Das wäre ein ziemlicher Reinfall.
Aber so, wie es produziert ist, ist es eine der größten
Underground-Drum-n-Bass-Hymnen, weil es dir
förmlich einen Schlag ins Gesicht versetzt. Ein Pop-
Song hingegen basiert üblicherweise voll und ganz
auf starkem Songwriting. Mit Stücken wie „Control“
haben wir versucht, die Kluft zwischen diesen beiden
Welten zu überbrücken.“ Der mit der Sängerin Max
Marshall eingespielte Song ist 2014 einer der ers-
ten in ihrem Repertoire, der einen Wechsel im Ma-
trix & Futurebound Sound markiert. Grelle Stakka-
to-Chords pulsieren wie Strobos, die Beats werfen
Schatten an die Wand eines Ubahnschachtes, doch
Marshall‘s Stimme dringt durch die Trockeneis-
schwaden wie eine Funkbake aus Samt. Ihre brutal
eingängige Vision von Post-Milleniums-Pop knackt
scheinbar mühelos die englischen Top-10 und wird
zum endgültigen Durchbruch für das Duo.
Heimat im House
Für Jamie Quinn ist der Chartserfolg keine Premie-
re. Bereits 2002 landete er unter dem Namen Goldt-
rix mit „It‘s Love (Trippin‘)“ auf Platz 6. Und auch
das nahezu makellose „Gold Rush“ auf dem an-
gesagten Anjunadeep-Label entwickelt sich 2010
zur Hymne. Beiden Stücken gemeinsam ist, dass
sie keinerlei Bezug zu Drum n Bass aufweisen und
vielmehr dem (Progressive) House zuzuordnen
sind, einer Musikrichtung, aus der sowohl Matrix
als auch Futurebound bis heute immer wieder In-
spiration beziehen. Was heute eklektisch anmutet,
war seinerzeit schlicht Teil des Zeitgeistes. Gerade
in den frühen Tagen lagen die heute fein säuber-
lich getrennten Szenen noch ganz nahe beieinan-
der. Vielmehr konnte man in Clubs wie dem von DJ
Fabio und LTJ Bukem gegründeten Speed, auf Gol-
die‘s „Blue Note“ Nächten und natürlich auch in der
bereits damals legendären Fabric dem Genre gera-
dezu beim Entstehen aus einer Vielzahl mehr oder
weniger eng miteinander verwobenen Stilrichtun-
gen zuhören. Brendan und Jamie waren Stamm-
gäste an diesen Örtlichkeiten, bekamen hautnah
mit, wie Bukem den ursprünglich rohen und kei-
neswegs universell geschätzten Jungle-Sound mit
Samples aus Jazz, Funk und Soul veredelte und in
seinem Progression-Sessions-Cocktail-Shaker
zu einem elegant-verführerischen, intelli-
gent-utopischen Stilgemisch verquirlte.
Die „Blue Note“ Reihe wiederum war
von einer groben Elektrizität ge-
prägt, die ganz und gar von Gol-
die‘s eigensinniger Persön-
lichkeit und der rotzfrechen
Selbstverständlichkeit leb-
te, mit der er eigenmäch-
tig an die Turntables
grif, wenn ein anderer
DJ gerade aulegte und
die Atmosphäre mit tak-
tischen Telefonaten be-
reits vor dem Gig auf-
BEATPERSONALITYPortrait: Matrix Futurebound
Beatoskop: Imagine Dragons – Thunder
»Wir sind heute bessere Menschen!«Drei platinveredelte Alben, Charthits in zahlreichen Ländern, ausverkaufte Stadiontourneen: Imagine Dragons
gehören zu den erfolgreichsten aktuellen Bands. Aber unter der Oberläche schwelte lange ein dunkles Geheimnis. von T. Raukamp & M. Schumacher
Da ist sie wieder, diese dunkle Wolke. Schwer wie
Blei, wandert sie trotzdem scheinbar mühe-
los durch die Reihen der Musikwelt. Sie nahm
uns im vergangenen Jahr Chris Cornell und Ches-
ter Bennington. Sie heißt Depression, und sie ist der
„Krebs der Seele“.
Auch Dan Reynolds hatte sie schon fast erfasst.
Der Frontmann der Imagine Dragons war leer. Nach
110 Auftritten in 42 Ländern im Rahmen der „Smo-
ke + Mirrors“-Tour beschreibt er das Gefühl in sei-
nem Kopf im Rückblick als „betäubt“. „Numb“ also
– ausgerechnet der Titel eines der größten Hits von
Linkin Park. „Ich kam an einen Punkt, an dem es nur
zwei Optionen gab“, so der Sänger in einem Inter-
view mit der BBC: „Entweder würde ich meine Fami-
lie und damit mein Leben verlieren, oder ich muss-
te Hilfe suchen.“
Auge in Auge mit dem DämonReynolds entschied sich glücklicherweise für die
zweite Option. Nach dem letzten Auftritt der Tour
in Amsterdam eröfnete er der Band, dass er eine
Auszeit nehmen würde, um sich der Bekämpfung
seiner Depressionen zu widmen, die ihn seit seiner
Kindheit verfolgen würden. Eines war dem Imagi-
ne-Dragons-Star jedoch klar: Welchen Weg er auch
immer in diesem Kampf einschlagen würde, er wür-
de nicht über Medikamente führen. „Als ich jünger
war, konnte ich die ganze Sache an mir vorbeiziehen
lassen und meine Höhen und Tiefen einfach aussit-
zen“, so Reynolds, „dann begann ich, Medikamen-
te gegen meine Depressionen zu nehmen. Die haben
mir dann aber eher Angst gemacht, denn ich hatte
das Gefühl, dass sie meine Musik verändern würden.“
Medikamente bei der herapie von Depressi-
onen rundweg abzulehnen, halten Fachleute zwar
für riskant. Reynolds entschied sich trotzdem für ei-
nen anderen Ansatz, den er selbst als „holistisch“
bezeichnet und der die Arbeit mit Fachleuten be-
inhaltete: „Zum ersten Mal in meinem Leben ging
ich zu einem herapeuten, um mich meinen Prob-
lemen endlich zu stellen.“ Zusammen entwickel-
te man ein mehrteiliges Programm, das eine Um-
stellung der Ernährung, einen Verzicht auf Zucker
und die Ausübung von Yoga beinhaltete. Beson-
ders die Meditation veränderte das Leben des Mu-
sikers: „Vorher hatte ich Probleme, meinen Kopf ru-
hig zu bekommen.“
Leben unter dem MikroskopDer immense Erfolg der Band, die allein in den USA
bisher drei Platinalben veröfentlicht hat, war ein
Teil des Problems. „Wenn du ständig unter dem Mik-
roskop der Öfentlichkeit lebst, vergrößert es all deine
Probleme nur noch“, so der Frontmann der Imagi-
ne Dragons. „Ich traute niemandem mehr und stellte
die Motive von allen und jedem infrage.“ Doch Rey-
nolds herapie half letztlich auch der Band: „Am
Ende sind wir als bessere Menschen aus der Sache
herausgegangen. Und zwar wir alle.“
Die Veränderungen in der Band formten die
Grundlage des aktuellen Albums „Evolve“, das im
vergangenen Jahr erschien und mit „hunder“ den
bisher größten Hit der Imagine Dragons enthält. Das
Cover zeigt einen erschöpften Menschen, der aus der
Dunkelheit in einen Regenbogen aus Licht wech-
selt. Die enthaltene Musik sprüht nur so vor Ener-
gie und Einfällen – besonders im Vergleich zu dem
doch eher bedrückenden Vorgänger „Smoke + Mir-
rors“. Dan Reynolds: „Evolve handelt davon, endlich
die Vorhänge aufzuziehen und das Licht einzulassen.“
Licht, das die dunkle Wolke verscheucht. Hof-
fentlich für immer. r
16 • Beat 03 | 2018
MIDI-Daten, Plug-ins & Presets auf DVD
1 Los geht’s!Das dritte Album „Evolve“ von Imagine Dra-
gons ist ein explosiver Cocktail aus wuchti-
gem Alternative-Rock, Hip-Hop-Einlüssen und
elektronischen Elementen. Ein Paradebeispiel
für den hymnischen Sound stellt die Hit-Single
„Thunder“ dar, die wir im Folgenden unter die
Lupe nehmen. Legen Sie ein DAW-Projekt mit 84
BPM an. Zuerst widmen wir uns dem kraftvollen
Hip-Hop-Groove des Songs. 1
4 AkzenteDadurch wird das Klatschen hervorge-
hoben. Ergänzt wird der Beat durch eine
geschlossene Hi-Hat. Diese spielt in Takt 1 auf
den Sechzehntelzählzeiten 3, 7, 11, 15 sowie 2, 4,
7, 11 und 15 in Takt 2. Zusätzliche Akzente setzen
Clap-Schläge auf den Achtelzählzeiten 1 (Takt 1)
und 6 (Takt 2). In der zweiten Hälfte des achttak-
tigen Pattern spielen wuchtige Toms-Fills an den
gezeigten Positionen. 1
7 KlangverlaufUm den Sound wie angestrebt zu dämpfen,
machen wir von dem Tiefpassilter von
Tyrell Gebrauch. Reduzieren Sie die Filter-
frequenz (Cut) auf 36.00 und drehen Sie den
den Mod1-Regler auf 42.00, sodass die zweite
Hüllkurve das Filter leicht öfnet. Keyfollow
stellen wir auf 50.00. Justieren Sie im Anschluss
die beiden Hüllkurven für den gewünschten
Klangverlauf wie abgebildet. 1
2 BassdrumBei der Programmierung dieses Beats
verwenden wir Samples aus der Library von
Native Instruments Maschine. Für den Nachbau
der Bassdrum laden wir das Plug-in Sonic Charge
Microtonic [1]. Klicken Sie auf den Pfeil links
oben und anschließend auf Initialize Preset.
Schieben Sie den Mix-Regler ganz nach links,
sodass nur der Oszillator der ersten Stimme des
Drum-Synthesizers zu hören ist. 1
5 TomsFür diese nutzen wir die Library Native
Instruments Action Strikes, die mit dem
Instrument „Cinematic Hits“ passende Sounds
bietet. Als Nächstes programmieren wir die
wummernde Bassline mit dem virtuell-analogen
Synthesizer u-he Tyrell [2] nach. Wählen Sie den
Wiedergabemodus Mono und stellen Sie den
Shape1-Regler von Oszillator 1 für die gewünsch-
te Sägezahnwellenform auf 3.16. 1
8 BasslineUm dem sehr dumpfen Sound zusätzliche
Obertöne zu spendieren, greifen wir auf
den virtuellen Sättigungsefekt Melda Produc-
tion MSaturator [3] sowie den Kompressor u-he
Presswerk [3] (Preset: „GL Tight Synth Bass“)
zurück. Stellen Sie MSaturator wie gezeigt ein.
Programmieren Sie danach die abgebildete Bass-
line für die Strophen (Takt 1 bis 8) sowie für den
Refrain des Songs (Takt 9 bis 16). 1
3 DrumsPassen Sie die Oszillator- und EQ-Para-
meter wie auf dem Bild ein. Stellen Sie
außerdem den Osc-Regler in der Vel-Sektion auf
100%. Die Bassdrum spielt auf den Sechzehn-
telzählzeiten 1, 4, 7, 10 und 11. Auf jeder zweiten
Achtelzählzeit platzieren wir einen Snap- und
ein Clap-Sound sowie ein Snare-Sample aus der
Roland TR-808. Das Clap-Sample ziehen wir um
etwa 10 Ticks vor. 1
6 BassBei Oszillator 2 behalten wir die Rechteck-
wellenform bei, ein Fine-Wert von 3.00
spendiert dem Klang leichte Schwebungen.
Justieren Sie dann die Oszillatorpegel im Mixer
wie gezeigt. Für einen lebendigeren Grundsound
sorgt eine leichte Pulsweitenmodulation. Stellen
Sie dazu den PW-Regler in der Osc-Mod-Sekti-
on auf 1.50. Nun moduliert der zweite LFO die
Pulsweite des zweiten Oszillators. 1
9 BrassIm Refrain von „Thunder“ wird die Bassline
von einem Brass-Sample unterstützt. Der
Synthesizer Vengeance Sound Avenger bietet mit
„BR HipHop Brass Ensemble“ aus der Kategorie
„Instruments“ einen passenden Klang. Geben
Sie im Piano-Roll-Editor die gezeigte Noten-
folge ein. Durch die Oktavierung mit geringer
Anschlagstärke in der höheren Lage erhält der
Sound einen obertonreicheren Klang. r
[1] www.soniccharge.com [2] www.u-he.com [3] www.meldaproduction.com/MSaturator [4] www.vengeance-sound.com Beat 03 | 2018 • 17
WORKBEATBeatoskop: Imagine Dragons – Thunder
42 Beat 03 | 2018
Die Musikseite Pitchfork ist für ihre ätzenden
Kritiken bekannt, für eine gnadenlose Rezen-
sionspolitik, bei der sogar vermeintlich un-
antastbare Künstler ihr Fett wegkriegen. Um so er-
staunter durfte man als Leser somit sein, als das
Magazin in einer aktuellen Besprechung anlässlich
eines Re-Issues aus den 90ern geradezu euphori-
sche Töne anschlug. Von veritablen Geniestrei-
chen war da die Rede, von atemberaubender Me-
taphorik in den Texten, von athletischen Rifs und
harmonischen Clustern, die zum „Ausdruck kom-
munaler Trauer“ würden, „welche die Lyrik und
musikalischen Strukturen transzendiere“. Während
solche sprachlichen Ergüsse üblicherweise für die
klassische Hochkultur oder zumindest für Ausnah-
me-Acts wie Radiohead oder Björk reserviert sind,
waren diese Schwärmereien keiner dieser Katego-
rien zuzuordnen.
Vielmehr bekannte sich das Magazin damit un-
verblümt als Fan von Mariah Carey‘s „Daydream“,
das 1995 mit 20 Millionen verkaufter Exemplare
und Singles wie „Fantasy“ und „One Sweet Day“ die
Hitparaden dominierte. [1] Carey ist kein Einzelfall.
Längst gehört das Abfeiern von Beyoncé zum gu-
ten Ton respektabler Publikationen, wird der Ana-
lyse von Taylor Swift‘s gesellschaftlicher Bedeutung
regelmäßig Platz in den Feuilletons führender Me-
dien eingeräumt, wird Kylie Minogue zum „Genie
des Pop“ erklärt, inden sich plötzlich Charts-Pro-
duktionen in Jahresbestenlisten. Die Zeiten, als sol-
che Paradoxe noch Aufsehen erregten, sind vorbei,
die Umkehrung all dessen, was einst unter Kritikern
als selbstverständlich galt, ist die neue Normalität.
Oder, wie es die New York Times bereits vor drei Jah-
ren trefend formulierte: „Die Musikkritik ist ziem-
lich seltsam geworden.“ [2]
Vom Rockismus zum PopismusDas Phänomen, dass vermeintlich „leichte Kost“
plötzlich ganz selbstverständlich zum Objekt se-
riöser Betrachtungen und tiefer Relexionen wird,
lautet auf den Namen „Poptimismus“ oder auch
„Popismus“ und das Erreichen seiner dominanten
Stellung in der derzeitigen Medienlandschaft stellt
den vorläuigen Höhepunkt einer Entwicklung dar,
die Mitte der 60er begann und unser gesamtes Ver-
ständnis über Qualität und Geschmack in der Mu-
sik maßgeblich beeinlusst hat. Es kann kaum ver-
Digitale Kultur: Zitronenmarkt
Sauer macht traurigDie aktuelle Medienlandschaft feiert Pop-Musik als die große Kunst unserer Zeit. Damit korrigiert sie einige der elitä-ren Tendenzen der Rock-Generation und beseitigt die Scham, die einen überfällt, wenn man sich in einen Charts-Hit verliebt. Was aber, wenn das Pendel ins Gegenteil ausschlägt – und Niveaulosigkeit zum neuen Ideal verkommt? von Tobias Fischer
wundern, dass es wieder einmal die Beatles waren,
die als erste Band eingefahrene Denkmuster hinter-
fragten. [3] Spätestens ab 1964, als die Fab Four ihrer
naiven Frühphase entwachsen waren und mit Alben
wie „Rubber Soul“ konventionelle Strukturen auf-
zuweichen begannen, wurde immer mehr Hörern
klar, dass die alte Grenze zwischen E- und U-Mu-
sik endgültig ausgedient hatte. Es waren auch die
Beatles, die 1967 „Sgt Pepper‘s Lonely Hearts Club
Band“ die Diferenzierung zwischen Pop und Rock
vollzogen. Seit diesem Meilenstein sollten die bei-
den Begrife für zwei sich feindlich oder zumindest
misstrauisch gegenüberstehende Lager stehen: Die
hedonistische, Spaß-orientierte, schnell konsumier-
te Chartsmusik auf der einen Seite; die tief schürfen-
de, aus Schmerz geborene und sich nur langsam er-
schließende Rockmusik auf der anderen. Vor dem
Durchbruch von Popismus gab es zunächst den
Rockismus, der Musiker wie Bruce Springs-
teen oder die Stones zu rechtmäßigen
Nachfolgern klassischer Komponisten
wie Mozart oder Beethoven deklarierte
und Respekt für das sich rapide entwi-
ckelnde Genre einforderte. Dazu be-
dienten sie sich entweder der Macht
des Wortes – wie sie in den philo-
sophisch angehauchten Texten
des Rock-Kritikers Greil Marcus
zum Tragen kam – oder der klug
angewandten Ironie der soge-
nannten „Consumer Guide“ Re-
zensionen von Robert Christgau,
welche die Substanz und Tie-
fe eines Albums in Prä-Twit-
ter-ähnlicher Kürze und einfa-
chen Gut/Schlecht-Statements
zu fassen versuchte. Spätestens in
den 90ern war Rockismus zur do-
minierenden Kraft in der Musikbe-
richterstattung geworden – passen-
derweise zu genau dem Zeitpunkt,
als die Grunge- und Metal-Bewe-
gung ihren Höhepunkt erreichte und
nihilistische, kreativ immens ambitio-
nierte Sounds plötzlich massenkompati-
bel wurden.
Freilich stellt alleine schon diese immer
wieder kritiklos heruntergebetete Darstellung
eine extreme Vereinfachung dar, die vom Rockis-
mus ganz gezielt zum Dogma erhoben wurde. Denn
in Wahrheit waren die 90er ein Jahrzehnt radikaler
Gegensätze, in denen N Sync und die Backstreet
Boys gleichermaßen erfolgreich waren wie Nirva-
na oder Metallica, in denen die Feier des nackten
Akustik-Klangs eine Renaissance erlebte und die
[1] http://bit.ly/2qTj5up; [2] http://nyti.ms/2mjkjd3; [3] Jones, Steve, ed. (2002). Pop Music and the Press
BEATKULTURDigitale Kultur: Zitronenmarkt
Beat 03 | 2018 43
Elektronik sich im Wochentakt neu erfand. In einer
dermaßen vielseitigen Zeit erschien die rockistische
Forderung nach Purismus und traditionellen Wer-
ten bemerkenswert unpassend. Genau wie Rockis-
mus als Gegenbewegung zur arroganten Haltung
der Bildungselite entstanden war, entwickelte sich
der Poptimismus als Reaktion auf das zunehmend
aggressive Abkanzeln von Charts-Musik. Die ersten
Anzeichen dieser Emanzipation sollten nicht lange
auf sich warten lassen. Underground-Mags wie das
österreichische Skug setzten Kylie-Minogue auf das
Cover und die deutsche Ausgabe des Rolling Sto-
ne brach eine Lanze für eine Girl-Group wie die All
Saints. Inzwischen ist das Pendel allerdings längst
in das andere Extrem umgeschlagen. Denjenigen,
die zum Beispiel das neue Beyoncé-Album nicht als
ein Gottesgeschenk lobpreisten, wurde neulich von
dem Journalisten Ernest Baker in einem Artikel für
die Seite Grantland ernsthaft empfohlen, nicht dem
Album dafür die Schuld geben - sondern dringlichst
die eigenen Erwartungen zu hinterfragen. [4]
Schweres HörenZunächst einmal ist das Aufblühen des Poptimis-
mus eine feine Sache. Denn jeder, der schon einmal
von ihr überwältigt wurde weiss, dass die Intensi-
tät und emotionale Tiefe einer perfekten Pop-Single
der eines packenden Rock-Songs (oder eines Club-
Tracks) um nichts nachsteht. Auch ist keineswegs
gesagt, dass Pop deinitionsgemäß ein Wegwerfpro-
dukt sein muss, während Rock für die Ewigkeit ist.
Zurecht fragt Kelefa Sanneh, eine der frühen Apostel
der Popismus-Bewegung, in ihrem bahnbrechen-
den Essay „he Rap Against Rockism“: „Van Mor-
rison‘s [von Kritikern über den grünen Klee gelobtes
Album] „Into the Music“ ist im selben Jahr erschie-
nen wie „Rapper‘s Delight“ von der Sugarhill Gang.
Welche der beiden Veröfentlichungen hörst du heu-
te öfter?“ [5] Auch erscheint es nur als gesund, wenn
die schon immer etwas zweifelhafte Vorstellung ei-
nes „guilty pleasure“ - also eines persönlichen Lieb-
lings-Songs, dessen man sich schämen muss – end-
lich ad acta gelegt wird. Sanneh dazu: „Stell dir vor,
du singst zu einem Lied im Radio mit. Machst du da-
bei ernsthaft die Unterscheidung zwischen „großer
Kunst“ und einem „guilty pleasure“? […] Was einen
guten Kritiker auszeichnet, ist, dass er ein guter Hörer
ist. Das wahre Problem mit Rockismus besteht darin,
dass es gutes Hören schwerer macht.“ Wenn wir im-
mer nur auf weltbewegende Augenblicke warten, so
Sanneh, könnten wir vielleicht einige der schönsten
musikalischen Augenblicke verpassen.
Doch wohnen dieser Euphorie gleichzeitig
einige Gefahren inne. Die ursprüngliche Logik
des Popismus war, dass auch Pop ein Recht
auf seriöse Berichterstattung hat. Heute
hingegen wird sie eher auf die Formel re-
duziert, dass es rein gar keine Qualitäts-
kriterien mehr gibt und jede noch so
künstliche Boyband nicht weniger
gelten darf als ein Komponist, der
sein Handwerk über Jahrzehnte
intensiven Studiums immer mehr
verfeinert und vertieft hat. Man-
gels klar erkennbarer Kriterien
wird der Markt zum Maßstab,
wird Berühmtheit zum entschei-
denden Faktor darüber, worüber
es zu berichten und was es zu
feiern gilt. Wie auch die Vertre-
ter des Popismus zugeben, wird
der Anspruch, so viele Tracks
wie nur möglich zu verkaufen, im
Pop nicht nur akzeptiert, sondern
sogar zum Ideal verklärt. Das, was
sich gut verkauft, ist auch gut; das,
was die Massen bewegt, verdient Re-
spekt; und der Musiker, der Millionen
Fans auf Twitter oder Facebook hat, ist
ein großer Künstler.
Umgekehrte MentalitätDie Grenze zwischen Spaß und Zynismus ist
allerdings ließend. Wenn Musik nur Spaß be-
reiten soll, dann werden Aspekte wie Substanz und
Tiefe, Nachdenklichkeit und Schmerz automa-
tisch zum Problem und Störfaktor. Aus dieser War-
te betrachtet ist das Abfeiern des Pop vor allem eine
schlichte Umkehrung der Rock-Philosophie. So be-
obachtet man eine zunehmende Kritiklosigkeit un-
ter Kritikern, die zunehmend zu „Cheerleadern“
werden und sich aus Angst, nicht verlinkt oder öf-
fentlich gedemütigt zu werden, schlicht nicht mehr
trauen, die aktuelle Single eines Superstars abzu-
kanzeln. Wie die Seite Metacritic verrät, lag der
Prozentsatz negativer Album-Rezensionen zwi-
schen 2012 und 2016 bei ziemlich genau 0%. [6]
Ironischerweise ziehen die beweihräucherten Su-
perstars aus dieser freundliche Geste eine andere,
unerwartete Schlussfolgerung – nämlich, dass der-
art vorhersehbare Rezensionen gänzlich überlüs-
sig sind. Dass Beyonce‘s „Lemonade“ ohne jegliche
PR-Ankündigung veröfentlicht wurde, ist zum Teil
zeitgemäße Überraschungstaktik. Zugleich aber of-
fenbart sie auch die Ohnmacht der Medien, die sich,
von der Aktion übertölpelt, hechelnd und Speichel
leckend darum bemühten, so schnell wie möglich
doch noch eine Rezension nachzuschieben.
Das Hauptproblem der aktuellen Pop-Eu-
phorie besteht aber wohl darin, dass sie gerade-
zu zwangsläuig zu ihrer eigenen Groteske wer-
den muss. Denn in gewisser Weise wird der Punkt
des Poptimismus um so klarer, um so kommerzi-
eller, austauschbarer und kitschiger die Musik ist,
die zum Geniestreich verklärt wird. Dass ausgerech-
net das süßliche und unentschlossene „Daydream“
und nicht das wahrhaft interessante Nachfolgewerk
„Butterly“, mit seinen zeitlupenhaft schlurfenden
Beats und seiner unwirklichen Stimmung auf Pit-
chfork idolisiert wird, ist in dieser Hinsicht sicher-
lich kein Zufall, sondern Kalkül: Popismus führt
zum Zitronenmarkt, auf dem sich nur das Grells-
te, Kitschigste und Unambitionierteste behaupten
kann. Das haben die spirituellen Mütter und Väter
der Bewegung nie gewollt. Carl Wilson, der als Pio-
nier gilt, setzte sich für sein Buch „Let‘s Talk About
Love“ mit Celine Dion auseinander, einer Sängerin,
deren Werk er erklärtermaßen hasste. Statt aber sei-
ne eigene Abneigung zur Schau zu stellen, fragte er
sich vielmehr, wie es sein könne, dass ein Album,
das von jedem anerkannten Experten als unerträgli-
cher Schmalz deklariert wurde, 31 Millionen Exem-
plare verkaufen konnte. Auf seiner Reise nach Ant-
worten wurde er zwar keineswegs zum Dion-Fan,
lernte aber immerhin, seine eigenen Abneigungen
besser zu verstehen.
Denn das ist letzten Endes doch die eigentliche
Frage, wenn wir uns damit auseinandersetzen, wel-
che Musik wunderbar und welche wertlos ist: wie sie
sich mit unseren eigenen Vorurteilen verträgt. Man
muss nicht jeden Song zur Hymne verklären, der den
hron der Hitparade erklimmt. Doch es hilft unge-
mein, beim Hören all die inneren Widerstände auf-
zubrechen, die rein gar nichts mit der Musik zu tun
haben – und die es uns unmöglich machen, das wert-
zuschätzen, was wir eigentlich lieben könnten. r
[4] http://bit.ly/2mjtHNF; [5] http://nyti.ms/1MfxJvl; [6] http://on.wsj.com/2uyAJVX
BEATKULTURDigitale Kultur: Zitronenmarkt
8 Beat 03 | 2018
Navigator: Best of Beat # 147Der rote Faden: Ideen-Booster!Seit über zwölf Jahren begeistert Beat seine Leser nicht nur durch praxisnahe, musikalische Themen, sondern vor allem durch
die enge Verzahnung redaktioneller Inhalte. Von Beginn an geht es bei Beat um das Machen, um das strukturierte Aufbauen
von Ideen und den roten Faden – im Heft wie in den Tracks. Dieser Navigator zeigt ihnen die Highlights dieser Ausgabe und
erlaubt den Blick aufs große Ganze�
Gratis auf DVD: Roehrich 12AX7Vorhang auf für unsere erste Synth-Eigenentwicklung auf Basis von Steinbergs HALion Sonic SE. Beim
„Roehrich“ dreht sich alles ums Zerstören und Kaputten. Im Ergebnis produziert der Synthesizer aus
der Feder unseres Sound-Gurus Marco Scherer ausgesprochen raue und analog wirkende Klänge, die
sich für viele moderne Musikstile eignen. Das Instrument lässt sich problemlos in jede VST2-, VST3-
und AU-fähige DAW laden. Seite 42
Test: Waldorf Modular & kb37Dass die Wavetable-Spezialisten aus Waldorf auch Modular können, ist schon länger kein Ge-
heimnis mehr. Dass man dabei oft ausgetretene Pfade verlässt, vielleicht schon. Beat hat die fünf
Module vcf1, dvca1, nw1, cmp1 und mod1 in das KB37 geschraubt – und feiert im Test Waldorfs
Aulehnung gegen den Modular-Mainstream. Seite 78
Porträt: Matrix FutureboundIn den 90ern waren Brendan Collins und Jamie Quinn Teil des Drum-n-Bass-Undergrounds.
Im neuen Jahrtausend sind sie zu Superstars aufgestiegen. Ihre Singles verbinden Pop-aines
Songwriting mit brutalen Sounds und bulligen Breakbeats. Dennoch rennen die beiden aus der
Sicht vieler Fans noch immer ihrem formidablen Debüt-Album hinterher – höchste Zeit für einen
neuen Geniestreich. Seite 32
Beatoskop: Imagine Dragons – ThunderDrei platinveredelte Alben, Charthits in zahlreichen Ländern, ausverkaufte Stadiontourneen: Imagine
Dragons gehören zu den erfolgreichsten aktuellen Bands. Aber unter der Oberläche schwelte lange
ein dunkles Geheimnis. Seite 16
Digitale Kultur: Sauer macht traurigDie aktuelle Medienlandschaft feiert Pop-Musik als die große Kunst unserer Zeit. Damit korrigiert
sie einige der elitären Tendenzen der Rock-Generation und beseitigt die Scham, die einen über-
fällt, wenn man sich in einen Charts-Hit verliebt. Was aber, wenn Niveaulosigkeit zum neuen Ideal
verkommt? Seite 40
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ENTFESSELT GROSSARTIGES
Die nächste Generation Standalone
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Standalone MPC – kein Computer erforderlich | Vollfarbiges 10.1 Zoll Multi-Touch Display | 16 frei zuweisbare Q-Link Regler mit OLED Displays
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SD Karten Slot | Interner 2,5” SATA-Anschluss für Festplatten | Ableton Link Support | Bluetooth MIDI | Audio Track Recording | Clip Launching
10 • Beat 03 | 2018
NAMM 2018Erste Highlights der
Wie jedes Jahr im Januar traf sich auch 2018 das Who’s who der Musikbranche im sonnigen Kalifornien zum Start in die neue Saison. Beat hat die wichtigsten Neuheiten zusammengestellt und liefert die aktuellen News. von Kai Chonishvili & Alex Bota-Weber
3D-Sound mit TascamDie Teac Corporation ist mit ihrer Marke Tascam dem von Sennheiser ins Le-
ben gerufene Partnerschaftsprogramm „AMBEO for VR“ beigetreten. „AM-
BEO for VR“ wurde gegründet, um reibungslose Abläufe und Kompatibilität
bei der Produktion von Tonaufnahmen für VR, AR und andere 3D-Inhalte si-
cherzustellen und umfasst namhafte Hersteller von Rekordern, Kameras, Stre-
aming-Software und VR-Plattformen
Mit seinem Sechskanal-Audiorekorder DR-701D hat Tascam bereits vor zwei
Jahren die ideale Plattform für Mehrkanal-Aufnahmen geschafen. Der für
den Einsatz mit einer DSLR- oder anderen Kameras prädestinierte Rekorder
erhält nun mit einer neuen Firmware (Version 2.0) die Fähigkeit, dreidimen-
sionale Tonaufnahmen herzustellen (im Ambisonics-A- oder -B-Format). Die
Stereomischung des B-Formats eignet sich für das Eingangsmonitoring und
die Wiedergabe über den Kopfhörer- und Line-Ausgang. Der DR-701D unter-
stützt mit dem neuen Update die Austauschformate AmbiX und Furse-Mal-
ham (FuMa) für Aufnahmen im B-Format. Die Regelung aller vier Kanäle er-
folgt dann gleichzeitig. Zudem gibt es wählbare Einstellungen für die lexible
Positionierung des Ambisonics-Mikrofons (aufrecht, hängend, liegend). Üb-
rigens: Im Ambisonics-Modus sind Funktionen wie Mixer, automatische Aus-
steuerung, Dual-Aufnahme, Stromversorgung für Kleinmikrofone, Laufzeit-
kompensation und Phasenumkehrung deaktiviert.
www.tascam.de