PolitikwissenschaftInstitut für Sozialwissenschaften
Einführungin das wissenschaftliche Arbeitenim Fach Politikwissenschaft8. Aufl age
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Herausgegeben vom Bereich Politikwissenschaft des Instituts für Sozialwissenschaften
der Christian‐Albrechts‐Universität zu Kiel Westring 400, 24118 Kiel www.politik.uni‐kiel.de
8., überarbeitete Auflage, Wintersemester 2020/21
Ursprünglicher Text und Gestaltung: Wilhelm Knelangen, Manuel Fröhlich,
Daniel Sattler.
Für die 8. Auflage wurde der Text umfassend überarbeitet und aktualisiert von Michael Bayerlein, Sandra Brunsbach, Elke Krahmann, Wilhelm Knelangen,
Anne Metten, Josie‐Marie Perkuhn und Julian Wollmann.
Für die 6. Auflage wurde der Text aktualisiert und überarbeitet von Wilhelm Knelangen, Christian Martin, Tobias Bartels, Katharina Marcisch, Matthäus
Maciolek.
Diese Broschüre hat zu Teilen an folgende Vorbilder angeknüpft: „Hinweise zum wissenschaft‐
lichen Arbeiten“ von Johannes Varwick und August Pradetto sowie „Regeln zum wissenschaft‐
lichen Arbeiten“ des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Münster.
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Wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben, zögern Sie nicht, sie uns mitzuteilen! Hinweise nehmen alle Lehrenden des Faches entgegen.
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Inhalt
1 Die Notwendigkeit formaler Regeln ............................................................................. 1
2 Lesen, lesen, lesen – der Zugang zum Thema ............................................................. 2
3 Das Ziel einer wissenschaftlichen Analyse .................................................................. 2
4 Von der Fragestellung zur Konzipierung von Seminararbeiten ............................... 5
4.1 Eingrenzung und Beantwortung der Fragestellung ............................................ 6
4.2 Literaturrecherche ..................................................................................................... 7
4.3 Schreiben und Sprache ........................................................................................... 10
5 Formale Regeln für die Abfassung einer Hausarbeit ............................................... 11
5.1 Umfang, Seitenränder ............................................................................................. 11
5.2 Wichtige Elemente einer Hausarbeit .................................................................... 12
6 Zitieren ............................................................................................................................. 14
6.1 Das wörtliche (direkte) Zitat .................................................................................. 15
6.2 Das sinngemäße (indirekte) Zitat ......................................................................... 17
6.3 Zitate aus fremdsprachigen Quellen .................................................................... 18
6.4 Wiederholte Nennungen in Fußnotenzitaten (Chicago‐Stil) ............................ 19
6.5 Anmerkungen in Fußnoten ................................................................................... 19
6.6 Bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis .......................................... 20
6.6.1 Monographien .................................................................................................. 20
6.6.2 Monographien mehrerer Autorinnen und Autoren ................................... 21
6.6.3 Sammelbände .................................................................................................... 21
6.6.4 Aufsätze in Sammelbänden ............................................................................ 22
6.6.5 Aufsätze in Fachzeitschriften ......................................................................... 22
6.7 Internet‐Quellen in Hausarbeiten ......................................................................... 22
6.7.1 Wikipedia .......................................................................................................... 23
6.7.2 Webdokumente ................................................................................................ 23
6.7.3 Soziale Medien .................................................................................................. 24
6.7.4 E‐Books und Digitalisierungen ...................................................................... 26
6.8 Audio‐Dokumente, visuelle Dokumente und audiovisuelle Dokumente ...... 26
6.9 Literaturverwaltungsprogramme ......................................................................... 27
Anhang ................................................................................................................................ II
I Beispiel für ein Deckblatt ............................................................................................ II
II Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis/Gliederung ..................................................... III
III Checkliste für die Anfertigung einer Hausarbeit ............................................... IV
IV Referate ‐ Zehn Ratschläge und ein Wort zu PowerPoint .................................. V
V Kommentierte Bibliographie .................................................................................. VI
VI Beispiel für eine kommentierte Bibliographie ................................................... VII
VII Thesenpapier ........................................................................................................ VIII
VIII Ausgewählte Grundlagenliteratur ...................................................................... IX
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1 Die Notwendigkeit formaler Regeln
Die handwerklichen Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens zu beherrschen, er‐setzt weder einen guten Gedanken oder eine originelle Argumentation noch eine intensive Auseinandersetzung mit den Positionen der politikwissenschaftlichen Forschung. Zugespitzt formuliert: Formal korrekt abgefasster Unsinn bleibt Un‐sinn. Ebenso richtig ist aber, dass eine hervorragende inhaltliche Leistung immer darunter leiden wird, wenn die formalen Regeln nicht eingehalten werden.
Die Einhaltung der formalen Regeln ist das kleine 1x1 der Wissenschaft
Die Einhaltung der Regeln wissenschaftlichen Arbeitens ist die Voraussetzung da‐für, dass eine Auseinandersetzung über das von Ihnen Geschriebene möglich wird. Wenn Sie die Regeln verletzen, dann verstoßen Sie damit gegen das Gebot der aka‐demischen Redlichkeit und Transparenz. An keinem Punkt ist das so offensichtlich wie beim Plagiat. Wer sich mit fremden Federn schmückt, weil er oder sie sich aus Werken anderer wörtlich oder sinngemäß bedient, ohne das deutlich kenntlich zu machen, entwertet die eigene Argumentation, täuscht die Öffentlichkeit (und sich selbst) und gefährdet das System Wissenschaft. Deshalb legen wir so großen Wert auf die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens, und deshalb wird ihre Missach‐tung so schwer sanktioniert.
Es wird in Ihrem Studium einfach vorausgesetzt, dass Sie die einschlägigen Re‐geln beherrschen. Je länger das Studium vorangeschritten ist, desto weniger wird man Ihnen die berühmten „formalen Fehler“ verzeihen. Im Gegenteil: Noch bevor man sich überhaupt inhaltlich mit Ihrer Hausarbeit, Bachelor‐ oder Masterarbeit auseinandersetzt, wird sich ein unnachgiebiger Blick darauf richten, ob Ihre Arbeit den Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens entspricht. Falls nicht, wird man Ihnen bescheinigen, dass es sich um eine ungenügende Leistung handelt.
Die Regeln können von Fach zu Fach unterschiedlich sein –
Einheitlichkeit ist aber ein Muss
Dennoch gibt es eine Vielzahl an nationalen und internationalen formalen Stan‐dards innerhalb der Politikwissenschaft. Noch öfter weichen zwischen den einzel‐nen Fächern die Konventionen voneinander ab. Wenn Ihnen also ein Institut oder ein Dozent oder eine Dozentin bestimmte Vorgaben machen, dann sollten Sie sich danach richten, auch wenn es in dieser Broschüre anders empfohlen wird. Wichtig ist, dass Sie einem in der Wissenschaft verbreiteten Verfahren folgen und dass Sie es einheitlich tun.
Um es Ihnen zu erleichtern, sich mit den Regeln des wissenschaftlichen Arbei‐tens vertraut zu machen, hat das Fach Politikwissenschaft im Institut für Sozialwis‐senschaften der Christian‐Albrechts‐Universität diese Broschüre zusammenge‐stellt. Sie kann und soll das Üben in den ersten Fachsemestern und die eigenstän‐dige, vertiefte Lektüre der Grundlagenwerke zur Politikwissenschaft und zu den Methoden und Arbeitstechniken nicht ersetzen. Nicht alle Fragen können in dieser
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Broschüre behandelt und beantwortet werden. Die Lehrpersonen des Faches Poli‐tikwissenschaft bieten Sprechstunden an, in denen Sie Ihre Überlegungen zur Ab‐fassung einer Hausarbeit, eines Referates oder Zweifelsfragen zu den Techniken und Regeln wissenschaftlichen Arbeitens klären können. Nutzen Sie dieses Ange‐bot.
2 Lesen, lesen, lesen – der Zugang zum Thema
Politikwissenschaft zu studieren heißt zunächst: Lesen, lesen und nochmals lesen. Der größte Teil Ihres Studiums wird darin bestehen, mit Texten zu arbeiten, diese zu sichten und kritisch zu analysieren sowie auf dieser Grundlage natürlich selbst Texte zu verfassen und vorzutragen. Dabei gibt einen Widerspruch, der uns in der Lehre immer wieder auffällt: Obwohl es zu vielen Themen eine kaum noch über‐schaubare Menge an Büchern und Aufsätzen gibt, stützen manche Studierende ihre Überlegungen auf nur ein online verfügbares Papier, auf eine Titelgeschichte des „Spiegel“ oder auf ein Stichwort in Wikipedia. Ansonsten ist zu lesen, was die be‐treffende Person wohl auch ohne ein Studium der Politikwissenschaft geschrieben hätte. Das ist wenig erfolgversprechend.
Die Grundlage für ein eigenständiges, wissenschaftlich begründetes Urteil
Das Studium der Politikwissenschaft soll Spaß machen, verlangt aber auch Mühe und Fleiß von Ihnen (beides ist übrigens kein Widerspruch, im Gegenteil). Worauf es immer ankommt, ist der Nachweis einer intensiven Auseinandersetzung mit Ih‐rem Thema, eine profunde Kenntnis des Diskussionsstandes in der Forschung und auf dieser Grundlage ein begründetes, eigenständiges Urteil. Dieses Urteil ist sehr wichtig. Studierende sind oft unsicher, ob ihre „eigene Meinung“ in ihre Arbeiten einfließen darf. Natürlich! Es soll aber nicht ein bloßes „Ich finde, dass…“ am Ende Ihrer Überlegungen stehen, sondern eine wissenschaftlich begründete, theoretisch und empirisch überzeugende Einschätzung.
3 Das Ziel einer wissenschaftlichen Analyse
Worüber Sie letztendlich ein Urteil abgeben, ergibt sich allerdings aus dem Ziel Ih‐rer wissenschaftlichen Arbeit und durch die Wahl einer geeigneten Fragestellung. Über die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit entscheidet insbesondere die Klarheit der Fragestellung. Denn der Zweck von Referat oder Hausarbeit besteht nicht in erster Linie darin, lediglich eine Darstellung zu einem bestimmten Thema anzufertigen. Wissenschaftliche Analysen sollen darüber hinausgehen und können vielfältige Ziele verfolgen, die von der jeweiligen Disziplin, deren wissenschaftli‐chen Zugängen und Erkenntnisinteressen abhängig sind. Die Gemeinsamkeit der
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Zugänge besteht darin, dass sie mit wissenschaftlichen Theorien und Methoden ar‐beiten. Das Hauptaugenmerk einer wissenschaftlichen Arbeit liegt oft auf der Er‐schaffung, Überprüfung, Anwendung oder Kritik von Theorien und Methoden.
Zwischen Sein und Sollen
Während die Naturwissenschaften über Theorien und Gesetzmäßigkeiten verfü‐gen, welche die strukturellen Vorgänge der Natur relativ genau erklären können, beschäftigt sich die Politikwissenschaft mit sozialen Phänomenen, die sich weit we‐niger durch eindeutige Strukturen auszeichnen. Dementsprechend beinhaltet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Politik nicht nur die Erklärung von be‐obachtbaren Phänomenen, sondern auch die Diskussion politischer Ideen und Phi‐losophien. Politische Phänomene können so einerseits auf ihre Funktionalität und andererseits hinsichtlich ihrer zugrundeliegenden Wertvorstellungen untersucht werden. Aus diesen beiden Herangehensweisen ergeben sich zwei maßgebliche po‐litikwissenschaftliche Theorierichtungen: Die normative und die empirische Theorie.
Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Theorierichtungen lässt sich am einfachsten mit den beiden Begriffen von Sein und Sollen verdeutlichen. Normative politische Theorie beschäftigt sich grundsätzlich mit der Frage, wie eine gute poli‐tische Ordnung aussehen soll. Die Beantwortung solcher Fragen setzt stets die Re‐flexion von Wertvorstellungen sowie Annahmen über die Natur des Menschen vo‐raus und nimmt sich zum Ziel, politische Ordnungen, Konzepte oder Wertmaß‐stäbe zu entwickeln.
Anstelle des Sollens beschäftigt sich die empirische Theorie hingegen mit dem Ist‐Zustand politischer Phänomene, also der Frage, wie z.B. eine politische Ord‐nung zu einem bestimmten Zeitpunkt aussieht und nicht wie sie aussehen sollte. Die Intention empirischer Theorien ist folglich, detaillierte Beschreibungen über ei‐nen Zustand sowie Erklärungen für dessen Zustandekommen zu liefern. Wie in den Naturwissenschaften gilt es, Mechanismen und Abläufe zu erkennen, die für ein Verständnis der Realität von Nutzen sein können.
Zwischen Darstellung und Analyse
Sowohl normative als auch empirische Theorien können somit den Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Untersuchung politischer Phänomene bilden. Damit The‐orien aber einen Beitrag zur Erkenntnisgewinnung leisten können, müssen sie ebenso analytisch eingesetzt werden. Leider verlieren sich Referate und Hausarbei‐ten einstweilen in der Darstellung von Informationen und Inhalten, welche oftmals chronologisch und ohne wechselseitige Bezüge wiedergegeben werden. Wenn Sie nur darstellen, dann stehen Sie ihrem Untersuchungsgegenstand also relativ passiv gegenüber. In der Analyse jedoch setzen Sie sich aktiv mit ihrem Untersuchungs‐gegenstand auseinander und wollen dem Thema etwas „abgewinnen“. Das erfor‐dert Mühe und Engagement. Analyse bedeutet dem Wortsinn nach mehr als den Blick auf die Oberfläche.
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Normative Theorien bieten hierfür Begriffe und Ideen, mithilfe derer politische Entwicklungen einerseits interpretiert und andererseits kritisiert sowie reflektiert werden können. Empirische Theorien beinhalten wiederum Aussagen über Zusam‐menhänge und Mechanismen, womit die erfahrbare Realität strukturiert und er‐klärt werden kann. Wenn Sie das Ziel einer erklärenden Analyse in Ihrer Arbeit verfolgen, so wird dies zumeist als explanatives Vorgehen bezeichnet. Hierfür wird häufig auf quantitative Ansätze zurückgegriffen, bei denen konkrete Aussagen aus der formulierten Theorie abgeleitet und mithilfe statistischer Methoden überprüft werden. Doch kann empirisches Vorgehen auch mehr sein als das Zählen und Mes‐sen statistischer Einheiten. Aufgrund gesellschaftlichen Wandels ist auch Politik stetigen Veränderungen unterworfen. Aufgabe der Politikwissenschaft ist es somit ebenso, diese Veränderungen zu entdecken und weiße Flecken auf der Landkarte des Politischen zu schließen. Solch eine erkundende Analyse von Politik wird daher als exploratives Vorgehen bezeichnet. Unter Verwendung qualitativer Methoden kön‐nen so erste Erkenntnisse über unbekannte Phänomene gesammelt und für die Bil‐dung von Theorien verwendet werden. Zuletzt sei Ihnen noch zugestanden, dass auch das Beschreiben von relevanten Fakten ein wichtiger Beitrag der Politikwis‐senschaft sein kann. So ist ein deskriptives Vorgehen insbesondere dann nützlich, wenn keine aktuellen Befunde über eine politische Entwicklung existieren.
Die wohlüberlegte Wahl der aufgelisteten wissenschaftlichen Vorgehensweisen entbindet Sie entsprechend von einer Verführung der passiven Darstellung: Sie sol‐len nicht möglichst komplett und allumfassend Faktenwissen anhäufen, sondern sich gezielt mit einem Aspekt des Untersuchungsgegenstands auseinandersetzen.
Ihre Aufgabe beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit
Was soll man angesichts der riesigen Anzahl dicker Bücher von Expertinnen und Experten mit langjähriger Beschäftigung in ihrem Spezialgebiet denn nun über‐haupt noch sagen bzw. schreiben? Hierzu ist zu sagen, dass erst von einer Doktor‐arbeit „neue“, bislang wenig oder gar nicht erlangte Erkenntnisse auf einem Gebiet gefordert werden. Ihre Hausarbeit ist jedoch zunächst nur als Übung für die grö‐ßere Abschlussarbeit (Bachelor‐ oder Masterarbeit) gedacht.
Für Ihre Hausarbeit gilt erstens: Sie müssen nicht das Rad neu erfinden. Sie sollen sich vielmehr innerhalb des bereits zur Verfügung stehenden Wissen orientieren. Diese Leistung hat bereits analytische Züge: Sie sollen Ihrem Untersuchungsgegen‐stand dadurch gerecht werden, dass Sie mit Respekt und Augenmaß für die Kom‐plexität eines Phänomens oder Problems ihren Untersuchungsgegenstand erhellen, aufklären und strukturieren.
Bemühen wir noch einmal die Analogie zur Naturwissenschaft: Wenn man ei‐nen Untersuchungsgegenstand in seine einzelnen Substanzen zerlegt hat, kann man diese Einzelteile wiederum nur sinnvoll einordnen und erkennen, wenn man einen Maßstab hat, um sie zu messen. Die Einforderung eines Maßstabes ist neben der Klage über den fehlenden roten Faden eine Standardbemerkung zu wissenschaftli‐chen Hausarbeiten. Zu sagen, man habe nun herausgefunden, eine bestimme poli‐tische Maßnahme sei beispielsweise „gerecht“, ohne zu spezifizieren, was man un‐ter „gerecht“ versteht, ist ähnlich sinnvoll wie zu sagen, der Eisenanteil in einem
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Körper sei „hoch“, ohne ein Maß dabei anzugeben. Die Frage nach dem Bewer‐tungsmaßstab stellt sich somit als zweites Element wissenschaftlicher Analyse dar.
Ein drittes kommt hinzu: Um Ihr Urteil über das Ausmaß von „Gerechtigkeit“ nicht als bloß private, subjektive Meinung dastehen zu lassen, die ebenso leicht durch die subjektive Meinung einer anderen Forscherin ersetzt oder angegriffen werden könnte, bemühen Sie sich schließlich um Intersubjektivität. Dies beinhaltet die Offenlegung und Absicherung der Zwischenschritte Ihrer Urteilsbildung, damit die Ergebnisse für Ihre Leserschaft zumindest plausibel sind. Diese Intersubjektivi‐tät ist also ein drittes Element wissenschaftlicher Analyse; und erneut wird deutlich, welchen Stellenwert hier die formalen Regeln und eine klare Fragestellung haben, da sie Transparenz und Nachvollziehbarkeit ermöglichen.
4 Von der Fragestellung zur Konzipierung von Seminararbeiten
In der Regel ist es nötig, sich als Einstieg zunächst einen ersten Überblick über das Thema zu verschaffen. Lesen Sie sich mit einem auf neuerem Stand befindlichen Standardwerk, Lexikon‐ oder Handbuchartikel in die Materie ein und beginnen Sie, sich Überlegungen zu Fragestellung und Gliederung der Arbeit zu machen. Viele Fragestellungen ergeben sich auch aus einer scharfen Beobachtung der aktuellen politischen Praxis. Ein wesentliches Ziel der Politikwissenschaft besteht ja gerade darin, Themen der politischen Debatte aufzugreifen und diese in wissenschaftlicher Weise aufzuarbeiten. Doch reicht es auch in Arbeiten mit starkem Aktualitätsbezug nicht, sich ausschließlich auf Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine zu stützen. Policy Reports und Publikationen von Forschungsinstituten wie der Stiftung Wis‐senschaft und Politik (SWP), der Hessischen Stiftung Friedens‐ und Konfliktfor‐schung oder den Max‐Planck‐Instituten bieten wissenschaftliche Analysen zu aktu‐ellen Themen und Problemen.
Verschaffen Sie sich einen Überblick, identifizieren Sie den Stand der Forschung
Doch auch wenn Sie sich auf stärker historischem oder theoretischem Terrain befin‐den: Am einfachsten gehen Sie auch hier so vor, dass Sie sich zunächst Kenntnis über die Gegebenheiten des Themas verschaffen. Wenn Sie sich einen ersten Über‐blick verschafft haben, nehmen Sie sich sodann Zeit und fragen Sie sich: Sind Ihnen Ungereimtheiten, Brüche, Zäsuren, Widersprüche oder unerwartete Übereinstim‐mungen, Analogien, Harmonien etc. aufgefallen? Gibt es Punkte, die Ihr besonderes Interesse wecken? Welche Fragen werden gar nicht oder nur wenig angesprochen, obwohl sie augenscheinlich zum Thema dazugehören? Allgemeiner gesagt: Suchen Sie nach allem, was Ihnen erklärungswürdig und nicht selbstverständlich erscheint.
Daran knüpft die Entwicklung einer Fragestellung an. Vielen Studierenden be‐reitet dies Schwierigkeiten. Zunächst: Was ist überhaupt eine Fragestellung? Um es ganz einfach zu sagen: Ein Satz, der mit einem Fragezeichen endet. Eine gute Faust‐regel besagt, dass dieser Satz mit einem „Warum“ beginnen sollte. Wenn Sie Ihre Fragestellung nach dieser Regel entwickeln, richten Sie Ihr Augenmerk auf die Va‐rianz im Vorgefundenen: Warum ist etwas hier so, dort aber anders? Warum war
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es damals so, heute aber anders? Dies wird Sie verlässlich auf die Spur einer Erklä‐rung für das Phänomen bringen, das Sie bearbeiten wollen und Ihren Blick für die erklärungsbedürftigen Sachverhalte in der Welt des Politischen schärfen. Studie‐rende neigen dazu, die Dinge, die ihnen im Studium als neu begegnen, als selbst‐verständlich hinzunehmen. Sie sind es nicht! Hinterfragen Sie die scheinbaren Selbstverständlichkeiten, bewahren Sie sich Ihre Fähigkeit zu staunen. Es ist nicht selbstverständlich, dass in Deutschland nach einer Mischung von Mehrheits‐ und Verhältniswahlrecht gewählt wird – der Blick auf die Alternativen belegt dies.
Sie sollen lernen, einen distanzierten und kritischen Blick an den Gegenstand anzulegen. Sollte das bei den ersten Versuchen noch nicht ganz gelingen, sollten Sie sich auf jeden Fall immer Rechenschaft darüber ablegen können, warum Sie wel‐ches Thema und insbesondere welcher Aspekt interessiert und was Sie diesbezüg‐lich herausfinden wollen.
4.1 Eingrenzung und Beantwortung der Fragestellung
Wenn Sie wissen, was Sie interessiert, dann geht es darum, diese Frage einzugren‐zen, präzise zu formulieren und ebenso präzise zu operationalisieren. Letzteres be‐deutet, dass Sie möglichst klare Vorstellungen davon entwickeln, wie die gestellte Frage zu beantworten ist, also welches Vorgehen Ihrer Arbeit zugrunde liegt, mit welchem Material Sie Ihr Thema bearbeiten wollen und vor allem, anhand welcher Kriterien Sie eigentlich Antworten auf Ihre Fragen geben können. Machen Sie also deutlich, welcher Maßstab Ihrer Analyse zugrunde liegt.
Häufig beobachten wir, dass die Studierenden nicht genau wissen, nach wel‐chen Kriterien Sie aus der Fülle an Material die relevanten Informationen auswäh‐len sollen. Wenn es darum geht zu entscheiden, ob eine bestimmte Aussage, eine bestimmte Statistik, bestimmte Daten o.ä. in eine wissenschaftliche Arbeit oder in ein Referat aufgenommen werden, ist das entscheidende Kriterium, in welcher Weise diese zur Beantwortung der eigentlichen Fragestellung beitragen.
Das heißt: Alles, was zur Beantwortung der zentralen Fragestellung direkt rele‐vant ist und beiträgt, muss in die Arbeit hinein – und die Tatsache, dass es aufge‐nommen wird, muss entweder offensichtlich sein oder begründet werden. Was in‐direkt relevant sein könnte, kann angedeutet und eventuell mit einem Fußnoten‐verweis auf detailliertere Behandlung an anderer Stelle abgehandelt werden. Auf keinen Fall sollte die Erörterung solcher nur indirekt relevanten Informationen über das notwendige Mindestmaß hinausgehen. Was für die Beantwortung der Frage‐stellung nicht relevant ist, gehört nicht in die Arbeit hinein. Deswegen ist ein Exkurs in Hausarbeiten und Referaten in der Regel überflüssig: Wenn es nicht zum Thema gehört, dann lassen Sie es einfach weg.
Masse allein macht es nicht – entscheiden Sie zunächst, wonach Sie suchen
Die Konzeption der Arbeit ist der entscheidende Schritt – ganz im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht, die eigentliche wissenschaftliche Tätigkeit bestehe in der Nie‐derschrift. Solange Fragestellung und Durchführung nicht geklärt sind, sollte mit
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der vertiefenden Literaturrecherche nicht begonnen werden. Denn Sie sollten wis‐sen, wonach Sie suchen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie mit 30 Büchern aus der Bibliothek nach Hause gehen, von denen Ihnen jedoch keines bei der Beant‐wortung Ihrer Frage behilflich ist.
4.2 Literaturrecherche
In Bibliotheken und im Internet finden sich zu fast jedem Thema vielfache Publika‐tionen und Dokumente. Nicht alle sind wissenschaftlich von gleichem Wert. Des‐halb sind eine gezielte Suche und Auswahl von Primär‐ und Sekundärliteratur un‐umgänglich. Bei der Literaturrecherche hat sich folgende Strategie bewährt:
1. Beginnen Sie mit einer Sichtung der im Seminarplan empfohlenen Literatur! Welche sind direkt relevant für das von Ihnen gewählte Thema? Ihre Dozen‐tin bzw. Ihr Dozent wird erwarten, dass Sie diese gelesen haben.
2. In den Literaturverzeichnissen am Ende der bereits gelesenen Artikel und Bücher können Sie nach weiterführenden Texten und Quellen zu Ihrem Thema suchen („Schneeball‐Prinzip“).
3. Gleichzeitig sollten Sie in Bibliothekskatalogen und wissenschaftlichen On‐line‐Recherchedatenbanken über Schlagworte nach Literatur suchen (siehe Tabelle unten). Eine Internetrecherche mit den üblichen Suchmaschinen wie Google ist nicht geeignet, um wissenschaftliche Literatur zu finden.
Je höher die wissenschaftliche Qualität der Publikationen, die Sie lesen und zitieren, desto besser. Die folgende informelle Rangordnung wird von den meisten Fächern anerkannt:
Rang Publikationsform Suche über
1 Wissenschaftliche
Zeitschriftenartikel
& Monographien
1. Web of Science: www.webofknowledge.com
2. CAU Bibliothekskatalog: www.katalog.ub.uni‐kiel.de
bzw. www.discovery.ub.uni‐kiel.de/
Weitere:
Katalog der Fachbibliothek Sozialwissenschaften
Katalog der Zentralbibliothek für Wirtschaftswissen‐
schaften: www.econbiz.de
Google Scholar: www.scholar.google.com
Fachinformationsdienst Politikwissenschaft Pollux:
www.pollux‐fid.de
2 Wissenschaftliche
Sammelbände
& Lehrbücher
CAU Bibliothekskatalog: www.katalog.ub.uni‐kiel.de
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3 Wissenschaftliche
Arbeitspapiere
& Reports
Herausgegeben von Instituten und Organisationen, z.B.:
WZB (Wissenschaftszentrum Berlin)
GIGA (German Institute of Global and Area Studies)
IfW (Institut für Weltwirtschaft)
SWP (Stiftung Wissenschaft und Politik)
DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
MZES (Mannheimer Zentrum f. Europ. Sozialforschung)
DVPW (Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft)
APSA (American Political Science Association)
4 Allgemeine
Lehrbücher
1. CAU Bibliothekskatalog: www.katalog.ub.uni‐kiel.de
2. Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de
Um die Schlagwortsuche gezielt einzugrenzen, können in vielen Katalogen und On‐line‐Recherchedatenbanken die folgenden Suchfunktionen eingesetzt werden:
Verknüpfung von Schlagworten: ... AND ...; ... OR ...; ... NOT ...; „...“
Teilbegriffe und verschiedene Wortendungen: ...*
Beschränkung des Vorkommens von Schlagworten auf Titel oder Abstract
Beschränkung des Publikationsjahrs, Fachbereichs, Publikationsart, etc.
In einigen Datenbanken kann nach Artikeln gesucht werden, die einen be‐
reits bekannten und relevanten Artikel zitieren oder die mit dem relevanten
Artikel möglichst viele Referenzen teilen (siehe „Schneeball‐Prinzip“).
Wenn zu wenig relevante Literatur gefunden wird, sollten die Schlagworte über‐prüft und geändert werden. Bereits bekannte Artikel oder Bücher bieten eine Hilfe, um alternative Schlagwörter und Formulierungen zu identifizieren. Synonyme für einen Begriff können Sie zudem über Thesauri, z.B. von Word, finden.
Wir empfehlen Ihnen dringend, an den von der Universitätsbibliothek angebo‐tenen Schulungen zur Benutzung teilzunehmen. Dort werden Sie u.a. in die Biblio‐theksbenutzung, die Literaturrecherche und die Nutzung des Internets für die Li‐teraturrecherche eingeführt. Termine finden Sie unter: www.ub.uni‐kiel.de/de/be‐ratung‐kurse. Informationen zur Fachbibliothek Sozialwissenschaften (Politikwis‐senschaft/Soziologie) in unserem Institutsgebäude finden Sie unter www.biblio‐thek.politik.uni‐kiel.de.
Eine erfolgreiche Recherche und eine gute Literaturauswahl zeichnen sich dadurch aus, dass sie den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion und Forschung widerspiegeln. Ein guter Hinweis darauf, dass man ein Gebiet umfas‐send abgearbeitet hat, ist es, wenn man immer wieder auf die gleichen zitierten Publikationen stößt.
Recherche von Primärdokumenten und ‐daten
Bei empirischen Arbeiten und zur Durchführung eigener Fallstudien ist häufig eine Recherche von Primärquellen notwendig. Zu Primärquellen zählen die Dokumente
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und Veröffentlichungen nationaler und internationaler politischer Akteure (z.B. Re‐gierungen, Parlamente, internationale Organisationen, Nichtregierungsorganisati‐onen, Firmen, Parteien), wissenschaftliche Datenbanken, aber auch die originalen Texte der Klassiker der politischen Theorie. Die Suche nach Primärinformationen sollte, sofern möglich, immer auf Originalquellen zurückgreifen, d.h. auf die Origi‐nalpublikationen und Webseiten der Akteure, die Sie untersuchen möchten.
Vermeiden Sie das Herunterladen von Dokumenten oder das indirekte Zitieren von Fakten, Statistiken oder Zitaten, die Sie auf dritten Webseiten oder in den Me‐dien gefunden haben. Nicht selten werden dort Fakten und Zahlen aus ihrem Zu‐sammenhang gerissen, selektiv oder inkorrekt dargestellt. Falls die gesuchten Do‐kumente nicht mehr auf den Originalseiten vorhanden sind, können Sie versuchen, über das Internet Archiv („Wayback Machine“, www.archive.org/web/) auf ge‐löschte Webseiten zurückzugreifen. Zugang zu wissenschaftlichen Datenbanken bietet die CAU Bibliothek über www.ub.uni‐kiel.de/de/suchen‐finden/elektroni‐sche‐medien.
Lesen und Aufbereiten
Gekonnt auswählen und vereinfachen, verdichten und zusammenfassen, sowie komplexe Stoffe zu generalisieren – das ist eine Kunst! Alles in eine Arbeit zu pa‐cken hilft nichts. Autorinnen und Autoren sind der Filter, der es den Zuhörenden oder Lesenden erleichtern soll, den Stoff zu verstehen. Dafür muss ein guter Über‐blick über den Stoff bestehen. Dieser kann wie folgt entstehen:
Überblick gewinnen
& Material aussuchen
Weil Sie bei richtiger Suchstrategie auf eine Fülle an mög‐
licherweise relevanter Literatur stoßen, sollten Sie diese zu‐
erst kursorisch lesen. Sie überfliegen einzelne Textstellen
und überprüfen, ob Ihnen der Text tatsächlich für die Beant‐
wortung Ihrer Frage weiterhilft.
Material sortieren
& auswerten
Als nächster Schritt muss das gesammelte Material sortiert
und ausgewertet werden. Dabei hilft das Exzerpieren von
Inhalten der einzelnen Publikationen. Eine anschließende
Gliederung kann z.B. in Form einer Mindmap oder als
Strichliste mit der Häufigkeit einzelner Unterthemen oder
Hypothesen vorgenommen werden. So ergibt sich eine erste
Gliederung des Stoffes.
Schwerpunkte setzen
& gliedern
Innerhalb dieser Gliederung muss jetzt der Schwerpunkt der
eigenen Arbeit gesetzt werden. Mögliche Kriterien sind:
1. Relevanz für eigene Arbeit,
2. Interesse,
3. Aktualität der Debatte und
4. verfügbare Literaturlage.
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Material konzentrieren Zu diesem Zeitpunkt sollte eine grobe logische Gliederung
der Arbeit stehen. Dabei muss entschieden werden, was zu
den Schwerpunkten passt und welche Publikationen daher
benötigt bzw. weggelassen werden können. Zu diesem Zeit‐
punkt sollte man sich fragen, ob nicht vielleicht doch noch
etwas fehlt, und nochmals eine sehr feine, konzentrierte Li‐
teratursuche starten sowie deren Ergebnisse einarbeiten.
Material verständlich
aufbereiten
Um das Material für andere verständlich aufzuarbeiten,
muss man logische Linien finden. Man braucht eine schlüs‐
sige Argumentationslinie, entlang derer das gewählte
Thema erschlossen bzw. die Leitfrage beantwortet werden
kann.
Kritisches Durchleuchten Die wichtigste Frage lautet zu diesem Zeitpunkt: „Stimmt
die Logik?“ Wenn sie stimmt, dann kann man der groben
Linie der Arbeit (z.B. Hausarbeit, Referat, Abschlussarbeit)
einfach folgen, es gibt keine Bruchstellen oder schwache Ar‐
gumente. Die Arbeit erklärt, warum das Thema wichtig ist
sowie welche Fragen sich daraus ergeben und beantwortet
selbige so gut wie möglich. Bei mündlichen Vorträgen ist es
besonders auffällig, wenn eine gute Überleitung zur nächs‐
ten Folie fehlt. Dies kann ein Indikator dafür sein, dass es
keine direkte logische Verbindung zwischen den Folien gibt.
4.3 Schreiben und Sprache
Ein Wort noch zum Schreiben: Auch wenn ein Großteil der wissenschaftlichen kon‐zeptionellen und analytischen Arbeit der Niederschrift vorgelagert ist, ist das Schreiben das zentrale Medium, über welches Sie ihre Ergebnisse anderen mittei‐len. Aus diesem Grunde sollten Sie sich um eine präzise, sachliche und nicht von Alltagsredewendungen durchsetzte Sprache bemühen. Die Klarheit der Sprache entscheidet maßgeblich über den Gesamteindruck, die Verständlichkeit, Plausibili‐tät und innere Konsistenz Ihrer Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist auch eine kor‐rekte Grammatik von großer Bedeutung. Grammatikfehler wirken oft sinnentstel‐lend oder führen zu Uneindeutigkeiten in der Argumentation. Ebenso wie Recht‐schreibfehler unterbrechen sie den Lesefluss. Führen Sie daher vor der Abgabe Ihrer Hausarbeit immer eine eingehende Rechtschreib‐ und Grammatikkorrektur durch.
Ein weiteres Augenmerk sollte auf einer sinnvollen Setzung von Absätzen lie‐gen. Sie sind logische Einheiten oder Sinnabschnitte, die je eine Grundaussage ent‐halten. Absätze müssen daher inhaltlich sinnvoll gesetzt werden. Dabei ist es rat‐sam, die Sätze und Absätze in Beziehung zu einander zu setzen. Nehmen Sie also Worte und/oder Gedanken aus dem vorherigen Satz oder Absatz auf und führen Sie Lesende so schrittweise durch Ihre Arbeit.
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Gutes Schreiben ist keine reine Frage des Talents, sondern erlernbares Hand‐werk. Schreiben und lesen Sie so viel wie möglich, schulen Sie Ihren Sinn für Spra‐che – auch an der Belletristik!
Gendergerechte Sprache
Sprache hat eine prägende Wirkung. Sie macht sichtbar oder unsichtbar und be‐dingt unsere Gedankenwelt und unser Vorstellungsvermögen. Durch die reine Ver‐wendung von männlichen Formen entsteht daher eine (sprachliche) Diskriminie‐rung. Die Sensibilität hierfür ist auch im wissenschaftlichen Bereich gestiegen, so‐dass sich vermehrt um eine gendergerechte Sprache bemüht wird. Es existiert eine ganze Reihe von Ansätzen und Möglichkeiten, um eine gendergerechte Sprachver‐wendung sicherzustellen. Diese reichen von der Nennung von Paarformen über Strategien zur Verwendung geschlechtsneutraler Bezeichnungen bis zur Verwen‐dung von Gender Gap (z.B. Leser_innen) oder Gender‐Sternchen (z.B. Leser*innen). Die Philosophische Fakultät der CAU hat zu diesen Fragen einen Leitfaden entwi‐ckelt, auf den an dieser Stelle verwiesen sei. Er ist über die Internetseite der Philo‐sophischen Fakultät abrufbar (www.phil.uni‐kiel.de/de/fakultaet/beauftragte/GB‐PhilFak/informationen). In jedem Fall sollten Sie darauf achten, einheitlich zu schreiben.
5 Formale Regeln für die Abfassung einer Hausarbeit
Beim Lesen von wissenschaftlichen Texten fällt auf, dass die Autorinnen und Auto‐ren unterschiedliche Regeln benutzen, um beispielsweise deutlich zu machen, auf welche Literatur sie sich gestützt haben. Da, wo der eine ein Komma setzt, arbeitet die andere nur mit Punkten. Dort, wo einige jeweils in Fußnoten die Literatur voll‐ständig anzeigen, verwenden andere nur in Klammern gesetzte Autoren‐ und Au‐torinnennamen plus Erscheinungsjahr und Seitenzahl.
Deswegen gehört an den Anfang einer Darstellung von formalen Regeln der dringende Appell: Gerade, weil es verschiedene Systeme für die formale Gestaltung einer Hausarbeit gibt, ist es erstens wichtig, dass Sie sich für eines entscheiden. Und zweitens sollten Sie darauf achten, dass Sie dann auch in der Arbeit dabeibleiben. Die Einheitlichkeit der Anwendung formaler Regeln ist viel wichtiger als die Frage, für wel‐ches Regelsystem Sie sich entscheiden.
5.1 Umfang, Seitenränder
Wissenschaftliche Arbeiten sollten mit dem PC geschrieben werden. Es kann sich dabei um die schriftliche Ausfertigung eines vorab gehaltenen Referates oder um eine „neue“ Hausarbeit zu einem Thema handeln, das mit dem Seminarleiter oder Seminarleiterin vereinbart worden ist. Die Regeln sind für beide Formen gleich. Ma‐
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chen Sie sich mit den technischen Möglichkeiten Ihres Textverarbeitungsprogram‐mes vertraut: Nutzen Sie die Möglichkeit der automatischen Silbentrennung und verwen‐den Sie Blocksatz. Wie lang die Arbeit sein muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Maßgeblich ist in jedem Fall die Auskunft der Seminarleitung.
Folgende formale Daten sollten eingehalten werden:
Zeilenabstand 1,5 Zeilen
Schriftgröße fließender Text Times New Roman oder ähnliche Schriftarten 12“
Schriftgröße Anmerkungen Times New Roman oder ähnliche Schriftarten 10“
Randeinstellungen Oben: ca. 2 cm, Unten: ca. 2 cm
Links: ca. 2 cm, Rechts: ca. 4 cm
Layout Blocksatz, Silbentrennung
Rechtschreibung neue deutsche Rechtschreibung
5.2 Wichtige Elemente einer Hausarbeit
Eine Hausarbeit besteht aus einem Titelblatt, einem Inhaltsverzeichnis, dem „ei‐gentlichen Text“ der Arbeit (Einleitung, Hauptteil, Schluss), einem Literaturver‐zeichnis sowie ggf. einem Anhang.
Das Titelblatt umfasst folgende Angaben (siehe Anhang I):
Universität, Institut;
Veranstaltungstitel und ‐leitung;
Semester, in dem die Veranstaltung stattgefunden hat;
Titel der Hausarbeit;
Name, Anschrift, Telefonnummer, E‐Mail‐Adresse;
Studiengang, Fächerkombination und Fachsemester.
Das Inhaltsverzeichnis gibt Auskunft über die Gliederung der Arbeit und zeigt an, welches Kapitel und Unterkapitel auf welcher Seite anfängt. Es umfasst also die Nummerierung und Überschriften der einzelnen Kapitel und Unterkapitel ein‐schließlich Literaturverzeichnis und Anhang sowie die dazugehörigen Seitenzah‐len. Nummerierungen und Überschriften der Kapitel sowie die Seitenzahlen im flie‐ßenden Text müssen den Angaben im Inhaltsverzeichnis entsprechen. Nutzen Sie hierzu am besten die Funktion „Inhaltsverzeichnis“ Ihres Textverarbeitungspro-gramms (bspw. Microsoft Word).
Das Inhaltsverzeichnis ist jedoch nicht nur ein formales „Muss“, sondern es gibt an, wie Sie Ihr Thema bearbeitet haben (siehe Anhang II). Eine gute Gliederung des Themas ist insofern die „halbe Miete“. Hier müssen Sie entscheiden, wie Sie die einzelnen Teile Ihrer Arbeit gewichten. Bedenken Sie dabei, dass ein größerer Um‐fang eine größere Gewichtung bedeutet und hinterfragen Sie, ob diese Gewichtung mit Blick auf die Beantwortung Ihrer Fragestellung angemessen ist. In der Gliede‐rung spiegelt sich dementsprechend die Beantwortung Ihrer Fragestellung wider.
13
Deshalb ist es ratsam, nach einer ersten Beschäftigung mit einem Thema mit der Seminarleitung zu besprechen, wie man vorgehen möchte.
Der Kern der Arbeit besteht aus den drei Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss. Die genaue Ausgestaltung sollte in jedem Fall mit der Dozentin oder dem Dozenten abgeklärt werden. Die drei Teile können auch eigene Überschriften erhal‐ten, die Überschrift der Einleitung muss also nicht „Einleitung“ sein.
Die Einleitung sollte einen Aufriss des Problems bieten, das in der Arbeit behan‐delt werden soll. Sie soll ins Thema einführen und der Leserin oder dem Leser ver‐deutlichen, was er von der Arbeit erwarten darf (und was nicht) sowie unbedingt eine konkrete Fragestellung oder eine These beinhalten. Eine kurze Beschreibung des Vorgehens sowie das zentrale Argument der Arbeit sollten dabei nicht fehlen.
In vielen Arbeiten ist es im Anschluss an die Einleitung wichtig, die relevante Literatur in einem Forschungsstand zu diskutieren und sich in dieser zu positionie‐ren. Leitfragen für den Forschungsstand können folgende sein: Was sind die wich‐tigsten Werke zu einem Thema? Handelt es sich um ein intensiv bearbeitetes oder um ein vernachlässigtes Thema? Welche Thesen und Argumente sind von wem zur aufgestellten Fragestellung bereits formuliert worden? Ist eine Kontroverse oder eine Forschungslücke erkennbar?
Der Hauptteil dient der Bearbeitung der in der Einleitung formulierten Frage‐stellung. Er kann in sich wiederum gegliedert, sollte aber auf jeden Fall logisch und stringent aufgebaut sein. Im Hauptteil referieren und diskutieren Sie jene Aspekte, die zur Beantwortung der Fragestellung berücksichtigt werden müssen. Wie das im Einzelnen gemacht werden muss, hängt entscheidend von der Fragestellung und dem gewählten methodischen Vorgehen ab. Deswegen ist es nicht einfach, an dieser Stelle allgemeine Regeln zum Hauptteil zu formulieren. Wichtig ist in jedem Fall, dass Ihre Darstellung bzw. Ihre Untersuchung zu Ihrer Fragestellung „passt“. Fra‐gen Sie sich deshalb immer, ob das, was Sie im Hauptteil machen, Sie der Beant‐wortung der eingangs gestellten Frage tatsächlich näherbringt.
Der Schluss fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen (allerdings ohne bloß zu wiederholen). Er rundet Ihre Arbeit ab und nimmt den Ball auf, den Sie zu Beginn der Arbeit ins Spielfeld geworfen haben. Im Schluss geben Sie Ihre Antwort auf die Fragestellung, die Sie in der Einleitung formuliert haben. Dass es dabei nicht immer möglich ist, eine eindeutige und unumstrittene Antwort zu geben, sollte Sie nicht verunsichern. Das ist häufig der Fall. Wägen Sie dann abschließend widerstreitende Argumente gegeneinander ab und formulieren Sie Ihre Einschätzung. Gegebenen‐falls kann angegeben werden, welche Fragen offengeblieben sind. Dabei sollten Sie auch darauf eingehen, wie sich zukünftige Forschung mit dem von Ihnen adressier‐ten Thema beschäftigen sollte.
Das Literaturverzeichnis listet die nach Autorinnen und Autoren alphabetisch geordnete benutzte Literatur auf. Dabei werden auch unselbstständig erschienene Beiträge (z.B. aus Sammelbänden) eigens aufgeführt und nicht nur das übergeord‐nete Werk. Bücher oder Aufsätze, die nicht benutzt und zitiert wurden, gehören nicht ins Literaturverzeichnis. Achten Sie auf korrekte bibliographische Angaben.
14
Es kann manchmal sinnvoll und nötig sein, einen Anhang an das Ende der Ar‐beit zu stellen, beispielsweise wenn Sie sich auf ein bestimmtes Dokument bezie‐hen, das nicht leicht zugänglich ist (und deshalb im Wortlaut wiedergegeben wird), oder wenn Sie zur Illustration Ihrer Argumentation Grafiken, Bilder oder Tabellen verwenden, die Sie nicht im Fließtext unterbringen können oder wollen. Achten Sie auf die Eigenständigkeitserklärung am Ende Ihrer Arbeit! Diese gehört jedoch nicht ins Inhaltsverzeichnis und hat auch keine Seitenzahl.
6 Zitieren
Ein Kennzeichen wissenschaftlicher Arbeiten besteht darin, dass Sie auf andere Texte Bezug nehmen. Dabei gilt der Grundsatz, dass alles, was nicht auf Sie selbst zurückgeht, kenntlich gemacht und die Herkunft übernommener Informationen, Formulierungen und Gedanken angegeben werden muss. Mit anderen Worten: Al‐les, was nicht als Zitat kenntlich gemacht ist, aber weitgehend aus fremder Feder stammt, ist ein Plagiat und kann als Täuschungsversuch gewertet werden. Das gilt nicht nur für das wörtliche Zitat, sondern Sie müssen auch deutlich machen, wenn Sie sich sinngemäß auf einen anderen Text stützen. Außerdem sollten Sie Wert da‐rauflegen, authentisch zu zitieren (d. h. das Werk zur Hand zu nehmen, aus dem das Zitat tatsächlich stammt) und nicht aus zweiter oder dritter Hand.
Man unterscheidet zwischen dem wörtlichen (direkten) und dem sinngemäßen (indirekten) Zitat. Direkte und indirekte Zitate haben mehrere Funktionen in einer Hausarbeit und in der wissenschaftlichen Arbeit allgemein. So machen Sie mit Zi‐taten deutlich, mit welchen Autorinnen und Autoren Sie sich auseinandergesetzt haben. Hierdurch wird auch ersichtlich, inwieweit Sie die einschlägigen und für Ihr jeweiliges Themenfeld wichtigen Beiträge kennen oder welchen theoretischen oder auch methodischen Zugriff Sie für Ihre Arbeit als besonders zielführend wahrneh‐men. Eine gute Hausarbeit fußt in weiten Teilen auf Literatur und damit auf direk‐ten und indirekten Zitaten. Hierdurch gewährleisten Sie eine wissenschaftliche Ver‐ankerung und die inhaltliche Substanz Ihrer Arbeit.
Zitate ersetzen Ihre eigenen Gedankengänge nicht, aber sie stellen deren Grundlage dar. Dies geschieht durch die Auseinandersetzung mit der bestehenden (Forschungs‐)Literatur, die auch den Vergleich und die kenntnisreiche Bewertung existierender wissenschaftlicher Beiträge einschließt. Bei der Verwendung von Zi‐taten sollten Sie immer darauf achten, dass diese genau sind, zweckentsprechend ausgewählt werden und an der passenden Stelle im Argumentationszusammen‐hang verwendet werden. Darüber hinaus wird in aller Regel indirekt zitiert. Wört‐liche Zitate werden nur in begrenztem Umfang eingesetzt. Sie werden vor allem bei der Übernahme von Definitionen genutzt oder wenn ein Autor oder eine Autorin einen Sachverhalt sehr präzise, pointiert oder bestmöglich beschrieben hat.
Grundsätzlich können zwei Typen des Zitierens unterschieden werden: die Zi‐tierweise in Fußnoten und die Zitierweise im Text. Beide Zitierweisen stehen gleich‐wertig nebeneinander und können in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet wer‐den. Je nach Teilbereich der Politikwissenschaft finden Sie die eine oder andere Art
15
des Zitierens häufiger auf. Zur Orientierung kann die Zitierweise der für Ihre wis‐senschaftliche Arbeit genutzten Texte dienen. Im Zweifel können Sie auch Ihre Do‐zierenden nach der gewünschten oder im Teilbereich üblichen Zitierweise fragen.
Im Folgenden werden beide Zitierweisen an den Beispielen des Chicago‐Stils (Fußnoten) und des APSA‐Stils (im Text) dargestellt. Genauere Anleitungen finden Sie auf: www.chicagomanualofstyle.org/home.html und www.apsanet.org/sty‐lemanual/.
6.1 Das wörtliche (direkte) Zitat
Beim wörtlichen Zitat wird eine fremde Textstelle wörtlich, zwischen Anführungs‐zeichen und unter Beibehaltung von Rechtschreibung und Zeichensetzung über‐nommen. Eine Ausnahme kann der Punkt am Ende des Zitats bilden.
Bei der Setzung von Punkt und Anführungszeichen am Schluss eines Zitats ist zu beachten, dass in jedem Fall eine doppelte Punktsetzung bzw. die Beendigung des eigenen Satzes ohne Punkt zu vermeiden ist. Im untenstehenden Beispiel des Zitie‐rens im Text wird der Punkt im Original also weggelassen, folgt am Ende des Bele‐ges und beendet somit den eigenen Satz. Bei der Zitation im Text bildet der Punkt das Ende von Zitat und Quellenangabe.
Chicago APSA
Die Geschlossenheit in Regierungsfraktio‐
nen wird deshalb nicht durch körperlichen
Zwang, sondern durch „abgestimmten ap‐
pellativen Druck hergestellt.”1
Die Geschlossenheit in Regierungsfraktio‐
nen wird deshalb nicht durch körperlichen
Zwang, sondern durch „abgestimmten ap‐
pellativen Druck hergestellt” (Ismayr
2001, 57).
Enthält eine Stelle, die man zitiert, schon ein anderes Zitat, stellt man dieses Zitat im Zitat in einfache Anführungszeichen. Im untenstehenden Bespiel sehen Sie au‐ßerdem, dass bei der Zitation im Text nach der Nennung der Autorinnen und Au‐toren der direkte Verweis auf das Jahr der Veröffentlichung sowie die Fundstelle erfolgen kann.
Chicago APSA
Schlichte und Sievers schreiben: „Es geht
nicht darum, die Arbeit an einem Thema
auf das berühmte ‚Schema F‘ zu reduzie‐
ren.”2
Schlichte und Sievers (2015, VIII) schrei‐
ben: „Es geht nicht darum, die Arbeit an
einem Thema auf das berühmte ‚Schema
F‘ zu reduzieren.”
1 Wolfgang Ismayr, Der Deutsche Bundestag (Opladen: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2001), 57. 2 Klaus Schlichte und Julia Sievers, Einführung in die Arbeitstechniken der Politikwissenschaft, 3. Aufl.
(Wiesbaden: Springer VS, 2015), VIII.
16
Jeder Eingriff in ein Zitat ist durch eckige Klammern zu kennzeichnen und nur dann erlaubt, wenn dadurch der Sinn nicht verändert wird. Eingriffe können dabei Zu‐sätze, Auslassungen oder Änderungen von Groß‐ und Kleinschreibung sein.
Chicago APSA
„Ihre [der Medien] Kontroll‐ und Kritik‐
funktion wird aber nicht uneingeschränkt
akzeptiert.“3
„In den USA steht die Rede‐ und Presse‐
freiheit [...] unter keinem Gesetzesvorbe‐
halt, womit der hohe Wert dieses Frei‐
heitsrechts besonders unterstrichen
wird.“4
Das Grundgesetz besagt: „Gewählt ist,
wer die Stimmen der Mehrheit der Mit‐
glieder des Bundestages auf sich verei‐
nigt.“5
Das Grundgesetz besagt, dass „[g]ewählt
ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mit‐
glieder des Bundestages auf sich verei‐
nigt.“6
„Ihre [der Medien] Kontroll‐ und Kritik‐
funktion wird aber nicht uneingeschränkt
akzeptiert“ (Naßmacher 2010, 58).
„In den USA steht die Rede‐ und Presse‐
freiheit [...] unter keinem Gesetzesvorbe‐
halt, womit der hohe Wert dieses Frei‐
heitsrechts besonders unterstrichen wird“
(ebd.).
Das Grundgesetz besagt: „Gewählt ist,
wer die Stimmen der Mehrheit der Mit‐
glieder des Bundestages auf sich verei‐
nigt“ (Art. 63, Abs. 2, Satz 1 GG).
Das Grundgesetz besagt, dass „[g]ewählt
ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mit‐
glieder des Bundestages auf sich verei‐
nigt“ (ebd.).
Zitieren Sie aus älteren Texten, so bleibt in wörtlichen Zitaten die alte Rechtschrei‐bung erhalten. Auf Tipp‐ oder Rechtschreibfehler in der Quelle kann direkt im Zitat mit dem Verweis [sic!] nach dem betreffenden Wort hingewiesen werden. Wenn in den Zitaten Hervorhebungen (etwa Fett‐ oder Kursiv‐Druck) vorkommen, so muss kenntlich gemacht werden, von wem die Hervorhebung stammt.
Chicago APSA
„Die Integrationstheorien bieten einen pri‐
mär analytisch ausgerichteten Ansatz, der
zu erklären versucht, warum Staaten
„Die Integrationstheorien bieten einen pri‐
mär analytisch ausgerichteten Ansatz, der
zu erklären versucht, warum Staaten
Handlungskompetenzen an die EU abtre‐
ten” (Jachtenfuchs und Kohler‐Koch 2003,
11; Hervorhebung im Original).
3 Hiltrud Naßmacher, Politikwissenschaft, 6. Aufl. (München: Oldenbourg Verlag, 2010), 58. 4 Ebd. 5 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (GG), Artikel 63, Absatz 2, Satz 1. 6 Ebd.
17
Handlungskompetenzen an die EU abtre‐
ten.”7
„Die Struktur des politischen Systems der
EU ist verantwortlich für den Verlauf der
politischen Prozesse und die Substanz der
Politikergebnisse.”8
„Die Struktur des politischen Systems der
EU ist verantwortlich für den Verlauf der
politischen Prozesse und die Substanz der
Politikergebnisse“ (Jachtenfuchs und Koh‐
ler‐Koch 2003, 18; Hervorhebung der Ver‐
fasserin).
Zitate mit einer Länge von mehr als 3 Zeilen sollten eingerückt werden. Wählen Sie für eingerückte Zitate einen 1‐zeiligen Zeilenabstand. Oftmals wird auch eine klei‐nere Schriftgröße für eingerückte Zitate gebraucht.
Chicago APSA
[…] betont wird. Menzel fasst diesen
Punkt folgendermaßen zusammen:
„Die Interessenvertretung der Staaten
nach außen basiert folglich auf dem
Grundsatz der Selbsthilfe. Deshalb wird
jeder Staat zur bestmöglichen Wahrneh‐
mung seiner Interessen und zur Behaup‐
tung seiner staatlichen Existenz sein
Machtpotential maximieren.“9
[…] betont wird. Menzel (2001, 26) fasst
diesen Punkt folgendermaßen zusammen:
„Die Interessenvertretung der Staaten
nach außen basiert folglich auf dem
Grundsatz der Selbsthilfe. Deshalb wird
jeder Staat zur bestmöglichen Wahrneh‐
mung seiner Interessen und zur Behaup‐
tung seiner staatlichen Existenz sein
Machtpotential maximieren.“
6.2 Das sinngemäße (indirekte) Zitat
Beim sinngemäßen Zitat wird nicht wörtlich, sondern dem Sinne nach zitiert. An‐führungszeichen werden nicht gesetzt. Gleichwohl muss auch hier ein Nachweis erfolgen, denn ein sinngemäßes Zitat ist die Zusammenfassung fremder Gedanken in eigener Formulierung.
Wenn nicht wörtlich zitiert wird, wird in der Fußnote vor die bibliographische Angabe ein „Vgl.“ gesetzt. Wenn Sie sich nicht direkt auf eine Formulierung oder einen Abschnitt eines Werkes beziehen, sondern darauf verweisen wollen, welche Titel sich mit dem im Text angesprochenen Inhalt beschäftigen, so kann die Fußnote mit einem „Siehe“ bzw. einem „Siehe dazu“ eingeleitet werden.
7 Markus Jachtenfuchs und Beate Kohler‐Koch, „Regieren und Institutionenbildung,“ in Europäische
Integration, Hrsg. Markus Jachtenfuchs und Beate Kohler‐Koch (Wiesbaden: VS Verlag für Sozial‐
wissenschaften, 2003), 11; Hervorhebung im Original. 8 Ebd., 18; Hervorhebung der Verfasserin. 9 Ulrich Menzel, Zwischen Idealismus und Realismus: Die Lehre von den internationalen Beziehungen
(Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2001), 26.
18
Chicago APSA
Parteien habe eine wichtige Funktion in
der Demokratie.10
Die Kohärenz und Geschlossenheit nach
innen wird in der Fraktion durch Appelle
an und Druck auf einzelne Abgeordnete
ausgeübt.11
Parteien haben eine wichtige Funktion in
der Demokratie (siehe dazu Naßmacher
2010, 97‐104).
Die Kohärenz und Geschlossenheit nach
innen wird in der Fraktion durch Appelle
an und Druck auf einzelne Abgeordnete
ausgeübt (vgl. Ismayr 2001, 57).
6.3 Zitate aus fremdsprachigen Quellen
Die Zitationsregeln für direkte und indirekte Zitationen gelten auch für fremdspra‐chige Quellen. Zitationen aus englischsprachigen Texten können in der Regel direkt übernommen werden. Direkte Zitate aus anderen fremdsprachigen Quellen sollten Sie übersetzen und als eigene Übersetzung kenntlich machen, indem Sie z.B. „Über‐setzung der Verfasserin oder des Verfassers“ in eckigen Klammern anmerken. Übersetzungen sollten normalerweise in Fußnoten beigefügt werden.
...Li Zhaoxi 李肇星: „China hält sich keineswegs für eine Supermacht [Übers. d. Verf.].”12
Bei Fremdsprachen mit nicht‐romanisierten Schriftbildern, wie z.B. Arabisch, Chi‐nesisch, Japanisch oder Russisch ist zusätzlich oder ausschließlich eine standardi‐sierte Umschrift in Kursivsatz anzugeben.13
10 Siehe dazu Hiltrud Naßmacher, Politikwissenschaft, 97‐104. 11 Vgl. Wolfgang Ismayr, Der Deutsche Bundestag, 57. 12 Im Originalzitat heißt es: „Zhongguo bingbu renwei ziji shi ge chaoji daguo 中国并不认为⾃⼰是个超级
⼤国“. Ministry of Foreign Affairs of the PRC: 中华⼈⺠共和国外交部 Zhonghua renmin gongheguo waijiaobu (30.12.2003): 外交部部长李肇星与商务部副部长魏建国谈中⾮合作−中国和埃塞外长联合记者招待会 Waijiao bu buz‐hang Li Zhaoxing yu Shangwubu fubuzhang Wei Jianguo tan Zhong Fei hezuo ‐ Zhongguo he Aisai
waibuzang lianhe jizhe zhaodaihui [Außenminister Li Zhaoxing mit dem Handelsminister Wei Jianguo
im Gespräch zur Sino‐Afrikanischen Zusammenarbeit. Gemeinsame Pressekonferenz Chinas und
des Außenministers von Äthiopien], in: www.fmprc.gov.cn/chn/gxh/wzb/t57214.htm, 10.12.2011. 13 In der Regel ist die Verwendung der Umschrift in einer Annotation zu Beginn der Arbeit zu nen‐
nen. Für Chinesisch hieße das z.B.: „In der Arbeit wird die standardisierte Pinyin‐Umschrift ge‐
braucht und Zeichen werden in der vereinfachten Schriftform jiantizi 简体字wiedergegeben.“
19
Bei Perkuhn werden zwei Faktionen voneinander abgegrenzt, und zwar die politisch‐
liberal konnotierte ziyou pai ⾃由派 („Liberale“) von einer wertkonservativen baoshou pai
保守派 („Konservative“).14 oder
Bei Perkuhn werden zwei Faktionen voneinander abgegrenzt, und zwar die politisch‐
liberal konnotierte ziyou pai („Liberale“) von einer wertkonservativen baoshou pai („Kon‐
servative“).15
6.4 Wiederholte Nennungen in Fußnotenzitaten (Chicago‐Stil)
Anders als beim Zitieren im Text, wird neben der Anführung des zitierten Werks in der Bibliographie auch in der Fußnote auf das gesamte Werk verwiesen. Wird ein Titel zum ersten Mal zitiert und damit in der Fußnote aufgeführt, muss er bib‐liographisch vollständig erscheinen. Bei weiteren Nennungen kann er mit einem Kurztitel belegt werden. Wird ein Werk in unmittelbar aufeinander folgenden An‐merkungen wiederholt zitiert, so entfällt die Angabe von Autorin und Autor sowie dem Kurztitel. Man schreibt nur noch „ebd.“ (ebenda) und gibt die Seitenzahl an. Wenn es sich um die gleiche Seitenzahl handelt, schreibt man nur „ebd.“.
Chicago
Erste Nennung: 5 Wilfried Loth, Die Teilung der Welt. Ge‐
schichte des Kalten Krieges 1941‐1955. 5.
Aufl. (München: Deutscher Taschenbuch
Verlag, 1985), 100.
Folgende Nennung: 18 Loth, Teilung der Welt, 102.
Wiederholte Nennung mit anderer Seite: 19 Ebd., 131.
Wiederholte Nennung gleicher Seite: 20 Ebd.
Achten Sie darauf, dass der Fußnotentext immer auf der Seite steht, auf der Sie die Fußnote im Text gesetzt haben. Manchmal werden Fußnotentexte von den Textver‐arbeitungsprogrammen (ungewollt) auf die nächste Seite umgebrochen. Zuletzt merken Sie sich bitte: Jede Fußnote endet mit einem Punkt.
6.5 Anmerkungen in Fußnoten
Kommentierende Anmerkungen dienen zum einen der Aufnahme von wichtigen Gesichtspunkten, die aber den Haupttext belasten würden, oder zum anderen der
14 Josie‐Marie Perkuhn, „Chinas außenpolitischer Rollenwandel,“ in Harmonie und Konflikt in China,
Hrsg. Christian Soffel und Tilman Schalmey (Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2014), 247; Überset‐
zung der Verfasserin. 15 Ebd.
20
Auseinandersetzung mit Sekundärliteratur. Der Haupttext muss auch ohne Anmer‐kungen in seinem logischen Zusammenhang zu verstehen sein. Zudem sollten Sie sparsam mit Anmerkungen in Fußnoten umgehen. Grundsätzlich gilt, dass Wichti‐ges in den Text gehört und Unwichtiges nirgendwohin (auch nicht in eine Fußnote). Überlegen Sie sich also immer, ob es sich um eine wichtige Ergänzung handelt.
Haupttext und Anmerkungen sind grundsätzlich voneinander zu trennen. Am übersichtlichsten ist es, wenn Anmerkungen am Fuß einer Seite als Fußnoten er‐scheinen. In jedem Fall werden die Anmerkungen bei 1 beginnend für die ganze Arbeit fortlaufend nummeriert. Anmerkungsziffern werden in jedem Fall unmittel‐bar (ohne Leerzeichen) an den letzten Buchstaben eines Wortes16 oder an ein Satz‐zeichen angefügt.17
6.6 Bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis
Im Literaturverzeichnis werden die in der Arbeit zitierten bzw. in den Fußnoten geführten Titel vollständig und alphabetisch aufgelistet. Und auch hier gilt: Jede bib‐liographische Angabe endet mit einem Punkt. Je nach Art der Publikation werden ver‐schiedene Schemata bibliographischer Angaben angewandt. Grundsätzlich zu un‐terscheiden sind hier Monographien, Sammelbände, Aufsätze in Sammelbänden und in Fachzeitschriften, auf die in diesem Kapitel eingegangen wird.
6.6.1 Monographien
Das Grundschema einer bibliographischen Angabe einer Monographie ist:
Chicago18 APSA
Name, Vorname. Titel: Untertitel, Auflage.
Verlagsort: Verlag, Erscheinungsjahr.
Name, Vorname. Erscheinungsjahr. Titel.
Untertitel, Auflage. Verlagsort: Verlag.
Zusätzlich zu diesen Angaben können Informationen zu Auflagen, Bänden oder Schriftenreihen nötig sein. Bei Erstauflagen ist ein Hinweis diesbezüglich nicht nö‐tig. Beispiele:
Chicago APSA
Schmidt, Manfred G. Demokratietheorien:
Eine Einführung, 4. Aufl. Wiesbaden:
VS Verlag für Sozialwissenschaften,
2008.
Schmidt, Manfred G. 2008. Demokratiethe‐
orien. Eine Einführung, 4. Aufl. Wies‐
baden: VS Verlag für Sozialwissen‐
schaften.
16 Etwa in dieser Form. 17 Oder in dieser Form. 18 Beachten Sie, dass sich das Grundschema der bibliographischen Angaben im Chicago‐Stil in Fuß‐
noten von dem Schema der Angaben im Literaturverzeichnis unterscheidet. Beachten Sie dazu die
Vorgaben unter: www.chicagomanualofstyle.org/home.html.
21
Störig, Hans Joachim. Kleine Weltgeschichte
der Wissenschaft, 2 Bände. Frankfurt
am Main: Fischer Taschenbuch Ver‐
lag, 1982.
Weber, Max. Gesammelte politische Schrif‐
ten: Mit einem Geleitwort von Theodor
Heuss, hrsg. von Johannes Winckel‐
mann, 3. Aufl. Tübingen: Mohr, 1971.
Störig, Hans Joachim. 1982. Kleine Weltge‐
schichte der Wissenschaft, 2 Bände.
Frankfurt am Main: Fischer Taschen‐
buch Verlag.
Weber, Max. 1971. Gesammelte politische
Schriften. Mit einem Geleitwort von The‐
odor Heuss, hrsg. von Johannes
Winckelmann, 3. Aufl. Tübingen:
Mohr.
6.6.2 Monographien mehrerer Autorinnen und Autoren
Bei mehreren Autorinnen und Autoren wird die erstgenannte Autorin bzw. der erstgenannte Autor in der üblichen Abfolge „Name, Vorname“ aufgeführt, die üb‐rigen Autorinnen und Autoren folgen in der Abfolge „Vorname Name“ verbunden mit „und“ bzw. „ , “ bei drei oder mehr Autorinnen oder Autoren.
Chicago APSA
Raschke, Joachim, und Ralf Tils. Politische
Strategie: Eine Grundlegung, 2. Aufl.
Wiesbaden: Springer VS, 2013.
Clark, William Roberts, Matt Golder und
Sona Nadenichek Golder. Principles of
Comparative Politics, 2. Aufl. Washing‐
ton, DC: CQ Press, 2013.
Raschke, Joachim und Ralf Tils. 2013. Poli‐
tische Strategie. Eine Grundlegung, 2.
Aufl. Wiesbaden: Springer VS.
Clark, William Roberts, Matt Golder und
Sona Nadenichek Golder. 2013. Prin‐
ciples of Comparative Politics, 2. Aufl.
Washington, DC: CQ Press.
6.6.3 Sammelbände
Da Sammelbände keine Verfasserinnen und Verfasser, sondern Herausgeberinnen und Herausgeber haben, wird die Angabe durch „Hrsg.“ ergänzt. Entsprechendes gilt bei mehreren Herausgeberinnen und Herausgebern.
Chicago APSA
Mols, Manfred, Hans‐Joachim Lauth und
Christian Wagner, Hrsg., Politikwis‐
senschaft: Eine Einführung, 5. Aufl. Pa‐
derborn: Ferdinand Schöningh, 2006.
Knelangen, Wilhelm, und Tine Stein,
Hrsg., Kontinuität und Kontroverse: Die
Geschichte der Politikwissenschaft an der
Universität Kiel. Essen: Klartext Ver‐
lag, 2013.
Mols, Manfred, Hans‐Joachim Lauth und
Christian Wagner (Hrsg.). 2006. Poli‐
tikwissenschaft. Eine Einführung, 5.
Aufl. Paderborn: Ferdinand Schö‐
ningh.
Knelangen, Wilhelm und Tine Stein
(Hrsg.). 2013. Kontinuität und Kontro‐
verse. Die Geschichte der Politikwissen‐
schaft an der Universität Kiel. Essen:
Klartext Verlag.
22
6.6.4 Aufsätze in Sammelbänden
Bei Aufsätzen in Sammelbänden handelt es sich nicht um selbstständige Schriften. In der bibliographischen Angabe wird die nichtselbstständige Erscheinungsform dadurch zum Ausdruck gebracht, dass zwischen den Bestandteilen „Aufsatztitel“ und „Sammelband“ das Wort „In“ steht sowie eine Seitenzahl angegeben wird.
Chicago APSA
Kellmann, Klaus. „Direkte Demokratie in
Schleswig‐Holstein.“ In Direkte Demo‐
kratie in den deutschen Ländern: Eine
Einführung, Hrsg. Andreas Kost, 285‐293. Wiesbaden: VS Verlag für Sozial‐
wissenschaften, 2005.
Kellmann, Klaus. 2005. „Direkte Demo‐
kratie in Schleswig‐Holstein.“ In Di‐
rekte Demokratie in den deutschen Län‐
dern. Eine Einführung, Hrsg. Andreas
Kost. Wiesbaden: VS Verlag für Sozi‐
alwissenschaften, 285–293.
6.6.5 Aufsätze in Fachzeitschriften
Bei Aufsätzen in Fachzeitschriften handelt es sich auch um nichtselbstständige Schriften. In der bibliographischen Angabe wird die nichtselbstständige Erschei‐nungsform dadurch zum Ausdruck gebracht, dass der Titel der Fachzeitschrift in‐klusive Ausgabe, Nummer und Seitenzahlen angeführt wird.
Chicago APSA
Arzheimer, Kai, und Carl C. Berning.
„How the Alternative for Germany
(AfD) and Their Voters Veered to the
Radical Right, 2013–2017.“ Electoral
Studies 60 (August 2019): 1020–1040.
Dinas, Elias, Konstantinos Matakos, Di‐
mitrios Xefteris und Dominik
Hangartner. „Waking Up the Golden
Dawn: Does Exposure to the Refugee
Crisis Increase Support for Extreme‐
Right Parties?” Political Analysis 27,
no. 2 (2019): 244–254.
Arzheimer, Kai und Carl C. Berning. 2019.
„How the Alternative for Germany
(AfD) and Their Voters Veered to the
Radical Right, 2013–2017.“ Electoral
Studies 60 (August): 1020–1040.
Dinas, Elias, Konstantinos Matakos, Di‐
mitrios Xefteris und Dominik
Hangartner. 2019. „Waking Up the
Golden Dawn: Does Exposure to the
Refugee Crisis Increase Support for
Extreme‐Right Parties?” Political
Analysis 27 (2): 244–254.
6.7 Internet‐Quellen in Hausarbeiten
Das Internet bietet eine Fülle von Möglichkeiten, grundlegende Daten, Informatio‐nen und auch wissenschaftliche Positionen zu finden. So bieten zahlreiche For‐schungsinstitute, wissenschaftliche Zeitschriften oder auch einzelne Forscherinnen und Forscher auf ihren Seiten die Möglichkeit zum Download von Texten, die teils eigens für die Internet‐Publikation vorgesehen sind, teils auch in gedruckter Form vorliegen. Auch zur Recherche sozialwissenschaftlicher Daten ist das Internet un‐verzichtbar. Internationale Organisationen wie die OECD oder die Weltbank stellen
23
große Teile ihrer Statistiken im Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung. Geben Sie dabei auch an, wann Sie die Seite aufgerufen haben. Sollten Sie zudem keine Autorin bzw. keinen Autor finden, empfiehlt es sich den Namen der Organisation, Institution, Zeitung, etc. zu nennen.
Nicht zuletzt rücken das Internet und seine Medien zunehmend selbst als Un‐tersuchungsgegenstand in den Fokus von Sozialwissenschaftlerinnen und Sozial‐wissenschaftlern, was nach einem verbindlichen Zitationsstandard verlangt. Leider ist die Praxis immer noch weit davon entfernt, weshalb untenstehende Hinweise als sinnvolle Anregungen zu verstehen sind. Wie immer gilt: Egal welchem System der Darstellung der Vorzug gewährt wird, am wichtigsten ist eine durchgehend einheitliche Verfahrensweise und dass die Quelle durch andere auffindbar ist.
Der Umgang mit den Internetangeboten bedarf zudem einiger Vorsicht: Viele Seiten dienen primär der Außendarstellung (v.a. bei Organisationen, Parteien oder Firmen) und sollten deshalb auch als solche behandelt werden. Ebenso wird nie‐mand daran gehindert, seine persönlichen Reflexionen zu Hannah Arendt oder zum Zustand der SPD zu publizieren – achten Sie darauf, seriöse Quellen zu ver‐wenden. Fehlt bei Online‐Dokumenten die Angabe des Verfassers oder der Verfas‐serin und des Titels, so ist kritisch zu hinterfragen, ob ein solcher Text überhaupt zitierfähig ist.
6.7.1 Wikipedia
Wikipedia ist ein Online‐Lexikon, in dem jede Internet‐Nutzerin und jeder Internet‐Nutzer einen Artikel erstellen oder an ihm mitarbeiten kann, wobei aber die Iden‐tität der Autorinnen und Autoren sowie deren fachliche Qualifikation nicht über‐prüfbar sind. Außerdem ist durch die jederzeit mögliche Veränderung des Wikipe‐dia‐Eintrages die dauerhafte Publizität der Quelle nicht garantiert. Daher gilt: Wi‐kipedia ist keine zitierfähige Quelle.
Natürlich dürfen Sie Wikipedia zur Recherche nutzen, z.B. als Ersteinstieg in ein Thema. Es bietet gerade bei aktuellen Themen oftmals einen guten Überblick sowie brauchbare Literaturverweise. Allerdings sind die Inhalte von Wikipedia auf‐grund der oben genannten Hinweise immer mit Vorsicht zu nutzen.
6.7.2 Webdokumente
Bei Texten und Dokumenten, die im Internet hinterlegt sind, sind – soweit verfüg‐bar – die gleichen obligatorischen Angaben zu machen wie bei gedruckten Quellen, d.h. Autorin bzw. Autor, Titel, Erscheinungsort und ‐datum und Herausgeber. Es genügt zudem nicht die Angabe der Leitseite (z.B. www.bundesregierung.de), son‐dern es muss die exakte URL angegeben werden, die zur entsprechenden Seite führt.
Die Veränderbarkeit von Websites macht es notwendig, das genaue Datum zu vermerken, an dem man das Dokument zuletzt eingesehen hat. Zusätzlich vermerkt werden können oder sollten das Datum der Veröffentlichung bzw. Aktualisierun‐gen des Dokumentes. Es empfiehlt sich, zur Sicherheit die verwendeten Internetsei‐ten auf dem eigenen Rechner zu speichern, um im Zweifelsfall die Authentizität
24
eines Zitats belegen zu können. Der Beleg eines Web‐Dokuments erfolgt in Anleh‐nung an die herkömmliche bibliographische Angabe.
Chicago APSA
Risse, Thomas. „Kontinuität durch Wan‐
del: Eine „neue“ deutsche Außenpo‐
litik?“Aus Politik und Zeitgeschichte
11/2004, 11. März 2004. www.bpb.de/
publikationen/3XLEXF,0,0,Kontinuit
%E4t_durch_Wandel%3.html (zuletzt
abgerufen 20.12.2019).
Schneider, Jens. „Ein Mann wie eine Insel.
Ole von Beust macht Urlaub auf Sylt,
während die Gerüchteküche bro‐
delt.“ Süddeutsche Zeitung, 02. Okto‐
ber 2013. www.sueddeutsche.de/po‐
litik/hamburg‐ein‐mann‐wie‐einein‐
sel‐1.976305, (zuletzt abgerufen
17.07.2019).
Varwick, Johannes. „Nato und EU: Part‐
nerschaft oder Konkurrenz?“ 02. Ok‐
tober 2013. www.johannes‐var‐
wick.de/wp‐content/varwick‐nato‐
and‐eu‐isuk.pdf, (zuletzt abgerufen
30.08.2019).
Risse, Thomas. 2004. „Kontinuität durch
Wandel: Eine „neue“ deutsche Au‐
ßenpolitik?“Aus Politik und Zeitge‐
schichte 11/2004, 11. März 2004.
www.bpb.de/publikationen/3XLEXF
,0,0,Kontinuit%E4t_durch_Wandel%
3.html (zuletzt abgerufen 20.12.2019).
Schneider, Jens. 2010. „Ein Mann wie eine
Insel. Ole von Beust macht Urlaub auf
Sylt, während die Gerüchteküche
brodelt.“ Süddeutsche Zeitung, 17.
Juli 2010. www.sueddeutsche.de/po‐
litik/hamburg‐ein‐mann‐wie‐einein‐
sel‐1.976305, (zuletzt abgerufen
17.07.2019).
Varwick, Johannes. 2013. „Nato und EU:
Partnerschaft oder Konkurrenz?“ 02.
Oktober 2013. www.johannes‐var‐
wick.de/wp‐content/varwick‐nato‐
and‐eu‐isuk.pdf, (zuletzt abgerufen
30.08.2019).
6.7.3 Soziale Medien
Inhalte aus den sozialen Medien wie Facebook und Twitter bedeuten hinsichtlich des genauen Nachweises eine noch größere Herausforderung als Textdokumente. Die Seiten der sozialen Netzwerke ändern nicht nur häufig ihr Aussehen, sondern auch ihre technischen Modifikationen. So ist ein Beitrag plötzlich gelöscht oder weit nach unten auf die Liste der Tweets gerückt. Manch ein Beitrag ist nur zurückzuver‐folgen, wenn der oder die Suchende auch Mitglied des Netzwerks ist oder be‐stimmte Voraussetzungen erfüllt, wie zum Beispiel mit dem Autor bzw. der Auto‐rin, auf dessen oder deren Seite der Beitrag gepostet wurde, „befreundet“ zu sein.
Gute und hilfreiche Anregungen hält die American Psychology Association bereit, die sich in Sachen Zitieren, Belegen und Schreibstil immer auf dem neusten Stand befindet und mit dem APA Publication Manual sowie einem eigenen Blog um Stan‐dards im wissenschaftlichen Publizieren verdient macht. Folgende Anregungen stammen von der APA.19
19 Vgl. Lee, Chlesea. 2013. How to cite Social Media in APA Style (Twitter, Facebook, and Google+)
APA Style Blog, 20. Oktober. http://blog.apastyle.org/apastyle/2013/10/how‐to‐cite‐social‐media‐in‐
apa‐style.html, 20.10.2013.
25
Zunächst gilt es, den Namen des Verfassers oder der Verfasserin herauszufinden. Bevorzugt ist natürlich der reale Name. Wichtig ist allerdings auch der Nutzer‐ oder Nutzerinnenname, unter welchem sich der oder die Betreffende in dem jeweiligen Forum bewegt (die „social media information“). Er oder sie kann in [Klammern] hinter den realen Namen gesetzt werden. Achtung: Nicht notwendigerweise ist der‐ oder diejenige, auf dessen oder deren Seite Inhalte gepostet werden, auch der Ur‐heber oder die Urheberin ebendieser. Ggf. sind zusätzliche Informationen bereitzu‐stellen. Das Datum sollte immer exakt angegeben werden. Das ist häufig unproble‐matisch, denn die meisten Posts werden automatisch datiert und mit diesem Datum überschrieben. Lässt sich kein exaktes Datum finden, sollte versucht werden, das Jahr anzugeben („ca.“) oder die Angabe „ohne Datum“ hinzugesetzt werden. Viele Posts sind nicht mit einer Überschrift betitelt. In solchen Fällen kann als Titel der Text des Inhalts (bis zu den ersten 40 Wörtern – inkl. Rechtschreibfehler) wiederge‐geben werden. Beinhaltet der Post keinen Text, kann eine Beschreibung seines In‐halts in [Klammern] gegeben werden. Die URL ist exakt anzugeben. Die genaue Archiv‐URL eines einzelnen Posts lässt sich gewinnen, wenn man auf die dazuge‐hörige Datumsangabe klickt.
Laut APA ist das Datum des (letzten) Abrufs nur dann anzugeben, wenn sich der Inhalt ändern könnte (z.B. in einem News‐Feed oder eben auf einer Website). Bei Tweets, Facebook‐Status‐Updates und Posts, die ein genaues Datum tragen, wird ein Abrufdatum am Ende redundant.
Twitter:
Chicago APSA
European Commission (@NeelieKroe‐
sEU). „European companies and re‐
gional leaders agree on Action Plan to
make Europeʹs cities smarter.” Twit‐
ter, 14. Oktober 2013, https://twit‐
ter.com/ EU_Commission/status/389
71739019780915.
European Commission [EU Commission].
14.10.2013. European companies and
regional leaders agree on Action Plan
to make Europeʹs cities smarter.
http://ow.ly/pN6QP @NeelieKrosEU
[Tweet], https: //twitter.com/EU_Co
mmission/status/38971739019780915.
Internetvideodateien:
Chicago APSA
Bundeszentrale für politische Bildung.
„Bundestagswahl: Überhangsman‐
date und Ausgleichsmandate.“
YouTube Video, 9. August 2013,
http://www.youtube.com/watch?v=
vhn24y30Lgc&feature=c4overview‐
vl&list=PL_GwdaKBblDzDXFMzd1
_gdX6yHt7JaLRo6, 16.10.2013.
Bundeszentrale für politische Bildung
[Bundeszentrale für politische Bil‐
dung/bpb]. 09.08.2013. Bundestags‐
wahl: Überhangsmandate und Aus‐
gleichsmandate [Video] http://www.
youtube.com/watch?v=vhn24y30Lgc
&feature=c4overview‐vl&list=PLGw
daKBblDXFMzd1_gdX6yHt7JaLRo6,
16.10.2013.
Facebook:
26
Chicago APSA
SPD‐Bundestagsfraktion. „So viele
Frauen hatte die SPD Bundestags‐
fraktion noch nie: 81 weibliche Abge‐
ordnete vertreten im 18. Deutschen
Bundestag die Interessen der Bürge‐
rinnen und Bürger.“ Facebook, 23.
Oktober 2013, https://www.face‐
book.com/photo.php?fbid=608874289
150941& set=a.14759820527 8554.220
52.144380008933707&type=1.
SPD‐Bundestagsfraktion. 23.10.2013. So
viele Frauen hatte die SPD Bundes‐
tagsfraktion noch nie: 81 weibliche
Abgeordnete vertreten im 18. Deut‐
schen Bundestag die Interessen der
Bürgerinnen und Bürger [Facebook
Post/Status Update] https://www.fa‐
cebook.com/photo.php?fbid=608874
289150941&set=a.14759820527 8554.2
2052.144380008933707&type=1.
6.7.4 E‐Books und Digitalisierungen
Viele regulär veröffentlichte Monographien und Beiträge aus Zeitschriften oder Sammelbänden liegen inzwischen auch in digitalisierter Form vor. Hinsichtlich der Zitierfähigkeit bei E‐Books gelten dieselben Anforderungen wie für alle anderen Quellen. In der Regel liegen E‐Books als Download im PDF‐Format vor. Es kann aber vorkommen, dass ein Verlag den Zugang zum E‐Book einschränkt. Solche Ein‐schränkungen betreffen meist die Downloadfunktion oder Einsehbarkeit des Do‐kumentes. Angaben und Darstellungen, insbesondere die Kennzeichnung der Sei‐tenzahlen, stimmen meist mit der Print‐Version des Dokumentes überein. Ihre Zi‐tierfähigkeit ist damit ohne weiteres möglich.
Problematisch wird es, wenn E‐Books in flexibleren Dateiformaten (z.B. .mobi, .epub) angeboten werden. Solche Formate lassen sich in entsprechenden Readern in ihrer Darstellung individuell anpassen (Schriftgröße, Zeilenabstand, Schrift‐breite, …) und entsprechen meist nicht mehr den Print‐Versionen. So fehlen meist eindeutige Seitenangaben, da das Dokument in seiner Länge und Darstellung vari‐iert. Das macht das Zitieren von E‐Books problematisch. Als zitierbare Quelle emp‐fehlen sich E‐Books von daher nur, wenn sie der Print‐Version entsprechen.
6.8 Audio‐Dokumente, visuelle Dokumente und audiovisuelle Dokumente
Auch Musik, Filme und Fotografien gehören zum Materialrepertoire sozialwissen‐schaftlicher Forschungsarbeiten. Wie aber belegt man solche Quellen? Im Prinzip folgt die Logik dem bereits Etablierten. Jedoch werden hier einige wertvolle Infor‐mationen ergänzt, welche garantieren, dass die Quelle in genau der gleichen Form wieder aufgefunden werden kann.
Wichtige Bestandteile der Angabe sind beispielsweise Verfasserinnen und Verfas‐ser (wie Produzenten und Produzentinnen, Regie etc.), Ausgabebezeichnung, phy‐sische Bezeichnung des Mediums (etwa CD‐Rom, DVD etc.), Gesamttitelangabe und er‐gänzende Angaben (z. B. Ausgabe mit Beiheft, limitierte Edition etc.).
27
Bei Bildern, die ja selten als Originalabzug vorliegen, sollte man den Fundort angeben. Verweist ein Zitat auf eine bestimmte Stelle im Film, ist die exakte Zeitan‐gabe nötig (das Gleiche gilt natürlich für ein bestimmtes Musikstück).20
Fotografie:
Chicago APSA
McCurry, Steve. Afghan Girl. Pecha‐
war/Pakistan 1984. Farbfotographie.
National Geographic, Titelseite, Juni
1985.
McCurry, Steve. Juni 1985. Afghan Girl,
Pechawar/Pakistan 1984, zuerst ver‐
öffentlicht von National Geographic,
Farbfotografie.
Filmangabe:
Chicago APSA
Trotta, Margarethe von (Regie). Hannah
Arendt: Ihr Denken veränderte die Welt.
Deutschland [u.a.]: Heimatfilm,
Amour Fou Luxembourg, MACT
Productions et al., Spielfilm, 2012.
DVD EuroVideo 2013, Dolby, PAL,
Widescreen Farbe, 108 min.
Trotta, Margarethe von (Regie); Katz, Pa‐
mela und Margarethe von Trotta
(Drehbuch); Sukowa, Barbara und
Axel Milberg (Darst.). 2012. Hannah
Arendt. Ihr Denken veränderte die
Welt, Deutschland [u.a.]: Heimatfilm,
Amour Fou Luxembourg, MACT
Productions et al., Spielfilm, DVD Eu‐
roVideo 2013, Dolby, PAL, Wi‐
descreen Farbe, 108 min.
Tonaufnahme:
Chicago APSA
Andert, Reinhold, Autor und Komponist.
Alte und neue Nummern 1970 – 2003.
Berlin: BuschFunk, 2004. 2 CDs in
Kassette.
Andert, Reinhold (Texte, Kompositionen).
2004. Alte und neue Nummern 1970 –
2003, Berlin: BuschFunk, 2 CDs in
Kassette.
6.9 Literaturverwaltungsprogramme Literaturverwaltungsprogramme sind Werkzeuge, die Verwaltung und Organisa‐tion von Literaturbeständen zum wissenschaftlichen Arbeiten und auch eine kor‐rekte Zitation in der zu erstellenden Hausarbeit erleichtern. Derartige Programme besitzen zumeist Recherchefunktionen, die für die Suche nach Literatur auf eine Vielzahl an Datenbanken zurückgreifen können. Auch können gewünschte Litera‐turangaben auf einfache Weise in eine eigene Literaturdatenbank importiert wer‐
20 Vgl. Norbert Franck und Joachim Stary, Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine prak‐
tische Anleitung (Paderborn: Schöningh 2018), 190f.
28
den. Das lästige und fehleranfällige Abtippen der Angaben entfällt. Mit den Ver‐waltungsfunktionen solcher Programme können digitale und nicht‐digitale Litera‐turbestände einfach und übersichtlich sortiert und für die weitere Zitation verwen‐det werden. So ist es zumeist möglich, Schlagwörter zu vergeben, Texte zu kom‐mentieren und zugehörige Dokumente in der Anwendungssoftware abzulegen.
Über Verknüpfungen mit Textverarbeitungsprogrammen können die Literatur‐angaben darüber hinaus direkt in die Hausarbeit integriert werden. Die Erstellung und Formatierung des Literaturverzeichnisses erfolgen automatisiert. Dabei kann aus einer großen Zahl von Zitierstilen gewählt werden. Die Auseinandersetzung mit diesen Programmen bereits am Anfang des Studiums ist äußerst empfehlens‐wert. Nach einer sehr überschaubaren Einarbeitungszeit stellen Literaturverarbei‐tungsprogramme eine merkliche Arbeitserleichterung dar.
Das Angebot an kostenlosen und kommerziellen Programmen (z. B. Citavi, Endnote, RefWorks, Zotero) ist groß. Über das Rechenzentrum können Studierende und Angestellte der CAU Kiel auf eine kostenfreie Lizenz von Citavi zurückgreifen. Diese Campuslizenz ist zeitlich begrenzt, wird durch einen Produktschlüssel frei‐geschaltet und regelmäßig verlängert. Hierzu wird eine E‐Mail‐Adresse der Uni‐versität (stu‐Account) benötigt. Voraussetzung für die Installation von Citavi ist die Verwendung eines Windows‐Betriebssystems. Im Netz finden sich einige Übersich‐ten über die Vor‐ und Nachteile alternativer Literaturverwaltungslösungen, die auch mit Mac und Linux kompatibel sind. Weitere Informationen zu Citavi, der Campuslizenz an der Uni Kiel und einen Download der aktuellen Version finden Sie beim Rechenzentrum Universität Kiel (www.rz.uni‐kiel.de/de/angebote/soft‐ware/citavi/citavi).
II
Anhang
I Beispiel für ein Deckblatt
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Sozialwissenschaften
Bereich Politikwissenschaft
Wintersemester 2019/20
Basisseminar „Europäische Integration“
Lehrperson: Dr. Christiane Albrecht
Mainstreamparteien und der erwachende Riese –
Eine Untersuchung des Einflusses euroskeptischer Parteien
auf die Responsivität von Mainstreamparteien
Erik Meyer
Knooper Weg 173
24118 Kiel
Tel.: (0431) 12345678
Matrikel-Nummer: 654321
2. Fachsemester
Bachelor Politikwissenschaft/Soziologie
Kiel, 20.01.2020
III
II Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis/Gliederung
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Forschungsstand 2
3 Theorie: Strukturbestimmende Faktoren der DDR-Außenpolitik 3
3.1 Partei und Staat: Die Träger der DDR-Außenpolitik 4
3.1.1 Entscheidungszentrum: die „kooptative Elite“ des Politbüros 5
3.1.2 Vorbereitung und Umsetzung: Die staatlichen Organe 6
3.2 Die Ideologie und ihre Bedeutung für die praktische Außenpolitik 7
3.3 Außenpolitik im Ost-West-Konflikt 9
3.3.1 Der Faktor Sowjetunion 9
3.3.2 Die Einbindung in Warschauer Pakt und RGW 10
3.4 Der ungeliebte Nachbar Bundesrepublik 11
3.5 Ziele und Interessen der DDR-Außenpolitik 13
4 Analyse: 40 Jahre Außenpolitik der DDR 14
4.1 DDR-Außenpolitik bis zur Anerkennungswelle 14
4.2 Im Zeichen der internationalen Anerkennung: Die 1970er Jahre 17
4.3 Bis zum Ende: Außenpolitik der 1980er Jahre 20
5 Schlussbetrachtung: Außenpolitik und Herrschaft der SED 23
Anhang II
Literaturverzeichnis III
Achten Sie darauf, dass in ihrer Gliederung keine Unterpunkte „alleine“ stehen. Wenn es ein Kapi-tel 2.1 gibt, so muss es auch ein Kapitel 2.2 geben. Gleiches trifft auch für die dritte und vierte Gliederungsebene zu.
IV
III Checkliste für die Anfertigung einer Hausarbeit
Bereich A: „Fragestellung, Gliederung, Stringenz“
Liegt dem Text eine politikwissenschaftlich relevante und präzise Frage‐
stellung zugrunde und wird diese in der Einleitung genannt?
Ist der Aufbau/die Gliederung der Arbeit sinnvoll und führt Lesende
Schritt für Schritt tiefer in die Thematik ein?
Kommt die Arbeit zu einer begründeten Antwort auf die Fragestellung
und wird diese im Fazit dargelegt?
Wird die Frage‐ bzw. Themenstellung in der Arbeit logisch/stringent be‐
arbeitet? Ist ein roter Faden zu erkennen?
Ist ein eigenständiges Urteilsvermögen erkennbar?
Bereich B: „Fachliches“
Werden die zentralen Fachbegriffe definiert und richtig verwendet?
Wird das Thema in einschlägige politiktheoretische Ansätze eingeordnet?
Wird die relevante Literatur angemessen und umfassend berücksichtigt
und verarbeitet?
Wird überzeugend und fachlich argumentiert sowie der wesentliche
Fachinhalt gewichtet dargestellt?
Wird wissenschaftlich reflektiert gearbeitet und der Fachinhalt mehrper‐
spektivisch betrachtet?
Wird mit den Ergebnissen reflektiert und kritisch umgegangen? Werden
Schwächen und Grenzen der Arbeit klar benannt und diskutiert?
Bereich C: „Formalia“
Sind die Formalia (z.B. Zitierweise, Gestaltung der Literaturangaben,
Literaturverzeichnis, Layout) eingehalten worden?
Wie ist die Qualität der Darstellung zu beurteilen
(schriftlicher Ausdruck, Verständlichkeit, Orthographie)?
Ist der vorgegebene Umfang eingehalten worden?
V
IV Referate ‐ Zehn Ratschläge und ein Wort zu PowerPoint
1. Eine Absprache mit der Lehrperson hilft, Missverständnisse und Fehleinschätzungen zu vermei‐
den. Nutzen Sie deshalb die Sprechstunde.
2. Das Referat sollte bei einem Referenten/einer Referentin die Länge von 30 Minuten, bei zwei Vor‐
tragenden 40 Minuten nicht überschreiten. Maßgeblich sind natürlich die Regeln im Seminar! Es
ist vorteilhaft, das Referat mindestens einmal einer anderen Person probeweise vorzutragen –
das schärft Ihren Blick für die Länge, aber auch für die Struktur Ihres Vortrages.
3. Der Vortrag sollte frei vorgetragen, auf keinen Fall sollte er abgelesen werden.
4. Wenn es sich anbietet, sollte der Vortrag aufgelockert werden, etwa durch Zwischenfragen, ad‐
hoc‐Diskussionen, aktivierende Methoden etc.
5. Es ist oft Aufgabe des/der Vortragenden, ein Informations‐ oder Thesenpapier21 zur entsprechen‐
den Sitzung zur Verfügung zu stellen. Fragen Sie nach!
6. Eine ansprechende Visualisierung Ihres Vortrages wird erwartet. Denken Sie aber daran, dass
diese Visualisierung dazu dient, ihren Vortrag anschaulicher zu machen. Eine bunte „Diashow“
kann inhaltliche Schwächen nicht überdecken, sie werden im Gegenteil noch offenkundiger.
7. Achten Sie auf die Aktualität Ihrer Aussagen (Wahlergebnisse etc.).
8. Sie dürfen davon ausgehen, dass das Auditorium vorbereitet ist – mindestens, was den Standard‐
Text zur Vorbereitung angeht. Sie müssen deshalb nicht bei Adam und Eva anfangen.
9. Je stärker es Ihnen gelingt, über die reine Darstellung von Fakten hinauszugehen, desto interes‐
santer wird Ihr Vortrag werden. Also: Formulieren Sie eine These, die Sie zu begründen versu‐
chen! Suchen Sie nach Verknüpfungen zu analytischen Fragestellungen (z.B. Typ des Systems,
Besonderheiten und ihre Ursachen) und fragen Sie nach Kontinuität und Wandel.
10. Versuchen Sie, die Verschriftlichung Ihres Referates in kurzem Abstand zum Referatstermin an‐
zugehen – desto frischer ist Ihr Wissen und die Erinnerung an die Seminardiskussion.
Zur Nutzung von PowerPoint22:
Lassen Sie sich nicht von PowerPoint in die Ecke drängen. Sie sind der Mittelpunkt, nicht die
Bildschirmpräsentation. Nicht alles, was Sie sagen, muss auf einer Folie stehen. Setzen Sie
Folien gezielt nur dann ein, wenn Sie dem Publikum wirklich Wichtiges mitteilen wollen.
Machen Sie nicht den Folienvorleser. Überladen Sie die Folien nicht bis zur Unlesbarkeit,
schreiben Sie nicht nur vollständige Sätze.
Bauen Sie gezielt Zitate ein. Regen Sie Ihr Publikum zum Mitdenken an, steuern Sie es mit
Zitaten in die von Ihnen gewünschte Richtung oder leiten Sie so zum nächsten Thema über.
Drucken Sie sich Notizen aus, behalten Sie die Übersicht. Wenn Sie ungeübt im freien Spre‐
chen sind, schreiben Sie in Ihre Notizen ganze Sätze.
21 Zur Erstellung eines Thesenpapiers s. Anhang VII. 22 So Dieter Schiecke, übernommen aus: Hendrik Stuhl. „Folienschau mit albernen Bildchen.“ Frank‐
furter Allgemeine Zeitung 35, 10.02.2007. https://www.faz.net/aktuell/karriere‐hochschule/cam‐
pus/powerpoint‐praesentationen‐folienschau‐mit‐albernen‐bildchen‐1409086.html (zuletzt abge‐
rufen am 17.09.2020).
VI
V Kommentierte Bibliographie
Eine Kommentierte Bibliographie (KB) ist eine Literaturliste zu einem ausgewählten Thema. Ihre Aufgabe
besteht darin, eine bestimmte Anzahl von Büchern und Aufsätzen aus Zeitschriften oder Sammelbänden zu
bibliographieren. Zu jedem Titel, den Sie aufführen, verfassen Sie dann einen kurzen Kommentar (Faustfor-
mel: 5-10 Zeilen je Kommentar). Dabei wird nicht von Ihnen gefordert, dass Sie für die Bibliographie alle
Titel ganz lesen, die Sie kommentieren. Es kommt aber darauf an, dass Sie sich einen Eindruck gemacht haben,
der dazu ausreicht, eine sachgemäße KB zu erstellen.
Die KB soll damit der Übung wichtiger Tätigkeiten im wissenschaftlichen Studium dienen:
a) die zielgerichtete Suche nach geeigneter Literatur zu einem Thema, das Sie in einem Referat oder in
einer Hausarbeit bearbeiten wollen;
b) die Verarbeitung der Literatur gemäß der von Ihnen gewählten Fragestellung.
Die Anfertigung einer KB impliziert also nichts, was nicht ohnehin gemacht werden sollte, denn sie soll
a) der Einübung produktiven und effektiven Umgangs mit der Literatur dienen;
b) Sie anleiten, nicht „ziellos“ Bücher auszuleihen und Aufsätze zu kopieren, sondern zielgerichtet nach
geeigneten Texten zu suchen;
c) Ihnen zeigen, dass zu jeder wissenschaftlichen Arbeit gehört, sich einen Überblick über geeignete
Texte zu verschaffen;
d) Sie anregen, sich schon beim Lesen Gedanken darüber zu machen, was Sie mit dem jeweiligen Text
anfangen können und was nicht.
Bei der KB ist in der Regel nicht daran gedacht, dass Sie die Bücher und Aufsätze detailliert rezensieren. Eine
stichwortartige Bearbeitung reicht aus, sofern deutlich wird, was Sie sagen wollen. Achten Sie in jedem Fall
auf korrekte bibliographische Angaben. Diese können von den Beispielen dieser Broschüre durchaus abwei-
chen, aber verwenden Sie ein gebräuchliches System und halten Sie die Einheitlichkeit ein.
Auch wird nicht von Ihnen erwartet, dass Sie alles wissen und eine langjährige Forschungsdebatte in zwei
Sätzen zusammenfassen. Es geht vielmehr darum, dass Sie auf jeden Fall angeben,
a) worum es in dem Buch bzw. Aufsatz geht: Was ist das jeweilige Thema?
b) was das zentrale Anliegen des Textes ist: Wird ein zentrales Argument oder eine grundlegende These
erkennbar?
Diese Informationen können oft durch einen intensiven Blick auf Inhaltsverzeichnis, Einleitung und Schluss-
kapitel gewonnen werden.
Des Weiteren können Sie angeben, wobei Ihnen das Buch bzw. der Aufsatz nützlich ist: Welche Informationen
bzw. Thesen sind für Sie interessant? Selbstverständlich können Sie darüber hinaus weitere Kommentare ab-
geben, wenn Sie sachlich zu dem Text Stellung nehmen wollen (z.B. zur Verständlichkeit, zur Aktualität, zum
theoretischen Standpunkt etc.).
Noch ein Hinweis: Wenn sie bei jedem Titel den gleichen Kommentar schreiben könnten, dann war ihre Re-
cherche nicht erfolgreich. Vermutlich sind Sie dann über die Informationen eines Handbuchartikels nicht hin-
ausgekommen.
VII
VI Beispiel für eine kommentierte Bibliographie
Christian-Albrechts-Universität Kiel Institut für Sozialwissenschaften
Bereich Politikwissenschaft Wintersemester 2020/21
Basisseminar „Vergleichende Regierungslehre“ Dr. Christiane Albrecht
Kommentierte Bibliographie zum Thema
„Das politische System Großbritanniens. Grundlagen und aktuelle Entwicklungen“
1. Monographien und Sammelbände Döring, Herbert. 1993. Großbritannien. Regierung, Gesellschaft und politische Kultur. Opladen: Sprin-ger-Verlag. Übersicht über die Entwicklung der Demokratie und – parallel – der Gesellschaft in Großbritannien. Im Zentrum stehen die politische Kultur, das Parteiensystem sowie die Staatsorgane. Der Autor ist der An-sicht, dass Reformen innerhalb der alten Strukturen für GB eine große Herausforderung darstellen.
Löwenstein, Karl. 1967. Zur Gegenwartslage des britischen Parlamentarismus. Tübingen: JCB Mohr. Darstellung der historischen Linien, besonders aber der grundlegenden Reformfragen des britischen Parlamentarismus der 1960er Jahre. Im Zentrum steht die Frage nach Reformbedarf und -chancen in Bezug auf das Unterhaus. Zentrale Probleme seien Zeitnot der Parlamentarier, Überforderung durch neue technische Möglichkeiten, Redezeiten, Abstimmungsmodi sowie die berufliche Stellung der Parla-mentarier. Löwenstein beurteilt die Aussichten auf die Durchführung von Reformen sehr skeptisch.
(...)
2. Aufsätze Abromeit, Heidrun. 1995. „Volkssouveränität, Parlamentssouveränität, Verfassungssouveränität: Drei Realmodelle der Legitimation staatlichen Handelns.“ Politische Vierteljahresschrift 36: 49-66. Die in GB herrschende Parlamentssouveränität stelle einen internationalen Sonderfall dar, der sich strukturprägend auf das politische System auswirke. Gefahren sieht die Autorin darin, dass das Parla-ment zum reinen Legitimationsinstrument der Exekutive verkommen könne sowie im mangelnden Schutz des Individuums vor dem Staat. Tenor des Aufsatzes ist einerseits, dass die Unteilbarkeit des Parla-ments die europäische Integration behindere, andererseits, dass die im System angelegten radikalen Po-litikwechsel in der Praxis meistens ausblieben.
Döring, Herbert. 1997. „Politische Reformen von Thatcher bis Blair: Langsamer Abschied vom insula-ren Sonderweg?“ Aus Politik und Zeitgeschichte B 18/1997: 10-21. Das noch in den 50er Jahren zur Nachahmung empfohlene, in Wirklichkeit einen internationalen Son-derfall darstellende britische System sei auf dem Weg in die europäische Normalität. Döring erläutert u.a. an den Beispielen der Position der Gewerkschaften, des extremen Zentralismus früherer Zeiten und der europäischen Menschenrechtskonvention, wie, z.T. bereits in der Ära Thatcher, hauptsächlich aber unter Tony Blair, die Besonderheiten des Systems langsam geschwächt werden. (…)
VIII
VII Thesenpapier
Christian-Albrechts-Universität Kiel Institut für Sozialwissenschaften Bereich Politikwissenschaft Wintersemester 2020/21 Basisseminar „Die schriftliche Arbeit in der Politikwissenschaft“ Dr. Christiane Albrecht
Lieschen Müller: Das Thesenpapier 20.11.2020
Bedenken Sie, auf welche Art und Weise sich Ihr Vortrag und Ihr „Thesenpapier“ am besten ergänzen, um ein Maximum an Information zu vermitteln. Zu unterscheiden sind mindestens folgende Varianten, die jedoch auch ineinander übergehen können: 1. Ein Thesenpapier besteht im engeren Sinne aus zu begründenden und diskussionswürdigen Thesen, die knapp
formuliert spiegelstrichartig aufgelistet werden können und mit stichwortartiger Zusatzinformation versehen werden können.
- wenig Text auf der Seite - eventuell bewusst Platz für Eintragungen lassen - eher zu Beginn des Referates austeilen 2. Neben dieser Art von Thesenpapier gibt es noch das Informationspapier, das Hintergrundinformation bereithält
und auch wesentlich Entlastungsfunktion wahrnehmen kann. Hier können Sie detailliert etwa Jahreszahlen und Fakteninformationen auflisten, mit denen Ihr zeitlich knapp bemessener Vortrag überladen wäre.
- 1990 Die deutsche Wiedervereinigung hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Anfertigung von Thesenpapie-ren
- 1992 Klassisch ist die Formulierung Albrecht Christians: „Thesenpapier oder nicht, das ist hier die Frage“ - 1998 Bei der Wahl des Thesenpapiers 1998 gewinnt das „Thesenpapier im engeren Sinne“ vor dem „Thesenpa-
pier im weiteren Sinne“ mit 68 zu 4 Stimmen. Deutliche Ablehnung findet das regional auftretende „Thesenpapier in gar keinem Sinne“.
Wichtig: Die beste Garantie, sich die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu verscherzen, besteht im voreiligen Austeilen detaillierter Informationsblätter, die oftmals noch während der Sitzung mit dem befriedigenden Gefühl des „Abhef-tens“ und der Perspektive des näheren Studierens in besseren Zeiten beiseitegelegt werden.
3. Nicht unbedingt als eigenständiger Typus, aber auch erwähnenswert: Das „interaktive“ Thesenpapier. Hier können
Sie verschiedene didaktische Elemente und Visualisierungen einsetzten: - Klassisch ist der Lückentext, bei dem die Zuhörer während des Referates wichtige Informationen selbst ________
müssen - Bei einigen Themen bieten sich Schaubilder, Organigramme, Pfeildiagramme, Karten, Illustrierungen an - Zudem können etwa Original-Texte von Klassikern zusammengestellt werden, um sie gemeinsam als „Arbeits-
blatt“ zu besprechen Zu vermeiden sind Thesenpapiere auf denen schlicht die Gliederung des Vortrages steht. Bedenken Sie, dass Ihre Zuhörer das Thesenpapier als Ansatzpunkt für weitere, eigenständige Nacharbeitung des Themas nutzen sollen. Deshalb ist bei einem Thesenpapier auch die Angabe weiterführender bzw. benutzter Literatur uner-lässlich. Typfehler, formale Mängel und stilistischer Murks sind auf dieser Visitenkarte Ihrer wissenschaftli-chen Expertise in jedem Fall zu vermeiden. Es gilt: You never get a second chance for a first impression. Literatur:…selbstverständlich formal korrekt.
IX
VIII Ausgewählte Grundlagenliteratur
Hinweis: Werke, die auch als E‐Book über den Katalog der Kieler Universitätsbiblio‐
thek verfügbar sind, sind mit einem gekennzeichnet! Da sich der Bestand der UB
regelmäßig verändert, lohnt sich ein Blick in den Katalog, ob neue Titel hinzugekom‐
men sind.
Einführungen in das (politik‐) wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben
Baglione, Lisa A. 2020. Writing a Research Paper in Political Science. A Practical Guide to
Inquiry, Structure, and Methods. Los Angeles, u.a.: CQ Press, SAGE Publications Ltd.
Franck, Norbert und Joachim Stary (Hrsg.). 2013. Die Technik wissenschaftlichen Arbei‐
tens. Eine praktische Anleitung, 17. Aufl. Paderborn: Schöningh.
Plümper, Thomas. 2012. Effizient schreiben. Leitfaden zum Verfassen von Qualifizierungsar‐
beiten und wissenschaftlichen Texten, 3., vollst. überarb. Aufl. München: Oldenbourg.
Schlichte, Klaus und Julia Sievers. 2015. Einführung in die Arbeitstechniken der Politik‐
wissenschaft, 3. Aufl. Opladen: Springer VS.
Simonis, Georg und Helmut Elbers. 2011. Studium und Arbeitstechniken der Politikwissen‐
schaft, 2. Aufl. Opladen: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Stykow, Petra, Janet Mackenzie, Nikolas Moosauer und Christopher Daase. 2012. Po‐
litikwissenschaftliche Arbeitstechniken, 2. Aufl. Paderborn: Fink.
Stykow, Petra. 2020. Politikwissenschaftlich arbeiten. Paderborn: Fink.
Einführungen in sozialwissenschaftliche Methoden
Baur, Nina und Jörg Blasius (Hrsg.). 2014. Handbuch Methoden der empirischen Sozial‐
forschung. Wiesbaden: Springer VS.
Clark, William Roberts, Matt Golder und Sona N. Golder. 2013. Principles of Comparative
Politics, 2. Aufl. Washington, D.C.: CQ Press.
Döring, Nicola und Jürgen Bortz. 2016. Forschungsmethoden und Evaluation in den So‐
zial‐ und Humanwissenschaften, 5. vollst. überarb. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer.
Johnson, Janet Buttolph und H. T. Reynolds. 2012. Political Science Research Methods, 7.
Aufl. Los Angeles: CQ Press.
King, Gary, Robert O. Keohane und Sidney Verba. 1994. Designing Social Inquiry. Scien‐
tific Inference in Qualitative Research. Princeton, N.J.: Princeton University Press.
Lauth, Hans‐Joachim, Gert Pickel und Susanne Pickel. 2015. Methoden der vergleichen‐
den Politikwissenschaft. Eine Einführung, 2., aktual. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag für
Sozialwissenschaften.
X
Einführungen in die Politikwissenschaft
Alemann, Ulrich von. 2013. Grundlagen der Politikwissenschaft. Ein Wegweiser, 3. Aufl.
Opladen: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Bernauer, Thomas, Detlef Jahn, Patrick Kuhn und Stefanie Walter. 2018. Einführung
in die Politikwissenschaft, 4. Aufl. Baden‐Baden: UTB.
Berg‐Schlosser, Dirk und Theo Stammen. 2013. Politikwissenschaft. Eine grundlegende
Einführung, 8. Aufl. Baden‐Baden: Nomos.
Frantz, Christiane und Klaus Schubert. 2010. Einführung in die Politikwissenschaft, 2.
Aufl. Berlin: LIT.
Hofmann, Wilhelm, Nicolai Dose und Dieter Wolf. 2015. Politikwissenschaft, 3. Aufl.
Konstanz: UTB.
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Christian-Albrechts-Universität zu KielPolitikwissenschaftInstitut für Sozialwissenschaften