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BWL für Juristen WS 2009/10
Ak.OR Dr. Ursula Müller
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Sprechstunde im WintersemesterMo 11-14 hMi 12-13 hC 520
Klausur am Ende des Semesters17. Februar 14-15 h HS 5
Unterlagen: HP Fachstudienberatung BWLBenutzername: BWLjuraPasswort: BJ0910
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Literatur: Herbert Hax, Unternehmen und Unternehmer in der Marktwirtschaft, 2005
„ Dieses Buch wendet sich an Leser, die sich über ihre Alltagserfahrung hinaus Klarheit über die Funktionsweise von Unternehmen und über die Rolle von Unternehmern und Unternehmen in der Marktwirtschaft ver-schaffen wollen, ohne sich auf besondere Kenntnisse im Bereich ökonomischer Theorien und betriebswirtschaftlicher Techniken stützen zu können.“
Weiterführend: Neus, Werner, Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 6. Aufl. 2009Richter/Furubotn, Neue Institutionenökonomik, 3. Aufl. 2003
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1.Unternehmen und Unternehmer
2.Interessenpluralismus und Unternehmensverfassung
3.Produktion und Absatz4.Finanzierung und Risiko5.Erfolgsmessung6.Information, Kontrolle und
Anreize
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Überblick
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Unternehmen und Unternehmer•Produktion von Gütern und
Dienstleistungen•Marktwirtschaftliche Unternehmen
zeichnen sich v.a. durch vier Merkmale aus1. Entscheidungsautonomie, keine staatliche Planung2. einheitliche Leitung3. Verbindung zu Absatz- und Beschaffungsmärkten4. Führung in erwerbswirtschaftlicher Absicht
Unternehmen
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•Was bedeutet in diesem Zusammenhang Autonomie?
•Inwiefern sind die Handlungsmöglichkeiten eines Unternehmens eingeschränkt?
Unternehmen
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Wettbewerb
•Wettbewerb auf Angebotsseite prägend•Behauptung der Unternehmen auf
Absatzmarkt•Absatzmarkt: Kunde kann das günstigste
Angebot wählen Leistungsdruck auf Unternehmer - und Arbeitnehmerseite
•Versuch der Ausschaltung durch Kartelle
Unternehmen
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Koordination ökonomischer Aktivitäten
•Koordination durch den Markt•Koordination durch Hierarchie
Zwei Koordinationsformen existieren nebeneinander!
•Charakteristisch für Marktwirtschaft: Dispositionen autonomer Akteure , Steuerung durch die Preise• Koordination der Aktivitäten im
Unternehmen durch Hierarchie
Unternehmen
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Transaktionskosten •Ökonomische Theorie nach Ronald Coase (1937, The Nature of the Firm)
•Beide Koordinationsformen sind mit Transaktionskosten verbunden
•Hierarchie: unvollständige Information, je größer das Unternehmen, desto höher die TK
•Markt: Vertragskosten, höhere TK bei spezifischen Investitionen
•Hybride Formen der Koordination (O. Williamson, FAZ 14.10.09)
Unternehmen
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Erwerbswirtschaftliche Orientierung
• In der Marktwirtschaft i.d.R, aber auch „Non-Profit-Unternehmen“
•Diskussion: Gewinnmaximierung vs. Gemeinwohl
•Problem der Definition „Gemeinwohl“•Marktwirtschaft + Rahmenbedingungen• (Einschränkungen von Marktmacht, Schutz
von Arbeitnehmern und Verbrauchern)•Verschiedene Aspekte des Wettbewerbs
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Wer ist Unternehmer? I
•Unternehmen ≠ Unternehmer•Eigentümer, Geschäftsführer,
Rechtsformen•Der Unternehmer hat eine maßgebliche
Leitungsfunktion und ist nicht generell an Weisungen eines Vorgesetzten gebunden.
•Er trifft Entscheidungen die auf lange Sicht den Kurs des Unternehmens bestimmen.
Unternehmer
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Rechtsformen
EU PG KapG
Beschreibung EU führt sein Unternehmen allein, haftet für sämtliche Schulden auch mit seinem Privatvermögen (PV)
OHG: jeder Gesellschafter haftet wie beim EUKG: Komplementäre wie OHGKommanditisten sind sog. „Teilhafter“GbR: Haftung wie bei OHG
Prinzip der Selbstorganschaft
GmbH: festes Stammkapital mind. 25.000€ (100€)AG: festes Grundkapital mind. 50.000€ (1 €)Das Gesellschaftsvermögen haftet in voller Höhe
Prinzip der Fremdorganschaft
Gesetzliche Regelungen
§§ 1-104 HGB §§ 105-177 HBG GmbH-GesetzAktiengesetz
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Dynamischer Unternehmer
•setzt neue Kombinationen durch•gründet Unternehmen•verändert Produktionsprozesse•erschließt neue Märkte•tritt in direkten Kampf mit den
Konkurrenten
Josef Schumpeter (1912), Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung
Unternehmer
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Statischer Wirt
•passt sich Gegebenheiten an und versucht Nutzen daraus zu ziehen
•ordnet die Unternehmenstätigkeit planvoll
ein erfolgreicher Unternehmer muss die Eigenschaften beider Unternehmertypen miteinander vereinigen können
Unternehmer
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Motive unternehmerischen Handelns
• Intrinsische Motive
• Schöpferischer Gestaltungsdrang
• Freude an Bewältigung v. Aufgaben u. Herausforderungen
• Betätigungsdrang• Genugtuung durch
Erfolg Motive in der Tätigkeit selbst liegend
• Extrinsische Motive
• Erwerbsstreben (ökon. Theorie)
• Streben nach Macht u. Einfluss
• Befriedigung durch Anerkennung und Prestige
Motive liegen nicht direkt in der Tätigkeit selbst
Motive unternehmerischen
Handelns
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Motive unternehmerischen Handelns II
Streben nach finanziellem Erfolg das wichtigste Motiv unternehm. Handelns, weil alle anderen extrinsischen und intrinsischen Motive direkt oder indirekt mit dem finanz. Erfolg zusammenhängen
•nur finanzieller Erfolg ermöglicht zusätzliche Investitionen und Gewinnen neuer Kapitalgeber
Motive unternehmerischen
Handelns
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Konflikte zwischen persönlichen und unternehmerischen Motiven• bei Trennung von Eigentum und
Geschäftsführung Konfliktpotenzial zw. eigenen extrinsischen Motiven des Unternehmers (z. B. Macht u. Einfluss) und dem Erfolgsziel des Unternehmensmögl. Entgegenwirkung durch Kopplung der Entlohnung des Unternehmers an Erfolg des Unternehmens
trotzdem: Konfliktmöglichkeiten nie ganz zu vermeiden Kontrolle der Geschäftsführung unvermeidbar
Gegenstand des Corporate Governance!
Motive unternehmerischen
Handelns
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Risiken und Gefahren• Risiken und Gefahren tragen in 1.Linie die
Eigentümer Verluste belasten sie zuerst• Aber auch erhebliches Risiko für Unternehmer –
Geschäftsführer, die nicht Eigentümer sind - Negative finanzielle Konsequenzen- Persönliche Niederlage
Reputationsverlust
• Risiken stehen positive Anreize entgegen: hohe Entlohnung und persönl. Befriedigung durch schöpferische Arbeit und den eintretenden Erfolg
• Aktuelles Thema: Höhe der Managerbezüge• FAZ 25.10.09, Seite 31
Motive unternehmerischen
Handelns
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Bedeutung v. Unternehmern allg.• Unternehmer sind alle Personen, die
Gestaltungs-spielraum haben und diesen nutzen• Unternehmer spielen in allen
Wirtschaftsordnungen eine Rolle (sogar in sozialistischen Systemen bei Spielraum für Innovationen
• Aber: keine Wirtschaftsordnung gibt dem Unternehmen eine so zentrale Rolle wie die Marktwirtschaft:er ist die dynamische Antriebskraft für die wirtschaftliche Entwicklung
Motive unternehmerischen
Handelns
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Bedeutung von Innovationen•Kritikpunkt an Innovation: Bedürfnisse
würden oft erst durch neue Produkte geweckt;aber: Produkte können sich nur durchsetzen, wenn das Bedürfnis danach schon latent vorlag (z.B. Buchdruck, Eisenbahn)
•Kaufbereitschaft potentieller Kunden als einziger Bewertungsmaßstab für Innovator, der Idee entwickeln will? Innovationen sind unersetzlich für den Unternehmer selbst sowie für unser gesamtes Wirtschaftssystem
Motive unternehmerischen
Handelns
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Strukturwandel und Reallokation von Ressourcen• Was ist Allokation?• Verteilung von knappen
Ressourcen (bspw. Arbeitskräfte) auf die verschiedenen Möglichkeiten der Produktion von Gütern
• Ziel: größtmöglicher Nutzen der Güterproduktion – zur Befriedigung der Konsumenten & Produzenten
• Was ist eine effiziente Allokation?
• Verfügbare Ressourcen werden voll & bestmöglich eingesetzt = Marktgleichgewicht
• Veränderung der äußeren Gegebenheiten führen zu einem Ungleichgewicht, dann erfolgt eine Reallokation
• = Widerherstellung eines neuen Marktgleichgewichts
Strukturwandel und Reallokation von
Ressourcen
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Bsp. Einführung einer technischen Innovation
• Arbeitskräfte werden durch Kapitalgüter substituiert: Maschinen ersetzen Arbeitskräfte → Erhöhung der Produktivität, aber Ressourcen werden frei
• Entwertung der Kapitalgüter und des Humankapitals
• Problem: zu wenige Arbeitsplätze• Lösung: effiziente Allokation, ist Reallokation
vollzogen → erhöhte Produktion = höheres Wohlstandsniveau
Strukturwandel und Reallokation von
Ressourcen
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![Page 24: BWL für Juristen WS 2009/10 Ak.OR Dr. Ursula Müller](https://reader030.vdocuments.pub/reader030/viewer/2022032804/56812a52550346895d8d9fe8/html5/thumbnails/24.jpg)
Strukturwandel: Die Rolle von Unternehmen
technische Innovationen und Änderung der Wettbewerbsverhältnisse führen zu einem→ Strukturwandel
Reallokation: neue Muster der Spezialisierung und internationalen Arbeitsteilung bilden sich heraus
Forderung nach staatlicher Strukturpolitik Probleme, statt dessen dezentraler Suchprozess Unternehmer suchen in eigener Initiative nach
Marktchancen (Trial and Error) Probleme von Subventionen Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik Angebotspolitik
Strukturwandel und Reallokation der
Ressourcen
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![Page 25: BWL für Juristen WS 2009/10 Ak.OR Dr. Ursula Müller](https://reader030.vdocuments.pub/reader030/viewer/2022032804/56812a52550346895d8d9fe8/html5/thumbnails/25.jpg)
Beteiligung von Unternehmen an der Realallokation
• Viele kleine Einzelpläne, das Risiko trägt das Unternehmen und seine Kapitalgeber = Prinzip der Dezentralität
• Suchprozess zur Wiederherstellung des Marktgleichgewichts nach dem Prinzip des „Trial and Error „→ viele Versuche, einige müssen abgebrochen werden, da Fehlversuche
Strukturwandel und Reallokation von
Ressourcen
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Realität
•Staat unterstützt innovative Entwicklungen mit Subventionen – wenn Fehlentwicklung → weitere Förderung(≠ Prinzip „Trial and Error“)
•Fehler, denn Erschwerung des Strukturwandels
Strukturwandel und Reallokation von
Ressourcen
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![Page 27: BWL für Juristen WS 2009/10 Ak.OR Dr. Ursula Müller](https://reader030.vdocuments.pub/reader030/viewer/2022032804/56812a52550346895d8d9fe8/html5/thumbnails/27.jpg)
•Anreize für unternehmerische Tätigkeiten müssen gegeben sein
•Subventionen nicht unbedingt notwendig•Mehr Privatisierung von Unternehmen•Angebotspolitik
Strukturwandel und Reallokation von
Ressourcen
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![Page 28: BWL für Juristen WS 2009/10 Ak.OR Dr. Ursula Müller](https://reader030.vdocuments.pub/reader030/viewer/2022032804/56812a52550346895d8d9fe8/html5/thumbnails/28.jpg)
Fazit
•Initiativen von Unternehmen werden benötigt
•→ Schaffung von Angeboten auf Märkten, einfachere Bewältigung von Wachstums-schwächen, Strukturkrisen & Eindämmung von Arbeitslosigkeit
Fazit
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