Digitalisieren erfordert Kommunizieren
Michael „Pul“ Paulsen
ASQF-PM Day Nürnberg, 28.6.2017
Convey in the face of Conway!
Vorstellung
28.06.2017 2
Qualität ist lebenswichtig – auch für Marken
■ Wir sorgen dafür, dass Patienten
nicht unnötig viel Angst haben,
wenn sie in die „Röhre“ müssen
■ Unser Claim: Qualität sichert Erfolg!
■ Wenn der Name Ihres Services
einen so guten Ruf hat wie
Siemens, haben Sie es geschafft
■ Wir helfen Ihnen dabei gerne mit
unserer Erfahrung weiter!
3 28.06.2017
Tod durch Digitalisierung
■ Verpassen der digitalen Disruption
ist keine Option, s.Dampfmaschine
■ Auch zu spät darf man nicht sein…
■ Aber schlechte Digitalisierung kann
den Tod einer Marke herbeiführen –
schneller als Sie glauben
■ Zu langsam, nicht verfügbar, nicht
sicher, nicht zuverlässig, nicht
benutzbar, nicht integrierbar, you
name it…
■ Qualität muss nicht teuer sein –
aber an Qualität zu sparen, kann
schnell sehr teuer werden
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Wer von Ihnen trägt Verantwortung?
~70% * Anteil der IT-Projekte, die laut Chaos-Report der Standish Group
scheitern oder deutlich ihre Ziele verfehlen. Diese Quote ist seit
1994 mehr oder weniger stabil
Wie fühlen sich Ihre Projekterfolge an?
So?
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Oder so?
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Warum eigentlich nicht so?
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Controller gewinnen keine Kriege!
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Worum geht es? e
Richtig! Die berühmte „time-to-market“
■ time: Schnell liefern zu können sichert Marktanteile
■ to: Wir müssen uns proaktiv bewegen
■ market: Wir müssen flexibel auf dem Markt interagieren
Schnell, proaktiv, flexibel? Richtig, das nennt man agil 28.06.2017 12
Vollkommener Markt?
„Vollkommener Markt“
■ Theoretisches Modell der
Volkswirtschaftslehre
■ Transparenz über Angebot und
Nachfrage
■ Homogenität des Angebots
■ Keine Zugangshürden (z.B.
räumlich, zeitlich, inhaltlich)
■ Sofortige Reaktion aller
Marktteilnehmer
Mit der Digitalisierung setzen wir uns
Chancen und Risiken des Marktes
aus
Kommt das bekannt vor?
If you can‘t convey
you won‘t stay!
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Wer hat schon seine optimale time-to-market?
Oder andersrum gefragt: Wer glaubt, nichts
mehr optimieren zu können?
Übertragen Sie schon oder rauschen Sie noch?
Was bedeutet das für unser Thema „Convey in the face of Conway“?
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Wo ist das Signal-Rausch-Verhältnis besser?
Klarer Sieger! Marktbeschicker
fokussieren sich darauf, ihre
Produkte an den Mann zu
bringen
Projekt- / Prozessorganisationen
neigen dazu, sich nicht an
veränderte Marktgegebenheiten
anpassen zu können
Überflüssige Aktivitäten erzeugen unnötiges Rauschen. Sie sind nicht nur
Verschwendung, sondern gefährden den Unternehmenserfolg 28.06.2017 16
Ein einfacher Kreislauf. Wie rund läuft es bei Ihnen?
Kunde/ Markt
(Digitale)
Geschäftsidee
Auslieferbares
Produkt
Auf dem Markt
verfügbarer
Service
time-to-market bei digitalen Profis
■ Neue Features dauern Stunden bis
Wochen, nicht Monate oder länger
■ Teilweise werden zig Software-
Versionen pro Tag ausgerollt
■ Amazon testet die Akzeptanz von
Features im Echteinsatz und baut
ggf. zurück
■ Verfügbarkeit, Benutzbarkeit,
Robustheit und Durchsatz sind
buchstäblich Tagesgeschäft – und
da bei extrem hoher Elastizität
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2. Convey your
business idea
3. Convey your
system
4. Convey your
service
1. Observe
your market
Stell Dir vor, Du könntest neue Geschäftsideen in wenigen Tagen umsetzen.
Verschwendend geringe Probleme?
Ursachen von „Rauschen“:
■ Redundante Entscheidungen
■ Automatisierbare, aber manuell
durchgeführte Tätigkeiten
■ Fehlende oder zu späte
Korrektur von Fehlern
■ Kompetenzgerangel
■ Know-How-Rückstand
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Fast alle Probleme
korrelieren mit nicht mehr
passenden Organisations-/
Kommunikationsstrukturen
(Conways Law)
Warum haben viele Projekte kaum eine Chance mitzuhalten?
Warum nicht von digitalen Start-Ups lernen?
Typisch für Conways Law: Dinge werden nicht in Frage
gestellt, Verbesserungspotenziale nicht erkannt.
Daher hilft ein Blick auf Start-Ups wie Google(sic!), da sie
niemals Vor-Internet-Strukturen hatten.
Ein Ding sie zu knechten Stell Dir vor, Du schreibst Anforderungen, jeder versteht sie, jeder hält sich dran und
Du kannst das jederzeit überprüfen – und dabei sparst Du noch Zeit und Geld!
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Best Practice: Behavior Driven Design (BDD) Die Wunderwaffe für nachhaltige Beschleunigung und Qualitätssteigerung
In a nutshell:
■ Eine gemeinsame Spezifikation
statt Trennung in Anforderungen,
Design, Testspezifikation usw.
■ Computer- und menschenlesbar
■ Frühzeitige Kommunikation der
beteiligten Rollen
■ Testgetriebene Entwicklung, aber
die Tests sind abnahmerelevant
■ Sofortige automatische Tests, auch
für Regression
■ Lebende Dokumentation
Vorteile:
■ Abbau extremer Redundanzen
■ Einsparung von Aufwand und Zeit
■ Vermeidung von Inkonsistenzen
■ Frühes gemeinsames Verständnis
■ Vermeidung teurer Fehlerschleifen
■ Miteinander statt „über-den-Zaun“
■ Inhärent automatisiert
■ Status zu jedem Build,
■ Regression wird sofort entdeckt
■ Steuerung durch Abnahmekriterien
■ Deutliche Reduktion von Defects
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Webinar zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=AagB8PQ9o9s
Der Code ist die Wahrheit – und damit schön, oder? Stell Dir vor, Deine Entwickler schreiben Code, der stabil läuft, der kaum Wartung
braucht und den fast jeder lesen kann – und dabei sparst Du noch Zeit und Geld!
Was rauscht
denn hier
so?
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Best Practice: Funktionale Programmierung (FP) Das Paradigma für ungeahnte Entwicklerproduktivität und Systemstabilität
In a nutshell:
■ Orientiert sich an der Reinheit
mathematischer Funktionen
■ Extrem konzise („Was“ statt „Wie“)
■ Nebeneffektfrei
■ Vorhersagbar/testbar
■ Verteilbar
■ Komponierbar
■ Etablierte Sprachmigrationen
■ Java -> Scala
■ C# -> F#
Vorteile:
■ Deutlich konziserer Code
■ Reduktion von Coding/Wartung im
Umfang von > 50% möglich
■ Z.T. für Fachexperten verständlich
■ Mentale Last reduziert
■ Komplexere Funktionalität möglich
■ Immutability ist Standard
■ Code wird beherrschbar
■ „Heisenbugs“ unwahrscheinlicher
■ Ideale Voraussetzung für reaktive,
verteilbare Systeme
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Webinar zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=mz2DPe4oSzQ
Ist doch logistisch, oder? Stell Dir vor, Du könntest lauffähige Software verschicken, und die kommt weltweit so
an, wie Du sie eingepackt hast – und dabei sparst Du noch Zeit und Geld!
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Best Practice: CI/CD-Pipelines und Docker Die Deployment – und Betriebsinfrastruktur der Cloud und für „Zuhause“
In a nutshell:
■ Vollautomatisierte Build-/Deploy-
Prozesse über beliebig viele Stages
■ Etablierte Werkzeuge wie Jenkins
■ CI selbst auch in der Cloud möglich
■ Automatisierte QS/Doku etc. auf
jeder Stage
■ Docker
■ De facto-Standard
■ Deklarative Systembeschreibung
■ Container-basierte Virtualisierung,
rasend schneller Start
■ Transparente Skalierbarkeit
Vorteile:
■ Vollautomatisierung
■ Deutliche Beschleunigung
■ Keine Abhängigkeit von manuellen
Eingriffen
■ Vermeidung von Fehlern („DB-
Schema nicht angepasst“)
■ System auf allen Stages konsistent
■ Virtualisierung mit Docker
■ Neue Systeme in Millisekunden
ohne Aufwand erstellbar, auch auf
dem Entwicklerrechner
■ „Cloud-fähig“
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Synergie 2.0: Share your economy! Stell Dir vor, Du könntest Deine Angebote nahtlos mit anderen integrieren und nach
und nach optimieren und jeder benutzt sie, weil sie Teil des digitalen Marktes sind.
Das funktioniert nur, wenn man
kein Unternehmensmonolith
ist, sondern in marktrelevanten
Microservices denkt.
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Best Practice: Microservices & Co. Für Digitalisierung müssen Sie wie das Internet denken und strukturieren
In a nutshell:
■ Self-contained services
■ Konzeptionell geschlossen
■ Shared nothing, dadurch beliebig
verteilbar, skalierbar etc.
■ Einfach verwendbar und
integrierbar (Standards beachten!)
■ Integration über
■ UIs (i.d.R. SPAs oder Apps)
■ Streaming-/Event-basierte
Prozesse
Vorteile:
■ Völlig unabhängige Entwicklung
■ Höhere Businessagilität durch
Orientierung am ROI
■ Etablierte Interaktionspattern
■ Einfache Interaktion mit internen
oder externen Partnern
■ Immanent asynchron
■ Reduzierte Abhängigkeit
■ Graceful degradation
27 28.06.2017
Webinar zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=mF5nyEYqUPc
Aber das heißt ja…
Nieder mit den Gartenzäunen?
Lieber nicht. Akzeptieren Sie Conways Law, respektieren Sie die Leistung und
Grenzen bestehender Organisationen, auch wenn sie in bizarrer Weise an
Kleingartenkolonien erinnern.
Legen Sie lieber einen neuen kleinen etwas chaotischeren Garten an – und lassen
sie jeden nach seinen eigenen Möglichkeiten mitgärtnern. 28.06.2017 29
Zusammengefasst
■ time-to-market und Marktrelevanz sind überlebenskritisch
■ Digitaler Markt und Sharing economy erfordern neues Denken und
Zusammenarbeiten
■ Bestehende Organisationen sind dazu nur begrenzt fähig (Conways Law)
■ Parallel neue Strukturen etablieren mit Fokus auf effektive, rauscharme
Kommunikation im gesamten Lebenszyklus
■ Best Practices von den großen Internet Playern lernen!
■ Eine Kultur des gegenseitigen Lernens etablieren
■ Agil werden (und bleiben!)
Jeder ist verantwortlich, Mißstände zu benennen und beseitigen
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If she can, you can!
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Bildquellen
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Vielen Dank für Ihr Interesse!
33 28.06.2017
Michael „Pul“ Paulsen Principal Consultant
Standortleiter Stuttgart