Kanton ZürichDirektion der Justiz und des InnernGemeindeamt
Das neue Namensrecht im ZGB –Das neue Namensrecht im ZGB –
ein Jahrhundert bis zur Gleichstellungein Jahrhundert bis zur Gleichstellung
Referat von lic. iur. Harry Lütolf, Jur. Sekretär mbA beim Gemeindeamt des Kantons Zürich
7. Nationale Tagung der Schweizerischen Konferenz der Schlichtungsstellen nach Gleichstellungsgesetz (SKS) am22. November 2012 in Winterthur
GEMEINDEAMT
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Vorgeschichte
bis ins 18. Jh.:bis ins 18. Jh.:Keine Namensregeln.
Jeder behält seinen Namen.
Ende 18./Anfang 19. Jh.:Ende 18./Anfang 19. Jh.:Privatrechtskodifikationen.
Deutsch-Schweiz Frau muss Name übernehmen.
Romandie/TI Frau fügt ihren Namen bei.
ZGB 1907:ZGB 1907:Ganze Schweiz Frau muss Name
übernehmen.
Neues Eherecht 1984:Neues Eherecht 1984:Aktuelle Regelung Pflicht
mit eingeschränkten Ausnahmen.
Neues Namensrecht 2011:Neues Namensrecht 2011:Zurück zu den Anfängen…
Harry Lütolf
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3 Harry Lütolf
Name der Ehegatten: Regel
Neues NamensrechtNeues Namensrecht Bisheriges NamensrechtBisheriges Namensrecht
EheschliessungEheschliessung
(aZGB Art. 160 Abs. 1)
EhescheidungEhescheidung
(aZGB Art. 119 Abs. 1)
EhescheidungEhescheidung
(nZGB Art. 119, 1. Teilsatz)
EheschliessungEheschliessung
(nZGB Art. 160 Abs. 1)
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Harry Lütolf
Name der Ehegatten: Ausnahme
Neues NamensrechtNeues Namensrecht
Eheschliessung:Eheschliessung:Gemeinsamer Name(nZGB Art. 160 Abs. 3)
Ehescheidung:Ehescheidung:Namenswechsel(nZGB Art. 119, 2. Teilsatz)
Tod eines Ehegatten:Tod eines Ehegatten:Namenswechsel(nZGB Art. 30a)
Übergangsrecht:Übergangsrecht:Namenswechsel(nSchlT ZGB Art. 8a)
Bisheriges NamensrechtBisheriges Namensrecht
Eheschliessung:Eheschliessung:
aZGB Art. 160 Abs. 2
Tod eines Ehegatten:Tod eines Ehegatten:
Keine Regelung.
Übergangsrecht:Übergangsrecht:
aSchlT ZGB Art. 8a
Ehescheidung:Ehescheidung:
aZGB Art. 119 Abs. 1
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Amtliche Namen nach Eheschluss
Huber Müller
Huber Müller
Huber-Müller
Müller-Huber
Müller Huber
Müller
Müller Huber
Müller-Huber
Huber-Müller
Huber Müller
Huber
Harry Lütolf
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«Eheliche» Kinder«Eheliche» Kinder
(Vermutung der Vaterschaft des (Vermutung der Vaterschaft des
Ehemannes, ZGB Art. 255)Ehemannes, ZGB Art. 255)
«Aussereheliche» Kinder«Aussereheliche» Kinder
(Kinder unverheirateter Eltern)(Kinder unverheirateter Eltern)
LedigLedigname der Mutter wird
zum Familienname des Kindes
(nZGB Art. 270a Abs. 1).
Name der Eltern Name der Eltern unungleich:gleich:
Eltern bestimmen bei
Eheschluss einen ihrer
LedigLedignamen (nZGB Art. 160 Abs. 3
& nZGB Art. 270 Abs. 1).
Name der Eltern gleich:Name der Eltern gleich:
Gemeinsamer Name der Eltern
wird zum Familienname der
Kinder (nZGB Art. 270 Abs. 3).
WechselWechsel(nZGB 270 Abs. 2)
DispensDispens(nZGB 160 Abs. 3 Satz 2)
Wechsel auf LedigLedigname des
Vaters bei gemeinsamer
elterlicher Sorge (nZGB 270a Abs.
2).
Wechsel auf LedigLedigname des
Vaters bei alleiniger elterlicher
Sorge (nZGB Art. 270a Abs. 3).
MitwirkunMitwirkungg
(nZGB 270b)
FristFristfakultativfakultativ
Harry Lütolf
Familienname der gemeinsamen Kinder
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Kindername: Tückische Konsequenzen
Konstellation:Konstellation: Frau hat Kinder aus Vorehe, Name des Ex-Gatten der Frau hat Kinder aus Vorehe, Name des Ex-Gatten der
Kinder wegen beibehalten, Geburt eines weiteren Kindes mit Kinder wegen beibehalten, Geburt eines weiteren Kindes mit
anderem Mann (ehelich oder ausserehelich).anderem Mann (ehelich oder ausserehelich).
Konstellation:Konstellation: Gleiche Konstellation wie oben, aber statt Gleiche Konstellation wie oben, aber statt
Ehescheidung Tod des Ehegatten (Witwe).Ehescheidung Tod des Ehegatten (Witwe).
Konstellation:Konstellation: Das Kindesverhältnis des Kindes zum Ehegatten der Das Kindesverhältnis des Kindes zum Ehegatten der
Mutter wird gerichtlich aufgehoben.Mutter wird gerichtlich aufgehoben.
Harry Lütolf
Konsequenz: Konsequenz: Aktueller Familienname der Mutter kann nicht auf
das neugeborene Kind übertragen werden.
Konsequenz: Konsequenz: Aktueller Familienname der Mutter und Witwe
kann nicht auf das neugeborene Kind übertragen werden.
Konsequenz: Konsequenz: Das Kind erhält als Familienname zwingend den
Ledigname der Mutter (kein gemeinsamer Name mit Mutter oder
leiblichem Vater).
GEMEINDEAMT
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Übergangsrecht beim Kindername
«Eheliche» Kinder«Eheliche» Kinder
Bei Namenswechsel eines Bei Namenswechsel eines
Ehegatten auf seinen Ehegatten auf seinen
LedigLedigname:name:
Namenswechsel des Kindes
bei Erklärung der Eltern binnen
Jahresfrist seit Inkrafttreten
(nSchlT ZGB Art. 13d Abs. 1).
«Aussereheliche» Kinder«Aussereheliche» Kinder
Bei bestehender gemeinsamer
elterlicher Sorge oder
alleiniger Sorge des Vaters:
Namenswechsel des Kindes
bei Erklärung der Eltern oder
des Vaters binnen Jahresfrist
seit Inkrafttreten (nSchlT ZGB Art.
13d Abs. 2).
Harry Lütolf
GEMEINDEAMT
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Vergessen Sie alles, was gesagt wurde…
Behördliche Behördliche
NamensänderungNamensänderung
Neuer Art. 30 Abs. 1 ZGB:Neuer Art. 30 Abs. 1 ZGB:
Namensänderung neu aus
«achtenswerten» «achtenswerten» Gründen statt
wichtige Gründe.
Internationaler SachverhaltInternationaler Sachverhalt
Rund die HälfteHälfte aller in der
Schweiz registrierten Ehe-
schliessungen haben einen
binationalenbinationalen Bezug. Oft kommt
hier ausländisches Namens-ausländisches Namens-
recht recht zur Anwendung (Art. 37
IPRG). Das gilt sowohl für in der
Schweiz als auch im Ausland
geschlossene Ehen (Art. 32 IPRG).
Harry Lütolf
GEMEINDEAMT
10 Harry Lütolf
Exkurs I: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften
Erstmalige Regelung der NamensführungErstmalige Regelung der Namensführung
Eintragung der Partnerschaft:Eintragung der Partnerschaft:
Beibehaltung des Namens als Regel (nPartG Art. 12a Abs. 1)
Übernahme des Ledignamens als Ausnahme (nPartG Art. 12a Abs. 2)
Auflösung der eingetragenen Partnerschaft Auflösung der eingetragenen Partnerschaft (nPartG Art. 30a)(nPartG Art. 30a)::
Beibehaltung des Namens als Regel
zurück zum Ledignamen als Ausnahme
nZGB Art. 119, 2. Teilsatz
Übergangsrecht:Übergangsrecht:
Übernahme des Ledignamens (nPartG Art. 37a)
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Exkurs II: Bürgerrecht
Harry Lütolf
Neue Grundsätze beim BürgerrechtNeue Grundsätze beim Bürgerrecht
1. Grundsatz: Beibehaltung des Bürgerrechts1. Grundsatz: Beibehaltung des Bürgerrechts
«Jeder Ehegatte behältbehält sein Kantons- und Gemeindebürgerrecht.»
(nZGB Art. 161a)
2. Grundsatz: Das Bürgerrecht der Kinder 2. Grundsatz: Das Bürgerrecht der Kinder folgt dem Namenfolgt dem Namen
Gemeinsame Kinder (nZGB Art. 271 und nBüG Art. 4 Abs. 2)
Adoptivkinder (nZGB Art. 267a)