Das neue Rechnungslegungsrecht vs. Eingeschränkte Revision
Christian Feller
Dipl. Wirtschaftsprüfer
Partner, Merkli & Partner AG
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Inhaltsübersicht
• Ziel der eingeschränkten Revision
• Auswirkungen des neuen Rechnungslegungsrechts auf die eingeschränkte Revision
• Wesentliche Bewertungsfragen, Entscheidungsspielräume
• Zusätzliche Prüfungshandlungen
• Schlussfolgerung
Ziele
• Sie wissen, in welchen gesetzlichen Neuerungen noch Ermessensspielräume bestehen,
• Sie wissen, wie sich das neue Rechnungslegungsrecht auf die eingeschränkte Revision auswirkt,
• Sie wissen, was heute bereits vorgekehrt werden kann,
• Sie wissen, worauf Sie bei der Umstellung achten müssen.
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Ziel der eingeschränkten Revision (1)
4
Ziel der Eingeschränkten Revision einer Jahresrechnung ist eine Aussage des Revisors darüber, ob er auf Sachverhalte gestossen ist, die ihn zum Schluss veranlassen, dass die Jahresrechnung sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes nicht in allen wesentlichen Punkten Gesetz und Statuten entsprechen.
Ziel der eingeschränkten Revision (2)
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Grundsätzliche Prüfungsziele
• Vorhandensein
• Rechte und Verpflichtungen
• Eintritt
• Vollständigkeit
• Bewertungen
• Erfassung und Periodenabgrenzung
• Darstellung und Offenlegung
Ziel der eingeschränkten Revision (3)
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Typische Prüfungshandlungen
• Befragungen
• Analytische Prüfungshandlungen
• Angemessene Detailprüfungen
Gesetzliche Neuerungen (1)
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Schwellenwerte Bisher Ab 1. Januar 2012
Bilanzsumme > CHF 10 Millionen > CHF 20 Millionen
Umsatz > CHF 20 Millionen > CHF 40 Millionen
Vollzeitstellen(Jahresdurchschnitt)
> 50 > 250
• Geltung für JR ab GJ 2012, daher Prüfung im Jahr 2013
Achtung: relevant laufendes Geschäftsjahr und Vorjahr!
Revisionsrecht
Gesetzliche Neuerungen (2)
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Revisionsrecht
Grössenkriterien
• Die Grössenkriterien verändern sich massiv
• Revisionsform kann häufig von der ordentlichen in die
eingeschränkte Revision gewechselt werden
Chancen
• Chance für Kleinanbieter dürften sich aufgrund der Veränderung
der Grössenkriterien steigern
• Möglichkeit von Doppelmandaten ergibt sich
Gesetzliche Neuerungen (3)
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Rechnungslegungsrecht
• Rechtsformneutrale Ausgestaltung
• Grössenkriterien sind massgebend
• Offene Fragen vorhanden, wie geht man in der Praxis damit um?
Einfluss auf die eingeschränkte Revision
• Das neue Recht verstehen (Beurteilung darüber)
• Übergang vom alten zum neuen Recht
• Bewertungen
• Darstellung und Offenlegung
• Revisionsart
Aufbau des neuen Rechts (1)
Das Rechnungslegungsrecht ist neu wie folgt geregelt:
32. Titel des Obligationenrechts
Kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung
• Allgemeine Bestimmungen (Art. 957 – Art. 958)
• Jahresrechnung (Art. 959 – Art. 960)
• Rechnungslegung für grössere Unternehmen (Art. 961)
• Abschluss nach anerkanntem Standard zur Rechnungslegung
(Art. 962)
• Konzernrechnung (Art. 963)
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Aufbau des neuen Rechts (2)
Sicht Buchhalter / Verwaltungsrat
• Bestimmung der Bewertungsansätze (Ermessensspielräume)
• Geistiger Vater der Jahresrechnung
Sicht Revision
• Überprüfung der Bewertungsansätze
• Prüfgegenstand ist die Jahresrechnung
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Eingeschränkte Revision; Prüfungsziel Bewertung
• Neue Bewertungsregeln müssen erkannt werden,
damit diese auch beurteilt werden können
• Im Bereich der möglichen Bewertungsarten bestehen
noch unterschiedliche Auffassungen
• Bewertungen können sich auf sämtliche Positionen in
der Bilanz und Erfolgsrechnung auswirken
• Achtung: Grundsatz der Stetigkeit muss beachtet
werden
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JR – Bewertung (1)
Grundsatz der Bewertung ist wie folgt (OR 960);
• Einzelbewertung (in der Regel)
• Keine Unterscheidung in Bezug auf die Bewertung
zwischen Umlauf- und Anlagevermögen
• Vorsichtige Bewertung, darf aber die zuverlässige
Beurteilung der wirtschaftlichen Lage nicht verhindern
(Vorsichtsprinzip)
• Bei Anzeichnen einer Überbewertung muss eine
Überprüfung der Werte vorgenommen und allenfalls
angepasst werden (Imparitätsprinzip)
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JR – Bewertung (1)
Erstbewertung
• Bei ihrer Ersterfassung müssen die Aktiven höchstens
zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten
bewertet werden.
Folgebewertung
• In der Folgebewertung dürfen Aktiven nicht höher
bewertet werden als zu den Anschaffungs- oder
Herstellungskosten. Vorbehalten bleiben
Bestimmungen für einzelne Arten von Aktiven.
JR – Bewertung (2)
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Besonderheiten bei Folgebewertungen aus Sicht der eingeschränkten Revision
Aktiven mit beobachtbaren Marktpreisen
In der Folgebewertung dürfen Aktiven mit Börsenkurs oder einem
anderen beobachtbaren Marktpreis in einem aktiven Markt zum
Kurs oder Marktpreis am Bilanzstichtag bewertet werden, auch
wenn dieser über dem Nennwert oder dem Anschaffungswert liegt.
Wer von diesem Recht Gebrauch macht, muss alle Aktiven der
entsprechenden Positionen der Bilanz, die einen beobachtbaren
Marktpreis aufweisen, zum Kurs oder Marktpreis am Bilanzstichtag
bewerten. Im Anhang muss auf diese Bewertung hingewiesen
werden.
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JR – Bewertung (3)
Der Gesamtwert der entsprechenden Aktiven muss für
Wertschriften und übrige Aktiven mit beobachtbarem Marktpreis
je gesondert offengelegt werden. Werden Aktiven zum
Börsenkurs oder zum Marktpreis am Bilanzstichtag bewertet, so
darf eine Wertberichtigung zulasten der Erfolgsrechnung gebildet
werden, um Schwankungen im Kursverlauf Rechnung zu tragen.
Solche Wertberichtigungen sind jedoch nicht zulässig, wenn
dadurch sowohl der Anschaffungswert als auch der allenfalls
tiefere Kurswert unterschritten würden. Der Betrag der
Schwankungsreserven ist insgesamt in der Bilanz oder im
Anhang gesondert auszuweisen.
JR – Bewertung (4)
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möglicheKategorisierung gemäss
Interpretation der Autoren
Vermögenswert
Kann aufgrund vergangener Ereignisse darüber verfügt werden ?Ja Nein
Ist ein Mittelzufluss wahrscheinlich?
JaNein
Kann der Wert verlässlich geschätzt werden?
Ja
Nein
Nichtbilanzierungsfähig
Als Aktivum zu bilanzieren
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Direkt für betriebliche Hautptätigkeit genutzte Aktiven
Zu Anlagezwecken gehaltene Aktiven
Bewertung höchstens zu Anschaffungskostenabzüglich betriebs-
wirtschaftlich benötigten Abschreibungen und Wertberichtigungen*
Besteht für das entsprechende Gut ein aktiver Markt mit einem beobachtbaren
Börsenkurs oder Marktpreis?
Nein Ja
Wahlrecht
Marktbewertung(mit oder ohne Wertberichtigung
zum Ausgleich für Kursschwankungen, sogenannte
Schwankungsreserve)
* Bestehen konkrete Anzeichen einer Überbewertung so sind die Werte zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen (Art. 960 Abs.3 OR)
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JR – Bewertung (5)
Aufgabenstellung Wertschriften
Die Gesellschaft hat per 30.09.2011 Wertschriften erworben. Der Kaufpreis für die Wertschriften beträgt CHF 150‘000. Bei den Wertschriften handelt es sich um 100 Aktien zum Kaufpries von CHF 1‘000 an der Nettas AG und 100 Aktien à CHF 500 an der Kugel AG. Beide Aktien werden an der Börse gehandelt.
Der Kurs der Aktien hat sich nun bis zum Bilanzstichtag verändert.
1. Wie müssen die Aktien bilanziert werden, wenn der Kurspreis der Nettas AG CHF 980 und der der Kugel AG 650 beträgt.
2. Welche Prüfungshandlungen nehmen Sie aus Sicht der eingeschränkten Revision bei Ihrem Kunden vor?
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JR – Bewertung (6)
Lösungsvorschlag Bewertung der Wertschriften
Bilanzierung per 30.09.2011Anschaffungskosten100 * CHF 1‘000 = CHF 100‘000100 * CHF 500 = CHF 50‘000
Bilanzierung per 31.12.2011Folgebewertung -> Einzelbewertung!
Nettas AG – Zwingende Behandlung:100 * CHF 980 = CHF 98‘000
Kugel AG – mögliche VariantenVariante 1: 100 * CHF 500 = CHF 50‘000Variante 2: 100 * CHF 650 = CHF 65‘000Variante 3: 100 * CHF 650 = CHF 65’000
mit Schwankungsreserve von CHF 15’000 19
JR – Bewertung (7)
Lösungsvorschlag vorzunehmende Prüfungshandlungen
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JR – Bewertung (8)
Besonderheiten bei Folgebewertungen aus Sicht der eingeschränkten Revision
• Vorräte
Liegt in der Folgebewertung von Vorräten und nicht fakturierten
Dienstleistungen der Veräusserungswert unter Berücksichtigung
noch anfallender Kosten am Bilanzstichtag unter den
Anschaffungs- oder Herstellungskosten, so muss dieser Wert
eingesetzt werden.
Als Vorräte gelten Rohmaterial, Erzeugnisse in Arbeit, fertige Erzeugnisse und Handelsware
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JR – Bewertung (9)
Aufgabenstellung Vorräte
Die Sicherheitsfirma SAFE ist im Überwachungs- und Sicherheitsbereich tätig. Die angefangenen Arbeiten (31.12.10: Fr. 600‘000.--; 31.12.11: Fr. 960‘000.--) sind zu Herstellkosten bewertet und beinhalten direkt Lohnkosten zuzüglich 20% für anteilige allgemeine Kosten. Der Netto-Marktwert dieser angefangenen Arbeiten übersteigen die Herstellkosten mit Ausnahme des Auftrages GREEN. Beim Auftrag GREEN ist der Netto-Marktwert nur Fr. 38‘000.– (HK: Fr. 48‘000.--)
1. Mit welchem Wert müssen die Vorräte in die Bilanz 2011 eingehen?
2. Welche Prüfungshandlungen würden Sie bei einer eingeschränkten Revision vornehmen?
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JR – Bewertung (10)
Lösungsvorschlag Bewertung der Vorräte
Grundsatz der Einzelbewertung
Der Auftrag GREEN muss um CHF 10‘000 reduziert
werden.
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JR – Bewertung (11)
Lösungsvorschlag vorzunehmende Prüfungshandlungen
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JR – Bewertung (12)
Lösungsvorschlag vorzunehmende Prüfungshandlungen
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JR – Bewertung (13)
Passiven
• Verbindlichkeiten müssen passiviert werden, wenn sie durch
vergangen Ereignisse bewirkt wurden, ein Mittelabfluss
wahrscheinlich ist und ihre Höhe verlässlich geschätzt werden
kann.
• Verbindlichkeiten müssen zum Nennwert eingesetzt werden.
• Lassen vergangene Ereignisse einen Mittelabfluss in künftigen
Geschäftsjahren erwarten, so müssen die voraussichtlich
erforderlichen Rückstellungen zulasten der Erfolgsrechnung
gebildet werden.
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JR – Bewertung (14)
Rückstellungen dürfen zudem insbesondere gebildet
werden für:
• regelmässig anfallende Aufwendungen aus
Garantieverpflichtungen;
• Sanierungen von Sachanlagen;
• Restrukturierungen;
• die Sicherung des dauernden Gedeihens des
Unternehmens.
Nicht mehr begründete RST müssen nicht aufgelöst werden Aus Sicht der eingeschränkten Revision müssen die stillen
Reserven erkannt werden, damit eine Nettoauflösung auch im Anhang gezeigt wird. 27
JR – Bewertung (15)
28
JR – Bewertung (16)Prüfungshandlungen bei einer eingeschränkten Revision
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JR – Bewertung (17)
Handlungsempfehlungen Revisor
• Interpretationsspielräume vorhanden, insbesondere Vorsicht bei
Gesellschaften mit „Potential“ zu OR 725
• Bewertungsansätze vom Kunden vor der Revision schriftlich
verlangen
• Grundsatz der Stetigkeit muss eingehalten werden. Gemäss
Übergangsbestimmungen kann bei der erstmaligen Anwendungen
darauf verzichtet werden.
• Die Absichten des Kunden verstehen
• Schlussbesprechungsprotokoll mit Bewertungsfragen erstellen
• Geistiger Vater der Jahresrechnung ist und bleibt der
Verwaltungsrat -> Bewertungsentscheide
Prüfungsziel Darstellung und Offenlegung
• Neue Gliederungsvorschriften müssen erkannt
werden, damit diese auch beurteilt werden können
• Neuerungen im Bereich Bilanz, Erfolgsrechnung und
anhang vorhanden
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Darstellung und Offenlegung (1)
Darstellung und Offenlegung (2)
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Geschäftsbericht
Jahresrechnung
- Anhang Zusatzangaben- Geldflussrechnung
Lagebericht
allgemein
nur für grössere Unternehmen
- Erfolgsrechnung- Bilanz
Innerhalb von 6 Monatennach Ablauf GJ zu erstellenund zuständigem Organzur Genehmigung vorzulegen.Vom Vorsitzenden des obersten Leitungs- oderVerwaltungsorgans und vonder für die Rechnungslegungzuständigen Person zu unter-zeichnen.
JR – Bilanz (1)
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AKTIVEN
UMLAUFVERMÖGEN
Flüssige Mittel 130'502 69'045
Kurzfristig gehaltene Aktiven mit Börsenkurs 60'000 30'000
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 900'500 1'000'001
Übrige kurzfristige Forderungen 92'000 70'000
Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen 1'200'000 950'000
Aktive Rechnungsabgrenzungen 19'000 24'000
TOTAL UMLAUFVERMÖGEN 2'402'002 2'143'046
in % der Bilanzsumme 65.7% 63.5%
ANLAGEVERMÖGEN
Finanzanlagen 105'000 101'000
Beteiligungen 120'000 120'000
Sachanlagen 880'000 850'000
Immaterielle Werte 150'000 160'000
Nicht einbezahltes Aktienkapital 0 0
TOTAL ANLAGEVERMÖGEN 1'255'000 1'231'000
in % der Bilanzsumme 34.3% 36.5%
TOTAL AKTIVEN 3'657'002 3'374'046
JR – Bilanz (2)
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PASSIVEN
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 799'503 750'045
Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 250'000 240'100
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 25'000 21'500
Passive Rechnungsabgrenzungen 35'000 31'000
Rückstellungen (kurzfristig) 45'500 40'000
TOTAL KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 1'155'003 1'082'645
in % der Bilanzsumme 31.6% 32.1%
LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL
Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 950'000 850'000
(davon mit Rangrücktritt: CHF 0 / CHF 0)
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 150'000 130'000
Rückstellungen sowie vom Gesetz vorgesehene ähnliche Positionen 405'000 305'000
TOTAL LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL 1'505'000 1'285'000
in % der Bilanzsumme 41.2% 38.1%
TOTAL FREMDKAPITAL 2'660'003 2'367'645
in % der Bilanzsumme 72.7% 70.2%
JR – Bilanz (3)
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EIGENKAPITAL
Aktienkapital 500'000 500'000
Gesetzliche Kapitalreserve 20'000 20'000
Gesetzliche Gewinnreserve 94'068 90'000
Reserven für eigene Aktien 10'000 0
Aufwertungsreserven 0 0
Freiwillige Gewinnreserven/ (kumulierte Verluste) 382'931 396'401
Eigene Aktien -10'000 0
TOTAL EIGENKAPITAL 996'999 1'006'401
in % der Bilanzsumme 27.3% 29.8%
JR – Erfolgsrechnung (1)
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ERFOLGSRECHNUNG (Variante 1: Gesamtkostenverfahren) in CHF
2013 in % 2012 in %Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 10'099'043 100.0% 9'950'000 100.0%Bestandesänderungen an unfertigen und fertigen Erzeugnissensowie an nicht fakturierten Dienstleistungen
50'100 -67'000
Materialaufwand -8'000'100 -7'999'500 Bruttogewinn 2'149'043 21.3% 1'883'500 18.9%
Personalaufwand -1'100'020 -999'700
Übriger betrieblicher Aufwand -750'000 -723'000 Betriebliches Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 299'023 3.0% 160'800 1.6%
Abschreibungen auf Positionen des Anlagevermögens -87'020 -77'100
Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens 0 0Betriebliches Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 212'003 2.1% 83'700 0.8%Finanzaufwand -58'550 -47'000 Finanzertrag 15'300 4'156 Betriebliches Ergebnis vor Steuern 168'753 1.7% 40'856 0.4% Betriebsfremder Aufwand 0 0 Betriebsfremder Ertrag 0 0
Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand -100'000 0 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag 0 0 Jahresergebnis vor Steuern 68'753 0.7% 40'856 0.4%
Direkte Steuern -18'155 -9'500 Jahresgewinn / (Jahresverlust) 50'598 0.5% 31'356 0.3%
JR – Erfolgsrechnung (2)
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ERFOLGSRECHNUNG (Variante 2: Umsatzkostenverfahren)
in CHF
2013 2012
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 10'099'043 9'950'000
Anschaffungs- oder Herstellungskosten der verkauften Produkte und Leistungen -9'191'040 -9'163'148
Verwaltungsaufwand und Vertriebsaufwand -696'000 -703'152
Finanzaufwand -58'550 -47'000
Finanzertrag 15'300 4'156
Betriebsfremder Aufwand 0 0
Betriebsfremder Ertrag 0 0
Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand -100'000 0
Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag 0 0
Direkte Steuern -18'155 -9'500
Jahresgewinn / (Jahresverlust) 50'598 31'356
In obiger Erfolgsrechnung sind folgende Aufwendungen enthalten:
Personalaufwand -1'100'020 -999'700
Abschreibungen auf Positionen des Anlagevermögens -87'020 -77'100
Wertberichtigungen auf Positionen des Anlagevermögens 0 0
JR – Anhang (1)
Anhang
• Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze, soweit diese nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind;
• Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz und der Erfolgsrechnung;
• den Gesamtbetrag der aufgelösten Wiederbeschaffungsreserven und der darüber hinausgehenden stillen Reserven, soweit dieser den Gesamtbetrag der neugebildeten derartigen Reserven übersteigt, wenn dadurch das erwirtschaftete Ergebnis wesentlich günstiger dargestellt wird;
• Weitere vom Gesetz verlangte Angaben.
37
Aus Sicht der eingeschränkten Revision, Aufstellung über
stille Reserven zwingend verlangen.
JR – Anhang (2)
38
ANHANG in CHF
Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze
Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften des Schweizer Gesetzes, insbesondere der Artikel über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obligationenrechts (Art. 957 bis 962) erstellt.
Die Rechnungslegung erfordert vom Verwaltungsrat Schätzungen und Beurteilungen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten im Zeitpunkt der Bilanzierung, aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen könnten. Der Verwaltungsrat entscheidet dabei jeweils im eigenen Ermessen über die Ausnutzung der bestehenden gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzierungsspielräume. Zum Wohle der Gesellschaft können dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen über das betriebswirtschaftlich benötigte Ausmass hinaus gebildet werden.
JR – Anhang (3)
Der Anhang muss weiter folgende Angaben enthalten, sofern diese nicht bereits aus der Bilanz oder Erfolgsrechnung ersichtlich sind:
•Firma oder Name sowie Rechtsform und Sitz des Unternehmens;
•eine Erklärung darüber, ob die Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt nicht über 10, über 50 beziehungsweise über 250 liegt;
•Firma, Rechtsform und Sitz der Unternehmen, an denen direkte oderwesentliche indirekte Beteiligungen bestehen, unter Angabe desKapital- und des Stimmenanteils;
•Anzahl eigener Anteile, die das Unternehmen selbst und dieUnternehmen, an denen es beteiligt ist, halten;
•Erwerb und Veräusserung eigener Anteile und die Bedienungen, zu denen sie erworben oder veräussert wurden;
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JR – Anhang (4)
• der Restbetrag der Verbindlichkeiten aus kaufvertragsähnlichen Leasinggeschäften und anderen Leasingverpflichtungen, sofern diesenicht innert zwölf Monaten ab Bilanzstichtag auslaufen oder gekündigt werden können;
• Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen;
• Der Gesamtbetrag der für Verbindlichkeiten Dritter bestellten Sicherheiten;
• Je der Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten Aktiven sowie der Aktiven unter Eigentumsvorbehalt;
• Rechtliche oder tatsächliche Verpflichtungen, bei denen ein Mittelabflussentweder als unwahrscheinlich erscheint oder in der Höhe nicht verlässlich geschätzt werden kann (Eventualverbindlichkeit);
40 Bisher: nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten
JR – Anhang (5)
• Anzahl und Wert von Beteiligungsrechten oder Optionen auf solche Rechte für alle Leistungs- und Verwaltungsorgane sowie für die Mitarbeitenden;
• Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen oder periodenfremder Positionen der Erfolgsrechnung;
• Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag;
• Bei einem vorzeitigen Rücktritt der Revisionsstelle:die Gründe, die dazu geführt haben.
41
Risikobeurteilung nur noch, sofern eine ordentliche Revision durchgeführt
wird. Und dann nur im nicht der Prüfung unterliegendem Lagebericht
Aufzeigen von wesentlichen Ereignissen nach dem Bilanzstichtag
JR – Anhang (6)
42
Prüfungshandlungen bei einer eingeschränkten Revision
JR – Anhang (7)
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
(positive oder negative Ereignisse):
• Auslöser am/vor Bilanzstichtag gegeben: Erfassung in der
Jahresrechnung;
• Auslösende Ursache nach Bilanzstichtag: Offenlegung mit
Schätzung der finanziellen Auswirkung erforderlich, sofern
wesentlich;
• Beispiele: Akquisitionen, Verkaufsabsichten einer Sparte, neuer
Rechtsstreit etc.
43
JR – Anhang (8)
44
Prüfungshandlungen bei einer eingeschränkten Revision
JR – Anhang (9)
Neuerungen
• Offenlegung von Bewertungsgrundsätzen
• Angaben über Vollzeitstellen;
• Rechtliche oder tatsächliche Verpflichtungen;
• Erklärungen zu einzelnen Positionen in der Jahresrechnung
(Beispiel ausserordentliche oder einmalige und periodenfremde
Ereignisse);
• Angaben zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag;
• Keine Angaben zum Brandversicherungswert wie bisher;
• Keine Risikobeurteilung (bei einer eingeschränkten Revision);
45
JR – Anhang (10)
46
Handlungsempfehlungen Revisor
• Neuerungen im Bereich Anhang frühzeitig mit dem Prüfkunden
besprechen
• Anpassung der Prüfungshandlungen, neue Offenlegungen,
Offenlegungen sind nicht mehr notwendig
Zusätzlicher Einzel-Abschluss nach anerkanntem Standard
(True and Fair View) notwendig sofern:
• Publikumsgesellschaft, wenn Börse dies verlangt
• Genossenschaften mit > 2‘000 Genossenschaften
• Stiftungen, die gemäss Gesetz zur ordentlichen Revision verpflichtet sind
• Gesellschafter die mindestens 20% des Grundkapitals vertreten dies
verlangen
• 10% der Genossenschafter oder 20% der Vereinsmitglieder können dies
verlangen
• Jeder Gesellschafter/Jedes Mitglied mit persönlicher Haftung oder
Nachschusspflicht kann dies verlangen
Abschluss immer als zusätzlicher Abschluss zum handelsrechtlichen
Abschluss, d.h. keine Relevanz für Besteuerung47
Anerkannter Standard (1)
Aktueller Entwurf zur
Verordnung über die anerkannten Standards zur
Rechnungslegung (VASR):
•Swiss GAAP FER
•IFRS
•IFRS für KMU
•US GAAP (momentan nur für Unternehmen welche US GAAP
schon anwenden, später Anwendung nicht mehr möglich, aber
momentan umstritten, gemäss Florian Zihler (Bundesamt für Justiz)
wahrscheinlich, dass uneingeschränkt zugelassen)
Abschluss unterliegt ordentlicher Revision
(auch wenn aufgrund von Verlangen von Minderheit erstellt)48
Anerkannter Standard (2)
Übergangsfrist (1)
49
• Einführung per 01.01.2013 mit einer 2jährigen Übergangsfrist
• Vorherige Einführung erlaubt
• Einfluss auf die Jahresrechnung ist zu prüfen
• Während der Übergangsfrist kann auf den Grundsatz der
Stetigkeit verzichtet werden
• Frühzeitige Vorbereitung erleichtert Einführung
Übergangsfrist (2)
50
Bisher aktivierte Gründungskosten
• Gemäss den Übergangsbestimmungen kann auf die Stetigkeit
verzichtet werden
• Gründungskosten dürfen nach dem neuen Recht nicht mehr
aktiviert werden (kein Nutzen)
• Im ersten Jahr bei der Anwendung NRLG Recht ist kein
Nutzenzufluss mehr vorhanden
-> Gründungskosten sind im Umstellungsjahr erfolgswirksam über
die Erfolgsrechnung auszubuchen.
Wesentlichste ausgesuchte Neuerungen (Bilanz)
• Aktiven mit Börsenkurs/Marktpreis dürfen zu diesen Werten
angesetzt werden (Offenlegung im Anhang)
• Gründungs- und Kapitalerhöhungs- und Organisationskosten
sind erfolgswirksam zu erfassen
• Verbindlichkeiten müssen zum Nominalwert bewertet werden.
• Eigene Aktien sind als Minusposten im Eigenkapital zu zeigen
• Stille Reserven sind nach wie vor erlaubt51
Fazit (1)
Wesentlichste ausgesuchte Neuerungen (Anhang)
• Bilanzierungsgrundsätze sind im Anhang zu beschreiben
• Keine Risikobeurteilung mehr bei der eingeschränkten
Revision
Mögliche Auswirkungen sind frühzeitig zu überprüfen
(anerkannter RL Standard)
KMU Freundlichkeit durch die Schwellenwerterhöhung mit
Sicherheit verstärkt.
52
Fazit (2)
Weitere ausgesuchte Neuerungen
• Gesetzliche Veränderungen müssen erkannt werden, damit
überhaupt eine Beurteilung möglich ist,
• Gesetzliche Veränderungen bieten auch Chancen,
• Vorsicht bei anerkanntem Rechnungslegungsstandard,
• Bewertungs-Interpretationsspielräume vom Kunden
schriftlich verlangen,
• Kommunikation mit Prüfkunden sicherlich vorteilhaft
53
Fazit (3)
Fragen?
54