DAS NEUE ÄRZTEHAUS HAMBURG 2017
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Liebe Leserin, lieber Leser!Hamburg hat endlich wieder ein Ärztehaus! Nach knapp dreijähriger Bauzeit verfügen die Vertragsärzte und -psychotherapeuten der Hansestadt wieder über einen angemessenen Ort für ihre Selbstverwaltungsarbeit – die Gremien und Berufsverbände finden perfekte Arbeits-bedingungen vor.
Mit dem neuen Verwaltungsgebäude ist auch ein veri- tables Kongresszentrum entstanden, das in Hamburg seinesgleichen sucht. Neben dem großen Julius-Adam-Saal, in dem bis zu 350 Menschen Platz haben, laden mehrere weitere attraktive Säle mit modernster Ausstat-tung zum Beraten und Tagen ein.
Darüber hinaus freuen sich natürlich auch die knapp 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kassenärzt-lichen Vereinigung Hamburg über das neue Gebäude am angestammten Platz in der Humboldtstraße, das durch viele kleine und große Highlights zu etwas ganz Besonde-rem geworden ist. Neben modernen, freundlichen Büros, die hohe Umwelt- und Ergonomiestandards erfüllen, bietet es viele Begegnungsstätten und Meetingpoints, die eine unkomplizierte Zusammenarbeit ermöglichen.
Kurzum: Die KVH-Mitglieder haben mit ihrem Geld das Beste gemacht, was man derzeit tun kann: Betongold angelegt – und ein Haus geschaffen, das ihnen im Bild der Stadt Hamburg einen angemessenen, stolzen Platz einräumt.
Mit seinem ganz eigenen besonderen Blick hat der berühmte Hamburger Fotograf Michael Zapf das Haus eingefangen. Vielen Dank dafür!
Und Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, viel Freude bei unserem kleinen Rundgang – auf der Erkundungstour durch das neue Ärztehaus Hamburg.
Ihr Walter Plassmann,Vorsitzender der KV Hamburg
Ihr Dr. Dirk Heinrich,Vorsitzender der Vertreterver-sammlung der KV Hamburg
E D I TO R I A L
Der Hamburger Fotograf Michael Zapf, der auch schon die Elbphilharmonie portraitierte,
zeigt die schönsten Ansichten des neuen Ärztehauses Hamburg. Der ausführende Architekt
Olaf Schindel kommentiert.
Herzlich willkommen!
DAS NEUE ÄRZTEHAUS HAMBURG
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Der erste Gang führt zum Pförtner und sodann in Sichtweite in die Veran- staltungsräume. Die zentrale Achse führt vom Haupteingang unter den drei Oberlichthimmeln hindurch in den feierlichen großen Saal.
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E I N WA L D AU S E I C H E N -STÄ B E N F Ü H RT U N S I N D E N J U L I U S - A DA M - S A A L , D E R D U R C H D E N F L AU -S C H I G E N T E P P I C H U N D S E I N E S A N D B U N T E N B AC K ST E I N E E I N E R U H I -G E WÄ R M E AU S ST R A H LT.
Dieser Raum ist für Konferenzen oder Parlamentssitzungen ebenso geeignet wie für das Jahreskonzert des Ärzteorchesters.
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A L L E R ÄU M E U N D S Ä L E G E H E N G E G E N DA S L I C H T U N D A L L E F LU R E F Ü H R E N I N DA S L I C H T.
Im großen Saal wölbt sich die weiße Decke himmelsgleich über die bis zu 35o Besucher.
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VO N U N T E N B I S O B E N F Ü H RT D I E S E T R E P P E M I T G R O S S E R T R A N S PA R E N Z I N DA S G A N Z E H AU S .
Diese senkrechte Achse ist die zentrale Führung und verbindet alle Ge-schosse und alle Säle untereinander und ist zusammen mit dem Foyer ein verbindender Ort der Kommunikation.
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I M G A L E R I E G E S C H O S S B I E T E T DA S CA S I N O D E N G Ä ST E N U N D M I TA R B E I T E R N D E R K V E I N E N G E S U N D E N U N D G Ü N ST I -G E N M I T TAG ST I S C H .
Das Casino erstreckt sich über zwei Geschosse und bietet spannende Aus-blicke, auch auf die Tische der Terrasse. Die Ausstattung ist dänisch zurückhal-tend und zeichnet sich durch warme Farben und Materialien der Stühle und Tische sowie des Industrieparketts aus Eiche aus.
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Herr Dr. Heinrich, wir sind nun seit einigen Monaten im neuen Ärztehaus. Haben Sie sich das Gebäude so vorgestellt, wie es jetzt aussieht?HEINRICH: Ja, von den Plänen ausgehend
habe ich es mir so vorgestellt. Die Größendi-
mensionen der Säle waren natürlich schwer
vorstellbar und man sieht jetzt erst, wie groß
die Räume tatsächlich sind. Ich muss sagen,
der Julius-Adam-Saal ist wirklich sehr groß
und schön geworden und deshalb auch für
viele Arten von Veranstaltungen geeignet.
Erst jetzt sieht man, wie das Licht einfällt und
wie man die Stühle stellen kann. Die fünf
anderen Vortragssäle sind extrem variabel,
sodass alle Gremien und Berufsverbände dort
hervorragende Tagungsmöglichkeiten haben.
Was ist Ihr persönliches Highlight im neuen Haus?HEINRICH: Der große Saal ist sicher ein High-
light, dann das Restaurant, das über zwei Stock-
werke geht, und natürlich die Wendeltreppe im
hinteren Teil des Gebäudes. Das sind für mich
architektonische Highlights – genauso wie
der Eingangsbereich. Er ist sehr großzügig und
bekommt durch die drei farbigen Lichtschleu-
sen von oben eine ganz besondere Atmosphäre.
Das ist nichts Übertriebenes, was mit Mehrkos-
ten verbunden war, sondern wurde architekto-
nisch einfach sehr schön angelegt.
Was hat das neue Haus der Selbstverwaltung zu bieten?HEINRICH: Im neuen Haus herrschen zu-
nächst sehr gute Arbeitsbedingungen für
die Verwaltung. Ferner gibt es auch für die
Selbstverwaltung entsprechend attraktive
Tagungsmöglichkeiten. Die Säle sind sehr
wichtig, um den Gremien einen entspre-
chenden Rahmen zu bieten, dort angenehm
tagen zu können, zudem sind die Säle von
allen Seiten Hamburgs gut erreichbar. Gerade
wenn Sitzungen abends stattfinden, darf man
hier nicht den Vorteil der neuen Tiefgarage
vergessen: Es gibt jetzt reichlich Parkmöglich-
keiten direkt vor Ort und man kann trockenen
Fußes schnell zur Sitzung und wieder nach
Hause kommen. Gerade für Mitglieder, die in
mehreren Gremien sitzen, ist ein reibungslo-
ser Ablauf von großer Bedeutung. Auch für
Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel ist das
Haus nach wie vor gut angebunden. Das alles
sind optimale Bedingungen für die Entfaltung
der Selbstverwaltung.
Welche politische Bedeutung hat der Neubau des Ärztehauses für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Hamburg?HEINRICH: Die KVH ist diejenige Institution,
die in Hamburg die Sicherstellung der ambu-
lanten Versorgung gewährleistet und für diese
verantwortlich ist. Genau das sollte sich auch
im Stadtbild niederschlagen. Dies tut das Ärz-
tehaus jetzt, indem es zwar funktional ist, aber
auch eine besondere architektonische Präsenz
zeigt. Es handelt sich ja auch um eine große
Institution mit fast 400 Mitarbeitern. Durch
das architektonische Gesamtkonzept, den
Namen „Ärztehaus“ und die Säle, die auch den
Berufsverbänden zur Verfügung stehen, ist die
KVH endlich wieder im Stadtbild sichtbar. Es
"DAS ÄRZ-TEHAUS IST FUNKTIONAL, ZEIGT ABER AUCH EINE BESONDERE ARCHITEK-TONISCHE PRÄSENZ."
Das Ärztehaus Hamburg als Dreh- und Angelpunkt der
SelbstverwaltungInterview mit DR. DIRK HEINRICH, Vorsitzender der
Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg
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ist allgemein zu wenig bekannt, wer genau die
ambulante Versorgung in Hamburg sicher-
stellt. Hier kann solch ein Gebäude schon
helfen, Präsenz zu zeigen und unsere Aufgabe
ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.
Ferner sorgt das neue Gebäude natürlich
dafür, dass Selbstverwaltung wirklich gelebt
werden kann. Bei diesen Rahmenbedingun-
gen macht es Spaß, sich aktiv an der Selbst-
verwaltung zu beteiligen, zum Beispiel indem
man in verschiedenen Gremien mitarbeitet.
Der Wunsch, ein Ehrenamt zu übernehmen,
sollte natürlich aus der täglichen Arbeit und
der inneren Überzeugung erwachsen, aber die
Rahmenbedingungen spielen natürlich auch
immer eine Rolle.
Wem gehört eigentlich das Ärztehaus?HEINRICH: Das Ärztehaus gehört den
Mitgliedern der KV, also den Ärzten, den
Psychotherapeuten sowie den Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten, die in Ham-
burg niedergelassen sind. Das sind auch die
Bauherren, die das Gebäude ermöglicht haben
und die rund 40 Millionen Euro Baukosten
tragen.
Wofür steht das Ärztehaus für Sie?HEINRICH: Das Haus steht sinnbildlich dafür,
dass die Ärzte und Psychotherapeuten selbst-
ständig sind und sich selbst verwalten. Wir
üben einen freien Beruf aus. Dazu gehört aber
auch, dass wir dem Gemeinwohl verpflichtet
sind. Niemand kann die ambulante Versorgung
so gut organisieren wie die Ärzte und Psycho-
therapeuten selbst. Für dieses stolze Selbstver-
ständnis steht auch das Gebäude, das wir hier
errichtet haben: Es ist ein Verwaltungsgebäude,
in dem die tagtäglichen Aufgaben bewältigt
werden, es hat aber auch einen großen Ver-
sammlungssaal, in dem die Vertreterversamm-
lung als oberster Souverän zusammenkommt
und ihre Entscheidungen trifft.
Die Fragen stellte Stefanie Schäfer.
Blick von der Tief-garagenebene das zentrale Treppen-haus hinauf
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Herr Plassmann, was ist aus Ihrer Sicht das Highlight des neuen Ärztehauses?Nach außen sicherlich der Konferenzbereich,
bestehend aus einem sehr großen, atembe-
raubenden Saal und fünf weiteren mittelgro-
ßen Sälen. Jetzt können wir unserer Selbstver-
waltung endlich wieder außerordentlich gute
Tagungsbedingungen bieten und müssen
nicht mehr auf externe, teils sehr teure
Konferenzräume ausweichen. Außerdem ist
aus meiner Sicht die Wendeltreppe, die im
internen Bereich die Büroetagen miteinander
verbindet, ein architektonisches Highlight.
Was sind die Vorzüge des Hauses aus Mitar-beitersicht?Das Haus ist deutlich heller als das alte und
es ist vom energetischen Standpunkt her sehr
viel angenehmer. Wir haben keine zentrale
Klimaanlage mehr, sondern eine natürliche Be-
lüftung, die sehr geschickt eingebaut ist. Durch
Lehmwände, die in den Mitarbeiterbüros
hängen, sorgen wir für ein gesundes Raumkli-
ma. Bei den Baumaterialien haben wir darauf
geachtet, dass alles ökologischen Standards
genügt. Das heißt, das Raumklima ist extrem
viel besser als im alten Haus. Zudem sind die
Wege kürzer, obwohl wir mehr Platz haben.
Kürzere Wege? Das müssen Sie genauer erklären.Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
stehen viele Begegnungszonen wie Bespre-
chungsräume, Sitzecken und Pantries zur
Verfügung. Die Großraumbüros – modern
und zielführend in den 70/80er Jahren –
sind Vergangenheit. Heute arbeiten kleine
Gruppen oft vernetzt, deswegen haben wir
ein großes Bedürfnis an Kommunikation.
Dafür gibt es jetzt eine Vielzahl von Bespre-
chungsräumen und Zonen, in denen man
sich schnell treffen kann.
Welche Vorteile bietet das Haus für die Be-treuung der KVH-Mitglieder? Man kann jetzt effizienter Gespräche führen,
weil die Mitarbeiter während des Gesprächs
Zugriff auf viele wichtigen Daten haben, die
sie benötigen – die Konferenzräume sind alle
mit WLAN ausgestattet. Zudem ist die Orga-
nisation von Sitzungen, von Kommissionen
oder der Empfang von Einzelärzten sehr viel
einfacher geworden. Außerdem werden wir
viele Versammlungsräume mit moderner
Technik versehen, sodass leicht und schnell
Bilder oder Statistiken gezeigt werden können.
Ich denke, dass die kommunikationsunterstüt-
zenden Medien uns sehr dabei helfen können,
Entscheidungen oder Prozesse – wie z. B. die
Abrechnung – verständlich zu machen.
Was erwartet den Besucher, wenn er das Haus betritt?Zunächst ist das Haus in seinem Grundton so
gehalten, wie sich das für Hamburg gehört,
nämlich mit Klinker. Dieser Klinker setzt sich
auch im Innengebäude fort. Betritt man das
Foyer, erhält der Besucher durch ein sehr
geschicktes innenarchitektonisches Arran-
gement schnell eine Orientierung im Haus.
Das heißt, der untere Empfangsbereich ist so
gestaltet, dass man mit einem Blick erkennt,
wo man hin muss und wo sich was befindet:
Links ist das Restaurant, die Fahrstühle liegen
am Empfangsbereich vorbei und der große
Saal geradeaus. In Sekundenbruchteilen ist
alles erfasst, so dass man nicht groß suchen
muss. Wenn man auf die Büroetagen kommt,
stößt der Besucher stets auf einen großzü-
gigen Empfangsbereich, die Meetingpoints.
"JETZT KÖN-NEN WIR UNSE-RER SELBST-VERWALTUNG ENDLICH WIEDER AU-SSERORDENT-LICH GUTE TAGUNGSBE-DINGUNGEN BIETEN."
Was das Ärztehaus zu bieten hatInterview mit WALTER PLASSMANN, Vorstandsvorsitzender
der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg
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R U B R I K
Auch für die Mitglieder der KVH sind die
Wege jetzt kürzer, weil die Versammlungsräu-
me sehr viel näher beieinander liegen als im
alten Gebäude.
Können Sie ganz kurz den Aufbau des Hau-ses skizzieren?Wir haben gegenüber dem alten Bau eine
vergrößerte Tiefgarage mit ausreichend
Platz, auch für E-Autos. Im Erdgeschoss
befindet sich ein großzügiges Casino, was
sich auch über das Galeriegeschoss weiter
fortsetzt. Außerdem liegen im Erdgeschoss
der große Saal mit Platz für bis zu 350 Besu-
cher und zwei weitere mittelgroße Säle. Das
Galeriegeschoss darüber ist sehr offen und
transparent gehalten. Hier befinden sich drei
weitere Versammlungsräume, der obere Teil
des Restaurants und ein Lounge-Bereich,
in dem man in gemütlicher Atmosphäre
Gespräche führen kann. Darüber liegt – in
luftiger Höhe – das erste Obergeschoss, ge-
folgt von vier weiteren Büroetagen, in denen
die Mitarbeiter arbeiten.
Ist Barrierefreiheit ein Thema?Selbstverständlich! Es ist ja ein Ärztehaus,
und wir sind ein öffentlicher Bauherr. Wir
bieten für Besucher, die sich nicht alleine fort-
bewegen oder die nicht sehen können, eine
komplette Barrierefreiheit. Wir haben überall
taktile Wegemarken und Hinweise und in den
Versammlungsräumen Hörschleifen. Natür-
lich ist alles mit dem Rollstuhl befahrbar.
Die Mitarbeiter sind Mitte Juli auf eine Bau-stelle zurückgezogen. Wann wird der Bau vollständig abgeschlossen sein?Man sieht jetzt schon, wie schön alles ist.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben
sich in der Zwischenzeit eingerichtet und das
Haus kennengelernt. Trotzdem wird es si-
cherlich noch bis Jahresende dauern, ehe alle
Baumängel restlos beseitigt sind. Das Haus
in seiner vollen Funktionalität wird wohl erst
Mitte 2018 fertig sein.
Die Fragen stellte Franziska Urban.
Die Sitzecke in den Mee-tingpoints ist eigens gestaltet und nimmt das Aussehen der Fassade auf
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Bau des Ärztehauses in der Humboldtstraße
1974-1976
Aug 2011
Bauliche Mängel sowie Klagen der Belegschaft über gesundheitliche Probleme veranlassen den KVH-Vorstand, Optionen zu prüfen: Sanie-rung, neuer Standort oder Abriss und Neubau
Das neue Ärztehaus der Kas-senärztlichen Vereinigung
Hamburg ist fertig. Seit dem 17. Juli ist die ärztliche Selbstver-waltung wieder an ihrer alten Adresse in der Humboldtstraße zu erreichen. Ein Streifzug durch die sechsjährige Zeit der Ent-scheidungsfindung und Planung, Abriss und des Neubaus.Eine offene Architektur mit viel
Raum für Kommunikation und Be-
gegnung, Büroflächen mit gesundem
Raumklima und ein Gebäude mit
zeitgemäßer Energieeffizienz – all
diesen Anforderungen entspricht das
neue Ärztehaus der KV Hamburg.
Rund 40 Jahre hatte das alte
Ärztehaus auf dem Buckel, als Ende
2014 die Abrissbagger anrollten.
Das Gebäude – 1974 bis 1976 mit
den seinerzeit modernsten Mitteln
erbaut – war in die Jahre gekom-
men. Olaf Schindel, als Architekt
und Bausachverständiger des
neuen Ärztehauses von Anfang an
am Projekt beteiligt, erklärt: „Die
Bewirtschaftungskosten des alten
Gebäudes waren extrem hoch,
allein die Kosten für die zentral
gesteuerte Klimaanlage beliefen
sich auf rund acht Euro pro Quad-
ratmeter.“ Energetisch ungünstig
wirkte sich auch die terrassenartig
gestaffelte Bauweise aus: „Dadurch
entstehen viele Klimabrücken,
über die Wärme entweicht.“ Die
Raumaufteilung entsprach eben-
falls nicht mehr den heutigen
Anforderungen an ein modernes
Bürogebäude. KVH-Vorstand Wal-
ter Plassmann sagt: „Großraumbü-
ros sind heute einfach nicht mehr
zeitgemäß, heute bevorzugt man
kleinere Einheiten und arbeitet
vernetzt.“ Darüber hinaus waren
viele Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter mit der zentral gesteuerten
Klimaanlage unzufrieden. „Dem ei-
nen war es zu kalt, dem anderen zu
warm“, meint Plassmann, zudem
Zurück am angestammten
Platz Die Geschichte des Neubaus
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Apr 2013
Die VV der KVH beschließt den Neubau des Ärztehauses
Dez 2014
Die Abbrucharbeiten in der Humboldtstraße beginnen
Feb 2015
Die Arbeiten schreiten schnell voran: Der letzte Turm, kurz vor seinem Abriss
Sep 2014
Die KVH zieht in ihr Übergangs-domizil im Hei-denkampsweg
sei es bei vielen durch die Klima-
anlage auch zu gesundheitlichen
Problemen gekommen. Die Män-
gelmeldungen häuften sich: Für
die ohnehin veraltete Klimaanlage
waren keine Ersatzteile mehr zu
beschaffen, das Gebäude genügte
den aktuellen Brandschutzvorga-
ben nicht mehr, von den Auflagen
des Bundesamtes für Sicherheit in
der Informationstechnik (BSI) ganz
zu schweigen.
„Zwei Jahre lang haben wir alle
Alternativen diskutiert und ge-
prüft – von der Sanierung über den
Umzug in ein Mietgebäude, dem
Bau auf einem anderen Grund-
stück bis hin zum Abriss und Neu-
bau“, erläutert Plassmann, „doch
angesichts der Entwicklung der
Immobilienpreise war es das Ver-
nünftigste, auf unserem eigenen
Grundstück neu zu bauen.“ Die
Vertreterversammlung (VV) fasste
im April 2013 den Beschluss zum
Abriss und Neubau. Dr. Michael
Späth, damaliger VV-Vorsitzender,
erklärt: „Wir legen in der KVH
großen Wert auf einstimmige Ent-
scheidungen bei Kernthemen, und
so haben wir es auch bei diesem
Projekt gehalten.“ Sein Nachfolger
Dr. Dirk Heinrich betont: „Auch
die Belegschaft der KVH stand
dem Vorhaben durchweg positiv
gegenüber. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter wissen die gute
Verkehrsanbindung der Humboldt-
straße zu schätzen, deshalb akzep-
tierten sie den vorübergehenden
Umzug in den Heidenkampsweg.“
BEI MANCHEN BAUFIRMEN HAT DIE ERPRESSUNG VON BAUHER-REN SYSTEMWährend die Selbstverwaltung
die Geschicke der Hamburger
Vertragsärzteschaft von der
City Süd aus lenkte, ging es auf
der Baustelle oftmals heiß her.
Plassmann erinnert sich: „Die
wichtigste und unangenehmste
Erfahrung für mich waren die
Probleme, die der Zwang zur
europaweiten Ausschreibung
mit sich gebracht hat, weil für die
KVH als öffentlicher Bauträger
das Ausschreibungsrecht gilt.“
Es gebe nicht wenige Firmen,
die zunächst preisgünstig an-
bieten, um die Ausschreibung
zu gewinnen, dann aber den
In Anwesenheit der Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, des Bezirk-samtsvorsitzenden Harald Rösler (2.v.l.) und der Spitze der Hamburger KV wurde am 8. Juli 2015 der Grundstein gelegt
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S C H W E R P U N K T
musste deshalb ein Generalplaner
gehen. Das nach einer zweiten
Ausschreibung als Bauleitung
beauftragte Ingenieurbüro Hoch-
bau warf noch im Herbst 2016 das
Handtuch. Seither hat Schindel mit
seinem Architekturbüro abschlie-
ßend auch die Bauleitung über-
nommen.
„EIN LIEBEVOLLES GEBÄUDE, DAS EINEN UMARMT, WENN MAN EINTRITT“Glücklicherweise stimmt die
Chemie zwischen dem Archi-
tekten und der KVH. VV-Chef
Heinrich lobt: „Mit Olaf Schindel
haben wir einen richtigen Küm-
merer, der mit jedem Handwer-
ker und Bauarbeiter persönlich
spricht. Ich glaube, der wohnt
auf unserer Baustelle…“. Tatsäch-
lich waren Schindel und sein
Team zum Ende der Bauphase je-
den Tag von 7 bis 20 Uhr auf der
Baustelle an der Humboldtstra-
ße anzutreffen. Auch er ist voll
des Lobes für seinen Bauherren:
„Die Zusammenarbeit mit dem
KVH-Vorstand, den VV-Vorsit-
zenden und anderen Menschen
aus der KVH lief prima, so macht
das Arbeiten Spaß. Von all mei-
etwa einem Inflationsausgleich
entspricht. Plassmann betont: „Es
ist eben keine Elbphilharmonie
geworden, bei der die Kosten völlig
aus dem Ruder gelaufen sind.“
Dem Architekten Schindel sind die
Praktiken der Branche vertraut:
„Es gibt leider große Baukonzerne,
die im Wesentlichen aus einer
großen Rechtsabteilung bestehen,
der noch eine kleine Bauabteilung
angeschlossen ist – bei diesen
Unternehmen hat die Erpressung
von Bauherren System.“ Im Zuge
des Baus an der Humboldtstraße
Bauherren mit Behinderungsan-
zeigen unter Druck setzen und
versuchen, „Beschleunigungsgeld“
herauszuhandeln. „Ich empfinde
das als Erpressung. Es ist wirklich
schlimm, wie hilflos man als öf-
fentlicher Bauherr solchen Prakti-
ken ausgesetzt ist.“ Immerhin: Die
unnachgiebige Haltung der KVH
gegenüber Nachforderungen hat
dazu geführt, dass der durch die
VV genehmigte Kostenrahmen
von 40 Millionen Euro voraussicht-
lich um maximal zwei Millionen
Euro überschritten wird, was in
Festzelte und Schirme zieren die feierliche Eröffnung Anfang September 2017
Mai 2015
Das alte Ärztehaus ist komplett abgerissen, die Vorbereitungen der Baustelle für den Neubau laufen
Mai 2016
Der Rohbau des neuen Ärz-tehauses nimmt Gestalt an
Juli 2015
Grundsteinlegung
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die Humboldtstraße eine Rolle.
Ursprünglich für das Wochen-
ende vom 7. bis 9. Juli geplant,
konnte dieser erst ein paar
Tage später stattfinden. KVH-
Vorstand Plassmann erklärt:
„Während des G20-Gipfels in
Hamburg durften aus Sicher-
heitsgründen keine schweren
Lastwagen durch die Innenstadt
fahren. Viele Zulieferer und Spe-
diteure arbeiteten während des
Gipfels deshalb gar nicht.“
In den ersten Tagen und Wochen
musste man im neuen Ärztehaus
noch ein wenig improvisieren. Die
offizielle Eröffnung, zu der auch
die Nachbarschaft eingeladen war,
fand am 2. September statt, die in-
terne Feier für die KVH-Belegschaft
im Oktober. „Jeglicher Ärger, den
es in der Planungs- und Bauphase
gegeben hat, ist mittlerweile ver-
raucht“, sagt Plassmann, „denn wir
haben mit dem neuen Ärztehaus
nun ein richtiges Schmuckstück:
schön, funktionell, modern und
offen, aber nicht überkandidelt – so
wie es sich für die Hamburger Ärz-
teschaft und ihre KVH gehört.“
von Antje Thiel
(freie Journalistin
und Autorin)
großen Bürogebäuden ist das
nicht selbstverständlich!“
EIN ÖFFENTLICHES GEBÄUDE MUSS AUCH TERRORISTISCHEN ANGRIFFEN TROTZENDoch auch weitere, dieser Tage
zunehmend wichtige Argu-
mente sprechen für die Qualität
des neuen Ärztehauses, wie
Schindel weiter erklärt: „Es gibt
mittlerweile deutlich höhere
BSI-Standards, die der Sitz einer
sicherheitsrelevanten Institu-
tion erfüllen muss.“ Immerhin
werden bei der KVH sensible
personenbezogene Daten ge-
speichert, auf die Unbefugte kei-
nen Zugriff erhalten dürfen. Da-
rüber hinaus ist das Ärztehaus
eine Versammlungsstätte und
auch der Dreh- und Angelpunkt,
von dem aus der kassenärztli-
che Notdienst organisiert wird,
der auch im Katastrophenfall
funktionieren muss. „Es muss
also sichergestellt sein, dass die
KVH zum Beispiel auch im Falle
eines terroristischen Anschlags
weiter handlungsfähig wäre“,
erklärt Schindel. Sicherheitsas-
pekte spielten unverhofft auch
beim Umzug der KVH zurück in
nen tollen Bauherren ist die KVH
definitiv mein Lieblingsbauherr.“
Die Freude über das neue
Gebäude und die schönen Säle ist
allen Beteiligten anzumerken. Der
Architekt Schindel findet: „Wir
sollten die Gebäude mögen, in de-
nen wir uns aufhalten – und um-
gekehrt. Ziel war es, ein liebevolles
Gebäude zu bauen, das einen
umarmt, wenn man eintritt.“
Herzstück dieser anheimeln-
den Gestaltung ist die runde, offe-
ne Treppe, welche die Büroetagen
miteinander verbindet. Nicht nur
ästhetisch, auch energetisch und
arbeitsergonomisch ist das neue
Ärztehaus ein großer Sprung nach
vorn. In dem hochenergetischen
Gebäude sorgen Naturfarben und
Materialien wie Lehmwände und
Linoleum- oder Holzparkettböden
für ein angenehmes Raumklima.
Auf eine zentrale Klimaanlage
wurde verzichtet; stattdessen
sorgt ein Belüftungsschacht nach
dem traditionellen Vorbild der
„Kölner Lüftung“ für kühle Frisch-
luftzufuhr. Schindel erklärt: „Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
können die Licht- und Tempera-
turverhältnisse in ihren Büros
komplett selbst regeln – in vielen
Das neue Ärz-
tehaus wird mit einem Straßenfest für KVH-Mitglieder,
-Mitarbeiter und Anwohner feierlich
eröffnet
September 2017
Juli 2017
Kurz vor dem Einzug: Die ver-schiedenen Gewerke arbeiten Hand in Hand
Okt 2016
Die KVH feiert Richtfest
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Die Schwierigkeiten während der Bau-
phase hingen im Wesentlichen damit
zusammen, dass die KV Hamburg als öf-
fentlicher Auftraggeber verpflichtet war,
die einzelnen Gewerke auszuschreiben; dies
zum Teil europaweit. Wie bei vielen anderen
öffentlichen Bauprojekten in Deutschland
kam auch die KV in schweres Fahrwasser.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass die
jeweiligen Gewinner der Ausschreibungen
nach Vertragsunterzeichnung sofort begin-
nen, Nachträge zu stellen, und damit das
Ziel verfolgen, ihr ursprüngliches Angebot
deutlich zu erhöhen.
Dabei haben die Firmen üblicherweise so
gut wie keine Gegenwehr zu befürchten, da
der öffentliche Auftraggeber kaum eine Chan-
ce hat, die Verträge zu kündigen, weil er seinen
Terminplan einhalten will und muss. Ein Auf-
trag folgt dem nächsten bzw. baut darauf auf.
Im Falle einer Kündigung müsste erneut zeit-
und kostenintensiv ausgeschrieben werden.
Allerdings benötigt jedes einzelne Ausschrei-
bungsverfahren seine Zeit, mit der Folge, dass
der Terminplan nicht mehr zu halten ist und
– im schlimmsten Falle – ein Baustopp droht.
Dies wissen die Firmen sehr genau. Der
öffentliche Auftraggeber steht damit vor der
Alternative, die überzogenen Forderungen zu
akzeptieren oder aber eine neue Firma nach
erfolgter Ausschreibung zu beauftragen, mit
allen damit verbundenen Kosten sowie dem
einhergehenden Zeitverlust.
Nun sind diese Schwierigkeiten bei grö-
ßeren Bauvorhaben bekannt und man kann
sich in gewissem Umfang darauf einstellen.
Indessen war beim Neubau der KV Hamburg
der aufgebaute Druck der Vertragspartner in
einem kaum vorstellbaren Maße festzustellen.
Da bereits einer der ersten Vertragspartner
von Beginn an mit seinen Leistungen qualita-
tiv und zeitlich derart in Verzug geraten war,
drohte der Terminplan komplett zu scheitern.
Zeitgleich wurden aber Nachträge in erhebli-
chem Umfang gestellt.
Die verantwortlichen Gremien der KVH,
namentlich der Vorstand und die Vorsitzenden
der VV, begegneten diesem Umgang mit dem
Hinweis, dass man nicht gewillt sei, sich er-
pressen zu lassen. In der Folge wurde der Ver-
trag durch die KVH fristlos gekündigt. Derzeit
läuft dazu ein Verfahren vor dem Landgericht
Hamburg, mit dem Forderungen gegen die
KVH geltend gemacht werden. Dagegen wehrt
Des Bauherren recht(lich)e HandPETER REHAAG über seine Tätigkeit als rechtlicher Berater während des Neu-baus und über die Schwierigkeiten, die den Bau begleiteten
Noch im Bau: Die offene Wendeltreppe für kurze Wege zwischen den Büroetagen
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dingung, dass wir einen Teil des Grundstücks
zur Humboldtstraße unentgeltlich an die Stadt
abzutreten hätten. Ohne diese notarielle, un-
entgeltliche Übertragung, mithin eine Schen-
kung, würde der Beginn der Baumaßnahme
untersagt werden. Das hat selbst den beurkun-
denden Notar in Staunen versetzt.
Da zu diesem Zeitpunkt bereits Ausschrei-
bungen stattgefunden hatten und die entspre-
chenden Firmen unter Vertrag standen, war
ein langwieriges, womöglich über viele Jahre
dauerndes Verwaltungsgerichtsverfahren
keine Option. Uns blieb keine andere Wahl. Der
geforderte Grundstücksteil wurde an die Freie
und Hansestadt übertragen.
Insgesamt war die Begleitung des Bauvor-
habens ein ständiger Balanceakt im Umgang
mit den Auftragnehmern. Das geschilderte
Verhalten einiger Baufirmen und Planungs-
büros einem öffentlichen Bauherrn gegen-
über wurde noch verstärkt durch die boo-
mende Baukonjunktur, die den Firmen mehr
Aufträge beschert, als diese termingerecht
abarbeiten können. So war es ein ständiges
Antreiben, ein Kampf um die Einhaltung der
gegebenen Zusagen und immer wieder die
Suche nach auch unorthodoxen Lösungen,
die uns die vergangenen Jahre in Atem ge-
halten haben. Das Ergebnis zeigt aber: Es hat
sich gelohnt.
sich die KVH und hat ihrerseits Ansprüche auf
Schadenersatz erhoben.
Aber auch mit weiteren Firmen gab es Pro-
bleme. So ging die Firma, die mit der Kampf-
mittelräumung beauftragt war, kurz nach
Aufnahme der Arbeiten in die Insolvenz. Hier
musste schnellstens Ersatz gefunden werden.
Eine andere Firma überzog uns mit einer Fülle
von „Behinderungsanzeigen“. Sie fühlte sich
auf der Baustelle u. a. dadurch behindert, dass
angeblich "andere Firmen" den Bauablauf
stören würden - die sich jedoch bei näherer Be-
trachtung als ihre eigenen Sub-Unternehmer
erwiesen. Dies belegt, wie absurd teilweise ar-
gumentiert wird. Die dargestellte Problematik
im Zusammenhang mit dem Ausschreibungs-
Gebot führte in einem Fall sogar dazu, dass ich
in Polen vor Ort eine Firma in Augenschein
nehmen musste, die mit ihrer Lieferung in
erheblichem Verzug war. Danach war klar, dass
wir kündigen und Ersatz suchen mussten.
Die größte negative Überraschung bescher-
ten uns allerdings weniger die Baufirmen,
sondern vielmehr die Freie und Hansestadt
Hamburg. Diese benötigte für die Bearbeitung
unseres Bauantrages - trotz des zuvor bereits
ohne nennenswerte Auflagen ergangenen
positiven Bauvorbescheides - mehr als ein Jahr.
Die dann endlich erteilte Baugenehmigung
stand jedoch völlig unerwartet unter der Be-
VIELE BAUSTELLEN
Peter Rehaags Tätigkeit für die KV Hamburg umfass-
te die Vertretung in allen rechtlichen Bereichen im
Zusammenhang mit dem Neubau: Zu nennen ist die
Mitwirkung an den europaweiten Ausschreibungen
für die einzelnen Gewerke sowie die nachfolgend
zu schließenden Bauverträge. Im weiteren Verlauf
erfolgten Teilnahmen an den Planungs- und -Baube-
sprechungen. Ebenso wurde das sehr umfangreiche
Führen von anwaltlicher Korrespondenz bei aufkom-
menden Problemen erforderlich, etwa bei Zeitverzug
der Planer und Baufirmen, bis hin zum Ausspruch
von Kündigungen der Verträge. Daneben mussten
überzogene Forderungen in Form von Nachträgen
abgewehrt werden. Einige Forderungen konnten
vergleichsweise schnell erledigt werden, andere
zogen Gerichtsverfahren nach sich. Ferner wurden
Verhandlungen mit den Nachbarn zum Abschluss
sog. „Nachbarschaftlicher Vereinbarungen" geführt.
Auch hier mussten überzogene bzw. unberechtigte
Forderungen abgewehrt werden. Auf der behördli-
chen Ebene wurden Verhandlungen mit der Baube-
hörde im Rahmen der Erteilung der Baugenehmi-
gung geführt sowie mit der Behörde für Gesundheit
als Aufsichtsbehörde.
"DIE BEGLEI-TUNG DES BAUVORHA-BENS WAR EIN STÄNDIGER BA-LANCEAKT IM UMGANG MIT DEN AUFTRAG-NEHMERN."
2 4 | DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7
K U N ST A M B AU
Vor dem Neubau der KVH ragen von
erhöhter Ebene aus 16 weiße Stahlstelen
in den Himmel. Nähert sich der Besucher dem
Gebäude, fällt sein Blick unweigerlich auf die
eng beieinanderstehenden, scheinbar unge-
ordneten Stelen. Hinter ihnen ragt eine große
blaue Glasscheibe in die Höhe. Bei näherem
Betrachten wird sichtbar, dass die Stelen mit
Ausschnitten versehen sind, so dass man an
verschiedenen Stellen durch sie hindurchse-
hen kann. Durch ein verblüffendes Spiel mit
der Perspektive formt sich aus dem scheinbar
ungeordneten ein klares Bild, und der Schrift-
zug KVH offenbart sich. Das allerdings nur
an einem bestimmten Punkt. So bleibt dem
Betrachter die Aufgabe und Freude, diesen
Punkt zu entdecken und damit zu erleben,
was ein veränderter Blickpunkt zu geben
vermag.
Die Aussage scheint klar. Um bestimmte
Dinge im Leben entdecken zu können, ist es
manchmal nötig, die richtige Perspektive
zu finden. Dies gilt sicherlich auch für den
Bereich der Gesundheit. Sei es für den Arzt
um den richtigen Weg zur Heilung seines
Patienten zu finden oder für den Patienten
um den Sinn, die Chance oder die persönliche
Aufgabe, die eine Erkrankung mit sich bringt,
entdecken zu können.
Olaf Schindel, der Architekt des Neubaus,
sagte mir bei meiner ersten Besichtigung der
Baustelle, dass die weiße Vorhangfassade in
Anlehnung an den ‚Stab des Äskulap‘ gestal-
tet wurde. Deshalb sind die aufstrebenden
Elemente bewusst stärker hervorgehoben.
Was lag da näher, als das Thema des weißen,
aufstrebenden Stabes in meiner Skulptur mit
aufzunehmen, zumal die Skulptur und die
Fassade unmittelbar miteinander korrespon-
dieren.
„ICH MAG ES, WENN DER BETRACHTER MEINER ARBEI-TEN BEMERKT, DASS ES MEHR IN DEM WERK ZU ENTDECKEN GIBT ALS UR-SPRÜNGLICH ANGENOM-MEN. AUCH GEFÄLLT ES MIR, NEUE SICHTWEISEN ZU INSPIRIE-REN.“
Kunst am Bau: "Blickpunkt KVH" FRANK ROSENZWEIG über seine Skulptur vor dem neuen Ärztehaus
DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7 | 2 5
FRANK ROSENZWEIG,1962 in Hamburg geboren, ist freischaffender Künstler. Sein Kunststudium absolvierte er ebenfalls in Hamburg.
Rosenzweigs Arbeit teilt sich
in drei Bereiche: Der erste stellt
seinen Schwerpunkt dar und um-
fasst die klassische Malerei mit all
ihren verwandten Zweigen, wie
der Zeichnung und den künstle-
rischen Drucktechniken. Seit gut
zehn Jahren verwendet er Rost als
ein Element, um die Endlichkeit
und die Wandlung darzustellen.
Oxidation und Rost sind in der
Kunst nichts Neues, aber dass ein
Maler sich dieser in seinen realis-
tischen Gemälden bedient, ist ein
Novum.
Im zweiten Bereich beschäftigt
sich der Künstler mit der Skulptur
und hat wie an der KV Hamburg
schon verschiedene Werke im
öffentlichen Bereich realisiert.
Das Spiel mit der Perspektive ist
hierbei sein roter Faden.
Der dritte Teil seiner Arbeit ist
ein globales Friedensprojekt mit
dem Titel „Many Children – One
World“. Hier fließen klassisch in
Öl auf Leinwand gemalte, großfor-
matige Kinderportraits mit einer
von Frank Rosenzweig entwickel-
ten Weltfriedensflagge, Sound-,
und Videocollagen in ein neuarti-
ges, weltweites Ausstellungskon-
zept zusammen.
Vom richtigen Blickpunkt aus, ist
das KVH-Logo zu erkennen
2 6 | DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7
S Ä L E
SAAL 1
Julius-Adam-Saal (EG)
Größe: 413 m2
Plenarbestuhlung:
226 Stühle, 23 Tische
Vollbestuhlung: 315 Stühle
Konzert (Bühne gedreht):
227 Stühle
DR. JULIUS ADAM
Der praktische Arzt Dr. Julius
Adam (1862–1942) engagierte sich
schon früh im Ärzt-
lichen Verein und
in der Ärztekammer
Hamburg. Maß-
geblich trug er zum
Zustandekommen des
Hamburger Abkommens von 1919
bei, das einen Interessenausgleich
zwischen Ärzten und Krankenkas-
sen herbeiführte. Er war Mitbe-
gründer und von 1919 bis 1923 Ers-
ter Vorsitzender der „Vereinigung
der Kassenärzte Groß-Hamburgs“.
Im „Dritten Reich“ wurde Julius
Adam als „Nichtarier“ verfolgt. Im
April 1935 gab er seine Praxis auf
und begann, seine Auswanderung
in die USA zu planen. Im Oktober
1938 wurde er der „Heimtücke“
bezichtigt und ein Jahr lang im KZ
Fuhlsbüttel gefangen gehalten. Im
Juli 1942 wurde der inzwischen
80-Jährige in das Ghetto There-
sienstadt deportiert, wo er drei
Monate später starb.
SAAL 2
Hugo-Niemeyer-Saal (EG)
Größe: 80 m2
Konferenzbestuhlung:
24 Stühle, 12 Tische
Vollbestuhlung: 60 Stühle
DR. HUGO NIEMEYER
Dr. Hugo Niemeyer (1862–1940)
arbeitete von 1887 bis 1892 als
praktischer Arzt in
Südafrika. Bei sei-
ner Rückkehr nach
Deutschland geriet er
in die große Cholera-
epidemie in Hamburg,
blieb in der Hansestadt und eröff-
nete eine Kassenarztpraxis im Ar-
beiterviertel Eimsbüttel. Von 1923
bis 1933 war er Erster Vorsitzender
der „Vereinigung der Kassenärzte
Groß-Hamburgs“. Aufgrund einer
von nationalsozialistischen Kolle-
gen eingefädelten Intrige sah er
sich 1933 gezwungen, dieses Amt
niederzulegen. 1934 musste sich
Hugo Niemeyer vor dem Hanseati-
schen Sondergericht wegen eines
„heimtückischen Angriffs gegen
die Regierung der nationalen Kon-
zentration“ verantworten.
SAAL 3
Grete-Albrecht-Saal (EG)
Größe: 80 m2
Konferenzbestuhlung:
24 Stühle, 12 Tische
Vollbestuhlung: 60 Stühle
Dr. Grete AlbrechtDr. Grete Albrecht (1893–1987)
arbeitete seit 1929 im Universitäts-
klinikum Hamburg-
Eppendorf, 1931 ließ
sie sich als Neurologin
in Hamburg nieder
und wurde Mitglied
des Bundes Deutscher
Ärztinnen. Nach der nationalsozia-
listischen Machtübernahme setzte
sie sich gegen die Diskriminierung
verheirateter Ärztinnen ein. 1935
wurde sie Geschäftsführerin des
Bundes Deutscher Ärztinnen,
musste dieses Amt aber schon
nach einem Jahr niederlegen, als
sie ihre Kassenzulassung verlor
– ihr Mann galt nach den Nürnber-
ger Gesetzen als „jüdischer Misch-
ling ersten Grades“. 1945 nahm sie
ihre Praxis wieder auf. Von 1955 bis
1965 war Grete Albrecht Präsi-
dentin des Deutschen Ärztinnen-
bundes, von 1958 bis 1962 zudem
Vizepräsidentin des Internationa-
len Ärztinnenbundes.
Die neuen Säle: Vorstellung der NamenspatronenAlle Säle können von den KVH-Mitgliedern angemietet werden.
DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7 | 2 7
SAAL 4
Hartmut-Horst-Saal (GG)
Größe: 66 m2
Konferenzbestuhlung: 20 Stühle
Vollbestuhlung: 49 Stühle
Dr. Hartmut HorstDer Bundesverdienstkreuzträger
Dr. Hartmut Horst (1941–2013)
nahm 1963 das Stu-
dium der Medizin an
der Freien Universität
Berlin auf. Als Korpo-
rationsstudent war
er 1963/64 am Bau
von zwei Fluchttunneln unter der
Berliner Mauer beteiligt. Von 1971
bis 1979 durchlief er im Hamburger
Krankenhaus St. Georg eine Ausbil-
dung zum Internisten und Onkolo-
gen, ehe er sich als Mitbegründer
der onkologischen Schwerpunkt-
praxis am Lerchenfeld niederließ.
Seit 1992 engagierte er sich in der
Kassenärztlichen Vereinigung
Hamburg, zunächst in der Vertre-
terversammlung, dann als Beisit-
zer des Vorstandes und schließlich
als Sprecher des Beratenden Fach-
ausschusses Fachärzte. Noch nach
seinem Ausscheiden aus der Praxis
2007 übernahm er die Aufgabe
des Pandemiebeauftragten und
koordinierte die Impfungen gegen
den Influenza-A-Virus H1N1.
SAAL 5
Richard-Fuchs-Saal (GG)
Größe: 89 m2
Konferenzbestuhlung:
24 Stühle, bzw. 48 Stühle
(als gekoppelte Räume 5+6).
Vollbestuhlung:
60 Stühle, bzw. 156 Stühle
(als gekoppelte Räume 5+6).
Dr. Richard FuchsDr. Richard Fuchs (1882–1965) ließ
sich nach dem Ersten Weltkrieg als
Chirurg in Hamburg
nieder. Von 1942 bis
1955 arbeitete er als
Chefarzt der Chirur-
gischen Abteilung im
Krankenhaus Alster-
dorf. Schon 1920 wurde Fuchs in
den Vorstand der „Vereinigung
der Kassenärzte Groß-Hamburgs“
berufen, seit 1922 fungierte er dort
als Zweiter Vorsitzender, bis er
1933 mit dem gesamten Vorstand
zurücktreten musste. Im Mai 1945
ergriff er die Initiative und wurde
nach schwierigen Verhandlungen
mit der britischen Militärregierung
mit der Führung der Geschäfte der
Kassenärztlichen Vereinigung be-
auftragt, deren Vorsitzender er bis
1954 blieb. Maßgeblich war Richard
Fuchs auch an der Wiederbegrün-
dung des „Hamburger Ärzteblatts“
beteiligt.
SAAL 6
Peter-Scheutzow-Saal (GG)
Größe: 96 m2
Konferenzbestuhlung:
24 Stühle, bzw. 48 Stühle
(als gekoppelte Räume 5+6).
Vollbestuhlung:
60 Stühle, bzw. 156 Stühle
(als gekoppelte Räume 5+6).
Dr. Peter ScheutzowDr. Peter Scheutzow (1920–2010)
hatte sich 1955 als praktischer
Arzt in Bramfeld
niedergelassen. Als
er Ende der 1950er
Jahre in seinem mit
einer Funksprechan-
lage ausgestatteten
VW-Käfer durch Hamburg fuhr,
um außerhalb der Praxiszeiten
Patienten zu versorgen, wurde er
bald als „schnellster Arzt Deutsch-
lands“ bekannt. Zunächst liefen
die Notrufe über die Polizei, 1968
wurde ein zentraler Notfalldienst
mit eigener Telefonzentrale
eingerichtet. Anfang der 1980er
Jahre drehte Scheutzow einen Film
über den Notfalldienst, wiederholt
produzierte er auch Fernsehbeiträ-
ge für das „Hamburg Journal“. Bis
1997 war Scheutzow als Notfallarzt
unterwegs, weitere acht Jahre
arbeitete er als beratender Arzt in
der Notfallzentrale mit.
Texte:
apl. Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl
Wenden Sie sich bei Fragen zur Nutzung der Säle gern an die KV Hamburg. (Tel. 040 /22 802 365)
2 8 | DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7
A N FA H RT
S O E R R E I C H E N S I E U N S
KV Hamburg
Humboldtstraße 56
22083 Hamburg
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
(HVV):
U3 bis Mundsburg
Buslinien 25, 172, 173 bis Beethovenstraße
Ö F F N U N G S Z E I T E N D E R K V H *Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16:00 Uhr
Freitags von 8:00 bis 15:00 Uhr
Telefonische Erreichbarkeit der Telefon-Zentrale:
040 / 22 802 0Montag bis Donnerstag 8:00 bis 16:30 Uhr
Freitag von 8:00 bis 15:30 Uhr
Telefonische Erreichbarkeit des Infocenters:
040 / 22 802 900Montag, Dienstag, Donnerstag von 8:00 bis 17:00 Uhr
Mittwoch von 8:00 bis 12:30 Uhr
Freitag von 8:00 bis 15:00 Uhr
*Aufgrund von Gleitzeit-Arbeitsmodellen und
Urlaubstagen sind nicht immer alle Mitarbeiter
innerhalb der Öffnungszeiten im Haus anzutreffen.
DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7 | 2 9
Hartmut-Horst-SaalRichard-Fuchs-SaalPeter-Scheutzow-SaalCasinoWC
G A L E R I E G E S C H O S S ( G G )
Julius-Adam-Saal Hugo-Niemeyer-Saal Grete-Albrecht-Saal CasinoWC
E R D G E S C H O S S ( E G )
Parkgarage Ebene -1
U N T E R G E S C H O S S ( U G )
VorstandVorsitzende der VertreterversammlungGeschäftsstelle SelbstverwaltungPolitik und ÖffentlichkeitsarbeitPraxis -IT / Telematik-BeratungAnalyse und StrategieStabsstelle ACDBereich VerträgeBereich Recht
5 . O B E R G E S C H O S S
Bereich Beratung und InformationInfocenterPraxisberatungHonorarabteilungAbrechnungsabteilung IAbrechnungsabteilung II
4 . O B E R G E S C H O S S
Gemeinsame PrüfungsstelleBereich HonorarPersonalabteilungBereich Finanzen und VerwaltungRechnungslegungÄrztekontokorrentFinanzbuchhaltungPersonalratHausärzteverband Hamburg e.V. Deutscher Diabetiker Bund e.V.
3 . O B E R G E S C H O S S
ArztregisterGeschäftsstelle ZulassungsausschussGeschäftsstelle BerufungsausschussGeschäftsstelle LandesausschussBereich Qualität und SicherstellungQualitätssicherungPatientenbeauftragteÄrztliche Stelle
2 . O B E R G E S C H O S S
Zentrale DiensteNotfalldienstHausverwaltungDruckereiBetriebsarztDie PVS®Herz InForm
1 . O B E R G E S C H O S S
E TAG E N P L A N
3 0 | DA S N E U E Ä RZ T E H AU S H A M B U R G 2 0 1 7
I M P R E S S U M
Herausgeber: Kassenärztliche Vereinigung Hamburg Humboldtstraße 56 22083 Hamburg www.kvhh.de
VISDP: Walter Plassmann
Konzept : Abteilung Politik und Öffentlichkeitsarbeit Franziska Urban
Redaktion: Franziska Urban, Stefanie Schäfer, Dr. Jochen Kriens, Antje Thiel, apl. Prof. Dr. Hans-Walter Schmuhl
Fotograf: Michael Zapf
Layout: Sandra Kaiser
Stand: November 2017
Anmerkung Die in der Broschüre verwendeten Begriffe Arzt und Psychotherapeut stehen selbstverständlich auch für die weiblichen Berufsbezeichnungen. Wenn von vertrags-ärztlicher Tätigkeit die Rede ist, ist i.d.R. auch die ver-tragspsychotherapeutische Tätigkeit gemeint.
B I L D N AC H W E I S
Seite 1, 3-13, 15, 17,22, 25, 30 Michael Zapf; Seite 18-21 (inkl. Timeline) Melanie Vollmert, Seite 20 Felix Faller/alinea.design; Seite 24 Frank Rosenzweig; Seite 28 fotolia.com © Obelicks
Ausblick aus der obersten Etage des Ärztehauses auf Hamburg
D I E N E U E AU S S I C H T
ZAHLEN UND FAKTEN
5TREPPENHÄUSER HAT DAS ÄRZTEHAUS
7.500qmTEPPICH WURDEN VERLEGT
40JAHRE HATTE DAS ALTE ÄRZTEHAUS AUF DEM BUCKEL (1974-76 BAU; 2014 ABRISS) 591RÄUME HAT DAS
NEUE HAUS
18.916 QM FLÄCHE HAT DAS NEUE ÄRZTEHAUS
29Fast
Meter ist das Ärztehaus hoch (28,72 m)
67Fast
Meter ist das Ärztehaus tief (66,79 m)
77Über
Meter ist das Ärztehaus breit (77,24 m)
8ÜBER
STOCKWERKE
ENTFALTET
SICH
DER NEUBAU
2.368.000KILO STAHL WURDEN VERBAUT
128.000BACKSTEINE ZIEREN DAS ÄRZTEHAUS
365MITARBEITER FINDEN IN DEN BÜROS PLATZ
6Jahre gingen ins Land von der Entscheidungs- findung bis zur Fertigstellung
BIS ZU
BAUARBEITER WA-REN IN DEN LETZTEN MONATEN TÄGLICH AUF DER BAUSTELLE IM EINSATZ
300