Das Recht der internationalen Organisationen
Dr. Matthias HartwigMax-Planck-Institut für
ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht
1. Einführung 1.1.Phänomen der internationalen
Organisationen•Heute über 250 internationale Organisationen
•In zahlreichen Bereichen tätig:
•- Verteidigungsbündnisse: NATO, Rio-Pakt, Anzus-Pakt
•- Friedenssicherung: UNO
•- Menschenrechte: Europarat, Organisation of American States
•Wirtschaftspakte: WTO
•-Integration: EU, Mercosur, Euroasiatische Union, NAFTA, ECOWAS
1.1.Phänomen der internationalen Organisationen
•Sozialbereich: ILO, WHO,FAO
•Technischer Bereich: ITU, IMCO
● Internationale Organisationen sind wichtigste Entwicklung des Völkerrechts im 20. Jahrhundert
● Allerdings schaffen sie die souveränen Staaten nicht ab
1.2. Funktionen internationaler Organisationen
•Foren für die Lösungen grenzüberschreitender Probleme
•Ausarbeitung von internationalen Verträgen (UN-Seerechtskonvention, UN-Menschenrechtspakte, EMRK, AMRK, ILO-Abkommen)
•Rechtsetzung für die Mitgliedstaaten (EU)
•Errichtung einer Gerichtsbarkeit zur Streitlösung (IGH, EuGH, WTO-Panels)
1.3.Gründe für Schaffung von internationaler Organisation
• Stärkung der eigenen Position: Verteidigungsbündnisse
•Vor allem: Lösung von grenzübergreifenden Problemen, die innerstaatlich nicht gelöst werden können, vgl. Handel, Umweltschutz, aber eben auch Verteidigung, globale Friedenssicherung
•Geschlossener Handelsstaat (Fichte) nicht mehr möglich
1.3.Gründe für die Schaffung einer internationalen Organisation
z.B. technischer Fortschritt, der zu grenzüberschreitender Kommunikations führt
- Friedenssicherung: konfliktbeteiligte Staaten lehnen bilaterale Abkommen ab
- bei Integration unmöglich die multipolaren Verhältnisse durch bilaterale Verträge zu regeln
- neue Probleme lassen sich nur grenzüberschreitend lösen
Völkerbund
.1.2. Organe
3 Organe:
4.1.2.1. Völkerbundsversammlung
Sie bestand aus Vertretern der
Mitgliedstaaten.Abstimmungen in der Versammlung: über
Aufnahmen mit 2/3-Mehrheit, über Verfahrensfragen
einfache Mehrheit, im übrigen Einstimmigkeit, diese wurde
aber umgangen, z. B. bei Auflegung von
Wirtschaftssanktionen auf Italien 1935 (damals Einrichtung
eines Koordinationsorgans)
,
Ständige Mitglieder: GB, I, F, Jap, USA (allerdings
nie aktuell), 1926 D, 1935 SU
Nichtständige Mitglieder des Völkerbundsrates
sollten von Bundesversammlung nach freiem
Ermessen und zu Fristen, die sie für gut
befinden, gewählt werden.
Abstimmung
einfache Mehrheit: Verfahrensfragen,
Einstimmigkeit: Sachfragen
4.1.2.3. Sekretariat: hatte im wesentlichen
administrative Funktionen
4.1.2.4. Ständiger Internationaler Gerichtshof,
kein Organ des VB, die normative Grundlage
findet sich nicht in der Völkerbundssatzung,
sondern im Statut
2. Geschichte der internationalen Organisationen
2.1. Antike
Attischer Seebund: aber Begriff des souveränen
Nationalstaates noch unbekannt, hier vielmehr
ein Verteidigungs- und Wirtschaftsbündnis
zwischen Stadtstaaten unter der Führung
Athens
Rom: entwickelte Römisches Reich: keine IO,
sondern zentralistisch geführte Einheit mit
staatsähnlichen Strukturen
2.Geschichte der internationalen Organisationen
2. Mittelalter
Heiliges Römisches Reich Dt. Nation in
Nachfolge des Römischen Reichs: nicht
Ausprägung eines souveränen Nationalstaates,
str. möglicherweise aber seit Westfälischem
Frieden
Hanse: zunächst Kaufmannsbund, später
Zusammenschluss der Heimatstädte der
Kaufleute
bildeten zunächst einen Staatenbund, wurden
dann ein Bundesstaat
2.3. 19. Jahrhundert:
2.3.1. Völkerrechtliche Kooperation über
Staatenkongresse
2.Geschichte der internationalen Organisationen
Schweizer Eidgenossenschaft aus Staatenbund
erwachsen
Generalstaaten der Niederlande; sie bildeten
zunächst einen Staatenbund, wurden dann ein
Bundesstaat
2.Geschichte der internationalen Organisationen
2.3. 19. Jahrhundert:
Völkerrechtliche Kooperation über
Staatenkongresse
-völkerrechtliche Kooperation über Kongresse:
Zusammenkunft souveräner Staaten aus
konkreten Anlässen
1815 Wiener Kongress: Regelung des
europäischen Friedenssystems
1818 Kongress von Aachen: Einrichtung der
Pentarchie (Russland, Frankreich, England,
Preußen, Österreich)
1856 Pariser Kongress: Ende des Krimkriegs,
Aufnahme des Ottomanischen Reichs in
Europäisches Konzert
2. Geschichte der internationalen Organisationen
1818 Kongress von Aachen: Einrichtung der
Pentarchie (Russland, Frankreich, England,
Preußen, Österreich)
1856 Pariser Kongress: Ende des Krimkriegs,
Aufnahme des Ottomanischen Reichs in
Europäisches Konzert
2. Geschichte der internationalen Organisationen
-1878 Berliner Kongress : Ausgleich zwischen
Zarenreich und GB, Österreich nach Friede von
San Stefano
-1884: Kongokonferenz: Abgrenzung der
Interessensphären der Kolonialmächte in Afrika
-Haager Friedenskonferenzen : betreffend das
Kriegsrecht 1899, 1907
2. Geschichte der internationalen Organisationen
allerdings Regelung auf Konferenzen
umständlich: keine festen Teilnehmer, immer ad
hoc, immer neues Verfahren, kein festes
Programm, Einstimmigkeitsprinzip
2. Geschichte der internationalen Organisationen
2.4. Staatenbünde
Generalstaaten der Niederlande; sie bildeten
zunächst einen Staatenbund, wurden dann ein
Bundesstaat
Amerikanische Konföderation 1777-1787
Deutscher Bund 1815-1866
Eidgenössische Konföderation 1815-1848
2. Geschichte der internationalen Organisationen
2.5. Einrichtung erster internationaler Organisationen
2.5.1. Flußkommissionen:
Rhein: 1815 Zentralkommission für die
Rheinschiffahrt
Mainzer Rheinschiffahrtsakte 1831, Mannheimer
Revidierte Rheinschiffahrtsakte 1868
- Funktion als Vorbereitungsorgan für
Legislativakte der Mitgliedstaaten -
Verordnungen, denen zugestimmt worden ist,
Beschlüsse, die einstimmmig gefällt werden
sind bindend, wenn nicht ein Staat binnen eines
Monats widerspricht
in diesem Verfahren Erlass von
Sicherheitsbestimmungen
Beschwerden von Rheinuferstaaten betreffend
das Schiffahrtsrecht auf dem Rhein gehen an
Kommission
Donau: 1856 Pariser Kongressakte Schaffung einer ständigen Uferstaatenkommission, Europäische Donaukommission: weitgehende Vollmachten
gegenüber den Uferstaaten des Donaudeltas (Moldau/Walachai)
Vollstreckung der eigenen Akte durch eigene
Organe, selbständiges VO-Recht,
Gebührenerhebung
Verhängung von Geldstrafen gegen einzelne:
Vorläufer der supranationalen Gemeinschaft
2. Geschichte der internationalen Organisationen
Zentrale Rhein-Kommission:
-fakultatives Berufungsgericht gegen
Entscheidungen der nationalen
Rheinschiffahrtsgerichte (andernfalls Berufung
vor nationalen Gerichten),
Zusammensetzung: 1 Richter, 1 Ersatzrichter
jeden Staates
2. Geschichte der internationalen Organisationen
- Funktion: Vorbereitungsorgan für Legislativakte der
Mitgliedstaaten - Verordnungen, denen zugestimmt
worden ist, Beschlüsse, die einstimmig gefällt werden, sind
bindend, wenn nicht ein Staat binnen eines Monats
widerspricht
in diesem Verfahren Erlass von Sicherheitsbestimmungen
Beschwerden von Rheinuferstaaten betreffend das
Schiffahrtsrecht auf dem Rhein gehen an Kommission
2. Geschichte der internationalen Organisationen
Donau: 1856 Pariser Kongressakte Schaffung einer ständigen
Uferstaatenkommission, Europäische Donaukommission:
weitgehende Vollmachten gegenüber den Uferstaaten des
Donaudeltas (Moldau/Walachai)Vollstreckung der eigenen
Akte durch eigene Organe, selbständiges VO-Recht,
Gebührenerhebung
Verhängung von Geldstrafen gegen einzelne: Vorläufer der
supranationalen Gemeinschaft
2.Geschichte der internationalen Organisationen
2.5.2. Internationale Verwaltungsunionen
1865 Fernmeldeunion Internationale Telegraphenunion,
Leuchtturm von Kap Spartel
1874 Weltpostverein
1890 Abkommen über Eisenbahnfrachtverkehr,
geschaffen Zentralamt für internationalen Transport,
das nicht aus Staatenvertretern bestand
1902 Zuckerabkommen 1. Rohstoffabkommen
2.Geschichte der internationalen Organisationen
2.6. Theorien zur Institutionalisierung der
internationalen Zusammenarbeit
1306 Dubois, De recuperatione terrae sanctae:
Forderung nach europäischem Staatenbund zur
Rückeroberung des Heiligen Landes, Nebenzweck
Friede
1312 Dante, De monarchia: organisierte
Staatengemeinschaft, Kaiser als Schiedsrichter
2. Geschichte der internationalen Organisationen
1461 Georg von Podiebrad (Böhmenkönig), Hussit, nach
Eroberung von Konstantinopels
organisatorische Durchgestaltung Europas:
Bundesversammlung, Bundesgericht, Bundesbeamte,
Versuch einer Friedensordnung in Europa über
konfessionelle Gegensätze hinweg
1623 Émeric Crucé‚ Friedensorganisation unter Beteiligung
des Ottomanischen Reichs, ständiger Friedenskongress
2. Geschichte der internationalen Organisationen
1672 Samuel Pufendorf (Professor für Völkerrecht, Heidelberg),
De iure naturae et gentium : societas universalis: Menschheit,
Forderung nach Einrichtung eines ständigen Staatenkongresses:
stabile consilium
1693 William Penn, Quäker, Essay on the Present and Future Peace
of Europe: Schaffung einer Europäischen Liga
1713-16 Abbé de St. Pierre, Le projet de paix perpétuelle:
europäischer Staatenbund, Krieg als Mittel der Streitbeilegung
ausgeschlossen
1795 Kant, Zum ewigen Frieden
1795 Kant, Zum ewigen Frieden
3. Völkerbund
Der Völkerbund ist die erste internationale Organisation mit
einer umfassenden Friedenssicherungsfunktion. Seine
Struktur ist modellbildend für spätere internationale
Organisationen.
1920: Völkerbundsatzung, enthalten in den Friedensverträgen:
Versailles, St. Germain, Trianon, Sèvres
Hervorgegangen aus Friedensbewegungen insbesondere in USA und GB, aufgenommen von Woodrow Wilson
3. Völkerbund
3.1.Struktur
3.1.1. Mitgliedschaft
32 alliierte und assoziierte Mitglieder, 13 andere (neutrale
Staaten) unter den Mitgliedern auch ehemalige britische
Kolonien
Aufnahme mit 2/3 Mehrheit der VB-Versammlung
21 Aufnahmen
Darunter: Österreich, Bulgarien 1920
3.Völkerbund
Dtl. erst 1926 (bis 1935), Erklärung des Austritts 1933,
danach Volksabstimmung
Sowjetunion 1935
Austritt nach 2jähriger Kündigungsfrist: nicht praktisch, idR
traten die Mitglieder mit sofortiger Wirkung aus - zahlten
etwa die Beiträge nicht mehr
insgesamt 17 Staaten (darunter Costa Rica, Brasilien)
Italien 1939
Japan 1935
3. Völkerbundsrat
3.2. Organe 3 Organe
3.2.1.Völkerbundsversammlung
Sie bestand aus Vertretern der
Mitgliedstaaten.Abstimmungen in der
Versammlung: über Aufnahmen mit 2/3-Mehrheit,
über Verfahrensfragen einfache Mehrheit, im
übrigen Einstimmigkeit, diese wurde aber
umgangen, z. B. bei Auflegung von
Wirtschaftssanktionen auf Italien 1935 (damals
Einrichtung eines Koordinationsorgans)
,
4.1.2.3. Sekretariat: hatte im wesentlichen
administrative Funktionen
4.1.2.4. Ständiger Internationaler
Gerichtshof, kein Organ des VB, die
normative Grundlage findet sich nicht in der
Völkerbundssatzung, sondern im Statut
3.Völkerbund
3.2.2. Völkerbundsrat
Ständige Mitglieder: GB, I, F, Jap, USA (allerdings nie
aktuell), 1926 D, 1935 SU
Nichtständige Mitglieder des Völkerbundsrates sollten von
Bundesversammlung nach freiem Ermessen und zu
Fristen, die sie für gut befinden, gewählt werden.
Abstimmung
einfache Mehrheit: Verfahrensfragen,
Einstimmigkeit: Sachfragen
3.Völkerbund
3.2.3. Sekretariat: hatte im wesentlichen
administrative Funktionen
3.2.4. Ständiger Internationaler Gerichtshof, kein
Organ des VB, die normative Grundlage findet
sich nicht in der Völkerbundssatzung, sondern
im Statut
3. Völkerbund
3.3.. Funktionen
3.3.1. Abrüstung
Art. 8 Aufrechterhaltung des Friedens durch Herabsetzung
der nationalen Rüstung
Art. 9 ständiger Rüstungsausschuss
Im Völkerbund wurden Abrüstungsfragen besprochen, so
Genfer Protokoll 2. 10. 1924: Verbot des Angriffskrieges,
obligatorische Streitbeilegung, Abrüstung: scheiterte an
GB
4.2.2. Friedenssicherung
4.2.2.1. Zuständigkeit des VB
jeder Krieg war eine Angelegenheit des VB
Art. 10-17 VB-Satzung
Allgemeiner Besitzschutz Art. 10: Unversehrtheit
des Gebietes, der politischen Unabhängigkeit,
positive Verpflichtung der Verteidigung
Art. 11 Allzuständigkeit des Völkerbundes für
Friedensbedrohungen
Pflicht des VB, die zum Schutz des
Völkerfriedens geeigneten Maßnahmen zu
ergreifen,
Zuständig Rat
Subsidiäre Zuständigkeit eines jeden
Bundesmitglieds für die Friedenswahrung
Bundesversammlung konkurrierend zuständig:
sie hatte bloß das Recht, Rat auch die Pflicht,
den Frieden zu sichern
3. Völkerbund
3.3.2. Friedenssicherung
jeder Krieg war eine Angelegenheit des VB
Art. 10-17 VB-Satzung
Allgemeiner Besitzschutz Art. 10: Unversehrtheit
des Gebietes, der politischen Unabhängigkeit,
positive Verpflichtung der Verteidigung
3.Völkerbund
Art. 11 Allzuständigkeit des Völkerbundes für
Friedensbedrohungen
Pflicht des VB, die zum Schutz des Völkerfriedens geeigneten
Maßnahmen zu ergreifen
Zuständig Rat
Subsidiäre Zuständigkeit eines jeden Bundesmitglieds für die
Friedenswahrung
das Recht, Rat hingegen auch die Pflicht, den Frieden zu sichern
Bundesversammlung konkurrierend zuständig
3.Völkerbund
Verpflichtung zur friedlichen Streitbeilegung, Art. 12
Völkerbundsmitglieder mussten alle Streitfragen, die nicht auf
andere friedliche Weise gelöst werden konnten, auf einem der
drei Wege beilegen: Schiedsgerichtsbarkeit, Gerichtsbarkeit
oder Prüfung durch den Rat
Pflicht der internationalen Instanzen, binnen angemessener Frist
zu entscheiden; Gerichten wurde keine Frist vorgeschrieben,
Rat mußte binnen sechs Monaten entscheiden
3.Völkerbund
Art. 13: Pflicht, Rechtsstreitigkeiten dem
schiedsgerichtlichen/gerichtlichen Verfahren zu
unterbreiten: Auslegung eines Vertrage, alle Fragen des
internationalen Rechts, Tatsachen, deren Bestehen eine
Verletzung einer internationalen Verpflichtung bedeutete,
Wiedergutmachung
Gericht: StIGH oder Schiedsgericht ad hoc vereinbart
Nach Anrufung Folgeverpflichtung der Staaten:
Entscheidung nach Treu und Glauben ausführen, gegen
Staat, der sich Entscheidung fügt, nicht zum Krieg zu
schreiten
3.Völkerbund
Bedingung für gerichtliche Lösung: Streitfall war auf diplomatischem Weg nicht
zufriedenstellend geregelt worden, und nach Ansicht der Streitparteien
musste es sich um schiedsgerichts- oder gerichtsfähigen Streitfall handeln.
Statut des StIGH hatte keine entsprechende Bestimmung (freiwillige
Gerichtsbarkeit), welche die obligatorische Jurisdiktion des StIGH in den
genannten Fällen vorsah; Art. 13 bot auch keine Grundlage für einseitige
Anrufung des StIGH, dieser war vielmehr nur zuständig, wenn sich beide
Streitparteien der Gerichtsbarkeit unterwarfen
Wenn sich Parteien nicht einigen konnten: keine Möglichkeit gerichtlich zu
entscheiden
Allerdings wurden seinerzeit zahlreiche Schiedsverträge geschlossen.
3.Völkerbund
Verfahren vor dem Rat
Als ultima ratio
Art. 11 allgemeine Kompetenz des Rates zur Friedenswahrung
Art. 15 Verfahren für Fragen, die nicht der Schiedsgerichtsbarkeit
oder der Gerichtsbarkeit unterworfen waren
friedliche Streitbeilegung, wenn Partei Generalsekretär von der
Streitfrage benachrichtigte, musste dieser Untersuchung
veranlassen
Parteien mussten Darlegungen zu ihrem Standpunkt übermitteln.
Wenn nach Anrufung des Rates keine der Streitparteien Protest
gegen die Einschaltung des Rates einlegte, wurde dieser
Vergleichsinstanz.
Wenn die Schlichtung erfolgreich war, fasste der Völkerbundsrat
einen Beschluss, in welchem der Sachverhalt dargestellt und
der Ausgleich formuliert wurde.
Wenn die Schlichtung nicht erfolgreich war, verfasste der Rat
einen Bericht und empfahl Lösungen
Wenn Bericht nach einstimmig beschlossen wurde, durfte gegen die
Partei, die sich den Vorschlägen fügte, nicht zum Krieg geschritten
werden.
Wenn nur der Bericht nicht einstimmig beschlossen worden war,
war das Verfahren der friedlichen Streitbeilegung gescheitert,
Parteien konnten zur Selbstdurchsetzung ihrer Forderungen
schreiten.
Wenige Verfahren nach Art. 15 behandelt:
zB polnisch-litautische Streit um Wilna: Verhinderug einer
bewaffneten Auseinandersetzung, peruanisch-kolumbianischer
Konflikt um Leticia Gebiet 1933,
japanische-chinesische Konflikt um Mandschurei: japanischen
Vorgehen wurde Anerkennung versagt
Der GranChaco Konflikt zwischen Paraguay und Bolivien 1932
wurde hingegen von der VB-Versammlung gelöst.
3.Völkerbund
Parteien mussten Darlegungen zu ihrem Standpunkt übermitteln.
Wenn nach Anrufung des Rates keine der Streitparteien Protest
gegen die Einschaltung des Rates einlegte, wurde dieser
Vergleichsinstanz.
Wenn die Schlichtung erfolgreich war, fasste der Völkerbundrat
einen Beschluss, in welchem der Sachverhalt dargestellt und
der Ausgleich formuliert wurde.
Wenn die Schlichtung nicht erfolgreich war, verfasste der Rat
einen Bericht und empfahl Lösungen
Wenn Bericht einstimmig beschlossen wurde, durfte gegen die Partei, die
sich den Vorschlägen fügte, nicht zum Krieg geschritten werden.
Wenn nur der Bericht nicht einstimmig beschlossen worden war,
war das Verfahren der friedlichen Streitbeilegung gescheitert,
Parteien konnten zur Selbstdurchsetzung ihrer Forderungen
schreiten.
Wenige Verfahren nach Art. 15 behandelt:
zB polnisch-litautische Streit um Wilna: Verhinderug einer
bewaffneten Auseinandersetzung, peruanisch-kolumbianischer
Konflikt um Leticia Gebiet 1933,
japanische-chinesische Konflikt um Mandschurei: japanischen
Vorgehen wurde Anerkennung versagt
Der GranChaco Konflikt zwischen Paraguay und Bolivien 1932
wurde hingegen von der VB-Versammlung gelöst.
Art. 15 Abs. 8 : keine Zuständikeit des VB-Rates, wenn Fragen
ausschließlich in die Kompetenz einer Partei fielen
Str. bei Verleihung der Staatsangehörigkeit an Bewohner der frz.
Protektorate in Marokko, Tunesien
3.Völkerbund
Wenn der Bericht nicht einstimmig beschlossen worden war, war
das Verfahren der friedlichen Streitbeilegung gescheitert,
Parteien konnten zur Selbstdurchsetzung ihrer Forderungen
schreiten.
-Wenige Verfahren nach Art. 15 behandelt:
zB polnisch-litauische Streit um Wilna: Verhinderung einer
bewaffneten Auseinandersetzung, peruanisch-kolumbianischer
Konflikt um Leticia Gebiet 1933,
japanische-chinesische Konflikt um Mandschurei: japanischen
Vorgehen wurde Anerkennung versagt
Der GranChaco Konflikt zwischen Paraguay und Bolivien 1932
wurde hingegen von der VB-Versammlung gelöst.
Art. 15 Abs. 8 : keine Zuständikeit des VB-Rates, wenn Fragen
ausschließlich in die Kompetenz einer Partei fielen
Str. bei Verleihung der Staatsangehörigkeit an Bewohner der frz.
Protektorate in Marokko, Tunesien
3.Völkerbund
Der GranChaco Konflikt zwischen Paraguay und
Bolivien 1932 wurde hingegen von der VB-
Versammlung gelöst.
Art. 15 Abs. 8 : keine Zuständigkeit des VB-Rates, wenn
Fragen ausschließlich in die Kompetenz einer Partei
fielen
Str. bei Verleihung der Staatsangehörigkeit an Bewohner
der frz. Protektorate in Marokko, Tunesien
3. Völkerbund
Verfahren vor der Versammlung
Rat wie auch Streitparteien konnten Streitfrage vor die VB-
Versammlung bringen.
Ein von der Versammlung mehrheitlich mit allen Stimmen der
Mitglieder des Rates getroffener Beschluss hat dieselbe
Wirkung wie ein einstimmig gefasster Beschluss des VB-Rates,
Art. 15 VB-Satzung.
In keinem Fall durfte ein Staat vor Ablauf von 3 Monaten nach
einem Schiedsspruch, der nicht zur Klärung des Streitfalles
führt, zum Kriege schreiten.
3.Völkerbund
3.3.3. Kollektive Sicherheit
Art. 16: wenn Bundesmitglied entgegen den in Art. 12, 13, 15
übernommenen Verpflichtungen zum Krieg schreitet, ist es so
anzusehen, als richte sich die Kriegshandlung gegen alle
Mitglieder.
VB Rat: war automatisch verpflichtet, bestimmte Maßnahmen zu
ergreifen, wirtschaftliche Sanktionen: Abbruch aller
Handelsbeziehungen, Untersagung jeglichen Verkehrs zwischen
eigenen Staatsangehörigen und jenen des Aggressors,
Abschneiden aller Handelsbeziehungen zwischen
Staatsangehörigen
3.Völkerbund
Militärische Sanktionen
Wurden vom Rat verhängt, Rat war verpflichtet, doch machte er
lediglich Vorschläge, Art. 16 Abs. 2, den Vorschlägen zu folgen,
stand im Ermessen der Völkerbundmitglieder, allerdings
bestand Pflicht, Durchzugsrechte für Streitkräfte, die sich an
den Maßnahmen beteiligten, zu gewähren
Gegenseitige Unterstützung zu Minimierung der Nachteile, die
durch Sanktionen erlitten werden
Androhung des Ausschlusses
Wirtschaftliche Sanktionen nur, wenn Mitglieder Voraussetzungen
als gegeben erachteten,
militärische Sanktionen hatten Empfehlungscharakter nur bei
Einstimmigkeit im Rat
3.Völkerbund
Wirtschaftliche Sanktionen nur, wenn Mitglieder
Voraussetzungen als gegeben erachteten,
militärische Sanktionen hatten
Empfehlungscharakter nur bei Einstimmigkeit
im Rat
Art. 16 Abs. 3 wurde nur einmal gegen Italien im
Fall des Abessinienkrieges 1935/36 angewandt
3.Völkerbund
Art. 17 band auch Nichtmitglieder des VB, sich an
Streitbeilegung zu beteiligen
Allerdings Wirkungen des Art. 16 nur, wenn Mitglied des VB
an dem Streit beteiligt war,
anderenfalls mussten sich Nichtmitglieder unterwerfen, damit
die Bestimmungen des Art. 12-16 anwendbar waren;
erfolgte eine Unterwerfung, dann waren die Art. 12-16
anwendbar, ohne eine Unterwerfungserklärung konnte der
Rat nur Vorschläge zur Vermeidung eines Konfliktes
machen
3.Völkerbund
3.3.4. Kriegsverbot
Allgemeines Kriegsverbot unbekannt, allerdings beschränktes
Kriegsverbot
-Gegen Staat, der sich Urteil oder Schiedsspruch oder der
einstimmigen Beurteilung des Rates unterwarf, durfte kein Krieg
geführt werden, und in allen anderen Fällen durfte nicht vor
Ablauf von drei Monaten nach dem Urteil etc. zum Krieg
geschritten werden
Entwicklungen außerhalb des Völkerbundes
1925 Locarno-Pakt: enthielt Kriegsverbot zwischen Belgien,
Frankreich und Deutschland mit Ausnahme von
Verteidigungskrieg und Sanktionskrieg
1928 Allgemeines Kriegsverbot: Briand-Kellogg: auf Krieg als
Mittel der Lösung internationaler Streitfälle wird verzichtet,
Ausnahme individuelle/kollektive Selbstverteidigung
3. Völkerbund
Entwicklungen des Kriegsverbotes außerhalb des
Völkerbundes
1925 Locarno-Pakt: enthielt Kriegsverbot zwischen
Belgien, Frankreich und Deutschland mit Ausnahme
von Verteidigungskrieg und Sanktionskrieg
1928 Allgemeines Kriegsverbot: Briand-Kellogg: auf
Krieg als Mittel der Lösung internationaler Streitfälle
wird verzichtet, Ausnahme individuelle/kollektive
Selbstverteidigung
3.Völkerbund
3.4.Bewertung des VB
erfolgreich: friedliche Streitbeilegung im Streit um
die Alandinseln (Schweden-Finnland)
Zwischen Polen-Litauen (Gebiet um Vilnius),
Memelgebiet
3. Völkerbund
Kein Erfolg bei Abrüstung, Errichtung eines
Sicherheitssystems
1931 Japan erklärte, dass Völkerbundssatzung
unanwendbar im Hinblick auf Aktionen in China, nur
Entsendung einer Untersuchungskommission
-Deutschland: 1935 ausgetreten wegen Misserfolgen bei
Abrüstungskonferenzen
-Nach Italiens Angriff auf Äthiopien: Wirtschaftsembargo:
nicht sehr effektiv
1937 2. Augriff Japans auf China: nur Verurteilung von
Flächenbombardements, keine Verurteilung des Angriffs
als solchen
3. Völkerbund
1937 2. Augriff Japans auf China: nur Verurteilung von
Flächenbombardements, keine Verurteilung des Angriffs als
solchen
4.Elemente der internationalen Organisationen
a. Völkerrechtlicher Vertrag zwischen Staaten bzw IO geschlossen, auf Dauer angelegt
b. eigene Organe
c. Organisationszweck und eigene Kompetenzen
d. eigene Völkerrechtssubjektivität
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.1. Völkerrechtlicher Vertrag● ● der Vertrag muss völkerrechtlicher Natur sein und zwischen
Völkerrechtssubjekten geschlossen werden● ● Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist nur
Zusammenschluss privater Personen (Schweizer Bürger, es nimmt allerdings im humanitären Völkerrecht wichtige Position ein)
● lange Zeit Zweifel an Völkerrechtssubjektivität von Interpol, da dieses nur Zusammenschluss von Polizeibehörden war, heute allerdings ist Interpol eindeutig als IO zu qualifizieren.
4.1.Elemente der internationalen Organisationen
● Es gibt ausnahmsweise IO, die nicht auf einem völkerrechtlichen Vertrag beruhen; so wurde der Nordische Rat, ein Zusammenschluss der skandinavischen Staaten, durch parallele Beschlüsse der Parlamente der beteiligten Staaten gegründet
● ● Vertrag muss auf Dauer angelegt sein. ● ● In dem Vertrag wird zumeist auf staatliche
Souveränitätsrechte verzichtet.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.2. Organe● ● Diese müssen nicht unbedingt Kompetenzen gegenüber Dritten
besitzen.● ● Ein Vertrag, der auf eine engere Kooperation von Staaten abzielt,
ohne Organe dafür vorzusehen, gründet keine IO.● Viele - auch multilaterale – völkerrechtliche Verträge sehen keine
Organe vor: vgl. etwa Seerechtskonvention (hier werden nur für beschränkte Zwecke solche Organe eingerichtet wie etwa der UN-Seegerichtshof oder die Meeresbodenbehörde)
●
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.3. Zwecke und Kompetenzen ● ● Eine IO wird durch den in dem Gründungsvertrag niedergelegten
Zweck sowie durch die ihr zugewiesenen Kompetenzen geprägt und auch beschränkt. Sie besitzt keine Kompetenz-Kompetenz. Die Kompetenzen der IO ergeben sich aus dem Vertrag. Bis heute kann eine IO keine eigenen Kompetenzen schaffen. Dies kommt allein den Staaten zu, die insofern als Herren der Gründungsverträge der IO bezeichnet werden, vgl. auch Certain Expenses Case des IGH
● ● Dies gilt auch für die EU, die insofern als IO zu verstehen ist. Sie
besitzt nur die compétences attribuées, vgl. dazu Maastricht-Urteil, Lissabon-Urteil des BVerfG
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.4. Völkerrechtssubjektivität● ● Jede IO besitzt Völkerrechtssubjektivität, ein
Gebilde ohne eigene Völkerrechtssubjektivität ist ein bloßer Staatenzusammenschluss. Zur Frage der Anerkennung Völkerrechtssubjektivität einer IO s. unten.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.. Aufbau von Internationalen Organisationen● ● IO sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Es besteht
kein Formenzwang wie etwa im nationalen Gesellschaftsrecht, kein numerus clausus der Typen internationaler Organisationen, Mitgliedstaaten sind frei in der Gestaltung.
● ● IdR haben IOs allerdings – natürlich mit bisweilen
erheblichen Abweichungen – vergleichbare Organe.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.1. Organe, in welchen die Staaten ihre Partikularinteressen zum Ausdruck bringen können
● ● 4.5.1.1. Die Bezeichnung dieser Organe ist sehr unterschiedlich: ● UNO: Generalversammlung ● EG: Rat ● ILO Allgemeine Konferenz ● ● ● 4.5.1.2. Qualifikation der Handlungen der Staaten in derartigen Organen● ● Die Staaten haben in den Organen einer IO eine doppelte Funktion (dedoublement
fonctionnel): sie handeln nämlich einerseits als Vertreter ihrer Staaten, andererseits als Mitglieder des Organs und also in dessen Interesse. Diese Frage kann im Zusammenhang mit der Zurechnung des Handelns dieser Organe von Bedeutung werden.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.1.3. Zusammensetzung● ● alle Mitgliedstaaten, vertreten durch Botschafter, Minister, nicht unbedingt fester
Personenkreis, idR verbeamtet● ● bei ILO in Allgemeiner Konferenz: 2 Regierungs-, 1 Arbeitnehmer-, 1
Arbeitgebervertreter (ständisches Element)● ● bei Weltbank Mitglieder des Gouverneursrates: Präsidenten der
Zentralnotenbanken, also nicht unbedingt weisungsgebundene Personen● ● In der UNESCO wurde der Versuch, unabhängige Wissenschaftler zu Mitgliedern
der Generalkonferenz zu machen, zurückgewiesen.
● Bisweilen wird der Rang der nationalen Vertreter in den IO-Statuten festgelegt: ● ● Minister: Art. 7 OECD● Rat der EG ● Früher: Ministerrat EFTA
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.1.4. Abstimmungsverfahren● ● 4.5.1.4.1. Mehrheiten● Ursprünglich galt bei bindenden Entscheidungen zumeist das Einstimmigkeitsprinzip,● d.h. es müssen grds. alle Mitglieder zustimmen; allerdings können Mitglieder im Rahmen von
Sanktionen innerhalb der IO von der Teilnahme an der Abstimmung ausgeschlossen werden, z.B. wenn sie ihre Zahlungspflichten gegenüber der IO nicht erfüllen, s. Art. 19 UN-Charta.
● ● In der EG: Luxemburger Kompromiss aus dem Jahr 1966: bei „very important interests“
eines Staates wurde auch gegen den Wortlaut des Vertrags Einstimmigkeit gefordert, Frankreich verlangte darüberhinaus das Recht, selbst zu bestimmen, wann ein solches interest vorliegt.
● Bei Vorliegen eines solchen interests bestand die Pflicht weiterzuverhandeln, bis Einvernehmen hergestellt war.
● In jüngerer Zeit sind auch Mehrheitsentscheidungen innerhalb von IO vogesehen (insbesondere bei der EU), allerdings Vorbehalte bei wichtigen Fragen.
●
4.Elemente der internationalen Organisationen
● Soweit Einstimmigkeit erforderlich, stellen sich folgende Fragen: Was bedeuten● ● a) Enthaltungen● b) Politik des leeren Stuhls● ● Art. 238 Abs. 4 AEUV: Enthaltungen stehen Einstimmigkeit nicht entgegen; Art.
6 OECD Übereinkommen● ● Nichtbeteiligung an Wahl/Abstimmung hindert idR nicht die Möglichkeit der
Abstimmung, es gilt wohl gewohnheitsrechtlich: keine Ausübung des Vetorechts durch Fernbleiben
● ● Die Politik des leeren Stuhls der UdSSR innerhalb der UNO (hier bezogen auf
den Sicherheitsrat) wurde wie eine Enthaltung behandelt.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● Eine qualifizierte Mehrheit wird bei wichtigen Fragen gefordert.
● ● z.B. Art. 18 III UN-Charta: mit einfacher Mehrheit in
der UN-Generalversammlung kann ein 2/3-Erfordernis für bestimmte Abstimmungen beschlossen werden.
● ● Art. 20 a Satzung des Europarates: 2/3 Mehrheit für
die Aufstellung eines Einstimmigkeitserfordernisses.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● In IO wird vielfach auf förmliche Abstimmungen verzichtet, stattdessen wird im Konsensverfahren zur Vermeidung von Kampfabstimmungen beschlossen.
● ● Seit 60iger Jahren wird dieses Verfahren in der Generalversammlung
der UNO praktiziert,● insbesondere seit 1964, als Frankreich und die UdSSR sich
weigerten, ihre Beiträge zu zahlen; sie hätten also gemäß Art. 19 ausgeschlossen werden können. Um einen Antrag auf Ausschluss von der Abstimmung zu vermeiden, wurde im Konsens beschlossen.
● ● Seit 1972 wurde mehr als die Hälfte der Resolutionen im
Konsensverfahren beschlossen.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.1.4.2. Stimmwägung● ● grds. Prinzip der souveränen Gleichheit: Art. 2 Ziffer 1 UN-Charta, one State one vote● ● In UN-Generalversammlung: 2/3- Mehrheit wird z.B. von Staaten erreicht, die 2% der
Beiträge zahlen.● ● Problematisch ist die Festlegung der Kriterien für Stimmwägung: militärische Macht,
Wirtschaft, Bevölkerung, besonderes Interesse in dem jeweiligen Gebiet, z.B. Schifffahrt, Verbrauch/Produktion eines Rohstoffes
● ● zT nach Verbrauch: Art. 62 des Vertrages über die Internationale Energieagentur sieht
eine Stimmwägung nach dem Energieverbrauch vor● Bei UNO Veto-Recht der ständigen Mitglieder: Siegermächte des 2. WK.● Vertreter im Rat der IMO: Staaten mit besonderen Interessen an der Schiffahrt
4.Elemente der internationalen Organisationen
● finanzielles Engagement bei Internationalen Banken: hier Verteilung nach Grundstimmen - etwa 11% - und Stimmen, die nach finanziellem Engagement verteilt werden so Weltbank. Internationaler Währungsfonds
● ● Doppelte Mehrheiten: Import/Exportländer Art. 13 Abs. 1 Inter.
Kaffeeabkommen 1976 als Beispiel für Rohstoffabkommen● ● ● Die Stimmwägung wird häufig wieder konterkariert durch bestimmte
Mehrheiten für bestimmte Entscheidungen; bei IMF 85% der Stimmen notwendig, etwa für die Erhöhung der Sonderziehungsrechte.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.2. Organe● 4.5.2.1. Funktion der Organe, welche alle Mitgliedstaaten vertreten : ● ● Bildung und Ausdruck des Willens der Mitgliedstaaten, Politikformulierung,
Wahlen von Mitgliedern anderer Organe z.B. nichtständige Mitglieder im Sicherheitsrat, Art. 23 UN-Charta
● ● z.B. auch Wahlen von Richtern des IGH, Art. 4 des Statuts des IGH● ● Annahme von Beschlüssen, ob diese bindend sind oder nicht hängt von der
jeweiligen Satzung der IO ab:● ● bei UNO: Beschlüsse der Generalversammlung nach außen nicht bindend,
nach innen schon: zB. Haushaltsbeschlüsse, Wahlen
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.2.2. Organe mit begrenzter Mitgliedschaft● ● klassischer Fall: UN-Sicherheitsrat● 4.5.2.2.1. Zusammensetzung● ● Wahl der Mitglieder zumeist durch Organ, in welchem alle Staaten vertreten sind● Zusammensetzung des Organs mit beschränkter Mitgliedschaft: idR aus dem Kreis
der Mitgliedstaaten, allerdings häufig besonders ausgezeichnete Mitglieder:● ● ständige Mitglieder im UN-Sicherheitsrat: die Siegermächte des 2. Weltkriegs und
die VR China● m IMO Council: 40 Mitglieder: darunter 10 having the greatest interest in providing
international shipping services, 10 with the largest interest in sea-borne trade, 20 which have special interest in maritime transport or navigation and whose election will ensure the representation of all major geographic areas of the world
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.2.2.2. Funktion : ergibt sich aus der jeweiligen Satzung der IO● ● In manchen IO ist die Möglichkeit vorgesehen, alle Funktionen auf das Organ mit
beschränkter Zuständigkeit zu übertragen● ● zB FAO Art. 5 Abs. 3 ● ● Zwar sind auch die Funktionsträger innerhalb eines Organs mit beschränkter
Mitgliedschaft Vertreter ihrer Staaten, soweit sie aber Funktionen der gesamten IO ausüben, welche auf dieses Organ übertragen worden sind, müssen sie im Interesse der Gesamtorganisation handeln, so ausdrücklich Art. 5 Abs. 12 UNESCO, Art. 8 Z. 3 ITU, Art. 29 WHO
● ● ● Erhöhung der Effizienz, z.T. wie insbesondere bei den UN: wichtigstes Organ
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.3. Sekretariate● ● 4.5..3.1. Bezeichnung unterschiedlich: ● OAS: Pan-American Union ● ILO: Internationales Arbeitsamt ● EU: Kommission ● EGKS: Hohe Behörde● ● 4.5..3.2. Zusammensetzung● ● unabhängige Personen, idR von Generalorgan bestellt UNO Art. 97: auf Empfehlung des
Sicherheitsrates durch GV● ● Kommissionsmitglieder s.o.● ● Amtsdauer z.T. beschränkt, etwa bei UN-Generalsekretär auf 5 J., dies steht allerdings
nicht in UN-Charta
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5..3.3. Funktionen
●
● Ursprünglich waren die Sekretariate als reine Verwaltungsorgane gedacht.
● Allerdings wachsende Macht: ständige Sitzung, Kontinuität, Verfahrenskenntnis, Verfügung über Apparat
● Funktionen dementsprechend gewachsen:
● UN-Generalsekretär kann die Aufmerksamkeit des UN-Sicherheitsrates auf jedes Thema lenken, Art. 99
● sehr weitreichend, Hammarskjöld in Kongo-Krise, den der Sicherheitsrat ermächtigt hatte: nach Fühlungnahme mit der kongolesischen Regierung die notwendigen Schritte zu ergreifen, um dieser Regierung die notwendige militärische Hilfe zu geben
● Hammarskjöld: alle notwendigen Maßnahmen zur Erreichung des Zieles möglich
● neben dem Initiativrecht
● Recht, zu beobachten
● ggf. Einschaltung richterlicher Organe, z.B. in EU
● Vorbereitung des Budgets
● Vertretung nach außen
● Depositar von Verträgen
●
● besonders stark ausgebildet ist das Funktions- und Kompetenzspektrum der EU-Kommission
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.4.. Richterliche Organe● ● Zusammensetzung● ● zumeist durch Generalorgan bestimmt, Art. 10 Statut IGH absolute Stimmenmehrheit in GV und im
Sicherheitsrat● ● Mitglieder von GA ernannt, auf Vorschlag von Regierungen von Mitgliedstaaten, nicht zwangsläufig Juristen
(z.B. in WTO: panels können auch mit Fachleuten des Welthandels besetzt werden)● ● EuGH Richter werden von Regierungen im gegenseitigen Einvernehmen ernannt, Art. 253● ● Gerichte entscheiden – je nach Statut des Gerichts - bei Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern der IO● zwischen der IO und einem Mitglied● zwischen Organen der IO● ● darüber hinaus: Beamtenstreitigkeiten, Kartellrecht: so EuGH ● bei UNO findet sich ein eigenes UN Dispute Tribunal für
4.Elemente der internationalen Organisationen
● Die Gerichte der IO haben so den Charakter von einem Verfassungsgericht und/oder einem Verwaltungsgericht.● ● Z. T. haben die internationalen Gerichte auch die Kompetenz, Gutachten zu erstellen: EU 218 Abs. 6 AEUV; Art.
65 IGH-Statut; Art. 47 EMRK● ● ● Richterliche Funktionen werden auch von nichtrichterlichen Organen wahrgenommen: ● zB. Art. 37 UN-Charta: Empfehlungen des SR zur Streitbeilegung● ähnlich Art. XXIX IMF: Exekutivdirektorium, Gouverneursrat● ● ● Möglichkeit der Einschaltung unabhängiger Experten● ● Art. 31 Abs. 2 EFTA● Interamerikanische Menschenrechtskommission, Art. 34 ff. AMRK● früher auch Europäische Menschenrechtskonvention● ● ● ● ● nicht alle intern. Gerichte lassen IO als Streitparteien zu : zB IGH nicht: hier nur Möglichkeit eines Gutachtenantrags durch GA/SR; in diesem Sinn auch die EMRK bis zum 14. Zusatzprotokoll, in
dem eine Ausnahme zugunsten der EU gemacht wird.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.5.5.Sonstige Organe● ● ● a) parlamentarische Organe● geboren aus der Idee der demokratischen Repräsentation innerhalb der IO; allerdings bis
zum Augenblick keine einem nationalen Parlament vergleichbaren Rechte; diese vielmehr nach wie vor in den Organen wahrgenommen, welche von Regierungsvertretern besetzt sind; so fehlt auch dem EU-Parlament bis zum Augenblick das Recht zur Gesetzgebungsinitiative
● ● aa) in EU: direkt gewählt nach den nationalen Vorschriften, ● ursprünglich nur Anhörungsrechte, jetzt auch weitreichende Mitentscheidungsrechte● bei Budgetrecht besondere Befugnisse● bei Ernennung der Kommission. nicht gegen den Willen des Parlamentes, Möglichkeit,
Kommission zu strüzen, Art. 144 EWGV, 2/3 Mehrheit● ● bb) Europarat: Beratende Versammlung: zum Zweck der Sammlung von Anregungen für
zukünftige Tätigkeit, Art. 22 der Satzung des Europarates● kaum Kontrollfunktion, aber Anspruch auf Unterrichtung
4.Elemente der internationalen Organisationen
● besondere Organe, die ständische Interessen vertreten● ● bei ILO: durch Zusammensetzung● EU: Wirtschafts- und Sozialrat: Vertreter der verschiedenen
wirtschaftlichen Gruppen des wirtschaftlichen u. sozialen Lebens, Art. 300 AEUV
● ● Ausschuss der Regionen● ● WTO: in Gremium zur Wahrnehmung der Partikularinteressen: auch
nichtstaatliche Vereinigungen● ●
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.6.. Haushalt von IO● ● Haushaltsaufstellung idR durch Sekretariat/Kommission● Beschluss durch Gremium, in welchem alle Staaten vertreten sind● EG: Parlament: gebundene/ freie Ausgaben, insgesamt● ● UN: Haushaltsreform 1986: Committee for Programme and Coordination involviert in
Haushaltsvorbereitung, dort haben Hauptbeitragszahler Vertretung, Beschlüsse werden im Konsensus-Verfahren gefasst
● ● IGH entschied im Gutachten zum UN-Administrative Tribunal: Pflicht zur Aufgabendeckung,
auch insofern sie aus Rechtsprechung folgt, Bindung der GA möglich● (dagegen : Bindung der Generalversammlung in ihrem Haushaltsbeschluss nicht
ausdrücklich vorgesehen in UN-Charta; IGH hob aber auf die Notwendigkeit eines Gerichts ab)
●
4.Elemente der internationalen Organisationen
● Certain Expenses Case: ● Bindung der Mitgliedstaaten an Beschlüsse der
GA, auch wenn Ausgaben Zwecken dienen, welche nicht im Rahmen der Aufgaben der Organisation liegen
● Vermutung für Handeln innerhalb der Kompetenzen
● allein Verletzung der Organzuständigkeit bedeutet noch nicht Ungültigkeit der Zahlungsverpflichtung
4.Elemente der internationalen Organisationen
● 4.7.. Beamte● ● idR unabhängige Personen● ● innerhalb der UNO gleiche Bezahlung● ● 1974: Einrichtung einer International Civil Service Commission (ICSC): bessere
Zusammenarbeit zwischen UNO und Sonderorganisationen, aber Beamte grundsätzlich getrennt
● ● Statut der ICSC gilt für Organisationen, welche sie angenommen haben● ● UN-Charta legt Kriterien für die Auswahl der Beamten fest: Art. 100, 101: Unabhängigkeit,
Leistungsfähigkeit, geographische Verteilung● ● geographische Verteilung spielt auch bei Beförderung eine Rolle● ● Bisweilen werden von Staaten abgeordnete Beamte in einer IO eingesetzt: Gefahr für
Unabhängigkeit der Beamten und damit der IO.
4.Elemente der internationalen Organisationen
● Immunitäten der Beamten● ● Art. 104/105 UN-Charta: Immunitäten, welche für die Ausübung einer Tätigkeit
notwendig sind (funktionale Immunität); dies gilt auch etwa für den Präsidenten des IWF, der für außerdienstliches Handeln gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden kann; Art. IX § 8 IWF Statut. (Die USA haben die Convention on the Privileges and Immunities of United Nations Agencies aus dem Jahr 1947 nicht ratifiziert; in dieser Konvention wird den Präsidenten solcher Organisationen eine umfassende, also auch persönliche Immunität zugesichert
● ● s. Gutachten IGH 29.4. 1999: Special Rapporteur Menschenrechtskommission, der
UN Generalsekretär kann durch die Erklärung, dass ein bestimmtes Handeln im Auftrag der UN erfolgt, Immunitätsansprüche der beauftragten Person begründen
● ● (Immunitäten von Diplomaten, d.h. von Staatenvertretern bei IO idR durch
Sitzabkommen zwischen IO und Sitzland gesichert.)
4.Elemente der internationalen Organisationen
● bei Streitigkeiten betr. die Immunität von Beamten einer IO Möglichkeit zu Advisory opinion des IGH,Art. 30 UN-Konvention betr. Privileges and Immunities, Art. 96 UN-Charta
● ● Die nationalen Gerichte sind an entsprechende
Entscheidungen der internationalen Gerichte gebunden.● ● IO kann auf Immunität ihres Beamten verzichten.● ● Die Beamten genießen Freizügigkeit, d.h. sie dürfen das
Sitzland ihrer IO jederzeit verlassen; sie zahlen keine Steuern.
5. Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● ● 5.1. Gründung der IO● ● Vertrag zwischen VR-Subjekten● IO gegründet, wenn Vertrag in Kraft tritt● möglich Inkrafttreten schon bei Unterzeichnung/Ratifikation durch eine bestimmte Zahl von
Staaten, Art. 14 OECD, oder durch besonders wichtige Staaten, Art. XXVI Abs. 6 GATT● ● ggf. auch Institutionalisierung von periodischen Zusammenkünften von Staatenvertretern:
KSZE wurde in Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) umgeformt.● ● ggf. gleichzeitige Beschlüsse von Parlamenten wie beim Nordischen Rat; RGW: Beschluss
der Moskauer Wirtschaftskonferenz 1949● ● vorgezogenes Inkrafttreten: Interimsorganisation, die auf Regierungsabkommen beruht
(z.B.Preparatory Commission of the International Refugee Organization)● ● Hinausschieben des Wirksamwerdens der Funktionen und Kompetenzen, ggf.
Übergangsfristen, z.B. EG● ● Eine IO kann erst nach Konstituierung von Organen aktiv werden.
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.2. Ende einer IO● ● Verträge über IO werden zumeist auf unbegrenzte Zeit abgeschlossen.● Zeitlich begrenzt war der Vertrag über die EGKS, die nach 50 Jahren in der EG aufging. ● ● Soweit Verträge auf begrenzte Zeit geschlossen, gibt es die Möglichkeit einer
Verlängerungsklausel:● ● WEU-Vertrag; abgeschlossen auf 50 J., aber Auslegung dahin, dass wenn keine Veränderung
vorgenommen wird, Vertrag automatisch weitergilt; allerdings hat die WEU im Juli 2011 ihre Tätigkeit eingestellt, nachdem die EU im Lissabon-Vertrag die Verteidigungsklausel aufgenommen hat
● ● Kurze Laufzeiten bei Internationalen Rohstofforganisationen, da deren Funktionen und
Kompetenzen sich immer an die veränderten Marktbedingungen anpassen müssen.● ● Auflösungsbeschluss● Austritt aller Mitglieder● ● Beispiel: Völkerbund
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten● Oftmals trat eine neu geschaffene IO eine Funktionennachfolge
an (str. im Hinblick auf die Rolle der UNO bezügl. der im Rahmen des VB geschlossenen Mandatsverträge)
● ● Vermögen: entweder Übertragung auf andere Organisation
oder Verteilung unter Mitgliedstaaten● ● ggf. Verpflichtung der Mitgliedstaaten noch offene
Verbindlichkeiten der IO zu decken● ● Rechtsnachfolge zT ausdrücklich vorgesehen: ELDO/ESRO -
ESA● ●
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten● 5.3.. Vertragsänderung● ● idR: besonderes Verfahren vorgesehen● ● zu unterscheiden: Vertragsimmanente Änderung nach bestimmten Verfahren, mit bestimmten
Mehrheiten :UNO Art. 108/109; für die Änderung der Charta gilt: 2/3 der Mitglieder müssen ratifizieren, darunter alle ständigen Mitglieder des SR
● und Vertragsänderungen, welche unabhängig von den Vertragsbestimmungen durch die Mitgliedsstaaten als Herren der Verträge durchgeführt werden
● ● EU: Art. 352 AEUV Implied powers: Schaffung neuer Befugnisse durch die Organe der EU,
allerdings gilt dies nicht unbeschränkt, s. EWR-Gutachten des EuGH● ● Regelmäßige Revisionskonferenzen sind im Weltpostverein vorgesehen● ● ● ● EUTEL-SAT, INTELSAT: IO Schaffung von privatrechtlich organisierten auf Gewinn
ausgerichteten Einheiten, die kommerziell betrieben werden, wurde im wesentlichen durch organisationsinterne Maßnahmen durchgeführt, Zulässigkeit war strittig
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.4. Stellung der Mitgliedstaaten innerhalb einer IO● ● ● grds. gehören Mitgliedstaaten mit ganzem Territorium einer IO an● ● Grds. der beweglichen Vertragsgrenzen, wenn sich Gebietsbestand eines Mitgliedsstaates
verändert, ist der Staat in seinen neuen Grenzen Mitglied (Beitritt der DDR)
● Territoriale Untergliederungen – wie die deutschen Bundesländer - sind üblicherweise nicht Mitglied einer IO
● ● Sonderfall in der UNO: Neben der UdSSR waren auch Weißrussland und die Ukraine
Mitglieder der UNO.● ● Regelmäßig wird aus vr Sicht auf die föderalen Strukturen keine Rücksicht genommen.● ● Es gibt kein einklagbares Rechts auf Mitgliedschaft.●
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.5.Beitritt zu IO● bei EU, Art. 49 EUV, einstimmiger Beschluss des Rates,
Zustimmung des Parlaments, Abkommen zwischen den bisherigen Mitgliedstaaten und beitretendem Staat
● ● in UNO bis 1955 Blockade: Westmächte hatten wegen Missachtung
der in den Friedensverträgen 1947 niedergelegten Bestimmungen zum Schutz der Menschenrechte Bulgarien, Rumänien und Ungarn die Aufnahme verweigert, daraufhin blockierte die SU die Aufnahme Italien, Spanien und Österreich
● ● IGH hielt ein derartige Kopplung für rechtswidrig; die Organe müssen
über die Aufnahmefähigkeit jedes Mitgliedstaates einzeln befinden.●
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.6.Austritt aus IO● ● oft nicht geregelt, häufig als Teil der Souveränität verstanden● ● ● z.T. ausdrücklich vorgesehen, z.B. Art. 50 EUV; ggf. Pflicht, noch offene
Verbindlichkeiten zu decken, insbesondere bei Internationalen Finanzorganisationen
● ● zT nicht vorgesehen: UNO ● ● Indonesien trat 1965 aus der UNO aus, dann aber wieder bei.●
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.7.Grundsatz der beschränkten Funktionsübertragung● keine Kompetenz-Kompetenz der IO, sondern die IO ist an die übertragenen
Kompetenzen gebunden● möglich: Weiterentwicklung innerhalb der Organisation: insbesondere durch
einstimmiges Votum der Mitgliedstaaten, diese handeln dann aber als Herren der Verträge
● ● ● Die Konsequenzen von ultra vires Handeln einer IO sind str.: Unstrittig ist, dass
die Mitgliedstaaten gegen die Kompetenzüberschreitung, welche zugleich immer auch eine Verletzung des Gründungsvertrags der IO bedeutet, vorgehen könne, ggf. vor einem internationalen Gericht (z.B. EuGH)
● Der IGH entschied im Certain Expenses Fall 1962 (Advisory Opionion), dass eine Ausgabe der IO auch dann in das Budget der IO einzustellen sei, wenn ein Organ diese Ausgabe möglicherweise unter Überschreitung seiner Kompetenzen bewirkt hat.
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.8.Pflichten und Rechte der Mitgliedstaaten innerhalb einer IO
● ● Beitragspflichten● Mitwirkungspflichten- bis zur Pflicht, nach Maßgabe von
Sonderabkommen Streitkräfte zur Verfügung zu stellen, Art. 43 UN-Charta
● ● Mitwirkungsrechte: insbesondere Rechte, innerhalb der
Organisation abzustimmen●
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.9.Sanktionen gegen Mitglieder● ● Art. 19 UN-Charta: Entzug des Stimmrechts in Vollversammlung bei Nichtzahlung der
Mitgliedsbeiträge ● ● Art. 7 EUV: Möglichkeit der Suspendierung von Rechten von Mitgliedern, wenn sie
Vertragspflichten verletzen, darunter auch die Einhaltung von demokratischen, rechtsstaatlichen und Grundrechtsstandards
● ● ● Ausschluss● ● Art. 8 Europarat: Griechenland während der Zeit der Militärregierung, allerdings blieben gemäß
Art. 65 EMRK die Prüfrechte für die während der Zeit der Mitgliedschaft geschehenen Vorfälle erhalten
● ● UNO Art. 6: Ausschluss von der Generalversammlung auf Empfehlung des Sicherheitsrates,
wenn ein Staat beharrlich Satzung verletzt
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.10.Besondere Verhältnisse zu dritten Staaten● Palästina erlangte status eines non member observer State in der
UNO, hat damit allerdings kein Stimmrecht in der UN-GA ● ● assoziierte Mitglieder: Mitglieder minderen Rechts● ● BRD in Europarat bis 1951● USA, Kanada in OEEC● ● davon zu unterscheiden: Assoziationsabkommen, das nicht zur
Mitgliedschaft führt●
5.Verhältnis der IO zu ihren Mitgliedstaaten
● 5.11.Finanzierung● ● Internationale Organisationen werden im Regelfall durch
Beiträge der Mitgliedstaaten finanziert. ● Die EU verfügt seit 1988 über sogenannte Eigenmittel,
darunter die Einnahmen aus dem Außenzoll der EU sowie ein bestimmter Anteil an der Mehrwertsteuer der Mitgliedstaaten.
● Einige IO haben auch Einnahmen aus ihren Tätigkeiten; so konnte der Internationale Zinnrat sein Ausgleichslager durch den Verkauf von Zinn finanzieren.
●
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
● 6.1. Völkerrechtssubjektivität● Lange ein sehr str. Punkt● Unstr. Ein von Staaten geschaffenes Gebilde
besitzt VR-Subjektivität nur, wenn die Mitgliedstaaten diese explizit oder implizit eingeräumt haben
● Str. gilt sie nur gegenüber den Mitgliedestaaten und den Drittstaaten, die sie anerkannt haben (subj. Theorie)
● Oder auch gegenüber sonstigen Staaten (obj. Theorie
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
IGH äußerte sich in Gutachten (Bernadotte-Fall)
1949 dahn
IGH: “fifty State, representing the vast majority of
the members of the international community, had
the power, in conformity with international law, to
bring into being an entity possessing objective
international personality, and not merely
personality recognized by them alone, together
with capacity to bring international claims
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Mitglieder schufen IO: creation of organization
capable of existing and functioning
independently
IGH erkannte also die Möglichkeit der VR-
Subjektiviät einer IO unabhängig von einer
Anerkennung an, begründete dies allerdings mit
der Universalität der UNO, daher strittig, ob
seine Ausführungen nur für diese Organisation
gelten
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Grund für die Ablehnung einer automatischen
VR-Subjektivität von IO: weil anderenfalls von
Staaten Einheiten geschaffen werden könnten,
mithilfe derer sich Staaten ihrer Haftung
entziehen, es gilt aber das Prinzip pacta tertiis
nec nocent nec prosunt (Verträge könnten für
Dritte weder Pflichten noch Rechte begründen)
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Heute: wohl h.M.: IO besitzen VR-Subjektivität auch
unabhängig von einer Anerkennung; allerdings umfasst die
VR-Subjektivität einer IO nicht dieselben Rechte wie die
VR-Subjektivität eines Staates, der Umfang hängt vielmehr
von den Funktionen der IO ab; so umfasst sie etwa nicht
das Prinzip der souveränen Gleichheit, so auch IGH in
seinem Gutachten aus dem Jahr 1949
Die richtige Frage lautet, wer handelt tatsächlich, die IO oder
die Mitgliedstaaten
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Die richtige Frage lautet, wer handelt tatsächlich, die IO oder
die Mitgliedstaaten
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof entschied im
Fall Behrami/Behrami und Saramati, dass ein Mitgliedstaat
nicht für ein Verhalten verantwortlich ist, über das eine
internationale Organisation (NATO, UNO) die Kontrolle
ausübt.
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
6.2. Haftung von IO
Nach wie vor ein sehr str. Bereich; grds. folgt aus der VR-
Subjektivität, dass IO auch für ihre Handlungen
einzustehen hat; hier werden regelmäßig die Grundsätze
der Staatenverantwortlichkeit analog herangezogen.
ILC arbeitete Draft über Verantwortlichkeit von IO‘s aus, der
sich sehr stark an den Draft über die
Staatenverantwortlichkeit anlehnt
Fraglich ist allerdings, ob daneben auch die Mitgliedstaaten
für die Handlungen einer IO einzustehen haben.
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Im Zinnratsfall aus dem Jahr 1985, als der Internationale
Zinnrat insolvent wurde, tendierten die Gerichte dazu,
die Staaten nicht für die Verbindlichkeiten der IO
haften zu lassen.
Derzeit erarbeitet die ILC einen Entwurf zur Haftung von
IO; die bisherigen Arbeiten deuten darauf hin, dass
jedenfalls im Regelfall die Mitgliedstaaten nicht für die
Handlungen der IO verantwortlich gemacht werden
können
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Ausnahmen gelten nur, wenn die Mitgliedstaaten die Form der IO
missbrauchten, wenn sie eine völlige Kontrolle ausübten oder wenn sie die
IO mit so wenig Mitteln ausstatteten, dass diese von vorneherein möglichen
Verbindlichkeiten im Haftungsfall nicht nachkommen konnte; hier ist die
Möglichkeit eines Durchgriffs auf die Mitgliedstaaten gegeben.
Im übrigen ist zu beachten, dass aus dem Gutachten im UN Administrative
Tribunal Fall folgt, dass die IO ihre finanziellen Verbindlichkeiten in den
Haushalt einzustellen hat; weiterhin folgt aus dem Certain Expenses Case
des IGH, dass die Staaten, soweit dies in dem Gründungsvertrag
vorgesehen ist, die Verbindlichkeiten der IO decken müssen; insofern
könnten sie, wenn ihre Haftung nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist,
jedenfalls indirekt für Verbindlichkeiten der IO entsprechend ihrem
Beitragsanteil einstehen müssen.
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Schwierig bleibt allerdings immer die gerichtliche
Durchsetzung, weil die IO vor nationalen Gerichten
idR Immunität genießen und internationale Gerichte
wie etwa der IGH keine Jurisdiktion für das Handeln
von IO besitzen.
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
6.3.2. Rechtliche Stellung von Staatenvertretern bei IO
Vertretern bei einer internationalen Organisation wird volle Immunität
zugesichert nach Wiener Diplomatenrechtskonvention II 1977,
allerdings bisher geringe Akzeptanz, sie trat noch nicht in Kraft
str. Punkte: Verhältnis von Vertretern einer IO zu ihren Heimatstaaten
zugesichert werden Vertretern bei einer IO:
Gerichtsimmunität, Freiheit von Einwanderungsbestimmungen,
Steuerbefreiungen
kein agrément des Sitzstaates oder der IO
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Sitzstaat hat keine Möglichkeit, einen Vertreter
bei einer IO zur persona non grata zu erklären
nach WDK II: Pflicht zur Abberufung durch
Entsendestaat, wenn Vertreter schwere
Straftaten begangen hat oder sich in innere
Angelegenheiten des Sitzstaates eingemischt
hat
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
6.3.3. Beamte einer IO
Beamten einer IO hingegen wird nur funktionelle
Immunität gewährt, denn sie können im
Gegensatz zu Diplomaten regelmäßig nicht in
ihrem Heimatstaat verfolgt werden, weil sie dort
keinen Wohnsitz haben
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
6.4. Rechtserzeugung durch IO
- Gründungsvertrag: bindet die Mitgliedstaaten und die IO
- Vertragskonferenzen, die von IO einberufen werden (z.B. UN-
Seerechtskonferenz), die aber nur durch Ratifikation der dabei
erarbeiteten Entwürfe durch die Staaten zu bindendem Recht werden
können
- Es gibt auch die Möglichkeit der Ausarbeitung von völkerrechtlichen
Normen durch Sachverständige, etwa der International Law
Commission (ILC), einem Unterorgan der Generalversammlung.
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
- Weiterhin werden bisweilen auch Organbeschlüsse internationaler
Organisationen ratifiziert, insbesondere bei der ILO, deren
Beschlüsse als Konventionsentwürfe konzipiert sind.
- Verbindliche Sekundärrechtsetzung erfolgt durch die Organe der IO,
soweit ihnen entsprechende Kompetenzen eingeräumt sind:
6.Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Rechtsetzungsakte innerhalb der IO:
Haushaltsbeschlüsse, Rechtsakte auch Wahlen,
binden die Organe wie die Mitgliedstaaten
Besonders entwickelte Sekundärrechtsetzung bei
der EU: Verordnungen, Richtlinien,
Entscheidungen, Art. 288 AEUV
Organization (ICAO), World Health Organization
(WHO) können Sekundärrechtsakte erlassen,
deren bindende Wirkung die Mitgliedstaaten
durch ein opting out für sich ausschließen
können, ähnlich auch in technischen
Organisationen wie der Union Postale
Universelle (UPU) oder der International
Telecommunication Union (ITU)
- Gewohnheitsrecht durch Praxis von IO: bislang
wohl nur bei Immunitätengewährung an IO
- Gewohnheitsrecht, das sich aus Abstimmungsverhalten in IO ergibt: str., wenn, wie etwa in den Vereinten Nationen die Abstimmung selbst nicht
zu bindender Wirkung führt
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
Bindende Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates, Art. 25
UN-Charta; diese waren ursprünglich nur als
Resolutionen gedacht zur Sicherung des Friedens,
aber in jüngerer Zeit stellten sie – auf der Grundlage
von Kap. VII UB-Charta gefasst - zunehmend
allgemein bindende Normen auf, etwa bei der
Verwaltung von Territorien (Timor l’Est, Kosovo) oder
im Rahmen der Terrorbekämpfung (vgl. UN-SR-
Resolution 1267
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
International Civil Aviation Organization (ICAO), World Health
Organization (WHO) können Sekundärrechtsakte erlassen, deren
bindende Wirkung die Mitgliedstaaten durch ein opting out für sich
ausschließen können, ähnlich auch in technischen Organisationen
wie der Union Postale Universelle (UPU) oder der International
Telecommunication Union (ITU)
- Gewohnheitsrecht durch Praxis von IO: bislang wohl nur bei
Immunitätengewährung an IO
- Gewohnheitsrecht, das sich aus Abstimmungsverhalten in IO ergibt: str.,
wenn, wie etwa in den Vereinten Nationen die Abstimmung selbst nicht zu
bindender Wirkung führt
6. Stellung der internationalen Organisation im Völkerrecht
- Bindung an Verträge der Mitgliedstaaten
bei Menschenrechten: EG ist an Prinzipien der EMRK gebunden
früher Bindung der EG an GATT, wiewohl kein Mitglied (heute ist
die EU Mitglied der WTO)
Abschluss völkerrechtlicher Verträge
Internationale Organisationen können aber auch völkerrechtliche
Verträge schließen; es war lange Zeit strittig, ob dies, wenn der
Gründungsvertrag nicht ausdrücklich dazu ermächtigte, als ein
implizite Kompetenz von IO anzusehen ist oder als eine über
das Völkergewohnheitsrecht vermittelte
7. Einzelne internationale Organisationen
7.1. UNO
Gegründet 1945
Nachfolge von Völkerbund
7.1.1.Hauptfunktionen:
Friedenssicherung, darüber hinaus aber auch Menschenrechtsschutz
7. Einzelne internationale Organisationen
● Art. 1● Die Vereinten Nationen setzen sich folgende Ziele:
● 1. den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen;
7. Einzelne internationale Organisationen
● 2. freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und andere geeignete Maßnahmen zur Festigung des Weltfriedens zu treffen;
7. Einzelne internationale Organisationen
● 3. eine internationale Zusammenarbeit herbeizuführen, um internationale Probleme wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und humanitärer Art zu lösen und die Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion zu fördern und zu festigen;
● 4. ein Mittelpunkt zu sein, in dem die Bemühungen der Nationen zur Verwirklichung dieser gemeinsamen Ziele aufeinander abgestimmt werden.
7. Einzelne internationale Organisationen
● Grundsätze Art. 2● souveräne Gleichheit● Friedliche Streitbeilegung● Gewaltverbot● Beistandspflicht für UNO● Auch Nicht-Mitglieder gebunden, soweit für
Wahrung des Friedens notwendig● Kein Recht zur Einmischung in innere
Angelegenheiten
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7. Aus dieser Charta kann eine Befugnis der Vereinten Nationen zum Eingreifen in Angelegenheiten, die ihrem Wesen nach zur inneren Zuständigkeit eines Staates gehören, oder eine Verpflichtung der Mitglieder, solche Angelegenheiten einer Regelung auf Grund dieser Charta zu unterwerfen, nicht abgeleitet werden; die Anwendung von Zwangsmaßnahmen nach Kapitel VII wird durch diesen Grundsatz nicht berührt.
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.1.2. Organe
● 7.1.2.1.Generalversammlung● Alle Mitgliedstaaten● Darüber hinaus Beobachter, vgl. PLO● „non member observer State“● Aussetzung der Stimmrechte bei
Zahlungsverzug, Art. 19, oder wenn GV bei Zwangsmaßnahmen gegen einen Staat es so beschließt, Art. 5
7. Einzelne internationale Organisationen
● Funktionen
● Kann alle Angelegenheiten erörtern, die in den Rahmen der Charta fallen,
● Allerdings unter Vorbehalt von Art. 12: soweit sich Sicherheitsrat mit Frage beschäftigt, kann GV keine Empfehlungen abgeben
● Im übrigen kann sie nicht bindende Empfehlungen abgeben
7. Einzelne internationale Organisationen
● Abstimmungen idR mit einfacher Mehrheit● In wichtigen Fragen – z.B. Empfehlungen in
Streitigkeiten, Wahl der nichtständigen Mitglieder des SR, Aufnahme neuer Mitglieder:2/3 Mehrheit
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.1.2.2.Sicherheitsrat● 15 Mitglieder, 5 ständige, 10 nicht-ständige, von
GV gewählte● Hauptverantwortung für Weltfrieden
● Beschlüsse des SR für Mitgliedstaaten bindend, Art. 25 UN-Charta
7. Einzelne internationale Organisationen
● Funktionen● Kap. VI Mitwirkung bei friedlicher
Streitbeilegung● Kap. VII: Zwangsmaßnahmen zur
Friedensdurchsetzung
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.1.2.3. IGH● Alle Mitgliedstaaten sind Mitglieder des Statuts
● Aber keine automatische Unterwerfung unter Jurisdiktion, dies erfolgt vielmehr
● a. durch Kompromiss
● b. durch Vereinbarung in Verträgen, z.B. Genozidkonvention
● c.forum prorogatum – Einlassung auf Klage eines anderen Staates
● d.Fakultativklausel: Anerkennung der Gerichtsbarkeit, Gegenseitigkeit
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.2. WTO
Hervorgegangen aus GATT, das zunächst nicht im Rahmen einer Organisation funktionierte● WTO 1995● WTO-Übereinkommen bestehend aus
institutionellen Regelungen, dazu Dispute-Settlement-Understanding (dient der Verrechtlichung)
● Materielle Regelung in GATT 1994 für den freien Warenhandel
● GATS betr. Handel mit Dienstleistungen● TRIPS betr. Geistiges Eigentum
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.2.1.Prinzipien:
● Meistbegünstigung● Inländergleichbehandlung● Abbau von Zöllen und nichttarifären
Handelshindernissen● Beschränkungen möglich nach Art. XX GATT:
zum Umweltschutz, zum Schutz von kulturellen Gütern und bei Gütern die im Rahmen von Strafvollzug hergestellt worden sind, dürfen allerdings nicht diskriminieren
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.2.2.Organe● Ministerkonferenz, allgemeines Organ● Allgemeiner Rat Vertretungsorgan der
Mitgliedstaaten, auch Dispute Settlement Body● Sekretariat mit Generaldirektor● Dispute Settlement über Panels, Appelate Body,
schiedsgerichtsähnliches Verfahren● Problematisch: Ausklammerung sozialer
Aspekte
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.3. ILO
● Gegründet 1919
● Funktion: Sicherung der Mindestarbeitsbedingungen
● Organe: Tripartismus: je Land 2 Staatenvertreter, 1 Vertreter der Arbeitgeber, 1 Vertreter der Arbeitnehmer
● Allgemeines Organ: Internationale Arbeitskonferenz
● Eingeschränktes Organ: Verwaltungsrat: 56 Mitglieder, die 10 ökonomisch bedeutsamsten Länder sind dort immer vertreten
7. Einzelne internationale Organisationen
● Empfehlungen● Ausarbeitung von Übereinkommen● Berichtspflichten● Beschwerdeverfahren vor Unterausschuss,
dessen Entscheidung angenommen wird oder dem IGH unterbreitet wird
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.4. Entwicklungshilfeorganisationen● FAO● UNIDO● UNICEF● UNCTAD
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.5. Internationale Finanzorganisationen● 7.5.1. IWF● Hervorgegangen aus Bretton Woods Konferenz
● IWF: dient der Währungsstabilität, vergibt Kredite unter Auflagen, Sonderorganisation der UNO
7. Einzelne internationale Organisationen
Organe: Gouverneursrat (allgemeines Organ), für BRD: Bundesbankdirektor und Finanzminister
Exekutivdirektorium: 5 Mitglieder von 5 Staaten mit den größten Quoten, 15 von den Mitgliedern gewählt
Geschäftsführender Direktor● Stimmengewichtung im IWF
(Gouverneursrat und Exekutivdirektorium) nach wirtschaftlicher Stärke
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.5.2.Weltbank ● Organisation ähnelt IWF● Zusätzlich Inspection Panel zur Projektprüfung
● Dient der Kreditvergabe im Entwicklungsbereich
● Zusätzlich IDA: International Development Agency: vergibt Kredite an besonders arme Länder
● International Finance Corporation: vergibt Kredite an Private in Entwicklungsländern
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.6. Regionale Wirtschaftskooperation● EU● NAFTA:USA, Kanada, Mexico: dient in erster
Linie dem Investitionsschutz, Freihandelszone● Mercosur: Argentinien, Brasilien, Uruguay,
Paraguay, Venezuela: Integrationsgemeinschsaft
● Andengemeinschaft: Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Peru: Integrationsgemeinschaft
● ASEAN: Thailand, Singapur, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Brunei, Vietnam, Myanmar, Laos, Kambodscha: Freihandelszone
7. Einzelne internationale Organisationen
● ECOWAS, 15 westafrikanische Staaten, wirtschaftliche Integration
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.7. Regionaler Menschenrechtsschutz● EMRK im Rahmen des Europarates, Indvidiual-
und Staatenbeschwerden vor EGMR● AMRK im Rahmen von OAS,
Individualbeschwerden zur Interamerikanischen Menschenrechtskonvention, diese kann die Sache an Interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshof weiterleiten, Staatenbeschwerden, wenn Staaten eingewilligt haben
7. Einzelne internationale Organisationen
● Banjul Charta, Einrichtung einer Afrikanischen Kommission für die Rechte der Menschen und Völker, seit 2006 auch Gerichtshof, allerdings kein unmittelbarer Zugang für Individuen
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.8. Umweltschutz● Noch wenig institutionalisiert● Hier zu nennen: UNEP: Umweltprogramm der
UNO, keine IO● Dient der Koordination der
Umweltschutzaktivitäten
● Im Rahmen der Klimarahmenkonvention:Sekretariat, Bonn
● Intergovernmental Panel on Climate Change im Rahmen von UNEP und WMO, zusammengesetzt aus Fachleuten
7. Einzelne internationale Organisationen
● 7.9. Supranationale Organisationen● Kennzeichen der Supranationalität● Unmittelbare Anwendbarkeit von Rechtsnormen● Vorrang des Organisationsrechts● Mehrheitsentscheidungen● Unabhängige Organe● Zwingende Gerichtsbarkeit● Parlament● Finanzierung durch Eigenmittel