Lisa Rosa
Lisa Rosa
Die Gegenwart der Vergangenheit„Richtiges“ Erinnern?NS und Holocaust im kompetenzorientiertenGeschichtsunterricht
Lisa Rosa, LI
Inhalt der Präsentation
Schwierigkeiten des (Geschichts-) Unterrichts Wie erklären sie sich? Wie kann man sie beheben? Wie gehen wir in unserem Projektseminar vor?
Problembeschreibung
durch einen Referendar der Projektgruppe 2010 in Antwort auf die Vorabfrage
„Mein Eindruck ist, dass der Geschichtsunterricht über-
wiegend moralische Normen wiederkäut, ohne dass den
SchülerInnen klar wird, wie das menschenverachtende
System des Nationalsozialismus Menschen in seinen Bann
ziehen und seine Politik umsetzen konnte.
Insbesondere die in meinen Augen unbedingt gebotene
Nutzung von ehemaligen Konzentrationslagern als
außerschulische Lernorte sollte unbedingt überdacht und
verbessert werden, da sie sonst teils einen negativen Effekt
bei SchülerInnen auslöst, nämlich Desinteresse,
Überforderung, Abwehr moralischer Anschuldigungen.“
In der Beschreibung problematisiertes Schülerverhalten
Desinteresse Überforderung Abwehr Ergänzung: Interesse vorhanden, aber andere
Themen oder andere Art der Beschäftigung gewünscht
unvermeidliche Sachprobleme? Vermittlungsprobleme? Disziplinprobleme? Motivationsprobleme?
Ursachen wo suchen?
Motivationsprobleme sind Sinnprobleme
Sinn ist immer persönlicher Sinn (individuell spezifisch).
Sinn kann nicht „vermittelt“, „gelehrt“, „gestiftet“ werden.
Gelehrt werden können nur gesellschaftliche Bedeutungen.
Bedeutungen sind kulturhistorisch entstandene, gesellschaftlich ausgehandelte Deutungen.
Persönlicher Sinn betrifft das Verhältnis des Individuums zum Gegenstand und zu dessen gesellschaftlichen Bedeutungen.
Sinn wird vom Lernenden gefunden/gebildet. Lernen ohne persönlichen Sinn ist nicht möglich. Persönlicher Sinn kann gebildet / entdeckt
werden durch die Frage: „Was hat der Gegenstand mit mir zu tun?“
Zunahme der Sinnbildungs-Probleme im traditionellen Unterricht
Was tun?
Unterrichtsverständnis traditionell:Unterrichtsverständnis traditionell: „Stoff didaktisch aufbereiten“ = (Lehrgangs-)
Unterricht planen Unterricht durchführen „Schüler haben gelernt“ (wenn nicht, dann haben sie
nicht „aufgepasst“ oder sind IQ-mäßig „überfordert“)
Unterrichten neu gedacht: Unterrichten neu gedacht:
Lernprozesse organisieren Lernen geht (heute) wie? Lernen geht (heute) wie?
http://www.marxists.org/archive/leontev/index.htm
„Der Sinn wird nichtdurch die Bedeutungerzeugt,sondern durch das Leben.“
Alexej N. Leont‘ev
http://www.marxists.org/archive/leontev/index.htm
„Der Sinn wird nichtdurch die Bedeutungerzeugt,sondern durch das Leben.“
Alexej N. Leont‘ev
• A. N. Leont‘ev, „Tätigkeit, Bewußtsein, Persönlichkeit.“• Kulturhistorische Schule der Psychologie (Vygotskij)• Tätigkeitstheorie, Activity Theory
http://farm6.static.flickr.com/5183/5660961736_9724d6af8a.jpg
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• John Dewey, „Demokratie und Erziehung.“ • Projektlernen
Lernen I „WAS“Lernen I „WAS“Gegenstand, hier:NS-Holocaust
Lernen II „WIE“ Lernen II „WIE“ Methoden und Instrumente („Lernen lernen“)
Lernen III „WARUM“ Lernen III „WARUM“ Sinnbildung lernen (Lernmotive bilden)
Lernen Lernen heuteheute
Lernen I „Was“Gegenstand hier:NS-Holocaust
Sekundäre Gegenstandsebene:Deutungen, Die Geschichte,gesellschaftliche Bedeutung, Geschichte der Deutungen …
Primäre Gegenstandsebene:Die Fakten, Die Vergangenheit,„NS“ „Holocaust“
Lernen I „WAS“Lernen I „WAS“Gegenstand, hier:NS-Holocaust
Lernen II „WIE“ Lernen II „WIE“ Methoden und Instrumente („Lernen lernen“)
Lernen III „WARUM“ Lernen III „WARUM“ Sinnbildung lernen (Lernmotive bilden)
HoheHoheKomplexitätKomplexität
Lernarrangement zur Sinnbildung
SettingSetting: Projektlernen statt Lehrgangsunterricht InhalteInhalte: Individualisierung des Themas: Komplexe
Aufgabe, individuelle Fragen der SuS LernformenLernformen: Kollaboratives Lernen statt
Vereinzelung (Ideen u. Perspektiven teilen, nicht “Thema aufteilen“)
SteuerungSteuerung: Selbstbestimmtes Lernen nach persönlichem Sinn statt Belehrung mit vorgegebenen Urteilen: Ergebnisoffenheit, Prozesssteuerung statt Ergebnissteuerung
Prinzipien
vorgeben
Strukturen, Prozessorganisation
Instrumente großes (Über-) Angebot an
Informations- und Kommunikations-möglichkeiten
nicht vorgeben
Stoff, Inhalte Fragen Lernziele Ergebnisse
Projektspirale
Was gibt es im Projektseminar?
Teil 1:Teil 1: „Selbsterkundung“ =
Lernen I, II, III mit Projektmethode am Gegenstand selbst erleben und reflektieren
Teil 2:Teil 2: „Didaktische Erschließung“ =
Lernprozesse für andere auf neue Weise gestalten
Kompetenzorientierung?
KompetenzenKompetenzen sind nach Franz E. Weinert
„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie
erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und
Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen,
sowie die damit verbundenen motivationalen, motivationalen,
volitionalen und sozialen Bereitschaften und volitionalen und sozialen Bereitschaften und
FähigkeitenFähigkeiten, um die Problemlösungen in
variablen Situationen erfolgreich und
verantwortungsvoll nutzen zu können.“
Historisch Denken lernen anleiten können
Fachkompetenzen Geschichte