Digital fotografieren/008
Makrostep by step
Digital fotografieren/008
Makrostep by step
MICHAEL GRADIAS
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Umwelthinweis:
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10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
08 07 06
ISBN-13: 978-3-8272-4097-2ISBN-10: 3-8272-4097-2
© 2006 by Markt+Technik Verlag,ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbHMartin-Kollar-Str. 10-12, 81829 München/GermanyAlle Rechte vorbehaltenEinbandgestaltung: webwo GmbH, Marco Lindenbeck,
[email protected]: Cornelia Karl, [email protected]: Martina GradiasHerstellung: Claudia Bäurle, [email protected]: Michael Gradias (www.gradias.de, [email protected])Fotos: Michael GradiasDruck und Verarbeitung: Print Consult GmbHPrinted in Slovak Republic
Einführung 6
Die Digitalkamera
Kompaktkameras 14
Spiegelreflexkameras 18
Die Grundausstattung 22
Weiteres Zubehör 26
Kameraautomatiken 28
Abbildungsmaßstab und Schärfentiefe 32
Makroaufnahmen
Motive finden 36
Wald- und Wiesenfotografie 40
»Zeitraffer« 42
Szenen aufbauen 44
Jahreszeiten 48
Augen auf! 52
Strukturen 54
Fotos von Knospen und Blüten 56
Tierdetails 60
Reptilien und Amphibien 62
Schmetterlinge 66
Im Aquarium fotografieren 70
Kleine Lebewesen riesig groß 74
Motive überall 82
Inhalt
Die digitale Dunkelkammer
Bilder bearbeiten 88
Bereiche freistellen 90
Tonwertkorrekturen 92
Lichter und Tiefen anpassen 94
Die passende Bildgröße 96
Bilder schärfen 98
Das Ergebnis speichern 102
Für das Web speichern 104
Erweiterte Korrekturen 106
Bildfehler beseitigen 108
Bildrauschen reduzieren 110
Partielles Optimieren 112
Bereiche optimieren 114
RAW-Bilder bearbeiten 116
Bilder „malen“ 120
Kunstfilter verwenden 122
Makrofotos präsentieren
Bilder veredeln 128
Bilder als E-Mail versenden 130
Webgalerien erstellen 132
Fotos auf CD/DVD 134
Perfekte Drucke 136
Fotobücher erstellen 138
Glossar 140
Stichwortverzeichnis 142
Webadressen 144
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EinführungEI
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Schmetterlingesind attraktive
Motive für Makro-aufnahmen. Dieweiße Baumnympheist relativ groß, sodass Sie sie gut fo-tografieren können.Natürlich ist bei sol-chen Fotos Gedulderforderlich. Bei derNahrungsaufnahmelassen sich die Tiere
Mit dieser ana-logen Spiegel-
reflexkamera be-gann der „Sieges-zug“ von Nikon. DieNikon F war einesehr robuste Kame-ra, die ihren Ruhmim 2. Weltkrieg er-warb. Um die Kame-ra elegant abzubil-den, habe ich sie voreinem schwarzen
iner der faszinierensten Bereiche
der Fotografie sind Detailaufnah-Emen – egal, ob im Nah- oder Makro-
bereich. Prinzipiell ist diese Aufgaben-
stellung mit kompakten Kameras
ebenso gut zu erledigen wie mit einer
digitalen Spiegelreflexkamera. Wollen
Sie extrem nah an das Motiv heran, ist
dagegen eine besondere Ausrüstung
erforderlich. So kommen Sie beispiels-
weise mit einem Makroobjektiv und
einem Ringblitzgerät zu erstaunlichen
Ergebnissen. Viele Gegenstände wirken
ganz außergewöhnlich, wenn Sie sie
sehr groß abbilden – manchmal können
Sie den abgebildeten Gegenstand dabei
nur „erraten“.
Hintergrund plat-ziert. Die Ausleuch-tung der Szene er-folgte mit einem500 W Halogen-strahler, der die Ka-mera von vorne an-strahlte. Dadurchentstanden die Re-flexionen im Objek-tiv (Nikon D70s,200 ISO, 1/30 Sek.,105 mm, f 32).
am einfachsten fo-tografieren. DasFoto entstand miteinem Makroobjektivund einem Ring-blitzgerät. Ich habees aus einer Entfer-nung von etwa 35Zentimetern aufge-nommen (NikonD70s, 200 ISO,1/250 Sek., 105 mmMakro, f 8).
7Einführung
Interessante Motive für Nah- oder Ma-kroaufnahmen finden Sie überall. GuteMotivquellen sind Schmetterlings-farmen oder Aquarien. Hier finden Sieunzählige Motive für schicke Fotos.
Zunächst lichten Sie mit Ihrer neuen digitalenKamera sicherlich ganz „normale“ Gegenstän-de ab – beispielsweise aus der Architekturoder Ihre Familie.
Bei einem ambitionierten Fotografenentsteht aber sicherlich recht schnell derWunsch, immer näher an das Motiv heranzu-gehen. Dabei ist es egal, ob Sie mit einereinfachen Kompaktkamera fotografieren odermit einer High-End-Spiegelreflexkamera. Jeaufwändiger das Equipment ist, umso mehrMöglichkeiten besitzen Sie allerdings.
Im Frühlinglohnen sich Fo-
totouren besonders.Um die Blüten vonObstbäumen zu fo-tografieren, ist keinbesonderes Equip-ment erforderlich.Oft reicht das Stan-dardzoomobjektivaus, um die Blüteneindrucksvoll in Sze-
Anstatt unterWasser zu foto-
grafieren, lichten Siedie farbenprächtigenSalzwasserfische
ne zu setzen. Damiteine schöne Wir-kung entsteht, soll-ten Sie die Blütenvor einem farbigenHintergrund freistel-len. Dazu sollten Sieeinen niedrigenBlendenwert einstel-len (Nikon D70s,200 ISO, 1/320 Sek.,105 mm, f 4.5)
doch einfach imAquarium ab (NikonD70s, 1600 ISO,1/50 Sek., 65 mm,f 4.5).
„Normale“ Detailaufnahmen von Pflanzenoder Tieren können Sie praktisch mit jedemKameratyp aufnehmen. Nutzen Sie dabei auchruhig die vorhandenen Automatiken – wieetwa die Belichtungsautomatik oder denAutofokus.
IMMER KLEINERBei „echten Makroaufnahmen“ wird die Arbeitdiffiziler. Je näher Sie an die Motive herange-hen, umso weniger sind die Automatiken derdigitalen Kameras zu verwenden. So scheitertder Autofokus zum Beispiel bei Insektenauf-nahmen wegen der extrem geringen Schär-fentiefe, die teilweise nur weniger als einenMillimeter beträgt. Um hier wirkungsvolleFotos zu erhalten, müssen Sie mit derFunktionsweise Ihrer Kamera sehr gut vertrautsein.
MOTIVE ÜBER MOTIVEWenn Sie gerne Details fotografieren, habenSie eine unendlich große Auswahl an Motiven.Alles können Sie interessant fotografieren.Wenn Sie beispielsweise ein Detail einesverrotteten Gegenstands oder ein Archi-tekturdetail fotografieren, entstehen oftwunderschöne Fotos. Die besten Fotoserzielen Sie, wenn gutes Licht vorhanden ist.Eine gelbe Hausecke vor blauem Hintergrundbeeindruckt den Betrachter wegen desFarbkontrastes ganz sicher.
Wichtigste Voraussetzung bei solchen Fotosist allerdings, dass sie „sauber“ fotografiertwerden. So macht eine ganz leichte Unschärfedes Bilds ein Architekturfoto unbrauchbar.Andererseits können Sie Unschärfe auch ganzgezielt zur Bildgestaltung einsetzen. Diessehen Sie beispielsweise rechts bei den Blütendes Obstbaums. Erst durch den unscharfenHintergrund wirken die Blüten im Vorder-grund.
„Spielen“ Sie ruhig mit verschiedenenBlendeneinstellungen, um die schönsteWirkung herauszufinden. Probieren Siebeliebig viele Einstellungen aus, da digitaleFotos ja „kein Geld kosten“.
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EinführungEI
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Insektenfoto-grafie ist ein
faszinierender Be-reich der Fotografie.Durch die extremgeringe Schärfen-tiefe ist das Foto-grafieren aber auchsehr anspruchsvoll.Viel Geduld und eineruhige Hand sindeine Grundvoraus-setzung für gelun-gene Fotos (NikonD70s, 200 ISO,1/160 Sek., 105 mm,f 11, Ringblitz).
Pflanzen wirken besondersschön, wenn sie vom Hinter-
grund freigestellt werden. Dieserreichen Sie, indem Sie eine ge-öffnete Blende verwenden. Be-achten Sie dabei, dass der Hinter-grund farblich zum fotografier-ten Objekt passt – bei diesemFoto wirken die kontrastierendenFarben sehr reizvoll (Nikon D70s,200 ISO, 1/640 Sek., 105 mm,f 3.2).
9Einführung
Detailaufnahmen sind faszinierend. Be-trachter sind oft überrascht, weil sie„ganz normale“ Objekte „so noch nicht“gesehen haben. Pflanzen und Insektensind dafür gute Beispiele.
Ist der Gegen-stand nicht
mehr zu erkennen,wirkt das Foto fürden Betrachter ver-
Kreative Ergeb-nisse entstehen,
wenn Sie mit dergeringen Schärfen-tiefe „spielen“, diebei der Makrofoto-grafie unabdingbar
Mit einem Ob-jektiv mit langer
Brennweite stellenSie technische De-tails frei, wie dieseFelge eines Motor-rads. Um Verwack-
lungen zu vermei-den, müssen Sie einekurze Belichtungs-zeit einstellen(Nikon D70s,200 ISO, 1/500 Sek.,300 mm, f 6).
ist. Die übereinanderliegenden Münzenwirken durch dengeringen Schärfen-tiefenbereich gut(Nikon D70s, 800 ISO,1/250 Sek., 105 mm, f 8).
blüffend – wie beidieser Erdbeere(Nikon D70s, 200ISO, 1/100 Sek., 105mm, f 11, Ringblitz).
KREATIV FOTOGRAFIERENBei der Makrofotografie müssen Sie eineschwierige Klippe umschiffen – die extremgeringe Schärfentiefe. Je näher Sie an dasObjekt herangehen, umso geringer wird derscharf abgebildete Bereich. Bei einer Dar-stellungsgröße von 1:1 kann er auf wenigeMillimeter schrumpfen. Diese Tatsache könnenSie aber auch nutzen, um kreative Aufnahmenzu gestalten. Bildunwichtige Partien ver-schwinden so „im Nichts“. Sie bleiben dann als„Farbflecken“ erhalten. Die links untenabgebildeten Münzen sind ein solchesBeispiel. Trotz des sehr geringen scharfabgebildeten Bereichs, können Sie die Münzenerkennen. Durch die Beleuchtung mit einemHalogenstrahler entstehen die warmen Farbendes Bildes.
Bilden Sie eine Münze dagegen von obenzweidimensional und komplett scharf ab,entsteht eine Aufnahme, die Sie für Doku-mentationszwecke verwenden können – zumBeispiel für einen Münzkatalog, wo alleDetails erkennbar sein sollten. Bei derkreativen Fotografie müssen Sie dagegen denGegenstand keineswegs vollständig scharfabbilden.
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EinführungEI
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Fehlt einVergleichs-
gegenstand, fällt esIhnen schwer, diewirkliche Größe ab-zuschätzen – dieMiniaturfigur istungefähr 5 Zenti-meter groß (NikonD70s, 400 ISO,1/250 Sek., 210 mm,f 5.6).
Bilder, die voneiner Farbe do-
miniert werden, wir-ken ansprechend,wenn die Farbe kräf-tig ist – fotografie-ren Sie deshalb beiSonnenschein(Nikon D70s,200 ISO, 1/2000 Sek.,300 mm, f 6).
PRÄZISE BILDKOMPOSITIONUm wirkungsvolle Fotos zu erhalten, ist einesaubere Bildkomposition unabdingbar. Abergerade im Makrobereich gestaltet sich dies oftschwierig. Wenn Sie Insekten, die sich sehrschnell bewegen, fotografieren, ist esnatürlich nicht leicht, die Objekte schön imBild zu platzieren.
Gegenüber der herkömmlichen, analogenFotografie haben Sie aber bei der digitalenFotografie den großen Vorteil, dass Siemithilfe eines Bildbearbeitungsprogrammsnachhelfen können. So legen Sie den geeigne-ten Bildausschnitt leicht später am Bildschirmfest. Da die meisten digitalen Kameras heutemit hohen Auflösungen arbeiten, haben Siedabei ausreichend „Spielraum“. Nur wenn Sieextrem große Ausdrucke anfertigen, reicht diePixelanzahl eventuell nicht aus – das kommtaber eher selten vor.
BILDBEARBEITUNGMit den vielfältigen Möglichkeiten derBildbearbeitung entstehen weitere Vorteile. Soist es nicht schlimm, wenn ein Foto einbißchen falsch belichtet wird – die Helligkeitund den Kontrast korrigieren Sie heute ganzleicht.
Das ist nützlich, da bei manuellen Ein-stellungen – mit denen Sie bei der Makrofoto-grafie vermutlich häufig arbeiten – schon malfalsch belichtete Fotos entstehen.
Wenn Sie mit RAW-Fotos arbeiten, die vieledigitale Kameras anbieten, können Sienachträglich unter anderem sogar dieEinstellungen des Weißabgleichs korrigieren.So sind die kreativen Möglichkeiten derdigitalen Fotografie weit größer, als es zuanalogen Zeiten der Fall war. Hinzu kommtdie Schnelligkeit der Bearbeitung. Außerdembleibt immer ein „Original“ erhalten – andersals beim analogen Bild.
11Einführung
Fotos, bei denen eine einzelneFarbe dominiert, wirken oft sehranziehend.
Im Gegenlichtwirken diese
KieseIsteine durchdie starken Kontras-
te ansprechend(Nikon D70s, 800ISO, 1/400 Sek., 300mm, f 11).
Der sehr kleinescharf abgebil-
dete Bildbereichmacht dieses Fotoreizvoll. Das Augedes Betrachters wirdsofort auf den
Auf metalli-schen Oberflä-
chen wirken Was-sertropfen interes-sant. Bei solchenMotiven lohnen sichverschiedene Versu-
Auch bei diesemFoto dominiert
eine einzige Farbe.Um den StrukturenPlastizität zu verlei-
che mit unter-schiedlichen Bild-ausschnitten (NikonD70s, 200 ISO,1/200 Sek., 105 mm,f 11).
Schraubenkopf ge-lenkt (Nikon D70s,200 ISO, 1/250 Sek.,105 mm, f 3.2).
hen, habe ich ge-blitzt (Nikon D70s,200 ISO, 1/60 Sek.,55 mm Makro, f 22,int. Blitz).
13
1Die digitaleKamera
Der Markt der digitalen Kameras ist vielschichtig. Von der preisgüns-
tigen Kompaktkamera über semiprofessionelle Spiegelreflexkameras
bis zur Profi-High-End-Spiegelreflexkamera wird alles angeboten. Die
Frage ist nur, wie viel Geld Sie in Ihre neue Fotoausrüstung investie-
ren wollen. Je umfangreicher die Ausrüstung ist, umso mehr kreative
Möglichkeiten haben Sie beim Fotografieren von Detail- oder Makro-
aufnahmen. Sie sollten vor der Anschaffung einer neuen Ausrüstung
also genau wissen, welche Ansprüche Sie haben. In diesem Kapitel
erfahren Sie, was wichtig und nützlich ist.
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KompaktkamerasD
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an kann sehr viel Geld in eine
Fotoausrüstung investieren,Mwenn man sich der Makrofotografie
verschrieben hat. Die aktuellen preis-
günstigen Kompaktkameras sind für
den Einstieg aber ebenso geeignet. Für
Preise um 300 Euro erhalten Sie bereits
sehr leistungsstarke Kameras, die auch
für Nah- oder Makroaufnahmen gut
geeignet sind. Für viele dieser Kameras
sind optional Nahlinsen erhältlich, so
dass Sie in die Welt der Makrofotografie
eintauchen können.
Digitale Kom-paktkameras –
wie diese NikonCoolpix 7900 – sindgünstig und
leistungsstark. Die7,1-Megapixel-Ka-mera können Sieauch für die Makro-fotografie einsetzen.
Der Nahaufnahme-modus für Makro-aufnahmen ist durchein Blumensymbolgekennzeichnet. Der
Mindestabstandzum Objekt beträgt4 Zentimeter. (Foto:Nikon GmbHDeutschland)
Mit dieserKompaktka-
mera von Olympushabe ich den Ein-stieg in die digitaleFotografie gewagt.Vor ungefähr sechsJahren war diese3,3-Megapixel-Ka-mera „up to date“.Die 3,3 Megapixelreichen aus, um Fo-tos in einer Größevon 13 x 18 Zenti-meter perfekt aus-zubelichten. Aberauch noch größereAusdrucke sindmöglich, wenn Siedie Qualitätsan-
sprüche ein wenigreduzieren. Ich warin den ganzen Jah-ren sehr zufriedenmit dieser Kamera,bis ich auf die digi-talen Spiegelreflex-kameras umstieg.Wenn man Geldsparen will, lohnt essich, bei eBay nachälteren preisgünsti-gen Kameramo-dellen zu suchen.Für viele Einsteigerist die geboteneQualität durchausausreichend (CanonEOS 350D, 100 ISO,4 Sek., 39 mm, f 22).
15Kom
paktkameras
Für schöne Nah- und Makroaufnahmenist nicht unbedingt eine teure Ausrüs-tung nötig. Auch mit einfachen Kom-paktkameras fertigen Sie interessanteFotos an.
Ich habe dieseAmaryllis mit
der Nahaufnahme-einstellung derOlympus Camedia3000Z aufgenom-men. Die Blüte istrelativ groß –ungefähr 7 Zenti-meter. Daher war esleicht, die Blüte an-sprechend zu foto-grafieren. Da dieBlüte im Haus auf-genommen wurde,habe ich zusätzlicheinen Blitz einge-setzt. Die Bild-qualität der Kameraist sehr gut. Mithilfeeines Bildbearbei-tungsprogramms
korrigierte ich dasBild nur wenig – denKontrast und dieFarbsättigung einbißchen erhöhenund das Bild etwasnachschärfen, daswar es schon. Da derSensor der Kom-paktkameras sehrklein ist, verringertsich die Brennweiteim Vergleich zuranalogen Spiegelre-flexkamera(Olympus Camedia3000Z, 100 ISO,1/100 Sek., 19 mm,f 11).
Der Stein hateine Größe von
ungefähr 5 Zenti-metern. Um ihn wir-kungsvoll in Szenezu setzen, habe ichihn auf einem gold-farbenen Kartonplatziert. Farb-papiere sind imSchreibwarenhandelin verschiedenstenFarben erhältlich. Eslohnt sich viele ver-schiedene farbigePapiere bereitzuhal-ten, wenn Sie gerneTabletop-Aufnah-men machen. Ichleuchtete die Szenemit zwei Licht-
wannen aus, die mitTageslichtröhrenausgestattet sind.Sie sind rechts undlinks neben den Ob-jekten an einemReprostativ ange-bracht. So ergebensich weiche Schat-ten. Natürlich habeich ein Stativ fürdiese Nahaufnahmeverwendet (OlympusCamedia 3000Z,166 ISO, 1/80 Sek.,19,1 mm, f 2.8).
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KompaktkamerasD
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Für Kompakt-kameras ist oft
auch eine MengeZubehör erhältlich.So können Sie auchden Brennweiten-bereich durch Kon-verter erweitern.Dies ist nützlich,
wenn der eingebau-te Zoom nicht fürdie gewünschtenAufgabenstellungenausreicht. So glei-chen Sie ein Mankogegenüber den digi-talen Spiegelreflex-kameras aus. Für
die Detailaufnahmeder Birke verwende-te ich einen auf-steckbaren Zoom-vorsatz, um dieBrennweite zu ver-längern.Außerdem gibt esdiverse Filter, die
MÖGLICHKEITEN EINER KOMPAKT-KAMERADie Möglichkeiten der digitalen Kompakt-kameras sind natürlich gegenüber den digita-len Spiegelreflexkameras deutlich einge-schränkt. Daher gibt es einige Dinge, die Siebeim Kauf einer neuen Kompaktkamera be-achten sollten, damit das Fotografieren späterleicht fällt.
DISPLAYIm Gegensatz zur Spiegelreflexfotografie be-nutzt der Fotograf bei der Kompaktkameraden Sucher nicht. Es ist viel praktischer, dieLive-Vorschau im LCD-Monitor zu beobach-ten. Ist das gewünschte Bild auf dem Monitorzu sehen, löst man aus. Daher ist es wichtig,dass die Kompaktkamera über einen großenund vor allem hellen LCD-Monitor verfügt. Beiungenügender Qualität kann es passieren,dass das Bild bei hellem Sonnenschein nichtzu beurteilen ist.
AUFLÖSUNGDie Auflösung des CCD-Sensors ist nicht vonso großer Bedeutung, wie es die Werbungvermitteln möchte. Wenn Sie Abzüge in dergängigen Fotogröße 13 x 18 Zentimeter ver-wenden, reicht eine 3- oder 4-Megapixel-Kamera völlig aus.
Nur wenn Sie weit größere Abzüge brau-chen oder Bildausschnitte verwenden wollen,sind höhere Auflösungen zu empfehlen. Sobelichten Sie die Bilder einer 6-Megapixel-Kamera bis zu einer Größe von 17 x 25 Zenti-meter in optimaler Qualität auf Fotopapier.Viele kompakte Kameras bieten diese Auflö-sung an.
TIPP Die Auflösung sagt aus, auswie vielen Pixeln das Bildbesteht. Je mehr Pixel das Fotoenthält, umso detaillierter istanschließend das Ergebnis. DiePixelanzahl des Bilds ermitteltman übrigens, indem man dieAnzahl der horizontalen mitder Anzahl der vertikalen Pixelmultipliziert.
man auf die Objekti-ve aufschraubt(Olympus Camedia3000Z, 100 ISO,1/500 Sek., 19,1 mm,f 5).
17Kom
paktkameras
Für Nahaufnahmen sind sündhaftteure Spiegelreflexkameras meist nichtnötig – mit einer modernen Kompakt-kamera erreichen Sie ebenfalls gute Er-gebnisse.
NAHAUFNAHMEMODUSBei der Auswahl der Kamera sollten Sie daraufachten, dass eine geringe Naheinstellungs-grenze vorhanden ist. Je näher Sie an das Mo-tiv herankommen, umso größer wird dessenDarstellung auf dem Foto. Die meistenKompaktkameras stellen einen Nahaufnahme-modus zur Verfügung.
BELICHTUNGSPROGRAMMEDie meisten Kameramodelle liefern verschie-dene Belichtungsprogramme für unterschied-liche Motivbereiche mit. So bieten einige Ka-meras beispielsweise ein Motivprogramm an,bei dem für Porträt- oder Sportaufnahmenautomatisch die optimale Belichtung einge-stellt wird.Für ambitionierte Fotografen ist es wichtig,dass neben den automatischen Programmenauch Belichtungskorrekturen oder manuelleEinstellungen möglich sind. So können SieBilder gezielt über- oder unterbelichten, umeinen bestimmten Effekt zu erzielen.
AUTOFOKUSDie digitalen Kameras haben selbstredendAutofokussysteme, bei denen das Fotos auto-matisch scharf abgebildet wird. Es ist aller-dings sehr wichtig für die Makrofotografie,dass es auch möglich ist, manuell scharf zustellen. Im Nah- und Makrobereich hilft dieautomatische Scharfstellung meist nichtweiter.
Einige Kamerahersteller stellen für das ma-nuelle Scharfstellen Hilfsmittel bereit. So zeigtdie Kamera beispielsweise das Zentrum desFotos im Nahaufnahmemodus vergrößert imDisplay an, so dass man die Schärfe besserbeurteilen kann. Schauen Sie sich vor demKauf der Kamera derartige Features näher an.
WEISSABGLEICHUm farbstichige Aufnahmen zu vermeiden,bieten die digitalen Kameras – im Gegensatzzu den analogen Kameras – einen automati-schen Weißabgleich an. Einige Modelle lassenauch hier Eingriffe zu, so dass Sie die ge-wünschte Farbtemperatur manuell einstellenkönnen.
Dies ist nützlich, wenn bestimmte Farb-stimmungen – zum Beispiel bei Kerzenlicht –ihren Charakter beibehalten sollen. Die rötli-che Wirkung des Kerzenlichts würde vom au-tomatischen Weißabgleich nämlich neut-ralisiert.
SPEICHERDie Kameras sichern die digitalen Fotos aufSpeicherkarten. Die unterschiedlichen Kame-ras arbeiten mit verschiedenen Speicher-kartentypen, die in diversen Kapazitäten er-hältlich sind. Sie sollten darauf achten, dassdie Kamera keine „exotischen“ Speicherkarten-typen nutzt. So sparen Sie eventuell Geld beimErwerb zusätzlicher Speicherkarten. Heuteverwenden die Kompaktkameras meist die sogenannten SD-Karten (Secure Digital). Aktuellfinden Sie außerdem häufig xD-Karten undMemory Sticks. Die Preise der Speichermedienfallen momentan ständig. Oft erhalten SieMedien mit einer Kapazität von 1 GBytebereits für unter 50 Euro.
ZOOMOBJEKTIVEBei digitalen Kompaktkameras kommt demeingebauten Zoomobjektiv eine große Bedeu-tung zu, da Sie das Objektiv – im Gegensatzzur Spiegelreflexkamera – nicht austauschenkönnen. Gelegentlich geben Hersteller Wertefür einen digitalen Zoom an – die Sie am bes-ten gleich wieder vergessen. Was zählt, istlediglich der optische Zoom. Prüfen Sie, obAufnahmen im Weitwinkelbereich ebenso wieim nahen Telebereich möglich sind. Ein 8-oder 10facher optischer Zoom sollte für vieleAufgabenstellungen ausreichend sein.
BLITZGERÄTEViele Kompaktkameras verfügen über ein ein-faches integriertes Blitzgerät, das bei Nahauf-nahmen durchaus gute Dienste leisten kann,da es hier nicht auf eine große Reichweiteeines aufwändigen Blitzgeräts ankommt.
EMPFINDLICHKEITENFalls Ihnen wenig Licht zur Verfügung steht,ist es nützlich, wenn Sie die Empfindlichkeitauf Werte von beispielsweise 800 oder 1600ISO einstellen können. Je höher Sie allerdingsdie Empfindlichkeit einstellen, umso höherwird das Risiko, dass unschönes Rauschen dieBildqualität vermindert.
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SpiegelreflexkamerasD
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enn Sie sich intensiv mit der
Makrofotografie beschäftigenWwollen, kommen Sie um eine digitale
Spiegelreflexkamera nicht herum. In der
letzten Zeit bieten einige Hersteller
digitale Spiegelreflexkameras zu sehr
attraktiven Preisen an, um neue Ein-
steiger in die Spiegelreflexfotografie zu
gewinnen. Und der Plan scheint aufzu-
gehen. Immer mehr Fotografen ent-
scheiden sich dafür, ihr System umzu-
stellen. Erwerben Sie entsprechendes
Zubehör, stehen Ihnen alle kreativen
Möglichkeiten offen, um zu fantasti-
schen Makrofotografien zu gelangen.
Tauchen Sie ein in die faszinierende
Welt der Makrofotografie!
Besonders derFrühling bietet
sich an, um schöneNah- und Makro-aufnahmen zuschießen. Blüten inden verschiedenstenFarben sind dankba-
re Motive. DieseAufgabenstellungerledigen Sie leichtmit einem Zoomob-jektiv (Canon EOS350D, 200 ISO,1/500 Sek., 200 mm,f 9).
Die Canon EOS350D ist eine
beliebte Einsteiger-kamera, die preis-günstig zu erwerbenist. Ich habe langeZeit mit dieser Ka-mera fotografiertund war ganz be-geistert – vor allemvon der sehr einfa-
chen Bedienung.Bereits das mitge-lieferte Canon-Ob-jektiv EF-S 18-55mm kann man ganzprima für Nahauf-nahmen einsetzen(Foto: CanonDeutschlandGmbH).
ALLE MÖGLICHKEITENDas Fotografieren mit einer digitalen Spiegel-reflexkamera bietet Ihnen viele Vorteile. Sokönnen Sie die Objektive je nach Bedarf aus-tauschen und auch diverses Zubehör verwen-den, das Ihre Möglichkeiten bei der Makrofo-tografie erweitert. Wenn Sie von der analogenSpiegelreflexfotografie umsteigen, bemerkenSie nur wenig Unterschiede. Neu ist dann fürSie vor allem die Bedienung über das Menü imLCD-Monitor auf der Kamerarückseite. Hierpassen Sie die verschiedenen Optionen derKamera an. Die Hersteller stellen diverse Funk-tionen zur Verfügung – zum Beispiel, um dieBildqualität zu verändern oder Bildeffekteeinzustellen.
19Spiegelreflexkam
erasCanon und Nikon teilen den größtenTeil des Marktes digitaler Spiegelreflex-kameras unter sich auf. Sie bieten vieleverschiedene Modelle für Einsteiger,Semiprofis und professionelle Fotogra-fen an.
Ist entsprechen-des Zubehör
vorhanden, könnenSie begeisterndeMakrofotos schie-ßen. So entstanddieses Foto mit ei-nem 105 mm Ma-kroobjektiv von Sig-ma, mit dem ein Ab-bildungsmaßstab
von 1:1 erreichtwerden kann. Damitist es möglich, dassSie kleine Objekte sobeeindruckend zei-gen, wie sie in na-tura kaum zu erken-nen sind (NikonD70s, 200 ISO,1/400 Sek., 105 mmMakro, f 5).
Einen großenTeil der Fotos in
diesem Buch habeich mit dieser Kame-ra geschossen, daich Eigentümer die-ser Kamera samtumfangreichem Zu-behör bin. Auchwenn sie nichtimmer ganz einfachzu bedienen ist, bin
ich von ihren Mög-lichkeiten seit übereinem Jahr schlichtbegeistert. Inzwi-schen hat diese Ka-mera fast 40.000Fotos „herunter“ –und ich habe keineMängel festgestellt(Foto: Nikon GmbH,Deutschland).
UMSTELLUNGHaben Sie zuvor mit einer digitalen Kompakt-kamera gearbeitet, ist ein wenig Umstellungnotwendig. Bei fast allen Kameras visiert mannämlich das Motiv mit dem Sucher an – derLCD-Monitor dient lediglich zur Begutachtungder aufgenommenen Fotos und zur Bedienungdes Menüs. Erstmals bietet allerdings Olympusaktuell eine Spiegelreflexkamera mit Live-Vor-schau im LCD-Monitor an. Bleibt abzuwarten,ob sich dieses Angebot im Markt durchsetzenwird.
Positiv fällt auf, dass Auslöseverzögerungen– wie sie bei kompakten Kameras durchausüblich sind – bei den digitalen Spiegelreflex-kameras völlig unbedeutend geworden sind.Einschalten – auslösen – fertig!
DIE AUSRÜSTUNGIn Ihre digitale Spiegelreflexausrüstung kön-nen Sie fast beliebig viel Geld investieren.Zahlreiche verschiedene Objektive für jedeAufgabenstellung, diverses Blitzzubehör oderFilter – das Angebot ist riesig.
Je intensiver Sie sich der Makrofotografiewidmen, umso mehr kommt bai Ihnen natür-lich der Wunsch nach einer professionellenAusrüstung auf. So müssen Sie abwägen, obsich der Kauf von teurem Zubehör für Sielohnt. Solange Sie mit Ihrer Fotoausrüstungkein Geld verdienen, müssen Sie einige Positi-onen auf Ihrem Wunschzettel wegen des ho-hen Preises wohl streichen. So kosten licht-starke Teleobjektive schnell mehrere tausendEuro.
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SpiegelreflexkamerasD
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PROFIKAMERASFür digitale Spiegelreflexkameras können Sieeine ganze Menge Geld ausgeben. Die Flagg-schiffe der Hersteller bewegen sich in einemPreissegment von über 5.000 Euro. Die neben-stehend abgebildete Canon EOS-1Ds Mark IIkostet sogar um die 7.000 Euro. In diesenPreisregionen sind Kameras natürlich nur fürProfis sinnvoll, die mit den Ergebnissen Geldverdienen. Vielleicht fragen Sie sich, worin dieUnterschiede zu den Consumer-Kameras lie-gen. Ich will Ihnen einige wesentliche Unter-schiede erläutern.
Als Erstes ist natürlich eine solidere Verar-beitung zu nennen, die beim häufigen Einsatzwichtig ist. So ist es unbedenklich, wenn Siemit Ihrer Kamera mal irgendwo „anecken“.
DER SENSORDer CCD-Sensor ist ausschlaggebend für dieAuflösung der digitalen Fotos. Je mehr licht-empfindliche Siliziumdioden auf dem Sensoruntergebracht sind, umso mehr Details kön-nen erfasst werden. Während der CCD-Sensorbei den preisgünstigen Kameras meistensungefähr halb so groß wie ein Kleinbildfilmist, arbeiten die High-End-Kameras oft miteinem so genannten Vollformat-Sensor, des-sen Größe exakt den Maßen des Kleinbildfilmsentspricht (24 x 36 mm). So ergeben sich beidiesen Kameras natürlich auch höhere Auflö-sungen. Die abgebildete Canon beispielsweisebietet 16, 7 Megapixel an, so dass man auchgroßformatige Abzüge für Plakate erstellenkann, was zum Beispiel für Werbefotografeninteressant ist.
TIPP Die Brennweite eines Objektivskann man, wegen der kleine-ren Größe des Sensors, nurindirekt mit der Brennweiteeiner analogen Kamera ver-gleichen. Der Umrechnungs-faktor liegt bei vielen digitalenSpiegelreflexkameras bei un-gefähr 1,5. Aus einem 200-mm-Objektiv wird dann alsoein 320-mm-Objektiv. Arbei-ten Kameras mit einem Voll-format-Sensor, entfällt derUmrechnungsfaktor.
DIE GESCHWINDIGKEITFür Sportfotografen spielt die Geschwindig-keit eine große Rolle – für die Makrofotogra-fie eher weniger. Die extrem teuren Kamerassind sehr viel schneller wieder „schussbereit“ –es sind mehr Aufnahmen pro Sekunde mög-lich, was bei Serienaufnahmen nützlich ist.Auch ist meist ein schnelleres Autofokus-system enthalten.
DIE AUSSTATTUNGFür Pressefotografen ist es wichtig, dass diedigitalen Fotos möglichst schnell in die Re-daktion gelangen. Daher bieten die professio-nellen Kameras zum Beispiel Wireless-LAN-Transmitter an, so dass die Ergebnisse ohnePC versendet werden können.
ZUSATZOPTIONENIn den Menüs finden Sie viele zusätzlicheOptionen, die bei den Consumer-Kamerasfehlen. Man
könnte sagen, dass die Kameras ein vollstän-diges „Bildbearbeitungsprogramm“ enthalten,mit dem Sie alle erdenklichen Aufgaben zurOptimierung des Fotos erledigen.
LEBENSDAUERDie High-End-Kameras sind für mehr Auslö-sungen ausgelegt. So geben die Hersteller fürdie Verschlusseinheit beispielsweise einedurchschnittliche Lebensdauer von rund200.000 Auslösungen an. Auch andere Bau-teile der Kamera sind auf die starke Inan-spruchnahme ausgerichtet.
Die ProfikameraCanon EOS-1Ds
Mark II (Foto: CanonDeutschland GmbH).
21Spiegelreflexkam
erasMit einer aufwändigen Fotoausrüstungkann man natürlich kreativere Aufnah-men machen. So lässt sich die geringeSchärfentiefe eines Makro-Teleobjek-tivs für gezielte Unschärfen nutzen.
Verwenden Siezusammen mit
der digitalen Spie-gelreflexkamerahochwertige Makro-objektive, kommteine brillante Bild-
Kleine Fischesind nicht ganz
einfach abzulichten,weil sie sich relativschnell bewegen. Insolchen Fällen isteine kurze Ver-
Bei Schlangen-porträts haben
Sie es relativ leicht,weil diese Tieremeist keine hekti-
schlusszeit nötig –dazu sollten Sie ei-nen Blitz verwenden(Nikon D70s,200 ISO, 1/200 Sek.,105 mm, f 11, int.Blitz).
qualität zustande.Das Foto entstandmit einem 105 mm-Makroobjektiv vonSigma (Nikon D70s,200 ISO, 1/2500 Sek.,105 mm, f 2.8).
schen Bewegungenmachen (NikonD70s, 200 ISO,1/125 Sek., 105 mm,f 2.8, int. Blitz).
Das wichtigstebei der Porträt-
fotografie von Tie-ren ist Geduld.Schließlich könnenSie den Tieren nichtsagen, dass sie „mallächeln“ sollen. Sovergeht dann schoneine Weile, ehe eingelungenes Porträtim Kasten ist. Um
die Fluchtdistanz zuwahren, sollten Sieein Objektiv mit ei-ner großen Brenn-weite verwenden –ein 200- bis 300-mm-Objektiv ist einegute Wahl (NikonD70s, 200 ISO,1/500 Sek., 300 mm,f 6).
22
Die GrundausstattungD
IE D
IGIT
ALE
KAM
ERA
ür Ihre Makroausrüstung können
Sie eine ganze Menge Geld ausge-Fben. Es gibt aber auch preisgünstige
Varianten, die vor allem dann zu
empfehlen sind, wenn Sie sich erst
einmal an die Makrofotografie heran-
tasten wollen oder sich nur gelegentlich
mit ihr beschäftigen wollen. Das
Grundproblem besteht darin, dass jedes
Objektiv eine bestimmte Grenze hat, bei
der Sie nicht mehr näher an das zu
fotografierende Objekt herankommen –
es kann dann nicht mehr scharf abge-
bildet werden. Bei einigen Kameras oder
Objektiven verringern Sie diese Grenze
etwas, indem Sie in einen Makromodus
umschalten. Wenn das auch nicht mehr
klappt, müssen Sie zusätzliche Zubehör-
teile erwerben.
Mit dieser Ausstattung geheich selbst am liebsten foto-
grafieren, wenn ich in der NaturMakroaufnahmen machen will.Ich setze bei meiner Nikon D70sgerne das Makroobjektiv 105 mmF2.8 EX DG von Sigma ein, daseine sehr gute Abbildungsquali-tät bietet und lichtstark ist. Wennich den kleinsten Blendenwertverwende, kann ich schön mit dergeringen Schärfentiefe „spielen“.Um genügend Licht zur Verfü-gung zu haben, verwende ich dasMakroblitzgerät EM-140 DG vonSigma.
NAHLINSEN UND UMKEHRRINGEFür wenig Geld erhalten Sie Nahlinsen oderUmkehrringe, mit denen Sie den Abbildungs-maßstab vergrößern. Je nach verwendetemKameraobjektiv erreichen Sie so eventuellsogar einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Beider Nahlinse – die in das Filtergewinde einge-schraubt wird – ist allerdings auch ein Nach-teil zu erwähnen: Sie können zwar näher andas Objekt herangehen – Insekten werden soaber schneller flüchten. Bei statischen Objek-ten entsteht dagegen kein Nachteil. Beim Kaufvon Nahlinsen sollten Sie nicht sparen, dadurch die Glasqualität die Bildqualität beein-flusst wird. Theoretisch könnten Sie auchmehrere Nahlinsenverwenden, was ichIhnen aber wegengeringerer Bildqua-lität nicht emp-fehlen kann.Retroadapter beein-flussen die Bildqua-lität dagegen nicht,weil hier ja nur dieLinsen des Objektivskombiniert werden.
ZWISCHEN-RINGEGünstig sind auchZwischenringe zuerwerben. Die
Hersteller bieten sie in unterschiedlichen Di-cken an. Sie koppeln an den Kamerabody unddas Objektiv an. Die Dicke des Zwischenringsvergrößert die Entfernung von der Optik zumSensor. Dies bewirkt, dass Sie näher an dasObjekt herangehen dürfen. So erhalten Sieeinen größeren Abbildungsmaßstab. Die Zwi-schenringe schaffen lediglich Abstand – sieenthalten keinerlei optische Linsen, daher istauch kein Bildqualitätsverlust zu befürchten.Allerdings müssen Sie die Fotos länger belich-ten.
BALGENGERÄTEEin „variabler Zwischenring“ sind die traditio-nellen Balgengeräte, bei denen man den Ab- stand stufenlos regulieren kann. Der Ein-
satz lohnt sich allerdings nur bei Stu- dio- oder statischen Aufnahmen, da das präzise Einstellen eine Weile
dauert. Die hohen Kosten fürBalgengeräte lohnen sich nur für ganz spezielle Einsatz-
gebiete im Studio.
23D
ie Grundausstattung
Für die Makrofotografie-Ausrüstungkönnen Sie viel Geld ausgeben – müs-sen es aber nicht. Auch mit preiswertenZusatzteilen – wie etwa der Nahlinse –kommen Sie zu ansprechenden Ergeb-nissen.
Umkehrringe setzen Siedazu ein, um Objektive „ver-
kehrt“ herum an der Kamera an-zubringen. Dadurch wirkt das Ob-jektiv als eine Art Vergrößerungs-glas, so dass Objekte größer ab-gebildet werden. Bei einem ein-fachen Umkehrring – wie abge-bildet –, müssen Sie die Einstel-lungen für Belichtung und Schär-fe manuell vornehmen. TeurereUmkehrringe ermöglichen denErhalt der Kommunikation zwi-schen Kamera und Objektiv, sodass Sie die Automatiken weiterverwenden können.
Auch der Einsatz von Zwi-schenringen kann zu großen
Abbildungsmaßstäben führen.Die Zwischenringe gibt es in ver-schiedenen Stärken. Je dicker einZwischenring ist, umso größerwird der Abbildungsmaßstab. DieZwischenringe kann man auchkombinieren. Beim Kauf müssenSie entscheiden, ob Sie preiswer-tere Varianten erwerben wollen,bei denen Sie auf die Kamera-automatiken verzichten müssen,oder teurere Zwischenringe ver-wenden, die die automatischenFunktionen erhalten. Zwischen-ringe haben den Nachteil, dasssie „Licht schlucken“. Daher müs-sen Sie die Belichtungszeit ver-längern oder die Blende weiteröffnen.
Retroadapter – auch Umkehrringe ge-nannt – und Nahlinsen sind eine recht
preiswerte Variante, um den Einstieg in diefaszinierende Welt der Makrofotografie zuwagen. Bei Kosten von ungefähr 10 bis 20Euro zahlt sich ein Versuch aus, bevor Sie eineteure Makroausrüstung anschaffen.
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Die GrundausstattungD
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MAKROAUSRÜSTUNGWenn Sie sich entschieden haben ernsthaft indie Makrofotografie einzusteigen, ist eine er-weiterte Ausrüstung zu empfehlen. Die be-schriebenen preisgünstigen Varianten bietennämlich nicht die optimale Bildqualität.
OBJEKTIVETrägt ein normales Zoomobjektiv die Bezeich-nung Makro, bedeutet dies nicht, dass es sichum ein echtes Makroobjektiv handelt. Meisterreicht man damit nur einen Abbildungs-maßstab von ungefähr 1:3.
Die Hersteller bieten allerdings verschiede-ne Objektive an, die speziell auf die Makrofo-tografie abgestimmt sind und eine sehr guteAbbildungsqualität erreichen. Meist handelt essich bei den Objektiven um Festbrennweitenmit hoher Lichtstärke. Mit diesen Makroobjek-tiven erreichen Sie einen Abbildungsmaßstabvom 1:1. Um größere Abbildungsmaßstäbe zuerzielen, können Sie beispielsweise ein Makro-objektiv mit Zwischenringen koppeln.
DREI OBJEKTIVKATEGORIENDie angebotenen Makroobjektive teilt man indrei verschiedene Kategorien ein. Im Normal-brennweitenbereich um 50 mm finden Sie diepreiswertesten Makroobjektive. Die Objektivesind nicht nur günstig – sie sind auch leichtund können daher auf jeder Fototour im Ge-päck sein. Da die Makroobjektive mit Fest-brennweite sehr lichtstark sind, können Siediese Objektive auch für die „normale“ Foto-grafie gut einsetzen, wenn wenig Licht zurVerfügung steht.
Die nächste Kategorie umfasst Objektivemit einer Brennweite von 80 bis 105 mm. Die-se Objektive sind gut geeignet, um Tiere zufotografieren, da der Abstand zum Objekt grö-ßer ist, wenn der Abbildungsmaßstab von 1:1erreicht ist.
Während der Mindestabstand bei der erstenKategorie meist unter 20 Zentimetern liegt,können Sie mit den Objektiven der zweitenKategorie über 30 Zentimeter vom Objekt ent-fernt sein. Ein mittleres Teleobjektiv lädt au-ßerdem zum Spielen mit der Schärfentiefe ein,
wenn Sie mit offener Blende arbeiten. Auchdiese Objektive kann man natürlich für dennormalen Einsatz verwenden. Sie eignen sichzum Beispiel auch gut für die Porträtfoto-grafie. In den meisten Fällen sind die Objektivedieser Kategorie der beste Kompromiss zwi-schen Preis und Handlichkeit.
Die Objektive der dritten Kategorie umfas-sen einen Bereich von 150 bis 200 mm. DieseTeleobjektíve erhöhen die Mindestdistanz zumObjekt auf 46 Zentimeter. So wahren Sie auchdie Fluchtdistanz kleiner Tiere. Diese Objektivesind meist sehr schwer und teuer. Sie habenalso bei der Fototour einiges zu tragen.
Die aktuellen Objektive aller Kategorien sindbesonders für digitale Nahaufnahmen opti-miert. Sie haben kaum mit Verzeichnungen zurechnen. Natürlich empfehlen die Kamera-hersteller stets ihre eigenen Objektive. Ichselbst habe aber schon seit langem sehr guteErfahrungen mit den Sigma-Objektiven ge-macht, die außerdem sehr viel preisgünstigerals die Objektive der Kamerahersteller sind.
TIPP Ein geringer Mindestabstandbirgt einen weiteren Nachteil:Wenn Sie sehr nah an dasObjekt herangehen müssen,kann bei Sonnenschein Ihreigener Schatten ins Bildkommen.
RINGBLITZEWenn Sie die Makrofotografie ernsthaft be-treiben wollen, kommen Sie um die Anschaf-fung eines Ring- oder Makroblitzes nicht he-rum. Beim klassischen Ringblitz ist einedurchgehende Blitzröhre rund um das Objek-tiv angeordnet. Beim Makroblitz ist dagegenje eine Blitzröhre rechts und links vom Objek-tiv angebracht. Dadurch entstehen im Gegen-satz zum Ringblitz Schatten.
Das Canon-Makroobjektiv
60 mm EF-S 2.8 ist
Das mittlere Te-leobjektiv von
Nikon bringt schonetwas mehr Gewichtauf die Waage. DasObjektiv Micro Nik-
kor 105 mm 1:2.8 GED ist als guterKompromiss emp-fehlenswert. (Foto:Nikon GmbH,Deutschland).
leicht und lichtstark(Foto: CanonDeutschland GmbH).
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ie Grundausstattung
Objekte, die im Abbildungsmaßstab von1:1 oder größer abgebildet werden,üben einen besonderen Reiz auf denBetrachter aus, weil man die Detailsder Objekte in natura nicht erkennenkann.
Blätter im Ge-genlicht sind
ein beliebtes undattraktives Motiv.Bei den lichtdurch-fluteten Blättern er-kennen Sie die Blatt-strukturen sehrschön. Klar, dasssich im Herbst dieinteressantestenMotive ergeben(Nikon D70s,200 ISO, 1/400 Sek.,55 mm Makro, f 10).
Höchstes Ziel engagierterMakrofotografen ist es, Ob-
jekte in ihrer natürlichen Größeauf den Sensor zu bannen. Dru-cken Sie diese Objekte in nochgrößerer Darstellung, entstehteine besondere Bildwirkung. Ver-mutlich haben Sie schon häufigerAmeisen gesehen. Wahrschein-lich aber noch nicht oft so detail-liert wie auf diesem Bild. DieAmeise ist – bezogen auf dieDruckgröße – ungefähr im Ab-bildungsmaßstab 3:1 abgebildet(Nikon D70s, 200 ISO, 1/125 Sek.,105 mm Makro, f 8, Ringblitz).