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ArzthaftungsrechtArzthaftungsrechtRechtsanwRechtsanwäältelte
Dr. Siegfried Brandt und Oliver KrauseDr. Siegfried Brandt und Oliver KrauseKanzleien fKanzleien füür Zivilrecht, Arztrecht und Steuerrechtr Zivilrecht, Arztrecht und Steuerrecht
Thema:Thema: ArzthaftungsrechtArzthaftungsrechtDatum:Datum: 25. Mai 200525. Mai 2005Ort:Ort: Halle / SaaleHalle / Saale
Oliver KrauseOliver KrauseRechtsanwaltRechtsanwalt
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1.1. AllgemeinesAllgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
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1. Zivilrechtliche Haftung• aus Vertrag
o Behandlungsvertrag�Dienstvertrag (§§611ff BGB), d.h. Arzt schuldet
Dienstleistung nicht Heil- undBehandlungserfolg
• aus Delikto Unerlaubte Handlung (§§ 823 ff BGB)
2. Strafrechtliche Haftung• Fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung• Vorsätzliche Körperverletzung und Tötung• Unterlassene Hilfeleistung
Folgen dieser Unterscheidung:Unterschiedlicher Sorgfaltsmaßstab im Rahmen des Verschuldens
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2.2. AmbulanteAmbulante
BehandlungsverhBehandlungsverhäältnisseltnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare Risiken9. Grobe Behandlungsfehler10. Unterlassene Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
1. Arztvertrag / Zahnarztvertrag- Dienstvertrag
2. Mitverpflichtung des Ehepartners- möglich nach § 1357 BGB, wenn sich Art und Kosten der
Behandlung im Lebenszuschnitt der Familie halten, wie ernach außen in Erscheinung tritt
- � gilt nicht, wenn private oder gesetzlicheKrankenversicherung besteht
4. Vertrag zu Gunsten Dritter- Eltern / Kind
5. Kassenpatienten- Kassenpatient, Krankenkasse, Kassenärztliche Vereinigung,
Kassenarzt
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3.3. DeliktischeDeliktische
HaftungsgrundlagenHaftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
§ 823 I BGB SchadensersatzpflichtWer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit,die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderenwiderrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatze des darausentstehenden Schadens verpflichtet.
§ 831 BGB Haftung für den VerrichtungsgehilfenAbsatz 1 Satz 1:Wer einen anderen zu einer Verrichtung bestellt, ist zum Ersatze desSchadens verpflichtet, den der andere in Ausführung seiner Verrichtungeinem Dritten widerrechtlich zufügt.
Absatz 1 Satz 2:Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Geschäftsherr bei der Auswahlder bestellten Person und, sofern er Vorrichtungen oder Gerätschaften zubeschaffen oder die Ausführung der Verrichtung zu leiten hat, bei derBeschaffung oder der Leitung die im Verkehr erforderliche Sorgfaltbeobachtet oder wenn der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfaltentstanden sein würde.
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3.3. DeliktischeDeliktische
HaftungsgrundlagenHaftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
Wichtig:Wichtig:
Entlastung (Exkulpation) für Gehilfen nur im Bereich derdeliktischen Haftung möglich!
Sowohl die vertragliche als auch die deliktische Haftung gebenseit 2002 dem Geschädigten einen Anspruch aufSchmerzensgeld!
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4.4. Haftung wegenHaftung wegen
BehandlungsfehlernBehandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
Sorgfaltsmaßstab des Arzthaftungsrechts:
anerkannter und gesicherter Stand der ärztlichen Wissenschaft im Zeitpunktder Behandlung
� objektivierter, zivilrechtlicher Fahrlässigkeitsbegriff (anders Strafrecht)� Einstehen für dem medizinischen (Facharzt-) Standard zuwider laufendes
Vorgehen selbst dann, wenn Verhalten aus persönlichen Lage alsentschuldbar erscheinen mag
Wie wird der medizinische Standard festgelegt?Wie wird der medizinische Standard festgelegt?1. Sachverständige der jeweiligen Fachgebiete2. Richtlinien der jeweiligen medizinischen Gesellschaften bzw.
Bundesärztekammer3. Leitlinien der Fachgesellschaften
Sozialrechtliche Bestimmungen und Budgetierungen haben keinenkeinen Einflußauf den medizinischen Standard!
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4.4. Haftung wegenHaftung wegen
BehandlungsfehlernBehandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
Typische BehandlungsfehlertypenTypische Behandlungsfehlertypen
1. Generalisierte Qualitätsmängela. Übernahmeverschuldenb. Organisations- und Koordinierungsverschulden (z.B. Hygiene,
Apparate, personelle Ausstattung)
2. Konkrete Qualitätsmängela. Diagnosefehlerb. Therapiefehlerc. Therapeutische Aufklärung � Aufklärung des Patienten, die zur
Sicherung des Heilerfolges und zu einem therapiegerechten Verhaltenerforderlich sind
d. Unterlassene Befunderhebung
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5.5. KausalitKausalitäät undt und
ZurechnungsZurechnungs--zusammenhangzusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
KausalitKausalitäätt
GrundsatzGrundsatz
Patient muss nicht nur das Vorliegen des ärztlichenBehandlungsfehlers durch positives Tun oder Unterlassen, sonderngrundsätzlich auch dessen nachteilige Wirkung für die Gesundheitnachweisen (Kausalität).
Hiervon gibt es aber einige Ausnahmen (dazu später mehr)!
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5.5. KausalitKausalitäät undt und
ZurechnungsZurechnungs--zusammenhangzusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
ZurechnungszusammenhangZurechnungszusammenhango Mitursächlichkeit � steht Alleinursächlichkeit im Haftungsrecht
gleich
o Vorschäden � Haftung besteht auch, wenn der Schaden auf einemZusammenwirken körperlicher Vorschäden beruht.
Ausnahme:Ausnahme: Eintritt des Körper- und Gesundheitsschaden auchohne Behandlungsfehler
o Fehler des vor- oder nachbehandelnden ArztesInnerer ZusammenhangInnerer Zusammenhang der Nachbehandlung entscheidend, d.h.selbst grobe Behandlungsfehler sind dem erstbehandelnden Arztzurechenbar.
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6.6. BeweislastBeweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
ArzthaftungsrechtGrundsatzGrundsatz
Patient trägt Darlegungs- und Beweislast für:
o Pflichtverletzung des Arzteso Vorliegen eines Behandlungsfehlerso Eintritt des Körper- und Gesundheitsschadenso Kausalität zwischen Behandlungsfehler und Körper-und Gesundheitsschadeno Nachweis des Verschuldens (Maßstab beachten!)
ABER:ABER: Beweiserleichterungen bei:Beweiserleichterungen bei:
oo AnscheinsbeweisAnscheinsbeweis �� untergeordnete Rolleuntergeordnete Rolle(typischer Geschehensverlauf hat typische Folge)(typischer Geschehensverlauf hat typische Folge)oo DokumentationsmDokumentationsmäängelngeloo Voll beherrschbare RisikenVoll beherrschbare Risikenoo Grobe BehandlungsfehlerGrobe Behandlungsfehleroo Unterlassene BefunderhebungUnterlassene Befunderhebung
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7.7. DokumentationsDokumentations--
mmäängelngel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
DokumentationsmDokumentationsmäängelngelUnzumutbare Erschwerung der Aufklärung des Sachverhaltes infolgeunzureichender Behandlungsdokumentation führt zuBeweiserleichterung fBeweiserleichterung füür den Patienten!r den Patienten!
Zweck der DokumentationZweck der Dokumentation bestimmt ihre Art, Inhalt und Umfang
Zweck: Sicherstellung der ordnungsgemäßen Behandlung bzw.Behandlungsfortführung
Was gehört in die Dokumentation?o Anamneseo Diagnoseno Therapieno Untersuchungsbefundeo Behandlungsfakteno Korrespondenz
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7.7. DokumentationsDokumentations--
mmäängelngel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
DokumentationsmDokumentationsmäängelngelFAZIT:FAZIT:Dokumentation dient nicht primär dem Zweck, dem Patienten füreinen späteren Arzthaftungsprozess Beweise zu verschaffen und zusichern.
ABER:ABER:Unvollständige Dokumentation einer aus medizinischen Gründenaufzeichnungspflichtigen Maßnahme kann bis zum Beweis desGegenteils dazu führen, dass der Richter vom Unterbleiben derMaßnahme ausgeht.
UMKEHR DER BEWEISLAST,UMKEHR DER BEWEISLAST, WENNDOKUMENTATIONSLÜCKE GROBENBEHANDLUNGSFEHLER INDIZIERT
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Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8.8. Voll beherrschbareVoll beherrschbare
RisikenRisiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
Voll beherrschbares RisikoVoll beherrschbares Risiko
o bei generellen Sicherheitsstandards der Behandlung gegen bekannteRisikeno können durch dachgerechte Maßnahmen verhindert werdeno resultieren aus Gefahr- und Schutzvorsorge für den Patienten
Beispiele:Anfängereingriffe – Appendektomie (vgl. BGH VersR 1992, 745)Anfängernarkose (vgl. NJW 1993, 2989)
Gerätesicherheit – Narkosegerät (vgl. BGH VersR 1978, 82),Wärmflasche (vgl. BGH VersR 1994, 562)
Lagerungsschäden – Armplexuslähmung (vgl. OLG Hamm VersR1998, 1243), Dekubitus ( OLG Köln VersR 2000, 767)
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Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9.9. GrobeGrobe
BehandlungsfehlerBehandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
Grober BehandlungsfehlerGrober BehandlungsfehlerDefinition:Definition:Ein grober Behandlungsfehler liegt vor, wenn der Arzt eindeutiggegen bewährte ärztliche Behandlungsregeln oder gesichertemedizinische Kenntnisse verstoßen und einen Fehler begangenhat, der aus objektiver Sichtobjektiver Sicht nicht mehr verständlich erscheint,weil er einem Arzt des entsprechenden Fachgebietesschlechterdings nicht unterlaufen darf.(vgl. BGH VersR 2004, 909,911)
Wichtig: Wertung über das Vorliegen obliegt dem Tatrichterunter Zugrundelegung des Sachverständigengutachten!
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Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9.9. GrobeGrobe
BehandlungsfehlerBehandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
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Grober BehandlungsfehlerGrober BehandlungsfehlerBeispiele:Grobe Diagnosefehler
• Beckenringfraktur übersehen – trotz beklagterSchmerzen beim Gehen keine Röntgenaufnahmegefertigt• Appendizities bei einem Kind trotz typischerSymptome verkannt•Hodentorsion trotz eindeutiger Symptomeverkannt
Grobe Therapiefehler���� auf eindeutige Befunde wird nicht entsprechendreagiert• falsche Seite operiert•Missachtung der Anweisung des Operateursdurch den nachbehandelnden Arzt
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Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9.9. GrobeGrobe
BehandlungsfehlerBehandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
Grober BehandlungsfehlerGrober BehandlungsfehlerBeispiele:Grobe Behandlungsfehler durch Nichterhebung von Diagnose-und Kontrollbefunden
• Röntgenaufnahme unterlassen
• Meningiom der Halswirbelsäule – Lähmung beiderBeine – keine Prüfung durch Kernspintomographie
• Hochfieberpatient / Rasselgeräusche in der Lunge –keine weiterführende Diagnostik
• Thrombosebehandlung – Heparininfusion – keineengmaschige Kontrolle der Gerinnungsparameter
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Zurechnungszusammenhang
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Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10.10. UnterlasseneUnterlassene
BefunderhebungBefunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
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Unterlassene BefunderhebungUnterlassene Befunderhebung
Wenn das Unterlassen der Befunderhebung als groberBehandlungsfehler zu werten ist, kann hieraus zu Gunsten desPatienten eine Beweislastumkehr hinsichtlich der haftungsbegründendeKausalität erwachsen.
z.B. auf Grund der Vermutung wegen mangelnder Dokumentation
Durch unterlassene Abklärung hätte sich mit hinreichenderWahrscheinlichkeit ein so deutlicher und gravierender Befund ergeben,dessen Verkennung selbst oder die Nichtreaktion darauf alsgrobfehlerhaft einzustufen ist.
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Zurechnungszusammenhang
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Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10.10. UnterlasseneUnterlassene
BefunderhebungBefunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
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Unterlassene BefunderhebungUnterlassene BefunderhebungVoraussetzungen für die Beweislastumkehr
1. Unterlassung der Erhebung oder der Sicherungmedizinisch zweifelsfrei gebotener Diagnose- undKontrollbefunde
2. hinreichende Wahrscheinlichkeit eines positivenBefundergebnisses bei entsprechender Erhebung
3. unterlassene Abklärung hätte mit hinreichenderWahrscheinlichkeit einen so deutlichen und gravierendenBefund ergeben, dass dessen Verkennung selbst oder dieNichtreaktion darauf als grobfehlerhaft einzustufen ist
4. Kausalzusammenhang zwischen ärztlichem Fehler undSchaden nicht äußerst unwahrscheinlich
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Zurechnungszusammenhang
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Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10.10. UnterlasseneUnterlassene
BefunderhebungBefunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
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Unterlassene BefunderhebungUnterlassene BefunderhebungFallgruppen:
• unterlassene Überprüfung der Urin- und Blutwerte beiNierenprellung (vgl. BGH VersR 1999, 60)
• unterlassener Wundabstrich bei Entzündungen (vgl.BGH MDR 1999, 1265)
• Anfertigung eines CT oder MRT bei lang anhaltenderWeichteilschwellung unterlassen (vgl. OLG StuttgartVersR 2000, 1545)
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Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11.11. AufklAufkläärungrung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
AufklAufkläärungrungAusfluss des grundgesetzlich garantierten Rechts auf Menschenwürdeund körperliche Unversehrtheit
Warum muss aufgeklärt werden?
Jeder Heileingriff, der ohne Einwilligung erfolgt, erfüllt den Tatbestandder Körperverletzung.
�Aufklärung des Patienten im GroGroßßen und Ganzenen und Ganzen üüberberspezifische Risikenspezifische Risiken
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Zurechnungszusammenhang
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Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11.11. AufklAufkläärungrung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
AufklAufkläärungrung
1. Aufklärungspflichtiger?- jeder Arzt, für diejenige Behandlung, die er selbst durchführt(Aufklärender und Handelnder müssen nicht identisch sein)- Problem: Überweisungen
2. Aufklärungsadressat?- Grundsatz: Aufklärung desjenigen, der Einwilligung zu geben
hat- Problem:
- Minderjährige? (Eltern/Vormundschaftsgericht)- Psychisch Kranke / Geschäftsunfähige?- Ausländische Patienten?
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
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Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11.11. AufklAufkläärungrung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
AufklAufkläärungrung
3. Zeitpunkt der Aufklärung?
- grundsätzlich so rechtzeitig, dass Entscheidungsfreiheit undSelbstbestimmungsrecht gewahrt
� Unterschied: stationär / ambulant
Probleme:- Notfalloperationen � Fristverkürzung / mutmaßliche
Einwilligung- Intraoperative Erweiterungen � Abbruch oder mutmaßliche
Einwilligung
4. Art der Aufklärung- grundsätzlich Gespräch � Formulare nur Unterstützung!
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Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11.11. AufklAufkläärungrung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
AufklAufkläärungrung
5. Fallgruppen
� Allgemeine Operationsrisiken
� Verharmlosung
� Verschlechterungsrisiko
� Fehlender Dringlichkeit
� Wirtschaftliche Aufklärung
� Kosmetische Behandlungen
Beweislast für Aufklärung liegt auf Behandlerseite!
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Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12.12. BehandlungsBehandlungs--
alternativenalternativen13. Verjährung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
BehandlungsalternativenBehandlungsalternativen
Bestandteil der Behandlungsaufklärung
�grundsätzlich immer dann, wenn mehrere gleichwertige Methodenzur Verfügung stehen
• konservativ / operativ• Zuwarten• Linderung von Beschwerden durch umfangreicherenEingriff• Zahnersatz (ex ante)
Merke:Keine Aufklärungspflicht bei unechten Behandlungsalternativen!
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
Behandlungsverhältnisse3. Deliktische
Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
Behandlungsfehlern5. Kausalität und
Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13.13. VerjVerjäährunghrung14. Ratschlag
Arzthaftungsrecht
VerjVerjäährunghrung
seit in Kraft treten des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes am 01.Januar 2002 beträgt die regelmäßige Verjährung 3 Jahre3 Jahre
Beginn der Verjährung – mit dem Schluss des Jahres, in welchem derAnspruch entstanden ist und der Gläubiger von dem den Anspruchbegründenden Umstand und der Person des Schuldners Kenntniserlangt hat oder ohne grobe Fahrlässigkeit hätte erlangen können
Höchstfrist beträgt 30 Jahre
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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeines2. Ambulante
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Haftungsgrundlagen4. Haftung wegen
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Zurechnungszusammenhang
6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14.14. RatschlagRatschlag
Arzthaftungsrecht
Was muss ich tun, wenn ich mit einem Arzthaftungsanspruchkonfrontiert werde?
Absicherung durch Versicherung - Prävention(Berufshaftpflichtversicherung / Rechtsschutzversicherung?)
Einsicht in Patientenunterlagen ermöglichen
Keine Anmerkungen, Stellungnahmen und Kommentareabgeben
Kontakt zum Versicherer aufnehmen
Beweismittel sicherstellen
Kontaktaufnahme mit einem Rechtsanwalt
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6. Beweislast7. Dokumentationsmängel8. Voll beherrschbare
Risiken9. Grobe
Behandlungsfehler10. Unterlassene
Befunderhebung11. Aufklärung12. Behandlungsalternativen13. Verjährung14.14. RatschlagRatschlag
Arzthaftungsrecht
Verfahren vor Schlichtungsstellen der Ärztekammern
Staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren
Berufständisches Verfahren
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EndeEnde
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