Wir sagen
DANKE!Das Bildungsprojekt f79 ist seit 2009
am Start. Mittlerweile beteiligen sich mehr
als 480 Schulen und 2600 Jugendein-
richtungen aus ganz Südbaden an
verschiedenen Bildungs-, Berufs- und
Medienangeboten beim f79 Schüler-
magazin: Von Freiburg bis Weil a.R., von
Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hoch-
schwarzwald, von Emmendingen bis in die
Ortenau, vom Schwarzwald-Baar-Kreis bis
Bodensee. Somit sind alle Schulen aller
Schularten und ein Großteil der Jugend-
einrichtungen in Südbaden an das
Projekt angebunden.
Nur mit Hilfe von Förderern der
öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft,
Stiftungen, dem Land Baden-Württem-
berg und der EU kann diese Projektarbeit
umgesetzt werden. Dafür möchten wir uns
auch im Namen aller Schülerinnen und
Schüler bedanken.
Wir suchen weitere Kooperations-
partner. Interessiert? Infos unter
www.f79.de
Yuhuu, wir haben es geschafft! Unsere
Autorinnen Joke Benitz und Miriam Bednarz
haben den dritten Platz beim Spiegel-Schüler-
zeitungspreis belegt. Beim Siegerwochenende
in Hamburg gab’s nicht nur eine atemlose
Preisverleihung, sondern auch tiefe Einblicke in
die Zentrale der Spiegelredaktion. Wie viel
Herzrasen in der Hansestadt angesagt war,
lest ihr in Sarahs Text auf den Seiten 8 bis 9.
Der Spiegelpreis ist für uns Auszeichnung
und Ansporn zugleich. Da geht noch mehr:
Deswegen hat sich Jule Fröhlich für diese
Ausgabe an ein ziemlich heißes Eisen gewagt:
den Zoff um Abischerze. Immer wieder hört
man ja, dass diese ausfallen. Einige Abituri-
enten haben ihre Streiche sogar schon zu
Grabe getragen. So weit sind wir in Freiburg
noch nicht. Aber: Am Montessori Zentrum
Angell (Jules Schule) und dem Rotteck-Gym-
nasium gab es diesen Sommer keinen Streich.
Jule hat viele Drähte heißgelegt, um zu wissen,
warum. Sogar von Polizei-Drohungen war
die Rede. Jule interviewte Schüler, Direktoren,
Schülersprecher und Schülerbeiräte. Die
Meinungen gehen weit auseinander. Auch
unsere f79-Autorin hat eine klare Haltung dazu.
Lest selbst.
Nach Abistreichen haben wir Marian
Schreier nicht befragt. Dafür haben Judith und
Alexander ihm viele andere spannende Dinge
entlocken können: Der Mann ist nämlich der
jüngste Bürgermeister Deutschlands. Mit
25 Jahren! Ihn zu toppen ist fast unmöglich,
denn in Baden-Württemberg darf man erst ab
25 hauptamtlicher Bürgermeister werden.
Beim Interview im Rathaus in Tengen hat
Schreier unter anderem die Frage beantwortet,
wann er Bundeskanzler wird.
Jung, erfolgreich und superfleißig ist auch
Christoph Seitz. Der 23-Jährige ist Profizocker
durch und durch: Als nRated spielt er täglich
bis zu 14 Stunden „League of Legends“. Bei
Turnieren kann er richtig fette Beträge
kassieren. Sogar seine Familie hat er von
diesem ungewöhnlichen Beruf überzeugt.
Warum Seitz trotz stundenlangen Videospiel-
Schlachten kein verstrahlter Nerd ist? Tina und
Imiele haben es herausgefunden.
Wenn ihr das hier lest, sind bei euch gerade
lässige Sommerferien – oder die verdiente
Pause ist schon wieder rum. Manch glücklicher
hat seinen Traumjob sicher schon gefunden.
Dann müsst ihr hier nicht weiterlesen. Wer ihn
noch sucht, dem könnte im Jobstarter des
Hefts ein Licht aufgehen. Dort erzählen junge
Menschen, wie sie ihre berufliche Bestimmung
gefunden haben. Sei es als Finanzexperte,
Mechatroniker oder als Krankenpfleger.
Egal ob Ferien, Schule oder Redaktionsar-
beit – wir halten es mit dem Motto des
Kenzinger Facebook-Stars Hans
Entertainment: Einfach mal sein
Leben genießen. Geht übrigens auch
wunderbar beim f79-Lesen.
Viel Spaß beim Lesen
Till Neumann &
das f79-Team
3
ImprEssum
f79 // 09.15
f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region
Redaktionsbüro // Neunlindenstraße 35 // 79106 Freiburgfon // Redaktion 0761-285 22 22fon // Anzeigen 0761-292 70 60Website www.f79.de
Herausgeber // chilli Freiburg GmbH
Trägerverein // Kinderstadt Freiburg e. V.
Geschäftsführerin (ViSdP) & Projektleitung // Michaela Moser // [email protected]
Redaktionsleitung // Till Neumann // [email protected]
Koordination Schulen // Erika Weisser // [email protected]
Pressearbeit // Marlene Schick // [email protected]
Publizistischer Berater // Lars Bargmann
Schülerredaktion dieser Ausgabe // Sarah Golombeck, Miriam Bednarz, Alexander Gauggel, Jule Fröhlich, Imiele Momoh, Helen Langer, Eva Willand, Tina Truong, Judith Brodbeck, Carolin Hof (k50)
Fotos // Schülerredakteure
Bildagenturen // fotolia, istockphoto, pixelio, photocase, jugendfotos, BZ, clipdealer
Grafik & Layout // Simone Bednarek, Cedric Wojan, Viviane Friedrich
Lektorat // Beate Vogt
Anzeigenberatung // Jonas Stratz, Uwe Bernhardt, Marlene Schick, Malika Amar
Druckunterlagen // [email protected]
Druck & Belichtung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Auflage // 50.000 Exemplare
Auslagestellen // an 480 HS, RS, Gymnasien, berufl. Schulen in Südbaden: Von Freiburg bis Weil a.R., von Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom Schwarzwald-Baar-Kreis bis Bodensee. Alle Agenturen für Arbeit in diesem Gebiet, alle BZ-Geschäftsstellen sowie über 2600 Jugendeinrichtungen in Südbaden (Jugendzentren, Vereine, Stadt- & Ortsverwaltungen, Büchereien, Fahr-schulen, Haus- & Zahnärzte).
Druckunterlagenschluss für Heft-Nr. 26 // 1. November 2015. Es gilt die Preisliste Nr. 6.
f79 ist Mitglied der
Für Inhalt und Fotos der Beiträge in der Rubrik „Parallelklasse” ist das jeweilige Partnermagazin verantwortlich.
Gewinnspielteilnahme // Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds
f79 ist Preisträger des SPIEGEL- Schülerzeitungswettbewerbs 2012, 2014 und 2015
f79 ist Mitglied der
Abistreich? Gestrichen!
ErstE stuNDE
immer mehr Abischerze fallen aus – auch
in Freiburg
Foto // wikimedia commons / Johannes Krieg
Inhaltsangabe
f79 // 09.15
4
HauptfacH
Abistreiche
Nach dem Abi ist vor dem Streich – so
war es zumindest bisher. Mittlerweile
fallen aber immer mehr Abischerze ins
Wasser. Warum? Schüler sagen, die
Schulleiter geben zu strenge Regeln
vor – Schulleiter sagen, die Schüler
kriegen die Organisation nicht auf die
Kette. So war es diesen Sommer auch
an zwei Freiburger Schulen. Den Artikel
lest ihr auf den seiten 10 bis 13.
test
ich zeus, du Aphrodite?
Wir alle haben göttlic
he Eigenschaften. Manche sind die geborenen
Anführer, echte Zeus-Typ
en. Andere setzen auf die Kunst der
Verführung wie Aphrodite. Weder noch? Dann bist du wohl Dionysos
oder Apollon? Finde es raus auf den seiten 16 bis 18.
computer-agLeAgue of Legends ALs berufChristoph Seitz hat‘s geschafft: Der 23-Jährige verdient
als „nRated“ sein Geld mit dem Videospiel League
of Legends. 8 bis 14 Stunden täglich zockt er mit
seinem Team. Auf den seiten 20 bis 21 lest ihr,
warum Seitz nicht für immer Profi-Zocker bleiben will.
Inhalt f79//09.15
Mark Forster hat 2014 mit „Au Revoir“ einen Hit gelandet. Der Popsänger
mit Cap und Hipsterbrille ist seitdem in aller Munde. Im Promi-Interview
mit f79-Redaktionsleiter Till Neumann erzählt der 31-Jährige von seinem
Lieblingslehrer, dem Jurastudium und einer verträumten Schulzeit.
Name // Mark Cwiertnia aka Mark Forster
Alter // 31
Herkunft // Winnweiler (Rheinland-Pfalz)
Schulabschluss // geheim
Abschlussnote // streng geheim
Beruf // Sänger
f79 // Hallo Mark, deine Schulzeit ist schon ein paar Jahre her. Was
war das damals für ein Gefühl, den Lehrern „Au Revoir“ zu sagen?
Forster // Gemischt. Ich werde immer traurig, wenn etwas zu Ende
geht, das war bei so was Wichtigem wie der Schulzeit natürlich nicht
anders. Ich hatte aber auch den dringenden Bock, aus meinem be-
schaulichen Dorf in die Welt zu springen.
f79 // Was hat dich in der Schule denn am meisten geflasht?
Forster // Auf nem Dorfgymnasium kennt jeder jeden. Jeder weiß, wie
man so tickt. Ich hatte nie wieder so viel Zeit zum Nachdenken und so
ein entspanntes Lebenstempo, wie zu meiner Schulzeit. Für nen
Träumer wie mich perfekt!
f79 // Mit welchem deiner Lehrer würdest du heute gerne mal ein Bier
trinken gehen und warum?
Forster // Mein Englischlehrer hat mir gezeigt, was Hingabe bedeutet.
Er hat jeden Tag einen anderen Anzug getragen und konsequent
mit allen in lupenreinem britischen Akzent gesprochen und uns die
englische Kultur vorgelebt. Immer gut gelaunt und voll motiviert. Ich
weiß noch, dass ich damals dachte: Egal was mal aus mir wird, ich will
mir auch so viel Mühe geben. Würde ihn gerne mal wieder sehen.
f79 // Du hast zwei Semester Jura studiert. Jetzt bist du Popstar. Be-
reust du es manchmal, die Uni geschmissen zu haben?
Forster // Nö. Jura war mir zu intensiv. Da muss man wirklich einsteigen
und darin aufgehen. Ich hab danach BWL studiert und abgeschlossen.
Das ging ganz gut so nebenher.
Konzert: Am 25. November spielt Mark Forster im Forum Merzhausen
PromI-ecke
Foto // Robert Winter
Seite 6-7 // KlassenfotoWir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe
Seite 8-9 // Deutschstundef79 gewinnt Spiegelpreis // So war die Preisverleihung
Seite 10-13 // HauptfachAbistreiche vor dem Aus? // Schüler sind verärgert
Seite 14-15 // PolitikMarian Schreier ist Deutschlands jüngster Bürgermeister
Seite 16-18 // TestZeus oder Aphrodite? Welcher griechische Gott bist du?
Seite 20-21 // Computer-AGChristoph Seitz ist League-of-Legends-Profi-Zocker
Seite 22-23 // ParallelklasseBienen in Gefahr / Spritzmittel bedrohen die Tierchen
Seite 24 // MedienUS-Autor Tom Leveen über Cybermobbing // Interview
Seite 26-29 // FreistundeWas geht wo? // Der f79-Kalender
Seite 30 // FerienWie Schüler am günstigsten mit den „Öffis“ fahren
Seite 31 // Jobstarter-SpecialSchule rum und dann? // Ausbildungs- & Berufschancen
Seite 34-42 // Jobstart-Börse IUnd los geht’s // Wege in der Beruf
Seite 43 // FreiwilligendiensteFreiwilliges Engagement als Orientierungshilfe
Seite 44-46 //Jobstart-Börse IIWeiter geht‘s // Wege in den Beruf
Dein Thema nicht dabei?Werde selbst f79-Reporter! // Kontakt: [email protected]
klassenfoto
f79 // 09.15
6
DIe ReDak tIon DIeseR ausgabe:
parallel-klasse k50:
Schule // Rotteck-Gymnasium, Freiburg, Klasse 10Alter // 15BeitrAg // Hanser-Interview Tom LeveenÜBer mich // „Be positive!"
helen langneRSchule // Lise Meitner-Gymnasium, Leverkusen, Q1Alter // 17BeitrAg // BienensterbenÜBer mich // „Der Mensch ist nichts anderes als sein Entwurf; er existiert nur in dem Maße, als er sich entfaltet.“ (Sartre)
CaRolIn hof
saRah golombeCk
Schule // Freie Waldorfschule Müllheim, Klasse 10Alter // 17BeitrAg // Spiegelpreis Hamburg ÜBer mich // „There is no way to happiness. Happiness is the way.“eva WIll
anD
Schule // Angell
Freiburg, BKF 1
Alter // 17
BeitrAg // Buch-Rezi und f79-online
ÜBer mich // „Be the person
your dog thinks you are.“
Schule // Kepler Gymnasium, K1Alter // 17BeitrAg // League of Legends-Interview, Typen-TestÜBer mich // „Turn the pain into power!"
ImIele momoh
mIRIam beDnaRz
Schule // Früher Freie Christliche Schule, Freiburg, jetzt berufstätigAlter // 19BeitrAg // Interview HerztransplantationÜBer mich // „Hochspringer trainieren auch nicht, indem sie die Latte tiefer legen.“
7f79 // 09.15
klassenfoto
DIe ReDak tIon DIeseR ausgabe:
Schule // Angell-Gymnasium Freiburg, Klasse 9Alter // 16BeitrAg // Abistreiche vor dem Aussterben? und f79-onlineÜBer mich // „Lass dich nicht unterkriegen,
sei frech, wild und wunderbar.“
Jule fRöhlICh
tIna tRuong
Schule // Markgräfler Gymnasium, Müllheim, Abi 2015 Alter // 17BeitrAg // League of Legends-Interview, Typen-TestÜBer mich // „Valar Morghulis“
online-redaktion:
gIulIo pugnattI
Schule // Liceo Maffei (Verona) ItalienAlter // 16BeitrAg // Urlaubsumfrage und Flashmob-Interview ÜBer mich // „Es ist einfacher als du glaubst!“
lauRe etIenne
Schule // Universität Sorbonne Nouvelle, Paris, 10. SemesterAlter // 23BeitrAg // JugendKunstParkour und Ausbildung auf ProbeÜBer mich // „Mal sehen“
JuDIth bRoDbeCk
Schule // Martin-Schongauer- Gymnasium, Breisach, Klasse 9Alter // 15BeitrAg // Deutschlands jüngster Bürgermeister, Typen-TestÜBer mich // „It´s only impossible,when you belive that.“
alexanDeR gauggel
Schule // Martin-Schongauer- Gymnasium, Breisach, Klasse 12Alter // 18BeitrAg // Deutschlands jüngster Bürgermeister im Interview, Typen-Test ÜBer mich // „Jeder ist seines eignen Glückes Schmied.“
DeutschstunDe
Drei Mal schon hat das f79 einen Spiegel
Schülerpreis gewonnen. Noch nie reichte
es für die Top 3. In diesem Jahr waren
unsere beiden Siegerinnen zur Preisverlei-
hung nach Hamburg eingeladen. Etwa
weil’s aufs Treppchen ging? Sarah Golom-
beck berichtet exklusiv vom Hamburger
Abenteuer mit Joke Benitz.
Text // Sarah Golombeck Foto // privat, tln, Miriam Bednarz
Und der Gewinner ist ...
Angespannte Stille. Die Luft knistert in
der Mensa der SPIEGEL-Redaktion in Ham-
burg. Rund 80 Schüler und Erwachsene sitzen
unruhig auf ihren Stühlen. Gleich werden
die Ergebnisse des Schülerzeitungspreises
verkündet. Der Moderator holt Luft ...
Einige Wochen vorher erreichte ein Brief
aus Hamburg die f79-Redaktion. Die freudige
Nachricht: Zwei f79-Autorinnen sind für den
Spiegel Schülerzeitungspreis nominiert. Joke
Benitz und Miriam Bednarz dürfen sogar zur
Preisverleihung nach Hamburg. Ihr Interview
mit dem 14-jährigen Florian, der eine Herz-
transplantation hinter sich hatte, hat die Jury
überzeugt. Der Jubel war groß. Drei Mal hatte
das f79 schon einen Spiegelpreis gewonnen.
Nie jedoch wurde ein Autor zur Preisverleihung
nach Hamburg eingeladen. Heißt die Einladung
etwa, dass es aufs Siegertreppechen geht?
Miriam konnte nicht mitfahren, deshalb
machen Joke und ich uns eines Sonntag-
morgens auf den Weg nach Hamburg. Nach
sechsstündiger Fahrt kommen wir in der
Hafenmetropole an. Unser Hostel „Superbu-
de“ ist bald gefunden. Bereits in der Lobby
stoßen wir auf andere junge Autoren. Abends
treffen wir die ganze Gruppe in „Strand Pauli“,
unweit vom Hostel. Gemeinsam wird ge-
grillt und gechillt. Schüler aller Altersklassen
sind da, die Jüngste ist sieben Jahre alt.
Am nächsten Morgen geht es zur Spiegel-
Redaktion, um 9.30 Uhr ist Chefredaktionssit-
dem 16-jährigen Freiburger wurde 2014 ein Herz transplantiert
Florian Und sein lKw-Motor
Joke und sarah: das spiegelpreis-abenteuer in Hamburg
Vergangenes Jahr haben Miriam Bednarz
und Joke Benitz den damals 14-jährigen
Florian Rittemann für das f79 interviewt. Mit
dem Artikel „Kleiner Mann, großes Herz“
haben sie nun den dritten Platz beim
Spiegel Schülerzeitungspreis
gewonnen. Grund genug, bei
Florian nachzuhaken, wie es ihm
geht. Miriam hat ihn erneut für ein
f79-Interview getroffen.
f79 // Hallo Florian, wie geht es dir mittlerweile?
Florian // Mir geht’s super! Ich habe kei-
ne körperlichen oder psychischen Be-
schwerden, mir geht es wirklich gut.
f79 // Hat sich körperlich etwas bei dir verändert?
Florian // Vor der Operation war ich sehr
schnell außer Atem und musste hecheln. Heute
kann ich drei Stunden durchkicken. Natürlich
muss ich immer wieder etwas trinken, aber
es ist deutlich besser geworden nach der
Operation. Zusätzlich bin ich noch gewach-8
f79 // 09.15
Florian sagt: „die Pumpe ist wahnsinnig kräftig.“
sieger-selfie: sarah (li.) und Joke vor der spiegelredaktion
DeutschstunDe
Und der Gewinner ist ...
zung. Eine ehemalige Gewinnerin des Schüler-
zeitungspreises macht Blattkritik – alles, was sie
stört, darf sie ansprechen. Das ist Tradition. Über
die Kritik wird ausführlich diskutiert. Später geht’s
in die Spiegel-Mensa. Mensa ist eine große Un-
tertreibung. Aus drei verschiedenen Angeboten
dürfen wir uns ein Drei-Gänge-Menü aussuchen.
In der Pause sehen wir uns die umliegende
Speicherstadt an. Die Seeluft erfrischt, mit neuem
Elan geht’s zum Online-Journalismus-Workshop.
Tipps und Tricks für eine Online-Schülerzeitung
folgen. Dann können wir die Online-Redaktion
besichtigen und eine Autorin befragen.
Um 17.30 Uhr ist es endlich so weit: Ge-
spannt finden sich alle Schüler, Begleitpersonen
und die Jury in der Mensa ein. Chefredakteur
Klaus Brinkbäumer eröffnet mit einer kleinen
Rede die Preisverleihung. In acht Kategorien
werden die ersten drei Plätze vergeben, plus
drei naturwissenschaftliche Sonderpreise. Als
es zu den Interview-Beiträgen kommt, werden
Joke und ich nervös. Schaffen wir es bis ganz
nach oben? Der Moderator lässt uns zappeln.
„Und der dritte Platz, in der Kategorie Interview,
geht an ... den Beitrag ‚Kleiner Mann, großes
Herz‘ von Miriam Bednarz und Joke Benitz!“
Applaus brandet auf, Joke verbeugt sich. 300
Euro und der Hamburg-Trip sind der Preis.
Die Begründung der Jury geht runter wie
Öl: „Dieses Gespräch kann niemanden unbe-
rührt lassen: Die Schülerzeitungsredakteure
sprechen einen Jungen nach einer Herztrans-
plantation. Das ist harter, schwieriger Stoff.
Doch das Interview
ist einfühlsam geführt. Und aufgeschrieben in
einer lakonischen, eindringlichen Sprache, die
nahe geht. Ein Stück, das unter die Haut geht.“
Der Abend klingt mit einem Pastabuffet in
der Mensa aus, danach kehrt jeder zur „Super-
bude“ zurück. Auf der Rückreise am nächsten
Tag lasse ich die Dinge Revue passieren.
Wäre schön, wiederzukommen, sage ich
mir. Auf an den nächsten Artikel, zwei Stufen
nach oben gibt es noch auf dem Treppchen!
Zur Person
Florian Rittemann ist 16 Jahre alt und geht derzeit auf das Wentzinger Gymnasium in die 10. Klasse. Erst vor Kurzem hat er eine Vorlesung auf dem Seminar für Ärzte und Eltern mit herzkranken Kindern gehalten, über die er sogar im Radio berichten durfte. Florian posierte bei einem Fotoshooting für das 25-jährige Bestehen der Tannheim Klinik, die sich um seine medizinische Betreuung nach der Herz- operation kümmert. 9
f79 // 09.15
sen. Seit der dritten Klasse bis zur OP hat
sich meine Körpergröße nicht verändert.
f79 // Stehen denn regelmäßige Arztbesuche
auf dem Plan?
Florian // Ja. Alle sechs Wochen muss ich
zur Spiegelkontrolle, wegen der Medikamente.
Mein Immunsystem wird unterdrückt durch
die Tabletten, da mein Herz ein Fremdorgan
ist, was der Körper natürlich abstoßen
möchte. Damit das nicht passiert, nehme
ich Immunsuppressiva. Dadurch bin ich
natürlich auch anfälliger für andere Keime.
f79 // Wie hat sich dein Leben verändert?
Florian // Wenn ich heute eine Stunde Fußball
spiele, dann denke ich: „Eigentlich müsste ich
mal müde werden! Was ist denn los?“ Dann reali-
siere ich, dass ich ein neues Herz habe. Meine
Ärztin hat einen schönen Vergleich gemacht.
Sie hat gesagt: „Es ist wie wenn man einem Fiat
500 einen LKW-Motor einbaut.“ Und genau so
fühlt es sich auch an! Die Pumpe ist wahnsinnig
kräftig, und das habe ich am Anfang durch Zu-
cken im Körper bei jedem Herzschlag gemerkt,
mittlerweile merke ich es nicht mehr so extrem.
siegerlächeln: Miriam Bednarz (li.) und Joke Benitz mit ihren Urkunden vom spiegelpreis
Das ganze Interview findet
ihr auf www.f79.de. Scannt
einfach den QR-Code.
hauptfach
10
Schluss mit lustig: Die ersten Schüler beerdigen ihren
Abistreich. Auch an zwei Freiburger Schulen, dem Montes-
sori Zentrum Angell und dem Rotteck-Gymnasium, hat es
dieses Jahr keinen Abistreich gegeben. Die Schüler sind
verärgert über die Einschränkungen. Die Schulleiter sa-
gen: Die Abiturienten sind selbst schuld.
Text // Jule Fröhlich Fotos // Daniel Lange für Münchner Merkur,
HWK, Berufliches Gymnasium in Bebra, wikimedia commons/Johannes Krieg, Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium
in Baiersbronn, Till Neumann
Abi-streiche�
vom�Aussterben�
bedrohtÜber den Ausfall der Abistreiche
an zwei Freiburger Schulen
f79 // 09.15
Ein Trauermarsch an einer Schule in der Nähe von München. Die
Schüler des Olchinger Gymnasiums beerdigen den Abistreich in einem
schwarzen Sarg. Er war zuvor an ihrer Schule komplett verboten worden.
Selbes Szenario in Konstanz, wie der Landesschülerbeirat berichtet. Auch
dort beerdigen Abiturienten ihren verbotenen Abistreich. Einzelfälle, könnte
man meinen. Falsch: Auch in Freiburg werden Abistreiche seltener.
In diesem Sommer sind zwei Streiche ausgefallen: am Angell und
am Rotteck. Schüler wie der Rotteck-Abiturient Mischa Homlicher (18)
sind verärgert: „Ich bin der Meinung, dass wir uns den Abistreich nach dem
vielen Aufwand des Abiturs verdient haben. Es ist schade, dass uns unser
Schulleiter da nicht entgegenkommt.“ Dieser sieht die Situation anders:
Die Schüler hätten das Gespräch viel zu spät gesucht und >>>
hauptfach
11f79 // 09.15
R.I.P.: Die Abiturienten
des Olchinger Gymnasium
s
(bei München) haben ihre
n Abistreich am
24. Juni 2015 in einem S
arg zu Grabe getragen.
Sie trugen Kerzen und sc
hluchzten.
Für ihren Abistreich in Bebra (Hessen) pflasterten Abiturienten ihre Caféteria mit Plastikbechern.
Beim Abschlussstreich einer Berliner Schule ging es im Juli heiß her. Das Handwerk unterstützte die Aktion.
hauptfach
>>> seien erst zwei Tage vor der mündlichen Prüfung zu ihm gekommen –
obwohl er schon ein Dreivierteljahr vorher mit ihnen gesprochen habe, sagt
Eberhard Fugmann. Seine Abiturienten hätten zwei Tage für den Abistreich
vorgeschlagen, die nicht möglich waren. Denn an diesen Tagen seien viele
Klassenarbeiten angesetzt gewesen. Zudem seien die Schüler nach ihren
Prüfungen offiziell nicht mehr an der Schule und damit „Fremde“. „Wir können
die Tage nicht durch einen Abistreich kaputtmachen,“ sagt Fugmann dem f79.
Der Schulleiter schlug den Schülern vor, am 24. Juli beim Schulfest
eine witzige Aktion zu machen. Das sei abgelehnt worden. Benjamin Was-
mer (18) vom Schülerrat Freiburg weiß warum: „Ende Juli ist eh keine Sau
mehr da. Die Abiturienten sind
da in aller Welt zerstreut.“
Mischa erzählt dem f79 von Gerüchten, dass Fugmann für den Tag
des Abistreichs Security angefordert hätte, um eine ungeplante Aktion zu
verhindern. Das streitet Fugmann ab: „Ich habe einen Schließdienst, der
ist ganz regulär. Den habe ich an einem Sonntag kommen lassen. Von
Polizei kann also keine Rede sein, das war eine präventive Maßnahme.“
Auch im Angell Gymnasium war es nach der mündlichen Prüfung
ungewöhnlich still. Die Schüler hatten beschlossen, den diesjährigen Abi-
streich ausfallen zu lassen. „Die Schulleitung hat Restriktionen ohne Ende
aufgesetzt“, berichtet Benjamin vom Schülerrat, dem das so berichtet wur-
de. Jeder Vorschlag der Abiturienten sei abgelehnt worden, der Abistreich
hätte ohne Wasser und nur für die fünfte bis siebte Klasse stattfinden dürfen.
Warum aber der komplette Ausfall? Alexander Hochsprung,
Schulleiter des Angells, argumentiert wie Fugmann: Der Ausfall liegt an der
fehlenden Organisation der Schüler. Es sei keiner wegen des Abistreichs
zu ihm gekommen, sagt Hochsprung. Er habe den Abiturienten vorher
gewisse Bedingungen mitgeteilt. Würden diese eingehalten, unterstütze
die Schulleitung den Abistreich gerne. Den diesjährigen Abi-Jahrgang hält
Hochsprung für gut, jedoch schlecht organisiert: „Beim Abiball haben sie
die Abizeitung blanko für zehn Euro verkauft, der Abiball war auch schlecht
organisiert. Und der Abistreich ist dann einfach hinten runtergefallen.“
An beiden Schulen gelten drei Regeln: kein Wasser, kein Alkohol und
kein Farbspray, sagen Fugmann und Hochsprung. Der Angell-Schulleiter ist
vor allem gegen Wasserschlachten: „Schulen stehen unter Wasser, kleine
Schüler sind nass und frieren – das ist dann auch für die Eltern ein Pro-
blem.“ Fugmann begründet die Einschränkungen auch mit der Vermeidung
von Sachschäden. „Die Kultur des Feierns ist ok. Ich muss mich aber auch
um unseren Ruf in der Nachbarschaft bemühen.“ Diese war im Februar
in Aufruhr, als Rotteckschüler auf das Angell-Gelände stürmten und die
Polizei gerufen wurde, wie man in der Badischen Zeitung lesen konnte.
Fugmann sagt zu dem Abistreichausfall: „Ich finde es nicht schade,
dass es keinen Abistreich gab. Ich werbe dafür, dass die Energie für
den Abistreich besser in den Ball investiert wird.“ Auch Hochsprung ist
nicht traurig über den Ausfall: „ Ein gut gemachter Abistreich ist etwas
Schönes, aber bevor er mit heißen Nadeln
gestrickt wird, sollte er lieber ausfallen.“
f79 // 09.15
12
Gerüchte, dass die Polizei kommen soll
Abiturienten in Wertheim am
Main
schmückten ihre Schule mit K
lopapier.
Beim Abschlusstreich in Berl
in
gab‘s Schaum bis zum Abwinke
n. 700 Schüler feierten auf dem Pausenhof der Berliner Rahel-Hirsch-Schule.
13f79 // 09.15
hauptfach
Nur keinen Ärger machen, nicht übertrei-
ben und niemanden stören - das wünschen sich
viele Schulleiter von ihren Schülern. Bei manchen
Aussagen fragt man sich, ob diese Schulleiter
nicht auch mal jung waren. Wo bleibt bei diesen
organisierten Abistreichen die Individualität
und die Freude? Ein Abistreich mit Tausen-
den Einschränkungen ist kein Streich mehr.
Die Charakteristik von Abistreichen ist,
dass man nicht weiß, was passiert. Es geht
darum, andere zu belustigen, den anderen
Schülern etwas schulfrei zu verschaffen und die
Rollenverteilung zwischen Lehrern und Schülern
aufzulockern. Zusammengefasst: Es geht um
Spaß. Wie sollen Schüler das garantieren,
wenn sie kein Wasser benutzen dürfen, keine
Möbel umstellen und sowieso nichts machen
können, das den normalen Schulalltag stören
könnte? Es ist ja nicht so, dass man am Ende des
Schuljahres mehr macht, als Filme zu schauen
und seine künstlerische Seite auf den Schulbü-
chern auszuleben. Das Argument, dass zu viel
Unterricht entfällt, ist also nicht wirklich plausibel.
Dass es Gerüchte über Security an
Schulen gibt, die den Abistreich verhindern
sollen, ist krass. Das zeigt ein ganz anderes
Problem: Die Kommunikation zwischen Schul-
leitung und Schülern klappt nicht mehr. Wieso
lassen die Schulleiter die Zügel an diesem
einem Tag nicht ein bisschen lockerer?
Bei jedem Abiturjahrgang wird es einzel-
ne Schüler geben, die etwas über die Stränge
schlagen. Aber deshalb den Abistreich so
einzuschränken, dass keiner mehr Lust auf ihn
hat, ist schwach und ungerecht. Für die meisten
Abiturienten ist der Abistreich ein letztes,
gemeinsames Erlebnis
nach einem stressigen Abi.
Sie werden schon nicht die
ganze Schule kurz- und
kleinlegen. Dann wäre in
ihrer Schulzeit irgendwas
ordentlich falsch gelaufen.
Was denkt ihr von uns?Kommentar von Jule Fröhlich
Rebellische Schüler könnten den Abi-
streich trotzdem machen. Aber haben sie ein
Recht darauf? Nein, sagt die Vorsitzende des
Landesschülerbeirats, Johanna Lohrer. „Der
Schulleiter genießt auf dem Schulgelände das
Hausrecht und hat dementsprechend solche
Veranstaltungen zu genehmigen.“ Jedoch sollte
der pädagogische Aspekt des Abistreiches
nicht unter den Tisch fallen. Der Abistreich sei
ein wesentliches Ritual, sagt Lohrer. Deswegen
hält sie ein generelles Verbot für falsch. Sie
ist der Meinung, dass „stets das Gespräch
zwischen Abiturienten und Schulleiter gesucht
werden sollte, um einen Konsens zu finden“.
Die Sorgen der Schulleiter sind jedoch
nicht unbegründet: Hochsprung verweist auf
ein Unglück in Kirchzarten am Vortag eines
Abischerzes. Dort fiel 2013 ein Abiturient
bei der Vorbereitung des Abistreiches
acht Meter durch die Decke der
Sporthalle, nachdem ein Oberlicht
eingebrochen war. Er kam mit leichten
Verletzungen davon. Benjamin Wasmer
erzählt von seiner Schulzeit auf dem
Kolleg St. Sebastian in Stegen: „Bei
uns haben sie beim Abistreich einmal
fast eine Ziege mit einem Feuerlöscher
umgebracht. Das fand die Schullei-
tung dann nicht so witzig. Da kam
dann auch dreimal die Polizei.“
-------------
Mit Feuerlöscher gegen Ziege
Mehr dazu
Ein Interview zum Verbot der Abistreiche in Baden-Württemberg
mit Johanna Lohrer, Vorsitzende des Landesschülerbeirats, fin-
det ihr unter diesem QR-Code auf der f79-Homepage.
In Baiersbronn wird ein Klassen-zimmer mit Zeitung „geschmückt“.
Jule Fröhlich: Die Einschrän-kungen sind ungerecht.
Infobox
In Baden-Württemberg gibt es zurzeit 13
Bürgermeister, die unter 30 Jahre alt sind.
Marian Schreier ist nicht der einzige
25-Jährige im Amt. Philipp Wesemann,
der ebenfalls 25 Jahre alt ist, leitet die
Gemeinde Forst (Brandenburg). Gundel-
fingens Bürgermeister Raphael Walz wird
im September 31 Jahre alt. Das Mindestal-
ter für hauptamtliche Bürgermeister in
Baden-Württemberg liegt bei 25 Jahren.
Quelle: Gemeindetag Baden-Württemberg
pOLItIK
Die 4500-Einwohner-Stadt Tengen
(Kreis Konstanz) hat seit Mai den jüngsten
Bürgermeister Deutschlands: Marian
Schreier. Im Interview erzählt der 25-Jäh-
rige den f79-Autoren Judith Brodbeck und
Alexander Gauggel, wie es dazu kam, wie
es ist, als Bürgermeister zu arbeiten und
wie er so jung so erfolgreich wurde.
Text // Judith Brodbeck & Alexandrer Gauggel Foto // Till Neumann
Marian schreier ist schon mit 25 Jahre
n rathauschef
deUtscHlands
JünGster BürGerMeister
f79 // 09.15
14
f79 // Herr Schreier, mit 25 Jahren sind Sie
Bürgermeister. Wann werden Sie Bundeskanzler?
Schreier // Die Frage wird mir häufig gestellt,
sie stellt sich mir aber nicht: Es geht jetzt
darum, die Aufgaben in Tengen anzugehen.
Eine politische Karriere lässt sich nicht
planen. Vieles ergibt sich spontan – so wie
auch meine Kandidatur in Tengen
f79 // Wie kam es zur Kandidatur?
Schreier // Ein guter Studienfreund hat mich
darauf aufmerksam gemacht, Tengen kann-
te ich davor nur dem Namen nach. Gereizt
hat mich die besondere Ausgangssituation:
Mein Vorgänger hat viel erreicht, trotzdem
warten auf die Stadt noch große Aufgaben.
f79 // Wie ist das, jüngster Bürgermeister
Deutschlands zu sein? Es gab ja nach der
Wahl im Mai einen großen Medienrummel.
Schreier // Ich freue mich über das Interesse an
der Stadt Tengen. Das ist eine gute Möglichkeit,
um die Stadt bekannter zu machen. Hier wird ja viel
geboten – sowohl touristisch als auch wirtschaftlich.
f79 // Was ist das Beste und Nervigste
daran, Bürgermeister zu sein?
Schreier // Was mich am meisten reizt, ist
der Gestaltungsspielraum. Als Bürgermeister
kann man aufgrund der langen Amtszeit von
acht Jahren ohne Zeitdruck und mit Weitblick
gestalten. Zudem hat man es mit einer sehr
großen Bandbreite an Themen zu tun – von
der Wasserversorgung bis hin zum Tourismus.
Andererseits fordert einen das Amt zeitlich sehr.
f79 // Was haben Sie für Ziele?
Schreier // Wir haben zwei Hauptziele: Es gibt
hier ein Pflegeheim mit einem großen finan-
ziellen Defizit. Es geht jetzt darum, dafür
eine Lösung zu finden. Das zweite ist
die Entwicklung eines Leitbilds
für Tengen im Jahr 2030. Anders formuliert: ein
Fahrplan für die nächsten Jahre. Privat sind
das erst mal kleinere Sachen: die Wohnung in
Tengen fertig einrichten und den Führerschein
abschließen. Bisher muss ich Bus fahren.
f79 // Haben Sie schon Kritik wegen
Ihres Alters bekommen?
Schreier // Bisher nicht. Das Alter spielte überra-
schenderweise im Wahlkampf eine untergeordnete
Rolle. Letztendlich ist Verantwortung keine Frage
des Alters, sondern der Ideen und Kompetenz.
f79 // Haben Sie Kontakt zu anderen
jungen Bürgermeistern?
Schreier // Ja. Es gibt Pläne, den Austausch
zwischen jungen Bürgermeistern zu erleichtern,
zum Beisipel im Rahmen einer Vereinigung.
f79 // Was machen Sie, um von Ihrem
Job abzuschalten?
Schreier // Ich gehe gerne ins Theater und
ins Kino, fahre Fahrrad, gehe joggen und
treffe mich mit Freunden. Ein Ausgleich zum
Job ist sehr wichtig. Sowohl zur Erholung,
als auch um neue Ideen zu entwickeln.
f79 // Sie haben zwei Jahre in Oxford Politik
studiert. Wie war das?
Schreier // Oxford war eine außergewöhnliche Er-
fahrung. Alles ist sehr international, in meinem Stu-
diengang waren Leute aus etwa 18 Ländern. Auch
abseits des Unterrichts wird in Oxford sehr viel
geboten, wie beispielsweise Vorträge von Politikern.
f79 // Was waren Ihre Pläne, falls es mit
der Bürgermeisterwahl nicht klappt?
Schreier // Dann wäre ich zurück nach Ber-
lin gegangen zu meinem vorherigen Job als
Mitarbeiter von Peer Steinbrück. Dort habe
ich alles Inhaltliche betreut, also vor allem
Reden vorbereitet und Inhalte konzipiert.
pOLItIK
VorliebenLieblingsfach // Gemeinschafts-
kunde, Deutsch und Religion
Lieblingsbuch // Verschiedene,
aktuell zum Beispiel „Die Abwick-
lung“ (George Packer) und „Zeiten
der Macht“ (Bruno Le Maire)
Lieblingsfilm // Mehrere, zum Bei-
spiel „Pulp Fiction“ oder „Inception“
Lieblingsmusik // Klassische Musik,
aber auch Gemischtes im Radio
Lieblingspolitiker // Viele, beispiels-
weise Willy Brandt, Gerhard Schröder,
Peer Steinbrück oder David Miliband
Lieblingsessen // Schwäbische,
badische, aber auch italienische Küche
Lieblingsfarbe // Blau
Traumreiseziel // Israel15
f79 // 09.15
Zur PersonGeburt // am 8. Februar 1990 in Stuttgart
Jugend // in Stuttgart
Bachelor // Politik- und Verwaltungswis-
senschaften in Konstanz (2009–2012)
Master // Public Policy in Oxford (2012–2013)
Berlin // Arbeit in der Haupststadt als
Mitarbeiter von Peer Steinbrück (2013–2015)
Tengen // Seit 20. Mai 2015 Bürgermeister
der Stadt Tengen (Kreis Konstanz)
Mit 25 Jahren im Chefsessel: Marian Schreier ist seit Mai Bürgermeister der Stadt Tengen.
Welche Rolle nimmst du in deR Klasse ein?
a) Schönling S
b) Intellektueller K
c) Klassenclown W
d) Der Boss V
16
Welcher griechische Gott b
ist du?
BezauBernde aphrodite
oder
Jeder von uns hat göttliche Gaben – gute und weniger gute. Genauso vielfältig wie die Welt
der Unsterblichen ist, sind auch unsere Charaktere. Der eine sucht den Konflikt und strebt
nach Macht, der andere mag es lieber entspannt und gesellig. Wieder andere kämpfen mit
den Waffen der Schönheit oder ihrer blühenden Fantasie. Welcher Typ bist du?
Text // Imiele Momoh / Tina Truong / Alexander Gauggel / Judith Brodbeck
Illustrationen // Viviane Friedrich
Wie löst du KonfliKte?
a) Ich wechsle das Thema W
b) Ich lasse meinen Charme spielen S
c) Ich setze meinen Kopf durch V
d) Wir erarbeiten einen Kompromiss K
Wie Kommst du auf neue ideen?
a) Im Rausch W
b) Betriebsgeheimnis V
c) Im Gespräch mit anderen S
d) Durch Inspiration K
Wie gehst du mit deR moRgendlichen müdigKeit um?
a) Augenringe überschminken S
b) Ich bin niemals müde V
c) Literweise Energy Drinks und Kaffee W
d) Ich schlafe immer genug K
Wieso müssen andeRe auf dich WaRten?
a) Ich gebe das Tempo vor V
b) Ich komme nicht zu spät K
c) Ich habe es vergessen W
d) Ich mache mich noch schön S
TesT
f79 // 09.15
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bärenstarker Zeus?
II
I
IIIIV
V
Was ist dein lieblingstieR?
a) Hirsch K
b) Esel W
c) Adler V
d) Hase S
du hast stuRmfRei. Was machst du?
a) Ich hüte das Haus gewissenhaft K
b) Ich regiere mit eiserner Faust V
c) Ein gemütlicher Abend mit Freunden S
d) PARTY! W
Wie ReagieRst du dich ab?
a) Ich drücke meine Gefühle durch ein Kunstwerk aus K
b) Ich habe meine Emotionen im Griff V
c) Ich pöble Passanten an W
d) Ich lenke mich ab S
ein fReund hat PRobleme.
Was tust du?
a) Ich höre verständnisvoll zu S
b) Ich lenke ihn von seinem Elend ab W
c) Ich gebe ihm Ratschläge K
d) Ich bin doch kein Kummerkasten! V
17f79 // 09.15
TesT
bärenstarker Zeus?
Was ist deine götteRsPeise?
a) Hauptsache Fleisch V
b) Kein Apfel S
c) Gemüse K
d) Trauben W
Vi
VII
VIII
IX
X
Zeus, deR götteRvateR Zeus repräsentiert als Herrscher über den Olymp Macht und Stärke. Wie der Göttervater nimmst
auch du immer und überall eine führende Rolle ein. In deiner Clique hast du das Sagen. Dass du als
Alphatier bezeichnet wirst, ist für dich nichts Ungewöhnliches. Deine Position ist aber nicht unberech-
tigt: Zeus bewies im Kampf gegen die Giganten und Titanen seine Hartnäckigkeit und die Fähigkeit,
Probleme anzupacken. Auch du verlierst niemals die Kontrolle und findest einen Weg, deinen Kopf
durchzusetzen. Gibt es ein Problem, löst du es. Nichts hält dich auf.
Mit Zeus teilst du aber auch ein paar negative Eigenschaften: Es fällt dir schwer, nachzugeben und
Fehler auch einmal einzusehen. Von der Sturheit Zeus’ könnte Prometheus ein Liedchen trällern
(ewige Verdammnis und so). Auch bei dir dringt man kaum durch deinen Dickschädel durch. Der
f79-Tipp: Gib ruhig einmal etwas Verantwortung ab und lass dich auf Kompromisse ein.
aPollon, gott deR KünsteKreativität hast du im Blut. Ob Kunst, Musik oder Poesie – alles kein Problem für dich.
Genau wie Apollon steckst du voller Ideen und Fantasie. Anders als sein Gegenpol
Dionysos legt Apollon großen Wert auf die strengen Regeln der damaligen Kunst. Auch
dir ist Ordnung wichtig. Dein Perfektionismus macht dich zum knallharten Kritiker. Doch
pass auf, dass du nicht wie Apollon die Rolle des Richters und Rächers einnimmst.
Deine Disziplin hat auch Positives: Hilfsbereitschaft wird bei dir großgeschrieben, was auch
schon Apollon zu einem der beliebtesten Götter des antiken Griechenlands gemacht hat.
Zwar hast du die Bewohner von Figalia nicht vor der Pest bewahrt, aber deine Freunde
schätzen dich auch ohne Heilkräfte. Für sie bist du die erste Wahl, wenn es um tiefgründige
Themen oder persönliche Anliegen geht.
dionysos, gott des WeinsDionysos ist der Gott des Tanzes, der Musik und der Freude. Ganz nach deinem
Geschmack, denn bei dir ist jedes Wochenende Party. Mit deiner fröhlichen und lockeren
Art bist du der Stimmungsmacher auf jeder Feier. Das hast du dir wohl vom Gott des Weins
abgeschaut – der hat schon vor Tausenden Jahren Menschen in Ekstase versetzt, um ihre
Seelen zu heilen. Genau wie „Sorgenbrecher“ Dionysos kannst du Menschen aufmuntern.
Planung und Ordnung sind dafür nicht deine Stärke. Dein Leben ist immer etwas chaotisch,
was aber kaum einen stört. Spaß steht an erster Stelle, manche nehmen dich deswegen
nicht ernst, halten dich für unzuverlässig und leichtfertig.
Was soll's? Dein Motto ist „Carpe diem!“ Trotzdem könntest du mal einen Gang runter-
schrauben, bevor du wie Dionysos als „der Lärmer“ bei den Nachbarn bekannt wirst.
aPhRodite, göttin deR schönheitKleider machen Leute. Das ist die Devise, nach der du dich richtest. Du brauchst immer am
längsten im Bad, Schönheit hat eben ihren Preis. Es ist typisch für dich, dass du andere
Leute warten lässt, weil dein Styling noch nicht perfekt ist. Auch wenn das anderen auf die
Nerven geht, wir sind sicher: Aphrodite wäre stolz auf dich.
Ebenso teilt ihr das ungewöhnlich große Selbstbewusstsein. Das kommt aber nicht immer
nur gut an: Manche finden dich total eitel.
Deine ungeheure Ausstrahlung macht dich attraktiv. Mit deinem Charme und deiner
leidenschaftlichen Art kannst du nicht nur Pares in den Bann ziehen. Das weißt und genießt
du. Alle Augen sind schließlich auf dich gerichtet.
Aber Vorsicht: Passiert das nicht, können die Pferde mit dir durchgehen und womöglich
noch einen trojanischen Krieg auslösen. Du zeigst Hingabe für Dinge, die dich begeistern.
Deshalb braucht es keinen goldenen Apfel, um deinen Ehrgeiz zu wecken. Wer dich näher
kennt weiß aber, dass du auch die liebevolle Seite mit Aphrodite teilst, und wie sie sich um
ihre Schützlinge kümmert, sorgst du dich sehr um deine Freunde.
TesT
f79 // 09.15
18
K
S
V
Auswertung
Lichtblitze zucken durch die Kluft der
Beschwörer. In einem Wirbel aus fliegenden
Dolchen und Energiekugeln werden die Gegner
zu Fall gebracht. „Ace!“, raunt die System-
stimme. Die Verteidiger haben keinen Ausweg
mehr. Ein letzter Pfeilhagel bringt ihre Basis
zum Einsturz. Der Bildschirm verdunkelt sich.
„Victory!“ leuchtet wie eine Medaille über dem
Schlachtfeld. „GG – good game!“, gratulie-
ren sich die siegreichen Spieler im Chat.
Mit 27 Millionen Spielern pro Tag zählt
League of Legends (LoL) zu den beliebtesten
Videospielen weltweit. Einer der Zocker ist der
gebürtige Kaiserslauterner Christoph Seitz
(23). Als „nRated“ hat er sich einen Namen
gemacht: Seitz hat rund 16.000 Facebook-
Likes und 39.000 Follower auf Twitter.
Er hat geschafft, wovon viele träumen:
sein Hobby zum Beruf zu machen. Wie das
gehen kann? Mit Ehrgeiz und der Lust, sich mit
anderen zu messen, sagt Seitz. So feierte
er Erfolge und kam in das Kölner SK-Ga-
ming-Team. Mit dem nimmt er an Wettkämpfen
der League of Legends Championship
Series (LCS) teil, einer europäischen und
nordamerikanischen E-Sport-Profiliga.
Zwischen acht und vierzehn Stunden
zockt Seitz täglich mit seinen vier Teamkol-
legen im Gaming-House in Berlin, berichtet er
dem f79 im E-Mail-Interview. Zeit zum Telefonie-
ren hat er keine – er muss schließlich zocken.
Seitz vergleicht das Leben im Gaming House
mit einer internationalen Studenten-WG. Für
seine Leistung als Profispieler erhält „nRated“
ein monatliches Gehalt. „Es ist genug, um die
Brötchen nach Hause zu bringen“, verrät er. Er
könne sogar etwas zur Seite legen. Obwohl
sein Umfeld anfangs skeptisch gewesen sei,
hätten seine Zielstrebigkeit und die Preis-
gelder die Gemüter schnell besänftigt.
„Es gibt als konstanten Faktor den
Leistungsdruck, Stress und die Haltung, dass
man die Erwartungen erfüllen muss“, sagt Seitz.
Für immer will er nicht in dem Beruf bleiben,
denn Hobbys und Beziehungen leiden darunter,
sagt nRated. „Es ist ein Traum, dem man eine
gewisse Zeit Vorrang in seinem Leben gibt,
und versucht damit möglichst viel zu errei-
chen. Ich sehe es aber eher als eine Sprosse
auf der beruflichen Leiter“, betont Seitz. Von
seinen Ersparnissen plant er ein Studium in
Richtung Medienwissenschaften. Beruflich
möchte er später im Bereich E-Sport bleiben.
Im E-Sport sieht er großes Potential. Das sei
eine neue Möglichkeit, auf einer anderen Ebene
in Wettbewerb zu treten. Seitz erhofft sich mehr
„Mainstream-Akzeptanz“ und Ansehen für sei-
nen Sport. Ob er ein verstrahlter Nerd ist? Er wie-
gelt ab, das treffe nur selten zu: „Die meisten
professionellen Spieler sind normale Menschen.“
Normal zeigt sich auch der Freiburger
Hobbyspieler Marcel Franke. Der 19-jährige VWL-
Student zockt täglich – mal mehr, mal weniger.
Ein Leben als Profi kann er sich nicht vorstellen:
„Das wäre mir zu anstrengend, auch zu stumpf.
Das Spiel würde für mich an Emotion verlieren.
Ich spiele nur zum Spaß.“ Trotzdem verbinden
ihn, Seitz und die restlichen 27 Millionen die
Faszination an LoL. Das Erfolgsgeheimnis des
Spiels ist für Profi Seitz und Amateur Franke
die Vielseitigkeit. „Jedes Spiel, in dem man als
‚Underdog‘ gegen Favoriten ins Feld zieht, ist
ein emotionsgeladener Moment“, schwärmt
Seitz. „Jedes Spiel ist einzigartig und fordert
daher Anpassungsfähigkeit, strategisches
Denken und Koordination“, sagt Franke.
„Defeat!“ flackert über den Bildschirm.
„BG – bad game!“, klagen die Verlierer ent-
täuscht. Es hagelt Vorwürfe und Kritik im Chat.
Während manche ihren Frust an den Mitspielern
auslassen, akzeptieren andere die Niederlage
und gestehen ihre Fehler ein. Franke nimmt
Niederlagen gelassen: „Man kann ganz viel für
sich selber lernen: den Umgang mit anderen
Mitspielern und mit Kritik. Das geht aber nur, wenn
man die Fähigkeit zur Reflexion hat.“ Für Seitz
geht’s um viel mehr: „E-Sport hat die höchsten
Höhen und die tiefsten Tiefen. Man wird sehr
schell sehr hoch gehoben und genauso schnell
fällt man eben auf den harten Boden der Realität."
CompuTer-AG
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Ob auf Smartphone, Konsole oder
Computer – zocken gehört für viele zum
Alltag. Für den deutschen Christoph
Seitz („nRated“) ist es sogar ein gut
bezahlter Vollzeitjob. Mit dem Kölner
SK-Gaming-Team ist er weltweit bei
League of Legends-Meisterschaften am
Start. Bei Wettkämpfen kann er bis zu
zehn Millionen US-Dollar gewinnen. Die
sind für den Freiburger Marcel Franke
unerreichbar: Er ist Hobbyspieler.
Text // Tina Truong und Imiele MomohFotos // Truong & Momoh / SK Gaming
Screenshots aus League of Legends / © Riot Games
Mein Beruf:League of Legends-Zocker
christoph seitz verdient sein geld als e-gamer
Der Freiburger Marcel Franke zockt leidenschaftlich gerne League of Legends – Profi werden will er aber nicht.
21f79 // 09.15
CompuTer-AG
Info
League of Legends (LoL) ist ein
Multiplayer-Online-Battle-Arena-Spiel.
Zwei Teams mit je fünf Leuten stehen sich
dabei gegenüber. Jeder sucht sich einen
der mehr als 100 LoL-Champions aus
– egal ob Magier, Monster oder Krieger.
Eine Partie dauert circa 20 bis 45 Minuten.
Das Spiel ist gewonnen, wenn die
gegnerische Basis zerstört ist.
Christoph Seitz alias „nRated“ ist Profizocker: Mit League of Legends verdient er sein Geld. Einer seiner Lieblingscharaktere ist der Minotauren-Krieger Alistar (oben Mitte).
24
Parallelklasse
Text // Carolin Hof Illustration // k50 & Simone Bednarek
Massensterben: Bienen kämpfen ums Überleben
Gestörte CheMie
Tausende tote Bienen entdeckte die k50-
Autorin Carolin Hof 2014 auf Leverkusens
Bürgersteigen. Sie recherchierte und fand
heraus: Nicht nur in ihrer Stadt geht es
den Bienen an den Kragen. Umweltschüt-
zer machen Pestizide dafür verantwort-
lich. Chemiekonzerne wie Bayer sehen
das anders. Sicher ist eins: Die Chemie
zwischen Mensch und Biene ist gestört.
f79 // 09.15
Da vorne locken leuchtendes Gelb und
betörende Düfte. Die Biene landet sachte
auf einer Blüte: Süßer Saft zerfließt in ih-
rem Mund, Pollen kleben an den Beinen.
Doch plötzlich wackelt der Boden, ein
Riese auf vier Rädern naht. Etwas Feuch-
tes legt sich um die Flügel – alles klebt.
Die Biene hat Pestizide abbekommen.
Sie wird ihren Stock vermutlich nicht wieder-
finden, ihr Orientierungssinn ist betäubt. Und
ohne ihren Bienenstaat ist sie dem Tod geweiht.
So geht es vielen Bienen von Biobau-
er Michael Grolm aus Tonndorf bei Weimar.
Sie fallen den Spritzmitteln der Nachbarn
zum Opfer. „Bienen halten sich eben nicht
an Grenzen“, erklärt der Imker traurig.
Michael Grolm lebt in einer ökologischen
Lebensgemeinschaft auf Schloss Tonndorf.
Die mittelalterliche Burg thront auf einem Berg,
umgeben von Wald und Feldern. Perfekt für
seine rund 100 Bienenköniginnen und ihre
Völker. „Als Imker und Bauer kann ich
mit Kopf, Hand und Herz arbeiten.
Es gibt immer wieder Momente, in
denen ich eins mit der Natur bin
und mich nicht als Zerstörer oder
Bedroher fühle“, sagt Grolm.
Im Sommer brummt sein rund
60.000 Stimmen umfassender
Bienenchor mit voller Inbrunst. Die Tierchen sind
fleißig: Für ein Kilo Honig fliegen Bienen bis zu
dreimal um die Welt. Ohne ihre Bestäubungs-
leistung wären unsere Obst- und Gemüsere-
gale um ein Drittel leerer. Dennoch schweben
Honigbienen weltweit in großer Gefahr: Laut
Untersuchungen des Umweltprogramms der
Vereinten Nationen (Unep) sind die Bienenbe-
stände in Europa und Amerika in den vergange-
nen Jahren um rund 30 Prozent geschrumpft.
In Asien sind es geschätzte 85 Prozent.
Nichts als Weizen, Gerste, Mais und Raps
Dieses Phänomen hat auch Michael
Grolm beobachtet, vor allem als der Nach-
barbauer chemische Pflanzenschutzmittel
spritzte. Besorgt blickt er zum angrenzenden
Feld. Der Nachbar baut dort nach konventi-
onellen Methoden Raps an. Kornblume und
Klatschmohn wachsen auf dem „klinisch toten
Acker“ schon lange nicht mehr. „Ein Kornblu-
menfeld hingegen ist ein Eldorado für Tiere,
ein Feld voller Leben“, schwärmt der Imker.
Die Entwicklung von starken Pestiziden
in den 1950ern ermöglichte den Anbau von
Monokulturen: nichts als Weizen, Gerste, Mais
Parallelklasse
PReisGekRöNt
Wettbewerb gewonnen
Carolin Hof hat mit ihrem Exposé zum
Bienensterben beim Green Stories Umwelt-
journalismus-Wettbewerb ein Mentoring
mit Katrin Lechler gewonnen. Der Artikel
ist das Ergebnis einer intensiven Zusam-
menarbeit mit der Berliner Journalistin.
Mehr dazu auf: www.lizzynet.de/wws/
greenstories-wettbewerb.php
Baue dein Bienenhaus
Mit der „BienenBox“ könnt ihr Bienen auf eu-
rem Balkon, auf dem Dach oder im Garten
ein Zuhause geben. Dadurch erntet ihr nicht
nur euren eigenen Honig, sondern geht auch
noch aktiv gegen das Bienensterben vor.
Mehr auf: www.bienenbox.de
23f79 // 09.15
und Raps. Nur während der Rapsblüte ist
der Tisch der Bienen reich gedeckt. Danach
knurren den Bienen die Mägen, denn viel
geben die „leergeräumten Landschaften“,
wie sie Michael Grolm nennt, nicht mehr her.
Benebelte Bienen und ein Lichtblick
Das machte auch die EU-Kommission
hellhörig: Sie beauftragte die Europäische
Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa)
mit einer Studie zu den drei verdächtigen
Neonicotinoiden. Ihre Ergebnisse bestätigten
die Beobachtungen der Imker. Die Stoffe
benebeln die Biene und stören dadurch ihren
Orientierungssinn und ihr Verhalten. Seit 2013
ist der Einsatz dieser Insektizide stark einge-
schränkt. Ein Lichtblick. Doch wird das Verbot
dem Bienensterben kein Ende setzen, warnen
Umweltschützer. Im Dezember 2015 will die
Kommission einen endgültigen Entschluss
über ein Verbot fassen. Ein Kräftemessen
zwischen den kleinen Bienen und Wirtschafts-
riesen wie dem Chemiekonzern Bayer.
Bienenhotels und Hobbyimker beim Chemiekonzern Bayer
Das Bayer Crop Science-Gelände in
Monheim am Rhein: Felder neben Feldern,
braun, grau und grün. Wolken hängen wie
Rauchschwaden aus Fabrikschornsteinen über
den Bauten. Ein hölzernes Bienenhotel ragt
neben dem Eingang zum Bee Care Center
empor. Hier arbeitet Peter Trodtfeld als Experte
für Bienengesundheit. Privat ist er Hobby-
Imker. „Ich bin einer der Dinosaurier bei Bayer“,
erklärt er schmunzelnd. Kariertes Hemd,
Strickpulli, graues Haar. Angefangen hat seine
Karriere 1979 im Insektizid- und Pest-Manage-
mentbereich, nur einen Fußweg entfernt.
Seit vergangenem Jahr
sitzt er in dem neuen blumigen
Büro mit Bienen an den Wän-
den. „Das Bee Care Center gibt es erst seit
2012, aber um die Sicherheit der Bienen
kümmern wir uns schon seit über 25 Jahren“,
berichtet der Bayer-Mitarbeiter selbstbewusst.
„Das weiß meistens keiner“, fügt er hinzu.
eine schuldige ist gefunden
Im Konferenzraum der Abteilung stellt
er den Liebling der Bee Care-Forscher vor: die
Varroa-Milbe. Eine riesige Nachbildung des
aus Asien importierten Schädlings jagt dem
Besucher einen Schauer über den Rücken.
Bräunlich-roter Panzer, winzige Beinchen
und glänzend dicke Haare. Ihr Beitrag zum
Sterben der Bienen: Sie beißt, saugt und
knabbert an den Bienen und macht sie damit
anfälliger für Krankheiten. Doch ist die Varroa
destructor nicht allein für den weltweiten
Rückgang der Bienenvölker verantwortlich.
Zumal sie die ebenso gefährdeten Wild-
bienen und Nützlinge gar nicht angreift.
Geld und Arbeitsplätze stehen auf dem spiel
Was als Gift für die Natur angeprangert
wird, ist Gold für den Chemiekonzern: Bis zu
900 Millionen Euro werden allein durch die
Neonicotinoide erwirtschaftet. Nicht verwun-
derlich also, dass sich das Unternehmen mit
allen Mitteln gegen ein mögliches Verbot durch
die EU-Kommission wehrt. Es stehen auch
Arbeitsplätze auf dem Spiel. Peter Trodtfeld
ist überzeugt von der Unschädlichkeit der
Produkte seines Arbeitsgebers: „Neonicoti-
noide sind nicht schädlich, denn wir haben
Studien, die ihre Sicherheit beweisen.“ Vor
Gericht werden die Bayer-Studien neben
einem zweiten Stapel Studien liegen, die die
Gefährlichkeit der Stoffe beweisen sollen. Peter
Trodtfeld bringt dieser andere Stapel nicht aus
dem Konzept: Man brauche auf jeden Fall
Pestizide. „Im Gegensatz zur EU gehen wir
davon aus, dass unsere Produkte bienensicher
sind.“ Wer das Bienensterben vor einem Jahr
miterlebt hat, wird sich über diese Aussagen
zur Bienenfreundlichkeit vielleicht wundern. Auf
den Bürgersteigen und Feldern Leverkusens
lagen Millionen Bienen wie Soldaten auf einem
Schlachtfeld. Der Vorfall im letzten Jahr sei
ein Unfall gewesen, ein Fehler der Landwirte,
sagt Trodtfeld. Die Menge mache das Gift.
Die EU sieht sich in einem Feuerge-
fecht zwischen Umweltschützern und großen
Chemieunternehmen. Von beiden Seiten
werden Studien abgefeuert. Zwei Interes-
sen stehen sich scheinbar unversöhnbar
gegenüber: Artenvielfalt gegen Wirtschaft.
Noch ist das Gefecht nicht entschieden.
Tom Leveen
Ich hätte es wIssen müssen
Übersetzt aus dem Englischen
von Anja Hansen-Schmidt
208 Seiten, gebunden
Hanser Verlag 2015
15,90 Euro
f79 // Herr Leveen, Ihr Buch handelt von
Mobbing in sozialen Netzwerken. Wie sind
Sie darauf gekommen?
Leveen // In den USA wurde vor einigen
Jahren ein Mädchen von ihren Klassenkame-
raden so gemobbt, dass sie Selbstmord
beging. Die Verantwortlichen kamen vor
Gericht und hätten bis zu zehn Jahre Haft
bekommen können. Der Fall hat Mobbing in
die öffentliche Diskussion gebracht.
f79 // Hat Ihr Buch autobiografische Züge?
Leveen // Ich habe mal etwas Ähnliches
erlebt wie Tori in dem Buch. Als ich in der
Highschool war, hat mich ein Betrunkener
zufälligerweise angerufen. Er war total außer
sich und wollte sich etwas antun, weil er
rückfällig geworden war. Da ich Freunde bei
den Anonymen Alkoholikern hatte, verstand
ich, was mit ihm los war und blieb am Apparat,
bis er sich nach zwei, drei Stunden beruhigte.
Auch das hat mich zu „Ich hätte es wissen
müssen" inspiriert.
f79 // Wie stehen Sie zu sozialen Netzwerken?
Leveen // Ich nutze regelmäßig Facebook,
Twitter, Pinterest und Instagram, aber ich bin
kein ausgesprochener Fan. Ich habe neulich
irgendwo gelesen, dass Facebook kein
soziales Netzwerk mehr ist, sondern eine
Versorgungseinrichtung wie für Gas, Elektrizi-
tät oder Wasser. Ich glaube, das stimmt.
Wir alle nutzen es fast täglich, es ist Teil
unseres alltäglichen Lebens. Soziale Netz-
werke sind gut zum Recherchieren und
Lernen, für die Kommunikation und fürs
Marketing. Aber natürlich können sie auch
missbraucht werden, um andere zu verlet-
zen, was traurig ist.
f79 // Kevin, der im Buch Selbstmord begeht,
ist schwul. Sind die Leute noch immer sehr
intolerant gegenüber Homosexuellen?
Leveen // Absolut! Manche sind immer noch
gewalttätig, aber das wird seltener. Es hat sich
etwas bewegt. Homosexuell oder anders zu
sein, ist für junge Menschen viel schwieriger
als für Erwachsene. Viele jugendliche
Obdachlose sind homosexuell, einige wurden
von ihren Eltern auf die Straße gesetzt,
manche begehen Selbstmord. Das Problem
haben eher die Erwachsenen, für immer mehr
Jugendliche spielt es weniger eine Rolle, ob
eine Person hetero- oder homosexuell oder
sonst etwas ist.
f79 // Ist Ihr Buch ein Weckruf an die Jugend?
Leveen // Ja, ich möchte mich und meine
Leser ermuntern, die Rolle des unbeteiligten
Zuschauers zu verlassen. Tori ist die Böse der
Geschichte, aber sie ist es nicht vorsätzlich.
Sie ist so im Rausch der digitalen Welt, dass
sie ihre wirklichen Freunde vernachlässigt.
Das passiert immer wieder. Ihre Freunde zu
vernachlässigen, das ist Toris größte Sünde.
Hier findet man mich online, bitte seid nett :-)
facebook.com/AuthorTomLeveen
medIen
f79 // 09.15
24
Mitten in der Nacht klingelt Toris Handy.
Der Anrufer behauptet, die 16-Jährige rein
zufällig angerufen zu haben. Er bittet sie,
einen Grund zu nennen, warum er sich
nicht umbringen soll. Ausgerechnet Tori,
die beschuldigt wird, auf Facebook einen
Schüler in den Freitod getrieben zu haben.
Jedes falsche Wort kann über Leben und
Tod entscheiden. Ihr muss etwas einfallen
– und zwar schnell. Der US-Autor Tom
Leveen taucht mit „Ich hätte es wissen
müssen“ (Originaltitel: „Random“) in die
finstere Welt des Cybermobbing ein. Die
f79-Autorin Helen Langner hat ihn inter-
viewt: Sie sprechen über soziale Netz-
werke, einen tragischen Mobbingfall und
die Jugend von heute.
Tödliches Mobbinginterview mit Tom leveen über sein buch „ich hätte es wissen müssen“
Foto // Alecia Brouwer
FREISTUNDE
Donnerstag, 10.9.2015
EvEnts Labyrinth im Maisfeld Spannende Rätsel, Lösungssuche, versteckte Fragen Maisfeld, FR-Opfingen H 11 UhrInfo: www.maisfeld-opfingen.de
Film Vorpremiere: Fack ju göhte 2 Fortsetzung der Erfolgskomödie Kino 8, CinemaxX Freiburg H 00.01 UhrInfo: www.cinemaxx.de
Freitag, 11.9.2015
Workshops Bowling-spaß ohne grenzen Für Teens von 6-17 Jahren, keine Anmeldung erforderlich Magic-X-Bowling Center, Waldkirch H 17 UhrInfo: www.freiburger-ferienpass.de
Dienstag, 15.9.2015
EvEnts Milka im europa-Park Spiel & Spaß für die ganze Familie Europa-Park, Rust H 9 UhrInfo: www.europapark.de
musik Max Mutzke ‚Die Max‘-Tour 2015 Jazzhaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.jazzhaus.de
Mittwoch, 16.9.2015
EvEnts infoscout – Die sprechstunde für schülerinnen Hilfe für Referate, GFS oder mündliches Abitur Stadtbibliothek, Am Münsterplatz, Freiburg H 15 UhrInfo: www.freiburg.de/stadtbibliothek
Donnerstag, 17.9.2015Job Berufe in Uniform Infoveranstaltung zur Berufsorientierung Agentur für Arbeit, Waldshut H 14 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
saMstag, 19.9.2015musik Minigipfel Eröffnungskonzert im Rahmen des Jazzfestivals Freiburg Jazzhaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.jazzfestival-freiburg.de
party Freischwimmer 15 mit dabei: Fritz Kalkbrenner, Henrik Schwarz, 2Raumwohnung u.a. Strandbad, Freiburg H 11 UhrInfo: www.freischwimmer-freiburg.de
sonntag, 20.9.2015musik Mnozil Brass Yes Yes Yes Konzerthaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.koko.de
Mittwoch, 23.9.2015EvEnts infoscout – Die sprechstunde für schülerinnen Hilfe für Referate, GFS oder mündliches Abitur Stadtbibliothek, Am Münsterplatz, Freiburg H 15 UhrInfo: www.freiburg.de/stadtbibliothek
Donnerstag, 24.9.2015EvEnts abiversaldog 2016 Das Infotreffen, 16-18 Uhr Universal D.O.G., Lahr H 16 UhrInfo: www.universaldog.de
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Veranstaltungskalender
Fack ju Göhte 2
am 10. September 2015im CinemaxX Freiburg
Gewinnspiel
f79 verlost 2 x 2 kinokarten für
den Film „Fack ju Göhte 2“ im
CinemaxX Freiburg. Wer
gewinnen möchte, schreibt
einfach eine E-Mail mit dem
Betreff „Fack ju Göhte 2“ an
Rollt bei dir?Urban Surfing mit Madrid Skateboards
Auf die Bretter, fertig los – longboarden ist die neue lifestyle-Trendsportart
Die Deck-Manufaktur zeigt mit ihren Modellen, dass man nicht nur auf dem Wasser surfen kann. Ob Downhill, Carving oder gemütliches Freeriding: Madrid Longboards machen die Straßen zur perfekten Welle.
Mit coolen und zeitlosen Designs auf verschiedenen Shapes gibt es für jeden das ideale Longboard inklusive Surf-Feeling.
Gewinne eines der beiden Madrid skateboards im wert von je 179 €!Schicke eine E-Mail mit dem Betreff „Skateboard“ an [email protected] Name und Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss: 30.9.2015 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewinnspiel
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Job au Pair, work & travel, Volunteer & travel Infoveranstaltung mit dem American Institute For Foreign Study Agentur für Arbeit, Lörrach H 14.30 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
Freitag, 25.9.2015EvEnts Playstation 4 cos cUP serie 2015 Spektakuläre Moves & atemberaubende Action Europa-Park, Rust H 12 UhrInfo: www.europapark.de
horror nights 2015 Gruselfreunde tauchen in ihren eigenen Horrorfilm ein, 25.9.-7.11. Europa-Park, Rust H 20 UhrInfo: www.horror-nights.de
saMstag, 26.9.2015EvEnts halloween-start Schaurig-schöne Kulisse mit Attraktionen & Shows, 26.9.-8.11. Europa-Park, Rust H 9 UhrInfo: www.europapark.de
Job ausbildungsbörse 20159-13 Uhr Oberrhein-Gymnasium & Realschule Dreiländereck, Weil am Rhein H 9 UhrInfo: www.weil-am-rhein.de
Dienstag, 29.9.2015musik Leslie clio Eureka! Tour Jazzhaus, Freiburg H 20 UhrInfo: www.jazzhaus.de
Mittwoch, 30.9.2015EvEnts infoscout – Die sprechstunde für schülerinnen Hilfe für Referate, GFS oder mündliches Abitur Stadtbibliothek, Am Münsterplatz, Freiburg H 15 UhrInfo: www.freiburg.de/stadtbibliothek
Freitag, 2.10.2015
bühnE wieder im spielplan! Frühlings erwachen Musical von Duncan Sheik & Steven Sater Kleines Haus, Theater Freiburg H 19 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
musik chima Von Steinen & Elefanten Tour 2015 Schmitz Katze, Freiburg H 20 UhrInfo: www.karoevents.de
saMstag, 3.10.2015
musik matrix15 Akademie des Experimentalstudios SWR Studio, Freiburg H 9.30 UhrInfo: www.swr.de/so
sonntag, 4.10.2015
bühnE Frühlings erwachen Musical von Duncan Sheik & Steven Sater Kleines Haus, Theater Freiburg H 18 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Donnerstag, 8.10.2015
Job tag der ausbildung Zahlreiche Berufe der Stadtverwaltung Freiburg werden vorgestellt, 10-16 Uhr Rathausplatz, Freiburg H 10 UhrInfo: www.freiburg.de
Freitag, 9.10.2015
Job einstieg Karlsruhe Studien- & Berufswahlmesse, 9-14 Uhr dm-Arena Rheinstetten, Messe Karlsruhe H 9 UhrInfo: www.einstieg.com/karlsruhe
saMstag, 10.10.2015
EvEnts JamDownsouth Junior 2015 Breakdance-Battle & Graffiti-Contest Haus der Jugend, Freiburg
Info: www.jamdownsouth.de
sonntag, 11.10.2015
bühnE Frühlings erwachen Musical von Duncan Sheik & Steven Sater Kleines Haus, Theater Freiburg H 18 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Montag, 12.10.2015
bühnE wieder im spielplan! tschick Schauspiel nach dem Jugendroman von Wolfgang Herrndorf Werkraum, Theater Freiburg H 19 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Donnerstag, 15.10.2015
Job Berufslehre in der nordwestschweiz Vortragsveranstaltung, 14-16 Uhr Agentur für Arbeit, Waldshut-Tiengen H 14 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
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Berufe in Uniform Infoveranstaltung zur Berufsorientierung Agentur für Arbeit, Lörrach H 15 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
musik Zugezogen Maskulin Endlich wieder Geld Tour Schmitz Katze, Freiburg H 20 UhrInfo: www.schmitz-katze.com
Freitag, 16.10.2015
EvEnts Freiburger herbstmess’ 2015 Spaß für Groß & Klein, 16.-26.10. Messe, Freiburg H 17 UhrInfo: www.freibugermess.freiburg.de
saMstag, 17.10.2015
Job Job-start-Börse titisee-neustadt Alles rund um die Berufswelt, 9-13 Uhr Hans-Thoma-Schule, Titisee-Neustadt H 9 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
Dienstag, 20.10.2015
Job Job-start-Börse Müllheim Alles rund um die Berufswelt, 20.-21.10. Bürgerhaus, Müllheim H 18 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
Donnerstag, 22.10.2015
bühnE tschick Schauspiel nach dem Jugendroman von Wolfgang Herrndorf Werkraum, Theater Freiburg H 19 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Job Job-start-Börse endingen Alles rund um die Berufswelt, 18-20.30 Uhr Stadthalle, Endingen H 18 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
Freitag, 23.10.2015
Job Job-start-Börse endingen Alles rund um die Berufswelt, 9-12.30 Uhr Stadthalle, Endingen H 9 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
saMstag, 24.10.2015
EvEnts science Days Gigantische Experimentier- & Erlebniswelt mit spannenden Angeboten Arena im Europa Park, Rust H 9 UhrInfo: www.europapark.de
musik northern Lite NeoPop/ElektroPop/Rock Schmitz Katze, Freiburg H 20 UhrInfo: www.schmitz-katze.com
Dienstag, 27.10.2015
Job Job-start-Börse waldkirch Alles rund um die Berufswelt, 27.-28.10. Stadthalle, Waldkirch H 19 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
Donnerstag, 29.10.2015
Job Let’s go abroad Infobörse zum Thema Auslandsaufenthalte, 13.30.-17 Uhr Agentur für Arbeit, Freiburg H 13.30 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
Job-start-Börse emmendingen Alles rund um die Berufswelt, 18.30-21 Uhr Fritz-Boehle-Halle, Emmendingen H 18.30 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
Freitag, 30.10.2015
Job Job-start-Börse emmendingen Alles rund um die Berufswelt, 8-13 Uhr Fritz-Boehle-Halle, Emmendingen H 8 UhrInfo: www.jobstartboerse.de
saMstag, 31.10.2015
EvEnts horror nights 2015 Gruselfreunde tauchen in ihren eigenen Horrorfilm ein Europa-Park, Rust H 20 UhrInfo: www.horror-nights.de
Die eislauf-saison beginnt 31.10.-21.2. Eislaufhalle, Offenburg H 10 UhrInfo: www.eislaufhalleoffenburg.de
sonntag, 1.11.2015
EvEnts horror nights 2015Gruselfreunde tauchen in ihren eigenen Horrorfilm ein Europa-Park, Rust H 20 UhrInfo: www.horror-nights.de
Montag, 2.11.2015
musik culcha candela Candelistan Tour 2015 Stadthalle, Singen H 20 UhrInfo: www.koko.de
musik Der asiate & gary washington Reiskultur 2015 Schmitz Katze, Freiburg H 20 UhrInfo: www.schmitz-katze.com
Freitag, 6.11.2015
EvEnts eisdisko Jeden Freitag, 18-22 Uhr Eislaufhalle, Offenburg H 18 UhrInfo: www.eislaufhalleoffenburg.de
musik Laing mit ihrem Album ‚Wechselt die Beleuchtung‘ Bürgerhaus, FR-Zähringen H 20 UhrInfo: www.karoevents.de
Dienstag, 10.11.2015
EvEnts Musik macht schule: Der wunderbare Mandarin Probenbesuch Konzerthaus, Freiburg H 8.30 UhrInfo: www.swr.de/so
Donnerstag, 12.11.2015
Job Berufe im gesundheitswesen Vortragsveranstaltung Agentur für Arbeit, Waldshut-Tiengen H 14 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
Sprungbrett zur Showkarrieref79 verlost Plätze für Intensiv-Workshop
Tanz, Gesang und Schauspiel
Die stage school Hamburg geht auf Talentsuche in Freiburg: Vom 2. bis 4. Oktober lädt sie zum Intensiv-Workshop für Tanz, Gesang und Schauspiel ins Tanzstudio Dance Emotion (Humboldtstr.3, 79098 Freiburg) ein. Jeder zwischen 16 und 26 Jahren kann mitmachen.
Teilnehmer mit vielen Vorkenntnissen bekommen ein individuelles Programm mit Gesang-Einzelunterricht. Bei ent-
sprechender Qualifikation kann der Workshop die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung zum Allroundkünstler ersetzen. Die Stage School bildet junge Talente in drei Jahren zu Vollprofis des Showbusiness aus. Stars wie Anna Loos, Lucy (No Angels) und Ralf Bauer haben dort gelernt.
Das f79 verlost zwei workshop-plätze (1x männlich, 1 x weiblich). Der workshop kostet 285,- euro. Mehr info gibt’s auf www.stageschool.de.
Verlosung: Du willst beim Workshop dabei sein? Schreibe eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „f79 Stage School“ und begründe kurz, warum du gewinnen
solltest und was du an Erfahrung mitbringst. Bewerbungen bitte mit Foto, Alter, Adresse und Telefon-Nummer.
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Gewinnspiel
FREISTUNDE
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Freitag, 13.11.2015
Bühne Premiere: Schnee Lift Jugendstück von Renata Puelma Müller Werkraum, Theater Freiburg H 19 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
events eisdisko Jeden Freitag, 18-22 Uhr Eislaufhalle, Offenburg H 18 UhrInfo: www.eislaufhalleoffenburg.de
JoB marktplatz: arBeit Südbaden Messe für Karriere, Studium, Aus- & Weiterbildung, 10-17 Uhr Messe, Freiburg H 10 UhrInfo: www.marktplatzarbeit.de
SamStag, 14.11.2015
events Kaya Yanar Around the World – Wenn Kaya eine Reise tut Rothaus Arena, Messe Freiburg H 20 UhrInfo: www.headlineconcerts.de
JoB marktplatz: arBeit Südbaden Messe für Karriere, Studium, Aus- & Weiterbildung, 10-17 Uhr Messe, Freiburg H 10 UhrInfo: www.marktplatzarbeit.de
mittwoch, 18.11.2015
Bühne Premiere: Noise Stück des Jungen Theater Basel, für Jugendliche ab 14 Jahren Reithalle in der Kaserne, Basel H 20 UhrInfo: www.jungestheaterbasel.ch
Musik Sido Liebe – Live 2015 Rothaus Arena, Messe Freiburg H 20 UhrInfo: www.koko.de
DoNNerStag, 19.11.2015
JoB Berufe am See Bildungs- & Berufsmesse, 8-16 Uhr Agentur für Arbeit, Konstanz H 8 UhrInfo: www.arbeitsagentur.de
Musik enno Bunger Flüssiges Glück – Tour 2015 The GreatRängTengTeng, Freiburg H 20 UhrInfo: www.karoevents.de
Freitag, 20.11.2015
Bühne tschick Schauspiel nach dem Jugendroman von Wolfgang Herrndorf Werkraum, Theater Freiburg H 19 UhrInfo: www.theater.freiburg.de
Musik tonbandgerät Indie-Pop Schmitz Katze, Freiburg H 20 UhrInfo: www.schmitz-katze.com
Musik Äl Jawala Kinder- & Jugendkonzert, auch um 20 Uhr Jazzhaus, Freiburg H 15 UhrInfo: www.jazzhaus.de
moNtag, 23.11.2015
events 43. Freiburger weihnachtsmarkt Bunte Warenvielfalt, süße Düfte & glitzernde Lichter, 23.11.-23.12. Rund um den Rathausplatz, Freiburg H 10 UhrInfo: www.weihnachtsmarkt.freiburg.de
mittwoch, 25.11.2015
Musik mark Forster Bauch & Kopf - Tour Finale 2015 Forum Merzhausen, Dorfstr. 3 H 20 UhrInfo: www.karoevents.de
SamStag, 28.11.2015
events Start der wintersaison Die schönste Zeit des Jahres beginnt, 28.11.-10.1. Europa-Park, Rust H 11 UhrInfo: www.europapark.de
SoNNtag, 29.11.2015
events 43. Freiburger weihnachtsmarkt Bunte Warenvielfalt, süße Düfte & glitzernde Lichter, 23.11.-23.12. Rund um den Rathausplatz, Freiburg H 11.30 UhrInfo: www.weihnachtsmarkt.freiburg.de
moNtag, 30.11.2015
eventsemmendinger weihnachtsmarktMärchenhafte Weihnachtszeit in der Innenstadt, 27.11.-23.12.Marktplatz, Emmendingen H 11 UhrInfo: www.emmendingen.de
FREISTUNDE
Freiwilligendienst mit HerzVerein EOS bietet Raum für Engagement
Der gemeinnützige Verein EOS-Erlebnispädagogik aus Freiburg vermittelt Freiwillige in Deutschland und weltweit. Teilnehmer engagieren sich beispielsweise in Kinder- und Ju-gendhilfeeinrichtungen, Kindergärten,
Schulen, Alten- oder Pflegeheimen und Krankenhäusern.
Das EOS-FSJ steht für eine Kultur des Herzens und des Miteinanders. Interessenten können bei einer Hospitanz schauen, ob Bewerber und Einrichtung zusammenpassen. Alle Infos auf: www.eos-fsj.de
Foto // © EOS
ferien
t A n z e i g e
Mobil in den SoMMerWie Schüler in den Ferien die „Öffis“ nutzen können
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Auf in den Schwarzwald!, sagt sich Moritz
eines sonnigen Morgens. Der Freiburger hat
gerade Abi gemacht und will in den Sommer-
ferien mit Freunden einen Ausflug machen.
Bisher ist er immer mit der RegioKarte Schüler/
Azubi gefahren. Kann er diese Karte auch nach
dem Abi noch kaufen? er weiß es nicht.
Beim Regio-Verkehrsverbund Freiburg
(RVF) weiß man Bescheid: „Die RegioKarte
Schüler/Azubi gibt’s für Moritz derzeit nicht“,
sagt Heike Huber-Ruf. Denn die Schulzeit ende
mit dem Abitur, seit dem 1. August ist Moritz
offiziell also kein Schüler mehr.
Huber-Ruf empfiehlt als Alternative
das Schülerferienticket. Für
31,90 euro kann Moritz
damit vom 30. Juli bis 13.
September mit Bus und
Bahn durch Baden-
Württemberg fahren. Falls es ihn an den
Bodensee zieht, kann er damit auch die
dortigen Fähren nutzen. zudem bekommt er
unter anderem ermäßigungen in Jugendher-
bergen, im europa-Park und bei Festivals
(Mehr auf www.schueler-ferien-ticket.de).
Nach den Ferien kann Moritz seine
RegioKarte wieder für 38,50 euro pro Monat
kaufen. Denn die gibt es auch für Auszubildende
und Studenten. Als Azubi braucht er dazu eine
ausgefüllte Stammkarte seines Unternehmens,
als Student eine Studienbescheinigung.
Wichtig ist Huber-Ruf das Fanta5-Angebot.
Mit der RegioKarte Schüler/Azubi kann Moritz
unter der Woche ab 14 Uhr kostenlos durch vier
angrenzende Verkehrsverbünde TgO (Ortenau),
VSB (Schwarzwald-Baar), RVL (Lörrach) und
WTV (Waldshut) fahren. Am Wochenende und
an Feiertagen sogar ganztags. tln
Schüler haben ihre Regiokarte.
Dann ist Abi – die Schule ist rum, gibt’s
das Schülermonatsticket dennoch?
Nein, aber dafür eine Alternative.
Foto // RVF