Femoroacetabuläres Impingement
Femoroacetabuläres Impingement
Einklemmung zwischen den beiden Gelenkpartnern des
Hüftgelenks
Femur
Acetabulum
Ausgelöst entweder durch zu viel Knochen am Femur
oder Acetabulum oder durch eine Hypermobilität
Eher kein Trauma
Welche Formen gibt es?
http://www.thesportsphysiotherapist.com
Gesundes Hüftgelenk
http://de.academic.ru
Cam- Impingement
= Nockenwellen- Typ
Der Übergang zwischen Hüftkopf und Schenkelhals ist
nicht mehr ausreichend tailliert („Bump“)
Dieser „Bump“ presst sich bei Hu ̈ftgelenkflexion und
innenrotation in die Gelenkpfanne
Cam- Impingement
Folgen:
Geschieht dies mit großer Wucht wird auf Dauer der
Knorpel am Rand der Gelenkpfanne zerstört und später die Gelenklippe in Mitleidenschaft gezogen
Cam- Impingement
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Pincer- Impingement
= Kneifzangen- Typ
Der Pfannenrand ragt zu weit über den Hüftkopf und
nimmt ihn dadurch „in die Zange“
Wiederholter Aufprall des Schenkelhalses am
Pfannenrand bei Hüftflexion- und innenrotation
Pincer- Impingement
Folgen:
Es kommt häufig zu Verletzungen der Gelenklippe, weil
diese als erstes stark beansprucht und eingequetscht wird.
An ihrer Stelle bildet sich dann ein knöcherner Ring und
die Pfanne wird dadurch tiefer und ein Anschlagen wird noch wahrscheinlicher.
Sekundär kommt es dann zu Verletzungen des Knorpels
Pincer- Impingement
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Klinik - subjektiv
Eher junge, sportliche Patienten
Oft mit langer Anamnese
Meistens lokaler Leistenschmerz
Schmerz auch am Trochanter major, Gesäß und am
ventralen Oberschenkel möglich
Erst intermittierend, später Dauerschmerz
Klinik - subjektiv
Schmerzen bei
repetitiven Bewegungsmustern
Drehen unter Gewichtsbelastung
Endgradige Gelenkbewegung v.a. Flex, Iro, Add
Sitzen, gehen, Treppe steigen
Häufig plötzlicher Beginn, selten traumatischer Beginn
Mechanische Symptome
Schnappen
Knacken
Blockierungsgefühl
Femoroacetabuläres Impingement
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Femoroacetabuläres Impingement
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Femoroacetabuläres Impingement
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Klinik - objektiv
Passive Gelenkbewegung schmerzhaft eingeschränkt
v.a. Flex, Iro, Add
Isometrische Tests eher selten schmerzhaft
Spezialisierungstests positiv
Bildgebende Verfahren
Röntgen- abnormale Anatomie
MRT- Erguss, Labrum- und Knorpelverletzungen
Spezialisierungstests FAI
Test 1
Passive Innenrotation aus 90° Hüftflexion
Der Test ist positiv, wenn der bekannte Schmerz ausgelöst
wird.
Spezialisierungstests FAI
Test 2
Bein in 90° Hüftflexion, leichte Adduktion und maximale
Innenrotation einstellen. Dann axiale Stauchung ins Gelenk
Der Test ist positiv, wenn der bekannte Schmerz ausgelöst
wird.
Sind alle Tests negativ, liegt wahrscheinlich kein FAI vor.
Konservative Therapie
Symptomauslösende Aktivitäten für 4- 8 Wochen
vermeiden
Alltagaktivitäten an das Problem anpassen
Keine endgradigen Gelenkmobilisationen
Eventuell Unterarmgehstützen verwenden um das Gelenk
zu entlasten
Konservative Therapie
Bei einem richtigen FAI (wenn nicht nur das Labrum
gerissen ist) sollte man belastende Sportarten reduzieren
um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen
Tritt keine Schmerzreduktion ein wird eine operative
Therapie empfohlen
Operative Therapie
Erster Schritt:
Arthroskopie unter Traktion
Riss der Gelenklippe wird genäht oder (Refixation)
Ist die Gelenklippe verdrängt und beschädigt, wird diese
wieder am Pfannenrand befestigt (Refixation) oder
Ein Teil wird entfernt (Resektion)
Korrektur des Knochen (v.a. beim Cam- Impingement
arthroskopisch möglich)
Operative Therapie
Zweiter Schritt:
Offene chirurgische Hüftluxation
Knochenschuppe am Trochanter major wird abgetrennt
Kapsel wird eröffnet und das Lig. capitis femoris durchtrennt
Der Femurkopf wird aus der Gelenkpfanne luxiert
Überschüssiger Knochen wird am Schenkelhals entfernt und der zu weit übergreifender Pfannenrand korrigiert
Die Gelenklippe wird wieder an den Pfannenrand genäht
Anschließend wird das Gelenk reponiert, die Kapsel verschlossen und die abgelöste Knochenschuppe mit Schrauben refixiert
Operative Therapie
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Film
Nachbehandlung operativ
Flexion bis 90°
Außenrotation bis 20°
Abduktion nur passiv und nur bis 20°
Adduktion und Innenrotation nicht erlaubt
15 kg Teilbelastung für 8- 12 Wochen
Nachbehandlung
Selbst bei einem Bürojob ist der Patient insgesamt etwa
drei Monate außer Gefecht
Bei Handwerkern dauert es doppelt so lange
Literatur
Physiopraxis 4/11; Wilck und Schröder, Thieme Verlag
Sportverletzungen Sportschaden 2010; Horisberger M et
al., Thieme Verlag
Praxis der medizinischen Trainingstherapie (2007), Diemer/
Sutor, Thieme Verlag
Physiopraxis 7-8/10; Schwarz, Thieme Verlag