Finanzielle Situation der Finanzielle Situation der GebietskrankenkassenGebietskrankenkassen
14. Jänner 2008
Dir. Mag. Jan PazourekWiener Gebietskrankenkasse
WGKK – Infocharts 1/2008
AgendaAgenda1. Situation der Krankenversicherungsträger1. Situation der Krankenversicherungsträger
2. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 2006
3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger
4. Verwaltung
5. Ärztehonorare
6. Fazit
1. Situation
So entwickelt sich das Ergebnis der Gebietskrankenkassen
Quelle: HVStand: 15. November 2007
66,6
-96,9-273,2
-400,1-604,7
-971,7
-1.290,5-1.415,8
-1.583,0
-1.988,0
-2.372,3
-2.846,4
66,6
-163,5 -176,3
-126,9-204,6
-367,0 -318,8-125,3 -167,2
-405,0 -384,3 -474,1
-3.500
-3.000
-2.500
-2.000
-1.500
-1.000
-500
0
500
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Mio
. Eur
o
Kumuliert Jahresergebnis
Quelle: HV
Jahresergebnis der GKK in % der Einnahmen: Prognose bis 2009
Stand: 15. November 2007
-1,9
-3,8
-4,8
-3,0
-2,5
-1,8 -2,0
0,1
1,01,3
-4,8
-6,3 -6,3
-5,8
-3,4
-4,3-4,0
-3,5
-0,7
-2,4
-5,4-5,1
-4,4 -4,6
-3,6-3,9
-3,4-3,7
-1,6-1,9
-6,3-5,9
-5,1 -4,9 -4,8-4,6 -4,4
-3,8
-3,0
-2,3
-7
-6
-5
-4
-3
-2
-1
0
1
2
NÖ
GK
K
KG
KK
ST
GK
K
WG
KK
BG
KK
alle
GK
K
VG
KK
SG
KK
OÖ
GK
K
TG
KK
Pro
zent
2006
2007
2008
2009
1. Situation
-26,3
-120,9
-176,0-199,5
-170,9 -171,8
-88,8
57,2
157,6
207,6
164,9147,5
-26,3
-94,6 -55,1
-23,5
28,6
-0,9
83,0
146,0
100,4
50,0
-42,7-17,4
-250
-200
-150
-100
-50
0
50
100
150
200
250
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Mio
. Eur
o
Kumuliert JahresergebnisQuelle: HVStand: 15. November 2007
So entwickelt sich das Ergebnis der bundesweiten Krankenversicherungsträger *
* SVA (Gewerbetreibende) BVA (Beamte) SVB (Bauern) VAEB (Eisenbahn, Bergbau)
1. Situation
AgendaAgenda1. Situation der Krankenversicherungsträger
2. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 20062. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 2006
3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger
4. Verwaltung
5. Ärztehonorare
6. Fazit
Akteursbilanz Bund:Auswirkung von Bundesgesetzen auf dieKrankenversicherungsträger 2001 - 2006
276
-345-400
-300
-200
-100
0
100
200
300
400
Gebietskrankenkassen Bundesweite Träger
Mio
. E
uro
Quellen: HV, GKK‘s
● Den GKK‘s wurde durch Bundesgesetze Geld ent- zogen oder vorenthalten
● Den bundesweiten Trägern wurde durch den Bund massiv unter die Arme gegriffen
2. Auswirkung Bundespolitik
Bund- 1.723,2 Mio. €
Länder- 476,2 Mio. €
BVA- 221,0 Mio. €
Arbeitgeber*135,9 Mio. €
ASVG-Erwerbstätige549,4 Mio. €
ASVG-Pensionisten625,7 Mio. €
Kranke355,4 Mio. €
Raucher313,0 Mio. €
AUVA100,0 Mio. €
finanzieller Nachteil für die GKK‘s: - 345,0 Mio. €
entl
aste
t w
urd
en …
bel
ast
et w
urd
en …
Quellen: HV, GKK‘s
Akteursbilanz Bund: Wer wurde entlastet – wer wurde belastet ?
* Belastungen und Entlastungen der Arbeitgeber saldiert
Auswirkung von Bundes-gesetzen auf die GKK‘s 2001 - 2006
2. Auswirkung Bundespolitik
-21,8
27,433,4
-7,2
87,5
35,9
-40
-20
0
20
40
60
80
100
2001 2002 2003 2004 2005 2006
Mio
. Eur
o
Akteursbilanz GKK: Das Beispiel WGKK – So wäre das Gebarungsergebnis der Kasse ohne Mittelentzug durch
Bundesgesetze 2001 - 2006
Quelle: Rechnungshof
● Der Rechnungshof stellte jüngst fest: Ohne gesetzlichen Mittelentzug bzw. –vorenthalt hätte die WGKK zwischen 2001
und 2006 einen Über- schuss von 155 Mio. Euro!
2. Auswirkung Bundespolitik
AgendaAgenda1. Situation der Krankenversicherungsträger
2. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 2006
3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger
4. Verwaltung
5. Ärztehonorare
6. Fazit
Erträge Aufwendungen
Beitragseinnahmen
sonstige Erträge
Verwaltungsaufwand
Ärzteverträge
Medikamentenaufwand
Spitalsfinanzierung
Die Kassen können die Ertragsseite nicht beeinflussen - auf der Aufwandsseite sind nur bestimmte Bereiche beeinflussbar
Siehe nach-folgende Abschnitte
Quelle: WGKK
= nicht beeinflussbar = teilweise beeinflussbar = beeinflussbar
3. Beeinflussungsmöglichkeiten
Die Kassen haben nur einen geringen Spielraum für die Gebarungskonsolidierung
Aufwendungen 2006
Spitäler
28,7%
Ärztliche Hilfe
24,8%
Medikamente
21,6%
Sonstiges
7,9%
Verwaltung
2,4%
Zahn
5,8%
Krankengeld
4,0%
Mutterschaft
4,9%
Erträge 2006
Beiträge
84,0%
Gebühren
3,5%
Ersätze
10,8%
Sonstiges
1,8%
= nicht beeinflussbar = teilweise beeinflussbar = beeinflussbar
3. Beeinflussungsmöglichkeiten
Quelle: HV; Datenbasis: alle GKK‘s
111,5
103,9
102,4104,9
106,8
109,5
112,6114,8
118,1 118,3 119,4
126,8
100,0
107,3106,2
119,2123,9
127,7
139,0134,5
132,4
106,9
109,6
113,9118,4
124,5 127,6
130,8
133,9
139,1
107,7
90
100
110
120
130
140
150
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Inde
x: 1
994
= 10
0
Beitragseinnahmen Leistungsaufwendungen* BIP (nominell)Quelle: WGKK
* NAV-Bereinigt
Einnahmen brechen weg
Ausgaben wachsen mit Wirtschaft
Entwicklung von Ausgaben und Einnahmen der WGKK im Vergleichzur Wirtschaftsentwicklung im 10jahres-Verlauf
Das Grundproblem aller Krankenkassen ist wenigereine „Kostenexplosion“ als vielmehr eine Einnahmenerosion
3. Beeinflussungsmöglichkeiten
AgendaAgenda1. Situation der Krankenversicherungsträger
2. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 2006
3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger
4. Verwaltung4. Verwaltung
5. Ärztehonorare
6. Fazit
Der Verwaltungsaufwand spielt im Vergleich zu den Gesamtaufwendungen eine untergeordnete Rolle
Aufwendungen der GKK's
Leistungen
97,6%
Verwaltung
2,4%
Verwaltungsaufwand im Vergleich
2,4
4,2
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
Gebietskrankenkassen Bundesweite Träger
Pro
zent
4. Verwaltung
Der Verwaltungsaufwand der bundesweiten Träger ist um 75 %
höher als bei den GKK‘s!
GKK‘s: Nur 2,4 % Verwaltungsaufwand!
Quelle: HV
Die GKK‘s haben bei den Verwaltungskosten massiv eingespart,die bundesweiten Träger nicht
Veränderung des Verwaltungsaufwandes 2000 - 2006 (in %)
-10,1
+2,2
-12,0
-10,0
-8,0
-6,0
-4,0
-2,0
0,0
2,0
4,0
Gebietskrankenkassen Bundesweite Träger
Pro
zent
4. Verwaltung
Quelle: HV
1.559
1.492
1.403
1.368
1.261
1200
1250
1300
1350
1400
1450
1500
1550
1600
2000 2001 2002 2003 2004
Per
sona
lsta
nd (
Ver
wal
tung
)
Personalver-minderung: -298(-19,1 % in vier Jahren)
Einsparung: 41,6 Mio. €
PersonalstandVerwaltungskostenquote
Beispiel WGKK:Trotz zusätzlicher Aufgaben hat die WGKK die Verwaltungskosten
gesenkt und den Personalstand durch natürlichen Abgang reduziert
Quelle: WGKK
3,11
2,99
2,762,81
2,69 2,68
2,54
2,5
2,6
2,7
2,8
2,9
3,0
3,1
3,2
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
Ver
wal
tung
sauf
wan
d in
% a
ller
Auf
wen
dung
en
4. Verwaltung
AgendaAgenda1. Situation der Krankenversicherungsträger
2. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 2006
3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger
4. Verwaltung
5.5. ÄrztehonorareÄrztehonorare
6. Fazit
Ein Vergleich der Arzthonorare pro Fall zeigt: Die GKK‘s habenbesser verhandelt und kaufen günstiger ein als etwa die Kasse
der Gewerbetreibenden (SVA)Honorar pro Fall
47,0
75,4
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
GKK* SVA
Eur
o
* inkl. SVBQuelle: HV
5. Ärztehonorare
Werte für 2006 Die WGKK liegt unter dem GKK-Schnitt !
Tarifvergleich WGKK - SVA der gewerblichen Wirtschaft(Beispiele hochfrequenter Leistungspositionen*)
Euro Tarif WGKK Tarif SVA
EKG 9,30 35,30
EKG, je drei weitere Ableitungen 3,72 7,16
Blutzucker 1,16 5,32
Blutsenkung 1,38 3,10
Gesamtcholesterin 1,09 5,32
Ultraschallbehandlung (physikal. Med.) 3,91 7,87
Kolposkopie 8,06 11,14
Intraarticuläre Injektion (große Gelenke) 12,40 32,76
* ohne GrundleistungsvergütungQuelle: HV (Honorarordnungsdatenbank)
5. Ärztehonorare
AgendaAgenda1. Situation der Krankenversicherungsträger
2. Auswirkung von Bundesgesetzen 2001 - 2006
3. Beeinflussungsmöglichkeiten der Träger
4. Verwaltung
5. Ärztehonorare
6.6. FazitFazit
Der Rechnungshof sagt, dass die finanzielle Konsolidierungder sozialen Krankenversicherung vor allem durch Maßnahmen
des Bundesgesetzgebers möglich ist
Der Rechnungshof hat festgestellt,
● „dass die externen Einflussfaktoren die Gebarung so entscheidend mitbestimmen, dass die Krankenver- sicherungsträger im Rahmen ihrer Selbstverwaltung ihre Gebarung nicht grundlegend sanieren können“
Quelle: RH-Prüfbericht Zl. 002.056/019-I/6/00 vom 7.11.2000
6. Fazit
Position der WGKK
Unsere Marschrichtung lautet:
● Effizienzsteigerung: JA
z.B.: günstigere Einkaufspreise, Vermeidung von Über- oder Fehlversorgung
● Leistungskürzung: NEIN
z.B.: Leistungen nicht mehr bedarfsdeckend oder von unzureichender Qualität
● Alle Akteure haben einen Konsolidierungsbeitrag im
Rahmen ihres Verantwortungsbereiches zu leisten:
Bund, Länder, Hauptverband, einzelner Träger
6. Fazit