27.06.2009 Besteuerung multinationaler Unternehmen in der EU
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Agenda1. Einführung
2. Separate Accounting
2.1. Unternehmensbesteuerung in der EU2.2. Kritische Betrachtung: Steuerwettbewerb
3. Wege zur europäischen Steuerreform
3.1. Modelle zur europäischen Steuerreform3.2. Formula Apportionment 3.3. Status Quo3.4. Harmonisierung
4. Vergleich
5. Fazit
1. Einführung
• Ziel der EU: vollständig integrierter Binnenmarkt Harmonisierung der Steuerpolitik
• Zur Zeit: unterschiedliche Steuersätze auf Unternehmensgewinne
• 2001 Bericht der EU zur Reformierung der Unternehmensbesteuerung 4 Reformvorschläge
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Separate Accounting Unternehmensbesteuerung in der EU
• Unternehmen und ihre Niederlassungen werden steuerlich als separate Einheiten angesehen
• Besteuerung erfolgt nach den landesspezifischen Gesetzen
• Zwei verschiedene Prinzipien laut EU-Bilanzrichtlinien
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Prinzipien der Separaten Besteuerung
Wohnsitzlandprinzip• Weltweiter Profit wird
in dem Land besteuert, in welchem sich der Hauptsitz des Unternehmens befindet
Quellenlandprinzip• Gewinne des
Unternehmens werden im Ursprungsland besteuert
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Steuerabitragepraktiken
• Ermittlung von Transferpreisen: „Profit-Shifting“
• „Thin Capitalization“
„Race to the Bottom“ Steuersätze in der EU
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Steuerwettbewerb
• Schleichender Wettbewerb• Steuerdumping / Steuerdiskriminierung
Folgen:- Entstehung von Steueroasen- Minderung der direkten Steuerbasis- Verschärfung der Finanzengpässe
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Modelle zur europäischen Steuerreform
Home State Taxation
Common Consolidated Corporate Tax Base European Union Company Tax Compulsory Harmonized Tax Base
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Home State Taxation
• Bestimmung der BMG nach Standards des Heimatlandes
• Gewichtete Verteilung auf Mitgliedsstaaten
Vorteile NachteileOptionalität Spillover-Effekte
Internationaler Verlustausgleich
Kostenersparnis für Unternehmen
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Common Consolidated Corporate Tax Base
• einheitliche EU-Regeln zur Bestimmung der BMG
• Gewichtete Verteilung auf Mitgliedsstaaten
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Common Consolidated Corporate Tax Base
Vorteile NachteileOptionalität Spillover-EffekteBeschränkt Steuerwettbewerb Einschränkung der
SteuersouveränitätKostenersparnis für UnternehmenTransfer-Pricing Problematik eingedämmt
Internationaler Verlustausgleich
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European Union Company Tax
• einheitliches EU-Steuersystem
• Steuereinnahmen fließen größtenteils in den EU-Haushalt
Vorteile NachteileBeschränkt Steuerwettbewerb
Verlust von Steuereinnahmen
Internationaler Verlustausgleich
Souveränitäts-einbußen
Kostenersparnis
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Compulsory Harmonized Tax Base
• eine BMG für alle Unternehmen aller Staaten
• gewichtete Verteilung auf Mitgliedsstaaten
Vorteile NachteileEliminierter Steuerwettbewerb
Totaler Autonomitäts-verlust
Ein Steuersystem Spreizung der effektiven Steuersätze
Kostenersparnis
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Formula Apportionment
• Gewinnabgrenzungsverfahren
• Methode zur Ermittlung ökonomischer Aktivität
• Basierend auf Zuteilungsschlüssel
Formula Apportionment
• Wichtigste Faktoren: Gehalt, Umsatz und Löhne
• EU noch keine exakten Bestimmungen
• Probleme bei der Ermittlung: – Unternehmenszugehörigkeit – Steuerraum
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Formula Apportionment• Resultat : gewichteter Steuersatz für Unternehmen
• Generelle Probleme: – Anreiz Produktionsfaktoren in Niedrigsteuerländer zu
verschieben
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Status Quo
a) Fokus auf HST für mittlere bis kleine Unternehmen
• Pilotprojekt geplant
• bis heute wenig positive Resonanz
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Status Quo
b) Fokus auf CCCTB für große MNUs
• 2004 Gründung der CCCTB WG
• Vorbereitungen zur Implementierung laufen
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Harmonisierung• Vorteile:
Eliminierung eines unlauteren Steuerwettbewerbs
Liberalisierung des Binnenmarktes
Verringerung der Komplianzkosten und steuerbedingter Hindernisse
Eingrenzung der legalen Steuervermeidung und Steuerhinterziehung
Eliminierung von Steueranreizen für Nutzung von Transferpreisen und komplexe Regulierung
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Harmonisierung
• Vorteile für Unternehmen:
Senkung von Steuerbelastungen Möglichkeit Gewinne und Verluste
grenzüberschreitend zu verrechnen
Verbesserung der Homogenität, Transparenz und Vergleichbarkeit nationaler Steuersysteme
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Harmonisierung• Nachteile:
Verlust der Steuersouveränität
Ende des Steuerwettbewerbs nicht garantiert
Optionalität der Reformansätze → 2 Steuersysteme– mögliche steigende administrative Kosten– Innerstaatliche Steuerverwerfungen– Zunehmende Transparenz → zunehmende Konvergenz der
Steuersätze
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Harmonisierung
• Schlussfolgerungen aus Effizienzanalysen:
Arbiträre Erkenntnisse
Nutzengewinn wahrscheinlich nicht ausreichend um Verlust der Autonomie zu kompensieren
Vergleich
Separate Gewinnbesteuerung
• Souveränität• Steuergefälle
– Steuerarbitrage– Steuerwettbewerb
Formula Apportionment
• Partielle Souveränität• Eliminierung
Steuerwettbewerb (antizipiert)– Faktorsubventionen
• Verrechnung von Gewinnen und Verlusten
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Fehlende Kooperation der Länder in Bezug auf Steuersätze
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Fazit
• offene Fragen und Probleme
• EUCT oder CHTB empfehlenswert, jedoch Implementierung nicht denkbar
• Europawahlen bestätigen, dass EU-Integration zur Zeit nachrangig behandelt wird
• Unausgereiftes Konzept