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Freiräume künstlerischer Gestaltung
Thomas Höpfel
Universität Innsbruck
Seminar aus Rechtstheorie und Rechtsinformatik
SS 2005
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Bundesverfassung, Artikel 17a
Am 12. Mai 1982 wurde die "Freiheit der Kunst" durch einstimmigen parlamentarischen Beschluss gesetzlich verankert.
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Bundesverfassung, Artikel 17a
„Das künstlerische Schaffen, die Vermittlung von Kunst sowie deren Lehre sind frei."
Kunst hat also keine FREIRÄUME, sondern Kunst ist als solches frei.
Im Folgenden daher keine Kunstdiskussion, sondern ein Versuch, Freiräume der Kunst zu entdecken.
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Definitionen
Kunst kommt von Können– käme sie von Wollen, würde sie Wunst heißen... (Goebbels)
Kunst ist, wenn man's nicht kann. – Denn wenn man's kann ist es ja keine Kunst mehr... (Nestroy)
Kunst kommt von Arbeit – Film, A 2000
Kunst kommt von Kohle– Über den kommerziellen Erfolg
Kunst kommt von Kommerz– Kunstkriege des 19. Jahrhunderts
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Definitionen
Kunst ist eine Lüge –– eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt (Picasso)
Jeder freie Mensch ist kreativ...– Da Kreativität einen Künstler ausmacht, folgt: nur wer Künstler
ist, ist Mensch (Beuys)
Kunst ist Kunst. – Alles andere ist alles andere (Ad Reinhardt)
Wenn ich wüsste, – was Kunst ist, würde ich es nicht verraten" (Picasso)
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Definitionen
Bis ins 18. Jahrhundert:– der Bereich menschlicher Fertigkeiten (artes).
vor dem 19. Jahrhundert: – wie Berufe, die eine Fachausbildung voraussetzen
Heute: – Im engeren Sinne die Elemente der menschlichen Kultur, die
durch ihre begriffene Ästhetik Wert für den Menschen entfalten– Im weiteren Sinn: Kunstfertigkeit, also Zweckmäßigkeit,
Schönheit
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Ethymologie
Der heutige Kunstbegriff entwickelte sich aus dem Begriff der oben angeführten Kunstfertigkeit, welcher wiederum aus "Kenntnis" im Sinne von Wissen und Weisheit entstand.Kunst ist ein Phänomen, – sie ist irrational und lässt sich rational nicht erklären. – Kunst ist die gestalterische Tätigkeit des schöpferischen
Menschengeistes und – steht oft im Gegensatz zur Natur, dem Selbstgewachsenen und
zum reinen Handwerk, dem technisch Nachschaffenden (Holger Münzer)
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Gliederungen
Die Sieben Freien Künste (artes liberales)– Grammatik, Dialektik, Rhetorik; Geometrie, Arithmetik,
Astronomie und Musik. Seit Ende des 18. Jahrhunderts – Kunst, Handwerk und Wissenschaft
Heute– Bildende Kunst oder Freie Kunst und Angewandte Kunst. – Grenzüberschreitungen zwischen diesen Disziplinen und den
genutzten Medien sind häufig – Wesen der Kunst als kreative Äußerung
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GENUG!
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Kunst braucht Raum
Wo spielt sich Kunst ab?– Theater / Konzertsaal– Kompositionswerkstatt– Ausstellung– Straße– Leinwand– Virtuelle Räume
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Theater / Konzertsaal
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Grenzen werden überschritten, Räume verlassen
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Werkstatt / Atelier
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Beengtheit
Vorgegebene Räume?Zuordnung?Verlassen von Räumen?
– > Per se Notwendigkeit (Kunst ist FREI)
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Die Leinwand: Zweidimensionaler Raum?
Multiple Räume?
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Raumgefüge
Was ist Raum?– Dreidimensionalität (anzuzweifeln, siehe CyberArt)– plus Zeit – plus Inhalt
Auseinandersetzung – Künstler – Kunstwerk – Publikum
Spiegel und UnverständnisKunst vs. Freizeitvergnügen– Veränderung des Raumgefüges durch Publikum, auch durch
Dritte
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Virtuelle Räume
Kunst im InternetKunst im KopfPhantasie + TraumGraffiti
Wo gehört Kunst hin?Kunst schafft sich ihren eigenen Raum?
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Cyberart - Cyberspace
Online-Kunst: vermittelt nicht viel mehr als reale Kunst mit VerkaufsgedankenCyberArt: Gibt es Spam-Kunst?
„Jede Epoche hat halt ihre eigenen Ahnungslosigkeiten“ (Gundolf S. Freyermuth)
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Freiraum und Grenzen
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Freiraum und Grenzen
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Definition
ZeitgeistNotwendigkeiten / PolitikKünstlerische EpocheSpannungsfeld besonderer Räume:– Kunst– Religion– Wissenschaft
„Magisches Dreieck“
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Magisches Dreieck
Kunst Religion
Wissenschaft
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Kunstdunst
Copyright by Urszula Usakowska-Wolff, 2002
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Schaffung von Freiräumen
Stoiber: „... Bedeutsamkeit der staatlich garantierten Kunstfreiheit. Freiheit der Kunst – das bedeutet aber auch Freiheit durch den Staat, d. h. vielerorts entstehen der Kunst Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten erst aufgrund staatlicher Förderung.“
„Fragen der Bewertung und der Förderwürdigkeit von Kunst muss der Staat dabei aber unab-hängigen Fachleuten überlassen.“
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Kunst und Kontrolle
Raum „zuweisen“Freiraum oder Gefängnis?Diktatur oder ...Abgrenzung Anfang vs. Weg und Ergebnis– Wenn das Initiale kontrolliert wird– Wenn der Weg oder das Ergebnis kontrolliert wird
Kunst im Freiraum: „demokratische“ Kunst?
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Kunst und GesellschaftKunst und Zensur
Kontrollmechanismen der Gesellschaft– Schutzbedürfnis– Schutzbedürftige– Abgrenzung des Stärkeren
Notwendigkeit von Zensur?FSK
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Gewerkschaft
Schweizerische Verhältnisse– Der SGB und die angeschlossenen Verbände
engagieren sich für die Freiheit und die Freiräume der Kunst und der Kulturschaffenden. Sie setzen sich für die sozialen und gewerkschaftlichen Rechte der lohnabhängigen und der freischaffenden Kulturschaffenden ein. Sie versuchen, sie zu organisieren und ihnen eine "gewerkschaftliche Heimat" zu bieten.
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Offene Gesellschaft
ProblemzonenVerschönerung – Beschädigung – Meinungsfreiheit
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Freiräume
Bindung an EigentumsbegriffZur Verfügung gestellte Räume und Flächen„Frei“raum – öffentlicher RaumVergabe von Rechten und Räumen
MÖGLICHSTDurchflutung des gesamten Lebensbereichs
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Freie Gesellschaft
Rahmenbedingungen für Kunst– Soziale Einrichtungen– Einkommen– Künstlerische Möglichkeiten
Geld / Macht: Gefahr für Kunst und Künstler?Gekaufte Kunst, StaatskunstMäzenatentumDemokratie
![Page 31: Freiräume künstlerischer Gestaltung Thomas Höpfel Universität Innsbruck Seminar aus Rechtstheorie und Rechtsinformatik SS 2005](https://reader036.vdocuments.pub/reader036/viewer/2022062623/55204d8049795902118d228e/html5/thumbnails/31.jpg)
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Staatskunst
Kontrolle durch SubventionInstitution muss Kunst ermöglichen, nicht machen (Hans Lindner)Ich habe keine Ahnung von Kultur, deshalb lasse ich mich beraten (Krasovic)
![Page 32: Freiräume künstlerischer Gestaltung Thomas Höpfel Universität Innsbruck Seminar aus Rechtstheorie und Rechtsinformatik SS 2005](https://reader036.vdocuments.pub/reader036/viewer/2022062623/55204d8049795902118d228e/html5/thumbnails/32.jpg)
Danke
für Ihre Aufmerksamkeit!