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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
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Gasschutz und Luftschutz
Zeitschrift für das gesamte Gebiet des Gas und Luftschutzes der Zivilbevölkerung
Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten
Schriftleitung: Dr. Rudolf Hanslian und
Präsident
Heinrich Paetsch in Berlin
Mit Unterstützung von
Dr. Abegg, Staatssekretär
im
Preuß. Ministerium des Innern; Dr. Adler, Stadtbaurat beim Ma
gis
trat Berlin; von
Altrock, Generalleutnant a. D., Berlin; Dr . Barck, ' Ministerialrat im Badischen Ministerium des Innern ; Bleidorn,
G eneral der Artillerie a. D ., Berlin; Dr . Brandenburg, Ministerialdirigent im Reichsverkehrsministerium; Dr. jur.
Bruns, Univ .•Prof., Berlin: Delvendahl, Oberpostrat im Reichspostministerium; Dr. Dietrich, Prof., Min •Direktor i. R.;
Dr. Dräger, Lübeck; von Düring, Reichsvcrband der Industrie; Ur. Flury, Univ •Prof., Würzburg; Dr. Forstmann, Leiter
der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, Essen; Gempp, Oberbranddirektor von BerEn; Großkreutz, Reichs.
archivrat;
Dr . h. c.
von
Haeften,
Präsident
des Re:ichsarchivs;
Hampe, Leiter
des Ga.sschutzes
der Tech
.
nischen
othrilfe e. v. B erl1n;
Körner,
Beigcordn. d.
Deut
schen Städtetages;
Dr.
Kottenberg, B
eigeordn.
d.
Reichsstädtebundes;
Dr. Kremer, Min •Rat, Referent f. UnfaHschutz u. Gewerbe.hygiene i. PT. Minist. f. Handel
u. Gewerbe; Kretschmar, Vors. d. Arbeiter.Samariterbundes; Lummitzsch, Vorstand d. Technischen Nothilfe;
Dr.
Menze
l, Min .•Direktor i. Re1chsministerium des Innern ; Dr. Nernst, Geh.Rat, Univ
•
Prof., BerI'in; Neubrand,
Direkt
or, Magistrat Berlin; Opp
ermann, Reich
sbahndire
ktor,
Geh.
Oberbaurat
bei
der
Hauptverwaltung
der
Deut.
sehen
Re
ichsbahn
gesellschaft; Dr .
Qu
asebarth, Prof., BerHn; Dr . Riepert,
Baurat,
Berlin ; Ronde, Min •
Rat
im
Reichswirtschaftsministerium
;
Rum
p
f,
Brandoberingenieur
, Königsberg
(Ostpr.);
Sachsenberg, MdR.,
Dessau;
Dr.
Schopohl, Min •
Direktor
im
Ministerium für
Volks'\vohlfahrt, Staatskommissar für
das Rettungswesen
in Preußen
und
Präsident des Preußischen
a n d e s
u n d h e i t s r a t e s Berlin ; von Seeckt, Generaloberst a. D ., Berlin; Sperr,
Min •Direktor, Stellv. Bevollmächtoigter Bayerns zum Reichsrat; Dr. Tübb en, Bergrat, Prof. an der Technischen
Hochschule Charlottenburg; Wagne
r.
Min.Rat im Reichsminrist
er
ium des Innern; Dr . Wirth, Prof. an der
Hochschule CharIottellJburg; Woltersdo rf, Prof. an der T e c h n ~ s c h e n Hochschule Breslau, Direktor
der Oberschle.
sischen Hauptstelle für
das
Grubemettungswesen
he r
au
sge geben
von
Dr. August SchrimpH in Mün
chen
Bez ugsbedingunllen. Diese Ze
itschrift ersc
heint monatli
ch
einmal.
Bezugspreis Inland RM.
1.50.
Ausland
RM. 2 pro
Monat. Zablungen
erfolgen an die Dr. August Schrimplf G. m. b. H • ßerlin, Friedrichstraße 166. Bankkonto: bei
der
Deutschen Bank und Diskon to·Ge.ell·
scbalt
Berlin.
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eckkonto Berlin
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158 022.
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ec hnet.
welcher
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gesandt
wird.
Bei Zahlungsverzug
oder Konkurs
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der vereinbarte Rabatt fort
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und übersetzung
d er
Aufsätze sind nur
mit n e h m der S
chriftleitung gestattet.
Zusendungen sind zu richt en: Für die Schriltleitung: an die Schriltleitung d
er
Zeitschrift
..
Gass
chut z
und
Luftschutz Berlin W 8,
Friedrichstraße 166
/III,
für
den Bezug und die
Anzeigen an den
Verlag
Dr
.
August
Scbrimpff.
München-Berlin, GeschäftssteHe Bedin, ßerlin
W 8,
Friedrichstraße I
66 /
Ill
Telegr.-A
dr
.
Aeroch
e
m·B
e
di n
.
Fernspr.:
A
I Jäger
5883.
NOVEMBERHEFT M ONCHEN / BERLIN M NOVEMBER
1931
JAHRGANG
1931
Dr. Kern: Presse und
L"Uftschutz.
Brandoberjng. Rumpf:
Die Erhaltung alter
Festungsbauwerke
als ammeb
schutzräume. Reichsbahnobe
rrat
Linnenkohl: Reichsbahn und Luftschutz.
Oberpostrat
Goede:
Zum
Aufsatz
Dip . Ing. Lindner: "Feuerwehr und Luftschutz." Dr. Sellien: Schule und Luftschutz. Luftmanöver u. Luftschutz.
übungen. Gasgefahren des täglichen Lebens. Deutsche Luftschutz Liga. Deutsches Rotes Kreuz. Technik des
Gasschutze ). Verschiedenes. Französ. Luftschutzbewegung. Personalien. Literatur. Patente
u.
Gebrauchsmuster.
Presse un uftschutz
Regierungsrat Dr. K
r
Presseste lle des Preußischen Staatsministeriu
ms.
Die öffen tliche Meinung ist ein e i ~ n a r t i . g e s schwie.
riges und nicht ungefähdiches Wesen, von dem
Jeder w.eiß,
daß
es vorhanden ist, daß es bestimmte
und auch
erschreokende Eigenschaften l1ufweist.
aber von dem niemand
recht
weiß, wie es entstand
und wie es sich weiter entwickelt, kurz, dessen
Eigengesetze
trotz
aller tiefschürfenden Forschun.
gen doch noch recht ungeklärt sind. Die Presse
st
nun
der
App.arat, durch
den
diese so.genannte öf.
fentJ.ic he Me
inuni-l Ges
talt gewinnt und ers t richtig
lebendig ist,
weil
sie eben ausgesprochen will d.
Oskar
Wilde
sagt l1n
einer Stelle einmal sellr schön,
daß überihaupt nur das existiert, was ausgesprochen
wird. Nun sind viele ·geneigt, dem Sprachrohr der
öffentlichen Meinung,
der
Presse, hinsichtlich der
Entstehung
der
öffentlichen M e ~ n u n g in reichlich
hohem Maße V.aterschaftsr,echte einzuräumen, als
ob die Presse gewissermaßen erst ,die allgemeine
Meinung erzeuge. Andere wieder glauben , daß die
Presse lediglich die M·einung ihrer Leser übernähme
und so gewissermaßen nur einen Abklatsch der
öff,entlichen Meinung darstelle. Natürlich ist keins
von beiden richtig, vielmehr vermengen sich hier
die Dinge aufs engste.
Wie
schon in
der
politischen
Partei
ja
der einzelne nicht hundertprozentig das
f.i.ndet,
was er eii-lentlich von seiner
Partei
l1ls ein.
zelner verlangen möchte,
so
hat auch die Presse
und selbstverständlich
damit a u ~ h
der Journalist,
der ,die Presse macht, einen gewissen persönlichen
Spielraum, den
ihm
die Rüoksichtl1lahme uf die
Mentalit
ät
der Leser läßt und s0i-l'ar meh r
oder
weniger lassen muß, weil die Lesermeinung etwas
meist
ja
,gar nicht scharf Abzugrenze
ndes
darstellt_
Es ,ist gewiß falsch, zu sagen,
der
Leser bekomme
seine Meinung von seiner Zeituni-l; aber
die
Zei.
tun
g regt ihn an und
edeichtert
ihm
so
zweifellos
die eigene M e i n l . l
~ g s i l d u n i l
weil sie ihm aktuelle
ProbJome geschlossener präsentiert. Gar viele, die
'
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O ft bei sich und l I 1 d e r n auf di ::
vO n
ihrer Zeitung
v,er tr ete nen An chauungen schimpfen, würden O t
nur schwer zu einer sO genannten eigenen Meinung
gelangen, wenn rh rc Meinungsdrüse nicht täglich
neue Anreize durch ihr·e Pr,esse er,hi elt
e,
und sie
sind sicher ung lü cklich, wenn ihre Z eitung
ausfallen muß, die
sie
trO tz ihres Schimpfens kaum
ei
nen Tag en tbehren
könn
en.
Ir
ge
ndwclchc hervO'rtretenden und
bed
eutsamen E r ~
eignissc wil'ken natürlich
ermaßen
immer in der
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darf s iche r ein,
daß
die
br
eiten Massen
ber
,cits
~ o n n e n haben, St:ellung daz'u zu nehme
n,
lange
vO r nO ch eine be
wußt
e Einflußnahme mit einer
s
timmt
,en
Tendenz vO n
irgendeiner eite her den
M.asscn fühlbar nähergekO mm en ist. Is t der
E i n ~
druck
eines E reigni
sses
nicht
ge
rade
~ e w a und
unwiderstehlich,
sO
hat die
Pr
esse die Mög
li
chkeit,
durOO
eine . ~ e s c h ~ c Art der
Erläuterung und
der
InterpretatiO'n die allgemeine Meinung r i c h t u n . r .
ge
bend zu beeinflusse n. Die
Presse
k,an n die
W i
kung da'nn
<t
bschwäch en
O der
ver tärken, und
ZW:II
'
be
sO'
nd ers, weil
hi
er das Lese rpublikutffi durch se in e
Unsicherheit
und UnvO
llk
O
mm enhe
it
im U
rt
ci l der
jO'urnalistischen G ewandth e,it
dankbar g e . g e n ~
kO'mmt. •Mitunte r
kann sO ga
r die Wirkung eines
Ereigru ses in das G age
nt ei
l der ursprünglichen
gemeinen Auffassung verkchrt werden.
Man
braucht sich m
ie
r, um
.ei
n Beispiel zu
hab
e
n,
nur an
das H a rn bur
ger G as
u n g I ü c k zu erinnern,
bei
dem durch
ei n überrasche
nd
es
Ausströmen vO'
n
PhO sg en a
ll
es Leben ,einer ganzen IGegend aufs
höchs
te
gefäh rd et war und das viele TO'te und
gi ft ete wr Folge hatte. D er ers te primitive alb
ge m
ei
ne G edanke als FO Ige dieses e rschütternden
Ere ignisses war
elhstv,e rs tändlich der: w
i.;
sc
hüt
zt
man
d ie Bevölkerung am besten und siche rs ten
g e ~
gen
sO
lch plötzliches Auftreten ,ge fä 'hrliche r Gase?
-
Nach
dem dieses wächtige PrO blem
c h n i t
ten war, wurde die
J ) j
kussion in der
Pr
esse
her lcioht auf das pO litische G ebiet a
gen. W ehrg edanke und Pazifismus traten wieder
mit mehr üder wenige r ,radikalem Einschlag .au f den
Plan. A ber das Ereignis war in sciner E r s c h ü t t e
rung düch zu gewaltig, als daß nicht am Ende düoh
die einfache ,Frage der Selbsterhaltung geblieben
wäre : wi e
sc
hützt sich der ei nzelne überhaupt, w,enn
einm.al da all es nüch viel dicker kümmt? W as
wird der
Staat
tun, um dann die wehrlosen V ü l k s
ge
nüssen zu schütze
n?
G egen den Brand. der
W ehrlüse überfällt,
sc
hützt er durch die Feuerwehr.
G egen das Gas, das Wehrlose übe
rr
asc'ht, hat er
ebenfalls die Pflicht, die Bevölkerung zu schützen.
Wir
müssen uns
klar
ausdrücken: wir wüllen k ein en
Krieg, aber wir wüllen den Angriffen wahnsinn.ig
Gewordener, die durch ei ne Erschütl:erung der
wehrlosen Bevölkerun.g mit Bomben und G
.as
ihre
Wünsche ,erzwingen wüllen, wenigstens a usweichen
können, da uns ande re
Abw
ehrrn.ittel nicht zur
V e r
fügung stehen.
Wir
könn n kaum
ver
,hindern, wenn
andere aufcinanderschl agen
wO ll
en, und
uns
ere g e O ' ~
grapihische ,L3Jg·e
ist
jn dieser Beziehung die
günsti
gs
te
der
Welt. Deutschland
hat
aber noch
ei
nen
besond
ers schwachen
Punkt
in .dieser
sich t. D
as ist
eine a
uß
erürdentliche v ö l k t l n g s
dicht,e
und
die jn hoh em Maße vürhandene
V e r
stadtlichung seiner Bevölkerung. Die Zahl
der
Städte mit üb
er
100
000 Einwohnern i
st
sohr grüß,
und die
Industri
e
ist
te ilweise in den G r e n z b e z i r
ken zusa
mmen
ged
rängt )
.
Unter
Berüoksiehtigun g
) In De
utschland
leb
en
65 de r Bevö lke
run
g in Städten, 26 /0 in
Großstädt en, d
ere
n Zahl. soweit sie 300 000 EInwohner überstei gt.
in
Europa
bei we item am
größten
ist. Die
Schriftleitung.
7
dieser Gesichtspunkt<: scheint die Behauptung
wiß nicht blseh zu sein, daß Deutschland fast
d r e i
mal
sO
empfindlich gegen di>e Luftgef.::thr sei wie
Frankreich,
fa
t vierm al 50 lempfindlich wie die
TscheC'hO'slowakei und ,etw a secmzigmal e m p f i n d
lieher als Rußland.
Wir
haben kaum Mittel, zu
hindern, daß unse r Land als Sch'auplatz neuer Kriege
vürzugsweise in Frage kommen kann. W i r k ö n
n
c
n d u rch
n i c h t
s n e u t r a l e r se ,in als
we nn wi r in d er Lage auc h j e d e m
D ru ck d u rch Flugz e u ge und
Bo m b
e n
und
se
lb
s t
mi t
dem
gef
ü r c h t
e t e n
Ga s
d u r e h e i n e z i v i I e 0 r g a n j s a
t
i 0' n ..P a s
si
v
aus
w eie h e n zu k ö n n e
n,
d. h. wenn
wir einen wohldurc'hd aeht en, pLtnvO llen
und sO
w,
ei
t
als möglich erprübten zivilen Luftsohutz
r i c . l ,
tet h:lben. Dem Sinn e n::t
ch hat
der zivile Luftschutz
; j e h dieselbe Bedeutun d wie das R t t u n
d s ~
bO üt und die Schwimmweste
'i
m Falle der G ehJlt'
und sO Il auch nichts anderes sein.
Ein besO
nd
ers wichtiger
Punkt
bei
der
Behandlung
vO' n Luftschutzfra,gen in der
Pr
esse schei
nt
mir zu
ein, daß
immer wi
ede r entschiede n festgestellt
wir·d:
es gi
bt bei e
ntspr
echenden
V ü r k h r u n ~ e n
wüklich
ei
nen Schutz gegen
Gas
angriffe.
G e g e n
über
den pha
nt
astischen Behauptungen die man ab
und zu
immer
wieder find et, 'als üb es ftUst eine
Kl einigkei t se i,
di
e ganze W elt zu vergasen, kann
nicht genu g b etü
nt
werden, daß sich die
s ü g . . : ~
nannten
Kam
pf
,gase seit Kriegsende kaum
w e s e n t ~
lieh geänd e
rt
ha ben. D as ab ülut
ni
ch t
di
e
Gef
a
hr
d
er unt
erschätze
n,
d
eTc
n
F u r c h t b a r
keit
ja
auch, sO'wcit diese Kampfgase beka
nnt
sin d,
an sich groß genug is t. Di e ph
::tn
tastisehen
'bauschungen üb er die Whikung
neu er Gase
haben
zur Fülge,
daß
man in der Bevölke rung leicht
neigt is t zu glauben, jeder Schutz
~ e g e
,das G as sei
ü b e r f I ü s s i w
ei
l er eben unmöglich sei. Man brauc:ht
niOOt
besünders he
rvO r
zuhebe
n,
eine
wi
e
grüße
e
fahr in sO lche
rl
ei G erede steckt, wei l sülche V ü r
stellungen abhalten, rechtzeitig Vürkehrungen
zu
treffen, und die Menschen daran
überh
aupt u n i n t
essiert werden. Außerdem ist das G erede von ,der
prak ti schen U nmögliohkeit jeden zivilen L u f t s c h u t
zes So ziemlich das billigste Argument, das sich
gegen die Sache anfümren läßt, weil ,es der VorsteJ.
lun g der Masse leicht
ei
ngeht und vün einzelnen ja
nicht nach.geprüft werden kann.
Und
nicht
nur
vO n
diesen Dingen an sich keptisch g o g e n ü b e r s t
den ,Leuten hört man dieses
Argument,
sondern
auch aus pO'litischen .Kr eisen, die ihrer positiven
Einstellung naoh in tercssie
r tund
tinfürmiert sein
müß
ten.
Auch
in den Sitzungsniederschriften des
Reichstags gelegentlich der ersten, zweiten und d r i t
ten Be1 3 tung des G enfer Prütükülls ~ VerbO'ts
des
Gaskrieges
is t f.ast nur Skeptisches üb er die
AUSoSicht des zivilen Luftschutzes zu lesen, Das war
im De
zember
1928
und
im März 1929. Man
darf
aber
Wühl
annehmen,
daß
sich bis heute die
M - e i
nun gen
etwas
geändert haben.
Es ist
auch nicht
ei
nzusehen, warum selbst ein ·enragierter P
'3
zifist
nicht ein begeisterter Anhänger des zivilen L u f t
schutzes sein süllte, Der P
az
ifismus v e r I a n ~ t
n .w,egs,
daß
sich ein Vülk durch f,r,emde
mittel hiHlüs läßt,
wenn
es di e M ö g l i c h
keit ha t, dem ausweichen zu
können. Wh
finden
deshalb auch Pazifisten,
die
sich üHen
ZUm
zivilen
Luftschutz bekennen.
JVI.
'
Ln br
aucht ,deswegen nicht zu ve
rk
e
nn
e
n, daß
de r
zivile Luftschutz
in bestimmten
Kreisen nüch
a
uf
ein ziemliches
Mißtrauen stößt.
Ddes liegt jedoch
weniger am
Ged
a
nken
des zivilen Luftschutzes
selbst. der eben, wie ·gar nicht zu verschweigen is t,
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in der Hauptsache doah eine
~ m p f h a n d l u n
zur
V o r
hat
, sondern daß die wehr
machtfreundliche P["esse auch den zivilen Luftschutz
begeis tert 'als ncues und sogar nach dem V ersa ille r
Vert ra,g zul äss iges
Attribut
unse rer v,iel ~ e f e
deten W ehrmacht beg
rüßt und
j c h weitere,
und zwa r miHtär
;is
che Luftabwehrmittcl verlangt,
die nur e
tw
as mit W e,hrmaaht, aber nichts me
hr
mit un
se
rcm zivilen Luftschutz zu tun haben. Diese
zwei
Punkt
e, einmal de r Krieg, der schließlich die
Hauptvoraussetzung für dj,e eines
zivilen Lufts
chut
zes
bäld
et,
und
dann
di
e
milit
a.
ris tische ot
e,
die durch das meist entsprechenu
be
tont
e Eintreten der Reohtspresse für den Luft
schutz
in
das Problem ,hin ein,getragen wird , mach en
die militärischen Din
ge
n auah pol itisch mehr oder
weniger abholde Pr esse in hohem Maße miß
trauäsch, wrCnn sie auch den Luftsehutzged a nk en an
sich all
ge
mein ni cht mit ähnlich en Gründen
ge
rad e
ablehnt. D as alte Wort "Si vis pacem, para bellum"
hat ,heute niaht mehr den früh eren Sinn der vo
rb
eu_
ge
nd en Si cherun
g,
sondern m an j 'st weit mehr der
Auffassun
g,
daß der, der sich mit besonderer
Energie a
uf
den Kri
eg vorb
ereit et, nicht den
Fri
e.
den, s
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e,g
haben wird. D a
rum
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eresse der S
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he verk ohrt, die Orga ni
sation des zivilen Luftschutzes r e i n privater In .
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üb
erlassen, bei der le
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be-
s tände, daß sich der h e
ut
e doch me
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als je s tets
vorha
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he Schwe
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könnte,
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chen Reibungen von
ein er Erfassung der gesa
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en Bevölkerun g in einer
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g des zivilen Luftschutzes
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und die i c h m ä ß i Fortentwieklung
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für den Luftschutz verw e
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Or
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sa tionen eines
zivilen Luf tschutzes. D as bede
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et natürlich nicht,
daß der
St
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nicht
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zun g und Mätarb eit an ge
wi
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aber di e Fäden der Organisa tion des zivilen
Luft
schutzes
müsse
n in se iner Ha
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e des zivilen Luft
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wenn di e Widers tände bislan g nk ht so groß ge
wes en sind, so ist dies zweife
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os dem zu dank en,
daß
sich der St
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t bere i,ts in ,ein em früh en Stadium
des zivilen Luftsohut
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angenomm en hat, wodurcl1
sich der größte T eil der sonst in diesen Din,ge n be-
sonders kritis chen
Pr
esse in diese Frage verhältnis
m ä ß i geräuschlos hjneingefund en hat. W enn sich
indessen di e Link pr esso zum T eil noch njo
ht
mit
der Dberrbeugth eit für den zivilen Lufts
chut
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se tzt di e man im
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eresse der Sache wünschen
möchte, so ,
darf
man dabei niaht vergessen, daß cs
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ge machten D arstellungen vo n V orgängen
und
Er
eignissen auf dem G ebiet des Luf tsc
hut
zes in eln em
anderen T eil der
Pr
esse man
dh
m al recht sohw er ge
macht wird, bedingungslos für den zivilen Luft
schutz ei nzutreten. s kann also vom publizistisch
prop
agandis tischen St andpunkt aus für die Ent
wicklung des zivil en Luftschutzes, w,ic man immer
wi eder hervorheben muß, nur förde rlich sein, wenn
er das wirklich ist, als was man ihn bez,eichnet ,
nämlioh: z iv i I - daß er also in k einer W eise mit
W ehrmachtfr agen, Ford erungen von akt i ver Luft
,abwe
hr
und ä'hnlichem verqulClk t , ondern zwi
sc
hen
Zi vil und Militär hi er fein säuberlich
ge
trennt wird,
so ve rlockend auch oft
ei
ne solohe V erbindung
schein en mö
ge
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Für den vom Staa t gel eiteten Luftsc
hu t
z gilt der
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s 'a i e r V e r t r ag der ak tiv c Lufta
bwehr
verbietct, wä
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nd
ziv
il
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Luft
schut
z als
Schut
z ge
,gen die Wü kung von Luftüberfällen, zwar
nac
h hei
Ik m
Rin
gcn erst, im P a r i se r
Lu
f t f a h r t a b -
k o m m e n v
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stattet worden is t. ur auf diese r Basis is t
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ziviler Luftschutz ni
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nde rs wir nicht
alle wenigstens teHweise schon überwaeh
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Kri egsschuldlüge u. a. m. neu auf reißen w.olle
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tt
form abzugcben das Luftschutzproblem ja vorzüg-
lich geeigne t ist.
And
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He. Kei
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Spitze, k ein droh e
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eutsam, we
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üb er militäris che Luftmanöver, V ern ebelungen
und
ähnliches mehr,
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nd und wo
auch .immer, jewe
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s ,eingehe
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,s aus dem zivilen Rahm en.
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ord entliche EreignJss
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wird, auch wenn sie an sich
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we il die Sache
ebcn für di e Bevölk erun g e
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hinter so lchcn V eranstaltungen
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und
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h ieher weit davon e
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, die paa r stat t
gehabt en Übun gen zu üb erschätz en, wenn auch die
Arb ei t
und
die A ns tr engung der Betei
li
gten a lle
An el'kennung verdient. Sicher ist aber. d aß
so
lohe
zivile Luftschutzübun ge n bei uns b is je
tzt
und auch
in Z.ukunft
n m
nur ,einen ganz gerin gen
Pr
ozentsa t z d er in der , ,velt vor genommenen Luft
manöver
da
rstellen, was eigentHch alles in allem
auch
in
der Presse zum A usd ruok komm en und fü r
don Lese r ohne w
ei
t,eres ,ersichtlich
se
in
müßt
e.
"'Ve nn hie r in de r Presse ge nüge
nd
über all e Vor
,gänge auf dem Ge bäet e der Luftwaff e ul1d des
Luf tsahutzw
ese
n fremd er
St
aa ten b
er
ich
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t wird,
so wird das bißchen an Luftsc
hut
z, w
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wir
un
s
leis ten können, e infach ein e Selbstv ers tänd lichk
ei
t
se in , sich gar nk ht mchr h erau shebcn
und
dah er in
der Öffentlichkeit auch k ein e b esondere Note mehr
abcn, die der Saohe
nur
abträgLich
se
in k ann.
Solche oti z,en über
Op
erationen fremd er Luft.
mä chte haben für dcn deutschen zivil en Luf
ts
chutz
7
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 4/24
auch vom propagandistischen
Standpunkt
aus ihre
gute Seite.
loh
lese z.
B.
in einem Berlüner Blatt :
F r a n k re
ich.
EP. ' Paris,
21.
Mai. Bei
Roubaix fanden heute Versuche
mit künstlichem Nebel statt, denen Vertreter
d
es
Kri-egs"
Marine
,
und
LuftfahTtmi,
nisteriums
sowie
der
IndustTie
beiwohnten. In
kurzer Zeit
wurde
ein
sechs
Kilometer
weit,es
Gelände
völlig in
einen doichten Ncbel
gehüllt,
der
45 Minuten
lang
anhielt.
oder:
L
u f t s
chi
ach
t e n
übe
r
Süd f ra
n k r e
ich.
M a n ö
ve r
m d t 2 0 0 F
lug
z e u ge n.
w. Paris
,
2.
Mai.
An den Luftmanöv
ern in
Südfranb
r
eic
h
nehmen nicht weniger
als
200
Masch'inen teil.
Das
g e w a l ~ i g e
Geschwader
besteht aus Bomben"
Ja
gd, und
A u ~ k l a r u n g s f 1 u g z e u g e n .
Auf
See hereiligen sich Schlacht.
schIffe, Kr·euz-er
und Torpedobootzerstörer
sowie
Unter
.
seebote
an den Übungen.
Nach den bereits
durch .
ü ~ r t e n
.Lurft.angriffen
auf Mar
seille
so
llen morgen
Schemangnffe
auf
Toulon und da
s
ganze Küstengebiet
ausgeführt werden.
Ich
will
nun
nicht b eha
upten, daß
so etwas derade
b'eruhigend wirkt; aber wenn man es verst.'mden
haben
wird,
in der
Bevölkerung
die
überzeugung
zu
wecken,
daß es ohne
übermenschliche
Ans tI'e
n,
gU 1g
di,e
Möglichkeit eines
Luftsohutzes ·gibt,
da'11n
brmgcn
solche Notizen
dem
zivilen
Luftschutz
mehr neue Anhäng
er,
-a
ls es ein,e
anderweitiac Pro
,
paganda
vermöchte,
weil
diese
Dinge ganz '
'anders
- ,gewissermaßen als Tatsachen - wirlke
n.
Von allen Gefahren, die
der Luftandriff
brin dc n
kann, wird in der iHevö1k 'erun
d
kaum ~ i n e
defü;ch,
teter scin als die des Gases. e
Spreng
. undeBrand .
bomben
mögen
:i,hr e
Schredken
haben, a'ber man
nimmt
sie
mit Sinnen
'wahr; man sicht mit
den
Augen,
wenn man aus ,ihrem
Bereich
is t.
Zum
Gas
aber
kommt -außerdem jener
wahnsinnige
Schrecken,
der
aus
der
Phantasj.e
geboren
wird:
es
kommt
die
Psychose
dazu.
Man
sieht
nicht, ob -das Gas da
ist - man
weiß
nicht, ob man aus der Gefa hr her.
~ u s ist -:- a ~ e r man w eri.ß: wenn man das
Gas
spürt,
Ist -es vlelleldht
schon
zu spät. W,enn die Sachver.
ständigen vielleicht auch rooht ganz der Meinuno
sind -:- :für di,e
Bevölkerung
ist die G as m a s k
a.ll
eIn
das Wahrzeichen iktÜnfti,ger Kr.iege.
Pazi.
flSmus und Kriegsrüstung, die ,beiden fmvel\SÖhn.
lichen Antipoden, haben hJer in der Presse der
ganlZen Welt, trotzdem der eine das Ge lenteil vom
anderen will, über.all in
den
Köpfen de; Mensdhen
das
rgleidhe Bild vom kommenden Kriege tief ein.
gegraben. Große illustrierte ,in.
und
ausländische
Zeitschrilften h
al
ben
in
Gas.
Sondernummern
die
Gasmaske zu
dem
Symbol, das sie heute ist,
gemaoht.
In
einfacher
und
unkomplizierter
form muß in
der
Presse immer wied
er klargemacht werden, -
daß
ganz
primitive Einriohtunden .
genügen
um jedem
Gas'Ungriff aus d er
Luft
standzuhalten,
voraus.
g ~ ~ t z t daß sich
di
,e Menschen
den
Vorkehruligen
willIg anpassen.
Es
muß :
hier
ständig erinnert wer.
den, daß - so wie
die
Durchschlagskraft joedes
neuen Geschosses immer noch am Schluß ihre
s1cthere Panzerplatte
gefunden
hat - auch Jedes
Gas
seinen
Widerstand findet
und
an
seiner
Wir-
kung
.gehindert
werden
k'<lnn.
Hier muß durch
Lei.
s t u n ~ ein Vertoouen geschaHen werden wie -es eine
Organisation
von
olcher Aufgabe und 'Ausdehnund
besitzen
muß . <-
Der
K o l l e k t i v s c h u t z
iIl
gassicheren mit Ent.
giftungseinrichtung,en versehenen R ä u ~ e n wird
schnell populär werden, weil ,er einmal den einzel.
nen
sich nicht selbst
überläßt
und ihm auch
sonst
7
k eine MÜlhe
und Umstände
ma cht. Die
sogenann'
ten
Kollektiv.Schutzeinrichtungen,
also die U n t e r
bringung
von
mehreren
Menschen ,in
cinem
j . a s ~
sicheren
R aum, wirkt psychologisoh wie die Auf .
nahme in
Rettungsbooten,
währ,end bei diesem be
.
reits
erwälmten
Vergleich
die .
Gasmask
en g e w i s s e r ~
maßen als dic
Schwimmwesten
anzusprechen sind.
Wio die Schwimmweste beim Rettundsboot so
w ü r d e
a uc h die G a s m a s k e
jn
V ,
e rb i n
..
dung m i t d e m g a s s i c h e r e n U n t e r ,
s t a n d
d a s G e f ü h l
e r h ö h t e r S i c h c r h e i t
g e b e n s o z u s a g e n e in
er
d o p p e l t en
S i c h e rh e i t
d i e a u c h auf ä n d s t l i c h e
G e m
ü t
,e r b
er
u h i
ge
n d wir k e n
e
k
Ö n n
t
e.
Trotzdem die Gasmaske so zum Symbol moderner
krieg.erischer
Handlungen
beim sogcnannten
großen
Publikum
gewor-den ist,
und
trotzdem
man
wciß
w;j.e
sehr audh große
Teile
der ZivilbevölkeruTId i ~
künftigen Kri ege durch die Gasgefahr bedroht
;ind.
war noch
vor
nicht
allzu langer Zeit wenig Hoff,
nung vorhanden, daß auch nur
auf
weitere Sioht
einmal die
deutsche
Zivilbevölkerung mit G asmas,
ken
'<l
us
gerüstet
sein
würde.
Währenddessen
haben eine
Reih
e ander.er Staaten.
voran
Polen
und
Rußland,
aber
auch die
W e s t
staat
,en, irgend
e;inen
Weg gefunden, ihre
Zivilbevök
kerung allmählich mit
Gasmask
,en auszurüsten. Für
unsere V erhältnisse schienen indessen die hoh en
G esa
mtb
eschaffungskosten ein unüberwindliches
Hindernis
zu sein,
zumal
man
immer
von
dem
Standpunkt
ausging, der
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müsse für -die
Be.
schaffung
der
Gasm
as
ken a
ufkommen
. Es handelt
sich dabei
um
fast ,eine Milli,arde RM. wenn
man
den jetz.i,gen
Preis
für eine Gasmaske ~ i t
16
RM. l)
zugrunde
legt. Frolh müßte
man aber
sein,
wenn
man unter d en h.eutigen
Verhältnissen schon
mit
der Möglichkeit
rechnen könnte,
wcni,gstons die un.
mittelbaren
zivilen Luftschutz.Or.ganisationen, wie
Feuerwehr,
Polizei, Rotes
Kreuz
und ähnliche in
absehbar
,er
Zeit mit Gasmask
e n in genügen:den
Mengen
a uszurüsten.
D;ie
Gasmaske scheint sich
indessen
überraschenderw
eise ilhren
Weg
zur Popu
,
larisierung selbst zu
bahnen
.
Ich
lese beispielsweise
in
einem
Provinzblatt vom Juni:
D
e r e r s t c
Be
r
l i
n -e r
G a s
m a s
k
e n
l a d
-e n.
Das m o ,d
e r n
s t e G ,e s c
h
ä
f t
de r
\ e
I
t>.
- Ma n
kau f t G a s
m a s k e
n_
Aus
Berlin wir.d
uns
gesc
hriehen:
In
Berlin hefindet
sich in
der Nähe des Bahnhofes.
Friedrichstraße
das
modernst
,c
Geschäft der
Weft
,
näm
,
Hch
ein
Laden
für
Gasmasken. Es
steht
in
seoi
,
ner
Art
einz.ig -da,
denn
es be
faßt
sich
ausschheßlich damit.
Schutzapparate
gegen
Gasangriffe
im
Kriege
zu
ver.
kaufen. Di-e Gefahr-en. die auch
der
friedHchen Be,
völ
kerung
in einem zukünftJigen Kr,iege -drohen. haben
sich
bereits
geschäftlich ausgewirkt. Man
weoi.ß,
daß
za
hlreich
e
Großmächte Europas über
zahTreiche Gas<
flugze uge yerfügen,
mit denen
s'ie bei
Ausbruch eines
J..::l'iegcs auch dde
fri'edHche
Bevölkerun
g n,j'cht
ver<
s'
chonen würden. Vorskhtige Mensche
-n
sind aber
all
em
Anschein nach
der
Ansicht, daß
man sich
rechtzeitig
gegen de rarti
ge
Gefahren sichern
muß.
Da
s
Gasmasken
,
ges-
chäft
kommt d,iesen Bestl"e
bungen
,entgegen, denn
hier g
ibt
es
Gasmasken
aller
Art,
für Männer, Frauen
und für Kinde r. Es giM Masken. die für die verschie.
den'en Haart,
racht
en passen,
und
es is t
dab
ei
darauf
Rücksicht
ge
nommen
word'en ,
daß
sie auch
dann gut
sItzen. wenn z. B. eine FraU'
noch
über beträchtliche
Haarfülle verfügt
, die sie in einem
Knoten tr ä
gt Auch
für Bubikö pfe
ist
anderers.eits gesorgt.
Kurz,
es sind'
1
Gemäß internationalen Beschlüssen etwa
12
RM. Auch br auchi
man
nicht
63 Mi\.lionen Deutsche gegen
Gas
zu
schül
zen , sondern
nur
e
lwa
17 Millionen an
den
besonders
lullbedrohr
en- Tei len
de
s_
Landes, die Be\lölkerungsklass E A . Kosten demnach insgesamt
etwa 200 Millionen ,
also
' { der obcn
angegeb,, cn Summe. Di
e
Sch rilli
ei l
ung
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 5/24
alle
Maßnahmen getroffe
n, um die
Menschen
gegen d'ie
gr,i ßlichcn
Gefahren der Gasverg
iftung zu sc
hüt
zen
.
D as ist so etwa der Tatbestand.
An
dieses
r e i ~ n i s
knüpft
nun ei
ne Reihe - i·n
sbeso
ndere Berliner -
Blätter, je
nach ihrer EinstellUl1J
g,
teils Berdcht e.
te,ils Glossen, v
on denen
ieh einige Pröbchen der
OriginaLität halber 'hier a nführen wjl\:
So g
lo
ss iert e
in
pazifistisches Berlin er M o n t a ~ s b l a t t
den Vorgang ein wenig bissig:
f r i s c h c Gas m a s k e ge fä l l i g ?
Die Berliner
Luft
sc
hcint
de
rartig
schl ec
ht und
anrüchi g
geworden
zu se in,
daß
s,ich
eine
firma
entsc
hl
oß
,
in
dies·en
Ta
gen ·ei ne
Gas
mas ken
handlun
g zu eröffnen .
Vielleicht ei n
em
dringend
en Bedürfnis abzu
hclfen. viel,
leic
ht
weil
Scherl Sondernummern vom sc
hrecklichen,
frisch , fröhlichen C hemik a
li
'e
nkrie
g
brachte
, vie
ll
eic ht
aus
Witz
. Für 16 RM,
kann
man
sic h also in
Zuku nft
plomhi,eren la
ssen
. VicHeicht
für
Damen
in Blau
mit
roten
Blutsprit
ZJern und einem kle in en Sc
hl
eier. Die
Redensa
rt:
G näd igs t.e t>ragen wieder eine en t
zückende
Mask'e " wird neu aufkomm en, und die :\lazi,Sti nk ,
bomhen
werden
ohn e
Wirkung
blei,
ben.
Ein
groP.
es demokratisches Berhn er Blatt über,
schreibt
ei
nen Bericht über den Gasmaskenladen
ein weni,g ironisierend:
Besondere Gelegenheit: Gasmasken.
D i
e
F r i e d r i c h s t r a ß e er
h ä l t e
in Gas
,
m
a s k e ng e s c
h ä
f t
m
, t
Se h l a c h t
en r e
li
ef
und
B I·e i
so
I d a t .e n"2)
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O
b die
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des ers ten
deutschen
<";asmaskcn ,
geschäfts
d,as E
ntst
e
hen
e ines neuen ,,<";cschäft?zweiges"
nach sich' zieh en wird, bl·
eibt abzuwarten. Es i.st je d
en,
falls
nicht anzunehmen.
daß
der
Wun
sch
des
Durch
,
schnittsberliners
nach dem Bes itz e'i·ner
Gas
ma ske be,
so
nd'ers
lebhaft
ist."
Vor ganz kurzer Z
ei
t ,erst spukte in der Presse
eine Gasmaskenaffär,e, di,e meist
un t
er der Spitz,
marke: "
Di
e Hausfrau mit der Gasmask,e" oder so
ähnlich segelte. Ein Hausfrauen,Ra
batt
,Spa rverein
hatte nämlich an me
hr-:
:: rc
100
G ,
sclh
äf te f o l ~
Schreiben gerichtet:
,.Der Allgeme<i,ne
Hau
sf rauen.Raba tt ,Sparverein. ein
Spitz,enve
rband,
dem alle
Hau
sfrau env
el"e
ine
und
,
ver
,
bä
nde
an geschlossen
werden
,
bitt
'
et hi
e
rmit
hö
fl
ichs t.
se
inen Mit
g>He
dern
bei
Einkauf
vo n
War
'en d'iesclben
Rabatte ge
wä
hren
zu woHen.
wi
·e sie d'en MitgHedern
d·es
Wirtschäft
s
verbandes
.d'er Berliner
Beamten,Ver
,
ei ni
g
un
g" von
Ihn
en zur ze
it
ge
währt
werden
bzw. ge,
währt worden
sind.
D
i e Rabatt
e so ll en da'zu ve rwan
dt werd
'en, di·e Mitglie,
der
und
ihre
Angehörigen mit
Gas m a s k e n zu er ,
sorgen.
Wi
,e Ihne n vie lleicht
hekannt
se in
dürft
e, läßt
zur ,
z·eit die S t a a t s r e g i
er
u n g
nu
r
ih r
e B e
amt
e n
mit
Gas
m a s k e n
au s
' r ü s te n ,
während
di·e all,
gemeine
Ausrüstung der
Gesamtbevölkerung
del" Reichs,
und Landta
g in seinen le tlZ t en
Verhandlun
g,en w
ege
n
Mange l an
Mitt
eln
abIehnen mußte.
]jer A llgeme
in
e
Hau
s
frauen
.
Rabatt
,
Sparv
e rein" ha t
deshalb die
Aufgabe
übe
rnomm
e n, auf
dem
W,ege
der
Selbsthilfe seine Mit
g
li
e der
und der
e n
Angehörige mit
Gasmasken
zu
versorgen
,
und
bitt
e n
wir
hiöflichst. uns
in diese r
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u1
t>ers tützen
zu wo
ll
en.
Hochach
,
tun
gSlVo l1
(foJ.
gt
Unterschrift).
Das S e r I i n er Ta. g ,e b 1a t t läßt sich ,eingehend
über diesen Fall beriohten
und
sagt im Schlußteil
seiner Ausführungen
folge
ndes
:
"
Der
Allgemeine
Hau
s frauen ,
Rabatt
"
Sparverein habe
sich
zunächst
einmal nur
damit
bteschä.fti,gt, diesen
Organisationen
in
großem
Maßstabe Ermäßigungen
zu
besorgen, die
nach Gutdünken
verwendet werden konn
,
tell'. Vor eini,gen Wochen se+en vi,eIe Hausfrauen ge,
' )
Es konnt e fes t
geste
llt
werden
, daß
bisher
ein
derartiges
Ge-
s
:hält in der Friedrichslraße in Berlin n i h t ex isti ert. Die
Schriftl ei tung.
komme n und hi
itten
sich
darüb
e r beklagt,
daß
die
]{
eic h
sba
hnb
ea
mt
en
mit Gasmask
e n ausg·
erüstet
wür
,
den, dic Zivilbevö lker un g
aber
nicht.
Daraufhin
habe
dcr
Vorstand
des
Sparvcrei
ns beschl'ossen, aUe
Rabatt
,
einn ahm cn einzub e
halt
e n
und
damit
in
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d,en
Engrose
ink
auf
von
Gasmask
,en zu f'i·nanzi·
eren.
Man führe
bereits Verhandlungen
mit vier ·
Gasmasken
,
fabriken (nach
den Angaben des Normungsaussc
husscs
für
Atcmgeräte gibt es
in
Deutschland
offizien nur zwei
Firmcn. die
Ga s
ma
sken
h
erstellen), vor
all
em mit den
Draegcr
,
Werken
in Lübeck.
Man
hoHe, die
Gasmasken,
die an sich e
twa
33 RoM.
kosten,
für
etwa
15
bis 16RM.
erha
lten zu
können.
Natü
rlich
müsse
di·e
Organisation
dazu noch
a u
sgeha
ut
werd
,en ;
man
h
ahe
jezt
etwa
2000
Mitglieder, hoffe abcr, in zwei bis drei- Jah'l'en
\\'cnigst,ens vier
ode
r fünf Mil
lionen
Familien
mit Gas
,
mas ken beliefern zu k
ön
n
en.
Dies i
st
in großen
Zügen das Prog
r
amm
d·es Allge,
m
ei
nen H a u s f r a u e n ] ~ a b a t t S p a r v e r e i n s ein
Programm,
das,
ebenso
wie
der
ga nze
Verei
n,
einen
reichNch
un
,
5'o
lid en Ei·
ndru
ck
macht. Das wäre an
sich
kein Un
,
glück ; es
könn te
durchaus
nichts sc
h
ade
n,
wenn
die
"nationalen V,erb änd e
und
, Ver,einigungen ein ma l auf
eine
phantast
'i,
sc
he
Gese
llschaft hereinfallen, deren
G
ründun
g
vor
all em
durch
die
von
ihnen
selbst be
,
t ri
eb e
ne
Kriegspropaganda begünstigt
wird.
Wichti
'g
ist
aHein die
Tatsache,
·
daß
sic h
hcute
ohn e weit eres
große
F
irmen
find'en, d,ie
sofort
b
ereit
s
ind
, bei e
iner
solchen
A
kt ion mi t
z
umach
en,
und Privatpersonen,
die eine
Gasmask.e als
wichtigen
Bes,t
an.dt
eil des
deutschen
Haus ha
lt
s
betrachten.
D er V 0 r w ä r t s fü gt zu di,esem Falle se iner
Überschrift: Gasmasken für die
Hausfrau
" noch
den Unt,ertitel "D er neuest e Typ der
Geschäfte,
macher" hin zu und er ed;.g t den Fall dann folgender.
maßen:
Dieser
Hausfrauen
,
Rab
a
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,sp
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n i
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e'ine
An
,
gelege
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vor
a
ll em
e hemaHge
Offiziere ihre
Fing·er
stec
k,e
nl
ass,en, d'ie zun
äc
h
st ei nmal
100000
Gas
,
maske n bei d
er
Fi,
rma
Draeger
in
Lübeck
bestellt
haben
").
Gasmaske
n k
osten pr
o
Stüc
k 16 bis
45
RM.,
100000
S
tück
also zwischen 1
,6 und 4,5
Millionen RM .
So s'o
l1 der
de
utsc
hen
W:ütschaft
·
durch
Massenprodub
tion von
Gas
maske
n
wieder
auf Beine geholf
en
werd
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Bei die
ser dunkl
e n AngeJ.egenhei.t
gJ:leif
·
en
zwei
Ding
.e
in
e
in
an d·
er:
die kü ns tIi'che
Erveugung
einer
Kri'egs,
psychose
und
d'as Geschäft ge ri ssener
Spekulanten.
Man
I'edet VO l11
komm
e
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en Kri ,eg.
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zu vercLienen
Di
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wöhnliche
Kriegsgewinnler pr
ofi ti e
rt am
Krieg'e, d·
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l'eit:>s ausgebrochen
ist, di'ese A,
rt Kriegsgewinnler
aber
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die Kriegs p
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den
Kdege
zu
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rdi·enen.
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bcrtum
greifen hier
Hand
in
Hand
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Di e
Ga sma
ske des
Hausfrauenverei
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das
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Sy mb ol ·d'es kri'egeri sc h
en NaUona
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s,
zugleich
aber
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das Zeichen,
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eb
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Auch die
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br achte, wie ich einem Be.
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mmlung des V.ereins
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scher Chemiker entnehme, eine
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") E in e Rückfrage beim Dr ägerwerk- L üb
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ergab di e Auskunft,
daß diese Behauplung völlig a
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der Luft
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r ill en se i . - Inzwischen
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auch
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anderer Seite
eine Richtigstellung erfolgt.
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nung in d er " D. A . Z."
vo
m 30, 10. 31
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den Hetzartikel d
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F i ga r 0 " vom 17 . 10. 31, der di ese
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Pr esseno
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~ o m m e n und in e in em Aufsat ze L' a
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Maske
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h en Vere in , mit dem sie nie in Verbindung
gestan
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haben, in Auftrag bek
om
men. ,\<Ian ze ige
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übrigen uns und dem
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igaro einmal einen par und
Rabattvereio, der heute noch
in
Be rlin Millionenaufträge auf G
a.mas
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vergeben
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e.
- Je
d onfalls ist der
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nz e Vo rfa ll
ein
typischer Beweis dafür , welche er
heblichen Auswirkungen und
häufi g
Sc
hädigun gen e
in
e einseitig ten
d enziöse oder go r
un r
ich ti ge Berich ter . ta ttung der Tagespresse ~ e r a
auf dem G e b i e t des Gasschutzes für Deuts chlaild ze itigen kann, wie
di es im obi
ge
n
Au
fsa t ze nac hd rück
li
chst be to
nt wi rd.
Di e
Schriftleitung.
77
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 6/24
rung
auf
dem Gcbi
,et der Gasmaskentechnik: die
Voll b
l i
c k
G a s
m
a
s k
e,
'eine Gasmask,e aus
völlig
durchsichtigem
Material, die
das
Gesieht des
Trägers
erkennbar
läßt UIlld
ihm
dabei absolute
Sicherheit
und
vollkommcnst,
en Schutz gewährt.
So
bleibt
das Problem Gasschutz in ,
der f e n t
lichkeit im Rollen.
Verbesserungen des
Materials,
des
Einsatzes,
der
allgemeinen Sicherheit der
G a s
maske geben immer wieder neue
Anstöße,
und man
wird es sogar
dem ziv.ilen
Luftschutz dankbar
rechnen,
wenn
er
möglichst
unkomplizierte
M a ß
nahmen trifft,
bei
denen,
wie
beim K o n e k t i v l u f t
schutz, nieht
einmal jeder
gezwung
en ist, sich ,erst
eine Gasmaske
ansehaHen
z'u
müsscn, w e n i g s t c n ~
nicht unbedingt.
Ieh
.
habe n
großen
Zügen das
Verthältnis
dcr Presse
zum
Luftsohutz, soweit s1ch das so
einfach
läßt,
darzustellen versucht.
Bei ·
einem großen
Teil
der Presse
wird
die Einstellung eben immer in
erster Linie
von politischen Motiven
bccinflußt
sein,
eine
R,calität, mit der gerechnet
werden
muß.
wenn
sich
auch noch
vielcs
darüber sagen
ließe.
Aber man darf
aus
allem
zweifelsohne
den Schluß
ziehen, da ß nu r die u n t e r s t r i c e n
e,
a b
s o l u t u n p o l i t i s c h e S a c h l i c h k e i t
in
i er O r g a n i s a t i o n d ,e s
L u f t s c h u t z p r o
blems be i
d e r
g e s a m t e n P r e se da s
M ö g l i c h e an
P r o p a g a n d a
fü r d i c L u f t
sc LI
t z i d ce
erz
i eie n k a n n.
Auf die
Bedeutung
der Presse
nicht
als bloßer
Apparat, sondern als
lebendiger Mitarbeiter.
für die
Popula
r.isierung
des
zivilen
Luftschutzes brauche
ioh
nicht
besonders hinzuweisen. Mit meinen
a r ~
legungen ha'be k'h nur einige
Hinweise
,geben
w o l ~
len, welche Punkte
mir bei
der Zusammenarbeit
mit der Presse,
mit
der ja der
Sachbearbeiter
bei der
\{eg;crunio
ab und zu
einm:d Fühlung zu nehmen
gezwungen ist,
für Dine
Förderung
des Luftschutzes
in der
gesamten Presse
als besonders beachtens;
wert erscheinen.
Zum Schluß
seien
nooh einmal
dic
wichtigsten
Punkte
zusammengefaßt:
1. Scharfc
Betonung der absoluten
ZiviLität
des
Luftschutzes.
2. Unbedingtes V,ertrauen
zur tatsächlichen
\Virb
samkeit
des Luftsohutzes.
3.
Wachhalten des
allgemeinen InteressC6 durch
sachliche Au.fsätze
und Nachriohren
aus dem
Ge<biete
des Luftschutzes.
4.
Abhaltung von
Pr
,essckonfcrcnzen, bei denen die
Presse den Vortrag in gekürzter druckfertiger
o ~ m erhäJlt.
Zuziohung
,der Presse ZIU i n t e r ~
essanten
Vorführun
'gen .
5 Beohacihtung der Presse
und
umgehende B e r i e h t i ~
gung
sachlich falscher
Auffassungen.
Obrigens wie die Presse, so bieten auch
Run
d ;
fun kund
F i I m ähnliche
lejcht benutzbme K o m
munikationswege
zur öffenthlchen Meinung,
der
erste,
weil
er große
Mengen
Hörer
leicht
und
billig
erreicht, der
zweite, weil
er
die
einprägsame
B i l d ~
wirkung für sich hat.
W,elche Rolle
der
Rundfunk
später
beim praktisdlwn Luftschutz spielen
wird,
mag hier
unerörtert bleiben.
Der
Film kann, außer
der
rein
propa
,
gandistischen
Seite,
in hohem
Maße
belehrend
wirken, weil
er
auoh Z'u zeigen vermag,
wie sich
die
Bevö k,
erung
im
Augenblick der
L u f t ~
gefahr
tatsächlich
v,
erhalten
5011.
Zum Kapitel Luftschutz im Fi1m noch 0in kleines
Erlabnüs:
Neulich sah
ich unter den
kleinen Reklamefilmen,
die
einem
Großfilm
\'oranzugehen
pflegen. einen
ß,ild
1. Die Rückansicht des
,
.Hoh
en
Ka\'ali
e
rs
in
Kü
s
tr
in.
8
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 7/24
Film
ohn
e ü berseh l'ift, ohn e Tit e
l.
man wußt e
ni
cht
rech t ,
wird'
s Reklame. oder Spielfilm . Erstes Sild:
Ein
paar behäbi ge. dem Milieu nach wohlsituie rt e
Bü r
g
er
.
typen sind mitt en im Karten spiel. Plöt zlich wird di e
Tür
aufgerissen und auf das hin einge
ruf
ene \ Vort "F ort "
rennt
anes wie besessen da
vo
n. Ka
rt
en, brenn en·d e
Zi g
ar r
ens
tumm
el fa
ll
en a
uf
den T eppich. Stühle
st
ürze n
um.
Der Z aub er
wi
-ederh o
lt
sich in a-
nd
e
ren
Milie us
in
ähnl icher \ Ve ise . Da s Zauberw ort "F ort " ve rse tzt all e.
die es hören. in rücksic
ht
slosen Ga lopp. uf der Straße
rennen d'ie L-eut e wie besesse n. aus ein er Kase rn e
s tür
ze
n S
chup
os. erst einzeln . dann in Haufen. A lle
Menschen hande ln
un t
er einem
Te
mp o, wie es nur einem
R
ett e sich , wer kann" ent springt . D ie ga nz-en Zu .
5chauer d,es
film
s si nd s ichtli ch in höchs ter Spannung.
warum a ll di e Menschen im Film so wahn sinn
ig
" Fo
rt
".
re
nn
en. Da höre ich, wie ei ne Dame hin ter
mir
ihrem
B
ej
l
oei
t
C
r zuflüst e
rt
:
A
h,
Gasa
larm "
D er Film wi rkte in diesom Sinne tatsächlich a s z i ~
ni er-end. Sclbstv e-rständl iClh war er nur ein e
kbm e für Ford mit "d" .
Die Erhaltung alter Festungsbauwerke als
Sammelschutzräume Brandoberingenier Rum p f 1 Königsberg Ostpr.
Aus den Ländern mit bereits fort geschrittener
L u f t
schutzo rganisa tion komm en ge legentlich N
e h r i c h
t en
üb
er Sa
mm
elsehutzräume für die
rung, die ihre Entstehun g meist der T ätigk eit
vat er Luftschutzorganisa tionen ve rdank en. Man
wägt und propagiert nicht se lten die unt.crirdiseh e
Anl age von öffentlichen G ebäuden, Hotels , K i n o
thea tern
und
dg
l.
,
um
sio im E
rn
s tfa
ll
e für
L u f t
schutzzwecke nutzbar zu mach en, man ve ranstalt et
Pr
eisaussch reiben
fü
r die besten Pr ojek te solcher
Kollekt ivschutzräume und s tellt die Notwendigk eit
der Sohaffun .g solcher Räume oft jn den Mittelpunkt
der Werbung für den Luftschutzgedanken ü b c r
haupt wie für die Aufbringun g der für sein e u s
ges taltung erforderlichen Mittel. D er bomb en;
s i ~ h e r e Sammelunterstand spielt i 11 allen Ländern
die gl
eiche
und
ins
of
crn niclü unwichtig-e Rolle, als
er der mit d en tecihnischen Sonderfragen des Luft
schutze..<;
wcnig
vcrtrauten
Bevölkerung als offenbar
wirk
sams
te und notw endigs te allcr passiven c h u t
maßnahme n vo r
Auge
n ste
ht
. Auch in D eutschland
~ man immer wi eder feststellen, daß d ie Be.
völkerun g mit d em Ifür sie vorläufig meist noch
v<l ,ge n Begriff "Luftsc hutz" zrunäc'hs t ei nma l die
Vo
r.
stellun g ein es möglichs t Igcr
äJu
mil
ge
n und
k o m
f o r ~
t ablcn B n u n t zu vcrbind en pfleg t. An
diese r Eins tellung
tr
älgt nicht zuletzt
gand a gDwisser Kreise gegen den Luftsoou
tfl;
schul d,
die die hohen Kos ten solche r Schutzbauten
als
will.
kommene G elegen1heit
fü
r ih re schi efe Beweis füh.
run,g n
eh
men, da ß jede In angriffnahme passiver
Schutzma ßnahmen an der U nmöglich.
keit ch eit ern müsse
und
d ahe r zweClklos rund nicht
verantJwortbar
se
i. Zur BDg ründung des Sehla,g.
wortes "Es ke in en Luftschutz " 'haben se
hr
oft
schon die err eohneten p1hant as tis
oo
en Summen fü r
den Bau von Unters
tänd
en für di e gesamtc
vö tk
erung herhalten mü ssen.
Bild 2. D.er Hohe
Kavalier
in Küstrin während
des
Abbruchs .
9
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 8/24
Es steht heute wohl fes t, daß selbst di e :
f ä n a n z k r ä f ~
tigsten Länder nicht an die Massenerrichtung von
Sammelschutzräumcm denken
können
und daß das
Problem
des
Bevölkerungssc:hutz(..'S :luch o.hne eine
solche gelöst werden muß
und
kann. Der duroh die
V.erhältnisse bedingte Verzicht :
l'Uf
den
S a m m e l ~
sahutzraum s
pricht
aber nicht dwa gegen i.hn.
Wenn
man in Faehkreiscn mitunter :luf seine Ablehnun.rl
stößt un t
er de r Begründung,
daß
der
K o l l e k t i v ~
schutz gegen das Prinzip der Deze
ntr
alisation
v c r ~
toßc, so will man d
am
it wohl nur den V.erzicht
leiohter und erträglicher maohe'
n.
D er
w o h l ü b e r
legt gebaute
g a s ~ und
splittersichere
S a m m e l u n t e r ~
stand
wird
stets
von
ho
.hem
Wert
sein und das
e r ~
strebenswe
rt
e - wenn auch wah r
Sdhe
inlich kaum
erreichbare Ziel jedes örtlichen
L u f t s c h u t z p r o
gramms
bl
eiben.
Nun
besitzt aber eine größere Anzahl unserer
sehen
Städte
in ähren alten Festun.rlsanlagen eine
recht günstige Gelegenhejt, diese ohne große
u f
wendungen für Zw ec ke des Bevölkerungsschutzes
nutzbar machen zu können.
Die
hier vOI1handenen
Hohlbauten m t ihr,er sta rkon Erddeckung, in
heren
Zeiten mit großen Kosten errichtet und seit
Einführung der gezogenen Geschütze so gut wie
wertlos geworden, gewinnen im
Zeitalter
der L u f t ~
waUe ihr·e ursprüngliche
B e d
u t u n ~ dem L a n d e s ~
schutz zu di enen, zurück. Dje ,Forderung, daß die
alten noOO vorhandenen Festungsbauten erhalten
bleiben und unter Schutz ,gestellt werden, muß in
den dootsc'hen Luftschutz aufrgenommen werden.
Wie
die
Dinge .heute liegen, danf
ä
mandher
Stadt
kein Baum gefällt wer,den, oßme daß ,die Regierung
i'hrc G e n e h m ~ g u n g .hierz.u grubt, wohl a
ber
dürfen
Fcs tungswerke von unersetzlichem Wert beseitigt
wel'den, bloß weil es eine unauFgeklärte S t a d t v e r ~
ordnetenversammlung so beschließt.
Wenn
hier keine Bindungen gesohaffen werden,
dann
kann
es leicht
so
kommen,
daß
- wie es
kürzlich in K ü s
t r i
n gesche.hen
konnte
- ein
altes Fes tungswerk nach dem
andern
der Spätzhwke
zum
Opf
e r fällt. In Küstrin legte im vergangenen
Sommer die Stadtverwaltung
den
als Festungswerk
weitberühmten
Hohen
K
ava
lier
ni
eder, der als
ge
waltige r
Pr
ellbock eins t die tadt nach Osten hin
s
kh
e
rte
(s. Abbildung 1). Ein vorübergehender u f ~
enthalt in Küstrin
bot dem
V erfasser Gelegenheit,
sich noch während der Abbrucharbciton an
Ort
und
Stelle über die fortifikatorischen Einzelheiten
di
eses
Bauwerks z'u
unterricht
en: Die Umfassungsmauern,
in
~ b a u w e i s e
aJUsgcfü hrt,
wiesen e
in
e Stärke
von 4 m,
dje
der Innenmauern von durchschnittlich
4,25
m auf. Im Erdgeschoß befanden sioh 7 große
gewölbte Hallen von
32. 7,5
.
4,5
m Abmessungen,
im 1. Stockwerk desgle
ioh
en 7 .rlewölbte Hallen von
30. 7.5 m
Größe, im 2.
Stockwerk 3 T o n n e n
gewölbe
je 14.7,5.5
,5 m groß und außerdem hier
nooh zahlreiche
stark
eingedeckte
Nebenräume.
Der Ges
amtinhalt der Hohlräume betrug
25 000
chm
I),
das sie umgebende gewaltige Mauerwerk machte
35000 cbm aus und das
Ganz
e war noch mit
etwa
40000 cbm
darüber
gepaokter Erdrnasse geschützt
s.
Abbildung
2).
In
die
sem riesigen Sammclschutzraum hätte der bei
weitem
größte
Teil der Einwohnerschaft
der
Stadt
Zuflucht
und
hinreichenden Schutz - w a h r s c i b e i n ~
lich sogar gegen Volltreffer mitteIschwerer B r i s a n z ~
bomben - finden können. Daß ich eine Stadt,
welche i n f o l ~ e der ~ e w a l t s a m e n
Verzerrung unserer
Ostgr
enze bis auf 80
km
, d. h. 'auf eine halbe F l u g
stunde, einem Anliegerstaat nahegerückt ist, der
,eine Luftflotte von etwa 1000
startbereiten
F l u g ~
z.eugen unterhält,
f r e i w i l l i ~
einer solchen selten
glücklidhen Schutzmöglichkcit begibt - nur um die
elektrische
Straß
enhahn geradeaus verlegen zu kön
nen - beweist nichts weite
r,
als die
Unkenntnis
der Dinge und die Notwendigkeit der endlichen I n ~
angriffnahme behördlicher Luftschutzmaßnahmen,
t
e gleiche oder ähnliche Verstöße
~ e g c n
die
i t ~
ums tände rechtzeitig verhjndern.
Reichsbahn und uftschutz
Re
ichsbahnoberrat Li n n e n k 0 h I Stettin.
Wenn
Deutschland in die
Z w a I l J ~ l a r l e
vensetzt
wür·de, im eigenen Lande einen
Abw
ehrkampf gegen
eine eindr,ingende Militärrnacht zu führen,
so
fallen
der Reichsbahn Transportleistungen für die
E r n ä h ~
rung d
l I 1 d e s
insbesondere
der Großstädte,
für
die
u f r e c h t e r h a l t u n ~
der WirtsChaft, die
V e r s o r ~
gung der Kriegsindustrie
und
sehließl.ich für
T r u p ~
penbewegungen zu, die
unter
den heutigen
V e r h ä l t
nissen weit höheren Anforderungen als
im W e l t ~
kriege genügen müssen, trotzdem ,in Zukunft die
Störungen
des
Betriebes durch Luftangriffe wegen
der Vervollkommnung der Luftwaffe ungleich
schwerer sein werden.
Von der Reichsbahn weI'lden heute größere
S o h n e l ~
hgkeit und Beweglichkeit, A n r p a s s u n g s f ä J h i ~ e j t an
plötzliche Spitzenleistungen für TeBe des E i s e n ~
bahnnetzes
und
eine gesteigerte Fähigkeit,
B e t r i e b s ~
störungen,
z.
B infolge von Luftangriffen, zu
ü b e r ~
winden, verlangt.
Wenn
schon bald nach
Entstehung
des Luftkrieges
das Bedürfnis für einen besonderen is e n b ahn _
lu f t sc hu t z
entstand und
bereits 1916
unter
dem
Titel M
a ß n ,a h m e n bei F l i e ger a n ,g r i f
fe n besondere Vorschriften für die Eisenba.hnen
8
herausgogeben wurden,
die
im wesentlichen das
G e ~
biet des heutigen zivilen Luftschutzes
umfaßt
en,
so
ist heute
die otwendigkeit eines solc'hen
E i s e n ~
bahnluftschutzes noch weit dringender.
Dje Hauptgründe,
däe
eine
be
so n
der
e B e h a n d ~
lung d er Reichsbahn und
der
mit ihr
z u s a m m e n ~
hängenden
und in
den Eisenbahnluftschutz mit
e i n ~
zubeziehenden
privaten
Eisenbahnen des allgemeinen
Verkehrs und
zum Teil auch der}eni
.ge
n des nicht
al1gemeinen
Verkehrs
bedingen,
sind
folgende:
Bei der Reiohsbahn
muß
entsprec.hend der Natur
cines an ,die Schienen gebundenen Betriebes
von
einer
Zentrale
- der
Hauptverwaltung
- aus
der
gesamto Betrieb überwacht
und
geleitet werden.
Unter dieser Zentralstelle
sjnd
dann
nur
nooh B e ~
triebsleiter für Bezirke,
die
nicht zu klein sein d ü r ~
fen, nämlioh für die Reic.hsbahndirektionen
v o r h a n ~
den. Für
die
Führung des Betriebes sind die Ge-
samtinteressen ausschlaggebend, hinter denen e i n ~
zeIne örtliche Interessen unter Umständen z u r ü e k ~
treten müssen. Der R eie h s ba h n I u f t s e
hut
z
muß
dem Betriebsleiter einen überblick über Stö
rungen durch
F l i e ~ e r a n ~ r i f f e und
Luftgefruhr für die
Betriebsleiterbezirke
~ e b e n
können,
braucht
also
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 9/24
eine räumlich viel weitere Ü ber icht
über
die
L u f t ~
kampHage, wie es für Städte oder Industrieanlagen
nötig
.ist.
Die Eiscnbahnluftschutz maßnahmen werden ferner
beeinflußt ·durch die ,einem Schienenwege anhaftende
Empf,indlichkeit gegen Betriebsunterbrechungen und
Stockungen im Lauf der Züge, die
oft
sehr rasch
sich auch auf Seitenlinien und auf sehr weit
entfernt
liegende Bahnhöfe übertragen können. D er Betrieb
muß also möglichst im
Fluß
bleiben.
Schließlich
sind
die b
esonders
verwundbaren
Punkte
der R e i c h s b a h n ~ E i s e n b a h n k n o t e n p u n k t e und B r ü k
ken viel gleichmäßiger über das .ganze Land verteilt,
wie Städte und Industrieanlagen, und das hat
se
in e
Rückwirkungen auf den Eisenbahnluftschutz.
Bei den Luftschutzmaßna.hmen muß berücksichti .gt
werden, daß wegen der größeren Treffsicherheit
und
Sprengkraft
neuerer
Sprengbomben und wegen
des
Hinzutretens von
B r . a n d ~
und
womögJich G a s ~
bomben auch bei Eisenbahnanlagen, die im
a l l g e m e i ~
nen
kJ
oinere Ziele, als Städte, I-Iafenanlagen, F c s t u n ~
'gen usw. biet en, mit erheb lidh größeren Z e r s t ö r u n
,gen als im WeJtkrJege zu rechn en ist. D as I
bedingt
W iederum
f ä l t i g e r e
Vorbereirun.g von G C l g e n
maßnahm
en.
Außer
reidhlic.hen
MateriaJvorräten
wird für die Beseitigung von A1l1griffsfolgen clie G e ~
stellung
ausreichender A rb eitsk räfte, nöt,igenfalls
zwal1Jgsweise, gesichert werden
müssen.
D
ann
a ber
wird es auch
gd in
.gen, Schäden am Bahl1lkönper
und
Gleisanlagen verhältnismäßig rasch w e n ~ g s t e n s so
weit zu Ib c:-">e
it i
gen, d
aß
,einzelne Züge
wieder
durch
einen ge tr offenen
Bahnhof
ilindurchgeleitet werden
könn en. Nur
bei
,g
roß
en
Eisenbahnbrücken,
die b ei
Anwendung
sdhwerster Bom
lben a uch viel leöchter
als im Weltkr.iDge Beschä,di gungen infolge L u f t ~
druck und durch SplitterwiI1kullig e ~ d e könn en,
kann bei staTIker B esehädi,gul1 g ,eine wochenlange
vollständi1ge Unterbrechung der
Eise
nb ahn die
Folge sein.
Durch
.den Luftdruck und die umherfliegenden
Teile
zer törter Gegenstände
werden
die
großen
S p r e n g ~
bomb
en auch bei vielen
Anlagen
auf großen
B a h n ~
höfen,
z. B
den le
icht
en ab
er
betriebswiC'htigen
S t e l l w e r k s ~
us w
.
Gebäud
en, dem
T e l e g r a p h e n ~
ges
tän
ge, elektrischen
Leitungen,
Hauptsignalen
u. ä., ganz a
ndere
Störungen als 'im
W e l t J k r i e ~
vorrufen, abgesehen von den ,
durch Luftdruck
\Winkten Entgleisungen.
Ich bin
aber
überz
eugt,
daß
durdh
Anpassung
der
Bauw eise
und r i c h
ti ge
VOI1b
ereö tungell auch ohne
Aufwendung
von Mehrkosten zukünftige
Angriffsfolgen stark
abgeschwächt werden können
,
wenn
nur
erst
der
Wille der
Abwehr und
die
Kenntnis üb
er
rt und
Folgen
ei
nes Luftangriffes allgemein rgeworden ist.
Di ese Kenntnis innerhalb der Eisenbahn zu
v e r b r e i ~
ten, wird auch zunächst die Hauptaufgabe des
Eisenbahnluftschutzes
ei
n.
D abei kann und soll
der
Ejsenbahnluftschutz nicht
losgelöst sein vom Reichsluftschut
z.
Er ist ein Glied
des R eich luftschutzes und
muß si c
h dessen
O r g a n i ~
sa
tion anpassen. Vor allem hinsichtlich des
F l u g ~
meldedienstcs
muß
sich der Eisenbahnluftschutz auf
den Rcichsluftsehutz stützen.
Der
L u f t s c h u t w
dienst muß sich ab
er
den be onderen Forderungen
des Ei en bahnbe tr iebes anpassen und bedingt, wie
bei a
ll
en
son
ti gen
m t
dem
B
etrieb
z u s a m m e n h ä n ~
·
ge nd en
Luft chu tzauf gaben, ein selbständiges
heiten des Ei enbahnluftschutzcs. In sbesondere d ü r ~
fen Reichsluf tschut zste llen weder mittelbar noch
unmittelbar in den Eisenbahnbetrieb eingreifen .
Selbstverständlich muß der Eisenbahnluftschutz s e i ~
ners
ci ts mit
allen am Luftschutz bet eiligten
B e h ö r
den eng zusammenarbeiten. Bei den
h s b a h n
direktionen
kommt
für '
das
Zusammenarbeiten mit
anderen
Behörden der Bahnbevollmäc.htigte, für die
Amtsbezirke der Vorstand des Betriebsamtes in
Frage.
Bevor ich näher auf die einzelnen Luftschutzfragen
eingehe, will ich zunächst k l a r l e ~ e n
wie
die
R e i c h s
bahn ahren Betrieb
bei
Luftgefahr, Fliegeralarm und
FLiegerangriff
durchführen
muß.
Bei
L u f t g e f a h r
muß
der
Betrieb in
vollem U m ~
fange aufrechterhalten werden. Es werden nur
V o r
siehtsmaßnahmen
für don Fall eines
Angriffs
g e ~
troffen.
Der
Betrieb muß
verhüten,
daß .auf
sonders
ucfährdeten
Bahnhöfen
zur
Zeit eines
v e r ~
mute
ten 'F li
egeranlgriffs etwa gerade
besonders g e ~
fährliche Züge, wie
M u n i t i o n s ~ und B e t r i e b s s t o f f
züge, tehen.
Auch bei F
1
e ger al a r m
darf noch keine
S t i l ~
legung des B{ triebes
e r f o l ~ e n .
Ich
unter
cheide hier
scharf zwi ehen Fliegeralarm
und
Fliegeran.griff.
Der Alarm
eilt den feindlichen Fliegern u n m i t t e l
bar voraus
u.nd
dehnt
sich rechts
und
link ,des
FIUlgwegcs ziemlich weit aus.
Würde
der
E.i b r a h n ~
betrieb
bei
Fliege.ralarm eingestellt, so
hätte der
Feind
durch
bloßes Überfliegen
ohne
B o m b e n a b
wurf
eine
Betriebsstörung
,
und
zwar nicht nur für
den
überflogenen
Teil, sondern
noch
darüber r i n ~
aus erreicht. Bei Fliegeralarm müssen
da
'her wohl
dia Schutzmaßnahmen umfangreicher werden,
ört
li
che Rangierbetrieb wird sioh etwas langsamer
abwickeln, aber
der
durchgehende Betrieb
muß
weiterlaufen.
elbst wenn ein F Iie g er a n g r i f f ,einsetzt, darf
noch. nicht ·grundsätzlich
der
Betrieb eingestellt
werden. Es wird auch ,dann in vielen Fällen nötig
und mö . lieh sein, Züge aus dem Baihnhof
h e r a u s ~
zulassen, andere Züge auf
der
Strecke oder
V o r ~
bahnhöfen anzuhalten u. dgl. Eine Still.egung
d ~
B
etr
iebes,
wozu
auoh
der
N a c h r i e h t e n ~
und
M e l d e
dienst zähJtL), darf jedenfali erst auf B fehl ,des
B-ahnhofsvor tehers erfolgen.
V,ie hängt bei der Frage, inwieweit
der
E i s e n b a h n ~
betrieb durch Fliegerangriffe beeinflußt wird, von
der
r t
des AngrHfs und natürlich den etwaigen
Beschädigungen a b.
Ein
,e in ze In
e r u f k 1ä
r un
g s f I i c g
oe
r wird
vielLeicht dureh
Abwerfen
von Bombe
n,
wenn sie
treffen, aber noch
nicht durch
sein Erscheinen
run,gen hervorruFen.
Beim E rs
chei
n
en
.eines ge sc h l os s e n
en
e
sc
h
w a d
e r
s a m
T a g e werden nur
große B a h n
höfe (kleinere werden als Angriffsziel kaum in Frage
kommen)
eine Störung
im
Be
tr i
ebe
zu
verzeioonen
haben,
die
aber auch nur wenige Minuten dauert.
wenn nicht ein Angriff erfolgt. Wird -ein Bahnhof
angegriffen, so können d ie FoIgen allerdings sehr
schwer sci.n, aber sie sind
sc
hn ell zu übersehen.
Bei einem
wei l
e n f ö r m i
gen ach tJ
a n
g r i f f, z.
B
alle 10 Minut,en' ein Flugzeu.g, kann
ein Angriff
die
'acht hindurch dauern. Es
entsteht
dann
eine gewisse Unsicherheit. Die
fer bei
Nacht
werden 3/Uch viel
ZiUhlr
·
ekhcr
als im
Kr,iege sein. Es
hängt
da nn
\Schr
von den T r e f f e r
folgen,
der Gestaltun
.g ,des Bahnhofs, der Ei b a h n
betr iebslage und der jeweiligen Krieg lage ab, ob
Züge durch
den iBahn'
hof hindurchgela
en
werden
können und müssen. D er Grad der Gefährdung
muß von höhe rer Stelle
bestimmt
we rd en, die die
Gesamtlage übersieht. Solche Fälle setzen gute
Nac
hr ichtenv erbindun gen
und
schnelle
E n t s c h l u ß ~
l Diese Ansi
c
ht
diirfte
nicht unwidersproch
e n bl e
iben
, im
übrigen
vgl. A. Giesler : Flugmelde· und Lultschutzwarndienst im August·
h.1t
dieser
Zeitschrift
. Die
S c h r i l t l e i t u n ~ .
8
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 10/24
kraft
der maßgebenden Eisenbahn. und militäri.
sahen Stellen voraus.
Ein Befahren ~ r o ß e r Flußbrücken während des
An.
griffs ist wegen des R,isikos einer völligen
Zerstö.
r u n ~ bei einer Entgleisung Uluszuschließen.
Eine unnötige Gefiilirdung
von B a h n a n l a ~ e n
und
Bahnpersonal, von Reisenden oder wertvollem Ma'
terial wird man nicht zulassen.
Züge des öHentlichen Personenverkehrs dürfen
während eines Angriffs nicht in einen Bahnhof hin.
eingelassen werden. Bei stal'k gefährdeten Bahn.
höfen muß
der
P,ersonenverkehr sich nötigenfalls
dauernd der möglichen L u f t ~ e f a h r anpassen um
den iHauptverkehr auf Vorhahnhöfen oder proviso.
rischen Außenbahnsteigen enden und be nnen
lassen.
Bereits aus diesen
kurzen A u s f ü h r u n ~ e n
über ,die
Betriebsführul1'g bei Luftgefahr ergibt sich die klare
Forderung,
d aß die B e t r i e b s fü h ru n g
eJner R e
,i c h s b a h n d i r e k t i o n
m ö g l i c h s t
g ,
en au ü b e r die fe ind l i chen
F l i e ~
e r b e
w cg u n g en in i h rem g e s a m t e n B e z i rk
u n t e r r i ch t e t sei n
muß,
um hiernach die
'nötig,en Anordnungen für Umleitung, Zurückhal.
tung
und
Durc'hführung
bestimmter
Züge geben zu
können und Betriebsstockungen zu v,erhindern.
Die Anforderungen
an
den F
1
u
gm
eId e
ie
n s t
wie auch
an
den L u f t s c
hut
z
w ar
n
die
n s t
müssen
um so
höher werden,
je
mehr
von
dem
Eisenhahnbetrieb verlangt wird.
Die
Einteilung der Flugmelde.
und
Luftschutzwarn.
bcziirke
muß
sidh bei
dem
Reiohsluftsohutz nach
dem
PosHernspreohnetz, bei dem EisenJbahnluft.
schutz
IlJaoh dem Eis en b ah n f e r n s p rech .
n e t z richten. Maßgebend für die
Art des
Zusam.
menarbeitens muß die Schnelligkeit
der
MeLdungen
und
Warnungen ein.
Sowcit die Reichsbahn einen eigenen Erc1änzun 1s.
dienst zum Flugmeldewcsen des Reiohsluftschut;es
eindehtet, darf dies nur für rein eisenbahndienst.
liehe Zwecke erfolgen. Außerhalb der Eisenbahn
darf nur der Reichsluftsahutz maßgebend sein.
Nächst dem
Flugmeldewesen sind auch für die
Reichsbahn '
am
wichtigsten die
Ta
r u n ,
sm
ö
c
•
I
ich
k
ei
t ,e
n.
' .
Ein wirksamer SchtJtz gegen Sicht bei Tage,
etwa
durch Vernebelun,g, ist bei Bahnhofsanlagen nicht
zu
erreichen. Dje Schienenstränge sind bekanntlich
aus der Luft immer gut zu sehen
und
verraten die
B a h n h o f s l a ~ e
Eine V.ernebelung mit der damit ver.
bundenen Betr.iebser6chwerung ist cher ein
Nach.
teil 'als ein Vorteil.
Bei
Nacht
ist dagegen eine möglichst vollkommene
V e r dun k e I u n g ein wirksamer ohutz; sowohl
für Bahnhöfe wie für die freie Strecke, die von Flie.
gern trotz der FunkpeiIungsmö.@liehkeiten immer
gern als Riohtlinien b-cnutzt werden.
Die fl'eie Strecke ist nachts besonders durch die
Signale, hellbeJ.euchtete Schrank'
C
und Schranken.
wärterbuden
und kleinen Zwischenstationen
zu er.
kennen. Ich bemerke,
daß
hier
z. B
die Bestrebun.
gen des Kraftwagenverkehrs naoh sehr heller Schran.
kenbdeuchtung
den Luftschutzinteress'
en
entgegen.
st,ehen. weil hierdurch gerade an
den Hauptbahnen
eine Kette hellbeleuchteter
Punkte entsteht.
Eine
plötzliche Umstellung solcher Beleuchtung im Be.
darf falle wird immer gewisse Gefahren mit sioh
bringen,
um
so mehr als
dann
auch
der
Kraftwagen.
verkehr noch wächst.
Man
sollte bei derartigen
For.
derungen nach Lösungen suchen, die
al l
e n
Inter.
essen entspreohen.
Auf Bahnhöfen
ist
die
A n p a s s u n ~ an
die Beleuch.
tung
der
Umgebung am wichtigsten.
Große
dunkle
8
Flächen in einer hellbeleuchteten
Stadt
sind
ebenso
auffällig wie außergewöhnlich helle Flächen.
Die
Lichtfülle wird bei
der
Eisenbahn im Kriege wie
wohl überall erheblich d n ~ e s e h r ä n k t werden.
Grundsätzlich dürfen
nur
die für die
A b w i c k l u n ~
des Verkehrs notwendigen Lampen brennen.
Bei
der
Reiohsbahn ist ein m a ß ~ e b e n d e r Gesichts.
punkt
für die VerdunkelungsmögHchkeit die Be.
triebssicherheit. Es
muß
aber bei
der
P r ü f u n ~ der
Notwendigkeit und
Stärke
einer LicJ1tqueUe ein an.
derer Maßstab wie im Fr,ieden angelegt werden,
denn schl1eßlich wird der Betrieb durch einen
An.
griff aus
der
Luft
stärker
gefährdet als duroh Dämp.
fung
oder
gänzliche Ausschaltung einzelner Lampen.
Sohon
jetzt
muß
aber
me Friedensbeleuchtung,
so.
weit möglich, allmählich den Bodürfnissen des lJuH.
schutzes
angepaßt
werden.
Im
Freien z. B sollten
grundsätzlich nur Lampen verwendet werden, die
kein Licht nach oben werfen, und dieser
Grundsatz
sollte auch bei Innenräumen
mit
Oberlichtern durch.
geführt werden.
Bei elektrischer Beleuchtung ist die Möglichkeit
zentraler Aussahaltung bei
Außen.
und Innenbe.
leuchtung
und
reichliche Unterteilung
in
,einzelne
Brennkreise zu fordern, dabei aber
zu
beachten,
daß
betriebsnotwendilge Lampen und Notbeleuchtungen
brennen bleiben müssen, und
daß
betr.iebsnotwen.
diger
Kraftstrom
nicht abgeschnitten werden darf.
Aus dem
Gebiete der
Verdunkclungsmaßnahmen
sei noch erwähnt, daß
es
bei der Eisenbahn eine
Reihe von
Innenräumen
gibt, di·e auch bei Flieger.
alarm beleuchtet bleiben
und
freie Sicht nach außen
haben müssen. Hier
muß
dafür
~ e s o r g t
werden,
daß
die Lichtstärk,en '<luf ein Mjndestmaß gebracht wer.
den lind kein direktes
oder
gespiegeltes Licht nach
oben dringen kann. Auch darauf kann schon in Frie.
d,enszeiten Rücksicht genommen werden.
Oharaikteri tisdh für
E i s e n b a h n a n l a ~ n
bJej,ben die
farbigen
und
weißen
Si
'g
na
11
ich
te
r ,
die
oft
in
bestimmten Reihen
geordnet
sind und zum großen
Teil auch bei Fliegerangr.iffen brennen müssen. Auch
hier muß versucht werden, wie es im Kriege bereits
gesch'ah, dio Lichter für die Flieger unsichtbar zu
machen, während sie vom Gleise aus sichtbar
bleiben,
Auf der Strecke
und
auf Bahnhöfen muß das Bild
hellbeleuehtcter Personenzüge ganz verschwinden.
Allenfalls
kann
bei zugezogenen Vorhängen stark
abgedunkeltes Licht zu.gelassen werden. In bestin1m.
ter
Entfernung
von der
Grenze können nur die
SpHze
und
der Schluß des Zuges beleuchtet werden.
Dio Wagen müssen unbeleuchtet bleiben.
Hing,ewie en sei nooh auf das
Gebiet der
liohtschein.
erzeugenden Arbeiten, Ausschlacken der Lokomo.
tiven, autogenes Schneiden u
w.
und den bekannten
beim Öffnen der Lokomotivfeuertüren
entstehenden
h lIen Schein. Auch da sind Abdunkelungsmaßna:b.
men n ö t i ~ und möglich.
Somit ergibt sioh, daß bei der Reichsbahn eine R·eihe
einzelner Han.dlungen
und
die Mitwirkung vieler
Personen, auch
der
Reisenden, nötig ist,
um
eine
ein,wandfrcie Verdunkelung
zu
erzielen.
Nach
den
Kr.iegserfaJ1l'ungen, die uns ,immer wieder leicht.
s.inruge
Verstöße
gegen die Verdunkelungsbestim.
mungen brachten, wird das, was erreicht werden
muß,
nur
z
erreichen sein durch planmäßige
Er.
ziehung aller Volkskreise von der Schulbank an
und
durch rücksichtsloses scharfes Vor ,gehen bei
über.
tretung ,der
B e s t i m m u n ~ e n
Die Bahnpolizei
muß
für solche Fälle ganz andere Strafbefugnisse erhal.
ten.
Die
Eisenbahn hat weiter ein Interesse daran,
daß
allgemein durch verschärfende Strafbestimmuns
gen aueh etwaigen Ncigungen entgegengetreten
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 11/24
wird, die
Dunkelheit
zu verbrecherischen H andlun '
gen auszunutzen.
Durch
Tarnun
g
sm
a
ßn
ahm en 1
3nn
nun wohl das
Einbring
en
von Bomben in ein Ziel ersahwert wer,
den, aber es wird noch k,ein Schutz geschaffen. Alle
mit dem Betriebe
unmittelbar in
Berührung stehen,
den Eisenb ahnbeam ten
mü
ssen aber - nicht nur
nach deutschen sond ern 'auch nach allen ausländi,
sahen
Vor
schriften - selbst b
ei
Fliegerangriffen im
Di enst bl eiben. Di e H ers tellung bomb ensicherer
U n t e r s t ä n d e mit 3 m
stark
en Eis enbeton,
decken
und Wänd
en z
um
Schutz des E
is
enbahn,
p ersonals wüd von all
en
St:tate n als
unmö
glich be'
zeichnet. Wohl aber muß und ka
nn
dem Eisenb ahn ,
person
al Schutz gegen Splitterwil'kung, .Brand angriff
und G as ve r dhafft werd en. Di e Bauw eise der An ,
la ge n auf Bahnhöfen muß Rü dksiaht auf die FoLg en
von BOmJbena'bwürfen nehmen. (Größere \Vider,
standsfälhi$<eit gegen Guftdruck und Brandbomb en
u
nd
Schutz gegen Splitter und G as.)
Für
den Ernst '
fall müssen nötigenfalls Be.h clrfsa nl agen vorbereitet
werd·en.
W enn nun 'aueh für im Dienst befindliche Beamte
ein gewisser Schutz zu
sch
affen ist. so .ist es n ahezu
unmöglich, auch nur für mittlere Person en bahnhöfe
splitte r,
und
gassicher,e
Unt
ers
tände
für Reise
nd
e
zu scha ffen. 800- 1000 Personen kommen häufiger
b
ei
e
in
em Zuge zusammen. Für nur 2 Zü .ge würde
man schon Unters tänd e von mindestens 1000 qm
Fläahe brauchen, die noch stark un tert eilt werd en
müß
te
n, um
die
Wirkung
VOn
Volltr
eff ern abzu ,
schwächen. D era
rt i
ge
Unt
er
tänd
e
könn
en
kaum
an,
,gelegt wer·de
n.
Zu
klein
e Unte
rständ
e sind
aber
ge,
fährlicher als ,
goa
r keine. E ka
nn si
ch m. E. nur
darum handeln, einen ·gewissen KoUektivschutz für
Kr a
nk
e
und
ve
rl
e
tz t
e R eise
nde
zu schaffe
n.
Im
übrigen
müss
en die Rei
sen
den so rasch wie
mö
g,
lieh den Bahnhof verla
ss
en, und bei
.gut
em
meldediens t
wird
man auch durch Betriebsmaßn
:u.
"
men
für di,e Siche
rh
e
it
der Reisend en sorgen
könn
en.
Grunds
ätzlich
muß
von den gefährdeten
Bahnh
öfen
j,
eder
üb erflüssige P
assantenv
e
rkehr
ferngehalt en
werden. Bahnhofsw.irtschaft cn
sind notf
alls .
ga
nz zu
schließc
n.
Begleitung zu den
Zü
gen ist
nur
bei hilfs,
bedürftige n R eise
nd
en zu ,gestatten.
übe rall in den Zü ge n,
Wa
t teräumen
und
Vonha
ll
en
sind M e rk
bl
ä t t e r über das V,er,ha
lt
en bei
g
ena
larm , über die bei der Eise
nbahn
gebräuchlichen
Alarmsignale
und
vVegebeze iehnun.gen anzubringen.
Im
Reichsbahngebiet müssen gleiche
A l
a rm s i g n a le
und
.B e z e i e h nu
ng
e n
an.
gewendet
und
Verwechselungsmögliehkeiten mit
Fabrik.
oder städti
s chen Signalen ausgesahlossen
bleiben.
Immer bleibt es die vorne
hmst
e Auf
ga
be
der
Eisen.
bahnbeamten, durch eigenes Beispiel, durch ruhiges
und bestimmtes
Auftr
eten das
Entsteh
en einer P.a
nik
unt
er den Reisenden zu verhindern .
GrundsätzLich
muß
der öffentliche F e u e r l ös eh .
und S a n i t ä t s di e n s t s eine Aufgaben auf Eisen.
ba
hn
gebie t wie im
Fri
eden beha
lt
e
n.
Es
ist
aber
nöti
g, auch eine
Anzahl
von Eisenbahn.
beamten namentlich im
Gebr
auch chemischer
Lösohmittel aus zubild.en, da durah Brandbomben in
Zukunft auch Eisenba,hnwagen
und
Ladungen, und
zwar a
uf
Bahnhöfen gefährdet werden, wo es eine
Berufsfeue
rwehr
nicht i b t Auch wo eine solche
vorhanden ist, wird sie sta
rk in
Anspruch ,genom.
men werd en und nicht immer rasch genug eingre ifen
könn en. Es müssen jedenfalls noch Vorschriften
Lib er das Ve rhalten hei Abwurf
von
Brandbomben
bei Bränden von Munitionswagen, Benzolwagen
u. clog . ausgea rbeitet werd en.
Im a n ä t ä t s d i e n s t ist am w i c h t i ~ t di,e
U
nt
errichtung d es .gesamten
Ei
se
nb
a
hnperson
als
über Gas gefahren und Abwehrmittel. Di e Deutsche
Reichsbahn hat bereits mit Rücksicht auf die beim
Transport von Chemikalien auftretenden G asgefah.
ren bes
ond
ere G as u r s ,e eingerichtet. Es bedarf
e
ber
noch e
iner Sond
eraus
bildun
g
und Sond
eraus.
rüstung
von
G asbereits
c'
ha
ft
en a
uf
,
größ
e
ren Eisen.
ba
hnknote.npunkt
en, de
ren
bes
ond
ere Aufgabe
bei
Luftangriffen es sein
muß
, solche G ase od er
Kampf
"
stoffe zu '
erk
e
nn
en
und
unschädlich zu machen,
bei
denen eine Ve rschleppungsmög ichke
it
vorliegt , wie
z.
B
beim Senfgas.
Dic v
orst
ehend en, d as G ebiet d es Reichsbahn-Luft.
so
hut
zes we der in s ein er G esa
mth
e
it
no
ch
in Einzel.
fragen e
rschöpf
e
nd
en
Au
s fUhrung
en
zeigen
jeden
.
Fa
ll
s deutlich, daß die Reichsbahn e in bes
ond
e
rs
starkes
Int
eresse an einem guten zivilen aber auch
militärischen Luftschutz hat
und
haben muß, wenn
sie ihre
Aufgru
be e rfüllen will. Häufig berühren sich
R
ei ch
s
bahnint
eressen
mit
d enen a
nd
erer Be
hörden,
und
hier wird es
nöti
g s ein,
durch
en ges
Zusammen.
a
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it
en aller
.in Fr
age komme
nd
en Ste
ll
en
ie Vor
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berei tunge n für ein en
Luftschut
z s o
vollkomm
en wie
mög
li
ch zu gesta
lt
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n.
ZumAufsatz von Dipl. Ing. Lindner: Feuerwehr
und Luftschutz /
Oberpostrat
Go
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Oldenburg
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Dipl. Lin'dn er
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F
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hr und Luftschut
z·
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Septemb erhe
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die.
ser Zeitschrift
auf Scite 39 links: "N eben dem be
tri e
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eigenen achricht
enapp ana
t der Feuerwe
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muß
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ein e wichti gc Rolle spiele
n.
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b e d e ut e t d 'as a
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t i s c h e S y s t e
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Legt ein Hilferuf end er den
Hörer nicht a
uf
die G abel zurück, so is t der be
tr
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Anschluß der Feuerw e
hr
unbenutzbar. Es ist des
halb zu fordern, daß die Polizei.
und
F euerwe
hr
.
le
itun
gen a
uf
den Ä
mt
ern
unt
er
Auf
sic
ht
gest ellt
oder von
Hand
bedie
nt
we
rd
en könn en, um auch
Anrufe von auß en zu spe
rr en
und alle Le
itun
gen
für den inneren V e
rk
e
hr
siche
rn
zu können ."
Diese
Ausführungen treff en nlcht zu, wenigs tens
nicht
so
allgemein, wi e hier behauptet wird.
Zunächst
be-
ste
ht
in g
röß
eren
Ort
en der sogena
nn t
e N o t
ru f
.
D er T eilnehmer
wählt
,ein e dafür vo rgesehene zwei.
stellige Z ahl
und
ist da
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ohne we
it
er,es
mit
der
N
otruf
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e der Po
li
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rbund
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Jede r N o
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dem
Amt
,e beo·bachte t. Es k a
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daher
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e Leitung de r Po
li
zei,
so
.
bald diese ange
hän
gt
hat,
gesperrt bl
ei
bt, w
en
n der
T eilnehmer
de
n H örer nJcht auf,gelegt hat. In sol.
chem Fa
ll
e wird schon jetzt vom A mte die V e rbin.
ge
tr
ennt.
Auß
erd em beste
ht
bei dem
Amte
einc Eindchtun g,
durch
die die N otanrufe auf.
gespeichert werd en könn en. Sollte 'also durch
irge
nd ei
nen
Zuf
all eine No trufv,erbindung [licht so .
fort autOlJl1 atisch s ich durchscha
lt
en
können,
so
ble
ibt
do ch der
Anruf
so lange bestehen, bis
die
Le
jtung
zur Polizei fr ei g,e
word
e
n,
also amtlich g·e.
8
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 12/24
trennt ist. D
aß
die
Notanrufe
durch Signale auf
dem Amt,e bemerkbar gemacht werden,
~ i l t
-als
selbstverstiindlioh.
Es
erscheint
daher
auch so
~ u t
wie ausgeschlossen, daß durch Nichtauflegen des
Hörers
der Polizeianruf in diesem Fra ll unmödlich
gemaoht werden
könnte.
..
Was die übrigen Anschlüs.se -der Polizei betrifft, so
ist dazu zu sagen,
daß
in größer,en Orten in der
Regel deren mehrere vorihanden sind, die auf Sam
m ein u m m er liegen. Sollt,e
a1so
tatsächlich die
Mög:liohlkeit best,ehen,
durch
Nichtauflegen
des
iHörens durch den
Teilnehmer
den PolizeiransOOluß
zu s perren, 0 würden doch ,weitere Anrufe ohne
weiteres a1llf die Fo),genummern übergehen, die
Verbindungen a,so zur tAusführung kommen. In
kleineren Orten. wo die Poliz,ei nur e ,i n e n
chluß hat, wäre demnach immerihin noch eine
Blockierung dieses Anschlusses denkbar. Allein
auch hier ist Vorsorge ,getroffen.
Wenn
hier eine
Verbindung, nachdem der
Angerufene
den Hörer
angehängt hat, nicht zusammenfallen kann weil der
Anrufer den Hörer
niOOt
aufgelegt hat, so leuchtet
naoh e twa
5-
10 Minuten eine Lampe auf, die -das
uiu
-echtmäßige Bestehen dcr V,e
rbindun
g anzeigt.
Wer
den 'automatischen
Verkehr kennt
weiß
g e ~
nau, daß der Hör,er aufgelegt werden muß, sobald
das Gespräch
beendet ist. Sperrun
.qe
n jener Art
werden da:her zu den Seltenheiten gehören. Aber
auch für den, de r solche Sperrungen absichtlich e r ~
vorrufen will,
bi
eten siOO wenig
Cha
ncen. Wen n er
etwas
Dauerndes err-eichen will, muß er schon das
Signal des Amtes dadurch auszuschalten suchen, daß
er vor seiner Betätigung den
Hörer
au
fl
eg t und
dann immer wieder dieselbe
Verbindung
wählt.
durch wird er sich aber bald se lbst verraten, der
Unfug wird bemerkt
und
·der benutzt,e Anschluß
bald festgestellt werden können.
Außerdem
setzt
ein
so
lches
Verhalten
schon eine genaue Kenntnis
der
Amtseinrichtungen voraus, über
di
,e
nur
wenige
Personen verfügen dürften.
Di
e Polizeileitun<1en
nooh weiter un te r Aufsiaht
zu ste
llen,
dürfte
h i e r ~
nach
kaum
in Frage kommen.
Bei einer Revierpolizei, die nur einen Anschluß hat.
können
immerhjn ei ni ge Schwierigkeiten ei nt r,
eten
.
Es ist indessen kaum a nzunehmen,
daß
in größeren
Orten eine Revierpolizei auf
de
·n
Amtsanschluß
allein ang,ewi,e
sen
sein wird. Wir dürf,en wohl v o r ~
ausse tzen, daß auch das Polizeipräsidium mit seinen
Polizeirevieren durch Nebenanschlüs.se in
V e r b i n
dung s teh
t.
D as Publikum kann dann da.hin auf;
geklärt werd en, daß bei Versagen der
Verbindung
mit dem Revier die
Zentrale
des Präsidiums
a n ~
zuruf,en ist, die
dann
die NaOOrioht
an
das Revier
weitergibt Cu. a. Querverbindung). Bei der e u e r ~
wehr können ,duroh künstliches Hjnauszögern des
Zustandekommens .einer VerbindUnd durch v e r ~
brcchcrisc:he
Hand
natürlich
recht
unliebsame
W e i ~
terungcn entstehen.
Das
kann der Kundige
aber
auch bei Handbetrieb erreichen.
Auch
beim
a n d ~
betrieb werden die Verbindungen auf .ihren Inhalt
niOOt überwacht, sondern es wird lediglioh das
Schlußzeichen abgewarte
t.
Auch hier
kann
die
rechtzC"itige Trennung in folge s tarker
a n s p r u c
nahme
de
s Personals sich verzögern
und
der
M i ß ~
brauchet' mehrmals dieselbe umm
er w i e d
r v e r l a n
ge
n,
ohne
daß
se.ine schädliohe
Tätigk
,ei t dem Amt
sehncll offenbar wird.
Vi
elleidht möchte es sich
daher empfehlen, in bedrohlichen Zeiten für P o l i
zei und IFeuerwehr Geheimansehlü s,: einrichten zu
lassen, deren Nummern ledighoh dem beiderseitigen
Personal und sonstigen Behörden bekanntgegeben
we rden.
Gerade
in bedrohlicher Zeit wird ein d r o ~
ßer T ei l
di
eses Personals zu Erkundungsarbelten
außerhalb der Büroräume sicih aufhalten müssen
LInd es wird daher für sie von Vorteil sein s t e t ~
einen Anschluß e
rl
anden zu können der von der
großen M.asse nicht
Anspruch
g ~ n o m m e n
sein
kann w
e.
il ihr di e Geheimnummer nicht bekannt
is t. Die Post ist durch ibre ausgebr ei t et e K l l J b e l
,anJage narrnentlieh jn größeren Orten
:in
der Lage,
soldhe Anschlüsse ,in
kürzester
Zeit herzurichten.
Die Geheimnummern werden in die amtlichen
Fernsprechbücher nicht auflgenommen. Außerdem
hat die Post ein besonderes In teresse
daran
weil in
Ibedrohlichen
Zeiten
auch sie dar-auf sehen muß,
ihre häufig recht empfindlichen Ejnridhtunoden zu
schützen. Sind solche G e'heimanschlüsse vonhanden,
so
el1g
,ibt sich von s bst, daß der inn ere Verkehr
von Polizoei und Feuerwehr gesiOO ert ist. Alle im
Fernspreohibudh a ngeführten Ansdhlüsse dieser
Stellen a
ber
II US
dem
System hel'3.uszunehmen
und
sie gegen fremd e Anrufe
zu
sichern, erscheint nicht
angängig. In schlimmen Zeiten wenden die Stellen
noch mehr als sonst angerufen werden; man 'kann
sie daher
niOOt
dem ,großen Publikum gegenüber
sperr en Wollen.
Sollten der Feuerwehr und der Polizei die Mittel
z'ur Beschaffung von Gehdmanschlüssen fehlen so
ist, wenn mehr ere Ansohlüsse
vorhanden
sind ,
selbe Ziel -auch dadurch zu erreichen, daß bei der
Post b
ea nt r
agt wird, einem von jenen Anschlüssen
eine andere geiheimzuhaltende Nummer zu geben.
Solche \ ,yünsche lassen sich in kürz,es ter Zeit
füllen.
Abonnementsbestellungen
8
auf
Gasschutz und
Luftschutz
beim zuständigen Postamt oder bei
der
Berliner
Geschäftsstelle des Verlages Dr. August Schrimpff
München-Berlin Berlin W 8 Friedrichstraße 166
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 13/24
Schule und Luftschutz
Studienrat Dr.
e i
I i e
n
Preußisches Ministerium
für
Wissenschaft
Kunst
und Volksbildung.
Geoenwartsfragen und
Gegenwartsaufgaben wer.
de ; in der Schule
von
heute in weit stärker,em
Maße als früher an die Schüler herangebracht. Kein
Wunder daher, wenn die Kreise, die sich die Lö.
sung einer Aufgabe irgendwelcher
Art
zum Ziei
Oesetzt haben, für die sie weitere Sehid1ten der Be.
~ ö l k e r u n g
interess
ieren wollen, sich
an
die Schule
wenden, um ihrer Mithilfe teilhaftig zu wenden. Ich
erinnere nur an die Fragen
der
Gesundheitspflege,
des Natur chutzes und besonders des V,erk,ehrs und
der Wirtschaft. In a
ll
en solchen Fällen soll
di
,e
Schule nicht
nur
durch gelegentlich e
A ~ . I f k r u n g
mitarbeiten; meist wird die
Fo
rd erung erhoben, daß
der be
tr
effende Gegenstand als besonderes Unter>
richtsfach eingeführt werde. Es ist v , rständJ.ich,
wenn
di
e Lehrer
und
mit ihnen die Unterrichtsver .
waltung gewisse Bedenken tragen, allen Wi.inschen,
die
50
an sie herangebracht werden, zu entsp rechen.
Die Schul,e ist nicht imstan.de, jedes
Gebiet
in
Ihre;1
Lehrplan aufzunehmen, wenn sie nicht
:in
Gefahr
kommen
will, von ähren eigensten
und
wesentlichen
Unte rri chts. und Erziehungsauf.gaben abgedrängt
und in ihrer
Arbeit
zersplittert zu werden.
Is t es
nun
berechtigt, den
Forderun
.gen des Luft.
schutzes
mit
ä'hnlichen Bedenken en tgegenzutr ete
n'?
Es
muß
zugegeben werden daß vieles von dem,
was den Luftschutz angeht, für die Bildungsarbeit
der Schule von gerin.gem
Wert is t.
Aber dem
steht
di
e große Gefahr gegenüber, die
unserem
Volk
droht , wenn
es
ahnungslos den Schrecken
ei
nes
Luft. und Gaskrie,ges ausgesetzt würde, ohne daß
alles versucht worden wäre, um
dciese
Schrecken in
jeder
n.ur
möglichen W,eise zu beschränken.
Tm
letzt
en Kriege
sind zwar
Gasangriffe auf
di
e
Z i v i l
bevölkerung k aum
vor
,gekommen; aber ,
ei
n künf.
tiger Krieg
- d a s
muß
man sic
h auf
Grund
m
staatlicher Veröffentlichungen führender Mi1itärs
klar
vor
Augen halten -
wird
sie
un
bringen, denn
er
wird
n<icht nur
ein Krieg der
kämpf
end en
Heere
sein,
sondern
wird sich gegen die .g,esa
mt
en
Kräfte
und
den
gesamten Bes
it
z ,der Kriegführenden wen:
de
n.
D emgegenüber ste
ht nun
die TatJsache -
und
das ist für die Einstellung zu der ganzen
Fra
,
ge
von g
rößt
er Bedeutung
- daß trot
z aner vorhan:
denen sehwtierigen
Voraussetzungen ei
n in D eutsch:
land organisierter ziviler Luftschutz möglich und ,
was wese ndicher ist e r f 0 r eie h möglich ist.
Wenn
das aber ,der Fall ist, wenn durch
Org
ani:
sation, technische
Vorb
erei tung und ps ychologische
Aufklärun gsarbeit unser Volk wenigstens
:in
,gewis:
sem Umfa.ng,c vor den Gefahren d es Gasknieges
gesc
hützt
werden kann, so wird man nicht zögern,
auch
von
der Schule zu verlangen, daß sie
den
Bei trag an den Vorbereitungen übernimmt, den sie
übernehmen kann. Di ese Auffassung wird dadurch
bekrä
ftci
gt, daß
andere
Staaten, z.
B.
England und
vor
al
lem Polen, diesen W,eg bereits beschritten
und
di
e Schule in den Dienst dcs Luftschutzes ,ge .
stellt habe
n.
Wie
nun
die Eino
li.
ederun o der Schule tin die Schutz:
oroanisation zu f o l g e n i-;t, ist natürlich nach Lage
de;
Din
ge zurz
ei
t
noch
völlig ungeklärt.
Was
ich
nac
hst
ehend ausführe,
sci
nd daher lediglich
Vor.
schläge, Gedaruv:m
und A n r e ~ u n g e n
zum Teil
ga
nz
per önliche M e i n u n . ~ e n , die 'ich mtir auf Grund der
vorhandenen allge meinen Literatur über den Luft:
und Gassc'hutz gehildd habe. Es blei,bt zu prüfen,
ob di esen Anregungen
unt
er Berücksichtigun g ,der
finanziellen allgemein. und schulpolitischen Ge.
s i c h t s p u n k t e
ntsprochen
werden kann. Mir kommt
es darauf an, die M ö g 1 ch k
e:i te
n aufzuzeigen,
wo die Schule als Behörde und V'erwaltungskörper,
wo sie als Erziehungs. und Unterrichtsanstalt für
den Luftschutzgedanken wirken
kann.
Eine zwei te allgemeine
Vorbemerkung
sei
gestattet
die für den Umfang der zu treffenden
Maßnahmen
auch
in
finanZiieller Beziehung von Bedeutung ist.
Es liegt in der Natur des Luftkrieges, daß nicht alle
Teile unseres Landes in gle:ie:hem Maße gefährdet
sind. Dem könnte
man
dadurch
Rechnun
,g tragen,
daß man sozusagen Gefahrenklassen für die
ver.
schiedenen Orte bildet
und
dann die örtlichen Vor.
kehrungen abstuft
1
.
Vieles von dem, was ich im
folgenden ausführe,
dürfte
nur für stärker gefähr.
dete Städte vor all
m Groß:
und
Industriestädte ,
von Bedeutung sein.
Man unterscheidet individueUen und kollektiven
Gasschutz. Wegen der
Kosten
kommt
der
indivi.
duelle
Gasschutz
durch Gasmasken, Sauerstoff.
a
pp
arate, Sc'hutzkl,eidung usw. für die Schule ~ l s
Ganzes kaum in Frage, Aber es sollte doch gepr1:'ft
werden, ob man nicht zunächst jeder Schule 1m
luftge fährdeten Gebiet einige Gasmasken und
Schutzanzüge -
etwa
für den Heizer, den Haus.
meister vielleicht auch für den einen
oder
anderen
Lehrer z
ur
Verfüguno stellen sollt e, damit die
so Geschützten
~ m
F a l l ~ d
er
Gefahr erste Hilfe
leisten
oder
H1lfe herbeiholen können
damit
sie
als Entoasunostrupp nac:h dem Angriff sofort be.
son.ders"vcr,oif tete Stellen freimachen können. Auch
die Fraoe man sich vorlegen, ob nicht jede
Schule
~ e n i
n s
ein S
ruuel's
toffgerät erhalten
sollte das
t ~
in dem Gasschutzkeller, d en ich
p ä t e ~
behandel
e,
Auf teilung find en
k ? n n . t ~ .
Wesentlicher als
diese
Maßnahmen des md1V1duellen
Schutzes erscheinen die des
Kol l ek t i v .
s c
hu t
z es, die .sich auf baulich
e,
organisatorische
und
psychologische Vorber
ei
tungen
e r s t r e c ~ e n .
Bei den b a u
1 ch
e n
M aß
n a h m e n
WIrd man
zunächst an
Neubauten
de
nk
e
n.
Es wäre zu
prü
.
fen ob man in die Sehu].e einen gas. und bomben.
siche
ren
Keller
ei
nb aut. Dem steht a
ll
erdings
Oeoe
n daß man he
ut
e b
ei
Schulneubaut,en, wenn
h-g 'end
möglich, von Unterkellerungen üb e
rhaupt
absicht da die Kell erräume weder für Wo'hn. noch
fi.ir
Schulzweoke
brauchb
ar
und erwünscht
sind.
Auch der
von
russischer Seite ge
macht
e
Vorschl
ag,
dje
Treppenhäuser
'als
~ a s d i c h t e U n ~ e r k : m f t s : ä u i f f i e
auszubauen
käme
für
di
e Schulen vleUe1cht 111 Be.
tr aoht. Betont sei die
Mö
glichk
ei
t, b
ei
m
Neubau
von Schulen
di
e Erfordernisse ,des Luftschutzes
von
vornherein zu berücksichtigen sow.ie b
ei
der
Wahl
des Bauplat
zes
die nötige Voraussicht anzuwend en
eVerleoung
der
Schulen an fr
ei
,e
Plät
ze
oder
an den
Rand der
Städte;
Vermeidung der
Nähe
gefähr.
Iich er incl'llStrieller Anlagen
und Werke
Kasernen
sw.).
In
den bereits vorhandenen Schulgebäuden :kann es
sich natürlich
nur
um
nac
hträ
gliche
und
mehr
oder
weniger provisorische
b ~ u l i c h e
V ~ d
r u n g e n
h a n ~
deIn, ,Für die Anlaoe emes provlsonsehen
Ga
kel,
lers oclten i e allgemeinen Schutzvorschriften. Di e
K o s t ~ n
d afür
sind
nicht hoch. Wichtig ist,
daß
die
Anlage dauernd in
Ordnung
,gehalten wird und
daß
1 Siehe darühe r
u s t h c f t
dies er Zeit,sc hrift S , 22 , Die S c h r i f l l l
8
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 14/24
die notwendi,g,en
Geräte und
Materialien, wie Torf
mull zum Abdichten der
Räume
vor den Fenstern,
Filz_
und
Flanellstreifen für
Türen und fenster
Kitt, Decken,
Strohmatten öl
zum
Durchtränken
der
abdichtenden Stoffe, Werkzeuge, Kalkmilch,
ChlorkaLk, Sauerstoffapparate, elektrische Beleuch
tung (Batterie),
Wasser und
gegebenenfalls Lebens
mittel, wirklich vorhanden
und
in gutem
Zustand
sind. Auch dürfte es
sehr
nützlich
sem,
wenn im
Raum eine Tafel mit gen auen Verhaltungsvorschrif
ten
aufgehängt würde,
damit
nicht durch
Unkennt-
rt s
Schaden angerichtet wird.
In 0
r g a n i sa t o r i s
ehe
r Beziehung dürfte für
die Schule
vor
allem die Eingliederung
in
den
Warn_ und Meldedienst in Frage kommen.
überall
da, wo man etwa, wie es im Kriege meist geschah,
vor dem eigentlichen Fliegeralarm
den
örtlichen
Stellen eine
Vorwarnung
zukommen läßt, wäre es
wohl angezeigt, auch
den
Schulen rechtzeitig
davon
Kenntnis zu geben, damit die Vorbereitungen ge
troffen werden können. Man
könnte
auch daran
denken, ältere Schüler - natürlich mit Zustim
mung
der
Erziehungsberechtigten - für den
Warn-
dienst auszuhHden
und
zur Warnun,g
der
Bevölke
rung heranzuziehen. Dabei
müßte
natürlich g·enau
geprüft werden, ob eine solche aktive Beteildgung
nicht im Einzelfalle zu große Gefahren einschließen
würde. Sicher aber dürfte es notwendig scin, die
größeren Schüler zur U n t e r s t ü t z u n ~
der
Lehrer herf
anzuziehen,
um
die kleinen Sehi.üer außer Gefahr
zu
bringen.
Für das
Verhalten
bei Fliegeralarm in Schulen ist
es zweckmäßdg, eine
genruue
Dienstanweisung aus
zuarbeiten, die alle örtlichen Verhältnisse berück.
sichtigt und durch die
erreicht werden
muß,
daß
jeder
im
Falle .der
Gefahr
weiß, wohin
er
sich
zu
begeben hat.
Von
entscheidender Bedeutung ist da.
bei die Frage, ob man bei einem
Alarm
die Schmer
noch nach
Hause
entlassen
kann
oder ob es, wegen
der
zu
erwartenden
Verkehrsschwiedgkeiten, rat
samer erscheint,
die
Schüler in der
Anstalt
zurück
zuhalten
und
sie - sei
es
in der Schule selbst oder
in
der
Turnhalle oder
in
benachbarten
Gebäuden
oder gar im Freien - 1lnterzubl ingen. Für die
Ent-
scheidung dieser Frage empfiehlt es sich festzustel<
len, welche
Zeiten
notwendig sind,
um
die Schüler
aus
dem
Schulhause zu -entlassen,
und
wie lange sie
gebrauchen,
rum
.nach
Hause
zu gelangen. Es ergibt
sich daraus sofort, mit wieviel Schülern
man
dm
all
gemeinen zu rechnen hat, die noch in .gasdichten
Räumen runtergebracht werden müssen. Besonders
zu berücksichtigen sind beim Alarm die Schüler,
die gegebenenfalls beim
Warndienst
Verwendung
finden sollen.
Die dritte und wichtigste Aufgabe
der
Schule bei
den Vorbereitungen des Luftschutzes liegt auf
psycho log i s chem
Gebiet: es
handelt
sich
hierbei
um
die Aufklärung
der
Bevölkerung sowohl
über
die Gefahren
als aueh über die
Gr
-enzen des
Luft.
und
Gaskrieges. Nichts ist, wie immer wieder
betont
werden muß, beim Gashieg gefährlicher als
eine
Panik
oder übergroße Sürglüsigkeit. Vür bei
den
die Bevölkerung zu bewahren,
ist
die Aufgabe
der
Aufklärung, die möglichst
dauernd und
ein
dringlich an
die
Massen herangebracht werden muß.
Vün
scit
-en der Schul·e interessiert hier hauptsächlich die Tatsache,
daß jede
Aufklärung
.im Unter-
richt meist durch die häusliche Mitteilung
der
Kin;
der
an
ihre
Eltern
usw.
sofort
in weitere Kreise
dringt.
Das ist vüm Standpunkt der r ü p a g a n d ~ l
begrüßenswert, schließt aber die grüße Gefahr ein,
daß manches entstellt weitergegeben wird,
so. daß
dem Luftschutzgedanken gegebenenfalls mehr ge;
8
schadet als genützt wird. Die Aufklärun.gsarbeit in
der
Schule
muß
daher
mit
größtem
Takt und
aller
Vorsicht vürgenümmen werden.
Zwei Wege biet.en sich, um
den
Luftschutz in der
Schule zu behandeln: Man
kann
sich ebenso. wie
an
die
Bevölkerrung Ü berhaupt auch an die Schulen
wenden
und
durch
~ e e i g n e t e
Redner
in
Vürträgen
- möglichst mit Lic ntbildern
- in
Lehrfilmen
und
vtieHeicht
sügar in Diskussiünsstunden bzw. -aben
den die Probleme des Luft_
und
Gasschutzes erör
tern
lassen; man
kann
aber auch im
Unterricht
selbst durch
die
Lehrer diese Fragen besprechen
lassen.
Für die Einrichtung von
Vürträgen
usw.
spricht
die
Tatsache,
daß
man für sie Redner gewinnen kann,
die
den
Gegenstand genau beherrschen, sach
verständige
Auskunft
geben
können und
über gutes
Arufklärungsmaterial verfügen.
Für
sie
spricht
wei
ter,
daß
in der Schule dem
Redner
ein
Hörerkreis
gegenübergest-ellt werd.en kann,
der
eine annähernd
gleiche, beStimmte
und bekannte
Bildungshöhe
sitzt. Wenigstens
läßt
sich dies durch geeignete
Zusammenfassung verschiedener Klassen zu den
angesetzten
Vürträgen
timmer erreichen.
Es
ist
dann
aber auch nötig,
daß
man vün dieser Voraus
e t z u n ~ Gebrauch macht und
auf die Klassenstufe,
das
Alter und
die
Art
der Vürbildung wirklqch
Rücksicht nimmt. niversalvorträge für alle Sohul.
arten
und
für al le Schüler vom Schulanfänger bis
zum
Oberprimaner sind
von vürnherein
zur Wir.
kungslosigkeit verurteilt,
weH
sie von Ctinem Teil
der
Schüler nicht
verstanden
und von dem anderen
als
la
ngweiliig empfunden werden. Aus diesem
Grunde
süllten die
Vürtragenden
v
0.
r
den
Vür
trägen eingehend mit
den
Schulleitern Rücksprache
halten, damit die erwähnten Schwierigkeiten ver
mieden werden
und
der
Wert
der
Vürträge
tat
sächlich zur Geltung kümmt.
Die besprüchenen
Vürträge
haben sicherlich vieIe
Vürzü
.
ge.
Ihre
Wirkung
kann, wenn sie mit gutem
und ausr·eichendem Material versehen und
mit den
richtigen Mitteln der Darstellung gehalten werden,
auf
die
SchüLer r,ec ht grüß sein.
Das ist
schon des
halb
der
Fall, weil ,ein sülcher
Vürtrag
etwas Be
sünderes, etwas Einmaliges im Leben der Schule
ist.
Aber
gerade
in
dem E1nmaligen liegt zugleich
ein Mangel. Die Fragen des Luftschutzes dürfen
nicht als eine interessante Seltenheit im Schulleben
auftauchen. nie Schüler
mü&sen
mit den Gedanken-
gängen
des
Luftschutzes
ve r
t rau t gemacht wer
den,
damit
sie ·im Falle
der
Gefahr vün ihrer Kennt
nis wirklich Gebrauch machen können. Diese Ver
trautheit aber
können Vürträge
die ja nach Lage
der Dinge nicht beliebig üft gehalten werden k ö n ~
nen, nicht erreichen;
da
z u
i s t die
Mit a rb ei t
de r
Schu l e im
Un t e r r i c h t
e r f ü rd e r -
1
i ch
in dem der Schüler die
Erk
,enntnisse mit
Hilfe des Lehrers selbst
lan : sam
erarbeitet, ,in -dem
er Fragen stellen, Einwände erheben, Bedenken
äußern
kann, durch die cr sich in
den
ganzen
Fragenkümplex hineinarbeitet.
Für die Behandlung
der
Luf t s chu t z f r a .gen
im U
n t
e r r i ch t ist eine nütwendige Vüraus
sctzung die Vürbildung der Lehrer, denen
man das
nötige Material
an
die
Ha
,nd geben muß, damit sie
ihre Schüler unterweisen können.
Das
kann
zumTeil durch die Aufsätze geschehen, die allgemedn in
der Presse v,eröffentl1cht
werden
sollen.
Darüber
hinaus müssen aber
den
Lehrern in
Merkblättern
und Broschür,
en
die wichtigsten Tatsachen
bekannt
gemacht werd.en; es
müßte daran
gedacht werden,
den Schulen AnsCihauungsmaterial, wie Lichtbilder,
graphische Darstellungen, Tabellen usw., leihweise
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 15/24
oder zu bilLigen
Pr
eisen zu überlassen; es wäre
so
.
dar :z.u prüfen, ob
man
nicht einen Teil
der
Lehrer
in
besonderen Kursen -
etwa
an
den
Polizeischulen
- e ingehe nd er üb er die in
F r a ~ e
stehe
nden Pro
.
bleme unterrichten soll. Bei d er politischen
Wich.
tigkeit und
u t u n
des Luftschutzes
würd
e es
wohl zweckmäßig sein, wenn das
den
Schulen zu
überlass ende
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erial von einer
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we
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V o r b r k u n ~ über
die Einfüh.
rung Luftschutzgedanke
ns
in den Unterricht
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einmal
ist
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vornherein ausgeschlossen, daß e
twa besondere
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e
rr
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htsstunden
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wer,den k ö
nn
en. Es kann
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der verschiedenen fä ch er
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an pas.
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ll
en besprochen werd en. W elch e Mög
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sen, daß die nachstehend
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eiten soll. Das ver:
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en angeführten Fragen Stel:
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g dazu nicht in der Lage s ind.
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den
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denen MÖglichkeiten eine Auswahl zu tre
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der richtügen W eise an seine
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anzubringen.
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Vorauss
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ung
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möchte
ich
den
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en dessen, was im
Unt
erricht über den
Luftschutz gesagt werd en kann,
m ö 1 i c h s t
weit
stecken, vor allem die Untel lW eisung ndcht be:
schränken auf eine bloße D arstellunll der T atsachen
des G askri eges,
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Wirkun
gen
und
di e zu ergrci:
f e
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en Abwehrmaßn a
hm
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or
ganisa tonischer
und t echnisch:wissens chaftlicher Hinsicht, sondern
auch das Problem ,des G askrieges
und
des Kri.eges
überha
upt
in die Betr achtung einbeziehen. Die mo
ralische Begründung für die Einführun ll d
es
ziv ilen
Luftschutzes in D eutschland muß geg,eben werd en,
damit d er chüler nicht nur von seiner
o t w
kei t in materieller
Hin
sicht, sondern auch von se i:
ner i
nn
cren Berechti.gu ng z e r u ~ ,is t.
Durch di ese E rweiterung des
Auf
gabenkr eises ist es
möglich, in den meis te n Fächern auf den Luft.
schutzgedanken einzugehen . D en de
uts
chkundli chen
Fäc.hern werde n dabei die allgemeinen, den natu r:
kundlich en
di
e technischen
und
wissenschaftlichen
Fragen zur Bearb eitung zufaUcn.
Ich denk e mir etwa, daß der Lehrer d er G
e .
sc
h i ch t e bei der Behandlung des l t k r i
und der G egenwart auch auf den Luftkrieg zu pre:
chen kommen wird.
Er
wird auf die rechtlichen
Grundl
aden hinweisen di e sich aus den bestehen
den v c h t l i c h n 'Bindungen er wird
erwähnen, daß uns durch den V ersa:i1l er V ertr ag
die weitere A
rus
bi
ldun
.g d er G aswaffe und der
Heeres flu gwaHe
unt
e rsagt is t, daß aber die an:
deren St
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ten bisher trotz mehrfacher Bemühungen ,
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des V ölkerbundes, sich nicht
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ton (1922 )
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(1 929). In t
eressant ist in diesem Z
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Bindungen
einen wirklichen Schutz im Kri egsfall zu se
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glaubt.
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e
ist
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endig hervorzu
heben daß
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dem Pariser Luftfahrt a
bkommen vom
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1. 5.'
1926 ausdrüoklich ane
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en ist, daß
auch D eutschla
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für s einen zivilen Luftschutz Maß
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en darf. Dies
stimmt
üb erein mit
den
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Rot
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Kreu
zes in Brü
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en des Luftangriffs zu tr effen. Es dürfte nah
e.
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und die Id ee des ewigen
Friedens zu besprechen.
Aber noch an ande
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und Deu tschunte
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agen s toßen, die für
die V erb reitun g d
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Luftso
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a an den
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und d er Ba
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des Gaskrieaes im Ra'hmen der
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lgemeinen Ge:
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denk ,en tragen, sie ;u ,e
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den Lruftschutzgedanken verbindet.
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echung des Flu gzeuges a
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ihre Au fgaben,
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ein Bild von der G efahr dieser
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e zu aeben. Bei d er Beh andlung
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chen G ewichts
und
der Diffus ion wird man die
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gase ,e
rwähnen
und die Schül,er d ara
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m machen k önn en, daß sie fast alle sc
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als di e Luft si nd, da'her zu Boden i
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Z eit ,wirksam ha
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kÖnnon. M a ~ wird
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d en Sehüle r.n auch darüber
sprechen könn en, daß diese sogenannt,en Kampfgase
meist Fli.iss iakeiten sind ,die nur zu seilr feinen
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1fen des Senfgases k ann dabei hin,ge w esen
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rkung der G asmaske,
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f ilt ergerä te hand elt , kann b eim Kapdtel
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so rption der Gase erläut ert werd en. A
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den Bau
VO n aasdi cht en l :: e l1ern und bomb ensicheren U nter:
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kann
ebenfalls gelegentlich aufm erksam ge:
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Diens t der U nterweisung über Fragen des
Luft
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zes steHen. Selbstverständlich k ann kein e Rede
davon sein, d
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der Chemieunterrieht e
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für den Lehrer ve
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chen. ' ) , h r ~ n ~ c 1927
1.
Der Ver .
8
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 16/24
Kampfgase ausführl<ich behandelt.
Für
möglich halte
ich jedoch, daß im Chemieunterricht einmal die
verschiedeaen Arten der Kampfgase und einige
wichtig,e Vertreter dieser Gruppen genannt werden,
daß
man
die
Art
ihr er Giftwirkuag bespricht uad
vor allem auf die Möglichkeiten hinweist, wie diese
Wirkungen bekämpft werden können. Dabei wird
man nicht nur ,die direkten Schutzmittel (Salben,
Gegengifte, Saucrstoffapparate, Gasmask,en, Schutz%
kleidung U6W.) nennen, sondern auch auf di e Maß%
nahmen des
praktisch so
wichtigen Kollektivschutzes
eindringHch
aufmerksam
machen. Eine genaucre Be%
sprechung werden natürlich die Kampfgase er%
fahren können, die sow ieso im Chemieun terricht aus
anderen
Gründen
bereits ihr,e Stelle haben. Ich
nenne Chlor, BLausäure, Phos.gen und Kohlen %
monoxyd. Auch auf die Brandsätze der Brandbom%
ben (Phosphor, Thermit usw.) und die zur Verneb%
lung ,geeigneten Stoffe, wie Phosphor, SchwcieL
trioxyd, rauchende Schwefclsäur,e und Zinntetra.
ahlorid, wird man im Un terricht verweisen können.
Von den Gasschut
zmHtdn
wird man neben der
Erzeugung
atembarer
Luft (Sauerstoffgeräte) und
der Absorption der Gase in Schichten von Kohle,
Kieselgur, Bimskies, Torfmull usw. besonders den
chemischen Bindemitteln seine Aufmerksamkeit
schenken: Soda und
Pottasche
gegen saure Gase,
Natriumthi
osulfat ge.gen Chlor , U rotr opin gegen
Phosgen, Chlorkalk gogen Senfgas usw. Es dürfte
sich auch empfehlen, auf die Gefahren hinzuweisen,
die durch V,ergiftung des
Wassers
und der Lebens.
mittel
durch Giftgasc
z.
T.
noch lange nach
dem
Gasangriff bestehen.
In der Bio l og i e und auch in den Lei b es
üb
u n gen kann das Verhalten in den Schutzräu.
mcn im Anschluß an die Behandlung des Atmungs<
prozesses besprochen werden. Auch die Wirkung
der verschiedenen
Gase
auf den m e n s h l ~ h e n r.=Ör.
per
kann
zum
Gegenstand
dcr
Un
tersuchung
ge
macht wcrden. Für den Tu rnuntcrricht ist der Vor.
sch lag gemacht worden, bungen im Durchlaufen
bestimmter Streoken, die aL
<
vergast ang,esehen
werden, zou veranstalten.
Diese Andeutungen mögen genügen. Sic sind nic'ht
erschöpfend, sollen aber wenigstens zeigen, daß der
Unterricht wesentliche M.omen te der Luftschutz%
bewegung in den verschiedensten Fächern zur Dm'.
stellun g bringen kann, ,es muß nur
dem
Lehrcr das
notwendig,e Material an dde I-land gegeben werden,
damit er diese Hinweise wirklich auswerten kann.
Hier lie.gt eine große Aufga be
der
neu zu s h f f n
den Luftschutz.Organisation. In enger Zusammen%
arbeit
mit
ihr wird auch die Schule ihren Teil an
der Aufklärung unseres Volkes über die ,ihm
dro
.
hcnden Gefahren e.ines Luftkriegs übernehmen
können.
Lu lmanäver
und
Lu lschufJübungen
Gas. und
Luftschutzübung
im Dantestad ion zu München
Besproc.hen
von W.
K 0
II
e r
Reg.•C he
mi
erat
1.
Kl.im Bayer.
Staatsm
in
ister
ium des
Inn
ern.
Gas. und
Luftschutzbewegung
.en wird zurzeit, wie im
ganzen übrigen
Europa,
so auch in DeutschIrund,
außer.
of'de ntliche B
eachtun
g gesche
nkt.
1m
wehrlosen Deutsch.
land hat
dies
ganz besondere Berechtigung, und
es ist
so
mit
nur
zu
begrüßen, daß
diese Beweg.ung aus dem
Volk
'e heraus
entstanden
ist,
ein
Beweis
dafür
, d
aß
die
große
Gefa
hr
eines Luftangriffs
heute vo
n
erkannt
wi
rd . Infolge
der Bindungen
durch Versailles
hatt
e das
Reich selbst bis zum
Pariser Luftabkommen
nicht die
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zu f'egeln,
und
so
sind
pri'
vate
Vereinigungen e
nt
s
tan
.
den. die sich di·ese m
anerkennenswerten
Ziele
w.id
men.
Bedauernswertef'weise
birgt
ab
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die
Verschiedenartig
.
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eit
di
eser Bewegung
auch den Keim der
Zersplitte
.
rung und
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nach
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Zeit,
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festen H a,n-d' des
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l, das es unse rem ge.
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Schutze getroffenen
Maßnahmen
zu
betrachten.
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gestalten, da
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verboten
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11. Oktober,
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D
an
te.S ta.
dion eine Übung
veranstaltet,
d'er die Annahnne z'w
gr
und
e lag·, daß
München von
drei feindlichen
Luft.
gesch
wadern
a ngegriffen wÜf'de, die in
Zeitabständcn
Spreng.,
Brand.
und
Gasbomben
2
)
~ u f dic sc
hut
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Stadt
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den
Verlauf
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Der
zwcite
Vorsi
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Landes
'
bürgerrats, Baron
von B e r c h e m,
begrüßte
die zahlreich ersc.hienenen
Zuschauer,
wo ra uf
Oberbürgermeister Dr.
h.
c.
S c h a r,n a g l , der
Protektor
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Vorführung,
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Weise
auf
den Zweck der
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Vo
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das
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e, das
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öchste Interesse
habe, sich
gegen die enorme
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der
Fliegerangriffe zu
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hüt
zen, was keineswegs
Lust
am Kri
egruhre
n
bedeute.
sondern
das
gerade
Gegen
teil.
Diese
Fürsorge sei
aber
an sic h Aufga be des Reichcs, da s 'wohl bald die Führung
dieser Bewegung
übernchmen
werde. Bis d·ahin kön
nt
en
so lche ü bungen nur un z
ur
eichen-d sci n
und
lediglich
den
Gr
und zur A ufklärung d'es
Volkes
üb er die
dro
,
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enden Gefahr
cn legen. loc h
vor Absc
hluß dieser
Rede heult e di,e
Warnsirene
über
den Platz und
kün,
dcte
die
kommende
F
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ege rgefahr.
Nu
·
nmehr wurden
durch
einen
Groß
l
auts
pr
echer
all e zu
treffenden
M.
1ß
,
n.ahmen an.
gekündigt und
ihre Z weckmiißigk
ei
t erk l
ärt.
Ebenso
wurde
durch
den Leiter der
üb
ung.
Haupt
.
mann a. D.
S t a r k, die Zeit z\ ischen , lar m einer.
scits
und Eint reffen der Flugg,
eschwader ande
rer
seits
durch .E rkl iirungen üb er
Luftgdahren.
Kampfgase,
Ver.
halt en bei Gasangriffen USlW ausgefü llt . Er bc tonte hi er .
hei.
das
er s t e Al
armzeic
h
en bedeute
.,Fliegergefa
hr
,
J as
7.
w e ·i
tc Zcichen
.
,Gefahr
vOliiber
).
;\lach einstü ndi gem 'vVorten kam das
erste
Geschw
ader
- 3 ,Flugzeuge -
über das Stadion
geflogen, und gleich ,
zeit ig
wurden
am
Bode
n
verschi edene Bomben
- mal'.
kierte Sprengbomben
-
entzündet.
Das
auf
den
Straße
n
befindliche Publikum war
teilweise beim Sicht:
barwerden
der
Flieg
er entflohen.
teil,weise geblieben
lind
wur
·de
durch
dre
Bomben
teils .,verwund et , teils
..
getötct .
Auch ,ein
Holzhaus
w
urd
e zum
Einstu
rz ge.
bracht.
Nach
kurzer
Zeit
er
schienen zuerst
einige
Frauen, die sich
der Ver
,
wundeten
annahmen,
dann
kam
der Rcttungszug der
Feuerwehr, die in das
eingestürzte
Haus
,cindra ng
und
dcn Verschütteten R
ett
ung ·
brachte.
ebenso
nahte
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ll die freiwilloige R
et tun
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haft
und
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lonne, die die
Verletzten
versorgten.
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nachdem
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vollendet
waren und
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Publikum
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füllte,
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 17/24
w:eder das ..
< - m b c h w a d l r .
wobei Ill;nmehr
..
Brand ,
homben
explodierten. die auch ein H
:lUs
entzündeten
-
dargestellt durch
roten Nebel. Die
Feuerwehr
eilte
mit dem Löschzug herbei , legte vier Schlauchlagen und
löschte das brennende Haus, aus dem Rauchvergiftete
gerettet
wurden . . Das
dritte
und l e t z t ~ Geschwader
warf
..Gasbcmbcn· ').
kenntlIch durch farhlgc Nebel.
0
bei j
edoch der Lautsprecher darauf
hinwies,
daß
im
Ernstfalle
d,ie Gase meist
un sichtbar sind.
Die Be ,
kämpfung
des Gases
und
Rettung
der
Gaskranken
übernahmen
wieder die mit Gasmasken ausgestatteten
Mannschaften
der
Feuel'\wehr, des Roten Kreuzes und
der
fr eiwilli
ge
n Rettungsgesellschaft, wobei di e Gas,
schwaden mit Regenapparaten bekämpft
wurden.
Damit
war
die
eigentliche üb
un g zu
Ende, doch war anschlie
,
ßend
den Zuschauenn d,ie
Mö
g
lichkeit
gegeben. Gas,
schutzgege nstände anzuse hen und
Erklärungen darüb
er
zu hören.
Das
Interesse aller Kreise Münchens
für
diese Gas,
und
Luftschutzübun
g
zeigte bereits der
sta
rke Besuch
des
Dante,S tadions. Neben
dem
Protektor, Oberbür,
ge r'l1l
eiste
r Dr. h. c.
Scharnagl.
waren erschienen:
der
rechtskundige
Bürgermeister Geheimrat Dr. K ü f n e r
der vVchrkreiskommandeur Gene ral von Lee b mit
dem Stadtkommandanten und weit eren Offizsieren
der
Reichswehr, zah
lr
eiche Offiziere und Beamte der Lan,
despolizei und der
Polizeidirektion München,
der Land
,
tagspräsident
S t a n
g ,
Vertreter des
Roten Kreuzes,
der Reichsbahngr
.
uppenverwaltung und
vriele andere.
Es
ist
das
un b
estreitbare Verdienst des
Landesbürger
,
rates
München
, mit dieser übung das
Interesse
ganz
Münchens
für die
Luftschutzbewegung geweckt
zu
haben. Der Leistung des Leiters, Hauptmann a.
D.
Stark, gebührt volle Anerkennung.
Wenn nachstehend einige
Schönheitsfehler
der übung
besprochen
werden, so geschieht dies nricht, um die
Leistung der beteiligten Kreise irgendwie zu verklei ,
nern,
so nd
ern
lediglich ,
um
bei zukünftigen
übungen
Fehlerquellen
mögLichst
auszuschalten:
Das Warnsrignal
kam
für den Luftangriff viel zu f r ü h ,
dl:nn es vcrf loß bis zum Eintreffen des Fluggeschwa ,
del's eine
vo
lle Stunde. Diese vermeidbare \Vrartepause
war
zweifellos
verursacht
.<furch
den an
d'
iesem
Morgen
herrschenden, außerordentlich starken Bodennebel
, d er
dem
Fluggeschwader das
Aufsteigen unmöglich machte.
Im
Ernstfall
i t es
außerordentlich
wichtig, das Alarm,
srignal möglichst s p ä t zu geben, so daß es
eben
noch
möglich ist, alles in Sicherheit zu bringen,
ohne daß.
in
den
Betrieben
viel Arbeitszeit
verlorengeht.
Auch Wird
durch
zu langes Warten nach dem Alarm
die
Nervosi,
tät
der
betroffenen
Einwohnerschaft unnötig
geste igert.
Weiterhin erscheint
es
nicht zweckmäßig,
.,A
larm
,
sig nal u. Signal Gefa
hr vorüber
glei
chartig
zu .geben,
wie es hier durch jew.eils
einen
langgezogenen Si r
enen,
ton
geschah.
Die
Si gnale Fliegera larm und Gefahr
vorüber müssen unbedingt vo l l s t ä n d i g v e r
sc h i e den sein, um beim berhör·en eines Srignals
schwerwiegende Mißverständnisse
zu \'
er meiden
.
Auch
werden
Fliege
ralarme
im
Krie
gs falle
wohl manchmal
öfter am
Tage
erfo
lgen
müssen. wobei eine Verwechse,
lun
g glericher
ignale unvermeidbar
erscheint.
Zweck
,
mäßig
wäre
z. B. als . larmsigna l l a n g g e zog c n e r
S i r e n e n t 0
n,
bei Ge fahr vorbei GI 0 c k e n ,
lii u t e n ). Sehr bewährt hat
sich
der vorzüglich be ,
diente Laut prccher , der das Publikum über alle kom,
menden Ereignisse
un t
erichtete und
ihm
auch
in den
Wartepausen
Aufk lärung
über
viele
wichtige
Fragen
des
Gas ,
und Luftschutz es brachte. Zu
e
mpfehl
en
wäre für die Zukunft, den
über
Gebühr in
Anspruch
genommenen Leiter
bei
Aufklärungsfragen durch
zu,
I) Vgl. S. 91 (Deutsche Luflschulz Liga).
: )
u.
)
Es ersc
h
eint unwahrscheinlich
und
es
dürfe somit
kaum
einem Ernstlalle enlsprechen,
daß
ein Luflangreiler, selbsl
wenn
er
sich über inlerna lionale BinduDlien hinwe
gse
lz l , auf das
gleiche
Ziel
n a
( h B
r a n
cl b
0 m
en (., a s b 0 m en
wirft weil
nämlich di e
onlslehenden Brandherde al. Enlgasungsmittel zu
werlen
sind, die
eofweder
- beim Sprüh
ve
r-fabren - das Gas nicht zur
Erde
g e ~
lange
n
las.en oder
- beim Gasbombenabwurl -
die Ga.schwaden
in die Höhe
Ir
ei ben würden. D.
SchrillI.
) u. ) Vgl.
dagegen
A. Giesler : F l ug m e i d e - und Lu f I -
• c
hu t
z
wa r
n d i e n s I im Auguslhell di ese r Zeitschrift,
gezogcne fachkute
{Arzte. C hcmikcr
usw
.) zu ent.
lasten
.
Was nun
den Gesamteindruck
de r
üb un
g
betrifft.
so
wäre es
natürlich
bei
aller
Anerkennung
des
Ge ,
botenen,
besser
g ~ w e s e
wenn
man der
l11usion
der
Zuschauer {lurch der Wirklichkeit möglichst ~ k o m ,
mende Eindrücke mehr
hatte
entgegenkommen konnen.
Es is t aber selbstverständlich eincr einzelnen Vereini ,
gun g
nicht mö
glich.
eine solche Katastr
o
phe real
d
ar,
zustellen.
ohne Mitwirkung
von
Massenaufgebot an
Polizei
Technischer Nothilfe, Aufführung
'Von
Bauten
usw.
Daher zum
Schlusse
der
\Vunsch : es mö ge
Mün
,
chens
EJinwohnerschaft
bald
Gelegenheit
haben.
eine
großzügig angelegte, durch Zusa;m.menarbeit a\1er . ein ,
sc
hl ägigen Behörden und Verell11gungen ausgef uhrte
Luftsc hutzübung zu sehen.
Die schweizerische Luftschutz.Landeskonferenz am
9. November
1931.
Der Chef
d
es
eidg. Militärdepartements,
Bund
es rat
Mi n
ge r
hat d ~ e Initiativ.e e:griffen, u:rt1 Maß.n
ah
men
zum Schutze der schwelzensehen Zlvllbevolkerung
gegen den chemischen Krie
g zu
~ r e f f e n Das
Departe,
ment hat
die Ein l
adungen zur TeIlnahme an der
La n ,
des k 0 n f c
ren
z a m
9.
N 0 v e
m b
e r 1
93
1 ·
erlassen,
die im ationalratssaale stattfi,
nden
wird
und
für d ~ e
rund
200 Teilnehmer el Wartet werden. Ein
ladun
gen
sind
ergangen an
Vertreter
aller
P a r t e i e ~
der
eidg.
Räte,
an die eidg. Departements, an dIe Verkehrsgese\1.
se
h
aften an den
Verband
der Elektrizitäts, und
Gas.
werke
c1ie kantonalen
Re gie
run
ge n.
an
die
Be
, .
h ö r d e ~
sämtlicher
Städte über 10 000 Einwohner,
an
die
großen
schweizerischen Verbände des
.Handels und
der Industrie,
des
Gewerbes,
der LandIw.Irtsehaft un,d
der
Gewerkschaften. Ferner wurden einge1aden dIe
wissenschaftlichen und humanitären Vereinigungen ,
die froiwilli
ge
n militärischen Organisationen
usw.
Auf
A
nr
egun g des Internationalen
Komitees de
.s
Roten Kreuzes wurde rur das Studium
der
OrganI '
sation des Schutzes d,er schweizerischen Zivilbevölke,
rung gegen den chemischen
Krieg
durch
B
es
chI u ß
des B
und
e s
r a t
e s
vom
1
6.
k
t ob
e r 1 9
28
eine
g e m i s c h
t
e
zen
t r
aLe
Kom
m
i s s i o n be
,
stellt, der Oberstkorpskommandant
Wildbolz
als
Präsi
.
dent vorsteht.
Dic Kommission nahm
ihre
Tätigkeit Anfang 1929
auf
und tagte seither in verschiedenen Sitzungen. En be .
so nderer Ausschuß
w:urde
mit der Ausarbeitung fach.
männiseher
G utacht
en betraut, die
heut.e als
erste
Er,
geb nisse der
Kommissionstäti
g
keit vorliegen.
Im u
gust 1930
unter,
breitete der K o m m ~ s s i o n s p r ä s i .
dent im amen der
Kommission
dem
eidg . Militär ,
departement
einen ersten
BeTricht zu Händen:
~ e s
Bundesrates, d'er üb er di'e Tätigkeit
der
Komm1sslon
Aufschluß
gibt
und
,bestimmte Anträge über das
weitere
Vorgehen auf
diesem wichtigen Gebiete enthält. Dem
Berichte lagen die
fachmännischen Exposcs
be l.
Der Bericht selbst enthält zunächst
eine OrienNerung
ü.ber den gege
nwärtigen
Stand
der.
i n t e r n a t i o n a l ~ n Ver.
e
inbarungen
.bezüglich
der
chemischen Kneg fuhrung .
. nsehließend folgt
eine tudie über
die
Gefahren und
,
vVirkungen
der
chemrischen
Kriegswaffe
sQlwie
über
die schweizerischen
Verhältnissen
entsprechenden not<
wendigen
und möglichen Sch
ut zmaßnah'l1lC?:n,
~ ~ d
en?,
lieh
werden
im
Bericht
konkrete
Vorschlage
uh
er
die
weitere
Behandlung der
Angelegenheit
dargelegt und
he g
ründet.
_\uf Gr und der
ihm
vorgel
egten
Ausarbeitungen dieser
tudienkommission ge langt das eidg. Militärdeparte .
ment zu der überzeugung, daß die heute bestehenden
internationalen A..bkommen k e i 11 e u n be d
in
g t e
i ch e r
h
ei
t
dafür
brieten, daß in -
leider nicht
ausgeschlossenen
-
künftigen
Kriegen
auf
die
An
.
wendung von Giftgasen
als
Kampfmittel verzichtet
wird. Die Seil veiz
würde
ihre Wehrmacht und
ihre
Zivilbevölkerung schlrimmsten Gefahren aussetzen,
wenn sie ·diesen Tatsachen sich
verschließen
wollte.
Daraus
e r g ~
sich für den
Staat
die Pflicht, Maß,
nahmen zu treffen, welche geeignet sind, die Gefahren
de
chemisc
h
en Krieges sowohl von der Annee
als
89
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 18/24
auch von dcr Ziv ilb evö lker ung abzuwenden. E ine Miß,
achtung dieser Gefahr en würde eine bedenkliche
Schrwächung der Widerstandskraft un se res Lru
nd
es auf
d·em Ge biete der Landes·verteidigung bedeut en und
die
Versuchung
kriegf'ühr.e
nd
e r Nac
hbar
s taaten. diese
Schwäche ausz
unüt
zen und einen iiber raschend en
Durchstoß durch
die Schweiz zu erZlwingen, wäre groß.
Im
,gleichen Maße, wie es un s gelingt, o·egen di e Ge,
fahren ,des
chemischen
Krieges
vorsorgliche Maßnahmen
zu
treffen
, wird die Invasionsgefahr
z u r ü c k ~ e h e n
und
die Wahrscheinlichkeit der Achtung vor un se rer Ne u,
tralität durch unse re Nachbarstaaten zun ehm en. Die
Abwehrmaßnahm
en gegen die
Wirkung der Giftgase
bedeuten somit einen wichtigen Bestandtei l unserer
La ndesverteid igung.
In der Einlad ung des eidg. Militärdepartemcnts wer,
den die Mög li chkeitcn eines aktiven und passivcn
Schutz·es erwähnt .
Der ak t i v e Schu tz (durch Kampfflugzeuge, Ab,
wehrwaffen usw.) ist vorwiegend Sache der Armce.
Immerhin ist dic Mög li
chkeit nicht
ausgeschlossen,
daß
grö
ßere
Agglomerationen und
staat li
che oder pri
vate
lebensWlichtigc Anstalten auch aus eige
ner Init
ia tive
gee ignete A,bwehrm
aßnahmen
ins A uge fassen.
Z U11 pas s i v e n Schutz gehören :
1.
Weitgehende A ufklär
un
g der Bevö lkerung üb er Art
und Maß
der
Gasgefährdung und
bezügliche
Schut
z,
maßnahmen mit dem Zwecke. dem
Ausbr
uch
einer
Panik
vorzubeugen.
. 2. Organisation eines Tachricht.en , und Alarmdrenstes,
w.e
lcher rasches Melden drohe.nder
Ge
fahr und so '
fortig'es Inakti ontret
en
der vorber
eitete
n Schutzmaß,
nahmen gewährl eistet.
3.
Bezeichnung von zahlr eic hen dezentralisierten be,
helfsmäßig hergerichte t.en Schutzrä1.lJll1en (Keller usw .) .
in welche -die Bevölkerung bei
Gasa
larm sich zu be,
geben
hat.
4. Vorbereitungen poli zeilicher und feuer wehrteeh ,
ni
scher Natur .
5. Sanitäre Maßn a
hm
en zur schn e
l .
en Bergung
und
Hilfeleistung
Gasverletzter und Entgiftung gasver,
se ucht er Zonen.
A n all diesen Vorbereitungen werden
d-ie a n t o n ~ und
Kommunalbehörd·en sowi·e private Organisationen aller
Art
auf Grund e
inh
ei tlicher Wegleitungen zweck ,
ent spreche nd beteiligt; es is t zu trachten, die finan ,
Zl
iell en An ford erungen im
Rahm
en
d.es Erträglichen zu
halt e
n.
E in e beim Schweizerischen Roten Kreuz auf Ko sten
des Bundes einzurichtende StudiensteIle soll die
nötigen t echni schen
und
organisatorischen
Grundlagen
sc haffen und zu
jeder Auskunft
zur Verfügung stehen.
An der
Konferenz am 9.
ovem
her sollen folge:1de
Vo r t räge gehalt en
werden:
1
Politische und juris
oischc
Betrachtungen (Minister
Dinichert). 2. Die Stellung des Roten Kr euzes
(Rot
,
k reuz,
Chefa
r·zt Dr.
Sutter). 3.
Di e A ufgrube der sc hwei ,
zer ischen
wissenschaftlichen
Kreise (Prof. Dr. Dufour) .
4. Die
militäl"ische
La
ge (Oberst
i.
G . Bandi , Sektions,
chef d'
er
Generalstabs ab tei lun g). 5. Di c techni sche
Lage (Obcrs't Fierz, Chef der kriegstechnischen Ab tei ,
lung). 6. Sanritäre Maßnahm.en
(Oberfeldarzt
Oberst
Hauser). 7. Allgeme·iner Orgal1'isationsplan (Kommis,
sions priis:ident Obel Stkorpskommandant Wildbolz).
Bund·
esrat
Minger eröffnet die
Konfer
,enz am 9.
Nove
m,
her persönlich . (Baseier National ,Z e itung
vom
30. 9. 3r1.)
G leichzeritig meldet die "R e v u e
In
t e rn a t 'i
0
n a l e
dei a C r 0 i x R 0 u
ge
,r . 1
54 (Oktoberheft),
daß
s ich am 10 . Jun:i di e Schweizer Luftsc
hu t
z Liga
unter
dem
Titel
A
s ,s
0
c i a t i
0
n p
0
u r a
pro
t e c t
ion
d es pop u I a t r
0
n s ci v i I ·e s
co
n t r e la g u er r c
e h i mi q u
e
gebiJ,de t
ha t
. S:ie hat sich fol gend e
Auf,
gaben gest,eIlt: 1. S
tudium der Fragen
des chemischcn
Krieges und sei ner M'ittel (V
erö ff
e
ntlichun
gen, Labora ,
tor.iumsversuche
und
andrer.e
technische
A rb eiten) .
2. Abwehrkampf durch materielle, juristische und mo ,
rali sche Propaganda. 3. Schutz der Zivilbevölkerun g
mit allen technisc hen Mitteln .
9
asgefahren
des fägli hen Lebens
Die L i e g
ni
t z e r Tag es p
r es
s e vom 12. Oktober
berichtet
ü.ber einen A m mon i a
kau
s b ru c h in einer
Liegnitzer K
ondito
rei in
der Go
ldberge r St raße infolge
einer
defektcn
Kältemaschine. Das
Ammo
ni akgas ver,
breitete
sich schnell im ganzen Hause, Gäste
und Per
,
so nal flüchteten, einige Angeste llt e
wären
beinahe er,
st ic
kt
, bis s ie sc hließlich durch e
in
en Nota usgang da s
Freie erre ichen konnten. A
uch
auf der Straße wurde
von
den Passanten
starker
Ammoniakge ruch wahr
,
gc nommen .
Die
alarmierte Feuerwehr holte die im
Hausc wohn cnden, durch das
Gas
bcdrohten Micter im
dritten
Stockwerk durch die Fenster mittels einer
mechanischen Leiter heraus. Ein'ige
Personen
waren
bereits bewußtlos. im ganzen
mußten
sieben
Gasver
,
gifte te ins
Krankcnhaus
gebrac
ht
werden.
Das K ö I n e r Tag e b I a t t
vom
6.
Okt.
en t hält
einen
Bcricht
üb er einen Sc h i f f s b r a n d auf dem &hein.
Am 5. Oktobcr brach auf einem Lastkahn , dc ssen
Ladung aus öl und J..:.opra .bestand, ein
Brand
aus.
Dcr
Schleppzug lcgtc sofort an und alarmierte die
Ehrcnbreitsteiner Feuerwe hr. die am schne llsten er,
rcichbar war. Da es unmöglich war, an den Brand ,
herd ohne
Gasa
usrüs t ung
heranzukommen
,
mußte
der
J.,:.ahn
an
da s
Koblenzer Mose
lu fer
geschleppt werden
.
wo die Koblenzer Feuerwehr, mit
Gasmasken
aus,
) e rüstet, das Fcuer bekämpfcn und wenigstens den
) rüßtcn Tei1
der Ladung
retten
konnte
Die "R h
e in
'i s
e h
Wes t f ä I i s e h e Z e
t un
g"
in Es se n vom
26.
September bringt ebenfalls e inen
Bericht
üb er ein G r oß f e u e
r u
f ·e i n e m
Sc
h i f
f.
A uf dem Dampfer ,.Neumark der Hapag war am
26. Septemb er im Hamburger Hafen ei n Großfe uer aus,
gebrochen, das sic h mit großer Schnelligkeit ausb reitetc.
Die Feuerwehr , die mit fünf Zügen und Löschbooten
crsc
hi
en,
konnt
e in kurzer Zeit den Brand loka li sierell.
Der
Dampfer
Ne um ark " h
at
te .am 25. und 26. Sep '
tember
zum
Zweck der
U ngezieferv er
ti l
gung unter
BI
a u s ä ur e ges tanden. Die Löscha
rb
eit en
waren
erheblich erschwert, weil die Gasschrwaden, die
durch das Schiff s
trömt
en, es zuers t
unm
öglich mach,
ten. mit Rauchschu tzge rä ten in das Innere des Schiffes
einzudringe n. (Blau säur efeste Einsatztypen waren
augenscheinHch
ni
cht vorhanden. Die Schrift .)
Ober ei n Feuer im Gaswerk West in Fra n k f u t
a.
M.
bericht ete das Stadtblatt der F r a n k f u r t e r
Z c i
t un
g" vom 26 . September. Am 25.
September
a·bend s ent zünd
ete
sich in den
Lagerräumen
neben den
Reinigungsanlagen des
Werkes
eine erhebliche Menge
Filtriererde, die zur R egene
ration
lage
rt e
.
und
'War bald
in blaue
Sc
h
we
f e l f I a m m e n .ge
hüllt
. Di·e Feuer ,
wehr konntc untcr dcm Sc hutz ihrer Gasmasken den
brennenden Sc hwefel mit Spaten umschaufein und das
Feuer in mehrs tündiger Arbe it schließHch ersticken.
es.
A us H a m
bur
g
wird
uns ü.ber .d e n G
ass
c
hu t
z
i n S i e 1a n l ag e n folgendes geschrieben :
Die Arbeit in den Sielanlagen der Städte ve rlangt
Sicherh eitsrnaßn a
hm
en gegen alle Gase,
wie
Chlor,
Schw efeLwasserst off,
Methan
, Benzol, K ohl enoxyd und
J :
ohlensäur e. Daß man sich dieser
Maßnahmen
in
Hambur
g
mit
großer
Sorgfa
lt a
nnimmt
, beweist di e
Tatsac
he, daß sich im
Harn
,b u r ger
Sie
I b e
t r i
e b
seit
Jahren Unfälle und Expl os ion en, wie s ie in an ,
deren Städten häufi g vorkommen. nicht ereignet haben .
Die U nfallve rhütun gsma ßnaJlmell' beginn e·n
hi
er
gleich an der Gefahr enqu ell e.
Die
A bw iisser der ve r ,
sc
hi
edensten
Industrien
werd·en in
Zusammenarbeit
mit dem
Hamburger
H)"gienischen Staatsinstitut
hiiufig untersucht , und es wurde
u.
a.
erre
icht,
daß
di e
früher oft vorkommend
en
sehr
-hoh
en
Temperaturen
(bis zu 70°) auf die polhzeilich vorgeschriebene
Höchst
,
temperatur
von 37
° gesenkt wurden. Auch doas
Ab
,
la ssen
von öl und
Säur·ell'
in
Siele
und
die Schwefel ,
wasserstoffentwicklung d'Urch die
Abwässer
von Leder,
f.abriken konnten wesentlich herabgemindert
werden.
- In den Letzten Jahren wurden die S c hu t z ,
e i n r i c h t u ng en für das Be t r i e b sp e r s o n a l
ausgebaut. Es
darf
kein E-inst-eig·eschacht be ,
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 19/24
stiegen werden, ohne
daß vorher
eine
brennend
e
Sicherheitslampe h e r ~ b l a s s e n wird, um das
Vor,
h.and·ensein von
Ga
'sen zun ächst zu
kontrollieren
. Die
Lampen
sind
mit
einem
Wink
elspiegel versehen, in
dem man von oben erkennen kann,
wie sich die
Flamme der Lampe
verhält
.
Mit einem
V
ulk
a
11 ,
G a s
a n z e i
g e r der jedem
Sielbe z
irk zur Verfügung
steht,
kann
dann
der Gehalt der Luft an schädlichen
Gasen und
der
Charakter
der
Gase
festgestellt wer ,
den. Z.ur Feststellung vo n Schwefelwasserstoff we
rden
Streifen von Bleiaeetatpapier,
die sich
je nach dem
Grad
des
Gasgehalt
es ,
braun
is
schwarz
färb en,
nicht
nur
,bei Beg
inn der
A
rbeit
,
so ndern währ
e
nd ihrer
ga
nzen Dau
er b
eo
bacht
et, .weil die
Geruchsempfindlich
,
ke
it gegen Schwefelwasserstoff
allmählich
durch
dic
Gewöhnung
nachläß t.
Zum Absaugen
gefährlicher
Gas
,
bildun
g wird ei n
Ger
I ac h , K a n
a le
n t g a s e r an ,
gewen det,
der
auß
erdem ,"
om
Hamburger
Sielwesen
noch so um
ge
baut worden
ist,
daß
auch
Frischluft
in
die Siele hineinge
drückt werden kann
,
wenn
sie be,
ga
ngen
we
rd
en sollen.
Der Kanalentgase
r ist in
Ham
,
burg
der
Mittelptlnkt einer G a s
s c
hu t
z k
0
I
on
n e
geworden, die s tändi g an eine r
zent
ralen Stelle in Be,
reitschaft
ge
halt
en wird. Als zuver läss·iger A t e m ,
sc hu t
z gegen die Kanalgase steh en
dem Betriebs
,
per
so
nal
Sa
u
e r
s t 0 f f ge r ä t e zur
Verfügung. G a s
m a s k e n
könn en nur dann
als
sicherer Schutz
angesehen werden
,
wenn man
die im
Kanal vorhand
e
r.
c
Gasa
rt
kennt und danach da
s
entsprechende Filter
wählen kann. Durch
die
l( ana
le
nt
gaser
wird
j
edoch
die
Gasgefahr
in
den
meis ten Fällen beseitigt. Während
des Begehens
der
Siele
werden
stets mind estens zwei
Schächte
offen gehalt en ,
um
die
Lüftung
zu erleich,
terno Die
Entfernungen
zwisc
hen den Schächten
sind
durch Einbau
neu er
chächte wesentlich verringert
worden,
sie
betragen je
nach
Größe der
iele
4
bis
60 Meter.
Weiter
e
Entfernungen
als
OO
Meter
komm en
nur noch in
den
großen
Stammsielen
vor, die ,genügend
Frischluft haben. In die
sen
ielen sind
außerdem
zwischen
den Einsteigeschächten
noch zahlreiche Luft ,
schächte
eingebaut.
Neben
den
Sicherheitseinrichtun
,
gen ist
auch dafür
Sorge
get
ragen,
daß
die
Sielarbeiter
gee ig
net
e
Arb
ei
tskleidun
g
und Ausrüstung erhalten.
Außerdem
werd en ihnen bei
Arbeiten
in·
stärker
ge,
füllten Siel
en
Anzüge
aus G
ummistoff
zur
Verfü
gung
geste llt. die in ihr em Ausse
hen den Taucheranzü
gen
ii hnl ic h sind und einen zuverlässigen Schutz ,gegen
Durchfeuchtun
g bieten . 01'. W . O.
eutsche Lufischu
f
Liga
Hauptträger der
Luftschutzar
,beit müssc n die großen
Städte
sein, weil sie die
Haupt
ang
riffspunkt
e etwaiger
Luftüberfälle
darstellen
dürften
. Des h.alb
muß
die
zivile
Luftschutz
Ibewegung
den kommunalen Luft
,
schut-zver.einigungen
Zubringerdienste leisten und so
zugeschnitten: se in. daß die
zi
vile
Luftsc
hut
Z
bewegung
die
kommunal
en
Maßnahmen
organisch ergänzt. Das
P r ä s i d i u m
d e r D ,
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bildet worden
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wodurch
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Dr. A d e
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a u e r Köln
,
o.berhürgenneister
Dr.
B r
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Essen,
überbürgerm
eister B rau e r . Altona,
Reichsminister a. D. G i es b e r t s, B,erHn.
überbürgermeister
Dr
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rd e ie r
Leipz ig.
R.eichsminister a. D .
Dr
. G
r ad
n aue r Berlin,
Oberbürgermeist
e r Dr .
Ja
r l
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D:uisburg,
Ob-erbürgermeister
Dr
. K ü 1z,
Dresden
,
überbürgerm
e
ister Dr. Lo h
m e y .e
r Königsberg,
überbürgermeister Dr
.
S a h
m,
Berlin,
überbürge
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ister Dr
.
Sc
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ag I, München
,
Reichsminis ter a. D. v o n Sc h I i e b e n Berlin.
Die
Geschäfte
des 0 i r e k to r i um s führen d
ie
He r ,
ren Dr. R ü h I e
vo
n L 'i 1i e n s t e r n
und
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Geis l e r .
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Luftschutz
,
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nisa
tionen
s
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ges chl ossen d
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sc
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Luft ,
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der Deutschen
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ge
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er Landesabteilung Ba
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aus
den
Herren Dr. W.illy o..
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r m a n n ,
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r c h e m und
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rsi tä ts ,
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of.essor
Dr.
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b e l e.
Land
esl
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ist Haupt,
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a. D. S t a r k. Der La
ndesleitun
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steht ein Sach,
verständigenausschuß mit den hervorragendsten baye
,
rischen Sachverständigen
für
Luft
sc
hu t
zfragen zur Seite.
Die
Gesc
häft
sste
lle
befindet
sich in M ü n c h e n 2 M,
Sendl'ing,er Straße 55.
ferncr
hat sich
die L u f t sc
hu t
za r bei t s g e m e in ,
sc
h a f t s t p r e u ß e
n
unter
Führung
des
verdien,
ten Vorkämpfers
der
Luftschutzbewegung,
des
Herrn
Brandob
eri nge
nieur
R um p f,
der Deutschen Luft
,
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angeschlossen.
In überschlesien
hat
der
Pr ofessor
an
der
Technischen
Hochschule Bresla
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Herr
Dr
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Hans
W,
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I t e r s d
0
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Direktor der
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und
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und Hindenburg
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der Deutschen Luft
,
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en zu
können.
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g r u p p e n ,im
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mit
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unseres Wis
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der Herren
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und
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der
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Alfred Müller von den
Dr
äge
rwerken
in Lübeck. Er
9
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 20/24
vers t
and
es ausgez,
eichnet.
an der
Hand
eines g
roßen
Bildmaterials und
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eisung aller
Arten
von
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den Teilne
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der Gasschutzgeräte
und ihre ve rsc
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unterstützte.
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in kleinen
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Teilnehmer
Gelegenheit
gegeben, in
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die
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und
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und
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zum üben
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und
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und
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mit behelfs.
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Kahn) zu
erwähnen.
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des
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Roten
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N I
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und
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s
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neues Ho c
'hleistungsfilter.
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e
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äger mit D egea.HochleistungsMlter
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Z.wischenstück)
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eine
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aus leichtem Stoff
mit dem
üblichen
genormten
Ein.
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einem
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s.
9
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und Nebelstoffc
versehen
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Auf
diese Weise
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,
land
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die
Zwecke
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sc
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einem F1lter
ausgestattet
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den, das
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Ansprüchen
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cn
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eile
einer
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ll
gemein s
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s
anerkannt worden
sind,
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g vielfach
das
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roße Bedenken
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daß
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Halt
,
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von
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sich
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wo
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weniger darum hand
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darum., für den Ern
stfa
ll einer Katastrophe
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ößere Bestände
auf Lag'er lege n zu müssen. Auf
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und
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Aufbewahrung
also kein
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.
(Drägerwer
k .)
Verschiedenes
Hochtouristik
und freitragbare Sauerstoffgeräte
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u e r s t 0 f f ,
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Bergsteiger
befä
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ngen, bilde
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rörterun
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Versammlun
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logischen
Gese
lls
chaft
in Oxford. Die Ansicht des
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daß
die
Hauptschwieri
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Bezwingung des h
öc hs t
en- Berges der
Erde behoben
werde, wenn die
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führten Sa
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in der V ersa
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Widers
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N. Odell
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die
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vom
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ahre
1924
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'Wir
konnten
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daß
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anz und gar nicht
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von
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Wohltaten verspürten,
deren sich
frühere Ex,
ped iti onen erfreut haben so llen, und die a
uch
un s nach
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hätten
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werden
müsse
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D
er
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er dritt
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itio
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llstän
dig ohn e ,
Sauerstoffapparate aus
geführt. Ich
se
lbst stieg bei ei
ner Ge
lege
nheit bis
z
ur
H öhe
von
7700
M
etern
auf,
und
zwar
unt
er völligem V erz
icht
auf die Sauerstoffa
tmun
g. B
ei
m n
äc
hst
en
AuJsti
eg nahm
ich den Sauerstoffa
ppar
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mit
, um ihn
auszuprobieren
u
nd
zu
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hen, ob
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aber,
daß
ich bei
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künstlichen Sauerstoffatmung
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ha tte als bei der natürlichen
Luftatmun g.
Als wir zu,
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festigt , daß bei ru
künfti
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Expeditionen
Sauers toff,
apparate nur
für die Bezwi ngung d
er
le
tzten Strecke
von wenigen
hundert
Mete
rn Höhe
erfoTderlich seien.
(
.
Berlin er Börsenzeitung
vo
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2. 11.
31.)
Be'hördliche Schließung der
Giftgasfabrik
Engis .
Aus
Brü ssel
meldet
die "N a t ion ,e I g e"
vom
3. 11.
1931,
daß
die
ch
emi sche
Fabrik
in Engis (
Provinz
Lüttich) auf Grund
g,e
rkhtlicher
Entscheidung
am
10.
November
endgültig
geschlossen wird.
Die Abgase
diese r
Fabrik waren bekanntlich
die
Ursache
des
Gift
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gas unglücks im
Maa
stal
e.
Polnische Liga für
Luft.
und
Gasabwehr.
Na c
h neuerer Feshstellung ·d
er "Polska Zbrojna" ver,
fügt die
poln
ische
Luft
,
und Gasabwehrlig
,a ,üb
er
608885 Mitglieder,
verteilt
übe r 22
Wo
i.woMchafts ,
und 320
Kr
eiskollllitees,
mit
6779
Orts
g
ruppen
.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 21/24
Die französische
Lu/lschuiJbewegung
Die französische
Luftverteidi
gungsliga (La
Defense
Aerienne)
verbreitet
Flugblätter
zu
Propagandazwecken
.
Der
Inhalt des
einen
lautet:
"Die Luftverteidigung
·
bedarf von
allen
Problemen.
die
die
Landesverteidigung
stellt",
am meisten
der Unter,
stützung durch private Initiative Sie ist am engsten
mit
der
Friedensliebe
eines Landes verb
unden, ist
aber
von allen
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dasjenige, dessen Lösung in
Frankreich
am wenigsten gefördert
worden
ist."
schützen, w.enn nicht alle Schichten der Bevölkerung
mit Hingabe und Verständnis ber
ei ts
heute
daran
mit,
arbeiten, einen
solchen
Schutz vorzubereiten."
"Wer
den Himmel über Frankreich
verteidigt
sehen
will,
wer einen
Krieg
verhüten
will, der
Greisen.
Frauen
und Kindern
die gleichen Gef.ahren bringen
würde
wie dem
kämpfenden
Heer,
wer
den
friedlichen
Aufstieg
Frankreichs
will,
werde unver
züglich Mitglied
der Luftverteidigungsliga " -
L DEfEnSE ERIEnnE
BULLETIN D'ADHESION
A
SSOCIATIO
N OE PR
OPAG
A NOE
PQUR LA
PROTECTION OE LA PO PU LAT ION
l
bl
. , Place de I'Alma (16
e
)
E
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hui
ce bulletin ci votre nom,
ou
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PASSY
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TELEPHONE
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J e souss;gne, decJare adh
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a
11 LA
DEFENSE
AERIENNE"
en quaJHe de
COMITE DE PATRONAGE
MM
. d'ArloD,.al ,
Prof
elleur Baltbuard,
J . Bardou., B.
Bertb
elemy,
Profunur Cal.elle
,
Doc:teur
Cbarcot,
Georie
.- Claude
,
A.
Lallemaud,
Leplae,
A. Llelle, E. Ple
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, G.
Risler
, M.mb . .
J f[ sfl'uf; J .
de
Ca.tella.e,
Seaat
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Profelleur J .·L. Faure, Profelle ur J .
Leclerc
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Mille, G.
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Membre adherent, cotisati
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Membre t itulai
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Membre fonda teur
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C i=joinf Je m on fa n f de m a cofisa fion
cl Dom.s
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Mmes
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Manal, E.
Pdlluot
, L.
Pommery
, L.
Vlellard
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Nom et prenoms :
Profession Oll titres :
C ONSEILS D'ADMINISTRATION
P , lsIJ.
t , ADdr' MlcbeUn.
Vlco - PrlsIJ.
f
ADdre CarUer, Plane
Foarafer,
Lleutaaant-ColoD.1 d . Ja Rocque.
Trlso
rl . ,
F. Bo,.erat
.
Adre
sse :
. .........................
...... Je
. . . . .... .
. ......
193 . .
Compte
Chequa Po.tal pro
v
l.olra
,
Paris
899-85
D'Aublll.y
,
G6dral
BalloDrI
General
Borte,
Gedral
Boueabellle,
Doctear
FUDck
Br.Dtano,
Pono
df Borllo.
Pour
les differents membres, les
cot
i-
sations
peu
v
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etre
payees une fo
is
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toutes dans les conditions ci-apres :
(Sign.ture)
Membre adberent . 150 fr ' l L • • . ,. .
, ..
1 J '
u .
Membre titulaire. . 250 f J CIS cutIsaiions
r . nn, I, I / I r Je
Membre fondateur. 500
fr.
,.mb . d
vi .
ßeitrittsformular der fran zösischen Luftve
rt
eidigungs
li
ga
"Die
Luft'Verteidigungsliga will die 1 otwend·igkeit der
Luftverteidig
ung beweisen
und
den Sinn der
Jugend
für die Luftfahrt wecken. Sie will das Wis en um den
Wert der wichtigen engeren Verbindung zwischen
Heima
t und Kol
onien
im
Volke vertiefen und
ferner
zeigen, daß eine Luft m
ac
ht im Augenblick de r Gefahr
nur aus der Umwandlu ng einer in voller wiss·enschaft,
licher und
wirtschaftlicher
En
1
wicklung begriffenen
Luftfahrtindustrie zu Kriegszwecken geschaffen
werden
kann.
Die
Luftv.
erteidig
ungsLiga will
das Interesse
der
Al lgemeinheit ins Leben rufen und organisieren, weil
es den Behörden niemals ge lingen wird, Städte und
Pro,
dukt ionsstätten des Landes gegen Luftangriffe zu
us d·er Fülle der französischen
Presse timm
en der
letzten
Zeit über
die B e d e u tun g des L .u f t •
s c hu t z e s für r a nk r e ·ich seien nachstehende
charakteristische
Auszüge wiedergegeben .
Der
"T
e m p
s" vom
13
8
1931
zunächst stellt
nach,
folgende interessante Betrachtungen an :
Bei den Fortschritten, die der Luftverkehr
genommen
hat,
wird
'
man
sich en-dlich .bei
uns
der zunehmenden
Gefahr
bewußt,
den der
Rückstand
unserer
Luftverteidi
,
gung bedeu
tet. Ma
n
muß
alle Vorkehrungen
treffen
.
um
im gegebenen
Falle den
Angriffen
zu begegnen.
und andere Stellen haben
sich
mit
mehr
Eifer
dieser
Sache angenommen als wir selbst. Nicht wir haben
93
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 22/24
diese Behau
pt
unge n aufges t,ellt, sond e
rn
vo r ein iger
Ze it hat der O berste Ve rt eidigun gsrat ei nen Umriß
hier über ,gezeichn et und die anzuwe nd end en Maß,
nahm en vo r A ugen ge führt . Ta tsächlich ist es gut.
sich da ran zu e
rinn
ern , daß
ve
rschiede ne Kommi ssionen
eingesetzt wo rd en s ind , di e bea uftrag t wurden, die
Sc hut
7)
mi
tt
el ins '
We
rk zu se tze n oder bei ihrer Aus,
nut zun g 7 U helfe n : eine höhere Komm i
ssio
n. d ie
im
Inn enminist,e
rium
ihr en Sit z hat , fe
rn
er Kommi ss ionen
i
nn
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s
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er Le itung und
Vor
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en, endli ch in den großen Stä
dt
en städ,
tisc
he Kommi ssionen.
Diese Bas is der
Or
ga
ni
sa ti on lä
ßt
sich natürli ch nic
ht
de nk en ohn e ei n vo llk om menes Ha nd , in?H and ,Ge hen
mit der A rm ee, welche die Mittel
und
die nöt ige
Aut orität ,besi tzt . A ber eine dera
rt i
ge M ita rb eit.
we lche jede U
nt
erordnun g eine r Behö rd e
un t
er die
and ere ausschließt , ha t auge nsc heinli ch nicht dazu
he
ige
tr a
ge n, di e erford erli che und so w
ün
schenswe
rt
e
Ve
rstä
ndi
gun g her.beizuführ.en. Ebenso haben sich
au
ße
rord entli ch be dauerliche Ve rzögerungen in der
O rganisati on herau
sges
tellt ,
und
es is t n
oc
h se
hr
wen
ig
die
Rede d
avo
n. d iese ern stli ch ins Au
g.c
ge faßt cn
Ma
ßnahm en zu
ve
rwirkli chen. Ta tsächli ch sc hlief die
O rga nisati on, wä hr end E n g 1a n d mit se inen
Fre
i,
wil)l ge n eine Organisa tion aufzog, während I t a l i c n . das
in a llen D ingen an der Spitze stehen will. wirkli che
L
uft
ve
rt
ei
d
ig
ung ta
tkr
·äft
ig
ins Leben ri ef.
"'Vi r sind also tatsächlich s tehengeblieben, s ta tt aufzu,
ha uen, ode r sc hlafen,
wä
hre nd un se re
Na c
hb arn
anbeiten ; das s te
ht
fes t. Un·d ebenso muß man die
Ve rk ennung der Luftge fahr begreifen und den Mangel
an gegense iti
ge
m gut en Einve rn ehme n z,wi schen Zivil
u
nd
Militär ·e
rk
e
nn
en. V on der
Ge
fa
hr
hat man nic
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reden
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llen. wohl um das
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lk nicht zu ersc
hr
eck en.
u
nd
den .Mangel an Einv,e
rn
chm en
wür
,dc di e
Ze
it
schon beseiti gen. Di es all es is t . offen gesagt. nicht
se hr b eruhi g.end '. vo r all em. wo das Pa rlame
nt
letzt es
400 Milfionen zur Luft
ve
rt eidigung b ewilligt ha t,
dIe man doch
so
gut wi e möglich anl egen
müßt
e.
A ll e diejenige n. di e eine Lös un g di eser bre nn end en
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Gene
rals
e t
a i n z·um
Ge
nera
li
ns pe
kt
eur der
Luft
abwe
hr
zu ,
ges
timmt
in der Erwa rtun
g.
daß ihm se in Ansehen und
se ine große A
ut
o
ri t
ät viel bei Ziv il , und Milit ä
rb
ehö l
den
nü t
zen würd e. Seine A
rb
eit h
at
ni c
ht
auf sich
wa rt en lassen. und man ha t von T ag zu Tag die Reise n
des Marschalls ve rf olgen könn en, der vo n Stadt zu
Stadt zog, um sich zu unterr icht en, .beizupfl ich
te
n, wo
be
reit s etwas geschehen wa r, um zu beraten und all es
in um die Ve rständi gun g zu bewirken, bis ,
her 111 VIelen Ort en fehlte. W ir er
wii
hn en noch da ß in
demselben Sinn
e,
aber mit
ei
nem a
nd
eren Pl a'n H e
rr
M. G u i c h a r d, Städt ischer Po li z·eidirekt or der
Regie
run
g bea uf t rag t wurd e, d
ie
Leitung pass iven
Sc
hu t
zorga nisa t ionen für den Parise r Bezi
rk
zu üb er,
ne hm en.
Es
schei
nt
demn ach. a ls ob man dies mal et w
as
..
ges ta rt et hat
und
damit ein e Klippe umsc hi fft wä re.
Di
e
Or
gani
sa t
ion. d ie man in
Ga
ng
brin
gen will , i
st
ziemlich kompli zie rt , denn es kommt darauf an, di e
a
kti
,ven und pass iven Mittel in einer A
kti
on zu
ve
r,
ei nige n. Was denk en die Spezia lis ten der
Luft
ve r
te
id i,
gung bei d iesen Wo rte n? Es is t
nü t
zli ch, darauf ge,
na uer e
in
zugehen.
Nac
hdem man je nac h Wi cht ig keit
di e Punkte und
Ze
ntren, die zu sc hü tzen
sin
d,
ei
nge teilt
ha t , bes t,ehen di e pass iven Schut zmaßn ahm en da rin,
Vorso
rge fiir di e
Or
ga nisa tion der
Hilf
eleis tungen zu
t reffen und s·ie der Bevölkerun g
nut Zlbar
zu mac hen.
E
nt
giftungs
trupp
s bereit zuste ll en.
Ga s
masken und
Schu tza nzüge be reit zulegen
und
ein Ne t z vo n 'Vaehen
ei nzuri ch te n, die beim ersten Alarm ga nz sicher funk ,
t ionieren. Mi t di eser sozusagen ,.
in t
ern en Alar mb ereit,
schaft müssen die ak t i v e n Mi tt.el gegen die fei nd ,
li
chen F
li
ege r, die
in
der
Bildun
g eines
Ne
tzes
vo
n
mobil en Batt erien, M.a sc hin en
gewe
hr en und Schein ,
we rfe rn bes t,ehen und für die wi chti gsten Schu tzgebiete
bestimmt sind , H a
nd
in Ha
nd
' gehen. Man ve rsteht
ohn e Mühe bei der
Za
hl der A nlagen und großen A n,
h
ii
ufun gen, die
in kür
zes ter
Zeit vo
n ,de n Lu fta ngreife
rn
er r
eicht
werden kön nen, die Masse an Ma t er ial, d ie die
Einr ic
htun
g der
Ve rt
eidi gun g erfor d
ert und
die A us,
sc hüttun g des
Kr
edi tes vo n 400 Milli onen sei tens der
9
Regie
run g. Un
d das ist noc h nicht a
ll
es . Ma n muß.
um das Material in Ordnung zu halt en. üb er e in aus,
ge
bildetes und ständig.es
Pe
rso nal ve rfü ge n kön.nen,
ebenso wi e man das Perso nal als W achtp osten br aucht .
A ll e diese Ta tsachen s ind' zur S
tund
e wegen des
noch
un genauen O rga nisa tionsplanes
nur
sc hw er zu prä ,
zis i
ere
n.
Ge
neral i
es se
i , der
Ge
neralin spekt e
ur
der Fli ege r, gla
ub t
, daß d ie Zahl des aktiven und
pass iven Perso nals der
Orga
nisa t ion et wa 140000 be ,
t rage n
müßt e.
Vom milit.ä rischen Gesi
cht
spunk t aus
g
ibt
es da noch ein wichtiges Pr oblem zu löse
n,
denn
die Bedie
nun
g der Kanonen. M
asc
hin enge wehr e und
Scheinw erfer
se
tzt e
in
gesc
hult
es
Pe
r
son
al
vo
raus. Es
wird scl1\ver se in, hierfür auf unse re schon un zuläng,
li
chen Ve rt eidigungsk rä ft e zurückzugreifen. Man wi
rd
wa hrsc h
ei
nlich an die ,di,ens
tunt
augli chen Franzosen, an
die Ju gend , an speziell hierfür in D ie ns t ges tellt e
'L eut e, ja soga r an di e Frauen herant rete n mü
sse
n. Und
we
nn
di e Lös ung auf di esem W ege gefund en ist , wird
man sie dur ch eine
umfasse
nd e
Or
ga nisa ti on z
ur Aus,
bildung di eses
Pe
rso na ls ve r
vo
llk ommn en mü
sse
n.
Dies all es sind au gensch ei nli ch ,die plö tz
li
ch auftr eten,
den Schwier igkeiten, um deren Beseiti gun g sich die,
jeni gen bemüh en möge n, di·e so lang.e gezögert haben.
.l etzt erst , wo di e Engländ er , It a li ener und Ru sse n
di ese Angelege nh eit anschn eiden, erh eben wir uns aus
dem Sc
hlumm
er, wohl weil wir für c
ht
eten, einmal mehr
des schlimmsten ati onali smus bez ic
ht
ig
t zu we
rd
en.
[m J o urn a l d es D e b a t
s
(143. J ahr ga ng, N
I'.
59)
beschäft ig t sich
I
M. B 0
ur
g e t mit dem gleichen
Th
ema. A uch er sieht in der Ge neralin spe
kti
on für
Luftsc hut z eine wesentlich e
Ne
uerun g im Landesver,
teidigun gssys tem. Di e A
uf
gab
e,
di e dem In spe
kt
eur
ges tellt sei, wäre auß ero
rd
entlich vielseitig. Es handele
s ich nicht
nur
um den Sc
hu t
z der Bevölkerun
g,
son ,
de
rn auch um den der Fab riken. der Bahnanlage n
und
auch der Kuns
td
e
nkm
äler.
Mit
Schutzma
ßn
ahm en all ei n
sei es jedoch nicht getan ; es genüge weder die Ta rnun g
noc h di e Errichtung vo n U
nt
ers tä nd en
und
sonstigen
Schu tzräum en. Di e A bw ehrm aßr ege ln erford ert en in
l rster Linie auch eine a
kti
ve V ert eidigun g. Beim Luft ,
schut z mü sse man an den a lt en Spruch denk en: Di e
bes te Parade is t der Hi eb.
De
shalb
so
lle man
sic
h
mit der Einri chtun g
vo
n H orc
hp
os ten, dem Einsa tz
von Fluga&wehrb a
tt
er ien n
ic ht begnü
gen. Der Einsa t z
vo n Flugze uggeschwade
rn se
i un erläßli ch not wendi
g,
und zwar ni cht nur üb er eigenes Ge bi,et ,
so
nd ern
vor aHem üb er fe indliches Gebie t. Ein A ngr,iff
auf
fei nd
li
che Flughäf.e n, Wi eder
ve
rge ltun gsmaßr ege ln geg·en
fe indli che Städt e und Bombe nflüge gegen Indust rie,
anlage n und feindli che
Ve r
kehr slini en würd en vo n aus,
sc hl aggebend er
Wirkun
g se in .
Bour ge t führt weit er aus.
daß
der Luftschu tz a ll es um ,
fasse, und daß ein deme
nt
spr echend großer A ufga ben,
kr eis dem mit der Leitun g .be
auftr
ag ten Ge neral,
inspe
kt
e
ur
zufi el
e.
D er Ge neralinspe
kt
e
ur
des Luft ,
sc
hu t
zes könne zu e
in
em O rga n we
rd
en, dessen
Ge
l,
tungsbereich di e
Ge
nerals täbe der A rm ee, Ma rin e und
Luftw
affe zu einh
ei
tli chem H a
nd
eln zusa
mm
enfasse.
Di e neugeschaffene ,.Ge neralinspe
kti
on fü r den Luft ,
sc hutz se i daher e in e Ke im ze
ll
e für ein einh eit li ches
Vert ei d igun g S m inris terium. Cs.
ersonalnotizen
Am 31. Okt ober sc hied in folge E rr eichun g der A lt ers,
gre11t'ze der bisher ige P r
äside
nt
des ~ v s in
Potsdam, D r. h. c. R i t t e r M e r t z vo n
Q
u i r n ,
hc im , de r dem Kr eise un se rer M ita rb eit er angehört,
aus se iner Di enstst ell e. Als se in
Nac
hfolger ist
G e
n e r a l a. D. D r . h. c.
vo
n H a e f t e n. Chef der
kri egswi ssenschaftlich en A bt eilung des Reich
sa
rchivs.
ern annt wor den.
Unser Mit
ar
beiter,
Ge
heimer Me di zina lra t
und
Mini ,
sterialdire
kt
or i. R. P rofessor Dr. med. D . theo . h. c.
D i e
t r i
e h ,
Vo
rsit zend er der
Gasschut
zkomm iss ion
vo
m D e
ut sc
hen R oten Kr eu
z,
hat aus ges
undh
eitli chen
G ründ en den Vorsit z in der Komm ission niedergelegt .
Ei n Nachfolger ist bi sher noch nic
ht
ernannt .
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 23/24
iferafur
Brandbomben.
Ein
Beitrag
zum
Luftschutzproblcm. VOll
Brandoberingenieur
R u m
p f in
Königsberg (Ostpr.).
224
Seiten
mit 63
Skilzzen
und
Abbildungen
auf Tafeln.
Mittler
Sohn, Ber i.n 1931. Preis 10.- RM .,
gebunden
12.- RM.
Der Vorsitzende
der
englischen V'ölkerbundsgesell,
sc
haft
,
der Earl
of
Halsbury, hat
folgenden se hr
be
,
achtlichen Gedanken ausgesprochen: ..
Die ,Frag,e
der
Zukunft
in
militärischen Ding
.en ist
nicht
die, wic esder ausgebildeten
Truppe,
sondern den nicht
ausgebil ,
deten Zivilisten
in einem
künftigen Krieg
·e
ergehen
wir.d."
Und wenn wir den Inhalt
des vor\i.ege
nd
en
Heftes von ,.Gasschutz
und Luftschutz"
überblicken.
so finden wir in hm ·ei ne
Reihe
VO'l1 konkreten
An,
gaben ,aus dcnen hervorge
ht
, in
welcher
auß
erordent
,
Iich nachdrücklichen
Form
auch von
anderen Fremd,
staate
n
der Schutz und
die Ausbil-dung
der
Zivil,
beV'Ölkerung in
allerletzte
r
Zeit
gefo
rd ert worden
ist.
Deutschland
k a n n
sich dieser Luftschutzentw1cklung
in Eur
opa nicht
l
änger mehr verschließen, und so er
,
sc he
int
das
vorste
hende
Buch
ger
ade
·im richtigen
Augenblick, um weiteste
Kreise
ü,bcr eine
Sonder
.
gef.ahr für die Zivilbevölke rung im Kriegsfalle
auf
,
zuklären.
Die
drei
gefährlichen Angriffs
mitt
e l, dic
das Bomben
,
flugzeug mit s ich führen kann.
sind bekanntlich
die
Sprengbombe.
die
Gasbombe
und
die
Brandbombe.
'Nähr
end
,
über
di.e
beiden
erste
n
Bombenarten
ei
ne
umfan
greiche
Literatur
im .In ,
und Auslande bereit
s
vorliegt, ist die Brandbombe im militärischen Schrift,
tum
.
entweder überhaupt vernachlässigt oder aber
mit
ei ner gewissen
Unk
larh eit
behandelt worden
. Di ese
Untel-Iassung
wirkt
sich
naturgemäß
auch in
den Ver
,
öffentlichungen
über
Luftschutz und
zivilen
Luftschut
z
aus, die
beide auf
der
MilitärHteratur basier
en,
und
so
finden
wir
-
mit ga
nz
vereinzdten Ausnahmen
-
nirgends zuverlässige
Angaben über
militärische
Brand
,
stiftun
g, Brand
greschosse und FHegerhrandbomben.
Diese
re
cht
empfindliche
Lücke
ist
nunmehr
durch
das Erscheinen
des obigen Buches geschlossen
worden.
Sein
Verfass
e
r. Brandoberingenieur
Rum p
f . war
in
seiner Eigenschaft
als Soldat, Flieger,
Feuersehutztech,
niker
und
nicht rum
w.enigsten
erfahr
·
ener
und bekann
,
te
l' Luft
s
chutzorganisator
ganz
besonders
dazu berufen .
das
keineswegs
durchsichtige
und
leicht zu
behandelnde
Problem
der Brand
ge
fahr künftiger Krie
ge infolge
Ver,
wendung
von SpeziaLwaffen zu meist.ern.
Er hat
sich
se iner
Aufgabe
mit Geschick. Sachlichkeit,
Gründlich.
keit und
großem Fle iße
unterzogen und
so ein
Standardwerk
geschaffen.
das
als
grundlegend und
für
weiteren
A,
usbau
geeig
net bezeichnet werden
darf.
Rumpf
geht bei dem
Aufbau seiner
Arbeit folgerichtig
von
der historischen
,
Entwicklung der Feuerwaffe aus
und
zeigt .im
ersten
Hauptll1bschnitt
seines Buches
"Z
u r G ·e s
chi
c h
ted
e s F e u e
I
S·
i m K
I'
i e g
e
auf Grund von
his
torischen
überlieferungen und
llIustrationen
die
Anwendung
des Feuers
für
krie,
~ i s h e
Zw
,
ecke vom Altertum
bis
zur
Vorkriegs
,
zelt.
Der Unterabschnitt
,.Die Rolle des Brand ,
geschosses im Kriege 1870
/7
1"
berichtet über
Ereignisse.
die
ber
·eits
der Vergessenheit
anheimgefallen
waren
.
Das
zwei.te Hauptkapitel
führt
die überschrift
..
D a s
Fe
u e I'
im W e
I t k
l
i ·e g e". Hierüber hat
der Autor
das
gesamt.e
vorhandene Schrifttum des
In .
und Aus
.
landes zusammengetragen und
planvoll verarbeit.et,
wo
,
durch er
sich gle ichzeitig
bereits
in
diesem Kapitel
eine
Basis .
der Erkenntnis
schafft
, die ihm als
Bewertungs
,
grundlage für den
Inhalt
des dritten und letzten
Hauptabschnittes.
in dem er bevorz,ugt auch Ausblicke
un.d
Zukunftsmöglichkeiten
des
Brandangriffs
·
und
semer Abwehr
,
behandelt, unbedingt erforderlich
war.
Der
dritte
Hauptll1bschnitt heißt:
..
D i e
BI'
a n d ,
g ·e s c
ho
s s e
de r N a
c h k I' i e g s
7.
e i t ."
Dieser Teil
ist
naturgemäß
der aktuellste und somit
auch
der inter.
essanteste. Der
Verfasser
geht
in diesem
Abschnitt
hiiufig eigene
Wege
und versucht
sich u. a.
auch
an
ei
ner
"T
h e
0
I'
i e
des
BI' an
d
born b a r
d·
em
e n t s" .
Ili erüh er ellllge Beispiele.
Auf
. 149:
..
E r s t wen n
so v ie
l .e
B r ä n a e
c r z e u g t w e r d e n ,
d a ß
ih r e
B e k ä m p f u n g d u r c h d ie
F e u e r w e h r n i c h t
m e h r
m ö g l i c h
i s t
,
ha t es ü b e r h a u p t
Z w e c k B r a n d b o m h e n in d ie S t a d t
z u
w er
,
fe
n." -
.D
i e M i n
des
t d
aue I' für
er
f
0
I
g ,
r e i c h e B r a n d b o m b e n a n g r i f f e im r o l l en ,
den A n g I' i f
f
s
v e r
f
a
h I' e n d a I' f n ach K r i e g s,
I eh r
e n
48
S
t un
den n i ch
t u n te l '
s
chI'
e i t e n."
-
Auf
S.
153:
.I m
En d
e
f f ek
t kom m
t l
so l i e
l
e ic h te B r a n d b o m
r
be der
s c h w e r e n B ri ,
s an
z
born beg le i
c h ."
Auf
S. 154:
..
D i c
B'
r andbomt be .muß s e h r v ie l
e r n s t e r
ge
.
n
o m m e n
w e r d e n
a l s
d ie
Gasbomrb ·
e,
d e n n
s ie zer
s t ö
I' t a u
f
d i e
D a
u e
1'." -
Diese
Beispiele.
die natürlich
nur
im
Zusammenhan
g des
gesamten
Textes gewertet werden
dürfen, zeigen
jedenfalls
den
Mut
und
das Streben dC' > Verfassers, grundle
ge
nd
Klassisches schaffen zu wollen, wobei
er
sich freilich
bewußt sein
muß,
daß
seine
Theorien
recht scharfen
7'Jachprüfungen
und
womöglich Angriffen im Laufe
der
Zeit
ausg,
esetzt
sein
werden.
Damit
soll
nun aber
keineswegs gesagt sein,
daß
er
derartige Geistessprünge
vo rsicht igerweise
lieber hätte
solange
unterlassen
sollen.
bis die
Erkenntnisse
weiter
heranger
.eift sein werd·en.
Nein, da s wärc ein falscher Hinweis,
denn
die
heutige
Zeit
erfo
rd
ert
es,
daß
man lebenswichtige
Fragen
eines
Vo
lkes in di·e Öffentlichkeit
herausstellt, damit
sie dis,
kutiert und dadurch geläutert werden
.
Hn.
Deutsches Rotes Kreuz bittet
um
Aufnahme
nachfol.
gender Richtigstellung: Der Preis
des
7.
Heftes
..Der
Sammlun
g wichti
ger Bestimmungen
für die
G e s c h ä f t ~
führung
in den Männer'Vereincn
vom
Roten
Kreuz" ist
bei der Besprechung im
Oktoberheft
dieser
Zeitschrift
mit 4.- RM . angegeben. Dies ist
der
Preis d·es
S a tz e s wichtiger
Bestimmungen
;
Heft
7 allein
kostet
nur
1.20 RM .
P e r i o d i s c h e
M i t t e i l u n g e n :
Die Gasmaske,
he rausgegeben
von
der
Aue
'l"pGesellschaft.
Berlin.
Heft
5
..Luftschutz.Sonderheft"
(Septem
ber)
:
Luftschutz tut not
-
Industrieller
Luftschutz.
-
Die
Organisation des Luftschutzes
bei d,er A u
er
,
Gese
ll ,
sc
haft. -
Lufterne
uer.un g in g'eschlosse nen
Räumen
. -
Ga
_sc
hu t
zübung
auf
der
Hütte Ruhrort
/Mei derich . -
Mitteilungen. -
Gasschutzkurse der
,
Auer,Gesellschaft.
Dräger.Hefte, herausgegebe
n
vom Drä
ge
rwerk
,
LÜrbeck
,
NI'. ,157
(September): Der
Pulmotor und seine
Erfolge.
- Die
Baustein
e des
P u ~ m o t o r s
-
In
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so ll
der Pulmotor angewendet werden?
- Gasschut.z,
übung in Bremen. - Wl
inke
·und Ratschläge. Beilage
r i i g e
G a s s c
h u t
~ M i t t e i l u n g Nr.
16:
Chlorgasausbruch
in
einer
Zellulosefabrik. Beilage
P u l m o t o r . N a c h r i e h t e : n
NI'. 7:
Erfahrungen
über
die
Behandlun
g
des Scheintodes
bei eu,
gebor
.enen .
Luftschutz.Nachrichtenblatt,
Heft
10 (Oktober):
Luft
.
sc
hutzübungen an der
Eibe. -
Industrie u. Luftschutz.
-
Der
berufliche und industrielle Gasschutz
als
Weß'
be r
·
eiter
des
Luftschutz.es. -
Tagung
des
A.
u. Z.
Stelle in
Jena
. - FühreraU8<biJ.dung für
den
Gasschutz
der Te. No.
-
Luftschutzübungen.
-
Auslandsnach.
richten.
-
Literatur.
Die
Luftwacht, Heft
10 (
Oktober): Kritische Betrach
,
tungen.
-
Internationale
luftpolitischre
Nachrichten.
-
Zur
Studie des
Generals Douhet
. -
International
e
Nachrichten
über
MiHtärluftfahrt -
Handelsluftfahrt
-
Luftsport - Fliegerische '
Gefühle und
Nebelflug. -
Dornier
.,
Wal"
1931.
- Trudeluntersuchungen an fre:,
fHegendren Modellen. - euerungen, '
Fortschritte
,
For
,
schungS/arbeit.en. - Lite
ratur.
Zeitschrift
für das
gesamte
Schieß. und Sprengstoff.
wesen
mit der
Sonderabteilung Gasschutz,
Heft
10
(Oktober): Die
künstliche Nebel, und
Raucher,zeugung
in
der Patentliteratur.
-
Ergebnis
d'es
internationalen
Wettbewerbs zur Feststellung des Yperits
. - Ver.
gleiehsstudi
·e
über Verluste
durch Kampfgase und durch
andere Waffen
im
Weltkriege
.
(Fortsetzung.)
-
Neue
Schutzvorrichtun
·ge
n.
-
Literatur
. -
Personalien.
-
Patente.
9
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1931 Nr.4 November
http://slidepdf.com/reader/full/gasschutz-und-luftschutz-1931-nr4-november 24/24
Patent=BeriChte
61a, 19. J.
W448.
D r ä g e r w e r k , H e i n r
.
Bern>h.
D r ä g e r
,
L ü b e c k ,
M o i s l i n g e r
A
11
e e 5
3.
A t m u n g s p a t r
0
n e
mit
S a u e r s t o f f a b s p a l t e n d e r Aus .
t a u s c h m a s s e und e inem e inen
z e r s t ö r b a r e n Fj.üss' igk ,e i t s b e .
h ä l t e r Ampul le)
e n t h a l t e n d e n ,
u n m i t t e l b a r in die
A u s t a u s c h .
m a s s e d e r
P a t r o n e
o d e r d'e r en
T rä
ge
r e
i ngeb
e
t t
e t e n
H i l f s g a s
.
e n t w i c k
I
e r.
Der
Hilfsgasentwickler
besteht
aus ein
em rohrartigen
,
an
sei,nen
Stirnflächen
(14)
mit
def.ormie
rbar
en Wan .
dungen und
an
seinen
Seitenwandungen
mit A ustrittsöffnungen
versehenen
Behäl.
ter
(12) , den .die zerstörbare Ampulle
(15
,
16) in seiner ganzen Län ge
durchs
e tzt
und
gegen dess·en deformierbare Stirnflächen
(14) sie sich anlegt (vgl. A bbildung). Aus.
gegeben
11.
3. 1931. H.
:;D 10 . D 671
74
d. 516742. Eie k t r 0 a c u s t i c G e se i l s c h a f t
m. b. H ., K i e I, Werk Ravensberg, Ein.
richtung
zur r R
ich
t un
g s
ob es
t im
.
m ung von W e l l e n e n e r g ie , i n s .
b e s o n d e r e
Schal lwe.1len. Die Bin.
richtung
besteht aus einer Mehr za,
hl von
zu einer
Gruppe
vereinigten
Wellenempfän
.
gern in
ortsfester Anordnun
g und in Ver.
bindung
mit einem elektrischen Kompen .
sator. Mit diesem sind
mehrere Anzeige
.
organe (Telephon usw.) für mehrere Be.
o<bachter verbunden, deren Anschlüsse an
die Ketten unabhängig voneinander ein.
stel1bar sind. Ausgegeben
N. 1.
1931. T .
74 d. 521 33Q.
A n d
re J
u 1 e s M a r c e 1i n &
A n
.
c iens E t a b l i s s e m e n t s B a r b i e r
B e
p.
a r d & T ur e n n
e, Par
i s. Be.
r i c h U g u n g s
.
V o r r 1 c h t u n g
fur
a k u s t i s c he z
w.
0 P t i s c h e A n .
' Tagen zum
S u c h e n bzw. V e r f o l
.
gen von Lu f t f a h r z e u
gen.
Es fin .
det ein durch Merkzeichenvorrichtung be.
einflußter, auf die Aufzeichnung der Spur
der Bahn ein paralleles L1chtbündel wer.
fender
Schei'
nwerfer und
eine Einrichtung
zur
selbsttätigen Berichtigung
der zukünfti
.
gen Lage d,es Luftfahrzeuges
Verwendung.
In der
Ebene
der
Höhenwinkelschwingachse
des Scheinwerfers ist eine in
der
Achse des
Lichthünd,els
zentrierte hcisförmi
,ge Iris.
blende angeor,dnet, deren Öffnung in w e i
Stadien erfolgt, nämlich z'unäohst
unter
Wirkung ,einer anfangs unveränd erlich blei .
benden
öffnun
,g in
Abhä
'ngigkeit
der
wäh.
r,end ' dieser Einstellung unveränderliche
Daten
g,
ewährleistenden Vorrichtung, und
dann unter dem Einfluß
e,iner zweiten
Vor
.
richtung, welche
während der
Einstellung
dauernd die
Ortsänderu
'ngen in Abhäng'
Lg
koeit
des
Höhenwinkels
des Luftfahrzeuges
gewährleistet. Ausgegeben 27. 3.
1931.
T .
GebrauChsIDuster=Referate
12 e, I 156009. Theresia Schoppmann, ge b. Alberty, Dorlmund ,
Prä·
s id entens tr. 4. Filter zur En
tw
ässerung, Entölung, E ntstaubung und
Sterilisierung boch·
und
g ~ e s Luft oder Gase . E i n ~ e t r
12.
1.
31. H, '
4.2
e.
I
1570
09. Dr.
In
g. G e rhard Ammer, Essen
a.
d . Ruhr,
Ir m
ga rd -
straße 62. Sa u<rs
tolfprüfapparat. Eingdr.
1. 12 . 30. H.
61 a. I 158740. Akl.-Ges. für
Feinmechanik
vorm . Jetter
Schee
re r Tuttlingen Verschraubung an Leitungen von
Gasmasken
und
de rgleichen.
E i n ~ e
12. 1.
31.
H.
61
a.
I 165687. Deutsche Gasglühlieht-Auer-Gesellschalt m. b. H.,
Berlin 0 17.
Rotherstr
. 11'>-19.
Gerätekasten
für tr a gbare Atmungs-
gerä
t e . Ein e
tr.
17. 3. 31. H.
30 d. 1 168 998. Firma
Adam
Engelhardt, Nü
rnb
e rg,
Com
en ius.tr _ 10.
Schutzmask
e aus
durchsichtigem Material
und
zwar
Gla s. Glimmer
Zellu loid , splitterfreiem Glas od er ze
lluloid
ar ti
ge
m Material. E ing
eh_
H 3. 31. H.
30 d. I 169679. Kirchner Wilhelm , Stullgart, Schlos.erstr. 3
1.
Gesichtsschutzmaske. Eingetr
. 10. .
31.
H.
42 h. I 168 506. S e n d l i n ~ e r optische Gl aswerke G. m. b.
H.
, Bedin
Zeh
lendorl, Goerzallee.
Ne
be ls
ch ut
zvorri ch tun g. Ei nge
tr
. 24. 12. 30.
H.
61 a. I 168 780.
Oskal' Wallig,
Ch emnit z, Dü re
rstr.
17. Auswechsel
ba r er
Verschluß.chi.ber
für Rauchschutdilter. Eingelr. 9. 3. 31.
H.
1 15
5064
kl.
37 d . Linke- Hofmann-Bu sc
hw
e rk e A .- G., Bedin NW 6,
Schillbauerdamm 26.
Raum
a
bschließ
e
nd
er
BauteiJ.
Eingetr. 14. 1. 31.
T
1 1
55
607 kJ. 61 a.
Joha'ln
es
Stapelleldt, Liibeck,
Trave
lmannstr
. 32 /34.
Gasschutzmaske.
Eingclr.
17.
1.
31.
T.
I 155824 kJ. 61 a .
Akl.
-Ges . für
Feinmechanik
vormals Jetter
Sc
heerer, Tullling en. Beles ti guug
von Verschraubungen
an lI
ex i
bl en
Stoffen,
be
ispi
e l
swe
is e an Gasmask en. Einge tr.
19
.
1.
31. T.
1
161
125
kl.
37 d. Heinr
ich Zangs,
M.-Gladbach, Breitenbachstr. 6.
T ü r a b d i b t u o ~ s v o E i n ~ e t r 24. 2. 31. T .
I 161 147
kl.
37 d . Josef Eckers, M.-Gladbach-Rheydt, Hammer weg
159 . Tü ra
bdichtun
gs vo
rr i
ch tung.
Eingetr.
24.. 2. 31. T .
1
161
865 kl . 61 a. Akt.-Ges. für F einm echanik vorm . J eller Schee
rer, TullJingen.
Be r
eits chaltsbüchse
für
Gasmasken mit dem
Körp
er
angepaßten
Formen.
Eingetr
. 28. 2. 31.
T.
I 1
61884
kl. 72 g. Hans
ea tische
Apparat e
bau-Ges
. vorm. L. von Bre
men
&
Co. m. b. H., Kiel, Werk
Ravensberg.
Ventil für Nebel
ge
rä t e und de rgleichen mit
von
außen nac hziehbar er Stopfbüchse.
E
inge
tr . 2. 3. 31. T .
1
152
854
kl.
21
a.
Ferns
eh
Akl.
-G
es., Be
rlin
-
Zehlendorf, Goerz
a
ll
ee.
Antrie
b. v
o
rr i
c
htun
g
für
F e rnseh-
und
Bild funkapparate.
Eingetr
. 24.
12. 30 . T.
1 152866 kJ. 37
c. Ma
x de Bour, Wandsb
ec k.
A n o r d n u n ~ be i Beton-
p la tt enb elägen für Däc her und
de r
glei chen.
Eingetr
. 8.
1.
31. T.
1 153 013
kl
.
61
a.
ö ~ w
Hei nri ch Bernh.
Dr
äge r, Lübeck,
Moislinger Allee 53. Atmungsfilt ergerä l. Eingetr. 2.
1.
31.
T.
I 15424.8 kJ. Kad Stad ör , Düss eldorf , Bankstr. 4.7. Le ichtbctonstein
für Massivdec
ken
. Eingetr. 9. 1. 31. T.
I
153925
kJ.
61 a.
Deut3che
GasglühJi
chl
-A
uer-Gesellschalt m. b. H .,
B.din 0 17 , Rotherstr . 16/ 19 .
Speichellänger
für At emschütze.r.
Ein
ge
li ' , 7. 1. 31. T.
1 153944 kJ.
61
a .
Deutsche
Gasglühlicht-Auer-G.sellschalt m. b. H.,
BerHn 0 17, Roth e rs
tr.
16/ 19 . Tragetaschen für
Atmungsgeräte.
Eingetr. 14. 1. 31. T.
1
162544
kJ. 37 d .
Karl Sauer
ir .
, Ka
rlsbad·Drahowitz.
Automatis
che
Türabdlchtung.
Einge tr. 6. 3. 31. T.
I 162895 kJ. 37 d. Hermann Gehweiler, Grün ingen b. Ri e
dling
en in
Wü rtt emberg. Fensterdichtung. Ei ngetr. 9. 3. 31. . T.
I 163 153 kJ. 61 a . Deutsche Gasglühlicht -Auer-Gese lls chalt m. b. H.,
Berlin 0 17, Roth erstr. 16/19.
Anordnung
von Druckmesserschläuchen
in
freitragbaren
Atmungsgeräten . E inge
tr.
10.
3. 31. T.
I 164. 108 kJ. 37 d. Gesselkamp
Co
., Hamburg 36 . Hohe Bleichen 20.
Fenster- _und Türabdichlung. Eing_tr. 16. 3. 31. . T .
I
163754
kJ. 61
a.
Deutsche Gasglühlicht-Auer-Gesellschalt m. b. H.,
BerJin 0 17,
Rotherstr.
16/ 19. Ventilkasten
für
freitragbare
At -
mungsgeröte.
Eingetr
. 13. 3. 31.
T.
I
163870
kl. 61
a.
Drägerwerk ,
Heinrich
Bernb. Dr äge r, Lübeck ,
Moislinger Allee
53.
Fluchtgerät
.
Eingetr.
14. 3. 31. T .
I
169
880 kJ.
61
a.
Dräg
P
rwerk,
Heinricb
Bernh. Dräger,
Lübeck,
MoisJinger
Allee 53.
Lungenautomatiscbe. Inlektorg
e
räl. Eingetr.
23. 4. 31. . T.
I 169881 kJ. 61 a.
Drägerwe
rk, Heinrich Bernh. Dröger, Lübeck,
Moislinger AJlee 53 . Vorrichtung zur Befestigung von
Sauerstolf-
lIaschen in
Gass
chutzgeräten. Eingetr . 23. 4. 31. T .
I 170256 kJ. 61 a. Drägerwerk, He inrich Bernh.
Dr
äger, Lübeck,
Moislinger Allee 53 . Gas.chutzbrille für Tiere , insbesondere Pf erd e.
Eingetr. 25 . 4. 31. T.