GeißenpeterDie kostenlose Zeitschrift für die Fahrgäste der
Bodensee-Oberschwaben-Bahn I Nr. 40
Erfolgsgeschichte.
Sie fährt und fährt und fährt. Zuverlässig,
jeden Tag, bei jedem Wetter: Die Bo-
densee-Oberschwa-
ben-Bahn (BOB) mit
ihren blauen Triebwa-
gen ist aus unserer
Region nicht mehr
wegzudenken.
Das war nicht immer so: Als
die BOB vor 20 Jahren ins
Leben gerufen wurde, nachdem
die Bahn viele Strecken stillge-
legt hatte, gab es auch lautstarke
Kritiker. Unser Modell, eine kom-
munale Eisenbahngesellschaft zu betreiben,
war bis dahin ohne Vorbild, und wir wurden
mit Argusaugen beobachtet.
Umso mehr freut es uns, dass die Geiß-
bockbahn eine Erfolgsgeschichte ge-
worden ist. Mit diesem „Geißenpeter“ wollen
wir Sie ausgiebig daran teilhaben lassen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Manfred Foss
32
Bereits 1830 bestellt der württembergischeKönig Wilhelm I. eine Kommission. Ihre Auf-gabe: Vorschläge für die Verbesserung der Ver-
kehrsverhältnisse erarbeiten und insbesondere dieFrage beantworten, ob ein Kanal, 1822 vom Königerdacht, oder eine Eisenbahn vom Bodensee an denNeckar vorteilhafter wäre. Das Gremium spricht sich1834 für den Bau einer Eisenbahn aus. Der Bau einesTeilkanals von der Donau über Riss und Schussen bisFriedrichshafen mit insgesamt 95 Schleusen bleibt un-terdessen im Gespräch – erst nach dem Zweiten Welt-krieg wird das Projekt dann endgültig zu den Aktengelegt.
Als am 8. November 1847 das 20,1 Kilometerlange Südbahn-Teilstück Friedrichshafen-Ra-vensburg eröffnet wird, hat das Königreich
Württemberg sein Ziel erreicht: Es hat die erste Ei-senbahn an den Bodensee gebaut, und zwar 23 Jahrenach dem Stapellauf des ersten Bodenseedampfers„Wilhelm“. Bayern und Baden sind bestürzt – zuRecht: Bayern wird mit der Ludwigs-Süd-Nord-Bahnerst am 12. Oktober 1853 Lindau-Aeschach errei-chen. Die neue „Badische Hauptbahn“ des Großher-zogtums Baden wird noch später, am 15. Juni 1863,erstmals nach Konstanz fahren, nachdem die Eidge-nossen bereits am 16. Mai 1855 die private schweize-rische Nordostbahn von Winterthur zum Bodensee-hafen Romanshorn eröffnet haben.
Der Wettlauf ist hart und geht überJahre. Wer wird als erstes mit einer
eigenen Eisenbahn am Bodensee sein?Bayern, Badener und Württemberger
ringen um den Sieg. Denn er bedeutetGröße und verspricht zudem wirt-schaftlichen Profit: Waren können
fortan besser transportiert und somitneue Märkte erschlossen werden.
„Der Tag der Eröffnung der neuen Eisen-bahnlinie am 8. November 1847wurde natürlich festlich began-
gen, nachdem vorher verschiedene Probefahr-ten stattgefunden hatten“, heißt es imFriedrichshafener Seeblatt. Die ersten Loko-motiven auf der Strecke Ravensburg-Fried-richshafen kommen indes nicht aus Würt-temberg, sondern werden in Teile zerlegtüber Ulm von der Münchener Lokomo-tivenfabrik Maffei geliefert und dann in Ra-vensburg zusammengebaut – was den Bay-ern vielleicht ein kleiner Trost ist. Auch dieWaggons werden in Einzelteilen angeliefertund dann vor Ort zusammengebaut. LautFahrplan gibt es mit der neuen Eisenbahntäglich zwei Fahrten: eine vormittags und einenachmittags, jeweils in beide Richtungen. AnFeiertagen gibt es Sonderfahrten.
Schon im Mai 1848 werden auf der StreckeFriedrichshafen-Ravensburg 4913 Fahrgästegezählt – bei Einnahmen von 1641 Gulden und
43 Kreuzer. Im September des 1848 sind es bereits6751 Fahrgäste – bei Einnahmen von 2110 Guldenund 4 Kreuzern.
Zug um Zug wird das Netz ausgeweitet: Am27. März 1849 wird die Strecke Ravensburg-Aulendorf eröffnet, am 29. April der Ab-
schnitt Aulendorf-Biberach. Am 28. Mai 1849wird die Strecke Biberach-Friedrichshafen fürden Betrieb frei gegeben. Am 1. Juni 1850 wirdder Abschnitt Ulm-Biberach eröffnet, am 1. Juli
Als das 20,1
Kilometer lange
Südbahn-Teilstück
Friedrichshafen-
Ravensburg eröffnet
wird, hat König
Wilhelm I. sein Ziel
erreicht: Er hat den
Wettlauf um den
Bau der ersten
Eisenbahnstrecke
an den Bodensee
gewonnen –
vor Bayern und
Baden.
Die BOB – eine beispiellose Erfolgsgeschichte für unsere Region
Sie fährt und fährt und fährt. Zuverlässig,
jeden Tag, bei jedem Wetter: Die Bo-
densee-Oberschwa-
ben-Bahn (BOB) mit
ihren blauen Triebwa-
gen ist aus unserer
Region nicht mehr
wegzudenken.
Das war nicht immer so: Als
die BOB vor 20 Jahren ins
Leben gerufen wurde, nachdem
die Bahn viele Strecken stillge-
legt hatte, gab es auch lautstarke
Kritiker. Unser Modell, eine kom-
munale Eisenbahngesellschaft zu betreiben,
war bis dahin ohne Vorbild, und wir wurden
mit Argusaugen beobachtet.
Umso mehr freut es uns, dass die Geiß-
bockbahn eine Erfolgsgeschichte ge-
worden ist. Mit diesem „Geißenpeter“ wollen
wir Sie ausgiebig daran teilhaben lassen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Manfred Foss
32
Bereits 1830 bestellt der württembergischeKönig Wilhelm I. eine Kommission. Ihre Auf-gabe: Vorschläge für die Verbesserung der Ver-
kehrsverhältnisse erarbeiten und insbesondere dieFrage beantworten, ob ein Kanal, 1822 vom Königerdacht, oder eine Eisenbahn vom Bodensee an denNeckar vorteilhafter wäre. Das Gremium spricht sich1834 für den Bau einer Eisenbahn aus. Der Bau einesTeilkanals von der Donau über Riss und Schussen bisFriedrichshafen mit insgesamt 95 Schleusen bleibt un-terdessen im Gespräch – erst nach dem Zweiten Welt-krieg wird das Projekt dann endgültig zu den Aktengelegt.
Als am 8. November 1847 das 20,1 Kilometerlange Südbahn-Teilstück Friedrichshafen-Ra-vensburg eröffnet wird, hat das Königreich
Württemberg sein Ziel erreicht: Es hat die erste Ei-senbahn an den Bodensee gebaut, und zwar 23 Jahrenach dem Stapellauf des ersten Bodenseedampfers„Wilhelm“. Bayern und Baden sind bestürzt – zuRecht: Bayern wird mit der Ludwigs-Süd-Nord-Bahnerst am 12. Oktober 1853 Lindau-Aeschach errei-chen. Die neue „Badische Hauptbahn“ des Großher-zogtums Baden wird noch später, am 15. Juni 1863,erstmals nach Konstanz fahren, nachdem die Eidge-nossen bereits am 16. Mai 1855 die private schweize-rische Nordostbahn von Winterthur zum Bodensee-hafen Romanshorn eröffnet haben.
Der Wettlauf ist hart und geht überJahre. Wer wird als erstes mit einer
eigenen Eisenbahn am Bodensee sein?Bayern, Badener und Württemberger
ringen um den Sieg. Denn er bedeutetGröße und verspricht zudem wirt-schaftlichen Profit: Waren können
fortan besser transportiert und somitneue Märkte erschlossen werden.
„Der Tag der Eröffnung der neuen Eisen-bahnlinie am 8. November 1847wurde natürlich festlich began-
gen, nachdem vorher verschiedene Probefahr-ten stattgefunden hatten“, heißt es imFriedrichshafener Seeblatt. Die ersten Loko-motiven auf der Strecke Ravensburg-Fried-richshafen kommen indes nicht aus Würt-temberg, sondern werden in Teile zerlegtüber Ulm von der Münchener Lokomo-tivenfabrik Maffei geliefert und dann in Ra-vensburg zusammengebaut – was den Bay-ern vielleicht ein kleiner Trost ist. Auch dieWaggons werden in Einzelteilen angeliefertund dann vor Ort zusammengebaut. LautFahrplan gibt es mit der neuen Eisenbahntäglich zwei Fahrten: eine vormittags und einenachmittags, jeweils in beide Richtungen. AnFeiertagen gibt es Sonderfahrten.
Schon im Mai 1848 werden auf der StreckeFriedrichshafen-Ravensburg 4913 Fahrgästegezählt – bei Einnahmen von 1641 Gulden und
43 Kreuzer. Im September des 1848 sind es bereits6751 Fahrgäste – bei Einnahmen von 2110 Guldenund 4 Kreuzern.
Zug um Zug wird das Netz ausgeweitet: Am27. März 1849 wird die Strecke Ravensburg-Aulendorf eröffnet, am 29. April der Ab-
schnitt Aulendorf-Biberach. Am 28. Mai 1849wird die Strecke Biberach-Friedrichshafen fürden Betrieb frei gegeben. Am 1. Juni 1850 wirdder Abschnitt Ulm-Biberach eröffnet, am 1. Juli
Als das 20,1
Kilometer lange
Südbahn-Teilstück
Friedrichshafen-
Ravensburg eröffnet
wird, hat König
Wilhelm I. sein Ziel
erreicht: Er hat den
Wettlauf um den
Bau der ersten
Eisenbahnstrecke
an den Bodensee
gewonnen –
vor Bayern und
Baden.
Die BOB – eine beispiellose Erfolgsgeschichte für unsere Region
54
1850 nimmt die Bahn den Zugverkehr zwi-schen Friedrichshafen und Heilbronn auf.Am 1. Juli 1850 ist die durchgehende, 248Kilometer lange Verbindung von Heilbronnbis Friedrichshafen, südlichster Endpunktdes Württembergischen Eisenbahnsystems,fertig. Noch im Juli 1850 reist König Wil-helm I. mit dem Zug in seine Sommerresidenznach Friedrichshafen.
Ebenfalls 1850 wird die Gleisverbindungzum Hafen gebaut, der erste Hafenbahn-hof eröffnet. 1851 muss man für die 30-
minütige Fahrt von Ravensburg nach Friedrichs-hafen 21 Kreuzer bezahlen, für die Rückfahrtbraucht man 35 Minuten.
Im Jahr 1869 wird schließlich die erste Dampftra-jektfähre als gemeinsames Projekt von Württem-bergern und Schweizern zwischen Friedrichshafen
und Romanshorn in Dienst gestellt. 16 Eisenbahn-waggons kann sie aufnehmen. Das Bahnhofsgebäudein Friedrichshafen wiederum wird im Rahmen desUmbaus der Bahnhofsanlagen zwecks Erweiterungder Gleisanlagen für die Bodenseegürtelbahn nachLindau am 1. Oktober 1899 und am 2. Oktober 1901Richtung Überlingen durch zwei Seitenteile erweitert.Aus dem Endbahnhof ist ein Durchgangsbahnhof ge-worden, das Streckennetz der Bodenseegürtelbahn ge-schlossen.
Am 29. November 1905 wird das gut achtKilometer lange Gleis zwischen Fried-richshafen und Meckenbeuren in Betrieb
genommen. Von 1905 bis 1913 wird die StreckeUlm-Friedrichshafen aus kriegswirtschaftlichenGründen zweigleisig ausgebaut.
Nach der spektakulären Einführung derEisenbahn in der Region rattert jahr-zehntelang Zug um Zug wie gewohnt
über die Schiene. In den 1980er-Jahren aller-dings gibt es Unruhe: Die Bahn setzt im Nah-verkehr auf „Straße statt Schiene, Bus stattZug“ und gibt zum 28. Mai 1988 die Bahn-
höfe Kehlen, Oberzell, Weißenau und Niederbiegenauf. Am 24. September 1989 hält der letzte Zug inMochenwangen.
Am 15. Oktober 1991 gründen die fünf Ge-sellschafter Technische Werke Friedrichshafen,Stadt Ravensburg, Gemeinde Meckenbeuren,
Bodenseekreis und Landkreis Ravensburg die Boden-see-Oberschwaben-Bahn (BOB) GmbH. Bei derFrage, wie sie sich präsentieren soll, ist schnell klar:Irgendetwas mit der „Schwäbischen Eisenbahn“, diein dem gleichnamigen Lied, wohl um 1850 in Stu-dentenkreisen entstanden, besungen wird, muss dieneue Bahn zu tun haben. 1850 war das Jahr, in demdie württembergische Eisenbahnlinie von Heilbronnüber Stuttgart, Ulm und Meckenbeuren nach Fried-
1869 wird die erste Dampf-
trajektfähre als gemeinsames
Projekt von Württembergern und
Schweizern zwischen Friedrichs-
hafen und Romanshorn in Dienst
gestellt (oben). Früh schon gibt
es Postkarten vom Meckenbeurer
Bahnhof (links). Begeistert
begrüßt wird die Geißbockbahn
bei der Eröffnung in Mecken-
beuren (rechts).
„Die BOB ist mittler-weile in der Region ein un-verzichtbares und hervor-ragend funktionierendes
Verkehrsmittel.“
richshafen erstmals befahrbar war. Was passt da fürdie neue Bahn besser als ein markantes Geißkopf-Si-gnet, haben sich doch die Württemberger das anfangsals Spott gedachte Lied selbstbewusst angeeignet?Der Funke springt über: Bald wird das neue Bähnleim Volksmund „Geißbockbahn“ genannt.
Bereits 1992 werden zwei Triebwagen Typ NE 81gekauft. Zug um Zug geht es weiter: Im erstenHalbjahr 1993 werden die renovierten Halte-
punkte Löwental, Kehlen, Oberzell und Weißenau fer-tiggestellt, am 25. Juni 1993 startet die BOB mit dem„Geißbocktag“ in Meckenbeuren. Mit 28 Fahrten proWerktag nimmt die Bahn in vornehmem Blau am 1.Juli 1993 auf der 29 Kilometer langen Strecke Fried-richshafen-Ravensburg den Betrieb auf.
Der dritte Triebwagen ebenfalls vom Typ NE 81wird im Oktober 1993 bestellt. Im ersten vol-len Betriebsjahr 1994 nutzen
mehr als 300.000 Fahrgäste die BOB – be-reits doppelt so viele wie erwartet.
Am 1. Juni 1997 erweitert die BOBihr Netz nach Norden bis Aulen-dorf und Süden bis Friedrichshafen
Hafenbahnhof, reaktiviert die Bahnhöfe Nieder-biegen und Mochenwangen und eröffnet den Halte-punkt Flughafen. Mittlerweile sind es 30 Fahrten proWerktag auf dem Abschnitt Friedrichshafen-Aulen-dorf und weitere zwölf Fahrten pro Werktag zwischenFriedrichshafen und Ravensburg.
Die Fußgängerunterführung im BahnhofMeckenbeuren ist am 28. September 1997fertiggestellt. Und am 24. Mai 1998 wird der
Haltepunkt Weingarten/Berg eröffnet – erstmals gibtes dort in der langen Geschichte der Südbahn einenHaltepunkt. Noch im selben Jahr wird die BOB mitvier neuen Dieseltriebwagen Regio-Shuttle RS1 ver-stärkt. 2002 schreibt die Geißbockbahn eine Traum-zahl: Erstmals befördert sie mehr als eine MillionFahrgäste im Jahr.
Mit einem großen Fest, dem Geißbockbahn-tag, wird am 22. Juni 2003 das erste Jahr-zehnt Bodensee-Oberschwaben-Bahn ge-
feiert. Im Folgejahr erwirtschaftet die BOB erstmalseinen Gewinn von 500.000 Euro, 2005 kommen zumFuhrpark drei neue Triebwagen Regio-Shuttle hinzu.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter: 2011 fahrenan Rekordtagen erstmalig mehr als 5.000Fahrgäste mit der Geißbockbahn; pro Werk-
tag sind es mittlerweile 48 Fahrten. Und: ImMai 2013 treffen zwei weitere Triebwagen ein –jetzt sind es neun.
Der Geißbockbahntag zur Feier „Zwei Jahr-zehnte Bodensee-Oberschwaben-Bahn“ istam 16. Juni 2013. Die Kritiker, die es an-
fangs gab, sind seit langem verstummt. Vielleicht sit-zen sie ja in der gemütlichen Geißbockbahn undgenießen die Zugfahrt…
Ein Extra für unsere FahrgästeWir bringen unsere Fahrgäste zwischen Friedrichshafen und Aulendorf bequem und sicher
von A nach B. Und unterhalten sie dabei: nicht nur mit den aktuellen Tageszeitungen aus der
Region, sondern besonders mit unserem Fahrgastmagazin „Geißenpeter“. Und das seit
Gründung der Bodensee-Oberschwaben-Bahn vor 20 Jahren.
Unsere Philosophie dahinter: Unsere Region und die Men-
schen, die hier leben, sind so interessant, dass dies spannender
Lesestoff für unsere Reisenden ist. Ein paar Beispiele gefällig?
1993, gleich zu Beginn, haben wir die Anfänge der Eisenbahn
bei uns „erforscht“. Wir haben uns mit einer typisch-schwäbi-
schen Eigenheit, mit „Schaffe, schaffe, Häusle“, beschäftigt.
Oder unter dem Titel „Herrschaftszeiten“ mit dem Thema „Un-
sere Schlösser und deren Bauherren“. Weitere Themen: das Wetter
und beispielsweise unsere Nachbarn.
2009 hat der Geißenpeter, der zwei Mal pro Jahr kostenlos verteilt
wird, seine Konzeption und sein Erscheinungsbild geändert. Trotz-
dem oder gerade deshalb bleiben wir unseren Leserinnen und Lesern treu und packen wei-
ter spannende Themen an: „Sternstunden“ lautete ein Titel, in dem wir unsere Fahrgäste
bis zu den Sternen begleitet haben. In der Folgenummer „Wasser – unser Lebenselixier“
sind wir im wahrsten Sinne des Wortes „abgetaucht“ und haben unter anderem die Arbeit
von Taucharchäologen beobachtet. Unter dem Titel „Ganz schön innovativ“ haben wir den
schwäbischen Erfindergeist thematisiert.
Für alle diese schönen Themen und spannenden Geschichten verzichten wir gerne auf
Werbung in unseren Zügen. Wobei Geißbockbahn-Fahrgäste nicht auf schöne Bil-
der verzichten müssen. Denn zu jedem Geißenpeter-Thema gibt es die passen-
den Plakate in den Zügen. Damit Sie auch etwas zum Schauen haben.
Und wir sind uns ganz sicher: Ihnen, unseren Fahrgästen, gefällt das. „Nicht
geschimpft ist genug gelobt“ heißt es zwar im Schwäbischen. Glücklicherweise
halten sich immer wieder manche nicht an diese Devise und loben den „Geißenpe-
ter“, was uns zugegebenermaßen freut. „Dass Euch die Themen nicht ausgehen“, sagte
neulich eine Mitfahrerin der ersten Stunde, und Verwunderung schwang in ihrer Stimme
mit. Wir versichern hiermit: Nein, die Themen gehen uns nicht aus. Für die nächsten 20
Jahre haben wir auf jeden Fall noch genügend gute Ideen. Schließlich sind wir Schwaben,
also erfinderisch…
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1850 nimmt die Bahn den Zugverkehr zwi-schen Friedrichshafen und Heilbronn auf.Am 1. Juli 1850 ist die durchgehende, 248Kilometer lange Verbindung von Heilbronnbis Friedrichshafen, südlichster Endpunktdes Württembergischen Eisenbahnsystems,fertig. Noch im Juli 1850 reist König Wil-helm I. mit dem Zug in seine Sommerresidenznach Friedrichshafen.
Ebenfalls 1850 wird die Gleisverbindungzum Hafen gebaut, der erste Hafenbahn-hof eröffnet. 1851 muss man für die 30-
minütige Fahrt von Ravensburg nach Friedrichs-hafen 21 Kreuzer bezahlen, für die Rückfahrtbraucht man 35 Minuten.
Im Jahr 1869 wird schließlich die erste Dampftra-jektfähre als gemeinsames Projekt von Württem-bergern und Schweizern zwischen Friedrichshafen
und Romanshorn in Dienst gestellt. 16 Eisenbahn-waggons kann sie aufnehmen. Das Bahnhofsgebäudein Friedrichshafen wiederum wird im Rahmen desUmbaus der Bahnhofsanlagen zwecks Erweiterungder Gleisanlagen für die Bodenseegürtelbahn nachLindau am 1. Oktober 1899 und am 2. Oktober 1901Richtung Überlingen durch zwei Seitenteile erweitert.Aus dem Endbahnhof ist ein Durchgangsbahnhof ge-worden, das Streckennetz der Bodenseegürtelbahn ge-schlossen.
Am 29. November 1905 wird das gut achtKilometer lange Gleis zwischen Fried-richshafen und Meckenbeuren in Betrieb
genommen. Von 1905 bis 1913 wird die StreckeUlm-Friedrichshafen aus kriegswirtschaftlichenGründen zweigleisig ausgebaut.
Nach der spektakulären Einführung derEisenbahn in der Region rattert jahr-zehntelang Zug um Zug wie gewohnt
über die Schiene. In den 1980er-Jahren aller-dings gibt es Unruhe: Die Bahn setzt im Nah-verkehr auf „Straße statt Schiene, Bus stattZug“ und gibt zum 28. Mai 1988 die Bahn-
höfe Kehlen, Oberzell, Weißenau und Niederbiegenauf. Am 24. September 1989 hält der letzte Zug inMochenwangen.
Am 15. Oktober 1991 gründen die fünf Ge-sellschafter Technische Werke Friedrichshafen,Stadt Ravensburg, Gemeinde Meckenbeuren,
Bodenseekreis und Landkreis Ravensburg die Boden-see-Oberschwaben-Bahn (BOB) GmbH. Bei derFrage, wie sie sich präsentieren soll, ist schnell klar:Irgendetwas mit der „Schwäbischen Eisenbahn“, diein dem gleichnamigen Lied, wohl um 1850 in Stu-dentenkreisen entstanden, besungen wird, muss dieneue Bahn zu tun haben. 1850 war das Jahr, in demdie württembergische Eisenbahnlinie von Heilbronnüber Stuttgart, Ulm und Meckenbeuren nach Fried-
1869 wird die erste Dampf-
trajektfähre als gemeinsames
Projekt von Württembergern und
Schweizern zwischen Friedrichs-
hafen und Romanshorn in Dienst
gestellt (oben). Früh schon gibt
es Postkarten vom Meckenbeurer
Bahnhof (links). Begeistert
begrüßt wird die Geißbockbahn
bei der Eröffnung in Mecken-
beuren (rechts).
„Die BOB ist mittler-weile in der Region ein un-verzichtbares und hervor-ragend funktionierendes
Verkehrsmittel.“
richshafen erstmals befahrbar war. Was passt da fürdie neue Bahn besser als ein markantes Geißkopf-Si-gnet, haben sich doch die Württemberger das anfangsals Spott gedachte Lied selbstbewusst angeeignet?Der Funke springt über: Bald wird das neue Bähnleim Volksmund „Geißbockbahn“ genannt.
Bereits 1992 werden zwei Triebwagen Typ NE 81gekauft. Zug um Zug geht es weiter: Im erstenHalbjahr 1993 werden die renovierten Halte-
punkte Löwental, Kehlen, Oberzell und Weißenau fer-tiggestellt, am 25. Juni 1993 startet die BOB mit dem„Geißbocktag“ in Meckenbeuren. Mit 28 Fahrten proWerktag nimmt die Bahn in vornehmem Blau am 1.Juli 1993 auf der 29 Kilometer langen Strecke Fried-richshafen-Ravensburg den Betrieb auf.
Der dritte Triebwagen ebenfalls vom Typ NE 81wird im Oktober 1993 bestellt. Im ersten vol-len Betriebsjahr 1994 nutzen
mehr als 300.000 Fahrgäste die BOB – be-reits doppelt so viele wie erwartet.
Am 1. Juni 1997 erweitert die BOBihr Netz nach Norden bis Aulen-dorf und Süden bis Friedrichshafen
Hafenbahnhof, reaktiviert die Bahnhöfe Nieder-biegen und Mochenwangen und eröffnet den Halte-punkt Flughafen. Mittlerweile sind es 30 Fahrten proWerktag auf dem Abschnitt Friedrichshafen-Aulen-dorf und weitere zwölf Fahrten pro Werktag zwischenFriedrichshafen und Ravensburg.
Die Fußgängerunterführung im BahnhofMeckenbeuren ist am 28. September 1997fertiggestellt. Und am 24. Mai 1998 wird der
Haltepunkt Weingarten/Berg eröffnet – erstmals gibtes dort in der langen Geschichte der Südbahn einenHaltepunkt. Noch im selben Jahr wird die BOB mitvier neuen Dieseltriebwagen Regio-Shuttle RS1 ver-stärkt. 2002 schreibt die Geißbockbahn eine Traum-zahl: Erstmals befördert sie mehr als eine MillionFahrgäste im Jahr.
Mit einem großen Fest, dem Geißbockbahn-tag, wird am 22. Juni 2003 das erste Jahr-zehnt Bodensee-Oberschwaben-Bahn ge-
feiert. Im Folgejahr erwirtschaftet die BOB erstmalseinen Gewinn von 500.000 Euro, 2005 kommen zumFuhrpark drei neue Triebwagen Regio-Shuttle hinzu.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter: 2011 fahrenan Rekordtagen erstmalig mehr als 5.000Fahrgäste mit der Geißbockbahn; pro Werk-
tag sind es mittlerweile 48 Fahrten. Und: ImMai 2013 treffen zwei weitere Triebwagen ein –jetzt sind es neun.
Der Geißbockbahntag zur Feier „Zwei Jahr-zehnte Bodensee-Oberschwaben-Bahn“ istam 16. Juni 2013. Die Kritiker, die es an-
fangs gab, sind seit langem verstummt. Vielleicht sit-zen sie ja in der gemütlichen Geißbockbahn undgenießen die Zugfahrt…
Ein Extra für unsere FahrgästeWir bringen unsere Fahrgäste zwischen Friedrichshafen und Aulendorf bequem und sicher
von A nach B. Und unterhalten sie dabei: nicht nur mit den aktuellen Tageszeitungen aus der
Region, sondern besonders mit unserem Fahrgastmagazin „Geißenpeter“. Und das seit
Gründung der Bodensee-Oberschwaben-Bahn vor 20 Jahren.
Unsere Philosophie dahinter: Unsere Region und die Men-
schen, die hier leben, sind so interessant, dass dies spannender
Lesestoff für unsere Reisenden ist. Ein paar Beispiele gefällig?
1993, gleich zu Beginn, haben wir die Anfänge der Eisenbahn
bei uns „erforscht“. Wir haben uns mit einer typisch-schwäbi-
schen Eigenheit, mit „Schaffe, schaffe, Häusle“, beschäftigt.
Oder unter dem Titel „Herrschaftszeiten“ mit dem Thema „Un-
sere Schlösser und deren Bauherren“. Weitere Themen: das Wetter
und beispielsweise unsere Nachbarn.
2009 hat der Geißenpeter, der zwei Mal pro Jahr kostenlos verteilt
wird, seine Konzeption und sein Erscheinungsbild geändert. Trotz-
dem oder gerade deshalb bleiben wir unseren Leserinnen und Lesern treu und packen wei-
ter spannende Themen an: „Sternstunden“ lautete ein Titel, in dem wir unsere Fahrgäste
bis zu den Sternen begleitet haben. In der Folgenummer „Wasser – unser Lebenselixier“
sind wir im wahrsten Sinne des Wortes „abgetaucht“ und haben unter anderem die Arbeit
von Taucharchäologen beobachtet. Unter dem Titel „Ganz schön innovativ“ haben wir den
schwäbischen Erfindergeist thematisiert.
Für alle diese schönen Themen und spannenden Geschichten verzichten wir gerne auf
Werbung in unseren Zügen. Wobei Geißbockbahn-Fahrgäste nicht auf schöne Bil-
der verzichten müssen. Denn zu jedem Geißenpeter-Thema gibt es die passen-
den Plakate in den Zügen. Damit Sie auch etwas zum Schauen haben.
Und wir sind uns ganz sicher: Ihnen, unseren Fahrgästen, gefällt das. „Nicht
geschimpft ist genug gelobt“ heißt es zwar im Schwäbischen. Glücklicherweise
halten sich immer wieder manche nicht an diese Devise und loben den „Geißenpe-
ter“, was uns zugegebenermaßen freut. „Dass Euch die Themen nicht ausgehen“, sagte
neulich eine Mitfahrerin der ersten Stunde, und Verwunderung schwang in ihrer Stimme
mit. Wir versichern hiermit: Nein, die Themen gehen uns nicht aus. Für die nächsten 20
Jahre haben wir auf jeden Fall noch genügend gute Ideen. Schließlich sind wir Schwaben,
also erfinderisch…
42 Kilometer48 Fahrten
5000 Fahrgäste
7
Freut sich, wenn
er die Bodensee-
Oberschwaben-
Bahn sieht:
Gründungsge-
schäftsführer
Peter Turkowski.
Seit 20 Jahren ist die
Bodensee-Oberschwaben-
Bahn, im Volksmund auch
Geißbockbahn genannt,
erfolgreich unterwegs. Die
Fahrgastzahlen nehmen
ständig zu.
6
bringen. Unserem „Arbeitskreis Schienenpersonen-nahverkehr“ haben etwa zehn Leute angehört. Wirwaren ein verschworener Haufen. Die Zusammenar-beit war vorbildlich.
Wie haben die Mitarbeiter der Bahn auf Ihr Konzept einer regionalen Eisenbahn reagiert?Die haben uns anfangs nicht so richtig für voll ge-nommen. Trotzdem hatten wir relativ schnell die Zu-sage, dass wir gegen Entgelt die bahneigenen Trassenund Grundstücke nutzen dürfen. Wahrscheinlichhaben die Bahn-Mitarbeiter gedacht: Lasst diese Ver-rückten nur machen. Sie werden wie wir scheitern.Wir hingegen haben uns über die Zusage gefreut. Da-mals wussten wir noch nicht, wie viele Pferdefüßedamit verbunden waren.
Inwiefern?Als wir das Okay von den Gesellschaftern bekommenhatten, begannen wir, mit der Bahn zu verhandeln.Deren Mitarbeiter waren nett. Meist war es aber so,dass uns, Manfred Foss und mir, bis zu 15 Bahnmit-arbeiter gegenübersaßen. Jeder von ihnen war füreinen spezialisierten Bereich zuständig. Keiner wollteoder durfte die Verantwortung für eine Gesamtent-scheidung übernehmen. Auf einen aus unserer Sichtunreifen, jedoch von Bahnchef Schnell bereits unter-zeichneten Vertrag haben wir mit einer umfangreichenNachtragsvereinbarung reagieren müssen, um dieBOB-Belange zu sichern. Zudem haben so genannteExperten in Friedrichshafen versucht, uns unterDruck zu setzen und uns vorzuschreiben, wo wir über-all Haltestellen einrichten müssen. Später haben wirnie wieder etwas von ihnen gehört. Und wir hattenspäter, als die BOB schon fuhr, eine Zeitlang wegensteigender Trassen- und Stationspreise der DeutschenBahn Probleme. Zum Glück aber standen die Kom-munen und Landkreise hinter uns und haben beischeinbar unüberwindbaren Problemen mit in dieSpeichen gegriffen.
Zwei Jahrzehnte BOB – ein Grund zum
Feiern. Von Anfang an begleitet hat die
Bahn Peter Turkowski,damals kaufmänni-
scher Geschäftsführerbei den Technischen
Werken Friedrichsha-fen (TWF) und Grün-
dungsgeschäftsführerder Bodensee-Ober-
schwaben-Bahn.
Herr Turkowski, hatten Sie als Kind eine Eisenbahn? Nein. Ich hätte aber gerne eine gehabt.
Jahrzehnte später hat es dann doch geklappt: Mitder Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) habennicht nur Sie, sondern viele andere eine Eisenbahnbekommen…(Lacht) Ja, das stimmt. Wobei ich sagen muss: Die Ideefür die BOB stammt nicht von mir, obwohl ich haut-nah mitbekommen habe, wie unerträglich die Ver-kehrssituation hier in der Region war, als ich 1990von Hannover an den Bodensee kam und dort Ge-schäftsführer der TWF wurde: Auf der Schiene gab esnur rudimentäre Verbindungen zwischen Friedrichs-hafen und Ravensburg. Zudem waren die Straßenüberfüllt, was auch die Busverbindung zwischenFriedrichshafen und Ravensburg behinderte.
Wer hatte dann die Idee für die BOB?Stefan Saeger, damals stellvertretender Direktor desRegionalverbands Bodensee-Oberschwaben, kam mitdem Konzept einer regionalen Eisenbahn auf uns zu.Zwar waren wir bei der TWF in Sachen Eisenbahnvollkommene Laien. Weil wir aber davon überzeugtwaren, dass diese Idee, die bereits kommunalpoliti-schen Rückenwind hatte, sinnvoll ist, sagte ich dannzu Stefan Saeger: „Wir denken darüber nach, was zutun ist.“
Wie ging es weiter?Wir haben Fragestellungen für die Bereiche Wirt-schaft, Technik, Organisation und Finanzierung ent-wickelt. Weil wir keine Erfahrung mit Bahnen hatten,habe ich Manfred Foss, damals Standortleiter Regio-nalverkehr Alb-Bodensee in Friedrichshafen, die jawiederum zur Deutschen Bahn AG gehört, zu uns ge-holt. Das war ein echter Glücksgriff. Innerhalb einesJahres ist es uns gelungen, gemeinsam mit dem Re-gionalverband und Vertretern einer sich abzeichnen-den Gesellschafterstruktur das Projekt nach vorne zu
hof sowie zudem die Eröffnung des HaltepunktsFlughafen Sinn macht. Mittlerweile fährt die BOBauf einer Strecke von 42 Kilometern.
Die Menschen hier in der Region identifizieren sich mit ihrer Bahn. Gerne wird erzählt, dass es ein-mal ein Fahrgast gewagt hat, seine Beine auf dasSitzpolster zu legen. Er wurde von einem anderenFahrgast mit den Worten: „In unserer Bahn gibt esso etwas nicht“ zurechtgewiesen.Stimmt, die Identifikation der Menschen mit ihrerBOB ist klasse. Ich selbst habe einmal am HaltepunktLöwental eine Frau gesehen, die aus dem Automateneinen Fahrschein herausgelassen hat. Danach hat sieden Automaten gestreichelt und ihrer Begleiterin ge-sagt: „Das ist unsere Bahn!“
Was geht Ihnen heute durch den Kopf, wenn Sie die BOB sehen?Die Geschichte der BOB ist eine Bilderbuchgeschichte– wir hatten nach Gründung der BOB einen wahrenMedienansturm, weil sehr viele über unser Erfolgs-projekt berichten wollten. Ich freue mich gleich ausmehreren Gründen, wenn ich heute die BOB sehe: Sietransportiert mittlerweile mit 48 Fahrten pro Werk-tag bis zu 5.000 Fahrgäste. Zudem müssen die Gesell-schafter und die dahinter stehenden Landkreise undKommunen keine Verlustausgleiche bezahlen, da dieBOB Überschüsse erwirtschaftet. Und: Die BOB istmittlerweile in der Region ein unverzichtbares undhervorragend funktionierendes Verkehrsmittel. Einweiteres Zeichen für den Erfolg der BOB ist, dass imFrühjahr zu den bisher sieben Triebwagen zwei neuehinzukommen. Die BOB ist für das Wesen und für dieFunktionalität der Region von großer Bedeutung.Deshalb bin ich dankbar, dass ich bei diesem tollenProjekt mitwirken durfte.
„Die Geschichte der BOB ist eine Bilderbuchgeschichte“
Bei dem Geißbock allein ist esnicht geblieben…Nein. Unser Anspruch war und istes auch noch heute, mit unsererBahn ein kontinuierliches kultu-relles Ereignis zu schaffen. Im vor-nehmen Blau und ohne Werbungin den Wagen reisen unsere Fahr-gäste durch unsere Region, undzwar gepflegt: Täglich werden dieTriebwagen innen gereinigt, ein-mal wöchentlich außen. UnserBordmagazin mit Themen aus derRegion soll unsere Fahrgäste in-spirieren, unterhalten und für Ge-sprächsstoff sorgen. Zudem hän-gen Regionalzeitungen in unserenTriebwagen aus.
Die Tatsache, dass die BOB,deutschlandweit ein Modell ohneVorbild, gleich angenommenwurde, gibt Ihnen und ManfredFoss, Ihrem Nachfolger als Geschäftsführer, Recht.Das stimmt. Mit 28 Fahrten vonMontag bis Freitag und am Sams-tag mit 16 sowie sieben Halte-punkten haben wir fünf Tage nachdem Geißbocktag vom 25. Juni1993 begonnen. Schon drei Mo-nate nach dem Betriebsstart wurdedie prognostizierte Fahrgastzahlvon 1.070 pro Tag überschritten.Die Zahl der Jahresabos stieg imersten Jahr von 56 auf 220. ImOktober 1993 wurde ein dritterTriebwagen bestellt, die Zahl derFahrten bis 28. Mai 1995 auf 38pro Werktag erhöht.
War die Erweiterung der BOB, die bald folgte, von Anfangan geplant?Diskutiert hatte man drüber, aberkaum einer glaubte daran. Auf-grund des Erfolgs der BOB waraber bald klar, dass eine Erweite-rung nach Norden bis Aulendorfund nach Süden bis Hafenbahn-
Hatten Sie auch Probleme, als es darum ging, an Geld für die Finanzierung der BOB zu kommen? Nein. Die Entscheidungsträger wussten um die Be-deutung des Projektes. Die Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH wurde von den TWF und der StadtRavensburg, der Gemeinde Meckenbeuren sowie demBodenseekreis und dem Landkreis Ravensburg am 15.Oktober 1991 mit einem Stammkapital von 2,5 Mil-lionen Mark gegründet. Drei Vorgaben gab es für dieGesellschaft: Sie durfte nicht mehr als eine MillionMark Defizit pro Jahr machen. Sie sollte so viel Ak-zeptanz entwickeln, dass die Fahrgast-Prognose vontäglich gut 1.000 Fahrgästen erreicht würde. Und siewar auf zehn Jahre befristet. Schon im Folgejahr nachder Gründung unserer Gesellschaft konnten wir dieersten beiden Triebwagen kaufen, wofür wir auchDarlehen aufnehmen mussten. Wichtig für unserenErfolg war, dass das Land Baden-Württemberg unsvon Anfang mit Investitionen in die Triebwagen unddie Haltestellen unterstützt hat und später als „Be-steller“ der Verkehrsleistungen zusagte, an uns ver-gleichbare Kilometerentgelte, wie sie damals dieDeutsche Bahn bekam, zu entrichten.
Wie entstand die Idee mit demGeißbock als Signet der Bahn?Die Wahl des Geißbock-Signets
war eine Reaktion auf einenArtikel von Ulrich Müller, da-
mals Hauptgeschäftsführer derIndustrie- und Handelskammer Bo-
densee-Oberschwaben. In einem Artikelin der Kammerzeitschrift kritisierte er das Projekt alsverzichtbare Subventionsverschwendung. Viel bessersei es, so Müller, dieses Geld in Straßen zu investieren.Der Artikel endete mit der Wertung, dass es damalsbei der Schwäbischen Eisenbahn nur einen Ziegen-kopf gegeben habe, beim jetzigen Projekt – als Zei-chen der fragwürdigen Qualität – dagegen zwei. Wirhatten uns schon viele Gedanken über den Auftritt un-serer neuen Bahn gemacht. Die „Schwäbische Eisen-bahn“ schwang dabei immer mit. Also beschlossenwir: Ulrich Müller soll seinen Ziegenkopf bekommen.Der wurde aus Geraden und Winkeln konstruiert –auch, um die Modernität unseres Projekts zu demon-strieren. Später ist aus dem Saulus ein Paulus gewor-den: Als Staatssekretär im Umwelt- und Verkehrs-ministerium, später auch als Verkehrsminister vonBaden-Württemberg hat Ulrich Müller unser Projektbravourös unterstützt.
42 Kilometer48 Fahrten
5000 Fahrgäste
7
Freut sich, wenn
er die Bodensee-
Oberschwaben-
Bahn sieht:
Gründungsge-
schäftsführer
Peter Turkowski.
Seit 20 Jahren ist die
Bodensee-Oberschwaben-
Bahn, im Volksmund auch
Geißbockbahn genannt,
erfolgreich unterwegs. Die
Fahrgastzahlen nehmen
ständig zu.
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bringen. Unserem „Arbeitskreis Schienenpersonen-nahverkehr“ haben etwa zehn Leute angehört. Wirwaren ein verschworener Haufen. Die Zusammenar-beit war vorbildlich.
Wie haben die Mitarbeiter der Bahn auf Ihr Konzept einer regionalen Eisenbahn reagiert?Die haben uns anfangs nicht so richtig für voll ge-nommen. Trotzdem hatten wir relativ schnell die Zu-sage, dass wir gegen Entgelt die bahneigenen Trassenund Grundstücke nutzen dürfen. Wahrscheinlichhaben die Bahn-Mitarbeiter gedacht: Lasst diese Ver-rückten nur machen. Sie werden wie wir scheitern.Wir hingegen haben uns über die Zusage gefreut. Da-mals wussten wir noch nicht, wie viele Pferdefüßedamit verbunden waren.
Inwiefern?Als wir das Okay von den Gesellschaftern bekommenhatten, begannen wir, mit der Bahn zu verhandeln.Deren Mitarbeiter waren nett. Meist war es aber so,dass uns, Manfred Foss und mir, bis zu 15 Bahnmit-arbeiter gegenübersaßen. Jeder von ihnen war füreinen spezialisierten Bereich zuständig. Keiner wollteoder durfte die Verantwortung für eine Gesamtent-scheidung übernehmen. Auf einen aus unserer Sichtunreifen, jedoch von Bahnchef Schnell bereits unter-zeichneten Vertrag haben wir mit einer umfangreichenNachtragsvereinbarung reagieren müssen, um dieBOB-Belange zu sichern. Zudem haben so genannteExperten in Friedrichshafen versucht, uns unterDruck zu setzen und uns vorzuschreiben, wo wir über-all Haltestellen einrichten müssen. Später haben wirnie wieder etwas von ihnen gehört. Und wir hattenspäter, als die BOB schon fuhr, eine Zeitlang wegensteigender Trassen- und Stationspreise der DeutschenBahn Probleme. Zum Glück aber standen die Kom-munen und Landkreise hinter uns und haben beischeinbar unüberwindbaren Problemen mit in dieSpeichen gegriffen.
Zwei Jahrzehnte BOB – ein Grund zum
Feiern. Von Anfang an begleitet hat die
Bahn Peter Turkowski,damals kaufmänni-
scher Geschäftsführerbei den Technischen
Werken Friedrichsha-fen (TWF) und Grün-
dungsgeschäftsführerder Bodensee-Ober-
schwaben-Bahn.
Herr Turkowski, hatten Sie als Kind eine Eisenbahn? Nein. Ich hätte aber gerne eine gehabt.
Jahrzehnte später hat es dann doch geklappt: Mitder Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) habennicht nur Sie, sondern viele andere eine Eisenbahnbekommen…(Lacht) Ja, das stimmt. Wobei ich sagen muss: Die Ideefür die BOB stammt nicht von mir, obwohl ich haut-nah mitbekommen habe, wie unerträglich die Ver-kehrssituation hier in der Region war, als ich 1990von Hannover an den Bodensee kam und dort Ge-schäftsführer der TWF wurde: Auf der Schiene gab esnur rudimentäre Verbindungen zwischen Friedrichs-hafen und Ravensburg. Zudem waren die Straßenüberfüllt, was auch die Busverbindung zwischenFriedrichshafen und Ravensburg behinderte.
Wer hatte dann die Idee für die BOB?Stefan Saeger, damals stellvertretender Direktor desRegionalverbands Bodensee-Oberschwaben, kam mitdem Konzept einer regionalen Eisenbahn auf uns zu.Zwar waren wir bei der TWF in Sachen Eisenbahnvollkommene Laien. Weil wir aber davon überzeugtwaren, dass diese Idee, die bereits kommunalpoliti-schen Rückenwind hatte, sinnvoll ist, sagte ich dannzu Stefan Saeger: „Wir denken darüber nach, was zutun ist.“
Wie ging es weiter?Wir haben Fragestellungen für die Bereiche Wirt-schaft, Technik, Organisation und Finanzierung ent-wickelt. Weil wir keine Erfahrung mit Bahnen hatten,habe ich Manfred Foss, damals Standortleiter Regio-nalverkehr Alb-Bodensee in Friedrichshafen, die jawiederum zur Deutschen Bahn AG gehört, zu uns ge-holt. Das war ein echter Glücksgriff. Innerhalb einesJahres ist es uns gelungen, gemeinsam mit dem Re-gionalverband und Vertretern einer sich abzeichnen-den Gesellschafterstruktur das Projekt nach vorne zu
hof sowie zudem die Eröffnung des HaltepunktsFlughafen Sinn macht. Mittlerweile fährt die BOBauf einer Strecke von 42 Kilometern.
Die Menschen hier in der Region identifizieren sich mit ihrer Bahn. Gerne wird erzählt, dass es ein-mal ein Fahrgast gewagt hat, seine Beine auf dasSitzpolster zu legen. Er wurde von einem anderenFahrgast mit den Worten: „In unserer Bahn gibt esso etwas nicht“ zurechtgewiesen.Stimmt, die Identifikation der Menschen mit ihrerBOB ist klasse. Ich selbst habe einmal am HaltepunktLöwental eine Frau gesehen, die aus dem Automateneinen Fahrschein herausgelassen hat. Danach hat sieden Automaten gestreichelt und ihrer Begleiterin ge-sagt: „Das ist unsere Bahn!“
Was geht Ihnen heute durch den Kopf, wenn Sie die BOB sehen?Die Geschichte der BOB ist eine Bilderbuchgeschichte– wir hatten nach Gründung der BOB einen wahrenMedienansturm, weil sehr viele über unser Erfolgs-projekt berichten wollten. Ich freue mich gleich ausmehreren Gründen, wenn ich heute die BOB sehe: Sietransportiert mittlerweile mit 48 Fahrten pro Werk-tag bis zu 5.000 Fahrgäste. Zudem müssen die Gesell-schafter und die dahinter stehenden Landkreise undKommunen keine Verlustausgleiche bezahlen, da dieBOB Überschüsse erwirtschaftet. Und: Die BOB istmittlerweile in der Region ein unverzichtbares undhervorragend funktionierendes Verkehrsmittel. Einweiteres Zeichen für den Erfolg der BOB ist, dass imFrühjahr zu den bisher sieben Triebwagen zwei neuehinzukommen. Die BOB ist für das Wesen und für dieFunktionalität der Region von großer Bedeutung.Deshalb bin ich dankbar, dass ich bei diesem tollenProjekt mitwirken durfte.
„Die Geschichte der BOB ist eine Bilderbuchgeschichte“
Bei dem Geißbock allein ist esnicht geblieben…Nein. Unser Anspruch war und istes auch noch heute, mit unsererBahn ein kontinuierliches kultu-relles Ereignis zu schaffen. Im vor-nehmen Blau und ohne Werbungin den Wagen reisen unsere Fahr-gäste durch unsere Region, undzwar gepflegt: Täglich werden dieTriebwagen innen gereinigt, ein-mal wöchentlich außen. UnserBordmagazin mit Themen aus derRegion soll unsere Fahrgäste in-spirieren, unterhalten und für Ge-sprächsstoff sorgen. Zudem hän-gen Regionalzeitungen in unserenTriebwagen aus.
Die Tatsache, dass die BOB,deutschlandweit ein Modell ohneVorbild, gleich angenommenwurde, gibt Ihnen und ManfredFoss, Ihrem Nachfolger als Geschäftsführer, Recht.Das stimmt. Mit 28 Fahrten vonMontag bis Freitag und am Sams-tag mit 16 sowie sieben Halte-punkten haben wir fünf Tage nachdem Geißbocktag vom 25. Juni1993 begonnen. Schon drei Mo-nate nach dem Betriebsstart wurdedie prognostizierte Fahrgastzahlvon 1.070 pro Tag überschritten.Die Zahl der Jahresabos stieg imersten Jahr von 56 auf 220. ImOktober 1993 wurde ein dritterTriebwagen bestellt, die Zahl derFahrten bis 28. Mai 1995 auf 38pro Werktag erhöht.
War die Erweiterung der BOB, die bald folgte, von Anfangan geplant?Diskutiert hatte man drüber, aberkaum einer glaubte daran. Auf-grund des Erfolgs der BOB waraber bald klar, dass eine Erweite-rung nach Norden bis Aulendorfund nach Süden bis Hafenbahn-
Hatten Sie auch Probleme, als es darum ging, an Geld für die Finanzierung der BOB zu kommen? Nein. Die Entscheidungsträger wussten um die Be-deutung des Projektes. Die Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH wurde von den TWF und der StadtRavensburg, der Gemeinde Meckenbeuren sowie demBodenseekreis und dem Landkreis Ravensburg am 15.Oktober 1991 mit einem Stammkapital von 2,5 Mil-lionen Mark gegründet. Drei Vorgaben gab es für dieGesellschaft: Sie durfte nicht mehr als eine MillionMark Defizit pro Jahr machen. Sie sollte so viel Ak-zeptanz entwickeln, dass die Fahrgast-Prognose vontäglich gut 1.000 Fahrgästen erreicht würde. Und siewar auf zehn Jahre befristet. Schon im Folgejahr nachder Gründung unserer Gesellschaft konnten wir dieersten beiden Triebwagen kaufen, wofür wir auchDarlehen aufnehmen mussten. Wichtig für unserenErfolg war, dass das Land Baden-Württemberg unsvon Anfang mit Investitionen in die Triebwagen unddie Haltestellen unterstützt hat und später als „Be-steller“ der Verkehrsleistungen zusagte, an uns ver-gleichbare Kilometerentgelte, wie sie damals dieDeutsche Bahn bekam, zu entrichten.
Wie entstand die Idee mit demGeißbock als Signet der Bahn?Die Wahl des Geißbock-Signets
war eine Reaktion auf einenArtikel von Ulrich Müller, da-
mals Hauptgeschäftsführer derIndustrie- und Handelskammer Bo-
densee-Oberschwaben. In einem Artikelin der Kammerzeitschrift kritisierte er das Projekt alsverzichtbare Subventionsverschwendung. Viel bessersei es, so Müller, dieses Geld in Straßen zu investieren.Der Artikel endete mit der Wertung, dass es damalsbei der Schwäbischen Eisenbahn nur einen Ziegen-kopf gegeben habe, beim jetzigen Projekt – als Zei-chen der fragwürdigen Qualität – dagegen zwei. Wirhatten uns schon viele Gedanken über den Auftritt un-serer neuen Bahn gemacht. Die „Schwäbische Eisen-bahn“ schwang dabei immer mit. Also beschlossenwir: Ulrich Müller soll seinen Ziegenkopf bekommen.Der wurde aus Geraden und Winkeln konstruiert –auch, um die Modernität unseres Projekts zu demon-strieren. Später ist aus dem Saulus ein Paulus gewor-den: Als Staatssekretär im Umwelt- und Verkehrs-ministerium, später auch als Verkehrsminister vonBaden-Württemberg hat Ulrich Müller unser Projektbravourös unterstützt.
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Kurt Widmaier,Landrat
Es war ein Wagnis, als vor über 20 Jahren vonden damals beteiligten Kommunen und Land-kreisen die Beschlüsse gefasst wurden, einekommunale Bahn zu gründen, denn es galt,der Deutschen Bundesbahn im Schienennah-verkehr Paroli zu bieten. Vergleichbare Bei-
spiele gab es kaum und wegen der langfristigen Finanzierbarkeitbewegte man sich auf unsicherem Boden.Die Skeptiker verstummten, da sich die Bodensee-Oberschwaben-Bahn in relativ kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelte.Zwar war die Erweiterung des Betriebs bis Aulendorf ab dem Jahr1997 kein reiner Selbstläufer – wieder waren Überzeugungsarbeitund Mut gefordert –, aber auch dieses gemeinsame Engagement hatsich gelohnt: Unsere Geißbockbahn ist ein Teil der regionalen Iden-tität geworden. Fahrgäste, kommunale Gesellschafter und Partnerstehen hinter „ihrer“ Bahn, die mit einem sehr guten Fahrtenange-bot, ihrem speziellen Erscheinungsbild und einer Pünktlichkeits-quote, die ihresgleichen sucht, überzeugt.Ich wünsche unserer Bodensee-Oberschwaben-Bahn noch viele wei-tere erfolgreiche Jahre, allen Fahrgästen stets eine gute Fahrt undden Festbesuchern zum Jubiläum anläßlich des 20-jährigen Beste-hens der BOB viel Vergnügen.
Lothar Wölfle,Landrat Bodenseekreis
Wenn ich in einen der tiefblauen Triebwagensteige, denke ich fast reflexartig daran, wasfür ein bemerkenswerter Vorgang es war, dassvor zwei Jahrzehnten Gemeinden, Städte undLandkreise mit viel Mut und Weitsicht dieBOB ins Leben gerufen haben. Man hat damit
das Fundament für einen bedeutenden verkehrlichen Tragpfeiler un-serer Region gelegt. Engagierte Gesellschafter, gutes Managementund nicht zuletzt die Treue tausender Kunden haben die Bodensee-Oberschwaben-Bahn in ihrer Bedeutung für die Mobilität in dieserRegion sogar noch stetig wachsen lassen. Der Bodenseekreis hatdamit ein wichtiges Instrument, Mobilität im Landkreis aktiv zu ge-stalten.Aber für keinen der Gesellschafter gilt diese Erfolgsgeschichte als ab-geschlossen, und auf Lorbeeren darf man sich nicht ausruhen. Her-
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ausforderungen und Chancen warten in den kommenden Jahren dar-auf, ergriffen und gestaltet zu werden. Ich denke da an die Elektrifi-zierung der Südbahn, die Neuausschreibungen von Schienenver-kehrsleistungen sowie die wachsende Nachfrage nach guten Ange-boten im öffentlichen Nahverkehr. Hier wünsche ich der BOB für dienächsten 20 Jahre allzeit „Bahn frei“ und ihren Fahrgästen stets eine„Gute Fahrt“.
Andreas Brand, Oberbürgermeister Friedrichshafen
Seit 20 Jahren verbindet die Bodensee-Ober-schwaben-Bahn mit ihren blauen Triebwagendie Menschen zwischen Ravensburg undFriedrichshafen. Für die Verbindung zwischenFriedrichshafen und Ravensburg ist sie einewichtige Verkehrsader. Täglich fahren mit der
Geißbockbahn rund 5.000 Passagiere. Es ist kaum vorstellbar: Wür-den diese Fahrgäste ihre Wege zur Arbeit, zur Ausbildung, zum Ein-kaufen oder in der Freizeit mit dem Auto durchführen, im täglichenBerufsverkehr würde Chaos herrschen. Damals wie heute profitieren die anliegenden Städte und Landkreisevon dieser wichtigen Bahnverbindung. Angesichts des zu erwartendenweiteren Verkehrswachstums nimmt die BOB als umweltverträgli-ches Verkehrsmittel auch künftig eine zentrale Bedeutung ein. DerBlick zurück auf den Beginn der Bodensee-Oberschwaben-Bahn istdeshalb auch gleichzeitig ein Blick nach vorne – denn die BOB hatbeides: Tradition und Zukunft.Allen Fahrgästen wünsche ich auch zukünftig eine gute Fahrt undalles Gute.
Andreas SchmidBürgermeister Meckenbeuren
Als Bürgermeister der Gemeinde Mecken-beuren gratuliere ich der Bodensee-Ober-schwaben-Bahn zu ihrem 20-jährigen Beste-hen ganz herzlich.Es erfüllt mich mit Stolz, dass die GemeindeMeckenbeuren als Gründungsmitglied ihren
Beitrag dazu geleistet und Anteil hat an dieser Erfolgsgeschichte derBodensee-Oberschwaben-Bahn. Hierfür gilt meinem AmtsvorgängerRoland Karl Weiß sowie den Gemeinderats- und Verwaltungsmit-gliedern mein größter Respekt, Dank und Anerkennung. Die Ent-
scheidung, eine eigene Gesellschaft für den Schienennahverkehr zugründen, war richtig und zukunftsweisend. Stetig zunehmende Fahr-gastzahlen sowie steigende Gewinne sprechen für sich und sind derbeste Beleg dafür. Gerade im Öffentlichen Nahverkehr werden auch weiterhin neue Leis-tungsangebote notwendig sein, um die Menschen vermehrt zur Nut-zung von Fahrrad, Bus und Bahn zu bringen.Mit verschiedenen Kombiangeboten im Nahverkehr sowie grenz-überschreitenden Angeboten im Schienenfernverkehr müssen attrak-tive Angebote geschaffen werden, um allen Bürgern eine echteAlternative zum eigenen PKW zu bieten und einen wertvollen Bei-trag zur umweltfreundlichen Mobilität zu leisten.
Dr. Daniel Rapp,Oberbürgermeister Ravensburg
Die vor 20 Jahren von fünf Gesellschaftern insLeben gerufene, im Volksmund Geißbockbahngenannte Bodensee-Oberschwaben-Bahn(BOB) ist ein Erfolgsmodell, das sich aus derRegion zwischen Ravensburg und Friedrichs-hafen nicht mehr wegdenken lässt. Die dun-
kelblauen Treibwagen stehen für Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeitund Regionalität. Täglich nutzen viele Menschen die BOB – 2011wurde zum ersten Mal die magische Grenze von 5.000 Personen amTag überschritten. Aus gutem Grund: Zuletzt erreichte die BOB einePünktlichkeitsquote von 97,8 Prozent. Durch die nördliche Erwei-terung bis nach Aulendorf rückte Ravensburg 1997 geographischins Zentrum und ist, mit etwa einem Viertel des gesamten Fahrgast-aufkommens, der am meisten frequentierte Haltepunkt entlang derStrecke. Die BOB verbindet und schafft Lebensqualität. Und wirbrauchen für unseren Wirtschaftsraum eine leistungsfähige Bahn-verbindung. Zum 20-jährigen Bestehen wünsche ich der Bodensee-Oberschwaben-Bahn eine Fortsetzung ihrer Erfolgsgeschichte undwünsche allen Besuchern der Jubiläums-Veranstaltungen ein schö-nes Fest.
Helmut Grieb,Bürgermeister Berg
Berg ist am Zug! Seit der Norderweiterungder Bodensee-Oberschwaben-Bahn hat Bergunmittelbaren Anschluss ans Schienennetz er-halten. In guter interkommunaler Zusam-menarbeit wurde der neue Bahnhof Wein-garten/Berg eingerichtet. Somit ist für unsere
Bürgerschaft ein neues und interessantes Angebot der Verkehrsinfra-struktur geschaffen worden. Mit dem gemeinsamen Bahnhofsfestwerben wir für diese besondere Zugverbindung.Zum Jubiläum gratulieren wir der erfolgreichen Institution ganzherzlich und wünschen weiterhin alles Gute und möglichst vielenFahrgästen eine gute Fahrt!
Robert Wiedemann,Bürgermeister Baienfurt
Seit zwanzig Jahren gibt es die blauen Trieb-wagen der BOB. In dieser Zeit haben sie sichim Schussental zu einer bekannten und be-liebten Marke entwickelt. Mit der Geißbock-bahn verbindet man Pünktlichkeit und Zu-verlässigkeit.
Erfreulich ist, dass die kommunal getragene Bahn auch wirtschaft-lich erfolgreich unterwegs ist und sich gegen die große Konkurrenzauf der Straße wie auf der Schiene gut behaupten kann.Im nördlichen Streckenabschnitt, in dem auch der Bahnhof Nieder-biegen liegt, ist die BOB seit 1997 unterwegs. Der Haltepunkt aufBaienfurter Gemeindegebiet wird insbesondere von Pendlern gernegenutzt, die im benachbarten Gewerbegebiet tätig sind, oder die vonhier aus zur Arbeit nach Ravensburg oder Friedrichshafen fahren.Aber auch für Spaziergänge in das direkt benachbarte Föhrenriedoder das Naturschutzgebiet Schenkenwald mit gut ausgeschildertenWanderwegen ist der Bahnhof ein guter Ausgangspunkt.Ich wünsche allen Fahrgästen sowie den Mitarbeitern der BOB alle-zeit gute Fahrt und weiterhin eine erfolgreiche Geschäftsentwick-lung.
Wir gratulieren der BOB zu ihrem 20. Geburtstag
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Kurt Widmaier,Landrat
Es war ein Wagnis, als vor über 20 Jahren vonden damals beteiligten Kommunen und Land-kreisen die Beschlüsse gefasst wurden, einekommunale Bahn zu gründen, denn es galt,der Deutschen Bundesbahn im Schienennah-verkehr Paroli zu bieten. Vergleichbare Bei-
spiele gab es kaum und wegen der langfristigen Finanzierbarkeitbewegte man sich auf unsicherem Boden.Die Skeptiker verstummten, da sich die Bodensee-Oberschwaben-Bahn in relativ kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelte.Zwar war die Erweiterung des Betriebs bis Aulendorf ab dem Jahr1997 kein reiner Selbstläufer – wieder waren Überzeugungsarbeitund Mut gefordert –, aber auch dieses gemeinsame Engagement hatsich gelohnt: Unsere Geißbockbahn ist ein Teil der regionalen Iden-tität geworden. Fahrgäste, kommunale Gesellschafter und Partnerstehen hinter „ihrer“ Bahn, die mit einem sehr guten Fahrtenange-bot, ihrem speziellen Erscheinungsbild und einer Pünktlichkeits-quote, die ihresgleichen sucht, überzeugt.Ich wünsche unserer Bodensee-Oberschwaben-Bahn noch viele wei-tere erfolgreiche Jahre, allen Fahrgästen stets eine gute Fahrt undden Festbesuchern zum Jubiläum anläßlich des 20-jährigen Beste-hens der BOB viel Vergnügen.
Lothar Wölfle,Landrat Bodenseekreis
Wenn ich in einen der tiefblauen Triebwagensteige, denke ich fast reflexartig daran, wasfür ein bemerkenswerter Vorgang es war, dassvor zwei Jahrzehnten Gemeinden, Städte undLandkreise mit viel Mut und Weitsicht dieBOB ins Leben gerufen haben. Man hat damit
das Fundament für einen bedeutenden verkehrlichen Tragpfeiler un-serer Region gelegt. Engagierte Gesellschafter, gutes Managementund nicht zuletzt die Treue tausender Kunden haben die Bodensee-Oberschwaben-Bahn in ihrer Bedeutung für die Mobilität in dieserRegion sogar noch stetig wachsen lassen. Der Bodenseekreis hatdamit ein wichtiges Instrument, Mobilität im Landkreis aktiv zu ge-stalten.Aber für keinen der Gesellschafter gilt diese Erfolgsgeschichte als ab-geschlossen, und auf Lorbeeren darf man sich nicht ausruhen. Her-
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ausforderungen und Chancen warten in den kommenden Jahren dar-auf, ergriffen und gestaltet zu werden. Ich denke da an die Elektrifi-zierung der Südbahn, die Neuausschreibungen von Schienenver-kehrsleistungen sowie die wachsende Nachfrage nach guten Ange-boten im öffentlichen Nahverkehr. Hier wünsche ich der BOB für dienächsten 20 Jahre allzeit „Bahn frei“ und ihren Fahrgästen stets eine„Gute Fahrt“.
Andreas Brand, Oberbürgermeister Friedrichshafen
Seit 20 Jahren verbindet die Bodensee-Ober-schwaben-Bahn mit ihren blauen Triebwagendie Menschen zwischen Ravensburg undFriedrichshafen. Für die Verbindung zwischenFriedrichshafen und Ravensburg ist sie einewichtige Verkehrsader. Täglich fahren mit der
Geißbockbahn rund 5.000 Passagiere. Es ist kaum vorstellbar: Wür-den diese Fahrgäste ihre Wege zur Arbeit, zur Ausbildung, zum Ein-kaufen oder in der Freizeit mit dem Auto durchführen, im täglichenBerufsverkehr würde Chaos herrschen. Damals wie heute profitieren die anliegenden Städte und Landkreisevon dieser wichtigen Bahnverbindung. Angesichts des zu erwartendenweiteren Verkehrswachstums nimmt die BOB als umweltverträgli-ches Verkehrsmittel auch künftig eine zentrale Bedeutung ein. DerBlick zurück auf den Beginn der Bodensee-Oberschwaben-Bahn istdeshalb auch gleichzeitig ein Blick nach vorne – denn die BOB hatbeides: Tradition und Zukunft.Allen Fahrgästen wünsche ich auch zukünftig eine gute Fahrt undalles Gute.
Andreas SchmidBürgermeister Meckenbeuren
Als Bürgermeister der Gemeinde Mecken-beuren gratuliere ich der Bodensee-Ober-schwaben-Bahn zu ihrem 20-jährigen Beste-hen ganz herzlich.Es erfüllt mich mit Stolz, dass die GemeindeMeckenbeuren als Gründungsmitglied ihren
Beitrag dazu geleistet und Anteil hat an dieser Erfolgsgeschichte derBodensee-Oberschwaben-Bahn. Hierfür gilt meinem AmtsvorgängerRoland Karl Weiß sowie den Gemeinderats- und Verwaltungsmit-gliedern mein größter Respekt, Dank und Anerkennung. Die Ent-
scheidung, eine eigene Gesellschaft für den Schienennahverkehr zugründen, war richtig und zukunftsweisend. Stetig zunehmende Fahr-gastzahlen sowie steigende Gewinne sprechen für sich und sind derbeste Beleg dafür. Gerade im Öffentlichen Nahverkehr werden auch weiterhin neue Leis-tungsangebote notwendig sein, um die Menschen vermehrt zur Nut-zung von Fahrrad, Bus und Bahn zu bringen.Mit verschiedenen Kombiangeboten im Nahverkehr sowie grenz-überschreitenden Angeboten im Schienenfernverkehr müssen attrak-tive Angebote geschaffen werden, um allen Bürgern eine echteAlternative zum eigenen PKW zu bieten und einen wertvollen Bei-trag zur umweltfreundlichen Mobilität zu leisten.
Dr. Daniel Rapp,Oberbürgermeister Ravensburg
Die vor 20 Jahren von fünf Gesellschaftern insLeben gerufene, im Volksmund Geißbockbahngenannte Bodensee-Oberschwaben-Bahn(BOB) ist ein Erfolgsmodell, das sich aus derRegion zwischen Ravensburg und Friedrichs-hafen nicht mehr wegdenken lässt. Die dun-
kelblauen Treibwagen stehen für Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeitund Regionalität. Täglich nutzen viele Menschen die BOB – 2011wurde zum ersten Mal die magische Grenze von 5.000 Personen amTag überschritten. Aus gutem Grund: Zuletzt erreichte die BOB einePünktlichkeitsquote von 97,8 Prozent. Durch die nördliche Erwei-terung bis nach Aulendorf rückte Ravensburg 1997 geographischins Zentrum und ist, mit etwa einem Viertel des gesamten Fahrgast-aufkommens, der am meisten frequentierte Haltepunkt entlang derStrecke. Die BOB verbindet und schafft Lebensqualität. Und wirbrauchen für unseren Wirtschaftsraum eine leistungsfähige Bahn-verbindung. Zum 20-jährigen Bestehen wünsche ich der Bodensee-Oberschwaben-Bahn eine Fortsetzung ihrer Erfolgsgeschichte undwünsche allen Besuchern der Jubiläums-Veranstaltungen ein schö-nes Fest.
Helmut Grieb,Bürgermeister Berg
Berg ist am Zug! Seit der Norderweiterungder Bodensee-Oberschwaben-Bahn hat Bergunmittelbaren Anschluss ans Schienennetz er-halten. In guter interkommunaler Zusam-menarbeit wurde der neue Bahnhof Wein-garten/Berg eingerichtet. Somit ist für unsere
Bürgerschaft ein neues und interessantes Angebot der Verkehrsinfra-struktur geschaffen worden. Mit dem gemeinsamen Bahnhofsfestwerben wir für diese besondere Zugverbindung.Zum Jubiläum gratulieren wir der erfolgreichen Institution ganzherzlich und wünschen weiterhin alles Gute und möglichst vielenFahrgästen eine gute Fahrt!
Robert Wiedemann,Bürgermeister Baienfurt
Seit zwanzig Jahren gibt es die blauen Trieb-wagen der BOB. In dieser Zeit haben sie sichim Schussental zu einer bekannten und be-liebten Marke entwickelt. Mit der Geißbock-bahn verbindet man Pünktlichkeit und Zu-verlässigkeit.
Erfreulich ist, dass die kommunal getragene Bahn auch wirtschaft-lich erfolgreich unterwegs ist und sich gegen die große Konkurrenzauf der Straße wie auf der Schiene gut behaupten kann.Im nördlichen Streckenabschnitt, in dem auch der Bahnhof Nieder-biegen liegt, ist die BOB seit 1997 unterwegs. Der Haltepunkt aufBaienfurter Gemeindegebiet wird insbesondere von Pendlern gernegenutzt, die im benachbarten Gewerbegebiet tätig sind, oder die vonhier aus zur Arbeit nach Ravensburg oder Friedrichshafen fahren.Aber auch für Spaziergänge in das direkt benachbarte Föhrenriedoder das Naturschutzgebiet Schenkenwald mit gut ausgeschildertenWanderwegen ist der Bahnhof ein guter Ausgangspunkt.Ich wünsche allen Fahrgästen sowie den Mitarbeitern der BOB alle-zeit gute Fahrt und weiterhin eine erfolgreiche Geschäftsentwick-lung.
Wir gratulieren der BOB zu ihrem 20. Geburtstag
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Die Deutsche Bahn gibt folgende Bahnhöfe auf der heutigenBOB-Strecke auf:28. Mai 1988 Kehlen, Oberzell, Weißenau und Nieder-
biegen 24. September 1989 Mochenwangen
15. Oktober 1991 Gründung der Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH durch die fünf GesellschafterTechnische Werke Friedrichshafen, Stadt Ravensburg, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis und Landkreis Ravensburg
1992 Kauf von zwei Triebwagen Typ NE 81
Abschluss der Verträge mit der Deutschen Bundesbahn (DB), den Technischen Werken Friedrichshafen (TWF) und der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL)/ Regionalbus Alb-Bodensee (RAB)
1. Halbjahr 1993 Fertigstellung der reno-vierten Haltepunkte Löwen-tal, Kehlen, Oberzell undWeißenau
Eintreffen der beiden ersten Triebwagen
25. Juni 1993 „Geißbocktag“ – Startfest in Mecken-beuren
20 Jahre Geißenpeter – Meilensteine einer ErfolgsgeschichteDie Erfolgsgeschichte der Bodensee-Oberschwaben-Bahn ist beispiellos. Von manchen zunächst als „verrücktes Projektohne Chancen“ gebrandmarkt, hat sie sich zu einem nicht mehr aus der Region wegzudenkenden Verkehrsmittel ent-wikkelt: An Rekordtagen befördert die Geißbockbahn täglich mehr als 5000 Fahrgäste – und schreibt schwarze Zahlen.Die Meilensteine einer Erfolgsgeschichte.
1. Juli 1993 Betriebsaufnahme mit 28 Fahrten je Werk-tag auf der Strecke Friedrichshafen–Ravensburg (19 Kilometer) mit den reak-tivierten Haltepunkten Kehlen, Oberzellund Weißenau
Oktober 1993 Bestellung des dritten Triebwagens
29. Mai 1994 32 Fahrten je Werktag
11. November 1994 Eintreffen des dritten Triebwagens
1994 Mehr als 300.000 Fahrgäste nutzen dieBOB im ersten vollen Betriebsjahr –bereits doppelt so viele wie erwartet
2. Januar 1995 37 Fahrten je Werktag
28. Mai 1995 38 Fahrten je Werktag
22. November 1996 Vertragsabschluss mit dem Land Baden-Württemberg und den Gebietskörper-schaften des nördlichen mittlerenSchussentals über Norderweiterung sowiemit der Stadt Friedrichshafen über Fahrtbis zum Hafenbahnhof
1. Juni 1997 Erweiterung nach Norden bis Aulendorfund Süden bis Friedrichshafen Hafen-bahnhof
Reaktivierung der Bahnhöfe Niederbiegenund Mochenwangen
Eröffnung des Haltepunkts Flughafen
30 Fahrten je Werktag Friedrichshafen-Aulendorf und weitere zwölf Fahrten jeWerktag Friedrichshafen–Ravensburg
1997 Mehr als 750.000 Fahrgäste nutzen dieBOB, das sind durchschnittlich über2.800 an Werktagen
28. September 1997 Fertigstellung der Fußgängerunterfüh-rung im Bahnhof Meckenbeuren
24. Mai 1998 Eröffnung des HaltepunktsWeingarten/Berg
Tarifkooperatin mit der Schwaben-Therme, Aulendorf und dem Ravensbur-ger Spieleland, Meckenbeuren
44 Fahrten je Werktag Friedrichshafen–Ravensburg
September 1998 Anlieferung der vier neuen TriebwagenTyp Regio-Shuttle
30. Mai 1999 Tarifkooperation mit dem Zeppelin-Museum, Friedrichshafen
8. November 1999 46 Fahrten je Werktag Friedrichshafen–Ravensburg
28. Mai 2000 48 Fahrten je Werktag Friedrichshafen–Ravensburg
1. April 2001 Manfred Foss wird Nachfolger vonPeter Turkowski als Geschäftsführer derBOB GmbH
1. Oktober 2001 Umwandlung der Gesellschaft in eineGmbH & Co. KG
2002 Die BOB befördert erstmals mehr alseine Million Fahrgäste im Jahr; an Werk-tagen nutzen mehr als 3.600 Personen dieGeißbockbahn
22. Juni 2003 Geißbockbahntag zur Feierdes ersten Jahrzehnts Boden-see-Oberschwaben-Bahn
2004 Erstmals erwirtschaftetdie BOB einen Gewinn von500.000 Euro
1. Januar 2004 Tarifliche Integration in den neu ge-gründeten bodo-Verkehrsverbund, dessenGesellschafter unter anderen die BOB ist
November 2005 Anlieferung von drei neuen TriebwagenTyp Regio-Shuttle
2006 Die Zahl der BOB-Fahrgäste steigt anWerktagen auf im Durchschnitt über4.000 Fahrgäste
2008 Der BOB-Gewinn beträgt 700.000 Euro,mehr als 4.400 Fahrgäste werden täglichbefördert
2011 Der BOB-Gewinn beträgt 600.000 Euro,mehr als 4.800 Fahrgäste werden imDurchschnitt täglich befördert; an Re-kordtagen sind es erstmalig über 5.000Personen
Mai 2013 Eintreffen von zwei weiteren Triebwagen –jetzt sind es neun
Geißbockbahntag zurFeier „Zwei JahrzehnteBodensee-Oberschwa-ben-Bahn“
16. Juni 2013
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Die Deutsche Bahn gibt folgende Bahnhöfe auf der heutigenBOB-Strecke auf:28. Mai 1988 Kehlen, Oberzell, Weißenau und Nieder-
biegen 24. September 1989 Mochenwangen
15. Oktober 1991 Gründung der Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH durch die fünf GesellschafterTechnische Werke Friedrichshafen, Stadt Ravensburg, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis und Landkreis Ravensburg
1992 Kauf von zwei Triebwagen Typ NE 81
Abschluss der Verträge mit der Deutschen Bundesbahn (DB), den Technischen Werken Friedrichshafen (TWF) und der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL)/ Regionalbus Alb-Bodensee (RAB)
1. Halbjahr 1993 Fertigstellung der reno-vierten Haltepunkte Löwen-tal, Kehlen, Oberzell undWeißenau
Eintreffen der beiden ersten Triebwagen
25. Juni 1993 „Geißbocktag“ – Startfest in Mecken-beuren
20 Jahre Geißenpeter – Meilensteine einer ErfolgsgeschichteDie Erfolgsgeschichte der Bodensee-Oberschwaben-Bahn ist beispiellos. Von manchen zunächst als „verrücktes Projektohne Chancen“ gebrandmarkt, hat sie sich zu einem nicht mehr aus der Region wegzudenkenden Verkehrsmittel ent-wikkelt: An Rekordtagen befördert die Geißbockbahn täglich mehr als 5000 Fahrgäste – und schreibt schwarze Zahlen.Die Meilensteine einer Erfolgsgeschichte.
1. Juli 1993 Betriebsaufnahme mit 28 Fahrten je Werk-tag auf der Strecke Friedrichshafen–Ravensburg (19 Kilometer) mit den reak-tivierten Haltepunkten Kehlen, Oberzellund Weißenau
Oktober 1993 Bestellung des dritten Triebwagens
29. Mai 1994 32 Fahrten je Werktag
11. November 1994 Eintreffen des dritten Triebwagens
1994 Mehr als 300.000 Fahrgäste nutzen dieBOB im ersten vollen Betriebsjahr –bereits doppelt so viele wie erwartet
2. Januar 1995 37 Fahrten je Werktag
28. Mai 1995 38 Fahrten je Werktag
22. November 1996 Vertragsabschluss mit dem Land Baden-Württemberg und den Gebietskörper-schaften des nördlichen mittlerenSchussentals über Norderweiterung sowiemit der Stadt Friedrichshafen über Fahrtbis zum Hafenbahnhof
1. Juni 1997 Erweiterung nach Norden bis Aulendorfund Süden bis Friedrichshafen Hafen-bahnhof
Reaktivierung der Bahnhöfe Niederbiegenund Mochenwangen
Eröffnung des Haltepunkts Flughafen
30 Fahrten je Werktag Friedrichshafen-Aulendorf und weitere zwölf Fahrten jeWerktag Friedrichshafen–Ravensburg
1997 Mehr als 750.000 Fahrgäste nutzen dieBOB, das sind durchschnittlich über2.800 an Werktagen
28. September 1997 Fertigstellung der Fußgängerunterfüh-rung im Bahnhof Meckenbeuren
24. Mai 1998 Eröffnung des HaltepunktsWeingarten/Berg
Tarifkooperatin mit der Schwaben-Therme, Aulendorf und dem Ravensbur-ger Spieleland, Meckenbeuren
44 Fahrten je Werktag Friedrichshafen–Ravensburg
September 1998 Anlieferung der vier neuen TriebwagenTyp Regio-Shuttle
30. Mai 1999 Tarifkooperation mit dem Zeppelin-Museum, Friedrichshafen
8. November 1999 46 Fahrten je Werktag Friedrichshafen–Ravensburg
28. Mai 2000 48 Fahrten je Werktag Friedrichshafen–Ravensburg
1. April 2001 Manfred Foss wird Nachfolger vonPeter Turkowski als Geschäftsführer derBOB GmbH
1. Oktober 2001 Umwandlung der Gesellschaft in eineGmbH & Co. KG
2002 Die BOB befördert erstmals mehr alseine Million Fahrgäste im Jahr; an Werk-tagen nutzen mehr als 3.600 Personen dieGeißbockbahn
22. Juni 2003 Geißbockbahntag zur Feierdes ersten Jahrzehnts Boden-see-Oberschwaben-Bahn
2004 Erstmals erwirtschaftetdie BOB einen Gewinn von500.000 Euro
1. Januar 2004 Tarifliche Integration in den neu ge-gründeten bodo-Verkehrsverbund, dessenGesellschafter unter anderen die BOB ist
November 2005 Anlieferung von drei neuen TriebwagenTyp Regio-Shuttle
2006 Die Zahl der BOB-Fahrgäste steigt anWerktagen auf im Durchschnitt über4.000 Fahrgäste
2008 Der BOB-Gewinn beträgt 700.000 Euro,mehr als 4.400 Fahrgäste werden täglichbefördert
2011 Der BOB-Gewinn beträgt 600.000 Euro,mehr als 4.800 Fahrgäste werden imDurchschnitt täglich befördert; an Re-kordtagen sind es erstmalig über 5.000Personen
Mai 2013 Eintreffen von zwei weiteren Triebwagen –jetzt sind es neun
Geißbockbahntag zurFeier „Zwei JahrzehnteBodensee-Oberschwa-ben-Bahn“
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Wir feiern 20 Jahre BOB – feiern Sie mit!
Am 16. Juni 2013 steppt der Geißbock auf derBOB-Strecke. Sie, liebe Bürgerinnen und Bür-ger, sind herzlich eingeladen, mit uns unsere
BOB-Bahn zu feiern! Bereits um 11.00 Uhr beginnendie Feste in den Städten und Gemeinden entlang derBOB-Strecke – Sie dürfen gespannt sein!
Damit Sie auch richtig mitfeiern können, gibtes an diesem Festtag den BOB-Sonderfahr-schein. Das ist eine Tageskarte für bis zu 5
Personen zum Preis von 3 Euro (gültig nur in denBOB-Zügen). Mit diesem Sonderfahrschein könnenSie auch beim „Haltestellen-Springen“ mitmachen:Alle unsere Fahrgäste erhalten am Festtag den Pro-grammflyer. Dieser wird von BOB-Mitarbeitern inden Zügen gestempelt. Es gibt einen tollen Hauptge-winn (was, wird noch nicht verraten). Bei vier Stem-peln bekommen unsere Fahrgäste ein kleines Ge-schenk.
Die Auftaktveranstaltung für unseren Festtagist um 10.00 Uhr in Friedrichshafen auf demBuchhornplatz beim Hafen. Es sprechen Ver-
kehrsminister Hermann, der RavensburgerLandrat Kurt Widmaier, BeiratsvorsitzenderBOB, und der Friedrichshafener Oberbürger-meister Andreas Brand. Damit auch unsereFahrgäste von weiter weg rechtzeitig vor Ortsind, verlässt der erste Sonderzug Aulendorfum 9.29 Uhr. Ende der Auftaktveranstaltungist gegen 10.45 Uhr, im Anschluss fährt eineBOB nach Aulendorf.
Natürlich verkehren am 16. Juni nicht nur dieregulären BOB-Züge, sondern auch weitereSonderzüge. Diese fahren ab Aulendorf Rich-
tung Friedrichshafen um 10.20 Uhr, 11.32 Uhr,12.20 Uhr, 13.37 Uhr, 14.24 Uhr, 15.37 Uhr, 16.23Uhr und 17.36 Uhr. Mit unseren Sonderzügen gibt’salso zwei Fahrten pro Stunde zwischen Friedrichsha-fen Hafen–Aulendorf und zurück.
Weitere Infos finden Sie rechtzeitig vor demGeißbockbahntag in den Medien, auf Fly-ern und Plakaten, auf dem Facebook-Auf-
tritt des Stadtwerks am See und natürlich im Internet:www.bob-fn.de
Die Geschichte
der „Geißbockbahn",
deren Name in Anleh-
nung an das Lied „Auf
der schwäbischen Eisen-
bahne“ entstanden ist,
in dem einem Bäuerlein
nur noch der Kopf des
Geißbocks bleibt, ist eine
Erfolgsgeschichte.
Impressum
Herausgeber: Bodensee-Oberschwaben-Bahn
GmbH & Co. KG, Friedrichshafen
Redaktion und Text: Hildegard Nagler
Text-/Bildarchiv: Karl-Hermann Weidemann
Gestaltung, Produktion: Werbeteam GmbH
Pre-press: DV Digitale Druckvorstufe GmbH
Druck: Mintzel-Druck
Illustrationen: Christe/Helden&Maygloeckchen
Fotos: BOB, Kreisarchiv Bodenseekreis Salem,
meriana-press, Archiv Weidemann