Gesundheitsprobleme bei Neuweltkameliden
D. Klein
Klinik für Wiederkäuer, Veterinärmedizinische Universität Wien
Das Wohlbefinden und die Gesundheit Ihrer Tiere sollte regelmäßig/täglich
überprüft werden!
wichtige Parameter bei er Beurteilung der Gesundheit
• Allgemeinverhalten (Bewegen sich Tiere normal? Sind sie neugierig? Reagieren sie auf die Umgebung/Personen?)
• Körperhaltung (Liegen Tiere vermehrt? Können sie aufstehen? Belasten sie im Stehen alle vier Beine? Werden Hals und Kopf normal getragen? Ist der Rücken
gekrümmt?)
• Bewegung (Lahmheiten)
• Fresslust/Fressverhalten (Fressen alle Tiere ausreichend? )
• Wiederkauen
• Kondition
• Ernährungszustand
wichtige Parameter bei er Beurteilung der Gesundheit
wichtige Parameter bei er Beurteilung der Gesundheit
• Kotabsatz
Setzen die Tiere genug Kot ab?
Wie sieht der Kot aus? (normal geformt oder weicher/verklumpt? Durchfall?Beimengungen wie Schleim, Blut,
Parasiten?
Ernährungszustand
gutschlecht sehr gut
Hinweise auf den Ernährungszustand geben die Schenkelinnenseite (von hinten beurteilen) und die Breite der Brust (von vorne beurteilen)
V.a. stark bewollte Tiere müssen abgetastet werden, um den Ernährungszustand zu beurteilen (insbesondere die Wirbelsäule, Rippen, Schulter).
wichtige Parameter bei er Beurteilung der Gesundheit
• Harnabsatz v.a. bei männlichen Tieren kann es durch Harnsteine zu einer lebensbedrohlichen Verlegung der Harnröhre kommen!
• Um die tatsächliche Futter- und Wasseraufnahme beurteilen zu können sowie um
• den Kot- und Harnabsatz überprüfen zu können, ist es von Vorteil, wenn eine Möglichkeit der Separierung eines Tieres
besteht (mit Sichtkontakt zu den anderen Tieren)
Innere Körpertemperatur
Normwerte 37,5 – 38,9 °C
neugeborene Fohlen
37,2 – 39,0 °C
• bei heissen Temperaturen bis 40,0 °C möglich
Die wichtigsten Gesundheitsprobleme
• (Endo-) Parasiten • Magen-Darm-Erkrankungen
• Verletzungen
Abszesse
Hauterkrankungen
Endoparasiten
Endoparasiten
• Kokzidien: – es gibt verschiedene Stämme,wobei es
ungefährliche/unbedenkliche gibt, die– daher auch bei gesunden Tieren vorkommen, – können insbesodere bei Jungtieren bei
starkem Befall zu Durchfällen führen– streng wirtsspezifisch
(d.h. keine Übertragung von/zu anderen Tierarten, wie etwa Rind, Schaf, Ziege, Wildtiere,...)
Endoparasiten
• Magen-Darm-Nematoden
• Bandwürmer
• Lungenwürmer
• Leberegel
Hauswiederkäuer spielen teilweise
eine wichtige Rolle als Überträger
Ensoparasiten• Magen-Darm-Nematoden
– verschiedene Arten von Magen-Darm–Würmern– kommen fast bei allen Lamas vor– können bei starkem Befall zu Durchfall und
Abmagerung führen
• Bandwürmer– häufig sind die Bandwurmglieder bereits mit freiem
Auge im Kot sichtbar (kleine weisse reiskornartige Strukturen am Kot)
• Lungenwürmer– daran sollte man v.a. denken wenn im Bestand
vermehrt Husten auftritt
Empfehlungen• Kot sollte regelmäßig auf das Vorhandensein
von Parasiten untersucht werden• Beachten!
Parasiten können leicht Resistenzen entwickeln
(d.h. sie passen sich an Wurmmittel an und werden unempfindlich dagegen!)
• Daher regelmäßige Kotuntersuchung!• entwurmt werden sollte entsprechend der
Ergebnisse• zusätzlich kann (wenn möglich) ein
Weidewechsel empfehlenswert sein
• Wurmfreiheit ist bei Weidetieren kaum möglich!
• Art und Menge der nachgewiesenen Parasiten sind daher ausschlaggebend für das Vorgehen im Bestand
(Welches Entwurmungsmittel?
Wie oft entwurmen?
Weidewechsel?)
Leberegel
• grosser Leberegel (Fasciola hepatica)
• kleiner Leberegel (Dicrocoelium dendriticum)
• insbesondere der kleine Leberegel stellt in unseren Gebieten ein erhebliches
Problem dar