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ÖKONOMISCHE ASPEKTE VON MIGRATION UND INTEGRATION
von Dr. Hans Dietrich von LoeffelholzBundesamt für Migration und Flüchtlinge
Nürnberg
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Ursachen und Folgen der Migration I“
Universität Siegen 13. Juni 2007
KNr. 601 064 BAMF 11-04
2Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Einführung• Zuwanderung nach
Deutschland 1991 ff.• Binnenmigration Ost-West• Arbeitsmarkt und berufliche
Integration • Wirtschaftliche Potentiale
ausländischer Migranten & Co. KG
• Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Gliederung des Vortrags
3Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Einführung: wirtschaftliche Aspekte der Migration und Integration
Gliederung
4Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Gliederung
• EinführungEinführung• Zuwanderung nach
Deutschland 1991 ff.
5Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Zuzüge 2006: 662.000– 16% Deutsche und 84% Ausländer
• Fortzüge 2006: 639.000– 24% Deutsche und 76% Ausländer
Quelle: Eigene Darstellung
Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands von 1991 bis 2006
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
1.400.000
1.600.000
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
J ahr
Zu-
und F
ort
züge
Zuzüge
Fortzüge
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
Zuwanderung nach Deutschland 1991 ff.
6Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Zuzüge von 1991 bis 2006: 15,1 Mill.• (Spät-) Aussiedler• Familiennachzug• Asylbewerber• Bürgerkriegsflüchtlinge aus ehem. Jugoslawien• Arbeitsmigration aus (Nicht-)EU-Staaten (Saisonarbeiter; Werkvertragsarbeitn. u.ä.)Fortzüge von 1991 bis 2006: 11,1 Mill.
Wanderungsüberschuss von fast 4 Millionen 6,7 Millionen Ausländer Ende
2006 Ausländeranteil: knapp 9%
Zuwanderung nach Deutschland 1991 ff.
7Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Zuwanderung und Bevölkerung
• Deutsche mit Migrationshintergrund: 2005: 8,3 Mio. (10%)
• Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund: 15,7 Mio. (19%)
Migrationshintergrund der Bevölkerung 2005
20%
18%3%
36%
12%
11%
Spätaussiedler mitMigrationserfahrung
Eingebürgerte mit Migrationserfahrung
Ausländer ohne Migrations-erfahrung
Deutsche ohne MigrationserfahrungEingebürgerte ohne
Migrationserfahrung
Ausländer mitMigrationserfahrung
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
8Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Gliederung
• EinführungEinführung• Zuwanderung nach Zuwanderung nach
Deutschland 1991 ff.Deutschland 1991 ff.• Binnenmigration Ost-West
9Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Gründe• Wirtschaftlicher Transformationsprozess • Arbeitsplatzmangel und -losigkeit• Infrastrukturdefizite
Binnenmigration Ost-West im Saldo knapp 1 Million Abwanderer
Ost-West-Wanderung in Deutschland 1991 -2005
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
140.000
160.000
180.000
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006Jahr
Anza
hl
Quelle: eigene Darstellung
10Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Gliederung
• EinführungEinführung• Zuwanderung nach Deutschland Zuwanderung nach Deutschland
1991 ff.1991 ff.• Binnenmigration Ost-WestBinnenmigration Ost-West• Arbeitsmarkt und berufliche
Integration
11Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Datenquellen• Bevölkerungsstatistiken und
Bildungsstatistiken des Statistischen Bundesamts
• Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte der Bundesagentur für Arbeit
• Sozio-ökonomisches Panel des DIW• Berufsbildungsbericht der
Bundesregierung• Daten über (Erwerbs-) Personen aus
Drittstaaten (Ausländerzentralregister)
Arbeitsmarkt und berufliche Integration
12Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ausländer in Deutschland (Sep. 2006): 1.809.275• Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Deutsche
(Sep. 2006): 25.053.677
Arbeitsmarkt und berufliche Integration
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigung nach Nationalitäten Juni 2005
0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 350.000 400.000 450.000 500.000
Türkei
Ex-Jugoslawien
Italien
Griechenland
Polen
Russ. Föderation
Nati
onalitä
ten
AnzahlQuelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung
13Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Migranten als
Arbeiter
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Personen mit Migrationshintergrund nach ihrer Stellung im Beruf 2005
38,9%
49,3%
1,2%10,6%
SelbständigBeamteAngestellteArbeiter
Deutsche ohne Migrationshintergrund nach ihrer Stellung im Beruf 2005
59,5%
26,4% 1,1%
13,0%
Ausländer nach ihrer Stellung im Beruf 2005
37,3%
49,8%
0,5%12,4%
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
14Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Migranten im Prod.
Gewerbe
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Personen mit Migrationshintergrund nach Wirtschaftszweigen 2005
1%
36%
28%
35%
Personen ohne Migrationshintergrund nach Wirtschaftszweigen 2005
3%
29%
22%
46%
Ausländer nach Wirtschaftszweigen 2005
1%
34%
31%
34%
Land- undForstwirschaft
ProduzierendesGewerbe
Handel,Gastgewerbe,VerkehrSonst.Dienstleistungen
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
15Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Beispiel: Türkische Staatsbürger in Deutschland
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Kaum hochqualifizierte
Migranten
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Stichtag 30.06.2005
Insgesamt:458.343
434.33523.908
16.661
2.279
4.968
Ohne ISCO 1-394,8%
ISCO 1-35,2%
ISCO 33,6%
ISCO 21,1%
ISCO 13,6%
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung
16Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Beispiel: Staatsbürger der Russischen Föderation
in Deutschland Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Stichtag 30.06.2005
Arbeitsmarkt und berufliche Integration
Insgesamt:34.309
Ohne ISCO 1-379,8%
ISCO 1-320,2%
ISCO 211,7%
ISCO 36,3%
ISCO 12%
27.395 6.914 4.016 2.188
710
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung
17Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Quelle: eigene Darstellung
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: aktuelle Arbeitsmigration
Ohne ISCO 1-379,8%
ISCO 211,7%
ISCO 36,3%
ISCO 12%
4.016 2.188
710
• Insgesamt erteilte Niederlassungserlaubnisse an Hochqualifizierte nach §19 AufenthG. 2006: 456
Erteilte Niederlassungserlaubnisse an Hochqualifizierte nach Staatsangehörigkeiten
05
101520253035404550
VereinigteStaaten
RussischeFöderation
China Türkei Indien Bulgarien
Nationalität
Anz
ahl
20052006
Quelle: Ausländerzentralregister, eigene Darstellung
18Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Entwicklung der selbständigen Migranten in Deutschland nach Staatsangehörigkeit
90100110120130140150160170180190200
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
J ahr
1991
=100
%
Deutsche ItalienerTürken Übrige Ausländer
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen ifm Universität Mannheim, eigene Darstellung
Arbeitsmarkt und berufliche Integration:Expandierende ethnische Ökonomie
19Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Selbständige Personen ohne Migrationshintergrund 2005: 3.497.800
• Selbständige Personen mit Migrationshintergrund 2005: 566.000
• Selbständige Ausländer 2005: 313.600
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Selbständigkeit
Verteilung und Anzahl selbständiger Ausländer und Personen mit Migrationshintergrund in
Deutschland nach Staatsangehöriglkeit 2005
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
120.000
Türkei Italien Polen Griechenland Russ.Föderation.
Kroatien Serbien/Monte.
Nationalität
Anz
ahl
Insgesamt Personen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn Ausländer
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
20Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Selbständige
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Potenziale von
Migranten
Selbständigenquote
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
Griechenland Italien Türkei Deutsche (Aussiedler)Nationalität
Anga
ben
in %
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
21Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Geringfügig entlohnt beschäftigte Ausländer Juni 2005: 400.077
• Geringfügig entlohnt beschäftigte Deutsche Juni 2005: 4.337.681
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Niedriglohnsektor
Geringfügig entlohnt beschäftigte Ausländer in Deutschland nach Nationalitäten Juni 2005
0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 140.000 160.000 180.000 200.000
Türkei
Ex-J ugoslowien
Italien
Polen
Griechenland
Russ. Föderation
Nati
onalitä
ten
AnzahlQuelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung
22Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Arbeitslose insgesamt 5/2007: 3.806.000• Arbeitslose Ausländer 4/2007: 528.128• Arbeitslosenquoten 10 bzw. 25 %
Arbeitsmarkt und berufliche Integration: Arbeitslosigkeit
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Baden-Württemberg
Bayern
Rheinland-Pfalz
Hessen
SAARLAND
Schleswig-Holstein
Niedersachsen
Hamburg
Nordrhein-Westfalen
Bremen
Thüringen
Berlin
Brandenburg
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Mecklenburg-Vorpommern
Arbeitslosenquote Ausländer
Arbeitslosenquote insgesamt
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung
23Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Wirtschaftliche Folgen der Migration
• Komplementarität oder Substitutionalität der ausländischen Arbeitskräfte in Bezug auf die ansässigen
• Gesamtwirtschaftliche und sektorale Lohn- und Beschäftigungswirkungen
• Wirkungen für die Gesamtwirtschaft (economies of scale and scope)
• Produktivitätseffekte der Interkulturalität (Dotcom.Boom und Google-Erfolg)
• Effekte für die Steuer- und Beitragszahler
24Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Deutschland v.a in den vergangenen 15 Jahren ein Zuwanderungsland für Ausländer, aber auch für viele Deutsche.
• Heutige Ausbildungs- , Bildungs- und berufliche Situation der Migranten spiegelt die Zuwanderungsgeschichte der Bundesrepublik.
• Zuwanderung in allen Kategorien tendenziell rückläufig, deshalb Integration der ansässigen Zuwanderer.
• Ressourcenorientierter Ansatz der Integrationskurse des Bundesamts.
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
25Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
• Unternehmerisches Potenzial bei Selbständigkeit von Ausländern.
• Arbeitslosenquote senken und Erwerbsbeteiligung erhöhen.
• Gesamtwirtschaftliche Effekte der Migration in Deutschland - wie in den klassischen Einwanderungsländern - unterm Strich positiv.
• Ausschöpfung weiterer Potenziale durch ein Zusammenwirken verschiedener Politikbereiche: Arbeitsmarkt-, Sozial- Bildungs- und Wirtschaftspolitik.
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
26Dr. Hans Dietrich von Loeffelholz13.Juni 2007
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
• Mehr Infos unter www.bamf.de• Email: dr.hans-dietrich.loeffelholz@
bamf.bund.de