„Diese Wirtschaft ruiniert! Humane Alternativen mit Konzepten der GWÖ“Vortrag an der VHS Heilbronn, 28.04.2016, 18:00 – 19:45
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Geplanter Ablauf:
(1) Präsentation GWÖ Philosophie / Konzept
(2) Fragen / Diskussion / Vertiefung einzelner Themen
- Kurze Pause -
(3) Praktische Ansätze / Handlungs-Alternativen
28.04.2016
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist…• eine dezentrale, weltweite, schnell wachsende Bewegung
• unabhängig von politischen Parteien
• unabhängig von Religionen
• auf rein ethisch/humanistischen Werten begründet
• in allen demokratischen Ländern der Erde anwendbar
• weder kapitalistisch noch sozialistisch
• das Modell einer „Ethischen Marktwirtschaft“
• die Forderung nach viel mehr Demokratie
• „radikal“ , d.h. betreibt nicht Symptombehandlung, sondern geht den bestehenden Problemen an die Wurzel (lat. „Radix“).
• …
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Diese Wirtschaft ruiniert… wen oder was?
• die Natur
• das Klima
• die Demokratie
• das Rentensystem
• die Solidarität zwischen den Menschen
• …
28.04.2016
„Deutsche wünschen sich neue Wirtschaftsordnung“
Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich angesichts der europaweiten Krise eine neue Wirtschaftsordnung. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS Emnid, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde und der ZEIT exklusiv vorliegt.
Zwei von drei Befragten misstrauen demnach bei der Lösung der Probleme den Selbstheilungskräften der Märkte. Der Kapitalismus sorge weder für einen "sozialen Ausgleich in der Gesellschaft" noch für den "Schutz der Umwelt" oder einen "sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen".
(ZEIT ONLINE 15.08.2012)
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-08/umfrage-deutschland-wirtschaftsordnung
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
The Consumer Study: From Marketing to Mattering - The UN Global Compact-Accenture CEO Study on Sustainability (Juni 2014)
https://www.accenture.com/t20150523T022414__w__/us-en/_acnmedia/Accenture/Conversion-Assets/DotCom/Documents/Global/PDF/Dualpub_1/Accenture-Consumer-Study-Marketing-Mattering.pdf
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
• Gemeinwohl-Ökonomie
• Solidarische Ökonomie
• Postwachstumsökonomie
• Gemeinschaftsgüter/Commons/Allmenden
• Ökosoziale Marktwirtschaft
• Nachhaltige Ökonomie
• Economie Sociale
• Economic Democracy
• Participatory Economics
• Transition Town
• …
https://www.ecogood.org/allgemeine-infos/gwoe-idee/aehnliche-ansaetze
Alternativen sind möglich… Thema: Wirtschaft
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Alternativen sind möglich… Thema: Geld und Banken
28.04.2016
• Ethische Banken:- GLS, Deutschland- Triodos, Niederlande- Alternative Bank, Schweiz- Bank für Gemeinwohl, Österreich (in Gründung: https://www.mitgruenden.at/ )
- …
• Monetative Gemeinnütziger Verein; fordert eine grundlegende Reform des Geldsystems („Vollgeld“).
http://www.monetative.de/
• Regional- und Parallelwährungen (weltweit hunderte)
z.B. Regionalwährung „Chiemgauer“: (Zahlen aus 2009)
- Umsatz von 4 Millionen Chiemgauer (entspr. EURO)- 3.000 Mitglieder, davon 600 Unternehmer und 200 Vereine- Umlaufimpuls (Negativzins) von 2 Prozent pro Quartal- spekulative Verwendung ausgeschlossen. http://www.regios.eu/
• …uvm.
Alternativen sind möglich… Thema: Landwirtschaft
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
• Sekem, Ägypten- ägyptische Fair-Trade-Kooperative bei Kairo, 1977 gegründet- 7 Unternehmen beschäftigen 2000 Menschen- brachte mit biologisch-dynamischer Landwirtschaft die Wüste zum Blühen- produziert neben Bio-Lebensmitteln auch Gesundheitsprodukte und Textilien aus ökologischem Anbau- wurde 2003 mit dem Alternativen Nobelpreis und 2012 mit dem Business for Peace Award ausgezeichnet- hat 2011 eine Gemeinwohl-Bilanz erstellthttp://www.sekem.com/
• BiolandErster landwirtschaftlicher Verband mit Gemeinwohl-Bilanzhttps://www.ecogood.org/allgemeine-infos/aktuelles/neuigkeiten/bioland-erster-landwirtschaftlicher-verband-mit-gemeinwohl
• Solidarische Landwirtschaft („SoLaWi“)Zahlen 2014: - 65 Solawi-Betriebe (+22 gegenüber Vorjahr) - 77 Initiativen (+30 gegenüber Vorjahr) - 188 Mitglieder-Einzelpersonen (+69 gegenüber Vorjahr) - 32 Solawi-Höfe-Mitglieder (+9 gegenüber Vorjahr) http://www.solidarische-landwirtschaft.org/de/startseite/
• …uvm.
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Literaturempfehlung (1)
Gemeinwohl-ÖkonomieAktualisierte und erweiterte NeuausgabeZsolnay-Verlag, Dezember 2014, 221 Seiten17,90 € / ISBN 03552062912
Jakob von Uexküll (Stifter des „Alternativen Nobelpreis“): „Christian Felber zeigt den Weg zu einer Ökonomie, in der Geld und Märkte wieder den Menschen dienen statt umgekehrt“
„[…] Im Kern geht es um die demokratische Neuordnung der Wirtschaft. Die vorliegende Skizze einer Gemeinwohl-Ökonomie ist also nicht das Endergebnis, sondern der Ausgangspunkt!“
Ausgangspunkt für einen breiten, gesellschaftlichen Prozess, in dem wir demokratisch festlegen, wie wir miteinander wirtschaften (und leben) wollen.
http://www.ecobookstore.de/shop/action/productDetails/26018332/christian_felber_die_gemeinwohl_oekonomie_3552062912.html?aUrl=90008524&searchId=0
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
„Wirtschaftsbuchdes Jahres 2014“
Literaturempfehlung (2)
Geld – Die neuen SpielregelnDeuticke, März 2014, 304 Seiten18,90 € / ISBN 978-3-552-06213-9
Einige Stichworte:
• Vollgeldreform / „Monetative“• Gemeinwohlorientiertes Bankensystem • Zinsen, Dividenden, Derivate, …• Steuergerechtigkeit• Grenzen für Privateigentum• uvm.
http://www.ecobookstore.de/shop/action/productDetails/24811614/christian_felber_geld_3552062130.html?aUrl=90008524&searchId=52
28.04.2016
Christian Felber
• freier Publizist, Autor und Referent zu Wirtschafts- und Gesellschaftsfragen
• Mitbegründer von ATTAC Österreich
• Dozent an 3 Universitäten (Wien, Graz, Valencia)
• Initiator der „Gemeinwohl-Ökonomie“ (2010)
• „Botschafter“ der GWÖ
• …
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
SWR1 Radio-Interview vom 21.04.2016
http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/felber-christian-gruender-von-attac-oesterreich/-/id=1895042/did=17211442/nid=1895042/q8ru4t/index.html
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
3 von vielen Botschafternwww.ecogood.org/allgemeine-infos/gwoe-bewegung/akteurinnen-kreise/botschafterinnen
28.04.2016
Wirtschafts-Werte-WandelWas sind derzeitige Prinzipien des Wirtschaftens? Wie sollte es eigentlich sein?
Geld ist ein Mittel, Gemeinwohl ist das ZIEL!
„Ist das Realistisch?“
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Gewinnstreben
Konkurrenz Kooperation
Gemeinwohlstreben
BIP
Finanzbilanz
Gemeinwohlprodukt
Gemeinwohlbilanz
Wachstumszwang Globale Ökologische Nachhaltigkeit
vgl. „Bruttonationalglück“ / „Gross National Happiness“
28.04.2016
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle […]“
Verfassung des Freistaates Bayern, Art 151
„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Deutsches Grundgesetz Art.14 (2)
“We the People of the United States, in Order to […] promote the general Welfare, and secure the Blessings of Liberty to ourselves and our Posterity, do ordain and establish this Constitution for the United States of America.”
U.S. Verfassung, Erster Satz
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
GEMEINWOHL-MATRIX 4.1WERT: Menschen-
würde
Solidarität Ökologische
Nachhaltigkeit
Soziale
Gerechtigkeit
Demokratische
Mitbestimmung
& Transparenz
GG Art.1 „(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
GG Art.20a „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere […]“
GG Art.1 „(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt“
GG Art.20 „(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialerBundesstaat“
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
GEMEINWOHL-MATRIX 4.1WERT:
BERÜHRUNGS-
GRUPPE:
Menschen-
würde
Solidarität Ökologische
Nachhaltigkeit
Soziale
Gerechtigkeit
Demokratische
Mitbestimmung
& Transparenz
A Lieferanten
B Geldgeber
C
Mitarbeiter &
Eigentümer
D
Kunden,
Produkte,
Dienstleistungen,
Mitunternehmer
E
Gesellschaftliches
Umfeld
28.04.2016
A1: Ethisches Beschaffungsmanagement
B1: Ethisches Finanzmanagement
C1: Arbeitsplatz-
qualität &
Gleichstellung
C2: Gerechte
Verteilung der
Erwerbsarbeit
C3: Förderung
ökologischen
Verhaltens
C4: Gerechte
Verteilung des
Einkommens
C5: Innerbetrieb-
liche Demokratie &
Transparenz
D1: Ethische
Kundenbezieh-
ungen
D2: Solidarität
mit Mitunter-
nehmern
D3: Ökologische
Gestaltung der
Produkte &
Dienstleistungen
D4: Soziale
Gestaltung der
Produkte &
Dienstleistungen
D5: Erhöhung der
sozialen &
ökologischen
Branchenstandards
E1: Sinn und
gesellschaftliche
Wirkung der
Produkte &
Dienstleistungen
E2: Beitrag zum
Gemeinwesen
E3: Reduktion
negativer
ökologischer
Auswirkungen
E4: Minimierung
der Gewinnaus-
schüttung an
Externe
E5: Gesellschaft-
liche Transparenz &
Mitbestimmung
Initiative „1:12 – Für gerechte Löhne“ (Schweiz, 24.11.2013)
Vorschlag:
Der Maximallohn in einem Unternehmen soll auf das Zwölffache des tiefsten Lohnes im selben Betrieb beschränkt werden.
Ergebnis:
mit 65,3 % zu 34,7 % abgelehnt
Mein Vorschlag an die Schweizer:
Stimmt doch mal über mehrere Faktoren ab:
• Das zehnfache
• Das zwanzigfache
• Das fünfzigfache
• Das hundertfache
• Unbegrenzthttps://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%C2%AB1:12_%E2%80%93_F%C3%BCr_gerechte_L%C3%B6hne%C2%BB
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Weitere Details: Siehe Handbuch zur Matrix (207 Seiten): www.ecogood.org/download/file/fid/708
28.04.2016
Buch „Gemeinwohl-Ökonomie“, 2012, Christian Felber S.188/189: Das Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnis ist umso besser:- Je weniger sinnlose Produkte ein Unternehmen erzeugt;- Je geringer der Ressourceneinsatz ist, der in der gesamten Wertschöpfungskette benötigt wird;- Je geringer die Umweltbelastung durch die Abfallprodukte ist;- Je vollständiger die verwendeten Ressourcen im Kreislauf geführt werdenSo entsteht eine Lenkungswirkung in Richtung Ressourcen-effizienz, Recycling, Re-Use, Nullemission und Nullabfall: ‚cradle to cradle‘. Diese Schraube wird so lange fester gezogen – die Mindeststandards, Gemeinwohl-Punkte und rechtliche Anreize erhöht -, bis der volkswirtschaftliche Ressourcenverbrauch/Schadstoffausstoß absolut zurückgeht und sich auf global nachhaltigem Niveau einpendeltoder darunter sinkt. […]Das ist ein streng liberaler Zugang: gleiche (ökologische Verbrauchs-) Rechte für alle. […] Wir sollten einen Lebensstil wählen, der von allen Menschen auf der Erde gewählt werden könnte, ohne dass dadurch die Lebenschancen anderer Menschen oder zukünftiger Generationen beschnitten werden. […]
Einige Beispiele für GWÖ bilanzierte Unternehmen
• SEKEM (Ägypten)
• Bioland
• Sparda Bank München
• VAUDE
• … und viele mehr…
Diverse Gemeinwohl-Bilanzen sind hier zu finden: www.ecogood.org/gemeinwohl-bilanz/was-ist-die-gw-bilanz/beispiel-bilanzen
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
VAUDE
Video + weitere Infos:
www.youtube.com/watch?v=AumH_-VWDzI
www.ecogood.org/allgemeine-infos/aktuelles/neuigkeiten/wirtschaften-zum-wohle-aller-vaude-erstellt-gemeinwohl-bilanz
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Gemeinwohl-bilanzierte Hochschulen• International Graduate Center in Bremen www.graduatecenter.org
• Business School Lausanne (Schweiz) www.ecogood.org/sites/default/files/2013-gwoe-bericht-bsl.pdf
• Fachhochschule Burgenland (Österreich) www.ecogood.org/sites/default/files/gwoe_bilanz_fh-burgenland.pdf
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Gemeinwohl-Gemeinden / RegionenIn den vier Gemeinden Mals, Laas, Latsch und Schlanders im Vinschgau (Südtirol) sowie in Miranda de Azán in Spanien beschlossen die jeweiligen Gemeinderäte, das Projekt Gemeinwohl-Gemeinde zu starten. Quelle: www.ecogood.org/unterstuetzen-mitmachen/gemeinde-oder-region/gemeinwohl-gemeinde-region-werden
Das Pilotprojekt „Gemeinwohlregion Vinschgau" wurde im März 2013 von den vier Gemeinden Laas, Latsch, Schlanders und Mals ins Leben gerufen.Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=6F_ifNj_ftQ
Erste Gemeinde-Gemeinwohl-Bilanz in Chacao in Caracas (Venezuela).Quelle: www.ecogood.org/sites/default/files/meldungen/pressemappe_18-09-2014.pdf
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Was bringt mir das Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnis???
Vision:
Überdurchschnittliche Gemeinwohl-Bilanz Ergebnisse sollen durch rechtliche Vorteile bei Steuern, Krediten, öffentlichen Aufträgen sowie im internationalen Handel belohnt werden.
Eine erste Idee hinsichtlich „Steuern“:
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Quelle: www.ecogood.org/download/file/fid/708
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Beispiel manomama Jeans(gefertigt in Augsburg)
Konventionelle Jeans (gefertigt in Niedriglohn-Ländern)
Preis
MWSt 19% 19%
Arbeiter-Monatslohn 1) 1540 € 50 – 175 €
Wochen-arbeitszeit 1) 38,5 h bis zu 108 h
Pestizide, Insektizide 1)
(Baumwollanbau)
Minimal (Zertifizierte Biobaumwolle)
Riesige Mengen
Chemikalien & Farbstoffe 1)
(Stoffherstellung)
Minimal(Global Organic Textile Standard)
Große Mengen (+ Enorme Gewässerbelastung)
Transportweg 1)
(Luftlinie)
2500 km (LKW)
15000 km (Flugzeug, Schiff, LKW)
1) Quelle: FUTURZWEI Zukunftsalmanach 2015/2016 – Geschichten vom guten Umgang mit der Welt (Harald Welzer u.a.), S.Fischer Verlag, 2014 (542 Seiten) http://www.ecobookstore.de/shop/action/productDetails/25292707/futurzwei_zukunftsalmanach_2015_16_3596030498.html?aUrl=90008524&searchId=0
0%66 €
80%61 €40 €79 €
28.04.2016
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Organisation der GWÖ-Bewegung
• 16 internationale Vereine in Wien, Schweiz, Italien, Spanien & Südamerika
• Über 100 „Energiefelder“ (=Regionalgruppen)
• 8999 Unterstützer*:6661 Privatpersonen2002 Unternehmen263 Vereine65 Politiker8 Gemeinden/Regionen
• 1x jährl. nationale / internationale Treffen: - Energiefeldtreffen - Delegiertenversammlung („Parlament“)
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
• Unterstützer werden kann man hier:www.ecogood.org/onlineformular
> 350 Unternehmen bereits bilanziert.ca. 200 in Vorbereitung
28.04.2016
„Energiefelder“ (=Regionalgruppen) weltweit (Stand 11/2015)
• Je 1 in Portugal, Italien, Griechenland, GB, USA, Luxemburg, NL, Serbien
• 6 in der Schweiz
• 8 in Österreich
• 27 in Deutschland 1 davon in Heilbronn
• > 30 in Spanien + Lateinamerika
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
28.04.2016
ECOGOOD-MAP www.ecogood.org/ecogood-map/bewegung-unternehmen
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
„Bemerkenswert…“
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronnhttps://www.ecogood.org/allgemeine-infos/aktuelles/neuigkeiten/gemeinwohl-oekonomie-schulbuechern-mediale-aufregung-und
Parteien entdecken das Gemeinwohl…Quelle: Landtagswahlprogramm 2016 Bündnis 90 / Die Grünen:
https://www.gruene-bw.de/app/uploads/2016/01/GrueneBW-Landtagswahlprogramm-2016.pdf
[…]. Gemeinwohlökonomien oder solidarische Ökonomien sind für uns GRÜNE soziale
Innovationen, die die Bürgergesellschaft stärken. Darum werden wir derartige Modelle
fördern und ihnen Raum zum Wachsen geben.
Eine Möglichkeit, wie Unternehmen ihre Wertschöpfung transparent und umfassend
darstellen können, sind Gemeinwohlbilanzen. In Baden-Württemberg haben bereits
einige Unternehmen begonnen, diese Art der Bilanzierung anzuwenden. Diese wollen
wir unterstützen und die Initiativen bekannter machen. Unser langfristiges Ziel ist es,
dass alle Landesunternehmen eine Gemeinwohlbilanz vorweisen. Ein Pilotprojekt
„Gemeinwohlbilanz bei Unternehmen mit Landesbeteiligung“ streben wir an. Dieses
Pilotprojekt soll wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Diese Erkenntnisse
wird das Land privatwirtschaftlichen Betrieben, die dies wünschen, zur Verfügung
stellen und so Unternehmen fördern, die ihr wirtschaftliches Handeln mit Hilfe einer
Gemeinwohlbilanz neu ausrichten möchten. […]
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
„il bene comune“ - 27x „Gemeinwohl“ENZYKLIKA LAUDATO SI’VON PAPST FRANZISKUS ÜBER DIE SORGE FÜR DAS GEMEINSAME HAUSQuelle: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20150524_enciclica-laudato-si.html
[…]
IV. DAS PRINZIP DES GEMEINWOHLS[…]
189. Die Politik darf sich nicht der Wirtschaft unterwerfen, und diese darf sich nicht dem Diktat und dem effizienzorientierten Paradigma der Technokratie unterwerfen. Im Hinblick auf das Gemeinwohl besteht für uns heute die dringende Notwendigkeit, dass Politik und Wirtschaft sich im Dialog entschieden in den Dienst des Lebens stellen, besonders in den des menschlichen Lebens. Die Rettung der Banken um jeden Preis, indem man die Kosten dafür der Bevölkerung aufbürdet, ohne den festen Entschluss, das gesamte System zu überprüfen und zu reformieren, unterstützt eine absolute Herrschaft der Finanzen, die keine Zukunft besitzt und nach einer langwierigen, kostspieligen und scheinbaren Heilung nur neue Krisen hervorrufen kann. Die Finanzkrise von 2007-2008 war eine Gelegenheit für die Entwicklung einer neuen, gegenüber den ethischen Grundsätzen aufmerksameren Wirtschaft und für eine Regelung der spekulativen Finanzaktivität und des fiktiven Reichtums. Doch es gab keine Reaktion, die dazu führte, die veralteten Kriterien zu überdenken, die weiterhin die Welt regieren.[…]
Gegeben zu Rom, Sankt Peter, am 24. Mai, dem Hochfest von Pfingsten im Jahr 2015, dem dritten meines Pontifikats.
Franziskus
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
1. Schlussfolgerungen und Empfehlungen
1.1 Nach Auffassung des EWSA sollte das Gemeinwohl-Ökonomie-Modell sowohl in
den europäischen als auch die einzelstaatlichen Rechtsrahmen integriert werden. Ziel
ist es, die Verwirklichung des Binnenmarkts über eine verstärkt ethische Wirtschaft
voranzubringen, die auf europäischen Werten und der Wahrnehmung
gesellschaftlicher Verantwortung gründet und diese synergetisch untermauert. […]
Thema: EU-Richtlinie über „nichtfinanzielle Berichterstattung“
http://www.eesc.europa.eu/?i=portal.en.eco-opinions.34923
Zusammenfassung / Eckpunkte (1)• Idee: „Ethische Marktwirtschaft“, deren Ziel nicht die
Vermehrung von Kapital ist, sondern das gute Leben für alle.
• Anhand der Gemeinwohl-Matrix erstellen Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz und einen Gemeinwohl-Bericht. Diese werden extern überprüft und veröffentlicht.
• Überdurchschnittliche Gemeinwohl-Bilanz Ergebnisse sollen durch rechtliche Vorteile bei Steuern, Krediten, öffentlichen Aufträgen sowie im internationalen Handel belohnt werden.
• Befreiung der Unternehmen vom Zwang zu größtmöglicher Kapitalrendite; Befreiung der Wirtschaft vom Wachstumszwang.
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Zusammenfassung / Eckpunkte (2)• Auf GESELLSCHAFTLICHER EBENE ist die Gemeinwohl-Ökonomie
eine Bewegung zur Bewusstseinsbildung in Richtung eines sozial-ökologischen Wandels.
• Kein dogmatischer Anspruch - Vernetzung mit anderen Initiativen wird angestrebt.
• Alle Ideen für eine zukunftsfähige Wirtschaftsordnung sollen in demokratischen Prozessen entwickelt, vom Souverän entschieden und in der Verfassung verankert werden. „Souveräne Demokratie“
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Fragen / Diskussion / Vertiefung einzelner Themen
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Auf eine Billion Plastiktüten pro Jahr schätzen Umweltverbände den weltweiten Verbrauch. Der EU-Durchschnittsverbrauch lag 2011 bei 198 Tüten. Dass es besser geht, zeigt etwa Irland, das nur auf 18 Stück pro Kopf pro Jahr kam. In dem Land ist eine Abgabe in Höhe von 44 Cent pro vertriebener Plastiktüte eingeführt worden. Druck, den Verbrauch einzudämmen, gibt es aus Brüssel: Eine EU-Richtlinie sieht vor, das Aufkommen an leichten Plastiktüten bis 2019 um die Hälfte zu reduzieren. Sechs Jahre später soll jeder EU-Bürger nur noch 40 Tüten pro Jahr verbrauchen.
Bis zu 30 Millionen Tonnen Plastikmüll landen nach Angaben des Umweltbundesamtes jährlich in den Meeren. 3,5 bis 5,7 Millionen Tonnen kommen demnach allein aus Europa. Für Tiere kann der Müll lebensbedrohlich werden, wenn sie ihn aufnehmen oder sich in ihm verfangen. Das Plastik wird von Wind, Wetter und Gezeiten zerkleinert zu sogenannten sekundären Mikroplastikpartikeln. dpa
28.04.2016
Beispiel Berührungsgruppe „Kunden“
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
sehr wichtig
eher wichtig
eher unwichtig
völlig unwichtig
1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3
Qualität
Preis/Leistung
Markenname/Image
Passt zu meiner Persönlichkeit
Testberichte, Bewertung
Werbung
Aussehen, Design
Lifestyle, trendy
Praktisch (haltbar, leicht zu bedienen usw.)
Freundlichkeit Verkäufer, Kundenservice
Umweltaspekte, Sozialgerechtigkeit
Kommt gut an, steigert mein Ansehen
Gefühl, etwas Gutes getan zu haben
Andere haben es auch
1: Elektronik, z.B. Handy 2: Kleidung, z.B. Jeans, T-Shirt 3: LebensmittelKonsum – Selbsteinschätzung
Konsum – Einflussfaktoren und Folgen(Quelle: Eurobarometer 2007)
Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung bei Lebensmitteln
Für 42 Prozent der Europäer ist die Qualität das wichtigste Kriterium beim Einkauf von Lebensmitteln.
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Qualität 42%
Preis 40%
Aussehen/Frische 23%
Geschmack 17%
Gesundheit 14%
Vorlieben der Familie 11%
Gewohnheit 9%
Lebensmittelsicherheit 8%
Herstellungsweise* 7%
Herkunftsland 6%
* z.B. ökologische Erzeugung, Freilandhaltung
28.04.2016
Gegenüberstellung des Verhaltens der Unternehmen
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
• Schaffen Kaufanreize durch Werbung unabhängig von Sinn-haftigkeit und Nachhaltigkeit der Produkte
• Wenige bzw. keine Informationen über Inhalte und Herstellungsweise
• Fehlende Hinweise zu Lebensdauer (über Garantie hinaus) und Möglichkeiten der Reparatur
• Optimale Erfüllung der Bedürfnisse der KundInnen und nicht Verkauf um jeden Preis
• Berücksichtigung der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit bei Produktion und Verkauf
• Produkte sollen dem Menschen/ dem Planeten dienen und keine Form der Ersatzbefriedigung darstellen
28.04.2016
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
gewinnorientiert bedürfnis-/sinnorientiert
• Im Vordergrund steht das Verkaufen unabhängig von den Bedürfnissen bzw. Notwendigkeiten auf Seiten der Kundinnen/Kunden
• Ziel ist die Umsatzsteigerung und Gewinnmaximierung
• Verkauf muss den eigenen Werten/ Werten des Unter-nehmens entsprechen (vom Produkt überzeugt sein, niemandem etwas „aufschwätzen“, Ehrlichkeit statt Heuchelei)
• Information über Inhalte und Herstellungsweise
• Ernstnehmen von Rückmeldungen der VerbraucherInnen
• Preisgestaltung erläutern, d.h. weshalb der höhere Preis und wem er zu Gute kommt.
28.04.2016
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
28.04.2016 Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
M5: „Selbst schuld!“
„Sozialdumping, Stellenabbau, Verlagerung der Produktion ins Ausland – als
Kunde fördern wir alles, was uns als Bürger empört. Wir tun genau das, was wir
Politikern und Managern vorwerfen. Wie die Manager an der Spitze der
Konzerne treiben wir Globalisierung und Deregulierung voran. (…)
Wir selbst sind die globalen Heuschrecken. (…) Es ist eine
Persönlichkeitsspaltung: Wir schimpfen über die Schließung deutscher
Standorte und kaufen am selben Tag eine Hose für 30 Euro, die in Bangladesch
genäht wurde. (…)
Als Bürger sind wir Sozialisten – Verfechter der alten sozialen Errungenschaften.
Als Kunden sind wir Neoliberale. Marktradikale. (…) Wären wir eine Regierung,
man sollte uns abwählen. Wären wir ein Konzern, man sollte uns boykottieren.“
(S. Hillemkamp: Selbst schuld! DIE ZEIT, Nr.24. 8.6.2006, www.zeit.de, November 2011)
http://www.zeit.de/2006/24/Selbst-schuld-Titel_xmlRalf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
Einige Anmerkungen aus dem Handbuch „Gemeinwohl für alle“http://alltag.gwoe.net/files/2014/04/Handbuch_Privatpersonen20.pdf
• Veränderung:
oWann, wenn nicht jetzt?
oWo, wenn nicht hier?
oWer, wenn nicht wir?
• Wenn wir unsere Welt verändern wollen, wird uns irgendwann klar, dass das Verändern immer zuerst in uns selbst stattfinden muss. Wir beginnen, Meinungen, Vorurteile, Sichtweisen zu hinterfragen, formen neue Leitbilder, gelangen zu neuen Überzeugungen und setzen vielleicht sogar neue Prioritäten im Wissen …
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016
…dass Du mit Geld
• Ein Haus kaufen kannst, aber kein Zuhause;
• Eine Uhr, aber keine Zeit;
• Ein Bett, aber keinen Schlaf;
• Ein Buch, aber kein Wissen;
• Einen Arzt, aber keine Gesundheit;
• Eine Position, aber keinen Respekt;
• Sex, aber keine Liebe;
• Blut, aber kein Leben.
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn
Einige Anmerkungen aus dem Handbuch „Gemeinwohl für alle“http://alltag.gwoe.net/files/2014/04/Handbuch_Privatpersonen20.pdf
28.04.2016
Ende
Ralf Philipp, Hans-Albrecht Fromm - VHS Veranstaltung - © GWÖ Regionalgruppe Heilbronn28.04.2016