HERMANNSHOF VÖLKSEN
JAHRESPROGRAMM
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EINFÜHRUNG
PERSPEKTIVEN 2015
ETWAS VERMESSEN – VÖLLIG VERMESSEN?Jetzt ist es schon wieder passiert! Der Hermannshof macht sich auf die
Socken und sucht neue Wege, neue Formen, neue Inhalte.
Ver-rückt und ver-messen gibt es Vieles zu Raum und Zeit, zum Wach-
sen darin, zu den Klängen und Bildern mit Zithern, Jagdhörnern und
Barockem, Akkordeon und Klarinette, Filmen, Texten und Texturen und
noch viel mehr. Dahinter schwebt die lang gepflegte Tradition: „Drop-
Art“* kommt uns nicht ins Haus. Wir befördern stattdessen Werk-
prozesse, laden Kunst- und Kulturschaffende auf den Hof und in den
Park. Schenken ihnen Raum, Zeit, Luft und Lust, damit das Neue über
die Kunst in die Welt kommen kann. Das nennen wir dann Laboratori-
um.
Wir wissen vorher auch nicht, was dabei heraus kommt und wir sind
zugleich beglückt durch die Erlebnisse und die Erfahrungen, die wir am
Ende mit Ihnen teilen.
Ich begrüße Sie herzlich zum Sommerprogramm!
Dr. Martin Beyersdorf
Vorsitzender Kunst und Begegnung Hermannshof e. V.
*Kunstprojekte, die es schon lange gibt, in den Park „fallen lassen“.
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SOMMER AUF DEM HERMANNSHOF
15.5.
LABORATORIUM „DIE KAMERA BESCHLEUNIGER“Präsentation der Ergebnisse
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26.5.
29.5. – 7.6.
LABORATORIUM „WACHSEN“Eröffnung der Ausstellung
Ausstellung
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2015 – 2017 LABORATORIUM „MESSEN!“Die Deformation von Raum und Zeit
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7.6. KONZERTDie Zither – Volksmusik zwischen Tradition und Moderne
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22.6. MASALAGianluigi Trovesi & Gianni Coscia
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2.8. KONZERT IM KULTURSOMMERPicknick-Konzert im Park mit musica assoluta und Bläsern der Jagd-hornbläservereinigung Springe
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25.6. LITERARISCHES SPEED-DATINGSechs Texte, drei Orte
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6. – 9.8.
6.8.
7.8.
8.8.
9.8.
SOMMERKINO – IT‘S PLAYTIMEFilme zum Thema der Vermessung von Zeit und Welt
Kurzfilmprogramm in Anwesenheit der FilmemacherInnen
Playtime – Tatis herrliche Zeiten
Absolut Warhola
Museum Hours
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DAS KONZEPT DER LABORATORIENWie auf dem Hermannshof das Neue entsteht
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22.12. LEBENDIGER ADVENTSKALENDERVorweihnacht auf dem Hermannshof
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WAS IST UND MACHT DER HERMANNSHOF?Sinneslust und Geistesglück
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ÜBERSICHT
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SCHÖN WACHSEN LASSEN!
Wir haben uns daran gewöhnt, kulturelle
Angebote als fertig formatierte Pro-
duktionen zu erleben, zu genießen, zu
konsumieren. Viele Veranstaltungsorte
in unserer Region bieten den Zugang
zu solchen Ereignissen, die in Ateliers,
Probenräumen, Studios irgendwo auf der
Welt entwickelt worden sind.
Was passiert, wenn Produktionen noch
nicht abgeschlossen sind, wenn Kunst
auf Raum, Ort, Landschaft reagiert, wenn
neue Ideen entstehen, können wir seit
vielen Jahren auf dem Hermannshof in Völksen beobachten. Hier
ist ein Laboratorium der Künste entstanden, in dem Kultur unter
spezifischen Bedingungen wachsen und gedeihen kann und Jahr
für Jahr wunderliche Blüten treibt. Die Begegnungen mit Kunst und
Künstlern auf dem Hermannshof bereichern unsere Kulturregion in
besonderer Weise. Deshalb fördert die Sparkasse Hannover fast von
Beginn an diese unkopierbare Überraschungsmanufaktur auf dem
Hermannshof. Hier werden wir Zeugen vom Werden und Wachsen
der Kunst. Hier entdecken wir Einzigartiges. Hier erleben wir das
Wechselspiel von Kunst, Natur und Wissenschaft.
Das Sommerprogramm 2015 verspricht wieder viele spannende und
vor allen Dingen überraschende Entdeckungen und Begegnungen.
Ich wünsche dem Hermannshof viele neugierige Besucherinnnen
und Besucher, die sich auf den Geist dieses traumhaften Ortes ein-
lassen und sich dem Neuen aussetzen.
Hannover, im April 2015
Dr. Heinrich Jagau
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hannover
GRUSSWORT
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KONZERT
MASALA WELTBEAT FESTIVAL AUF DEM HERMANNSHOF
GIANLUIGI TROVESI & GIANNI COSCIAMontag, 22. Juni, 20 Uhr
Das Masala Festival lädt ausgesuchte Publikumslieblinge ein zweites
Mal ein. Es feiert nämlich seinen 20. Geburtstag.
Gianluigi Trovesi und Gianni Coscia kommen nach zehn Jahren noch
einmal auf den Hermannshof, wie vordem mit Klarinette, Akkordeon
und frechem Humor. Da stolpert Pinocchio auf der Suche nach etwas
Essbarem über die Bühne, ein Hauch von Filmmusik weht vorbei und
Melodien italienischer Opern flattern ins Ohr. Die herzzerreißenden
Töne von Trovesis Klarinette steigen in die Luft, während unten Coscias
Akkordeon wummert und sich schneller und schneller ebenfalls in die
Höhe schraubt, um mit der Klarinette um die Wette zu singen. Ein Muss
für MASALA-Fans – und für Freunde der italienischen Musik.
VVK 20,80 / Abendkasse 22,– / erm. 18,–
Kartenverkauf über alle bekannten VVK-Stellen und online über
www.pavillon-hannover.de
Gianluigi Trovesi – Klarinette / Gianni Coscia – Akkordeon
Förderer: Stiftung Kulturregion Hannover
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LITERATURFEST
SECHS TEXTE, DREI ORTE
LITERARISCHES SPEED-DATINGDonnerstag, 25. Juni, 18.30 Uhr
Sechs vom Land Niedersachsen ausgezeichnete Autorinnen und
Autoren lesen im Halbstunden-Takt an drei Orten im Park. Die Besucher
gehen von Ort zu Ort, auf 20 Minuten Lesung folgen zehn Minuten Zeit
für die Wege. Staatssekretärin Andrea Hoops vom Niedersächsischen
Ministerium für Wissenschaft und Kultur eröffnet das Lesespektakel.
Die Besucher sind unterwegs in malerischer Landschaft: zwischen Pavil-
lon-Romantik und Obst-Wiesen-Epos, zwischen Steinbruch-Drama und
Terrassen-Krimi, zwischen Lagerfeuer-Lyrik und Lichtungs-Phantasie.
Speed-Dating heißt: Kontakte knüpfen im schnellen Wechsel. Um Part-
nersuche geht‘s hier nicht. Aber vielleicht entdecken Sie dennoch eine
neue Flamme.
Es lesen: Thomas Klupp, Matthias Nawrat, Stefanie Sourlier, Marion
Poschmann, Gregor Sander, Silke Scheuermann
Mit der Lesung endet eine zweitägige Literaturwerkstatt auf dem
Hermannshof.
Eintritt 9,– / Online-Reservierung 6,– / Kinder und Schüler frei
Förderer: Land Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen
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LITERATURFEST
Thomas Klupp, Jahrgang 1977, studierte Kre-
atives Schreiben und Kulturjournalismus an
der Universität Hildesheim. 2009 erhielt er den
Nicolas-Born-Förderpreis für seinen Roman
„Paradiso“. Er lebt in Berlin und Hildesheim.
Veröffentlichungen (u.a.): „Paradiso“, Roman, 2009
Gregor Sander, Jahrgang 1968, besuchte die
Berliner Journalisten-Schule. 2012 erhielt er
den Preis der LiteraTour Nord für seine Erzäh-
lungen „Winterfisch“. Er lebt als freier Autor in
Berlin.
Veröffentlichungen (u.a.): „Was gewesen wäre“, Roman, 2014
Matthias Nawrat, Jahrgang 1979, studierte am
Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2013
erhielt er das Heinrich-Heine-Stipendium. Er
lebt in Berlin.
Veröffentlichungen (u.a.): „Wir zwei allein“, Roman, 2012
Silke Scheuermann, Jahrgang 1973, erhielt für
ihre Gedichte und Erzählungen zahlreiche Sti-
pendien und Preise wie 2014 den Hölty-Preis für
Lyrik der Landeshauptstadt und der Sparkasse
Hannover. Sie lebt bei Frankfurt am Main.
Veröffentlichungen (u.a.): „Die Häuser der anderen“,
Roman, 2012
Stefanie Sourlier, Jahrgang 1979, studierte Ger-
manistik und Filmwissenschaften. 2014 erhielt
sie das Heinrich-Heine-Stipendium. Sie lebt in
Berlin und Zürich.
Veröffentlichungen (u.a.): „Das weiße Meer“, Erzählungen,
2011
Marion Poschmann, Jahrgang 1969, studierte
Germanistik, Philosophie und Slawistik. 2005
erhielt sie den Literaturpreis Ruhrgebiet für ihr
Gesamtwerk, 2013 den Wilhelm-Raabe-Litera-
turpreis. Sie lebt in Berlin.
Veröffentlichungen (u.a.): „Die Sonnenposition“, Roman, 2013
© Sintje Sander
© Kirsten Bucher
© Laura J Gerlach
© Jürgen Bauer
© Yves Noir
© Berlin Verlag
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VOLKSMUSIK ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE
DIE ZITHERSonntag, 7. Juni, 15 Uhr
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Zither war auch in Niedersachsen bis
in die 1950er-Jahre ein verbreitetes Volksinstrument. Allein in und rund
um Hannover existierten an die 20 Zithervereinigungen und Ensembles.
Der Landesverband der Zitherspieler Sektion Nord pflegt Traditionen
und entwickelt sie weiter. Eine zweitägige Werkstatt auf dem Her-
mannshof zeigt, wie das praktisch geht, wie zeitgenössische Impulse
und Stücke klingen. Eingeladen sind Anfänger und Fortgeschrittene,
Laien und Profis.
Steffen Hempel, Zitherspieler mit internationaler Lehrerfahrung, leitet
die Werkstatt. Der gebürtige Thüringer studierte in München an der
Hochschule für Musik und Theater bei Georg Glasl, der schon mehrfach
auf dem Hermannshof gastierte. Steffen Hempel wird unterstützt von
der Zitherspielerin und Harfenistin Silvia Schumacher.
Das Konzert ist zugleich die Finissage der Ausstellung „Wachsen“. Dazu
gibt‘s Einblicke in Geschichte und Gegenwart des Instrumentes.
Eintritt frei, Spende erbeten
In Kooperation mit dem Landesverband der Zitherspieler Sektion Nord
KONZERT
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KONZERT IM KULTURSOMMER
PICKNICK-KONZERT IM PARK
NATURKLÄNGE – KLANGBILDERSonntag, 2. August, 17 Uhr
Das Kammerorchester musica assoluta spielt „Vier Jahreszeiten“ von
Antonio Vivaldi, Bläser der Jagdhornbläservereinigung Springe spielen
wandelbare Klänge.
Im Park lagert das Publikum auf Decken oder Klappstühlen mit
Picknickkörben gleich einer fröhlichen Gesellschaft wie man es aus
Naturgenres der Barockzeit kennt. Um das Publikum herum bilden
sich akkordische Klangflächen hinter Hecken und Bäumen, „wandern“
Grundtöne in der Parklandschaft, kontrastieren frei gespielte Signale als
Echo die barocken Jagdmotive der Vivaldischen Komposition. Das macht
die Jagdhornbläservereinigung Springe. Sie entwickelt ihre wandelbaren
Klänge in einem Laboratorium und ergänzt den Orchestersound um
raumgreifende Klangbilder aus ihren Naturton-Instrumenten.
Abendkasse 12,– / Online-Reservierung 9,– / Schüler frei
Thorsten Encke, Komponist und Dirigent, gründete 2011 das Kammerorchester musica
assoluta in Hannover.
Die Jagdhornbläservereinigung Springe spielt seit 50 Jahren Signale und Fanfaren.
Förderer: Stiftung Kulturregion Hannover, Region Hannover, Stiftung Niedersachsen
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FILM
SOMMERKINO HERMANNSHOF
IT’S PLAYTIMEDonnerstag, 6. bis Sonntag, 9. August
Von seinen Anfängen an spielte das Kino mit unseren Vorstellungen
von Zeit. Zuschauer erleben, wie Zeitreisen möglich werden und Per-
sonen physisch in andere Zeiten versetzt werden. Unser Sommer-Kino
zeigt Filme, die die Zuschauer auf unterschiedlichste Weise zu Reisen
durch Zeit und Raum einladen.
Donnerstag, 6. August, 21 Uhr
Kurzfilmprogramm in Anwesenheit der FilmemacherInnen
Im Anschluss ist eine Diskussion mit den Filmemacherinnen möglich.
Rainer Komers – Milltown Montana
2009, 34 Min
„Rainer Komers ist ein besonde-
rer Filmemacher, der Filme über
besondere Orte auf besondere Weise
erzählt. Er macht den Rhythmus und
den spezifischen Fluss der Zeit an
diesen Orten für den Zuschauer erlebbar. Er erklärt niemandem, was er
zu denken hat, im Gegenteil: Er lässt uns teilhaben an der Gestaltung
des Films.“ (Miroslav Janek)
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FILM
Ulu Braun – Vertikale, 2013, 11:30 Min / Birds, 2014, 15 Min
Ulu Braun zeigt in seinem Film „Birds“ das Leben der Vögel in urbanen
Lebensräumen und nimmt uns mit auf eine komprimierte Reise durch
die Jahreszeiten.
Bettina Nürnberg & Dirk Peuker – Zement, 2014, 12 Min
Bettina Nürnberg & Dirk Peuker durchschreiten in ihrem dokumenta-
rischen Essay einen Ort im Österreichischen Salzkammergut und legen
Spuren von Zeit und Geschichte frei.
Freitag, 7. August, 21 Uhr
Playtime – Tatis herrliche Zeiten
Jaques Tati, F/I, 1967, 126 Min, ab 12 Jahre
Der Film spielt in einem futuristisch
wirkenden Paris aus Glas- und
Stahlkonstruktionen. Monsieur Hulot
(Jacques Tati) sucht Monsieur Giffard, doch die beiden verpassen sich
ständig. „Playtime ist mit nichts zu vergleichen, was bereits im Kino
zu sehen war. Ein Film von einem anderen Planeten, wo man andere
Filme dreht.“ (Francois Truffaut)
Samstag, 8. August, 21 Uhr
Absolut Warhola
Stanislaw Mucha, D, 2001, 80 Min, ab 12 Jahre
Der deutsch-polnische Filmemacher
Mucha begibt sich auf Spurensuche
bei Verwandten von Andy Warhol in
der Slowakei, wo dessen Eltern lebten, bevor sie in die USA auswan-
derten. Ein Film von „großer Welt und tiefster Provinz, der die Welt im
Wassertropfen sucht. In den besten Momenten verdichtet er sich zu
einer Parabel auf die Vergänglichkeit von Zeit und die Endlichkeit des
Lebens“ (Lexikon d. int. Films).
Sonntag, 9. August, 21 Uhr
Museum Hours
Jem Cohen, AT/USA, 2014, 107 Min, ab 12 Jahre
Die Begegnung eines Wiener Muse-
umwärters mit einer Besucherin aus
Kanada ist der Beginn einer Freund-
schaft, die das Kunsthistorische Museum zu einem geheimnisvollen
Kreuzungspunkt werden lässt. Durch die Kunstwerke entspinnt sich ein
Dialog über die gegenwärtige Welt.
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PROFIL UND PROGRAMM
DAS MACHT DEN HERMANNSHOF EINZIGARTIG
DAS KONZEPT DER LABORATORIEN
In den letzten drei Jahren hat der Hermannshof sein Profil um ein ein-
zigartiges Konzept erweitert. In Laboratorien können Künstlerinnen und
Künstler Neues, noch nicht Dagewesenes entwickeln.
Der Hermannshof bietet Rahmenbedingungen. Die wichtigsten sind Raum
und Zeit. Gut sind Menschen, die ähnlich denken. Gut sind auch Men-
schen, die anders denken. Natur ist gut, weil man sich bewegen kann,
und Gedanken schweifen lassen. Anständige Mahlzeiten helfen auch.
Das Laboratorium Hermannshof (laborare = lateinisch „arbeiten“)
unterscheidet sich vom Atelier dadurch, dass es einer Werkgemein-
schaft auf Zeit Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. So
werden Ausstellungen, Kompositionen, Konzerte, spartenübergreifen-
de Projekte Realität.
Wem nützt das Laboratorium?
∙ dem Neuen, das entstehen kann,
∙ den Künstlerinnen und Künstlern, die ideale Umstände zum Entwi-
ckeln des Neuen vorfinden,
∙ dem Publikum, das Entstehungsprozesse des Neuen mitverfolgen
und nachvollziehen kann und
∙ der Gesellschaft, die darauf angewiesen ist, dass Menschen über das
Bestehende hinausdenken, Impulse geben und modellhaft Neues in
die Welt bringen.
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Laboratorien sind kreative Prozesse mit offenem Ausgang. Solange
laboriert wird, kann man das Ergebnis nicht verbindliche und präzis
beschreiben. Weil also die Laboratorien 2015/16 grade erst Gestalt
annehmen, hier ein Beispiel für ein abgeschlossenes Laboratorium.
DAS LABORATORIUM SAITENSPRUNG 2014/15
SAITENSPRUNG = (BAROCK+VOLKS+NEUE) MUSIK
Die Formel deutet an, dass zusammenspielt, was nicht zusammengehört.
Von der Idee zu CDee:
1. Die Idee. Der Hermannshof lädt zum Workshop: zwei Schweizer
Volksmusikstudierende mit ihrem Dozenten, das barocke Zupf-
Ensemble „61 Strings“ und drei Musiker und Komponisten Neuer
Musik, Studierende und Dozierende der HMTMH
2. Erster Workshop im Februar
2014, vorbereitet und angeleitet
durch zwei erfahrene Crossover-
Komponisten mit pädagogischer
Qualifikation
3. Präsentieren der Ergebnisse
in einem ersten Pre-Listening-
Konzert
4. Gretchenfrage an die Musiker: Machen sie weiter? Wollen sie ein
Konzertprogramm entwickeln?
5. Die Musiker komponieren Stücke für die Besetzung: Gitarre, Harfe,
Mandoline, iranisches Hackbrett, Appenzeller Hackbrett, Bass, Ak-
kordeon, Klarinette, Bass-Klarinette
6. Organisieren von Konzerten
7. Zweiter Workshop auf dem Hermannshof im Januar 2015
8. Präsentation bei fünf Konzerten im Januar
2015 in Hildesheim, Bad Pyrmont, Hannover,
Völksen, Neustadt am Rübenberge
9. Produktion einer CD. Hörproben auf der
Website hermannshof.de
PROFIL UND PROGRAMM
SAITENSPRUNG = ( BAROCK + VOLKS + NEUE ) MUSIK
MUT PROBE SAITEN SPR UNG GRENZ GANG
Saitensprung_cd_RZ.indd 1 30.03.15 10:33
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LABORATORIUM
ZWISCHEN FORSCHUNG, WISSENSCHAFT UND KUNST
MESSEN! DIE DEFORMATIONVON RAUM UND ZEIT2015 bis 2017
„Die künstlerische Forschung darf allerdings nicht bloß Über-setzung oder Wiederholung (wissenschaftlicher) Erkenntnisse sein in Bild, Ton oder Text. Das wäre Illustration. Es muss vielmehr um eine genuine Formulierung des in den anderen Disziplinen gerade nicht adäquat Fassbaren gehen. Nur wenn das erreicht wird, hat eine Kunst als Forschung ihre Berechtigung neben der wissenschaftlichen Forschung.“ Florian Dombois, Geophysiker und Bildender Künstler
Fährt ein Wissenschaftler mit der S-Bahn zur Uni. Im Zug erzählt er
seinen Nachbarn, was er forscht. Sie verstehen erst mal Bahnhof. Der
Forscher und seine Kollegen stellen Anträge für ein großes Projekt,
das ist, soviel wird klar, aufwändig und aufregend. Es hat den etwas
unhandlichen Titel „Relativistische Geodäsie und Gravimetrie mit
Quantensensoren“ oder kurz „geo-Q“.
Man kommt ins Gespräch. Könnte es ein Kunstprojekt geben, dessen
Keimzelle der Austausch von Wissenschaftlern und Künstlern ist? Ein
Projekt, das mit den Mitteln der Kunst die Kernfragen der Wissenschaft-
ler aufgreift?
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Viele Monate später hat die Leibniz Universität einen neuen Sonder-
forschungsbereich, finanziert mit Mitteln der Deutschen Forschungsge-
meinschaft, Titel siehe oben. Fünf bedeutende Forschungsinstitute und
mehrere Disziplinen kooperieren. Große Sache. Viele Monate später
hat auch der Hermannshof ein neues Projekt, ein Laboratorium mit
dem Titel „Vermessen!“
Denn darum geht es bei geo-Q: geo-Q arbeitet an den Grundlagen
für neue Messverfahren, die genauer als bisher die Erde und ihre
Veränderungen erfassen können. Es geht um Spitzentechnologie mit
großer praktischer Relevanz, z.B. bezüglich des Klimawandels und der
Wasserressourcen der Erde.
Da muss man sich erstmal reindenken. Da fallen Worte wie Gravitati-
onsphysik, Quantenoptik, Relativitätstheorie. Die Künstlerinnen und
Künstler, die sich reindenken, sind:
Susanne Bayer, Berlin, Bildende Künstlerin / Matthias Max Herrmann,
Hannover, Schauspieler / Thorsten Encke, Hannover, Musiker und
Komponist / Georg Klein, Berlin, Klangkünstler / Till Krause, Hamburg,
Galerie für Landschaftskunst / Dr. med. Cornelia Oestereich, Chefärztin
für Psychiatrie & Neurologie im KRH Wunstorf / Dirk Peuker, Berlin,
experimenteller Filmgestalter / Ignaz Schick, Berlin, Improvisationsmu-
siker, Klangkünstler, Komponist
Der Hermannshof hilft beim Rein-
denken. Er organisiert Treffen, Work-
shops und Exkursionen. Er bringt
Künstler in die Labore der Wissen-
schaftler und Wissenschaftler in die
Treffen der Künstler. (Auf den Seiten
12/13 wird das Konzept des Labora-
toriums ausführlicher vorgestellt).
Was da jetzt genau rauskommt? Gemach! Laboratorien sind kreative
Prozesse mit offenem Ausgang. Solange laboriert wird, kann man das
Ergebnis weder verbindlich noch präzis beschreiben. Kann keine Aus-
stellung versprechen, kein Konzert, kein Drehbuch, keine Performance.
Der Zeitplan sagt: 2015 kann man beim Forschen zusehen. 2016 soll es
Ergebnisse geben. Und 2017 eine Dokumentation.
Kooperationspartner: Leibniz Universität Hannover, Sonderforschungsbereich 1128
Förderer: Region Hannover, Stiftung Kulturregion Hannover, Stiftung Niedersachsen
LABORATORIUM
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PRÄSENTATION VON ARBEITEN ZUM THEMA ZEIT UND FOTOGRAFIE
DIE KAMERA BESCHLEUNIGERFreitag, 15. Mai, 19 Uhr
Vier Tage im Mai sind Studierende der Weißensee Kunsthochschule
Berlin zu Gast auf dem Hermannshof. Sie arbeiten mit ihrem Dozenten
und Filmemacher Dirk Peuker ortsspezifisch zum Thema „Zeit und
Fotografie“.
Am 15. Mai präsentieren sie Experimente und Arbeitsergebnisse.
Bereits seit den Anfängen der Fotografie gab es Versuche die Zeit foto-
grafisch festzuhalten. Eine Fotografie, die die eingefrorene Bewegung
eines Pferdes zeigte, das mitten im Sprung erstarrt war, löste Ende des
19. Jahrhunderts noch einen Schock aus. Wissenschaftliche Tatsachen
und künstlerische Wahrheit waren hier zu einem Bild verschmolzen. Vor
allem die künstlerische Fotografie hat seitdem verschiedene Möglich-
keiten gefunden und entwickelt, die Zeit abzubilden.
Das Laboratorium nimmt Bezug auf das interdisziplinäre Forschungs-
projekt „Vermessen!“ und ist zwischen Kunst und Wissenschaft ange-
siedelt.
Förderer: Stiftung Kulturregion Hannover, Region Hannover
LABORATORIUM – PRÄSENTATION
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LABORATORIUM – AUSSTELLUNG
PRÄSENTATION VON ARBEITEN ZUM THEMA WACHSEN
WACHSENDienstag, 26. Mai, 20 Uhr: Vortrag und Film
Freitag, 29. Mai, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung
29. Mai bis 7. Juni 2015: Ausstellung
anwachsen, aufwachsen, auswachsen, durchwachsen, einwachsen, entwachsen, erwachsen, festwachsen, heranwachsen, herauswachsen, herüberwachsen, hineinwachsen, hochwachsen, mitwachsen, nach-wachsen, überwachsen, verwachsen, zusammenwachsen
Studierende des Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft der Uni-
versität Hildesheim unter der Leitung von Prof. Dr. Viola Vahrson und
Karl Möllers erarbeiten eine Woche ortsspezifisch vielfältige Aspekte
des Wachsens. Ihre Ergebnisse präsentieren sie am 29. Mai in einer
Ausstellung. Der Park des Hermannshofs und die Arbeitsform des La-
boratoriums bieten dafür optimale Voraussetzungen. Eröffnet wird das
Laboratorium am 26. Mai mit einem Vortrag von Prof. Dr. Viola Vahrson
und einer Vorführung des Experimentalfilms „Das Blumenwunder“ aus
dem Jahr 1925 unter der Regie von Max Reichmann.
Eintritt frei. Spende erbeten.
Förderer: Stiftung Kulturregion Hannover, Gartenregion Hannover
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HEIMATPFLEGE
DER LEBENDIGE ADVENTSKALENDER
HERMANNSHOFER VORWEIHNACHTDienstag, 22.12.2015, 18 Uhr
Der Lebendige Adventskalender hat Tradition in Völksen. In der Ad-
ventszeit öffnen Bürgerinnen und Bürger ihre Stuben für Jung und Alt.
Sie zeigen ihren Adventsschmuck, singen Lieder, lesen Geschichten.
Plätzchen und Lebkuchen gibt es auch.
Der Hermannshof ist dabei. Zwei Tage vor Heiligabend wird das Haus
im Park zur vorweihnachtlichen Stube mit Kerzenschein und Strohstern,
mit erzgebirgischer Pyramide und Engelschar.
Künstler gestalten das Programm. Da wird erzählt, wie der Weihnachts-
mann sich in eine Teekanne verliebt – oder es wird ein Puppenspiel
aufgeführt. Da klingen Harfe oder Akkordeon. Und natürlich wird auch
gemeinsam gesungen.
In Kooperation mit dem Initiativkreis „Lebendiger Adventskalender“ Völksen
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SINNESLUST UND GEISTESGLÜCK
WAS IST UND MACHT DER HERMANNSHOF?Der Hermannshof ist ein Kulturdenkmal im Grünen. Dort wirkt der
Verein Kunst und Begegnung Hermannshof. Er verspricht Poesie und
Innovation.
Er macht Kunst von heute. Seit 1991 spielt hier neue Musik. Schrill oder
schwebend, live und als Schleife. Skulpturen sind bereit zum Dialog,
sie schweigen oder tönen. Der Park lockt und leuchtet. Der Verein zele-
briert Andacht und Spektakel, Inhouse und Open Air.
Er bringt Leute zusammen, sorgt für Raum, Zeit und Mahlzeit und
schafft einen Rahmen, in dem Neues entstehen kann. Das stellt er vor
und zur Diskussion. Deshalb heißt er „Kunst und Begegnung e.V.“
Er pflegt sein 100 Jahre altes Erbe. Er folgt dem Traum des Namensge-
bers Hermann Rexhausen vom friedvollen Sommersitz vor den Toren
Hannovers. Er pflegt die Vision Bernhard Hoetgers vom Gesamtkunst-
werk aus Landschaft, Kunst und Bauwerk.
Er sammelt Auszeichnungen. Mehr dazu auf der Website.
Sie sind herzlich eingeladen. Zum Besuch, und auch zur Mitgliedschaft!
Beitrittsformulare finden sie auf unseren Veranstaltungen oder auf der Website
www.hermannshof.de/verein
DER VEREIN
HIN UND WEG
Mit der S-Bahn: S5 Hannover–Hameln, Station Völksen-Eldagsen, 15 Minuten
Fußweg. Rückfahrt nach Hannover halbstündlich bzw. stündlich bis 0.36 Uhr.
Mit dem PKW: Über die B 217 von Hannover oder Hameln, Abfahrt Völksen,
bis zur Ortsmitte, dann der Ausschilderung folgen.
Programmförderung:
Struktur- und Konzeptförderung:
Der Verein Kunst und Begegnung ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur in Niedersachsen e.V.
KONTAKT
Kunst und Begegnung Hermannshof e.V.
Röse 33
31832 Springe-Völksen
Fon/Fax: 05041 8530
E-Mail: [email protected]
www.hermannshof.de
KARTEN
Restkarten an der Abendkasse
VVK-Online-Reservierungen über www.hermannshof.de/vvk
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