F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A R b E I T S w I R T S c H A F T U N d O R g A N I S AT I O N I A O
IAO-NewsFebruar 2014
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisa-
tion IAO beschäftigt sich mit aktuellen Fragestellungen rund
um den arbeitenden Menschen. Insbesondere unterstützt
das Institut Unternehmen dabei, die Potenziale innovativer
Organisationsformen sowie zukunftsweisender Informations-
und Kommunikationstechnologien zu erkennen, individuell
auf ihre Belange anzupassen und konsequent einzusetzen.
Die Bündelung von Management- und Technologiekompe-
tenz gewährleistet, dass wirtschaftlicher Erfolg, Mitarbeiter-
interessen und gesellschaftliche Auswirkungen immer
gleichwertig berücksichtigt werden.
Durch die enge Kooperation mit dem Institut für Arbeits-
wissenschaft und Technologiemanagement IAT der Univer-
sität Stuttgart verbindet das Fraunhofer IAO universitäre
Grundlagenforschung, anwendungsorientierte Wissenschaft
und wirtschaftliche Praxis.
Zur Bearbeitung der Forschungsaufträge stehen mehr
als 14 200 Quadratmeter moderner Büros, Labors und
Demonstrationszentren zur Verfügung.
geschäftsfelder des Fraunhofer IAO
• Unternehmensentwicklung und Arbeitsgestaltung
• Dienstleistungs- und Personalmanagement
• Engineetring-Systeme
• Informations- und Kommunikationstechnik
• Technologie- und Innovationsmanagement
• Mobilitäts- und Stadtsystem-Gestaltung
weitere Informationen
www.iao.fraunhofer.de
https://shop.iao.fraunhofer.de
blog.iao.fraunhofer.de
wiki.iao.fraunhofer.de
twitter.com/iaostuttgart
Fraunhofer IAO
TESTFLUg IN dER gLÄSERNEN FLUgKAbINE
Gemeinsam mit acht Partnern aus sechs europäischen Ländern untersucht das Fraunhofer IAO im EU-Projekt »VR-HYPERSPACE«,
wie Flugreisen anhand Virtueller Realität zu einem angenehmen Erlebnis werden können. Das Fraunhofer IAO hat im Projekt auf
Basis neuester Licht- und Displaytechnologien eine Flugzeugkabine entwickelt, in der die Probanden sich mit allen Sinnen ihre
Wunschumgebung individuell einstellen können.
FAQ: ALLES KLAR IN SAcHEN E-MObILITÄT?
Was fährt eigentlich heute schon elektrisch? Wie teuer ist eine »Tankfüllung« für ein Elektroauto? Welche Reichweite
haben die Fahrzeuge und welche Möglichkeiten zum Aufladen sind nutzbar? Antworten auf diese und viele weitere
Fragen, die Nutzer an E-Mobile haben, beantwortet die Webseite des Online Schaufensters Elektromobilität ab sofort in
ihren FAQ.
E-MObILITÄT NUTZERFREUNdLIcH gESTALTEN
Wie lässt sich der Markt für Elektromobilität schneller und effektiver durchdringen? Auf welche Weise helfen innovative Dienst-
leistungen dabei, Elektromobilitätslösungen nutzerorientierter zu gestalten? Wie sollte hierbei die IT-Unterstützung aussehen?
Und: Wie sehen die Mobilitätsmärkte von übermorgen aus?
MObILITÄT: wELcHER KOMFORT-TYP SINd SIE?
Wie kann nachhaltige Mobilität für die Stuttgarter attraktiver werden? In einer Befragung unter 1000 Verkehrsteilnehmern in
der Region haben sich vier Mobilitätskomfort-Typen herauskristallisiert. Im weiteren Projekt entwickeln die Partner einen
App-Demonstrator, der den Mobilitätskomfort der Verkehrsteilnehmer misst.
ARbEITEN UNd PFLEgEN?
In der Innovationsoffensive »Arbeiten und Pflegen 2020« entwickelt das Fraunhofer IAO gemeinsam mit Partnern neue Modelle
der Vereinbarkeit von Arbeiten und Pflegen und untersucht Erfolgsindikatoren für den Wettbewerb um Pflegekräfte. Interessierte
Unternehmen und Pflegedienstleister können jederzeit in das Forschungsvorhaben einsteigen.
ERgEbNISSE dER FUTUREHOTEL gASTbEFRAgUNg 2014
Die aktuelle Studie »FutureHotel Gastbefragung« präsentiert die Anforderungen und Bedürfnisse von 3380 Hotelgästen im
deutschsprachigen Raum an das Hotel der Zukunft. Wert legen die Gäste demnach vor allem auf individuell anpassbare Angebote
von der Zimmerauswahl bis zur Verweildauer sowie schnelle und reibungslose Abläufe.
EINE PRISE ORIENT IN STUTTgART
Gegessen wird immer. Dabei soll es nicht nur schmecken: auch der Service muss stimmen. Das Unternehmen YAZ zeigt, wie es
geht und prüfte zusammen mit Experten des Fraunhofer IAO das Testrestaurant auf Herz und Nieren, bevor das Flagship-Restau-
rant in Stuttgart im September 2013 erstmalig seine Türen öffnete.
ThemeNübersIchT
TesTFLUG IN Der GLÄserNeN FLUGKAbINeForschungsprojekt »VR-Hyperspace« sorgt für Flugkomfort per Virtueller Realität
Das Komfort-Niveau in den meisten Passagierflugzeugen hält
sich in Grenzen. Mehr Platz ist für den Passagier jedoch auch
im Flugzeug der Zukunft nicht vorgesehen. Noch dazu werden
zukünftig immer weniger Fensterflächen vorhanden sein. Im
EU-Projekt »VR-HYPERSPACE« arbeiten neun Partner aus sechs
europäischen Ländern daher zusammen daran, Flugreisen in
Zukunft so angenehm wie möglich zu gestalten.
Die Vision der Flugzeugkabine im Jahr 2050 können die Forscher
dank Virtueller Realität und anhand neuester Licht- und Display-
technologie schon heute umsetzen. Das multidisziplinäre Projekt-
team berücksichtigt dabei auch wahrnehmungspsychologische
Erkenntnisse. Die Forschungspartner untersuchen das Komfort-
empfinden und ändern darüber hinaus sowohl die Raumwahr-
nehmung als auch die Selbstwahrnehmung des Passagiers im
Flugzeug. Erklärtes Ziel ist es, einen Paradigmenwechsel beim
Passagierkomfort herbeizuführen.
Das Fraunhofer IAO hat im Projekt einen Flugzeugkabinen-
Mock-up entwickelt, d. h. die Probanden sitzen mit 3D-Brillen
ausgestattet in realen Flugzeugsesseln und können quasi
komplett in virtuelle Welten eintauchen: Die gesamten Rücken-
lehnen der Sitze bestehen aus Displayflächen, im Boden sind
Flachbildfernseher verbaut und 14 Projektoren lassen Bilder an
den Kabinenwänden erscheinen. In Kombination mit Kopf-
tracking lässt sich dem Passagier so die Reise auf einem fliegen-
den Teppich vorgaukeln.
© paul prescott, DeVIce - Fotolia.com
Kontakt
Fraunhofer IAO, Dr. Matthias Bues, Oliver Stefani
Telefon +49 711 970-2232, -2177
weitere Informationen
www.vr-hyperspace.eu
Mehr Flugkomfort bedeutet für den Flugreisenden 4.0, dass
er störende Faktoren ausschalten und sich seine Wunschum-
gebung individuell einstellen kann: Auf Wunsch lassen sich
Flugzeugwände per Knopfdruck transparent schalten oder der
Palmenstrand des Reiseziels einblenden. Wen die Sitze vor
ihm stören, der schaltet auch diese transparent. Lautes Kinder-
geschrei kann der Fluggast ausblenden, bei Höhen oder Flug-
angst kann die Displayfläche eine tropische Insel oder einen
Bachlauf im Wald abbilden. Geschäftsreisende können in der
virtuellen Umgebung mit gängigen Office-Anwendungen arbei-
ten, während sie virtuell die Sonne auf einer einsamen Insel
genießen.
Die Probanden der ersten Testflüge reagierten bereits positiv
auf die »gläserne Flugkabine«: Mit den entwickelten Szenarien
konnten sie eine unkomfortable Situation länger ertragen
und die Zeit verging scheinbar schneller.
FAQ: ALLes KLAr IN sAcheN e-mObILITÄT? die wichtigsten Fragen und Antworten im Online Schaufenster Elektromobilität
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was Sie mit einem
Pedelec anfangen können, wie viel die »Tankfüllung« für ein
Elektroauto kostet oder wann es endlich kabellose Lade-
stationen in ganz Deutschland gibt? Forschungsthemen rund
um die Elektro mobilität sind zahllos, doch ebenso vielfältig
sind die Fragen der Bevölkerung an die neue Technologie. Das
Online Schaufenster Elektromobilität bietet als Informations-
und Kommunikationsplattform Services, Informationen und
aktuelle Nachrichten zum Thema. Die wichtigsten Fragen
haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Initia-
tive jetzt als FAQ (Frequently Asked Questions – zu Deutsch
»häufig gestellte Fragen«) online unter www.livinglab-bwe.de
beantwortet. Alle elektromobilitätsinteressierten und -be-
wegten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, in der von
e-mobil BW und Fraunhofer IAO erstellten Wissenssammlung
zu schmökern oder selbst ihre Fragen loszuwerden. Die FAQ
spiegeln den derzeitigen For schungs stand der Technik wider,
sind mit Quellen belegt und geben praktische Tipps für den
elektromobilen Alltag.
Im Sinne des Mottos »Mitreden, Mitmachen, Mitgestalten«
bietet das Online Schaufenster Elektromobilität darüber hinaus
nicht nur Services wie beispielsweise eine Ladestationen-
Suche, sondern auch Möglichkeiten, die Aktivitäten direkt
mitzuge stal ten, zum Beispiel mit dem e-Bürgerbus-Wiki.
»Unser Online Schaufenster Elektromobilität ist nicht nur Infor-
mations- und Kommunikationsplattform. Es ist auch ein For-
schungsprojekt, mit dem wir neue Bürgerbeteiligungsinstru-
mente live erproben und evaluieren«, erklärt Norbert Fröschle,
Leiter des Projekts am Fraunhofer IAO. Das vom Ministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
geförderte Vorhaben wird vom Projektkonsortium
© momius - Fotolia.com
Kontakt
Fraunhofer IAO, Norbert Fröschle, Hannes Rose
Telefon +49 711 970-2237, -2092
weitere Informationen
www.livinglab-bwe.de
»e-mobil BW – Landesagentur für Elektromobilität und
Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg GmbH«,
der YellowMap AG und dem Fraunhofer IAO durchgeführt.
Neben dem Online Schaufenster Elektromobilität fördert
die Landes regierung 40 weitere Projekte im Rahmen des
Schaufen sters Elektromobilität »LivingLab BWe mobil« in
Baden-Württemberg. Deren Ziel ist es, ein nachhaltiges,
ressourcenschonendes und attraktives Mobilitätssystem der
Zukunft mitzu gestalten. Dazu ist aber nicht nur die Auto-
mobilindustrie gefragt, sondern alle – Politik, Wirtschaft,
Gesellschaft sowie Bürgerinnen und Bürger.
e-mObILITÄT NUTZerFreUNDLIch GesTALTeN Projekt dELFIN entwickelt innovative dienstleistungen und Methoden
© Iakov Kalinin – Fotolia.com
Kontakt
Fraunhofer IAO, Sabrina Cocca, Thomas Meiren
Telefon +49 711 970-5137, -5116
weitere Informationen
www.elektromobilitaet-dienstleistungen.de
www.emobility-services.com
Das Projekt DELFIN wird geför-
dert vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung
(BMBF) unter dem Förderkenn-
zeichen 01FE13001.
Laut einer Befragung des Fraunhofer IAO sind Anwender
grundsätzlich positiv gegenüber Elektromobilität eingestellt.
Trotzdem sind elektrisch betriebene Fahrzeuge bislang die
Ausnahme auf deutschen Straßen. Um Elektromobilität in der
Breite attraktiv zu machen, gilt es einen Mehrwert für den
Nutzer zu schaffen – beispielsweise durch neue Dienstleis tungen
oder unterstützende IT.
Das Projekt DELFIN: »Dienstleistungen für Elektromobilität –
Förderung von Innovation und Nutzerorientierung« adressiert
daher Fragen rund um die Nutzerfreundlichkeit der Elektro-
mobilität. Das Fraunhofer IAO, das FIR an der RWTH Aachen
sowie das Karlsruhe Service Research Institute (KSRI) am KIT
widmen sich erstmals fokussiert dem Thema Dienstleistungen
im Forschungsbereich Elektromobilität. Hierbei spielen nicht
nur neue Geschäftsmodelle und Ansätze, um Nutzer in die
Entwicklung neuer Dienstleistungen zu integrieren, eine zent-
rale Rolle, sondern auch die Integration informationstech-
nischer Fragestellungen sowie ein »Forecast« künftiger Markt-
entwicklungen.
Das Vorhaben präsentiert sich als Begleitvorhaben im Förder-
schwerpunkt »Dienstleistungsinnovationen für Elektromo-
bilität« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF). Die Partner arbeiten interdisziplinär zusammen, um
bestehende Lösungen und Märkte zu integrieren und zu ver-
netzen sowie die Elektromobilität stark am Bedarf der Nutzer
zu orientieren. Leitmotiv ist die Innovation, die es ermöglicht,
richtungweisende Elektromobilitätskonzepte in der Breite am
Markt umzusetzen. Die im Rahmen des Schwerpunkts geför-
derten FuE-Projekte gehen einzelne Herausforderungen auf
dem Weg zu einem funktionierenden System
für Elektromobilität an. Das Projekt DELFIN macht es sich
hierbei zur Aufgabe, die Ergebnisse der einzelnen Projekte
sinnvoll zu bündeln und zu integrieren, um einen zusätz-
lichen Mehrwert für Wissenschaft und Wirtschaft zu schaffen.
Im Rahmen des Projekts »Urbaner Mobilitätskomfort« hat
die Dialogik – gemeinnützige Gesellschaft für Kommuniktions-
und Kooperationsforschung – im vergangenen Sommer über
1000 Nutzer verschiedener Verkehrsmittel in der Region Stuttgart
zu ihrem Komfortempfinden befragt. Gefragt wurde nach dem
Mobilitätskomfort des öffentlichen Nahverkehrs (Stadtbahn,
S-Bahn, Bus), PKW-orientierten Dienstleistungen (Taxi, Car-Sha-
ring), Fahrrad-orientierten Dienstleistungen und des privaten
PKW. Als ein Ergebnis der Studie gingen die folgenden vier Mobi-
litätskomfort-Typen hervor:
Die »Relaxer« legen großen Wert auf Erholung und Beschäfti-
gungsmöglichkeiten während der Fahrt und entscheiden sich
deshalb häufig für die öffentlichen Nahverkehrsmittel. Sie stei-
gen lieber weniger um und fahren dafür etwas länger. Zweck-
mäßigkeit ist für sie bei der Wahl des Verkehrsmittels zentral.
Auch die »Eiligen« sind treue Nutzer des öffentlichen Nahver-
kehrs, fühlen sich in ihrer Verkehrsmittelwahl aber am stärksten
eingeschränkt. Sie legen grundsätzlich mehr Wert auf Schnel-
ligkeit als auf Komfort; daher stören sie Fußwege und kompli-
zierte Routenplanungen.
Für die »Anspruchsvollen« gibt es eigentlich keine Alternative
zum privaten PKW, da nur dieser ihre Ansprüche an Privat-
sphäre, Sitzplatzgarantie, direkte Fahrstrecke und kurze Fahrzeit
befriedigen kann. Dementsprechend sind sie auch bereit,
für gesteigerten Mobilitätskomfort mehr zu bezahlen.
mObILITÄT: weLcher KOmFOrT-TYP sIND sIe?App soll nachhaltige Mobilität in der Region Stuttgart attraktiver machen
Die »Sportlichen« bevorzugen kurze Fahrzeiten und Flexibilität,
genießen es, sich körperlich zu betätigen und benutzen
deshalb auch am seltensten von allen Gruppen einen privaten
PKW. Sie finden ihre Komfortwünsche und Mobilitätsvor-
stellungen vor allem beim Fahrrad wieder und nutzen am
häufigsten von allen Gruppen das Bike-Sharing-Angebot.
Im weiteren Projektverlauf wird, gemeinsam mit dem
Fraunhofer-Anwendungszentrum KEIM an der Hochschule
Esslingen, auf Basis der wissenschaftlichen Voruntersu-
chungen ein Mobiltelefon-App-Demonstrator entwickelt.
Diese App ermöglicht die sensorbasierte Messung von
Komfortfaktoren im Hintergrund und bietet dem verkehrsteil-
nehmenden Nutzer die Möglichkeit, gefühlte Defizite in
Echtzeit zu melden.
Kontakt
Fraunhofer IAO, Steffen Braun
Telefon +49 711 970-2022
weitere Informationen
www.mobilitaetskomfort.de
© rangizz, rukanoga, Olexiy Voloshyn – Fotolia.com
ArbeITeN UND PFLeGeN? Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität durch neue Arbeitswelten und flexible Versorgungsmodelle
Kontakt
Fraunhofer IAO, Petra Gaugisch
Telefon +49 711 970-5147
weitere Informationen
www.pflege2020.de
Der Wettbewerb um gut qualifizierte Fachkräfte ist in unter-
schiedlichen Branchen bereits in vollem Gange. Durch den
Fachkräftemangel leidet in Unternehmen die Innovationsfähig-
keit, in der Altenhilfe können die angeforderten Leistungen
nur noch eingeschränkt erbracht werden.
Nur attraktive Arbeitgeber punkten zukünftig im Wettstreit
um Fachkräfte. Die Möglichkeit, neben dem Beruf pflegebe-
dürftige Angehörige zu versorgen, entwickelt sich zu einem
strategisch wichtigen Aspekt – denn bereits heute pflegt jeder
zehnte Beschäftigte einen Angehörigen, Tendenz steigend.
Um pflegende Arbeitnehmer nicht nur im Unternehmen, son-
dern auch im Beruf leistungsfähig zu halten, braucht es neue
Modelle der Vereinbarkeit. Wegbereiter hierfür kann zum
einen ortsunabhängiges Arbeiten sein, zum anderen die Neu-
entwicklung pflegerischer Dienstleistungen, z. B. durch den
Einsatz neuer Technologien, sowie die Kooperation von Unter-
nehmen und Pflegeanbietern. Wie können neue Modelle aus-
sehen? Diese Frage geht das Fraunhofer IAO als ersten
Schwerpunkt in der Innovationsoffensive »Arbeiten und Pfle-
gen 2020« an, die im April 2014 startet.
Ein weiteres Forschungsinteresse gilt dem Fachkräftemangel
speziell in der Pflege. Für die Organisationen der Altenhilfe ist
es im Wettbewerb um Fachkräfte elementar, potenziellen Mit-
arbeitern gegenüber als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten,
denn die Konkurrenz zwischen Einrichtungen und ambulanten
Diensten um gut qualifizierte Pflegefachkräfte ist schon heute
groß und wird sich weiter verstärken. Doch welche Anforde-
rungen stellen Pflegekräfte an ihre Arbeitgeber? Welche
Entscheidungskriterien führen zur Wahl des zukünftigen
Arbeitgebers? Diesen Fragen will das Fraunhofer IAO anhand
einer groß angelegten Studie nachgehen.
In der Innovationsoffensive »Arbeiten und Pflegen 2020«
entwickelt das Fraunhofer IAO gemeinsam mit interessierten
Unternehmen und Dienstleistern Strategien und Konzepte
für die Pflege der Zukunft sowie die Vereinbarkeit von Beruf
und Pflege. Interessierte Unternehmen, Hersteller und Träger
aus dem Pflege-Sektor können jederzeit als Partner einstei-
gen. Auftakt der Innovationsoffensive bildet die Innovations-
werkstatt »Arbeiten und Pflegen vereinbaren – jenseits
bekannter Modelle« am 26. Februar 2014 in Stuttgart. Inte-
ressierte Unternehmen können sich unter angegebenem Link
anmelden.
Ob privat oder geschäftlich unterwegs: Zu einer gelungenen
Reise gehört nicht zuletzt die Zufriedenheit mit dem Hotel.
Was sich die Reisenden aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz wünschen, zeigt die FutureHotel Gastbefragung
2014. 3380 Hotelgäste haben ihre Bedürfnisse hinsichtlich Bu-
chung, Check-in- und Check-out-Prozess, Nachhaltigkeit,
Arbeitsmöglichkeiten und zum Hotel allgemein inklusive der
angebotenen Services geäußert.
Laut der Studie genießen Mitarbeiterfreundlichkeit und Service-
qualität die höchste Priorität bei den Gästen. Ebenso sind die
kulinarische Verpflegung und die Transparenz der Extrakosten
wichtige Kriterien für die Auswahl eines Hotels, gefolgt von
der Nähe zum Reiseziel und dem Preis für die Übernachtung.
Immer wichtiger wird es den Reisenden, ihren Aufenthalt
individuell zu gestalten. So wünscht sich fast die Hälfte der
Befragten, bereits vor der Anreise ein bestimmtes Hotel-
zimmer auswählen zu können – ähnlich wie bei einer Sitzplatz-
buchung im Flugzeug. Dazu möchten die Befragten z. B. das
Stockwerk, den passenden Ausblick oder besondere Ausstat-
tungsmerkmale im Voraus auswählen.
Auch die Dauer des Aufenthalts möchten die Befragten flexibler
bestimmen. So würden 75 Prozent der Hotelgäste ihren Auf-
enthalt gern nach Nächten buchen oder bei Bedarf die Abreise
um bis zu drei Stunden nach vorn oder hinten verschieben.
Heute bucht der Reisende ein Hotel hingegen typischerweise für
rund 24 Stunden, kann meist ab 14 Uhr an- und bis zum spä-
ten Vormittag abreisen. Flexible Check-in- und Check-out-Zeiten
statt starrer Zeitvorgaben sind einer der Hauptwünsche der
Gäste.
erGebNIsse Der FUTUrehOTeL GAsTbeFrAGUNG 2014 Hotelgäste im deutschsprachigen Raum bereiten den weg für das Hotel der Zukunft
Geschäftsreisende – gewöhnt an mobile Technik und stets
verfügbare Daten – erwarten, dass Hotels sie in ihren mobilen
Arbeitsgewohnheiten unterstützen. Sie wünschen sich
beispielsweise einen gemütlichen Sitzplatz mit Tisch in Kaffee-
haus-Atmosphäre, Einzelarbeitsplätze im Hotelzimmer,
ausgestattet wie im Büro oder einen großen Esstisch für kom-
munikatives gemeinschaftliches Arbeiten.
In puncto Nachhaltigkeit zeigt die Studie einen Widerspruch
zwischen dem Verhalten zu Hause und im Hotel: Während
im privaten Haushalt jeder Dritte stark auf Maßnahmen zum
Umweltschutz achtet, legt im Hotel nur jeder zehnte Gast
Wert auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Über die Hälfte
der Befragten kennt sich nach eigenen Angaben bislang
nicht gut mit Hintergründen und gängigen Zertifizierungen
oder Labels für umweltschonende Hotels aus. Vielleicht
liegt es daran, dass sich nahezu die Hälfte der Befragten heute
noch eher selten für die Buchung eines besonders umwelt-
schonenden Hotels entscheidet.
Kontakt
Fraunhofer IAO, Vanessa Borkmann
Telefon +49 711 970-5486
weitere Informationen
www.futurehotel.de
bestellung unter
https://shop.iao.fraunhofer.de/publikationen/?id=589
F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A R B E I T S W I R T S C H A F T U N D O R G A N I S AT I O N I A O
E I N E E R H E B U N G Z U I N N O V A T I V E N L Ö S U N G E N F Ü R D I E H O T E L G Ä S T E D E R H O T E L L E R I E
I M D A C H - M A R K T
V a n e s s a B o r k m a n n , S t e f a n R i e f , B e n j a m i n I b e r
Die Studie wurde gefördert und unterstützt durch die folgenden Partner des Forschungsprojektes FutureHotel:
Die Studie »FutureHotel Gastbefragung« präsentiert die Angaben von 3.380 Hotelgästen im deutschsprachigen Raum
(DACH-Markt) zum Status Quo der allgemeinen Bedürfnisse sowie dem Wunsch nach Optimierungen und Neuerungen
aus Sicht des Hotelgastes. Von besonderem Interesse sind dabei die folgenden Fragestellungen:
Welchen Einfl uss haben Reisekontext und personenbezogene Merkmale auf die Anforderungen an das Hotel?
Welche innovativen Lösungen wünschen sich die Hotelgäste heute und welche veränderten Bedürfnisse gibt es?
Welche Ausstattungsmerkmale des Hotels haben für die Hotelgäste eine besondere Relevanz?
Die befragten Hotelgäste haben Angaben in verschiedenen Themenblöcken gemacht: »Reisekontext und Hotelauswahl«,
»Individuelle Hotelzimmerauswahl«, »Zeitlich fl exible Hotelzimmernutzung«, »CheckIn und CheckOut, Zugang zum
Zimmer«, »Nachhaltigkeit«, »Individualisierung, Digitalisierung, soziale Netzwerke und Nutzerprofi le« und schließlich zum
Thema »Neue Arbeitswelt«.Die Ergebnisse der »FutureHotel Gastbefragung« dienen dem Erkenntnisgewinn über die Bedarfslage unterschiedlicher
Gästezielgruppen und somit als Grundlage für eine bedarfsgerechte Entwicklung innovativer Lösungen für die Branche.
F R A U N H O F E R V E R L A G
STUDIE AUS DEM FORSCHUNGSPROJEKT FUTUREHOTEL
FUTUREHOTEL GASTBEFRAGUNG
FU
TU
RE
HO
TE
LG
AS
TB
EF
RA
GU
NG
FutureHotel
9 783839 606568
ISBN 978-3-8396-0656-8
© gee-ly, Zürich und Fraunhofer IAO, Design: LAVA
eINe PrIse OrIeNT IN sTUTTGArTFraunhofer-Experten tragen zu erfolgreichem Start des YAZ Flagship-Restaurants in Stuttgart bei
YAZ ist ein neu entwickeltes Konzept der City-Gastronomie. Das
Motto »Eine Prise Orient« beschreibt eine fein ausbalancierte
und moderne Interpretation der orientalischen Küchenkultur,
eingebettet in ein individuell gestaltetes Ambiente. Für den
Gast soll dabei die sprichwörtliche Gastfreundschaft des Orients
von der Theke bis zum Teller erlebbar sein. Etwa durch eigens
entwickelte technische Innovationen, wodurch der Gast nach
der Theken-Bestellung an seinem Sitzplatz geortet wird und
die frisch zubereiteten Gerichte direkt am Platz serviert werden
können.
Um dem Anspruch an das hohe Niveau an Professionalität
und Service von Anfang an gerecht zu werden, haben sich
die Dienstleistungsexperten des Fraunhofer IAO an den
Plan ungen beteiligt und mit folgenden Projektaktivitäten zum
erfolgreichen Start von YAZ beigetragen:
�� Unterstützung bei der Kundensegmentierung
�� Erstellung der Prozessabläufe im Restaurant mittels
grafischer Darstellung (Service Blueprinting)
�� 3D-Modellierung des Restaurants und Simulation der
Abläufe im virtuellen Restaurant
�� Simulation der Abläufe im realen Restaurant mit
Service-Theater
�� Optimierung der Abläufe und Schnittstellen im Service
durch die Anwendung der wissenschaftlichen Methode
»FMEA (Failure Modes and Effects Analysis)«
�� Konzeption eines Schulungs- und Trainingsplans für
YAZ-Mitarbeiter
Kontakt
Fraunhofer IAO, Thomas Burger, Janine Kramer
Telefon +49 711 970-2185, -5143
weitere Informationen
www.servlab.eu
Die erarbeiteten Ergebnisse und Konzepte wurden im eigens
geschaffenen realen Testrestaurant in der Immenhofer Straße
in Stuttgart vor der Eröffnung ausgiebig erprobt und optimiert.
Das nun in der Calwer Straße umgesetzte Konzept im Flag-
ship-Restaurant wurde systematisch und gemeinsam mit einem
Sternekoch, IT-Experten, Designern und den Dienst leistungs-
experten des Fraunhofer IAO entwickelt.
Fotograf: Michael Burgstahler, two tribes GmbH Fotograf: Hans Rupert/noir (USA)
VerANsTALTUNGeN
21. Februar und 21. März 2014
ZVE Open Friday
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart – Zentrum für
Virtuelles Engineering ZVE
Ansprechpartnerin: Isabella R. Jesemann
Telefon +49 711 970-2080
www.iao.fraunhofer.de/vk141.html
26. Februar 2014
Innovationswerkstatt »Arbeiten und Pflegen
vereinbaren« – jenseits bekannter Modelle
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart – Zentrum für
Virtuelles Engineering ZVE
Ansprechpartnerin: Petra Gaugisch
Telefon +49 711 970-5147
www.iao.fraunhofer.de/vk192.html
19. März 2014
Usability und Human-Machine-Interfaces
in der Produktion
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart
Ansprechpartnerin: Janina Bierkandt
Telefon +49 711 970-2377
www.iao.fraunhofer.de/vk184.html
20. März 2014
Informations- und Kommunikationsmanagement
im Technischen Service
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart
Ansprechpartner: Bernd Bienzeisler
Telefon +49 711 970-2088
www.iao.fraunhofer.de/vk174.html
24. März 2014
Vernissage: »elements_nature« von
Kathleen Kilchenmann
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart
Ansprechpartnerin: Juliane Segedi
Telefon +49 711 970-2124
www.iao.fraunhofer.de/vk204.html
1. April 2014
KAI® Visions-workshop »Kopfarbeit 2025:
Quo vadis HR Management?«
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart – Zentrum für
Virtuelles Engineering ZVE
Ansprechpartnerin: Gabriele Korge
Telefon +49 711 970-2261
www.iao.fraunhofer.de/vk191.html
2. April 2014
Fahrermodelle für das automatisierte Fahren
Fraunhofer-Institutszentrum Stuttgart – Zentrum für
Virtuelles Engineering ZVE
Ansprechpartner: Frederik Diederichs
Telefon +49 711 970-2266
www.iao.fraunhofer.de/vk169.html
Herausgeber und Redaktionsanschrift:
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon +49 711 970-2124, Fax +49 711 970-2299
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