Netzwerk Pflege | 2017 15.09.2017
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DGKP Findling Thomas
Fachbereich Evidence-based NursingLKH Univ. Klinikum Graz
15.09.2017
Netzwerk Pflege
Implementierung und Entwicklung von evidence basierter Pflege am
LKH Univ. Klinikum Graz
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Themenübersicht
�Ausgangssituation und Gründe
�EBN - ein Projekt der Anstaltsleitung
�Erste Neuausrichtung, Eingliederung als Fachbereich
�Schwerpunkte, Ziele und LL Update 1
�Zweite Neuausrichtung, Vernetzung im Fachlaufbahnmodell Pflege
�Ausblick auf Professionalisierungsprozesse
1999/2000
2003-2006
2007-2010
2010-2014
2015-2018
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Was ist EBN?
Was ist EBP?
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Definition Evidence-based Nursing
„Evidence-based Nursing ist die Integrationder derzeit besten wissenschaftlichen Belege indie tägliche Pflegepraxis, unter Einbezugtheoretischen Wissens und der Erfahrungder Pflegenden, der Vorstellungen desPatienten und der vorhandenen Ressourcen“
(Behrens & Langer, 2004)
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Definition Evidence-based Practice
� Praxis, die auf Forschungsergebnisse abgestützt ist
� Praxis, die auf reflektierter klinischer Erfahrung beruht
� Praxis, die Ansichten der Patienten/Kunden einbezieht
� Praxis, die vorhandene Ressourcen berücksichtigt
(www.ebn-zentrum.de, DiCenco et al. 2004, Sackett et al. 1996)
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Ausgangssituation und Gründe für EBN
1999/2000
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Ausgangssituation und Gründe für EBN
� Steigender Wettbewerb im Gesundheitswesen
� Ressourcenknappheit
� Fachliche Anforderungen an die Pflege steigen
� Änderung der Pflegeausbildung (neues
Curriculum, Pflegeforschungsunterricht wurde
intensiviert)
(Uhl, 2005)
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� …weiterhin eine Pflege durchzuführen die nichtauf Belegen beruht?
� …das schon verfügbare Wissen aus der Forschung zu ignorieren?
� …die Verantwortung für Pflegemaßnahmen zu übernehmen, derenWirksamkeit nicht valide überprüft wurde?
� …Geld für Pflegemaßnahmen zu fordern, deren Wirksamkeit nichtüberprüft wurde?
� …auf Traditionen zu beharren („Das haben wir immer schon sogemacht“)?
� …nur mit Einzelfällen und vergangenen Erfahrungen unserePflegeinterventionen zu begründen?
(Weiß, 2007)
Können wir es uns leisten…
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Ergebnis MitarbeiterInnenbefragung
� Fehlende Know-how-Sicherung
� Kaum entwickelte Reflexionskultur
� Kaum Netzwerkbildung unter denMitarbeiterInnen
� MitarbeiterInnen denken nach wie vor inFunktionen, nicht in Prozessen
(Karl Franzens Univ./ Int.Projektmanagement 2001)
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EBN - ein Projekt der Anstaltsleitung des LKH-Univ. Klinikum Graz
2003-2006
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P r o j e k t s t r u k t u r
EBN / EVIDENCE BASED NURSING
Auftraggeber: Dr. H. Reinhofer / Betriebsdirektor DGKS H. Eibel / Pflegedirektorin Priv.Doz.Dr. G. Bergmann / Ärztl. Direktor
Projektbeauftragte: Mag. Ch. Foussek / Interdiszipl. QM
Projektteam: OSr. Ch. Uhl / Univ.Klinik f. Anästhesiologie u. Intensivmedizin
Univ.Klinik f. Blutgruppenserologie u. Transfusionsmedizin DGKS Dr.phil. S. Schaffer / Allg. Schule f. Gesundheits- u. Krankenpflege Graz Stat.Sr.V. DGKS G. Sohnegg / Univ.Klinik f. Kinder- u. Jugendheilkunde DGKS B. Semlitsch / Med. Univ. Klinik Stat.Sr.V.DGKP R. Weiß / Univ.Klinik f. Chirurgie OPfl. G. Widhalm / Univ.Klinik f. Psychiatrie
Kooperationen:
Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflegeschule am LKH-Univ. Klinikum Graz Martin Luther Universität Halle - Wittenberg Institut f. Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Deutschland
DGKS Dr. Dorothea Gross / Akademie f. Fort- u. Sonderausbildungen - Fachbereich Forschung in der Pflege, Wien
Projektbeirat: DGKS Dir. H. Eibel / Pflegedirektorin Univ.Prof.Dr. Th. Pieber / Ärztl. Direktor - Stellvertreter Univ.Prof.Dr. R. Fotter / Vors. d. QMK Mag. E. Gyergyek / Bereichsverwaltung II Dir. Mag. I. Brugger / Schule f. allg. Gesundheits- u. Kranken pflege Mag. Ch. Foussek / Interdiszipl. QM OSr. Ch. Uhl / Univ.Kl. f. Anästhesiologie u. Intensivmedizin, UBT
Projektleitung: OSr. Ch. Uhl / Univ.Klinik f. Anästhesiologie u. Intensivmedizin
Univ.Klinik f. Blutgruppenserologie u. Transfusionsmedizin
(Foussek, 2004)
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(vlnr.)
PL Christine Uhl/Univ. Klinik f. Anästhesiologie und Intensivmedizin
Mag. Dr. Susanna Schaffer/Allgemeine Krankenpflegeschule
DGKS Barbara Semlitsch/Med .Univ. Klinik//Diabetologie
Stat.V. Gabriele Sohnegg/Univ. Klinik f. Kinder- und Jugendheilkunde/Psychosomatik
PD Günther Widhalm/Univ. Klinik f. Psychiatrie/Pflegezentrum der Barmherzigen Brüder
Stat.V. Richard Weiß/Univ. Klinik f. Chirurgie/Herz TX Intensiv
EBN Projektkernteam
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� Aufbau einer Evidence basierten Pflege/ Pflegeforschung am LKH –Univ. Klinikum Graz um die Pflege nachhaltig zu sichern
� Wirksamkeitsüberprüfung von Pflegehandlungen
� Implementierung von Forschungs-ergebnissen in die Pflegepraxis
Ziele
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PROJEKTMANAGEMENT
DEFINITION PLANUNG UMSETZUNG
PHASE 1 PHASE 2 PHASE 4PHASE 3
28.06.0330.10.06
17.05.03 07.06.04 26.08.05 17.09.06
23.10.0301.07.06
START ENDE
Projektphasen
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Seminare:Wien
Halle/WittenbergLübeck
Hausintern:VorlesungenWorkshopsSchulungen
Pflegefragen:Bearbeitung von exemplarischen
Pflegefragen
Marketing:Informations-
veranstaltungenReferatePoster
Publikationen
Homepagewww.ebn.at
WissensmanagementKernkompetenzAusbildung
EBN Projektaufbau
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Erste Neuausrichtung und Eingliederung als Fachbereich
2007-2010
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Erste Neuausrichtung und Eingliederung als Fachbereich
� 2007 - EBN Projekt von der Anstaltsleitung des LKH Univ. Klinikums Graz für weitere drei Jahre genehmigt und finanziert.
� 2008 - Erstellung Handlungsempfehlung „ Anwendung der medizinischen Thrombose-Prophylaxe Strümpfe“
� 2009 - Von der Pflegefrage zur EBN – Pflegeleitlinie Sturzprävention
� 2010 - Eingliederung in die Stabstelle Pflegekompetenz der Pflegedirektion als Fachbereich EBN
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Evaluierung - LKH Sommer 2007
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EBN – Kernteam 2009
Vlnr. W. Haas, R. Weiß, S. Schaffer, E. Brandstätter, D. Schoberer, C. Uhl, B. Semlitsch
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Leitlinienerstellung
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… Rauchende Köpfe
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• Es bedurfte einiger rauchender Köpfe um soweit zu kommen..
• Wichtig sind dabei Personen die relevante Dinge an PatientInnen tun..
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Schwerpunkte, Ziele und LL Update 1
2010-2014
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Seminare:
Wien KAVHalle/Wittenberg
Lübeck u.v.m
Hausintern:VorlesungenWorkshopsSchulungen
Pflegefragen:
Pflegefragen aus der Praxis
Evidence basierteLeitlinie
Journal Club
Marketing:
Informations-veranstaltungen
ReferatePoster
Publikationen
Homepagewww.ebn.at
WissensmanagementKernkompetenzAusbildung
EBN Inhalte
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LL Disseminierung und Implementierung
� Externe Begutachtung der Leitlinie durch ExpertInnen
� Begutachtung der Leitlinie innerhalb der Anwendergruppe (DGKP)
Verfassungen:
� Kurzfassung: Überblick über die wichtigsten Empfehlungen
� Langfassung: Erstellungsprozess, zugrundeliegenden Evidencen, detaillierte Informationen zu den Empfehlungen, Metaanalysen
� Verfügbarkeit über verschiedene Medien (EBN – Homepage, schriftliche Ausgaben)
� Vorstellung der Leitlinie (Tagungen, Symposien, Kongressen…), Schulungen
� Evaluation: Indikatoren wurden festgelegt
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Journal Club
� Findet 1 mal im Monat statt� Interessante Forschungsarbeit
vorgestellt � Moderation festgelegt � kritische Bewertung
durchgeführt� vorbereitet � gemeinsam diskutiert� dokumentiert
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Wissenszuwachs für die Pflegenden
PatientInnen erhalten belegte Pflege 2009/2010
Klinische Pflegefragen bearbeitet/aktualisiert
12 Intranet/Internet www.ebn.at lfd
Leitlinienentwicklung 1Publikationen Fachzeitschriften
10
Handlungsempfehlung MTS 1 Journalclub/Jahr 6
Infoveranstaltungen lfd EBN/EBP Workshops/Jahr 2
Output
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Erstes Update der EBN Pflegeleitlinie Sturzprophylaxe für ältere und alte Menschen
in Krankenhäusern und Langzeitpflegeinrichtungen
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Methodologische Entwicklung einer evidence-basedLeitlinie
(Beispiel LKH-Univ. Klinikum Graz)
Formulierung Schlüsselfragen�
Systematische Literaturrecherche nach Systematischen Übersichtsarbeiten, Evidence-
basierten Büchern und Evidence-basierten Guidelines
�Kritische Literaturbewertung
�Ergebnissynthese
�Systematische Literaturrecherche nach
Randomisiert Kontrollierten Studien�
Kritische Literaturbewertung�
Ergebnissynthese�
Evidenceklassifizierung�
Empfehlungsformulierung� �
Empfehlungsgraduierung (Konsensuskonferenzen)
�Gestaltung der Leitlinie
�Externe Begutachtung
Formulierung Schlüsselfragen�
Systematische Literaturrecherche nach Systematischen Übersichtsarbeiten, Evidence-
basierten Büchern und Evidence-basierten Guidelines
�Kritische Literaturbewertung
�Ergebnissynthese
�Systematische Literaturrecherche nach
Randomisiert Kontrollierten Studien�
Kritische Literaturbewertung�
Ergebnissynthese�
Evidenceklassifizierung�
Empfehlungsformulierung� �
Empfehlungsgraduierung (Konsensuskonferenzen)
�Gestaltung der Leitlinie
�Externe Begutachtung(Schoberer et. al, 2012)
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EBN Kernteam 2012
vlnr. B. Semlitsch, M. Walder, S. Schaffer, W. Haas, D. Schoberer, T. Findling, C. Uhl
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Zweite Neuausrichtung und Vernetzung im Fachlaufbahnmodell Pflege der KAGes
2015-2018
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Zweite Neuausrichtung, Vernetzung im Fachlaufbahnmodell Pflege der KAGes und LL Update 2
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Ansprüche an Pflegepersonen
http://www.zazzle.at/supernurse_humorvolle_cartoon_krankenschwester_a_karte-137055097780407408
Gesellschaft: professionelle Arbeit
zuverlässig, schnell u. kostengünstig
GeldgeberInnen:
hieb- und stichfeste Gründe für den
sparsamen Einsatz
der Mitteln und Ressourcen
PatientInnen:
Mitentscheiden bei der schnellsten, besten Pflege
ArbeitgeberInnen: die besten
Arbeitsergebnisse unter Einhaltung der vorhandenen Rahmenbedingungen,
„Evidence-based Practice“ (Höfert & Meißner 2008)
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EBN: Übergeordnete Ziele
� Aufbau einer evidenzbasierten Pflege - Nachhaltige Sicherung
der Pflegequalität verankert im Laufbahnmodell des
LKH-Univ. Klinikum Graz
� Wirksamkeitsüberprüfung von Pflegehandlungen
� Implementierung von Forschungsergebnissen in die
Pflegepraxis mit Unterstützung von ExpertInnen und APN´s
� Aufbau von EBN Kooperationen und Netzwerken - national und
international (www.ebn.at)
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EBN Kernteam 2015
vlnr. T. Findling, J. Rappitsch, C. Palli, B. Hinteregger, G. Stiasny, S. Mack
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Wissenszuwachs für die Pflegenden
PatientInnen erhalten belegte Pflege 2016
Leistung Stunden Leistung Anzahl
Pflegefragen 330Vorträge in ULG Sonderausbildungen der KAGes und ÖGKV
lfd
Organisation u. Strategieplanung
282 Journalclub/Jahr 6
Angebot Aus-Fort-Weiterbildung
278 EBN/EBP Workshops/Jahr 3
Wissensmanagement 161 Intranet/Internet www.ebn.at lfd
Output
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Zweites Update der EBN Pflegeleitlinie Sturzprophylaxe für ältere und alte Menschen
in Krankenhäusern und Langzeitpflegeinrichtungen
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Ausblick auf Professionalisierungsprozesse
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EBN-Prozess am Univ. Klinikum Graz
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Die Durchführung von Pflegeforschung
ist von geringem Wert,
solange die Ergebnisse nicht Eingang
in die Praxis finden,
um die Pflege der PatientInnen zu verbessern (Titler, 2004)
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Literaturverzeichnis
Behrens, J., Langer, G. (2004), Evidence-based Nursing. VertrauensbildendeEntzauberung der „Wissenschaft“. „Qualitative“ und „quantitative“ Methoden beitäglichen Pflegeentscheidungen. Hans Huber, Bern, ISBN 3-456-83623-6.
Behrens, J. & Langer, G.(2006), Evidence – based Nursing and Caring, Interpretativ-hermeneutische und statistische Methoden für tägliche Pflegeentscheidungen,Vertrauensbildende Entzauberung der <<Wissenschaft>>.- Bern: Hand Huber Verlag, 2.Überarbeitete und erweiterte Auflage.
Breimaier, H.E., Ruud, J.G.H. & Lohrmann, C. (2011), Nurses wishes, knowledge,attitudes and perceived barriers on implementing research findings into practice amonggraduate nurses in Austria. Journal of Clinical Nursing 20, 1744–1756.doi:10.1111/j.1365-2702.2010.03491.x.
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DiCenso, A., Ciliska, D. & Cullum, N. (2004), Evidence based Nursing. Mosby Verlag ISBN0323025919.
Hannes, K., Vandersmissen, J., De Blaeser, L., Peeters, G., Goedhuys, J. & Aertgeerts, B.(2007), Barriers to evidence-based nursing: A focus group study. Journal of AdvancedNursing, 60(2), 162–171
Höfert, R., Meißner, T. (2008), Von Fall zu Fall — Ambulante Pflege im Recht. Rechtsfragenin der ambulanten Pflege von A-Z. Springer: Berlin Heidelberg. S. 97-104
Meyer, G., Balzer, K. & Köpke, S. (2013), Evidenzbasierte Pflegepraxis—Diskussionsbeitragzum Status quo. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 107,30-35.
Sackett, D., Rosenberg, W.M., Gray, J.A., Haynes, R.B. & Richardson, W.S. (1996),Evidence based medicine: What it is and what it isn’t. British Medical Journal, 312, 71-72.
Schnitter, T., Hilgefort, M. & Hauken, T.(2012), Status quo des Evidence based Nursing.Pflegwissenschaft (PrInterNet) 13: S. 140-150..