Inhaltsübersicht
Standardmodelle Handwerkskunst
Bösendorfer – Wiener Klavierbaukunst
Die Geschichte – Vater und Sohn ............................................... 2
Modell 130 – Das Konzertpiano ................................................... 6
CS-Modelle – Die Conservatory Series ..................................... 8
Modell 170 – Der Zauber des Anfangs .................................... 10
Modell 185 – Der Grosse Kleine .................................................. 12
Modell 200 – Der Klassiker ......................................................... 14
Modell 214 – Der Salonflügel ...................................................... 16
Modell 225 – Der kleine Konzertflügel ................................... 18
Modell 280 – Der Bühnenriese ................................................. 20
Modell 290 Imperial – Der Imposante ................................... 22
CEUS – Der Himmlische ............................................................... 24
Bösendorfer – ein Gang durch die Manufaktur
Holzbearbeitung ............................................................................. 32
Rahmenabteilung ........................................................................... 38
Rastenbau .......................................................................................... 42
Oberfläche ......................................................................................... 52
Mechanik ........................................................................................... 56
Ausarbeiten, Intonieren ............................................................... 60
Qualitätskontrolle ......................................................................... 64
Individuelle Fertigung – aus Liebe zum Design
Modell EDGE – Der Preisträger ................................................. 70
Modell Johann Strauss – Der Beschwingte .......................... 72
Modell Franz Schubert – Der Poetische ................................. 74
Modell Senator – Der Seriöse .................................................... 76
Modell Franz Liszt – Der Standhafte ....................................... 78
Modell Louis XVI – Der Besinnliche ........................................ 80
Modell Barock – Der Opulente .................................................. 82
Modell Frédéric Chopin – Der Romantische ........................ 84
Design by F. A. Porsche – Das Design-Stück ........................ 86
Modell Vienna – Der Traditionsreiche ................................... 88
Modell Artisan – Der Kunstvolle .............................................. 90
Alles ist möglich – die Welt der Oberflächen ...................... 92
Die Unterscheidungsmerkmale ............................................... 96
Modellübersicht .............................................................................. 97
Sondermodelle
Impressum · Medieninhaber und Herausgeber, für den Inhalt verantwortlich L. Bösendorfer Klavierfabrik GmbH, Bösendorferstraße 12, 1010 Wien · Fotos Bösendorfer, David M. Peters · Design FineStudios®
STANDARDMODELLE
Bösendorfer zählt zu den ältesten Pianomanufakturen der Welt, reich an Tradition und weltbekannt für den unverwechselbar berührenden Klang sowie die herausra-gende Qualität der Instrumente.
Die Wahl von erstklassigen Materialien und vor allem die überaus sorgfältige Verarbeitung, die auch heute noch zum Großteil in Handarbeit gemacht wird, zeichnen jeden einzelnen Bösendorfer aus.
Unsere Produktpalette umfasst Flügel in sieben verschie-denen Größen, von 170 bis 290 cm Länge, ein Pianino »mit dem Klang eines Flügels«, sowie den Computerflü-gel CEUS, mit dem Sie Ihr Klavierspiel aufzeichnen und wie von Zauberhand wiedergeben können.
Doch es nicht Zauberei, die einen Bösendorfer so beson-ders macht. In jedem Bösendorfer Flügel steckt nicht nur die Arbeit eines ganzen Jahres, sondern auch das Know-how, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Für viele Menschen ist der Erwerb eines Bösendorfer-Flü-gels ein Lebenstraum. Für sie bauen wir mit Hingabe und Professionalität etwas ganz Besonderes: den »Bösendor-fer unter den Flügeln«.
Bösendorfer –Wiener Klavierbaukunst
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Ignaz Bösendorfer, der Sohn des Wiener Tischlermeisters Jakob Bösendorfer und dessen Frau Martha, wurde 1794 geboren. Mit 19 Jahren begann der junge Bösendorfer sei-ne Lehrzeit bei einem Wiener Orgel- und Klavierbauer. Ein guter Meister hatte einen großartigen Schüler gefunden.
Wien im Jahre 1828: Franz Schubert wurde ein Jahr nach Beethoven zu Grabe getragen und neben diesem beige-setzt. Vor ihnen war diese Stadt an der Donau schon Mo-zart und Haydn Heimat gewesen. In diesem Jahr suchte Ignaz Bösendorfer um die Gewerbeberechtigung zur Füh-rung eines eigenen Klavierbaubetriebes an. Er übernahm die Manufaktur seines Lehrmeisters und begann mit der Produktion eigener Instrumente.
Der junge Franz Liszt zertrümmerte zu dieser Zeit mit sei-ner impulsiven Spieltechnik fast jedes Klavier, das ihm zur Verfügung stand. Auf Anraten einiger Freunde versuchte
er es mit einem Bösendorfer-Flügel – und dieser hielt seinem Spiel stand! Mit einem Schlag wurde der »Bösendorfer« als Kon-zertflügel berühmt. 1830 verlieh der österreichische Kaiser Ignaz Bösendorfer als erstem Klaviermacher den Titel »K. K. Hof- und Kammerklavierverfertiger«; es folgten zahlreiche Goldmedaillen und erste Preise. Die steigende Nachfrage nach seinen Flügeln brachte ihn auf den Gedanken, eine neue Fabrik zu gründen. Lei-der erlebte er die Verwirklichung dieses Projektes nicht mehr; er starb 1859. Sein 1835 geborener Sohn Ludwig übernahm den Be-trieb.
Ignaz Bösendorfer
Wien 1892: Ludwig Bö-sendorfer präsentiert seinen Flügel Seiner Majestät Kaiser Franz Joseph I.
Franz Liszt spielt für Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth in der Redoute von Buda.
Replik von Franz Schmaus und Karl Lafitte
Die GeschichteVater und Sohn
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Als dieser 24 Jahre alt war, hatte ihn sein weitblickender Vater mit dem Geheimnis der Bösendorfer-Flügel vertraut gemacht. Ludwig, ein hochtalentierter Musiker mit außerordentlich gutem Gehör, verbesserte die Instrumente derart, dass der Name Bö-sendorfer mit den Begriffen Musik und berührender Klang un-trennbar verbunden wurde. Seine Ansprüche an kompromisslose
Qualität gelten auch heute uneingeschränkt für alle Mitarbeiter Bösendorfers, insbesondere in der Ma-nufaktur der Wiener Neu-stadt, in der seit 1973 pro-duziert wird.
Parallel dazu ist Bösendor-fer dem Musikleben stark verbunden, so war für mehr als 40 Jahre bis vor Beginn des ersten Weltkrieges der Bösendorfersaal auf-grund seiner überragenden Akustik der am meisten frequentierte Konzertsaal für Kammermusik in Wien. Es fanden mehr als 4.500 Konzerte statt, unter anderem von Anton Rubinstein, Franz Liszt, Eugen d’Albert, Johannes Brahms, Ernst v. Dohnány, Max Reger, Arthur Rubinstein, Béla Bartók, Edvard Grieg, Gustav Mahler und Richard Strauss. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden Bösen-
Ludwig Bösendorfer
Klaviertransport zu Ludwig Bösendorfers Zeit.
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dorfer-Flügel für den Hof des Kaisers, für Kaiserin Elisabeth, für Kaiserin Eugenie von Frankreich, den Kaiser von Japan, den Zaren von Russland und andere prominente Persönlichkeiten gebaut. Der Bösendorfersaal heute ist ein beliebter Aufführungsort für kammermusikalische und Solo-Konzerte. In unseren Wiener Ver-kaufsräumlichkeiten können Sie eine exquisite Auswahl unserer einzigartigen Instrumente anspielen. Diese befinden sich seit 1913 in einem der wichtigsten Zentren für Musik: dem Wiener Musik-verein, einem beliebten Treffpunkt für Künstlerinnen und Künst-ler aus aller Welt.
Hier eine – natürlich unvollständige – Liste einiger der promi-nentesten Künstler, die Bösendorfer spielen bzw. gespielt haben, sowie von Persönlichkeiten, die Besitzer eines Bösendorfer-Instru-mentes waren oder sind:
ABBATori AmosVladimir AshkenazyCharles AznavourWilhelm BackhausPaul Badura-SkodaBéla Bartók
The BeatlesLeonard BernsteinWalter BerryJohannes BrahmsDave BrubeckFerruccio BusoniJosé Carreras
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Jörg DemusPlácido DomingoGeorge DukeAntonin DvorákDuke EllingtonPhilippe EntremontDietrich Fischer-DieskauKaiser Franz Joseph I.Peter GabrielRichard GereEmil GilelsEdita GruberovaFriedrich GuldaThomas HampsonAnthony HopkinsHerbert von KarajanAlexei KornienkoGidon KremerPiano Duo KutrowatzJack LemmonYundi LiValentina LisitsaFranz LisztGianluca LuisiLorin MaazelNikita Magaloff
Gustav MahlerYehudi MenuhinGabriela MonteroAnne Sophie MutterNapoleon III. (Eugenie)Garrick OhlssonDavid & Igor OistrachAlfredo PerlOscar PetersonAndré PrevinHermann PreySwjatoslaw RichterMstislav RostropovichGonzalo RubalcabaAnton RubinsteinFazil SayAndrás SchiffArnold SchönbergFrank SinatraVladimir SokoloffEdna SternCheryl StuderRichard WagnerWiener PhilharmonikerStevie WonderJoe Zawinul
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Viele sagen ihm den Klang eines Flügels nach, manche sehen in ihm das beste Piano der Welt: das Bösendorfer Modell 130.
Ihm kommt das unvergleichliche Know-how unserer Handwerker natürlich genauso zugute wie unseren Flü-geln. Dabei hat es alle Vorteile, die ein Piano gegenüber einem Flügel hat: Es ist kleiner und Platz sparender, leich-ter und günstiger in der Anschaffung. Der Präzisionseinbau seiner Mechanik ist erfolgreich auf optimale Spielart und verlustfreie Kraftübertragung bei maximaler Kontrollierbarkeit ausgelegt.
Darüber hinaus besticht das Modell 130 durch seine Ele-ganz der Formgebung und Ausgewogenheit der Proporti-onen, oder anders gesagt: Es ist einfach schön.
Wahrscheinlich die einfachste Art, dem exklusiven Welt-ruhm des Namens Bösendorfer anteilig zu werden.
Das Konzertpiano – Modell 130
Mit dem Klang eines Flügels
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»Bösendorfer ist die Königsklasse des Klaviers.« Axel Zwingenberger
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Wer sein Handwerk richtig lernen will, der soll von An-fang an mit dem besten verfügbaren Werkzeug arbeiten. Aus diesem Grunde haben wir uns bei Bösendorfer etwas Besonderes ausgedacht: Flügel der CS-Serie.
Die Lackierung ist weniger aufwendig und das Design wurde geringfügig vereinfacht, um Studierenden zum be-sten erschwinglichen Werkzeug zu verhelfen. Diese Flügel sind in den Größen 170, 185, 200 und 214 erhältlich und stehen Standardmodellen technisch und klanglich um nichts nach.
Der Besitzer eines Klaviers der Conservatory Series kann sich vollkommen sicher sein, auf einem Instrument zu spielen, das ihm alle Voraussetzungen für eine erfolg-reiche Karriere bietet. Nur mit einem Spitzeninstrument, das für höchste Ansprüche und geniale Virtuosität ge-baut ist, wird es möglich, die technischen Fertigkeiten und künstlerischen Feinheiten zu entwickeln und um-zusetzen.
Wir sind überzeugt davon, mit unserer Conserva-tory Series jene Freunde und Liebhaber exquisiter Musikinstrumente zu begeistern, die erstmals daran denken, sich einen Bösendorfer zu leisten.
Die Conservatory Series – CS-Modelle
Das beste Werkzeug muss ein Bösendorfer sein
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»Viele meiner besten & motiviertesten Schüler sind auf einem Bösendorfer groß geworden.
Er vermittelt jene Inspiration, jene Energie, die lebenslange Spielfreude und besondere individuelle Kreativität fördert.«
Paul Badura-Skoda Bösendorfer-Ringträger
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Klangschönheit kann man nicht in Zentimetern messen.Unser Modell 170 ist der kleinste Flügel von Bösendorfer und speziell für kleinere Wohnräume konzipiert – damit Sie zu Hause nicht auf den unverwechselbaren und be-rührenden Bösendorfer-Klang verzichten müssen. Aber was heißt schon klein, wenn man bedenkt, dass un-ser Modell 170 mit 314 Kilogramm Gewicht und Maßen von 146 x 170 Zentimetern mit drei Beinen mitten im Le-ben steht?
Hochwertigste Materialien wurden hier kunsthandwerk-lich verarbeitet. Besonders die Tonqualität im Bassbereich und sein Reichtum an Klangfarben sind für seine Größe einzigartig. Seine Mechanik ermöglicht schnellste Repeti-tionen und vermittelt ein präzises Spielgefühl.
Das Modell 170 ist traditionell schwarz poliert. Gerne fertigen wir Ihnen Ihren 170er auch fur-niert in Vogelaugenahorn, Wurzelnuss, Amboy-na, Palisander, Pyramidenmahagoni, Pommele oder jeder anderen gewünschten Furnierart an. Und das Schönste ist: Er ist »ein Bösendorfer unter den Flügeln«.
Der Zauber des Anfangs – Modell 170
Klein ist relativ
Ich habe immer den Klang eines Bösendorfer geliebt – wer solch ein
Instrument spielt, wird dazu inspiriert, den schönst möglichen Klang zu finden.
Alan GilbertMusic Director New York Philharmonic
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Unser Flügel Modell 185 verbindet Welten. Er verbindet die Welt zu Hause mit der Welt des öffentlichen Auftritts. Er verbindet den privaten Raum mit dem Raum insze-nierter Erscheinung. Warum tut er das?
Nun, er tut es, weil er es kann. Es liegt ganz einfach in sei-nen Möglichkeiten, diese Verbindung herzustellen. Dazu ist er bautechnisch und spieltechnisch in der Lage. Sein Klangvolumen ermöglicht Darbietungen vor kleinem Publikum, sein berührender Klang verweist eindeutig auf seine große Herkunft aus dem Hause Bösendorfer. Das gleiche Know-how ist in seine Entwicklung mit einge-flossen, die gleichen fachkundigen Hände, die auch die großen Konzertflügel erschaffen, haben ihn zum Leben erweckt.
Seine leichte Spielbarkeit und sein einzigartiger Ton-charakter werden Sie dazu verleiten, mit Freunden gemeinsam berührende Momente zu erleben.
Der Grosse Kleine – Modell 185
Als Kosmopolit geboren
Links: Beim Schließen werden Bösendorfer Tastendeckel durch eine eigene Konstruktion behutsam gebremst.
Rechts: Bösendorfer Flügel verfügen über sechs verschiedene Noten-pultpositionen.
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Musikschulen lieben ihn. Konservatorien lieben ihn. Und wer weiß – vielleicht werden auch Sie ihn lieben lernen?
Unser Flügel Modell 200 erfreut sich seit mehr als 50 Jahren großer Beliebtheit. Mit ihm hat Bösendorfer ein Instrument geschaffen, das richtiggehend darauf brennt, seine klangliche und dynamische Verwandtschaft mit sei-nen größeren Brüdern unter Beweis zu stellen, weswegen er im professionellen Unterrichtsbereich an Musikschulen und Konservatorien häufig anzutreffen ist. Doch ist er auch noch dank seiner kompakten Größe vielfach in Privaträumen zu Hause.
Spielerisch überzeugt er mit dem berühmten, berüh-renden Bösendorfer-Klang und mit allem, was zu einem echten Bösendorfer dazugehört: leichte Spielbarkeit, herausragende Qualität der Fertigung und Mechanik hinsichtlich Repetition und Stabilität, optimaler Einsatz klangoptimierender Materialien, Wert-beständigkeit.
Der Klassiker – Modell 200
Lieben lernen
» Ich sehe im Bösendorfer aber viel mehr als schlechthin ein prachtvolles Klavier, sondern für mich stellt es geradezu eine Verkörperung von wienerischer Musikkultur dar.
Es ist kein Zufall, dass gerade dieses Klavier in dieser Stadt geboren wurde, welche auf die Heroen der Musik von je her eine so unwiderstehliche Anziehungskraft ausgeübt hat.«
Wilhelm Backhaus
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Unser Salonflügel Modell 214 stellt seine besonderen Fä-higkeiten am liebsten dann unter Beweis, wenn Konzerte in nicht allzu großen Sälen aufgeführt werden.
Hier kann er seine Stärken bestens ausspielen:Größtmögliche Klangtransparenz, hohe Spielfreude, prä-zises Spielgefühl, unübertroffene Klangfülle und Dynamik und ein ausgewogener, tragfähiger Toncharakter lassen den Applaus nicht lange auf sich warten.
Salonflügel erlebten ihren Aufschwung in den Anfängen des Biedermeiers (Stilbezeichnung für Malerei, Literatur und Möbel der Zeit von etwa 1815 bis 1848). Damals nah-men die elegant eingerichteten Salons, in denen die bedeutendsten Komponisten dieser Zeit ihre Werke präsentierten, eine wichtige Rolle im Wiener Musik-leben ein. Im Laufe des 19. Jahrhunderts ent-wickelten sich die Salons zu exklusiven gesell-schaftlichen Treffpunkten der österreichischen Aristokratie und des Bürgertums.
Selbstverständlich ist unser Modell 214 auch für Privaträume bestens geeignet.
Der Salonflügel – Modell 214
Raumgerecht mit Mass und Ziel
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»Und der Bösendorfer ist der ideale Partner für meine Stradivari.«
Anne Sophie Mutter
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Er ist gebaut für die Bühne: unser Flügel Modell 225. Sein unnachahmlicher Klang beruht auf einem Zusam-menspiel von Erfahrung, Handwerkskunst, Technik, Musi-kalität und Kundennutzen; denn wir bauen nur das, was Ihnen auch nützt.
Wer seiner Ausdrucksvielfalt und seinem berührenden, unnachahmlichen Klang jemals begegnet ist, der weiß von besonderen Augenblicken zu berichten. Erhebend ist das Gefühl, auf ihm zu spielen, erhebend auch, sein musi-kalisches Spektrum zu erleben.
Aufgrund seiner Konstruktion und Größe reicht seine Fül-le an Klangfarben vom zarten Pianissimo bis zum wuch-tigen Fortissimo, das durch die vier zusätzlichen Tasten im Bassbereich bis zum Subkontra F noch verstärkt wird.
Kein Wunder also, daß er als das beste kammer-musikalische Instrument seiner Größe gilt und trotz seiner Bühnentauglichkeit auch im pri-vaten Bereich sehr geschätzt wird.
Der kleine Konzertflügel – Modell 225
Unnachahmlicher Klang
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»Manchmal wollen Pianisten wie Sänger klingen.
Ich persönlich versuche wie ein Bösendorfer zu klingen.«
Plácido Domingo
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Kontakt mit den größten Pianisten und namhaftesten Dirigenten der Welt ermöglichte es uns, für den Konzert-flügel 280 ein genaues Anforderungsprofil zu erstellen und dieses mit vielen neuen technischen Entwicklungen unter besonderer Berücksichtigung unseres großen musi-kalischen Erbes umzusetzen.
Das Bösendorfer-Konstruktionsprinzip behandelt das gesamte Instrument als Klangkörper und erreicht damit den einzigartigen Klangfarbenreichtum und das typische singende Timbre. Er ist der lebende Beweis dafür: unser Konzertflügel Modell 280.
Als Neukonstruktion im 21. Jahrhundert kreiert, zeigt er sich als Multitalent. Er besteht nicht nur gegenüber einem großen Orchester, son-dern lässt sich auch als sensibles kammermusi-kalisches Begleitinstrument einsetzen.
Dabei zeigt er im Bassbereich eine bisher bei keinem anderen Instrument erreichte Klarheit und Grundtönigkeit.
Tradition und Innovation im Verbund mit den besten Pianisten und Pianistinnen der Welt: Bühne frei!
Der Bühnenriese – Modell 280
Herz, was begehrst Du mehr?
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» Gratulation! Das Modell 280 besitzt weiterhin die traditionellen Qualitäten von Bösen-
dorfer, wie den singenden Klang, und er verfügt über eine überaus reiche Resonanz und höchst ansprechende Anschlagskultur.«
Paul Badura-Skoda
» …der beste Konzertflügel, den ich jemals spielte.« André Previn
» Ich habe Bösendorfer Flügel immer be-wundert und spiele sie seit 35 Jahren in Konzerten. Ich genieße den klaren, kräfti-gen Klang, den unvergleichlichen Bass und die wunderbare Anschlagskultur. Ich freue mich, den Konzertflügel 280 in den großen Konzertsälen der Welt zu spielen.«
Garrick Ohlsson
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Unser Modell 290 Imperial trägt sie in sich wie kein ande-rer Flügel: die Bösendorfer-DNA, das Bösendorfer-Erbgut in seiner ausgeprägtesten Form. Historisch gesehen war dieser Flügel das 19. Flügelmodell im Hause Bösendorfer.Einst auf Anregung des Komponisten Ferruccio Busoni gebaut, verfügt der Imperial über 97 Tasten, also über acht volle Oktaven. Dieses klangewaltige Instrument inspirierte nicht nur Busoni sondern u.a. auch Bartók, De-bussy und Ravel zu besonderen Kompositionen, die werk-getreu nur auf dem Bösendorfer Imperial gespielt werden können.
Mit seinem mächtigen Resonanzboden in Verbindung mit dem hohen Anteil an Fichten-Klangholz mutet sein Klang geradezu orchestral an. Das Bösendorfer-Reso-nanzkastenprinzip, also die Behandlung des gesamten Instrumentes als Klangkörper, schafft hier unübertrof-fene Kraft und berührende Klangfülle. Als einziger Flü-gel unserer Standardmodelle hat das Modell Imperial zu seiner Entstehungszeit um 1900 noch einen Beinamen erhalten: Imperial (lat. imperare, befehlen, gebieten). Er gebietet mit seiner Präsenz in einigen der großen Kon-zertsälen der Welt das Maß, mit dem andere Flügel sich messen lassen müssen.
Der Imposante – Modell 290 Imperial
Träger des Erbgutes
»Das ist es, das gehört mir!«Oscar Peterson begegnet dem
Bösendorfer Imperial
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Eine der Grundlagen bei der Entwicklung unseres neuen Computerflügels CEUS war eine wissenschaftliche Stu-die der technischen Universität Wien gewesen. Diese hatte ergeben, dass die unterschiedliche Empfindung von »mechanischer« und »menschlicher« Interpretation hauptsächlich in der Präzision des Anschlagzeitpunktes begründet ist. Bei Bösendorfer hatten wir uns daher das Ziel gesetzt, einen Computerflügel zu entwickeln, dessen Aufnahme- und Abspielqualität so unglaublich hoch sein sollte, dass die gesamte Gefühlstiefe der Interpretationen authentisch wiedergegeben werden kann.
Die dynamischen Abläufe der Tastenbewegung werden mit CEUS in jedem Bereich von Forte bis Pianissimo abso-lut authentisch wiedergegeben. Erstmals ist das Loslassen der Tasten und somit das Aufsetzen der Dämpfer voll-ständig reproduzierbar; zum ersten Mal in der Geschichte der Computerflügel werden die Pedalbewegungen sicht-bar wiedergegeben.
Die Abtastgenauigkeit ist beim CEUS um den Faktor 150 (!) besser als bei vergleichbaren Systemen. Bei jeder Taste führen wir miniaturisierte optische Abstandsmessungen durch.
Der Himmlische – CEUS
Verborgenes Hightech
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Fazil Say
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•CEUSistfüralleBösendorfer-FlügelindenGrößen170bis 290 verfügbar. Ein nachträglicher Einbau ist eben-falls möglich.
•DieSteuerungdesCEUSerfolgtmittelsderKlaviaturund in das Karnies eingearbeiteten Messingsensoren.
Es wird kein externer PC zur Bedienung benötigt. •DasSelbstspielsystemarbeitetabsolutautonom,ohne
den Charakter und die Spielart des Instrumentes zu beeinflussen.
•CEUSzeichnetauchdiekleinstenTasten-undPedalbe-wegungen durch hochsensible Lichtsensoren auf, spei-chert diese in einem internen Harddiskdrive und gibt sie über USB aus.
•DasReproduktionssystemarbeitetineinemeigensent-wickelten, internen Format das die hohe Auflösung der gesendeten Daten verarbeiten kann.
•CEUSistvollMIDIkompatibel.•CEUSgleichtklimatischbedingteVeränderungender
Mechanik durch seine automatische Kalibrierung aus. •DieWartbarkeitdesInstrumentesbleibtunverändert.
•Anschlagspräzision:EineeventuelleZeitdifferenzzwischenAuf-nahme und Wiedergabe liegt unter 2 Millisekunden.
•HammerbewegungvorAnschlag:DieZeitfürdieletzten3,7 mm Weg des Hammerkopfes zur Saite wird direkt beim Hammerkopf mit der Genauigkeit von 0,001 Millisekunden (1 Mykrosekunde) gemessen.
•Tasten/Pedalbewegung:DerTasten/Pedalwegwirdalle2Milli-sekunden in bis zu 2.000 Stufen abgetastet.
•Dynamik:DieAnschlagsstärkewirdjedeMillisekundein17.000bis 25.000 Stufen gemessen und auf 250 Stufen interpoliert.
•InternerSpeicher:100GB•Anschlüsse:USB,MIDIIn/Out,Netzwerkstecker
CEUS – Technische Besonderheiten
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Inhaltsübersicht
Standardmodelle Handwerkskunst
Bösendorfer – Wiener Klavierbaukunst
Die Geschichte – Vater und Sohn ............................................... 2
Modell 130 – Das Konzertpiano ................................................... 6
CS-Modelle – Die Conservatory Series ..................................... 8
Modell 170 – Der Zauber des Anfangs .................................... 10
Modell 185 – Der Grosse Kleine .................................................. 12
Modell 200 – Der Klassiker ......................................................... 14
Modell 214 – Der Salonflügel ...................................................... 16
Modell 225 – Der kleine Konzertflügel ................................... 18
Modell 280 – Der Bühnenriese ................................................. 20
Modell 290 Imperial – Der Imposante ................................... 22
CEUS – Der Himmlische ............................................................... 24
Bösendorfer – ein Gang durch die Manufaktur
Holzbearbeitung ............................................................................. 32
Rahmenabteilung ........................................................................... 38
Rastenbau .......................................................................................... 42
Oberfläche ......................................................................................... 52
Mechanik ........................................................................................... 56
Ausarbeiten, Intonieren ............................................................... 60
Qualitätskontrolle ......................................................................... 64
Individuelle Fertigung – aus Liebe zum Design
Modell EDGE – Der Preisträger ................................................. 70
Modell Johann Strauss – Der Beschwingte .......................... 72
Modell Franz Schubert – Der Poetische ................................. 74
Modell Senator – Der Seriöse .................................................... 76
Modell Franz Liszt – Der Standhafte ....................................... 78
Modell Louis XVI – Der Besinnliche ........................................ 80
Modell Barock – Der Opulente .................................................. 82
Modell Frédéric Chopin – Der Romantische ........................ 84
Design by F. A. Porsche – Das Design-Stück ........................ 86
Modell Vienna – Der Traditionsreiche ................................... 88
Modell Artisan – Der Kunstvolle .............................................. 90
Alles ist möglich – die Welt der Oberflächen ...................... 92
Die Unterscheidungsmerkmale ............................................... 96
Modellübersicht .............................................................................. 97
Sondermodelle
HANDWERKSKUNST
Es gibt sie wirklich, die Menschen, die ein vollkommenes Instrument von Hand erschaffen können.
Sie sind keine Einzelgänger – diese Menschen sind echte Teamplayer, die – jeder für sich – mit dem großartigsten Einsatz den großartigsten Flügel der Welt bauen wollen.
Ein Spaziergang durch die Bösendorfer Flügelmanufaktur im südlich von Wien gelegenen Wiener Neustadt gibt Einblick in die erstaunliche Klangschmiede, die seit 1828 zur absoluten Weltspitze gehört.
Begleiten Sie uns auf den folgenden Seiten durch unsere Manufaktur auf dem Weg zur Erschaffung eines Bösen-dorfer Flügels.
Bösendorfer –Ein Gang durch die Manufaktur
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Holzbearbeitung Rahmenbau
Ausarbeiten und Intonieren IIAusarbeiten und Intonieren I
Rastenbau
Mechanik Oberfläche
Leitung, Forschung & Entwicklung, Expedit und Teammitarbeiter
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Wir erzeugen sämtliche Einzelteile für die Grundkonstruktion eines Bösendorfers.
Klangholz, Klangholz, Klangholz
Bösendorfer hat seit Gründung der Flügelmanufaktur im Jahr 1828 ein klares Ziel:
den Klang, der berührt.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden bereits bei der Materialauswahl strengste Qua-
litätskriterien festgelegt. Dies beginnt beim einzigartigen Klangholz Fichte: kein an-
deres Piano hat auch nur annähernd einen so hohen Anteil davon wie Bösendorfer.
Dank der idealen Schallleitfähigkeiten dieses Holzes in Richtung der Längsfaser wird
eine Schallgeschwindigkeit von ca. 4.000 bis 5.000 m pro Sekunde erreicht.
Neben dem Fichtenholz werden für die Konstruktion von Bösendorfern vor allem
Rotbuche, Ahorn, Weißbuche, Linde und Erle verwendet.
Ausnahmslos im Winter gefällte Bäume kommen zur Verarbeitung: der niedrige
Feuchtigkeitsanteil des Holzes zu dieser Jahreszeit ist ideal.
Nur Bäume aus den europäischen Alpen, welche in einer Höhe von über 800 m über
dem Meeresspiegel gewachsen sind und hierdurch besonders enge und klanglich
ideale Jahresringstrukturen aufweisen, werden für einen Bösendorfer verwendet.
Außerdem spielen Hanglage und Baumwuchs für die Selektion eine wesentliche Rol-
le. Bäume aus Nordhängen werden wegen ihres langsamen Wachstums bevorzugt
und unsere Holzmeister akzeptieren nur Stämme, deren ebenmäßige Äste spätere
Verwindungen des Holzes ausschließen.
Holzbearbeitung
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Der Faktor Zeit
Zeit ist ein weiterer wesentlicher Faktor, um das perfekte Instrument zu bauen.
Bösendorfer verzichtet komplett auf technische Trocknung und lässt dem Holz
die notwendige Zeit von drei bis sechs Jahren in natürlicher Trocknung auf dem
4.500 m2 umfassenden Holzlager, um ideale Eigenschaften für die anschließende
Weiterverarbeitung zu gewinnen.
34
Anschließend erfahren die Hölzer mit einer Stärke zwischen 20 und 80 mm einen
ersten Zuschnitt. Dabei werden die Rinde, Risse, störende Äste, Verfärbungen und
Harzeinschlüsse entfernt. Die Feuchtigkeit des Holzes, welche nach der langen
Naturtrocknung nur noch etwa 12 % beträgt, wird nun in einem klimatisierten In-
nenraum mit einer konstanten Temperatur von 26°C und einer relativen Luftfeuch-
tigkeit von 30 % innerhalb von 3 bis 12 Monaten weiter reduziert.
Bösendorfer ist der einzige Hersteller weltweit, der diese besonders sorgfältige
Trocknung des Holzes in zwei Phasen praktiziert und auf die Verwendung einer
technischen Holztrocknungsanlage zugunsten der Qualität gänzlich verzichtet.
Wenn das Schnittholz den angestrebten Feuchtigkeitsgehalt von 7 bis 8 % erreicht
hat, kann der eigentliche Flügelbau beginnen.
35
Handarbeit von Anbeginn
Bereits im Maschinenhaus achten die erfahrenen Facharbeiter beim Schneiden,
Hobeln, Fügen, Verleimen, Fräsen und Schleifen auf die individuellen Eigenschaften
des natürlichen Werkstoffes Holz und werden dabei von hochmodernen CNC Ma-
schinen unterstützt, welche absolute Präzision garantieren. Für die Resonanzböden
wird auf völlige Astfreiheit und besonders regelmäßige Jahresringstruktur sowie
einen einheitlichen Farbton geachtet. Dadurch werden sowohl klanglich als auch
optisch die besten Ergebnisse erzielt und das ständige Streben nach Perfektion
verdeutlicht. Für das Fräsen der Einzelteile – wie z. B. Rippen, Stege, Stimmstock und
Kastenwand – kommen über 1.200 verschiedene Schablonen zum Einsatz.
Links: Rastenteile zuschneiden
Mitte: Trockenkammer
Rechts: Stößiges Verleimen von feinjährigem Fichtenresonanzholz für die Kastenwand
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Der Stimmstock – Garant für Klangstabilität
Der extrem robust konzipierte Stimmstock verankert die Stimmwirbel. Diese Kon-
struktion erhält die übertragene Saitenspannung von bis zu 20 Tonnen über Gene-
rationen. Für die einzelnen Lagen des Stimmstocks werden quartiergeschnittene
Ahorn- und Rotbuchenhölzer verwendet. Im nächsten Schritt wird das Grundbrett
aus Rotbuchen-Lagen in aufwendiger Handarbeit dem Gussrahmen angepasst. An-
schließend werden drei Lagen Ahorn miteinander verleimt, wobei die Faserrichtung
des Holzes in unterschiedlichen Winkeln zueinander stehen. Die Ahornlagen werden
anschließend mit dem Grundbrett verbunden und es kommt zu einem neuerlichen
Anpassen an den Stimmstock. Mit einer Metallfeder von 0,2 mm Durchmesser wird
die Passgenauigkeit von Stimmstock und Rahmen überprüft. Nun erhält der in of-
fener Bauweise gefertigte Stimmstock die markante Nußbaumfurnierveredelung.
Links: Stimmstock einpassen
Rechts: Stimmwirbelbohrung ansenken
37
38
RahmenabteilungBösendorfer Rahmen sind die aufwendigst verarbeiteten der Branche.
Der gewichtigste Bestandteil jedes Instrumentes ist der Gussrahmen. Die Rahmen-
gussvorlagen werden von Bösendorfer in höchster Präzision für zwei ausgewählte
Giessereien gefertigt. Nach unseren Vorgaben wird GG18 Gusseisen verwendet,
das sich durch besondere Elastizität, Festigkeit und Dämpfungseigenschaften aus-
zeichnet. Abschließend wird durch aufwendiges Handformverfahren der Abguss
vorbereitet.
Nach Anlieferung der Rahmen werden diese auf einer Richtplatte vermessen und
bei Entsprechung bereits zu diesem Zeitpunkt mit einer Arbeitsnummer versehen.
Alle weiteren Teile des Instrumentes werden von da an für diesen Rahmen individu-
ell angepasst.
Anschließend wird der Rahmen im Freien über sechs Monate gelagert. Dies gibt
dem Eisen ausreichend Zeit, sämtliche Spannungen, die durch die unterschiedliche
Kühlungszeit nach dem Gießen entstanden sind, abzubauen.
In der Rahmenschlosserei werden die Graugussrahmen nach Schablonen auf die
exakte Größe geschliffen und Stimmwirbellöcher, sowie die Befestigungspunkte für
Anhangstifte, Agraffen und Schrauben gebohrt.
Links: Rahmenlager
Rechts: Kapodaster setzen
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Ein Bösendorfer Flügel hat als besonderes Merkmal einen aufschraubbaren Kapo-
daster (Querbalken für die obersten Saiten, der höchstem Saitendruck standhält).
Damit kann die Originalsaitenhöhe – Grundlage für den Originalklang – selbst nach
über 100 Jahren Verwendung wiederhergestellt werden.
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Nach der Qualitätskontrolle werden die Rahmen vorgeschliffen, mit Polyesterkitt
gespritzt und in mehreren Schritten handgeschliffen. Dieser Prozess dauert je nach
Modellgröße ca. 15 bis 25 Stunden. Nach dem Grundlack wird der Rahmen mit dem
für Bösendorfer typischen bronzefarbenen Lack gespritzt und abschließend mit
farblosem Decklack, der letzte von insgesamt 10 Spritzvorgängen, finalisiert.
Links: Rahmen schleifen und mit der Schrubbscheibe putzen
Rechts oben: Auftragen der zweiten Grundierung
Rechts unten: Nassfeinschleifen der dritten Grundierung
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Der Klang bekommt Körper.
Der tonale Charakter und das typische farbenreiche Timbre stehen in unmittel-
barem Zusammenhang mit der Konstruktion und Bauweise der Instrumente.
Unser Ziel ist es, einen von Streichinstrumenten abgeleiteten Resonanzkörper zu
bauen. Dazu verwenden wir ausschließlich massives Klangholz statt klanghem-
mender, schichtverleimter Gehäuseteile.
Rastenbau
Rechts oben: Modulares Verleimen der Flügelraste
Links: Konturfräsen der Raste
Rechts unten: Bodenlagerniveau und -bombierung einrichten
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Das Resonanzkastenprinzip
Bösendorfer baut als einziger Hersteller der Welt in Wiener Klavierbautradition.
Während Mitbewerber den Resonanzboden in eine hartholzfurnierte, starre Kas-
tenwand pressen und so die Wölbung des Bodens halten, ist die Bombierung des
Bösendorfer Resonanzbodens selbsttragend und bindet Kastenwand und Raste in
den Gesamtklang ein.
Die Raste wird zu Beginn zusammengesetzt, indem die einzelnen Rastenteile, wel-
che bei Bösendorfer aus Fichtenresonanzholz und teilweise Rotbuche bestehen,
verleimt werden. Durch zahlreiche Überplattungen und Verzapfungen werden die
einzelnen Bauholzelemente und Spreizen untereinander vernetzt. Dadurch hält das
Instrument über viele Generationen den enormen Kräften, die darauf einwirken,
stand. Bösendorfer verwendet spezielle Leime, die auch den härtesten Anforde-
rungen tropischer Länder standhalten.
Nach Fertigstellung der Raste wird die Kastenwand mit dieser verbunden. Statt
eines starren Rahmens besteht bei Bösendorfer nahezu die gesamte Kastenwand
aus Fichtenholz, das ohne Druck mit Hilfe kleiner Einschnitte sanft um die Raste
gelegt und mit dieser verleimt wird. Das Holz der Kastenwand wird Teil des Gesamt-
klangs.
Dieses Prinzip ist eines der wesentlichen Geheimnisse des einzigartigen Bösen-
dorfer Klanges mit seinem unvergleichbaren Klangfarbenreichtum und seiner
Tonschönheit.
Links: Positionieren der rundgehobelten Hauptrippe
Rechts: Umleimen der Kastenwand
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Die Wölbung des Resonanzbodens
Die Wölbung des Resonanzbodens wird nicht, wie bei anderen Herstellern, vor-
wiegend durch hohen Druck einer massiven Kastenwand von der Seite gestützt,
sondern von den – im jeweiligen Radius geschnittenen – 12 bis 20 Rippenstäben
selbst gehalten. Damit ist sichergestellt, dass die für den Klang nötige Wölbung der
Bösendorfer-Resonanzböden auch bei über 100-jährigen Instrumenten voll erhalten
bleibt.
Anschließend wird beim »Druckabnehmen« in sensibelster Handarbeit die Höhe
des aufgeleimten Steges bearbeitet, wodurch der Druck, welcher von den Saiten
auf den Resonanzboden ausgeübt wird, genau reguliert wird. Dies ist notwendig,
um den Resonanzboden in eine optimale elastische Spannung zu versetzen, die eine
perfekte Übertragung der Saitenschwingungen ermöglicht.
Vor dem endgültigen Verleimen des Resonanzbodens mit dem Bodenlager werden
schließlich noch die Stege in penibler Feinarbeit gestochen, die Stegstifte eingesetzt
und der Resonanzboden lackiert.
Links: Druckabnehmen beim Basssteg
Rechts oben: Resonanzboden einpassen
Rechts unten: Abstechen der Diskantchöre
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Rahmenmontage und Saitenbezug
Nachdem der gesamte Resonanzkasten des Bösendorfers fertig gestellt ist, wird
der Gussrahmen eingelegt und durch zahlreiche Verschraubungen mit Raste und
Stimmstock zu einem statischen System verbunden. Der Flügel ist so in der Lage,
die enormen Zugkräfte der Saiten von bis zu 20 Tonnen aufzunehmen. Die Filzstrei-
fen zum Dämpfen unerwünschter Saitenschwingungen können nun eingebracht
werden; zuvor werden aber noch die Agraffen sowie Anhängestifte für die Saiten
montiert.
Bösendorfer verwendet bei allen Flügeln statt der einfacheren Umhängesaiten
ausschließlich das komplexe System der Einzelsaitenaufhängung. Dieses ermöglicht
eine optimale Stimmbarkeit und führt zu einer sehr konstanten Stimmhaltung.
Die Schlingen hierfür werden handgedreht. Handgefertigt sind auch die Basssaiten,
die in der hauseigenen Saitenspinnerei in höchster Qualität gefertigt werden.
Rechts oben: Verbinden Rahmen mit Stimmstock (Gussrahmenmontage)
Links: Beziehen: Stimmwirbel einschlagen
Rechts unten: Beziehen: Saitenlänge auf entsprechende Wicklungszahl justieren
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Am Beginn der Basssaite wird der Kerndraht mit flach gewalztem Kupferdraht in
der Gegenrichtung von Hand unterwickelt. Diese spezielle Methode der Basssaiten-
herstellung, die einzigartige Klangeigenschaften hervorbringt, findet man nur bei
Bösendorfer.
Links: Händische Anfertigung der Basssaitenzopföse
Rechts: Basssaitenbespinnen
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Perfektes Finish in allen Varianten
Vom handpolierten, hochglänzend schwarzen Flügel bis hin zum kunsthandwerklich
feinstausgearbeiteten »Artisan« reicht das Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Experten der Oberflächenbearbeitung beherrschen die Kunst des Intarsierens,
Vergoldens, Schnitzens und Drechselns in Perfektion.
Bösendorfer ist stolz darauf, in Kooperation mit den berühmtesten Designern und
Architekten der Welt, Aufsehen erregende Kreationen der Weltöffentlichkeit prä-
sentieren zu dürfen. Darunter finden sich so klingende Namen wie Hans Makart,
Theophil von Hansen, Josef Hoffmann, Norbert Schlesinger oder Hans Hollein. Als
aktuelles Beispiel sei hier auch die Zusammenarbeit mit Audi Design genannt.
Die Herstellung eines klassischen Flügels in schwarz hochglanzpoliertem Klavierlack
erfolgt in einem sehr zeitaufwendigen Verfahren. Bis zu 8 Spritzvorgänge mit die-
sem Lack sind für eine perfekte Oberfläche notwendig, die nach einer Trocknungs-
zeit von über zwei Wochen in Handarbeit geschliffen und poliert wird.
Oberfläche
Rechts oben: Dickschichtauftragen des Klavierlacks
Rechts unten: Korpus schwabbeln
Links: Deckel feinpolieren
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Für Furniermodelle werden in detailgenauer Kleinarbeit passende Furnierblätter
ausgewählt, geschnitten und mit Klebestreifen provisorisch zusammengeklebt,
bevor sie auf den Instrumentenkorpus aufgeleimt und danach geschliffen werden
können.
Bei einigen Modellen sind umfangreiche Intarsien auszuarbeiten und in speziellen
Fällen werden Elemente wie zum Beispiel Figurinen handgeschnitzt.
Sämtliche Modelle mit Furnieroberfläche werden in drei verschiedenen Ausfüh-
rungen hergestellt: hochglanzpoliert, seidenmatt oder offenporig.
Für welche Art der Oberflächenausführung auch immer der Kunde sich entscheidet,
er hat ein Meisterwerk erstanden – als Musikinstrument aber auch als Kunstwerk,
das jeden Tag aufs Neue das Auge des Betrachters zu erfreuen vermag.
Händisches Zusammensetzen der gefügten Furniere mit Furnierklebeband
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Schnittstelle zwischen Pianist und Klang
Die Mechanik und Hammerköpfe lässt Bösendorfer nach eigenen Spezifikationen
(erkennbar zum Beispiel bei den Hammerköpfen durch den orangefarbenen Unter-
filz) von der Firma Renner fertigen.
Jeder Satz Hammerköpfe wird vor Verwendung qualitativ und akustisch überprüft
und bei Entsprechung den verschiedenen Modellen zugeordnet, oder ausselektiert.
Die Anschlagpunkte der Hämmer werden individuell für jedes Instrument einge-
stellt, bevor die Hämmer verleimt und gefeilt werden; das Ende wird geriffelt, damit
die Fänger besser greifen.
Die nach Bösendorfer-Vorgaben gefertigten Klaviaturen werden mittlerweile aus-
schließlich von den ausgesuchten Klaviaturspezialisten Laukhuff und Oberhessische
Klaviaturenbau bezogen. Die Tasten sind aus Fichtenholz (liegende Jahresringe) und
der Klaviaturrahmen aus Fichte und Eiche.
Der Aufbau der Mechanik auf den Klaviaturrahmen erfolgt – maßlich genau auf den
jeweiligen Flügel abgestimmt – mit Aufbauhölzern und Ständerbäckchen, die auf
den Klaviaturrahmen aufgebracht werden.
Die mehreren tausend Einzelteile der Mechanik werden in das individuelle Instru-
ment eingepasst und exakt ausgerichtet.
Mechanik
Links: Hammerkopf bohren
Rechts: Fängerkröpfen seitlich
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Dämpfung aufsetzen
Die Dämpfungsrechen werden entsprechend der Saitenlage individuell eingeteilt,
gebohrt und mit Filztuch unterlegt. Die Dämpfungskeile werden aufgeschnitten
und verleimt. Im Bassbereich kommen ein- und zweichörige Keile zur Verwendung,
in der Mittellage dreichörige Keile und im Diskantbereich Plattdämpfer. Die Unter-
dämpfung wird für den Einbau vorbereitet und danach die Tonhalterstangenbefes-
tigung festgeschraubt.
Mit viel Feingefühl erfolgt nun das Aufsetzen der einzelnen Dämpfer, die gemein-
sam absolut gleichzeitig abheben müssen, wenn das rechte Pedal betätigt wird.
Es folgen eine erste vollständige Stimmung und – wie nach jedem Arbeitsgang – die
Kontrolle des Meisters.
Links: Oberdämpfung aufsetzen
Rechts oben: Hebeglieder richten
Rechts unten: Klaviatur geradelegen
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Der Klang und die Spielweise werden vervollkommnet und an die Kundenwünsche
angepasst.
Einpaukmaschine
Nach der mittlerweile dritten Stimmung des Instruments wird der erste mehrstün-
dige Stresstest durchgeführt: Die Einpaukmaschine simuliert eine intensive Bespie-
lung durch einen Pianisten.
Sämtliche beweglichen Teile werden beansprucht und anschließend im Fachbereich
Ausarbeitung und Regulation nochmals akribisch fein justiert. Diese detailfokussier-
te Vorarbeit wird von Kunden und Partnern weltweit geschätzt, weil damit fabriks-
neue Bösendorfer unmittelbar nach Lieferung einsatzbereit sind.
Erst nach erneuter Stimmung und strengster Qualitätskontrolle dürfen die Instru-
mente weiter.
Ausarbeiten, Intonieren
Links: Maschineller Einpaukvorgang
Rechts: Fängerwinkel kröpfen
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Intonieren
Unter Intonation versteht man die Bearbeitung der Hammerköpfe. Diese Tätigkeit
ist einer der sensibelsten Arbeitsschritte in der gesamten Produktion. Der Intoneur,
bei Bösendorfer ausschließlich langjährige Mitarbeiter, bringt durch Erfahrung und
Können die klanglichen Vorzüge des Instrumentes zur Geltung und in Einklang mit
den Kundenwünschen.
Jedes Instrument hat aufgrund der Verwendung von Naturmaterialien wie Holz und
Filz in Nuancen bestimmte klangliche Vorzüge. Diese werden vom erfahrenen Kon-
zertintoneur erkannt und gefördert.
Voraussetzung für diese Arbeiten ist ein perfekt reguliertes und gestimmtes Instru-
ment.
Durch gezieltes Stechen des Hammerkopfes mit Nadeln verschiedener Stärken, in
unterschiedlichen Winkeln und Bereichen des Hammerkopfes, wird die Spannung
im Filz verlagert und verändert (Bild links). Diese kontrollierte Beeinflussung hat
unmittelbare Auswirkungen auf die Klangfarben und ist entscheidend dafür, ob ein
Instrument ein helles oder dunkles Timbre bekommt.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Anpassen des Hammers an die Saiten. Mit
einer Sandpapierfeile wird der Hammerkopf in die ideale Form gebracht und gleich-
zeitig der Scheitel gefeilt. Ziel ist, dass dieser im Millisekundenbereich zeitgleich alle
zwei bzw. drei Saiten berührt. Diese Arbeiten werden in mehreren Schritten und
immer feineren Abstufungen der Klangnuancen im Wechselspiel zwischen Stechen
und Anpassen durchgeführt.
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Im nächsten Schritt wird die Wirkung des Verschiebungspedals oder una Corda auf
ihre Wirksamkeit und Gleichmäßigkeit geprüft und gegebenenfalls durch Stechen
des Filzes korrigiert.
Zuletzt wird der Hammerkopf mit einem heißen, speziell der Kontur des Kopfes
angepassten, Werkzeug gebügelt (Bild oben). Das Ergebnis ist ein Instrument, das in
seiner klanglichen Schönheit und Ausgewogenheit im gesamten Tonumfang über-
zeugt. Abschließend wird das Instrument mit einer dauerhaften Konzertstimmung
versehen.
Durch den steten Wechsel der klimatischen Einflüsse z. B. Sommer, Winter oder
durch die normale Abnutzung des Filzes beim Spiel, treten mit der Zeit Verände-
rungen bei der Intonation auf. Diese sind bei Bedarf durch den Fachmann zu behe-
ben.
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Wer hier passiert, hat perfekt gearbeitet und die Welt steht offen.
Regelmäßige Qualitätskontrolle
Seit der Gründung des Unternehmens durch Ignaz Bösendorfer hat die Qualität der
Instrumente größte Bedeutung. Nur so konnte sich Bösendorfer gegen 150 seiner-
zeitige österreichische Pianomanufakturen als einzige international im Spitzenfeld
behaupten.
Dabei ist das Erfolgsprinzip der persönlichen Verantwortung unverändert geblieben:
Die Arbeit der besten Meister ihres Faches wird nach Abschluss jedes einzelnen Ar-
beitsschrittes vom Abteilungsverantwortlichen noch einmal geprüft und es wird nur
ausgezeichnete Qualität zur Weiterverarbeitung akzeptiert.
Dabei unterschreiben sowohl die ausführenden Experten als auch die prüfenden
Meister einen Laufzettel, der das Instrument von den ersten handwerklichen Ar-
beiten bis zur Endkontrolle begleitet.
Endkontrolle
Die finale Prüfung nach vollendeter Bauzeit und klanglicher Anpassung an die Kun-
denerwartungen führt der technische Direktor Bösendorfers selbst durch. Diese letz-
te, hochakribische Prüfung stellt sicher, dass ausschließlich makellose Instrumente
versandt werden.
Anschließend wird der Laufzettel abgeschlossen und im Bösendorfer Archiv abge-
legt, das seit über 100 Jahren geführt wird und beide Weltkriege überdauerte.
Qualitätskontrolle
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Verpackung und Versand
Die Gefahr von Beschädigungen bei Instrumenten während des Transports ist über-
proportional hoch. Das enorme Gewicht und die gleichzeitige Empfindlichkeit der
Instrumente sind auch für die besten internationalen Speditionen eine Herausfor-
derung.
Um kein Risiko einzugehen, verwendet Bösendorfer daher für die Sicherheit der
Instrumente die besten, haltbarsten und modernsten Verpackungsmaterialien, wie
z.B. klebstofffreie Adhäsionsfolien zum Schutz des Klavierlackes oder Vakuumverpa-
ckungen für den Überseetransport.
Bei besonders gefährlichen Transporten werden höchststabile spezielle Holzverpa-
ckungen mit einem Eigengewicht von bis zu 280 kg angefertigt.
Abschließend wird auf jeder Verpackung ein hochempfindlicher Bewegungsmelder
installiert, um sicherzustellen, dass das Instrument in perfektem Zustand an seinem
Bestimmungsort ankommt.
Links: Schwere Holzverpackung für horizontalen Transport (auch für kleine Transport-
maschinen geeignet).
Mitte: Versandfertige Sicherheitsverpackung auf Holzschlitten; Füße und Lyra in sepa-
rater Kiste.
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Inhaltsübersicht
Standardmodelle Handwerkskunst
Bösendorfer – Wiener Klavierbaukunst
Die Geschichte – Vater und Sohn ............................................... 2
Modell 130 – Das Konzertpiano ................................................... 6
CS-Modelle – Die Conservatory Series ..................................... 8
Modell 170 – Der Zauber des Anfangs .................................... 10
Modell 185 – Der Grosse Kleine .................................................. 12
Modell 200 – Der Klassiker ......................................................... 14
Modell 214 – Der Salonflügel ...................................................... 16
Modell 225 – Der kleine Konzertflügel ................................... 18
Modell 280 – Der Bühnenriese ................................................. 20
Modell 290 Imperial – Der Imposante ................................... 22
CEUS – Der Himmlische ............................................................... 24
Bösendorfer – ein Gang durch die Manufaktur
Holzbearbeitung ............................................................................. 32
Rahmenabteilung ........................................................................... 38
Rastenbau .......................................................................................... 42
Oberfläche ......................................................................................... 52
Mechanik ........................................................................................... 56
Ausarbeiten, Intonieren ............................................................... 60
Qualitätskontrolle ......................................................................... 64
Individuelle Fertigung – aus Liebe zum Design
Modell EDGE – Der Preisträger ................................................. 70
Modell Johann Strauss – Der Beschwingte .......................... 72
Modell Franz Schubert – Der Poetische ................................. 74
Modell Senator – Der Seriöse .................................................... 76
Modell Franz Liszt – Der Standhafte ....................................... 78
Modell Louis XVI – Der Besinnliche ........................................ 80
Modell Barock – Der Opulente .................................................. 82
Modell Frédéric Chopin – Der Romantische ........................ 84
Design by F. A. Porsche – Das Design-Stück ........................ 86
Modell Vienna – Der Traditionsreiche ................................... 88
Modell Artisan – Der Kunstvolle .............................................. 90
Alles ist möglich – die Welt der Oberflächen ...................... 92
Die Unterscheidungsmerkmale ............................................... 96
Modellübersicht .............................................................................. 97
Sondermodelle
SONDERMODELLE
Als Ignaz Bösendorfer im Jahre 1828 die Klavierfabrik Bö-sendorfer gründete, befand sich der Klavierbau in einer starken Phase der Entwicklung und Erneuerung. Instru-mentenhersteller waren mit ständig steigenden Anfor-derungen der Pianisten an die Instrumente konfrontiert. In dem musikalisch äußerst kreativen Umfeld Wiens entstand eine einzigartige Atmosphäre für die rasante Entwicklung der Flügel.
Legendär ist das Zusammenwirken Ludwig Bösendorfers mit Künstlern wie Franz Liszt oder Anton Rubinstein, die in enger Freundschaft dem Hause Bösendorfer zeitlebens verbunden waren.
Die Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Klang, Spielbarkeit und formaler Gestaltung zu suchen, war Bösendorfer als Klavierproduzent stets ein zentrales Anliegen und ist es bis heute geblieben.
Eine Klaviermanufaktur, die diesen Namen auch verdient (von lat. manus – Hand, lat. facere – das Machen, die Her-stellung), kann ihr Können auch in der Anfertigung von Sondermodellen und Einzelstücken unter Beweis stellen. Bei uns sind noch echte Kunsthandwerker mit dem In-strumentenbau befasst!
Individuelle Fertigung –Aus Liebe zum Design
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Sieger des internationalen »Bösendorfer Piano Design Award« wurde das Modell EDGE von »Edelweiss Industri-al Design«. Zu deren Philosophie gehört es, Produkte für den Konsumenten zu einem nachhaltig positiven Erlebnis zu machen.EDGE weist einige Besonderheiten auf:•DasNotenpultistweitandenPianistenheranziehbar.•DiestoffbespannteNotenpultfüllungermöglichtauf
elegante Weise eine angenehme Durchlässigkeit des Flügelklanges.
•AuchbeigeschlossenemDeckelkanndurchdenvergrößerten Auflageabstand gedämpfter Klang nach au-ßen abgestrahlt werden. Gleichzeitig dient der größere Spalt als breite Griffmulde zum leichten Öffnen.
•DieeleganteLyraistsowohlrobustalsauchdezent.•AmAuffälligstensindwomöglichdiemoder-
nen Flügelbeine, die an die Geschichte des Klaviers als Tischinstrument anknüpfen.
•DeraufdasFlügeldesignabgestimmte Hocker weist eine hochwertige Gasdruckfe-
dernmechanik auf.Eleganz und Modernität – ein kleines Resümee für einen großen Flügel!
Der Preisträger – Modell EDGE
Gestalte Deinen Traumflügel
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Die Musikgeschichte Wiens steht in engem Zusammen-hangmitderKlaviermanufakturBösendorfer.Nichtnurder Adel der Monarchie besaß Instrumente des K. und K. Hoflieferanten Bösendorfer, auch die großen Musiker je-ner Zeit, unter ihnen Johann Strauß (Sohn).
Johann Strauß erhielt neben dem formalen Titel »Hofball-direktor« einen weiteren: Der Volksmund nannte ihn den »Walzerkönig«.
Die rasche Verbreitung des Wiener Walzers durch Johann Strauß führte dazu, dass bis heute Österreich mit dieser Musik identifiziert wird. So gilt beispielsweise der von Strauß 1867 komponierte Walzer »An der schönen blauen Donau«alsheimlicheHymneÖsterreichs.
Unser Bösendorfer Modell Johann Strauß ist jenem In-strument nachempfunden, auf dem der Künstler seine Werke komponierte, und das sich noch heute in den Johann Strauß-Gedenkräumen in Wien befindet.
Mit diesem Instrument erwerben Sie ein Stück Wiener Musikgeschichte.
Der Beschwingte – Modell Johann Strauss
Alles Walzer!
»Dem verehrten Freunde, dem idealsten Tarockspieler,dem großen Ludwig Bösendorfer in freundlicher
Erinnerung.«
Johann StraußIschl 24. August 1897
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Am19.November1828verstarbFranzSchubertimAltervon 31 Jahren. Er wurde auf seinen Wunsch hin in Wien nebenLudwigvanBeethovenbestattet.NurwenigeMonate zuvor hatte Ignaz Bösendorfer die Erlaubnis er-halten,indervonseinemLehrmeisterübernommenenWerkstätteuntereigenemNamenInstrumentezuprodu-zieren. Eine musikalisch reiche und sensible Zeit war es, in der der junge Bösendorfer seine Ideen verwirklichte. Und es war etwa die Zeit von 1815 bis 1848, die seit Beginn des 20.JahrhundertsdenNamenBiedermeieralsStilbezeich-nungfürMalerei,LiteraturundMöbelträgt.
In Schuberts Werken offenbarte sich stets eine sprü-hende Phantasie, gepaart mit einem schier unerschöpf-lichen Reichtum an melodischer und harmonischer Kom-position.
Als Hommage an diesen großen Musiker entwarfen wir unser Bösendorfer Modell Franz Schubert, das Elemente der Biedermeierzeit mit denen der Gegenwart verbindet.
Der Poetische – Modell Franz Schubert
Unerschöpflicher Reichtum
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»Die Tasten werden unter den Händen zu singenden Stimmen.«
Franz Schubert
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DieaußerordentlicheNoblesseunseresBösendorferMo-dells Senator liegt in der zweifarbigen Oberfläche. Außen-wand,DeckelundTastenklappesindauspoliertemPyra-miden-Mahagoni, versehen mit Intarsien aus Birnenholz. UnserPyramidenMahagonistammtauskontrolliertenWaldkonzessionsgebieten Westafrikas. Die reifen Ma-hagonistämme werden dort nach forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten gefällt. Aus geeigneten Astgabeln wer-denimSägewerkdieRohpyramidenerzeugt.DasFurnierbesticht durch seinen einzigartig glatten Schnitt und die besondersmarkanteunddekorativePyramidenzeichnungmitLichtbrechung.DieanfänglichhellrotebisrotbrauneFarbedunkeltzudemtypischwarmenMahagonitonmitGoldschimmer nach.
Mahagoni hat über die Jahrhunderte seinen Platz als elegantes und ausdrucksstarkes Holz für feine Stilmöbel behauptet. Durch die handwerklich perfekte Verarbeitung dieses edlen Holzes in unserem Hause ist jedes Instrument ein indivi-duelles Meisterwerk.
Bösendorfer Modell Senator. So individuell wie Sie. Setzen Sie ein Zeichen.
Der Seriöse – Modell Senator
Zeichen setzen
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Leonard Bernstein
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Als Ignaz Bösendorfer 1828 seinen eigenen Klavierbau-betriebaufnahm,zertrümmertederjungeFranzLisztgerade mit seiner impulsiven Spieltechnik fast jedes Kla-vier, das ihm zur Verfügung stand. Auf Anraten einiger Freunde versuchte er es mit einem Bösendorfer Flügel – dieser hielt seinem Spiel stand! Mit einem Schlag wurde der »Bösendorfer« als Konzertflügel berühmt – und das in einer Zeit, in der es nicht an Klavierherstellern mangelte. Allein in Wien waren zur Zeit der Bösendorfer Firmen-gründung mehr als 150 Klavierbauer aktiv …
DasBösendorferModell»Liszt«entstandzuEhrendesAusnahmepianistenundKomponistenFranzLiszt.
DasBösendorferModell»Liszt«istinVavonafurniert– einem sehr hochwertigen Furnier, das, um eine Rißbil-dung in der Maserfläche zu vermeiden, äußerst langsam getrocknet werden muss und nur mit hochpräzisen Werkzeugen und größter Sorgfalt bearbeitet werdenkann.ZuZeitenvonFranzLisztwardas häusliche Musizieren äußerst populär und in vielen Haushalten fanden sich kleinere Flü-gel dieser Größenordnung.
Der Standhafte – Modell Franz Liszt
Vom Meister geadelt
»Von dem glänzenden Erfolg der Konzerte des Grafen Geza Zichy sind Sie sicher benachrichtigt. Sein Spiel klang herrlich und der Bösendorfer Flügel ebenso.
Treu ergebenst«
Franz Liszt
27. Januar 1879, Budapest
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LouisseizebezeichnetdennachLudwigXVI.vonFrank-reich benannten europäischen Übergangsstil zwischen Spätbarock und Klassizismus. Die dem Klassizismus eigene Rückbesinnung auf die Antike brachte eine Hin-wendung zu naturalistischen Formen wie Blumenkörben, Weidenzweigen, Fruchtgehängen, Girlanden sowie Bän-dern oder klassizistischen Ornamenten. Marie Antoinette selbst–EhefrauLudwigsdesSechzehnten–sollAuslöse-rin für die Wiederentdeckung der naturalistischen Dekors gewesen sein.
Wiederentdeckung und Rückbesinnung, Sinnsuche und Wertedefinition, die Frage, worauf man sich verlassen kannimLeben:MenschenmitTiefganghabensichwie-der und wieder und zu allen Zeiten mit diesen Themen auseinandergesetzt.
Worauf sich Musik liebende Menschen seit 1828 verlassen konnten und können, ist unser Bestreben, die besten Flügel und Klaviere der Welt zu fertigen. Der Wert eines Bösendorfers reichtfürmehralseinLeben…
Der Besinnliche – Modell Louis XVI
Eine Frage der Wertigkeit
Gabriela Montero
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Mit »Barock« bezeichnen wir die europäische Stilepoche im 17. und 18. Jahrhundert, deren Gestaltungswille alle Bereiche und Gebiete Österreichs erreichte. Vom kaiser-lichen Repräsentationssitz bis zum bäuerlichen Kunstge-werbe – überall prägte und prägt noch heute der Barock die Kunst- und Kulturlandschaft Österreichs wie kein an-derer Stil. Im gegenseitigen Wettbewerb entstanden so europäische Höchstleistungen.
EintypischesMerkmalfürdasZeitalterdesBarockwardas Bestreben, der Form mindestens gleich viel Gewicht beizumessen wie dem Inhalt. Sie benötigen keinen ausge-prägten Repräsentationsanspruch, um das Bösendorfer Modell »Barock« zu lieben. Da wir keine Rücksicht auf Fließbänder und Roboter nehmen müssen, sind bei uns noch echte Kunsthandwerker mit dem Instrumentenbau befasst!
Das ist auch der Grund für die detailverliebte Ausarbeitung, angefangen von der Klavierbank biszumNotenpult.
»Barock« ist einfach zeitlos schön.
Der Opulente – Modell Barock
Zeitlos Schön
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»Bösendorfer ist eines der Symbole europäischer Musikkultur. Durch diese exzellenten Instru-
mente sprechen die fernen Stimmen von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert direkt zu
uns. Ihre Musik auf einem Bösendorfer Konzertflü-gel zu spielen, ist eine besondere Freude und ein
wirkliches Privileg.«
András Schiff
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»Das Klavier ist mein zweites Ich«, sagte Frédéric Chopin und er wusste, wovon er sprach: Fast sein gesamtes Werk schrieb er für Klavier.
Anlässlich des 150. Todestages von Chopin schufen wir ein exklusives Meisterstück in jener gewohnt technisch-handwerklich hochwertigen Ausführung, für die Bösen-dorfer Klaviere berühmt sind. Viele der liebevoll angefer-tigten Schnitzereien sind von Klavieren inspiriert, auf de-nen Chopin 1848 während seiner Tournee in England und Schottland spielte. Sie geben ein Zeugnis von der Um-sicht, mit der englische Klavierbauer ihre aufwendigen Kunstwerke schufen. Das Karnies ziert eine handgravierte Plakette aus massivem, vergoldetem Silber, die mit der Unterschrift des Komponisten versehen ist.
Dieses Modell ist in verschiedenen Größen, Furnieren und Oberflächen erhältlich. Damit stellt das Modell Chopin eine Wertanlage mit wahrlich einzigar-tigem Charakter dar.
Der Romantische – Modell Frédéric Chopin
Zweites Ich
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»Das Klavier ist mein zweites Ich«
Frédéric Chopin
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In enger Zusammenarbeit mit dem weltbekannten Un-ternehmen Porsche Design ist es meisterlich gelungen, eine zeitgemäße Interpretation des Themas Flügel umzu-setzen. Gemäß dem Motto von Bösendorfer »Traditionen bewahren, Grenzen überschreiten« zielt dieser Flügelent-wurfaufeinenachhaltigeNeuundWeiterentwicklung.Die geschwungene Struktur des Korpus wurde im We-sentlichen beibehalten, der mit geringer Wandstärke ver-sehene Deckel wird bündig eingelegt. Das für den Deckel verwendete,leichteHightechMaterial»Honeycomb«ermöglicht das gasfederunterstützte Heben und Senken. Der Umschlag des Deckels ist durch die vordere Quer-abdeckungersetzt,indieeinaufklappbaresNotenpulteingelassenist.LinksundrechtsdavonbefindensichzweiSchieberzurLautstärkenregelung.Diesesind,ebensowie die Basis des Pultes, aus Aluminium.
Schlichte Eleganz und äußerste Reduktion bei optimaler Übereinstimmung von Form und FunktionzeichnenauchdieLyraaus,diealsviertes Bein interpretiert wird. Ästhetik und Klang auf der Höhe der Zeit: Herzlich willkommen im 21. Jahrhundert.
Das design-Stück – Design by F. A. Porsche
Willkommen im 21. Jahrhundert
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»Mein Leben lang mein Klavier!«
Philippe Entremont
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Wien ist untrennbar verknüpft mit Musik. Wien ist un-trennbarverbundenmitLudwigvanBeethoven,Wolf-gangAmadeusMozart,JosephHaydn,FranzSchubert,Arnold Schönberg, um nur einige zu nennen. Begriffe wie »Wiener Walzer«, »Wiener Sängerknaben« oder »Wiener Philharmoniker« sind weltbekannt und transportieren das Image von Wien als Welthauptstadt der Musik. Und Wien ist die Stadt, in der Ignaz Bösendorfer nach Abschluss seiner Ausbildung zum Klavierbauer am 25. Juli 1828 sein Unternehmen gründete, dem bis heute stets eines am Herzen lag: der Wunsch und das Bestreben, die besten Flügel der Welt zu bauen. So verstehen wir unser Bösendorfer Modell Vienna als Hommage an die Stadt, die die Musik liebt und lebt wie keine andere auf der Welt. Ausgerüstet mit feinsten Holz-schnitz- und Einlegearbeiten aus den edelsten Materi-alien,versehenmiteinemFurnierausAmboynaHolzundextravagant in seiner an das 19. Jahrhundert angelehnten Formensprache verbindet dieser Flügel die Wurzeln der Musikalität mit dem technologischen und handwerklichen Know-how des 21. Jahrhunderts.
Der Traditionsreiche – Modell Vienna
Hommage an die Welthauptstadt der Musik
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»There are pianos, and then there is Bösendorfer.« Joe Zawinul
Joe Zawinul
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Das Bösendorfer Modell Artisan ist ein Beispiel großer Intarsienkunst und somit bereits ein Kunstgenuss, bevor auch nur ein einziger Ton erklingt.
Bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus wurden im Orient Einlegearbeiten mit verschiedensten Materialien als vielfältige geometrische oder figürliche Verkleidungen für ganz besondere Objekte gefertigt. Formal zeichnet sich der Artisan durch eine dezente florale Ornamentik aus. Eine Vielzahl bester Hölzer wurde – natürlich von Hand–verarbeitet:vonNussüberAhorn,Birne,Kirsch,MahagonibishinzuArubaundAmboynaMaser.
Wohl seit Menschengedenken beschäftigen sich kreative Geister aller Metiers mit der Frage nach dem Geheimnis der Kunst; was macht Kunst zur Kunst? Das Bösendorfer Modell Artisan könnte – geradewegenseinesNamens–alsSinnbildfürdie Suche nach dem großen Geheimnis der Kunst stehen.
Der Kunstvolle – Modell Artisan
Das grosse Geheimnis der Kunst
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»Bösendorfer:Der kürzeste Weg von einerKlaviatur zum Herzen der
Musik.« Andrea Padova
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Alles ist möglich – die Welt der OberflächenGrundsätzlich können alle Furniere verwendet werden. Folgende Überlegungen sind im Zusammenhang mit dem Furnier wichtig:
1. Struktur des Furniers
2. Horizontale/Vertikale MaserungDie Richtung der Furniermaserung kann variieren. Meis-tens werden längs gemaserte Furniere, wie z. B. Palisan-der, vertikal angebracht. Es ist aber auch möglich, das Furnier horizontal zu verarbeiten.
3. Beizung des FurniersDie Beizung des Furniers bezieht sich auf die Farbe. Jedes Furnier kann verschieden gebeizt werden. Deshalb ist es
von besonderer Bedeutung, die Farbe bzw. Beizung im Voraus exakt zu bestimmen. Es ist empfehlenswert, dass der Kunde ein Farbmuster an den Händler weitergibt um sicher zu gehen, dass die Farbe exakt passt. Bösendorfer bietet auch die Möglichkeit, zwei bis drei Musterbretter anzufertigen, damit der Kunde ent-scheiden kann, welche Beizung er haben möchte.
Im Folgenden finden sich einige Beispiele für häufig verwendete Furniere. Es gibt selbstverständlich auch andere Möglichkeiten wie z. B. Aruba oder Intarsienarbeiten mit zusammengesetzten verschiedenenFurnierenwiebeimModellChrysler,dieaufdenfolgenden Doppelseiten zu sehen sind.
Palisander Wurzel-Nuss
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Bubinga
Amboyna
Nuss
Mahagoni
Vogelaugen-Ahorn
Pommele
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»Meiner geliebtenKlavierfabrik
mit den bestenWünschen fürdie Zukunft.
In alter Verbundenheit« Dr. Rainer Keuschnig
Pianist der WienerPhilharmoniker
»Kein anderes Klavier auf der Welt kann man lebendig nennen, leben-
dig, wie Sie sich selbst oder einen Freund sehen würden.
Ich habe das Privileg, ein solches Wesen in Form eines Bösendorfers
zu kennen.« HerzlichstTori Amos
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1 Um höchste Klangqualität zu erreichen, verwenden wir ausschließlich naturgetrocknete Hölzer. Kein anderer Flügel hat einen annähernd so hohen Anteil am Klang-holz Bergfichte.
2 Kein anderer Flügel ist mit dem geschraubten Kapo-daster im Diskant ausgestattet. Dies ermöglicht eine genaue Anpassung und garantiert über Generationen den Originalklang des von Ihnen ausgewählten Bösen-dorfers.
3 Die Einzelsaitenaufhängung gewährt eine maximale Stimmhaltung des Flügels.
4 Das Bösendorfer-Resonanzkastenprinzip behandelt das gesamte Instrument als Klangkörper und erreicht damit deneinzigartigenKlangfarbenreichtumunddastypische singende Timbre.
Die UnterscheidungsmerkmaleEin Bösendorfer ist besonders
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Modell 290 Imperial Model 290 Imperial Modell 280 Model 280
Modell 225 Model 225 Modell 214 Model 214
Modell 200 Model 200 Modell 185 Model 185
Modell 170 Model 170 Modell 130 Model 130
97 TastenLänge: 290 cmBreite: 168 cmGewicht: 570 kg
97 keysLength: 9’6”Width: 5’6”Weight: 1.256 lbs
88 TastenLänge: 280 cmBreite: 160 cmGewicht: 530 kg
88 keysLength: 9’2”Width: 5’3”Weight: 1.168 lbs
92 TastenLänge: 225 cmBreite: 159 cmGewicht: 419 kg
92 keysLength: 7’4”Width: 5’3”Weight: 923 lbs
88 TastenLänge: 214 cmBreite: 151 cmGewicht: 375 kg
88 keysLength: 7’Width: 4’11”Weight: 826 lbs
88 TastenLänge: 200 cmBreite: 151 cmGewicht: 342 kg
88 keysLength: 6’7”Width: 4’11”Weight: 753 lbs
88 TastenLänge: 185 cmBreite: 151 cmGewicht: 330 kg
88 keysLength: 6’1”Width: 4’11”Weight: 727 lbs
88 TastenLänge: 170 cmBreite: 151 cmGewicht: 314 kg
88 keysLength: 5’7”Width: 4’11”Weight: 692 lbs
88 TastenLänge: 152,5 cmBreite: 64 cmHöhe: 132 cmGewicht: 298 kg
88 keysLength: 5’Depth: 2’1”Height: 4’4”Weight: 656 lbs
Bösendorfer Modell-Übersicht
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Telefon +43 / 1 / 504 66 51-0Fax +43 / 1 / 504 66 [email protected]