Internetbasierte Fragebogenuntersuchun
gen und Surveys
Christine Surer
27.11.2001
Vorteile von Internet Surveys
gegenüber traditionellen Erhebungsmethoden
schnell
viele Antworten
geographische und zeitliche Grenzen aufgehoben
Einbindung grafischer oder interaktiver Elemente
geringere Kosten
Daten bereits in elektronischer Form (
Auswertung!)
Nachteile von Internet Surveys
gegenüber traditionellen Erhebungsmethoden
gewisse bisherige Fehlerquellen sind verstärkt
vorhanden
neue Anforderungen und neue potentielle Fehlerquellen
noch (relativ) wenig empirische Studien zur Methode des
Internet Surveys
Akzeptanz-Problem innerhalb der Forschergemeinde
Fehlerquellen in Internet Surveys
Coverage Errors Definition der Grundgesamtheit?
Sampling Errors Stichprobenziehung/Rekrutierung?
Nonresponse Errors Gründe für Nichtteilnahme?
Measurement Errors Einfluss von FB-Kontext/-Situation?
Coverage
Grundgesamtheit und deren Eigenschaften nicht (oder nur vage) bekannt
Repräsentativ für Gesamtbevölkerung?Nein keine Rückschlüsse auf Gesamtbevölkerung
möglich!
Ähnliche Probleme aber auch bei telefonischen bzw. postalischen Befragungen: nur Personen mit Telefonanschluss bzw. Postadresse potentiell erreichbar– Mobiltelefone/Nichteintragung im Telefonbuch– Pro Adresse/Telefonanschluss oft nicht Einzelpersonen,
sondern nur Haushalte ansprechbar
BAROMEDIA (Befragung vom 26.01. – 17.02.2001)
Quelle: BAROMEDIA 2001 Ringier
Internetnutzung wöchentlich
WNK Internet Weitester Nutzerkreis Internet in der Schweiz
1418
2832
38
4752
23
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
CH
So 97
Wi 97/98
So 98
Wi 98/99
So 99
Wi 99/00
So 00
Wi 00/01
Quelle: MA Net WEMF
in Prozent in Tausend
n = 12‘313 Personen N = ca. 5’600’000 Personen (ab 14 Jahren)
Tagesreichweite Internetin der Schweiz
58
13 1419
2328
9
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
CH
So 97
Wi 97/98
So 98
Wi 98/99
So 99
Wi 99/00
So 00
Wi 00/01
Quelle: MA Net WEMF
in Prozent in Tausend
n = 12‘313 Personen N = ca. 5’600’000 Personen (ab 14 Jahren)
Demografische StrukturSchweiz allgemein und Engerer Nutzerkreis Internet im
VergleichSchweiz allgemein
% % Affinität
männlich 49 63 129 weiblich 51 37 73
14-34 Jahre 38 53 139 35-54 Jahre 34 36 106 55-99 Jahre 29 11 38
niedrige Bildung 24 15 63mittlere Bildung 51 45 88hohe Bildung 25 40 160
bis 4000 Fr. 15 6 404001 - 8000 Fr. 39 35 90über 8000 Fr. 25 40 160
ENK Internet Schweiz
Quelle: MA Net WEMF n = 12‘313 Personen N = ca. 5’600’000 Personen (ab 14 Jahren)
Lösungen für das Coverage Problem
Internetzugang wie Telefon zur Grundversorgung erklären?Oder eher: Bereitstellung des Internetzugangs für die Befragung
Eingeschränkte Fragestellungen und Verallgemeinerungen (z.B.: Internetnutzer als Grundgesamtheit )
Aber auch hier: bessere Erhebungen über Zielgruppe notwendig (bisher noch inkonsistente Resultate zur Internet-Population)
Verzicht auf Verallgemeinerungen / eindeutige Deklaration des nicht-repräsentativen Charakters des Surveys
Sampling
Oft keine Stichprobenauswahl (da fehlende Grundgesamtheit?) sondern Selbstrekrutierung
Wahrscheinlichkeit einer Person, in die Stichprobe zu kommen, ist nicht bekannt.
Keine Kontrolle über die Charakteristika von Teilnehmenden und nicht Teilnehmenden (sind das z.B. Freaks?), vgl. Nonresponse
Keine Schlüsse auf Grundgesamtheit möglich
Lösungen für das Sampling Problem
Zufallsauswahl (z.B. jeder n-te Besucher einer Website)
nicht so schlimm, wenn viele Teilnehmer wichtiger als Repräsentativität
Nonresponse
Nichtteilnahme, Verweigerung, Abbruch oder einzelne fehlende Items
Mögliche Gründe: technische Inkompatibilitäten
mangelnde Medienkompetenz
fehlende Glaubwürdigkeit
geringes Interesse
zu wenig Erklärungen im FB
zu aufwendige Handhabung des FB
Lösungen für das Nonresponse Problem
Motivation (z.B. unterhaltende Elemente)
Usability, gute Begleitung durch den Fragebogen
Verzicht auf zu spezielle Features
Identischen Zugang zur Befragung ermöglichen
Identifizierung der „Nonresponser“ (Charakteristika)
Measurement
Fehler in der Datenerhebung bedingt durch Unzulänglichkeiten im Befragungsinstrument:
mangelnde Fragebogen-Logik
kein Nachfragen möglich bei
Verständnisproblemen
ungenaue Frageformulierung
Positionierungseffekte
Design-Unterschiede
Lösungen für das Measurement Problem
Durchdachtes und überprüftes Fragebogendesign (sowohl technisch als auch inhaltlich)
surveyWiz
http://psych.fullerton.edu/mbirnbaum/programs/surveyWiz.htm
Inquisite
http://www.inquisite.com/