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Investment Consulting
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Bernische Pensionskasse (BPK)
Verantwortungsvolles Investieren – Rendite / Risiko im Einklang mit dem Klimawandel
Lukas Riesen, Partner
Bern, 20. Juni 2019
Entwicklung nachhaltiger Anlagen in der Schweiz
Quellen: Websites und Stellungnahmen der jeweiligen Organisationen
2014Gründung
2015 - 2017BAFU Studien zu CO2 und Anlagen
2017Indexfonds mitAusschlusslisteSVVK
2015Gründung
2017Lancierung Volksinitiative
2015Pensionskassen-Studie
2017 Pensionskassen-
Kampagne
2019
Weitere Indexfonds mit SVVK-Liste
2019
Pensionskassen-Studie
ASIP (FM 112)ESG-Risikenanalysieren.
2018
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Letzte grosse Entwicklungswelle im Bereich Nachhaltigkeit in der Schweiz.
Worum geht es bei Nachhaltigkeit?
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E
S
G
• Klimaveränderung: CO2-Ausstoss, CO2-Fussabdruck von Produkten • Ressourcen: Wasser, Biodiversität, Landnutzung, Materialverbrauch• Verschmutzung: Giftige Emissionen, Abfall, Verpackungsmaterial• Umweltchancen: «Green Building», erneuerbare Energie
• Humankapital: Chancengleichheit, Sicherheit, Arbeitsbedingungen• Produktverpflichtung: Produktqualität/-sicherheit, Datensicherheit• Anspruchsgruppen: Miteinbezug (Kunden, Lieferanten etc.)• Soziale Chancen: Zugang zu Kommunikation, Finanzierung,
Gesundheitswesen
• Corporate Governance: Zusammensetzung VR (Vielfalt), Trennung von Geschäftsführung und Verwaltungsrat (kein Doppelmandat), Management Vergütung, Rechnungswesen (kein Betrug)
• Verhalten: Ethik-Code, Gleichbehandlung, keine Korruption, Transparenz
Formen der nachhaltigen Vermögensanlage
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Wertpapiere
Portfolio ManagementDirekter Einfluss
AusübungStimmrechte
Engagement(Dialog)
Negativ-kriterien
Positiv-kriterien
Immobilien Direktanlagen
Bau- und Sanierungspolitik
Baupolitik Sanierungs-politik
Integration in Finanzanalyse
Branchenbeste («Best in Class»)
Themenanlagen,Impact Investing
Welche Ansätze verwenden Schweizer PKs?
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Wahrnehmung der Stimmrechte, Ausschlusslisten sowie aktiver Dialog am meisten verbreitet.
Quellen: WWF-Rating der Pensionskassen (2019)
Herausforderungen für Pensionskassen
1. Rahmenbedingungen
2. Entscheidungsfindung
3. Nachhaltigkeitsgrundsätze
4. Auswirkung auf Portfolio
5. Spezialfokus Klima
6. Beurteilung der Nachhaltigkeit
7. Gebühren
8. Überwachung und Kommunikation
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1. Rahmenbedingungen
• Nachhaltigkeitsaspekte als Teil der treuhänderischen Sorgfaltspflicht?
ESG nicht explizit erwähnt. Berücksichtigung mit genannten Bedingungen möglich.
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Gesetze und Verordnungen(Art. 71 BVG; Art. 50 und 51 BVV 2)
Marktkonforme Renditen Angemessene Diversifikation Keine explizite Aussage zu
Nachhaltigkeit
Rechtsgutachten (Klimarisiken)(Anwaltskanzlei NKF im Auftrag der Klima-Allianz CH)
Ausschlüsse möglich, jedoch: Marktkonforme Rendite Angemessene Diversifikation
Interpellationen(Mazzone (2017); Comte (2018); Flach (2019); etc.)
Anlagerisiken berücksichtigen Frei wie Berücksichtigung erfolgt Regulierungen aktuell nicht geplant
Selbstregulierung(ASIP: Fachmitteilung 112)
Klimarisiken Teil der ökonomischen Risiken
Im Rahmen der Definition der Anlagestrategie zu analysieren.
2. Entscheidungsfindung
• Wer entscheidet, ob und wie Nachhaltigkeit berücksichtigt wird?
Stiftungsrat als paritätisches Gremium und oberste Instanz entscheidet.
Befragung der Destinatäre resp. Delegierten ebenfalls denkbar.
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Stiftungsrat Befragung
Quelle: www.pixabay.com; Geschäftsbericht Luzerner Pensionskasse (2016)
Praxisbeispiel (Rücklaufquote: 2.7%, 789 von 30’000 Befragten):
3. Nachhaltigkeitsgrundsätze
• Wie können Nachhaltigkeitsgrundsätze definiert werden?
Keine einheitliche Definition («Standard») von Nachhaltigkeit. Entscheidungsfindung kann mit politischen und subjektiven Diskussionen
verbunden sein.
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3. «Fertige» Kriterien von Anbietern, Banken, SVVK - MSCI, FTSE, …- Vermögensverwalter- SVVK- etc.
2. Individuelle Kriterien- (Geächtete) Waffen- Kinderarbeit- Tabak, Alkohol- Tierversuche- Kohle, Nuklearenergie- Glücksspiel, Pornografie- GMO, Embryo
Stammzellen- etc.
1. (Inter-)nationale Standards
− Normen & Standards− Ratifizierte Konventionen− Gesetze & Verordnungen− UN Global Compact− UN Sustainable
Development Goals− etc.
4. Auswirkung auf Portfolio
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Quelle: Handbook on Sustainable Investment (Swiss Sustainable Finance)
• MSCI World und Anteil verschiedener Ausschlüsse in Prozent:
5. Spezialfokus Klima
• Und wie sieht es beim Klimawandel (aktuell stark im Fokus) aus?
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Analyse KlimaverträglichkeitFinanzportfolien Schweizer PKs und Versicherungen (BAFU).
Kyoto-Protokoll: Reduktion von Treibhausgasen
Klimakonferenz Kopenhagen (COP15): Klimaerwärmung auf 2°beschränken
Klimarahmen-konvention in Rio de Janeiro
Klimakonferenz Paris (COP21): Klimaerwärmung auf klar weniger als 2°C beschränken
1992
20151997
2009
Task Force on Climate-related Financial Disclosures freiwillige Offenlegung klimabezogener Finanzrisiken
2017
2017 ~2020
PACTA Initiative Nächster Klimaver-träglichkeitstest
5. Spezialfokus Klima
• Welche Risiken könnten bestehen?
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Quelle: Vereinfachte Darstellung von Taskforce on Climate-related Financial Disclosures. In Anlehnung an Swiss Sustainable Finance.
Chronisch
Materielle Risiken
Klimarisiken für Unternehmen
«Transitions»-Risiken
Akut Politisch/ Rechtlich Technologie Markt Reputation
Klima- und Landschafts-veränderungen
Einführung Richtlinienund neuer Vorschriften
Erhöhtes Eintrittsrisiko von extremenWetter-ereignissen
Unsicherheit bei Investiti-onsentschei-den
Unsicherheit bzgl. Konsu-menten-verhalten
Veränderte Erwartungen der Stake-holder
Erhöhte Kosten wegen Versicherungen sowie operative Kosten, welche durch Beschädigungen verursacht werden.
Erhöhte Betriebs- und Prozess-kosten
Kosten für die Entwicklung neuer Technologien
Gewinn-reduktion aufgrund reduzierter Nachfrage
Reduzierte Kapitalver-fügbarkeit
Beispiele finanziellerKonse-quenzen
Beispiele möglicherRisiken
5. Spezialfokus Klima
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• Lassen sich ökonomisch sinnvolle Portfolios bilden?
Risiko
Ausschluss fossiler Energiereserven (Öl, Gas, Kohle). Anzahl Titel: 2’642
Gesamtmarkt (MSCI AC World). Anzahl Titel: 2’771Firmen mit mehr als 50% Umsatz aus umweltfreundlichen Produkten. Anzahl Titel: 221
Firmen, die mehr als 50% des Umsatzes im Bereich erneuerbare Energiewirtschaft erzielen. Anzahl Titel: 30
in %
Dez
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0
50
100
150
Absolute Renditen im ZeitablaufGemeinsame Periode 01.12.2010 - 30.04.2019
6. Beurteilung der Nachhaltigkeit
• Wie beurteilen Ratingagenturen Nachhaltigkeit?
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Quelle: Government Pension Investment Fund (GPIF), Japan (2017)
Nachhaltig Nicht nachhaltig
Nachhaltig
Nicht nach-haltig
Vergleich ESG-Beurteilung von MSCI und FTSE:
7. Gebühren
• Sind die Kosten nachhaltiger Anlagen höher?
Vergangenheit: substanzielle Unterschiede Heute: geringere Unterschiede
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0.00%
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0.35%
CHF 15 Mio. CHF 15 Mio. ESG CHF 50 Mio. CHF 50 Mio. ESG CHF 250 Mio. CHF 250 Mio. ESG
Tota
l Exp
ense
Rat
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in %
Marketscreen Gebühren: Aktien Welt passiv vs. Aktien Welt passiv (nachhaltig)
ESG ESG ESG
8. Überwachung und Kommunikation
• Einfluss auf Risiko und Rendite sowie Wirkung messen.
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Quelle: Norges Bank Investment Management (2017) Return and Risk: Government Pension Global; BlackRock
Rendite und Risiko:Beispiel Norwegischer Staatsfonds
Wirkung:Beispiel Nachhaltigkeitsbericht BlackRock
Zusammenfassung
• Nachhaltige Umsetzung möglich
• Bei Institutionellen Investoren oft Standard
• Inzwischen einfacher umzusetzen
• Aufwand und Wirkung müssen in sinnvollem Verhältnis stehen
• Bleiben Sie pragmatisch und akzeptieren Sie Kompromisse
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PPCmetrics (www.ppcmetrics.ch) ist ein führender Schweizer Investment Consultant, Investment Controller, strategischer Anlageberater und Pensionskassenexperte. Unsere Kunden sind institutionelle Investoren (beispielsweise vom Typ Pensionskasse, Vorsorgeeinrichtung, Personalvorsorgestiftung, Versorgungswerk, Versicherung, Krankenversicherung, Stiftung, NPO und Treasury-Abteilung) und Privatanleger (beispielsweise Privatkunden, Family Offices, Familienstiftungen oder UHNWI - Ultra High Net Worth Individuals). Unsere Dienstleistungen umfassen das Investment Consulting und die Anlageberatung sowie die Definition einer Anlagestrategie (Asset Liability Management - ALM), die Portfolioanalyse, die Asset Allocation, die Entwicklung eines Anlagereglements, die juristische Beratung (Legal Consulting), die Auswahl von Vermögensverwaltern (Asset Manager Selection), die Durchführung öffentlicher Ausschreibungen, das Investment Controlling, die aktuarielle und versicherungstechnische Beratung und die Tätigkeit als Pensionskassenexperte.
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