Im Jubiläumsjahr 2010 wurden wir von unseren treuen SpenderInnen, von Stiftungen, Unter-nehmen und Kirchgemeinden grosszügig unter-stützt. Wir danken allen herzlich, die es uns mit einem kleinen oder grossen Beitrag ermöglicht haben, das integrative Jubiläumsprojekt insieme! zu verwirklichen und gleichzeitig unsere vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, die Sie in diesem Bericht beschrieben finden.
Grosszügige Unterstützung an das integrative Projekt insieme! haben geleistet:• Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung
von Menschen mit Behinderung (EBGB): Fr. 73‘000.-
• Swisslos-Fonds (aus den Lotteriefonds: Aargau, Appenzell Innerrhoden, Baselland, Bern, Glarus, Nidwalden, Schaffhausen, Schwyz, Uri, Zug): Fr. 49‘200.-
• Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, Lausanne: Fr. 22‘000.-
• Denk an mich: Ferien für Behinderte, Basel: Fr. 20‘000.-
• Finanzverwaltung der Stadt Bern Fr. 10‘000.-
• Migros Genossenschafts Bund, Zürich: Fr. 10‘000.-• Anonym: Fr. 5‘500.-• Schweizerische Mobiliar Versicherungs-
gesellschaft, Bern: Fr. 5‘000.-• Coop Genossenschaft, Basel: Fr. 2‘000.-• Die Schweizer Post, Bern: Fr. 1‘500.-• BKW-FMB Energie AG, Bern: Fr. 1‘000.-
sowie Naturalien im Wert von Fr. 1‘000.-• Adolf & Mary Mil-Stiftung, Zürich: Fr. 1‘000.-• Christine Leutwyler, Bern: Fr. 500.-• Unbekannt: Fr. 500.-• Grosszügigen Support bei der Durchführung
des insieme!Event leisteten das Stade de Suisse, Bern, und die Eventfirma Eclipse, Biel.
• Thomas Lüthy, Tomogramm, gewährte einen Sonderrabatt für die Eventhomepage www. insieme50.ch.
• Jonas Staub von Blindspot (Nationale Förderorganisation für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen) Bern, beriet insieme unentgeltlich in Fragen der Integration.
• HESSKISSSULZERSUTTER Werbeagentur AG, Zürich, kreierte die insieme!Kampagne und bot insieme unentgeltliche Beratung.
• Der Fotograf Jos Schmid, Zürich, führte unentgeltliche Fotoshootings für die Plakatserie durch.
• Die Firma Switcher gewährte beim Bezug von insieme!T-Shirts einen grosszügigen Rabatt.
• Die Ediprim AG, Biel, erliess die Kosten für den Druck des Jubiläums-Flyers im Betrag von Fr. 2‘098.–.
• Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) Bern, unterstützte insieme mit Beratungen und anderen Leistungen.
• Unentgeltlich hielt der Fotograf Matthias Spalinger, Rubigen, den 11. September im Stade de Suisse fotografisch fest.
Unterstützungsbeiträge an Publikationen:• Lotterie Romande, Lausanne, mit Fr. 10‘000.-
an die Erbschaftsbroschüre “Und wenn ich nicht mehr da bin…?“.
• Schweiz. Gesellschaft für Cystische Fibrose, Bern, Fr. 3‘000.- an das Buch: „Auswählen oder annehmen?“
• Vereinigung Cerebral Schweiz, Solothurn, Fr. 3‘000.- an das Buch: „Auswählen oder annehmen?“
Grosszügige Spenden ohne Zweckbestimmung:• Fr. 165‘000.- aus dem Nachlass von Frau
Klara Wyss-Schneeberger, Liestal • Fr. 6‘355.- von der Inter-Community School,
Zumikon • Fr. 6‘000.- von der Beraterfirma Spirit of
Change, Angelo Ravasio, Rapperswil/BE• Fr. 3‘000.- von der Ledischiff.ch AG,
Pfäffikon• Fr. 2‘112.25 aus dem Projekt 72h von
Blauring und Pfadi, Einsiedeln• Fr. 1‘500 aus dem Pool Chirurgische Klinik
des Spitals Uster• Fr. 1‘000.- von der ANANDIC MEDICAL SYSTEMS AG, Diessenhofen• Fr. 500.- von der Gemeindekasse,
Lohn- Ammansegg• Fr. 500.- von der Gemeinde Rossens• Fr. 500.- von der Schindler Management AG,
Ebikon• Fr. 500.- von der Rondo Burgdorf AG, Burgdorf
Unterstützung durch Stiftungen:• Fr. 10‘000.- von der Jules und Irène Ederer-
Uehlinger-Stiftung, Bern• Fr. 5‘000.- von der Georg Wagner-Stiftung,
Basel• Fr. 1’000.- von der Fondation Pierre
Demaurex et Aligro Chavannes, St-Sulpice
Unterstützung durch Kirchgemeinden:• Fr. 1‘000.- von der Röm. Kath. Kirchgemeinde
Therwil • Fr. 500.- von der Kirchgemeinde Münsingen • Fr. 494.- von der Evangelisch reformierten
Kirchgemeinde Brittnau
Unterstützung durch Private: • Fr. 2‘500.- von Monika Schneider-Spähni,
Ennetbaden• Fr. 2‘500.- von Patrick Odier, Troinex• Fr. 2‘000.- von Bruno Marazzi-Gamper, Bern• Fr. 1‘000.- von Peter Notter, Sarmenstorf• Fr. 1‘000.- von Anita Geiger, Küsnacht• Fr. 1‘000.- von Lilian W. Wanner, Meggen• Fr. 800.- von Paul Babst, Au• Fr. 700.- von Patrick Wirth, Wittenbach• Fr. 600.- von Anselmo und Claudia
Zenzünen-Carlen, Grengiols• Fr. 500.- von Madeleine Zenzünen, Grengiols• Fr. 500.- von Iwan Villiger-Gsell, Lenzburg• Fr. 500.- Erlös aus dem Projekt ”öppis nöis”
von Rudolf Scherler, Zollikon• Fr. 500.- von Prof. Dr. Peter Forstmoser,
Horgen• Fr. 500.- von Markus Gasser, Grosshöchstetten• Fr. 500.- von Familie Manser, Courtepin• Fr. 500.- von Dr. Hanspeter Balmer-
Schumacher, Meggen• Fr. 500.- von Theodor Schwarzenbach-
Wenzel, Russikon• Fr. 500.- von Ténet und Maria Töndüry,
Zollikon• Fr. 500.- von Bernard Ferrazzini,
Niederscherli• Fr. 500.- von Thomas Rufer, Tannay
WIr dAnKen!
2
Walter BernetZentralpräsident
edITOrIAL
Liebe insieme-Mitglieder
Es war intensiv, unser Jubiläumsjahr 2010. Jetzt ist es Geschichte. Im vorliegenden Jahresbericht
blicken wir noch einmal darauf zurück – nicht ohne Stolz. Denn die Idee insieme! wird über 2010
hinaus weiterleben. Dafür sprechen die Reaktionen der Menschen, die wir gewinnen konnten,
am insieme!Projekt mitzuwirken: Jugendliche von Partnerorganisationen wie „buntkicktgut“ zum
Beispiel. Sie entwickelten zusammen mit insieme-Fussball-Teams Regeln für einen fairen Fussball
für alle, testeten sie in Trainingsspielen aus und stellten sie beim leidenschaftlich ausgetragenen
insieme!-Cup am 11. September im Stade de Suisse unter Beweis. Persönlichkeiten aus Sport,
Politik, Kultur und Medien – allen voran Gilbert Gress als insieme-Botschafter – stellten ihre Pro-
minenz voll in den Dienst des insieme!-Projektes. Ich kann sie hier nicht alle aufzählen – die Spiel-
und Sportbegeisterten, die Kunstschaffenden, die MusikerInnen, Werber, Fotografen, Veranstal-
ter oder Freiwilligen – die sich 2010 ganz bewusst auf Menschen mit geistiger Behinderung
einliessen, neue, gemeinsame Erfahrungen zuliessen und erlebten, wie bereichernd und inspirie-
rend Begegnungen sein können, wie wir sie mit dem Projekt insieme! ermöglichten. Längst stehen
sie mitten drin in neuen Aufgaben und Projekten und tragen in ihrer Arbeit, in ihrem Alltag, diese
insieme!Erfahrung weiter. Ich danke allen, die in der einen oder anderen Weise am Projekt
insieme! mitgewirkt haben.
insieme! zeigt Wirkung. So konnten wir mit den nationalen und regionalen Auftritten und mit
der Jubiläumskampagne auf uns aufmerksam machen und bewirken, dass in der Öffentlichkeit
über Menschen mit geistiger Behinderung gesprochen wird. Netzwerke, die wir für das Projekt
insieme! mit neuen Partnern aufbauen konnten, weiten wir aus. So trägt zum Beispiel „Blindspot“
(die Nationale Förderorganisation für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen) im
Rahmen eines integrativen Projektes auch das Thema geistige Behinderung in die Schulklassen
– ein Projekt, das Schule machen dürfte. Menschen mit geistiger Behinderung sind am Lernen,
ihre barrierefreie Website insiemePLUS und die sich ihnen eröffnenden neuen Kommunikations-
möglichkeiten zu nutzen. insieme-Vereine nehmen die mitreissenden Darbietungen – Rapp,
Streetdance, Disco usw. – vom 11. September im Stade de Suisse als Ansporn, ihre Freizeit- und
Sportangebote vermehrt zu öffnen.
Projekte wie insieme! braucht es. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Sensibilisie-
rung für die Integration und Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Wie notwendig sie
sind, hat uns 2010 die politische Diskussion v.a. um die 6. IV-Revision und um die Umsetzung des
Neuen Finanzausgleichs (siehe Sozialpolitik) eindrücklich vor Augen geführt. Wir haben uns ein-
gemischt, weil wir wollen, dass auch Menschen mit geistiger Behinderung Anrecht auf einen
Assistenzbeitrag haben. Weil wir wollen, dass sachlich über eine integrative Schulung diskutiert
wird. Und weil auch schwächere Jugendliche zukünftig eine berufliche Schulung und Bildung
erhalten sollen. Für diese Anliegen werden wir 2011 weiterkämpfen, auf politischer Ebene mit
geeigneten demokratischen Mitteln. Und an konkreten Projekten werden wir aufzeigen, was es
braucht, damit junge Menschen mit geistiger Behinderung in der Arbeitswelt, überhaupt im
Leben Fuss fassen können. Fest steht, es wird erneut unseren vollen Einsatz brauchen. Gut ist,
dass wir uns dabei auf Erfahrungen aus dem insieme!Projekt 2010 abstützen können. In diesem
Sinne wünsche ich Ihnen und uns allen ein bewegendes Jahr 2011.
3
4
50 Jahre anders normal – insieme ist 50. Unter
dem Motto „begegnen – bewegen – verän-
dern“ setzt insieme 2010 ein Zeichen für eine
bessere Integration der Menschen mit geis-
tiger Behinderung und führt das Projekt
„insieme!“ durch. Mit den drei Teilprojekten
insieme!das event, insieme!die Sensibilisierungs-
kampagne und mit der barrierefreien Website insiemePLUS bietet insieme vielfältige Begeg-
nungsmöglichkeiten und macht Integration
erlebbar.
insieme!dAS evenTHöhepunkt und Schlusspunkt des Projektes
insieme! ist das grosse insieme!Event im Stade de
Suisse am 11. September 2010. Über 3‘000
Menschen mit und ohne Behinderung aus der
ganzen Schweiz feiern ein einzigartiges Begeg-
nungsfest. Begeistert empfangen die Festteil-
nehmenden Bundespräsidentin Doris Leuthard.
Sie gratuliert insieme zum 50-Jahr-Jubiläum und
schneidet mit Susanne Fehr, der insieme-Bot-
schafterin mit geistiger Behinderung, die Ge-
burtstagstorte an. Die Bundespräsidentin dankt insieme für den Einsatz für Gleichstellung und
Integration von Menschen mit geistiger Behin-
derung und räumt ein: „Es kann noch mehr ge-
tan werden, insbesondere im Bereich der be-
ruflichen Integration.“ Unter den Gratulanten
befinden sich auch der Regierungspräsident
des Kantons Bern Philippe Perrenoud, Stadtprä-
sident Alexander Tschäppät und zahlreiche Ver-
treterInnen aus Politik, Sport und Kultur.
Das vielfältige Programm spricht Jung und Alt
an. Über 500 Jugendliche und Erwachsene mit
und ohne Behinderung haben es in einjähriger
Arbeit gemeinsam entwickelt. Jugendliche von
Infoklick (Verein Kinder- und Jugendförderung
Schweiz), von Bunt kickt gut (Interkulturelle
Strassenfussball-Liga für Jugendliche mit Migra-
tionshintergrund) und von Blindspot (Nationale
Förderorganisation für Kinder und Jugendliche
mit und ohne Behinderungen) sind dabei wich-
tige Partner von insieme.
Die Festteilnehmenden erleben fünf Stunden
leidenschaftlichen Fussball. 32 Teams aus allen
Regionen der Schweiz, die sich aus Spielern mit
und ohne Behinderung zusammensetzen,
kämpfen mit vollem Einsatz und nach fairen
Regeln um den insieme!Pokal. Keiner wird dabei
ins Offside gespielt. Fussballlegende Gilbert
Gress – er begleitet insieme als Botschafter mit
Herz und Engagement durch das Jubiläumsjahr
– coacht die Teams, feuert sie an, kommentiert
die Spiele und überreicht den Siegerpokal. An
seiner Seite kommentiert Sportmoderatorin
Regula Späni den insieme!Cup. Als Krönung ihres
Sieges spielen die Erstplatzierten gegen eine
starke Selektion des Stade de Suisse und erhal-
ten Verstärkung durch Ex-Mister-Schweiz Renzo
Blumenthal, Sänger Baschi, Ex-Natispieler
Heinz Hermann, Komiker Sven Furrer, Fussball-
trainer Andy Egli und DJ Sir Colin als Torwart.
Marco Rima kommentiert das Spiel.
Wer nicht Fussball spielt, hat am insieme!Event
viele andere Möglichkeiten, aktiv teilzuneh-
men, Gemeinsames zu erleben und sich begeis-
tern zu lassen. Zum Beispiel beim Absolvieren
eines kniffligen Spielparcours. Oder beim Auf-
tritt jugendlicher Rapperinnen und Streetdan-
cer mit und ohne geistige Behinderung aus
Aarau-Lenzburg, die zusammen mit Star-Rap-
per Greis auftreten und die Zuschauer mitreis-
sen. Oder in der DiscO!mania, wo acht DJs aus
insieme-Kreisen Platten auflegen, Discofreaks
mit und ohne Behinderung in Scharen anziehen
und zusammen mit DJ-Meister Sir Colin die
Stimmung zum Kochen bringen.
Zum einzigartigen Ambiente tragen auch die
„Senti Mentis“ bei, AbsolventInnen der Hoch-
schule für Künste, die sich farbenfroh und ge-
fühlsstark unter die Menschen mischen. Ein
Schminkmobil ist im Stadion unterwegs.
Profivisagistinnen zaubern den Festbesucher-
Innen insieme!Sujets auf die Gesichter.
Der Kontrabassist Mich Gerber und der Freibur-
ger Musiker Gustav et les Frères M. runden das
bewegende insieme!Event ab. Durch den Tag
führt die TV-Moderatorin Susanne Kunz.
Alle Stars unterstreichen mit ihrer Teilnahme
die integrative Idee und die Bedeutung gemein-
samen Spielens und Handelns.
Zum Erfolg des insieme!Events tragen 150 frei-
willige HelferInnen aus der ganzen Schweiz bei.
Sie empfangen Gäste, bieten Orientierungshil-
fen und begleiten die Menschen.
Für insieme Schweiz ist das insieme!Event
Ausgangspunkt für weiterführende Partner-
schaften und neue integrative Ideen und Pro-
jekte. Es gelingt, mit dem insieme!Cup, mit
Disco, Rap und Tanz, Parallelkulturen im Frei-
zeitbereich aufzubrechen.
Das Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung
von Menschen mit Behinderung EBGE aner-
kennt den nachhaltigen Charakter des Projektes
insieme!das Event und unterstützt es mit einem
grosszügigen finanziellen Beitrag.
Die Projektverantwortung liegt bei Annina
Studer, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei
insieme Schweiz.
dAS JUBILÄUMSPrOJeKT
Anlässe, die für Menschen mit und ohne
Behinderung offen sind, führen zudem
verschiedene insieme-Vereine in der ganzen
Schweiz durch.
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insiemePLUSWichtiges Teilprojekt von insieme! ist die barrie-
refreie Website www.insiemeplus.ch. Am 24.
April wird die Pilotseite, die für und in Zusam-
menarbeit mit Menschen mit geistiger Behin-
derung realisiert wurde, aufgeschaltet. Sie ist
einfach gestaltet und bietet die Möglichkeit,
Filme anzuschauen, zu spielen, sich in einfacher
Sprache zu informieren – z.B. über die eigenen
Rechte – und sich via Blog mit anderen aus-
zutauschen. Nach Aufschalten des Prototyps
beginnt die zweite Phase: Menschen mit geis-
tiger Behinderung sollen von den neuen Kom-
munikationsmöglichkeiten erfahren und sich
mit dem Medium Internet vertrauter machen.
Dafür wählt insieme den Weg über die insieme-
Vereine und -Bildungsclubs. Für die Teilneh-
menden von Foto-, Theater-, Mal-, Koch- und
Schreibkursen oder von Freizeitcamps bietet
insiemePLUS interessante Möglichkeiten, ihre
Erlebnisse als Film oder Diashow einem breite-
ren Kreis zugänglich zu machen. Über die Ver-
bandsmedien informiert insieme die Mitglieder-
vereine und Basismitglieder laufend über neue
Möglichkeiten auf insiemePLUS.
Den ersten erfolgreichen Praxistest besteht
www.insiemeplus.ch am insieme!Event am 11.
September: Junge JournalistInnen mit und
ohne Behinderung sind während des ganzen
Tages im Stade de Suisse unterwegs. Sie führen
Interviews mit den Festteilnehmenden – Fuss-
ballerInnen, KünstlerInnen, Angehörigen und
Promis – produzieren Beiträge und schalten
diese im Blog auf insiemePLUS auf.
Realisiert wird die barrierefreie Homepage von
der Internetagentur Desaffair, Zürich.
Die Projektverantwortung hat France Santi, Re-
daktionsleiterin insieme-Magazin und Kommuni-
kation Romandie.
insieme!dIe KAMPAGneAm 24. April 2010 ist offizieller Start des insieme!Jubiläumsjahres. Dieser wird im An-
schluss an die Delegiertenversammlung (DV)
auf dem Bundesplatz in Bern zelebriert. Zentral-
präsident Walter Bernet stellt die Plakate zur
Sensibilisierungskampagne der Öffentlichkeit
vor: Auf grossformatigen Plakaten konfrontie-
ren sympathische, selbstbewusste Persönlich-
keiten mit geistiger Behinderung PassantInnen
mit negativ besetzten Sprachbildern und Vor-
stellungen über Menschen mit geistiger Behin-
derung. Ohne Mahnfinger und Belehrung ver-
mitteln sie die Botschaft: Menschen mit
geistiger Behinderung sind einzigartige Persön-
lichkeiten. Es lohnt sich, ihre Bekanntschaft zu
machen – über vorgefasste Meinungen hinweg.
Die Zürcher Werbeagentur HESSKISSSULZER-
SUTTER AG entwirft die Kampagne und setzt sie
zusammen mit dem bekannten Porträtfoto-
grafen Jos Schmid und mit SchauspielerInnen
des Theaters Hora (Züriwerk), Zürich, um. Der
offizielle Aushang läuft ab dem 26. April bis zum
3. Mai in 28 Schweizer Städten an insgesamt
1‘639 Standorten. Die Vereine insieme Limmat-
tal und Amt, insieme Luzern und insieme Grau-
bünden erweitern den nationalen Aushang
um Standorte in ihren Regionen. Zahlreiche insieme-Vereine führen im Lauf des Jahres die
Kampagne weiter: Sie buchen Aushänge in öf-
fentlichen Verkehrsmitteln, führen regionale
Anlässe durch, nehmen an Veranstaltungen
teil, die für Menschen mit und ohne Behinde-
rung offen sind und setzen dabei die Kampag-
nenelemente ein.
Die Kampagne hat Präsenz von April bis Ende
Dezember. Sie wird von der Öffentlichkeit wahr-
genommen und in den Medien diskutiert: Sie
löst begeisterte Zustimmung, aber auch har-
sche Ablehnung aus.
Die Projektverantwortung liegt bei Beatrice
Zenzünen, Kommunikation.
„Wenn die Kampagne bewirkt, dass Vorur-
teile angesprochen und offen diskutiert wer-
den, dann leistet sie einen wertvollen Beitrag
zur Integration von Menschen mit geistiger
Behinderung.“
Walter Bernet, Zentralpräsident
Medienecho
• „Wieder eine Provokation, doch die
Empörung bleibt aus“ (Tagesanzeiger,
Der Bund)
• „Choquante, cette affiche?“ (Le Matin)
• „Trainerlegende Gilbert Gress an Behin-
derten-Turnier in Bern“ (Berner Zeitung).
Medienecho
• „insieme – Zusammen stark seit 50 Jahren“
(Tagesschau, TV DRS)
• „Handicapés mentaux: insieme souffle ses
50 bougies à Berne“ (La Liberte.ch; Le
Temps, Tribune de Genève, RomandieNews,
24 heures, Le Matin, Info Suisse)
• „La Fédération insieme fête ses 50 ans“
(Journal du Jura)
• „Alle waren sich einig: Niemand gehört ins
Offside“ (SonntagsZeitung)
• „Behinderte integrieren: Leuthard fordert
grösseren Effort“ (Zentralschweiz am
Sonntag).
• „Anders normal mit Greis und Gress“
(Berner Zeitung)
• „Behinderte feiern mit Bundesrätin“ (Der
Bund)
• „insieme feiert das 50-jährige Bestehen“
(„Glanz und Gloria“, TV DRS)
6
eine unbefriedigende Assistenzlösung auf Kos-
ten von Menschen mit geistiger Behinderung,
Abstriche bei der beruflichen Bildung und der
Ausschluss von Jugendlichen mit geistiger Be-
hinderung sind Konsequenzen, die sich aus der
6. Iv-revision und aus der Umsetzung des
neuen Finanzausgleichs abzeichnen. dagegen
setzt sich insieme 2010 zur Wehr, leistet inten-
sive Lobbyarbeit und sensibilisiert insbeson-
dere für eine „Schule für alle“.
nFA: neUe UMSeTZUnGSPhASeDie Umsetzung des NFA tritt 2010 in eine neue
Phase. Neunzehn Kantone reichen beim Bun-
desrat ihre Behindertenkonzepte ein, zwölf ver-
abschieden auch ihre Sonderschulkonzepte. Mit
der Genehmigung der kantonalen Konzepte für
Erwachseneneinrichtungen durch den Bundes-
rat bzw. mit der Verabschiedung der Sonder-
schulungskonzepte geht für die betreffenden
Kantone ab 2011 die Übergangsfrist zu Ende. Sie
sind nicht mehr verpflichtet, die bisherigen Leis-
tungen der IV zu erbringen.
die insieme-vereine mischen sich ein
Bis zuletzt mischen sich die insieme-Vereine ein bei
der Ausgestaltung der kantonalen Behinderten-
konzepte. Der Zentralvorstand und die Geschäfts-
stelle unterstützen sie dabei: Den Vereinen stellen
sie gemeinsame Positionen zur Verfügung, die sie
bei Bedarf einsetzen können. Zum Beispiel das Po-
sitionspapier „Angebote für Menschen mit gei-
stiger Behinderung im Alter“ oder das Dokument
„Ombudsstellen zur Schlichtung zwischen Institu-
tionen und Angehörigen. Anforderungen aus Sicht
der Angehörigen“. Bei konkreten Interventionen
unterstützt die Geschäftsstelle die Vereine auf
Wunsch durch direkte Beratung. Diese Strategie
bewährt sich. Die insieme-Vereine können auch
2010 auf kantonaler Ebene Verbesserungen be-
wirken.
Im Genehmigungsverfahren lässt sich der Bun-
desrat von der IFEG-Kommission beraten. Als De-
legierte der DOK arbeitet Christa Schönbächler im
Gremium mit, um ein letztes Mal den Finger auf
wunde Punkte der Konzepte zu legen. Im 13-köp-
figen Gremium haben die Behindertenvertrete-
rInnen nur gerade zwei Sitze.
Beobachtung tut not
Zwölf Kantone verabschieden 2010 ihre Sonder-
schulkonzepte. Gegenüber der Idee „Integrati-
on in die Regelschule“ zeigen sich die meisten
Kantone offen. Bei der Umsetzung jedoch stel-
len sich Fragen und es zeichnen sich bedenk-
liche Entwicklungen ab; etwa, dass behinderte
Kinder nicht mehr selbstverständlich bis acht-
zehn in der Sonderschule geschult werden sol-
len. Oder dass von Eltern oder behinderten Per-
sonen zusätzliche finanzielle Beiträge an die
Sonderschulung verlangt werden. In den Medi-
en wird integrative Schulung negativ beurteilt
oder auf die Fragestellung „Kleinklassen ja oder
nein“ reduziert. Als wichtige Informations- und
Koordinationsschnittstelle macht es sich die
DOK-Arbeitsgruppe NFA zur Aufgabe, die Ent-
wicklungen bei der Umsetzung NFA systema-
tisch zu beobachten. Christa Schönbächler leitet
dieses DOK-Gremium. Die DOK-AG erarbeitet
ein Raster, um problematische Einzelfälle bei
der Umsetzung NFA erfassen zu können, und
verteilt es breit bei Organisationen und Bera-
tungsstellen.
Auch insieme stellt das Raster allen Vereinen zu.
Auf Initiative von insieme macht die DOK-AG im
Frühjahr eine Eingabe an die Erziehungsdirek-
torenkonferenz (EDK). Sie gibt ihrer Sorge über
den festgestellten Leistungsabbau in verschie-
denen Kantonen im sonderpädagogischen Be-
reich Ausdruck und fordert die EDK auf, Stellung
zu beziehen:
„Die Kantone dürfen keine Abstriche bei der
Bildung von behinderten Kindern machen und
sollen wie bis anhin auch für schwer behinder-
te Kinder die Sonderschulung bis zum 18. Al-
tersjahr garantieren… “.
„Familien von Kindern mit sonderpädagogi-
schen Massnahmen sollen für den Tages-
schulbesuch nicht mehr bezahlen müssen als
Familien mit nicht behinderten Kindern. Für
die ausserschulischen Leistungen und den
Heimaufenthalt ihres Kindes sollen sie nicht
Sozialhilfe beanspruchen müssen.“
die diskussion versachlichen
In der Frage der schulischen Integration setzt
insieme 2010 die Bemühungen fort, die Diskussion
zu versachlichen und setzt dabei vor allem die In-
formationsblätter „Eine Schule für alle, so soll es
sein“ (für Eltern, Lehrkräfte und die Behörden) ein.
Die insieme-Mitglieder informiert die Geschäfts-
stelle laufend über die schulische Integration und
die politischen Entwicklungen; Eltern sollen sich
eine fundierte Meinung bilden können.
„Gleiche Rechte hier und jetzt: Schulische Inte-
gration“ ist auch das Motto des Internationalen
Tages der behinderten Menschen 2010. Die Ge-
schäftsstelle stellt den insieme-Vereinen neben
den Informationsblättern ein Flugblatt und eine
Modellpressemitteilung zur Verfügung.
InvALIdenverSIcherUnGAssistenzbeitrag unter vorbehalt
Das IV-Revisionspaket 6a wird im Parlament
behandelt. insieme setzt sich vor allem gegen
den Ausschluss von Menschen mit geistiger
Behinderung vom Assistenzbudget zur Wehr
und leistet intensive Lobbyarbeit. insieme be-
SOZIALPOLITIK
7
wirkt leichte Verbesserungen: So wird die
Handlungsunfähigkeit als Voraussetzung für ei-
nen Assistenzbeitrag fallen gelassen. Menschen
mit geistiger Behinderung, die einen Vormund
oder Beistand haben, können also zukünftig
grundsätzlich einen Assistenzbeitrag beantra-
gen. Doch wird der Bundesrat festlegen, unter
welchen Bedingungen erwachsene Menschen
mit geistiger Behinderung ausgeschlossen und
Minderjährige einen Assistenzbeitrag erhalten
können. Es wird keine Ausnahmen zum von
insieme kritisierten Arbeitgebermodell geben,
die Hilflosenentschädigung von Heimbewohner-
Innen wird halbiert. Das heisst, nur wenige
Menschen mit geistiger Behinderung würden
vom Assistenzbeitrag profitieren können. Und
er würde auf ihre Kosten finanziert.
Um auch gemeinsam auf die 6a-Revision Einfluss
nehmen zu können, haben die Behindertenorga-
nisationen (DOK) eine Arbeitsgruppe einge-
setzt. Christa Schönbächler wirkt in der Gruppe
mit, die Fact-Sheets, Medieninformationen und
Stellungnahmen ans Parlament erarbeitet.
die grosse Sparrevision
Den Sparhammer ansetzen will der Bundesrat
mit der Revisions-Tranche 6b: 800 Millionen
Franken plant er jährlich einzusparen, um alte
IV-Schulden zu tilgen. Davon betroffen sind auch
Menschen mit geistiger Behinderung.
Allein 50 Millionen Franken sollen bei der beruf-
lichen Integration von SonderschulabgängerInnen
eingespart und somit leistungsschwächeren
Jugendlichen der Zugang zu einer IV-Anlehre
verwehrt werden. Dies, weil ihre berufliche Lei-
stung als wirtschaftlich zu wenig verwertbar
erachtet wird.
Grosse Sorge bereitet insieme, dass die anvisier-
ten Einsparungen bei der IV-Anlehre umgesetzt
werden könnten, noch bevor das Parlament die
Revision überhaupt diskutiert. Eine Gesetzes-
änderung ist im Bereich Ausbildung nicht erfor-
derlich. insieme sagt Nein zur IV-Revision 6b und
zieht, zusammen mit andern Behindertenorga-
nisationen, das Referendum in Betracht.
der Zentralvorstand hat eine klare Position
„Längst nicht alle Jugendlichen können die ho-
hen Anforderungen für eine Platzierung im
ersten Arbeitsmarkt erfüllen. Die meisten wer-
den auch weiterhin in den Werkstätten arbei-
ten und auch nach der Ausbildung auf Beglei-
tung angewiesen sein.
Ausbildung erhöht die Kompetenzen. Sie ist
Rüstzeug für das ganze spätere Arbeitsleben
und verbessert langfristig die Chancen auf viel-
fältigere Arbeit oder auf Arbeit statt Beschäf-
tigung. Eine umfassende Ausbildung (2 Jahre)
ist wichtig. Sie hat Einfluss auf die Produktivi-
tät der Werkstätten. Sie muss für alle möglich
sein, auch für die Schwächeren, d.h. für schwer
behinderte Jugendliche. Der Anspruch muss le-
benslanges Lernen für alle sein…”.
Auszug aus der Diskussion des Zentralvor-
standes, Retraite September 2010.
WeITere SOZIALPOLITISche TheMenForschung
Im März 2010 nimmt das Schweizer Volk den
neuen Verfassungsartikel „Über die Forschung
am Menschen“ an. Aufgenommen werden
Schutzbestimmungen, für die sich auch insieme
einsetzt: Zum Beispiel, dass Menschen mit geis-
tiger Behinderung nicht zur Teilnahme an For-
schungsprojekten gezwungen werden dürfen.
Oder, dass die Ablehnung der betroffenen Per-
son in jedem Fall respektiert werden muss. Und
dass Forschungsuntersuchungen an urteilsun-
fähigen Menschen nur erfolgen dürfen, wenn
die gleichen Erkenntnisse durch Untersu-
chungen an urteilsfähigen Personen nicht er-
reicht werden können.
Im Vorfeld der Abstimmung informiert insieme die Basis und empfiehlt, am 7. März ein Ja zum
neuen Verfassungsartikel über die Forschung
am Menschen einzulegen.
Schweizer Pass nicht vorenthalten
insieme wehrt sich 2010 mit einer Eingabe im
Vernehmlassungsverfahren zur Revision des
Einbürgerungsgesetzes. Im Revisionsvorschlag
wird zwar daran gedacht, dass Menschen we-
gen ihrer Behinderung bestimmte Vorausset-
zungen und Integrationskriterien nur erschwert
oder gar nicht erfüllen können, z.B. am Wirt-
schaftsleben teilhaben oder sich in der Landes-
sprache verständigen. Doch soll nur der Situati-
on von Personen Rechnung getragen werden,
die die Integrationskriterien aus „psychischen
und physischen Gründen“ nicht erfüllen. Eine
geistige Behinderung wird als Hinderungsgrund
nicht genannt. Gemeinsam mit den Behinder-
tenorganisationen der DOK fordert insieme eine
diskriminierungsfreie Einbürgerungspraxis für
behinderte Menschen, und zwar unabhängig
von der Art ihrer Behinderung.
8
BerATUnG318 Stunden steht die Geschäftsstelle insieme-
Vereinen für Beratungen und Auskünfte zu ad-
ministrativen, verbandspolitischen, organisato-
rischen und rechtlichen Fragen zur Verfügung.
Während 76 Stunden beraten die Mitarbeiter-
innen Einzelpersonen zu verschiedensten All-
tagsfragen und erteilen Auskünfte.
BILdUnGDie Herbst-Delegiertenversammlung (DV) am 13.
November rundet das insieme!Jubiläumsjahr ab.
Stefan Ritler, Vize-Direktor des Bundesamtes für
Sozialversicherungen (BSV) und Leiter des Ge-
schäftsfeldes IV, überbringt den Delegierten sei-
ne Geburtstagswünsche. Denn 1960 ist auch
Gründungsjahr der Invalidenversicherung. In
seinem Referat „50 Jahre IV: ein Blick zurück,
ein Blick nach vorne“ hebt Ritler die enge Zu-
sammenarbeit der IV mit der Elternvereinigung
insieme hervor, die sich u.a. in der Ausgestaltung
des neugeschaffenen Sozialwerkes nieder-
schlägt. Ritler geht auf die zukünftige Entwick-
lung und auf die aktuelle 6. IV Revision ein und
stellt sich den kritischen Fragen der DV-Teilneh-
menden.
Integration im Fokus
Neben sozialpolitischen Themen (Assistenz) bil-
det das Jubiläumsprojekt insieme! (insieme!Das
Event, insiemePLUS und insieme!Die Sensibilisie-
rungskampagne) einen Schwerpunkt an der
Fach tagung für Vereinsangestellte im Mai in
Bern. Ein besonderer Fokus wird dabei auf das
Thema Integration gerichtet.
GrUndLAGen
„Und wenn ich nicht mehr da bin …?“
Die Broschüre „Und wenn ich nicht mehr da
bin…?“, die am 24. April erscheint, beantwortet
Fragen, die Familien mit Mitgliedern mit geistiger
Behinderung beschäftigen und bietet die grund-
legenden Informationen zum Erbrecht.
Auswählen oder annehmen?
Das Buch zur Pränatal- und Präimplantationsdia-
gnostik “Sélectionner ou accepter?” erscheint im
März in der Edition Médecine et Hygiène, Laus-
anne. Die deutschsprachige Ausgabe „Auswäh-
len oder annehmen?“ liegt seit Ende 2009 (Chro-
nos, Zürich) vor. An der Vernissage im März
werden beide Ausgaben in Bern der Öffentlich-
keit vorgestellt. An einem Podiumsgespräch mit
den HerausgeberInnen – Christian Kind, Suzanne
Braga und Annina Studer – werden Kernfragen zu
vorgeburtlichen Testverfahren der Pränatal- und
Präimplantationsdiagnostik und deren Konse-
quen zen diskutiert. Beide Publikationen werden
bei den insieme-Mitgliedern, in Fachkreisen, bei
Parallelorganisationen und mittels eines Presse-
versandes in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
PrOJeKTeMittelbeschaffung
Beim strategischen Projekt Mittelbeschaffung
kann 2010 die Anfangsinvestition für den Aufbau
eines gemeinsamen Adresspools der IG-insieme-
Mailing fristgerecht amortisiert werden. Die IG-
insieme-Mailing verfügt über 6‘052 Adressen. Um
die absehbare Abnahme der Spenderadressen
abzubremsen, spricht sich der Zentralvorstand
für die Durchführung einer neuen Akquisition mit
50‘000 Adressen im Oktober aus.
Beruf und Berufsbildung
Zum strategischen Projekt „Beruf und Berufsbil-
dung“ werden 2010 die Gespräche zwischen
insieme und der Holcim Schweiz AG fortgesetzt.
Das international tätige Zementunternehmen
will gemeinsam mit insieme Arbeitsplätze für
junge Menschen mit geistiger Behinderung in
dezentralen Betrieben schaffen. Ende 210 zeich-
net sich eine Arbeitsstelle für eine Person mit
geistiger Behinderung im Werks Siggenthal ab.
Partner bei diesem Projekt ist die Stiftung für Be-
hinderte Brugg-Windisch.
Landwirtschaft und Behinderte (LuB)
2010 arbeiten 59 Männer und 17 Frauen auf
landwirtschaftlichen Betrieben der Stiftung LuB.
Die LuB bietet interessierten Landwirten und Ar-
beitskräften mit geistiger Behinderung neben
bedürfnisgerechten Tätigkeiten auch Beratung,
Begleitung und Unterstützung an. Ende 2010 er-
langt die LuB die ISO-Zertifizierung.
InFOrMATIOnInformation nach innen
Die insieme-Vereine erhalten mit vier regulären
Infoblättern und sechs E-Infos (E-Mail
Ver -sand) Wissenswertes zu wichtigen Ver -
bands ereignissen, zu strategischen Fragen,
re le van ten Entwicklungen und interessanten
Ver anstaltungen. Mit zwei Spezial-Infos im Fe-
bruar und im August werden sie über die
Entwicklungen beim Jubiläumsprojekt insieme! informiert und für die Teilnahme sensibilisiert.
www.insieme.ch
Nutzerfreundlich, übersichtlich, klar und
einfach: So präsentiert sich die neue Website
www.insieme.ch, die ab April im Netz ist. Im
Dezember 2010 wird auch das neugestaltete
Intranet aufgeschaltet. Die Seiten verzeichnen
hohe Besucherquoten und erfüllen die an die
Erneuerung geknüpften Erwartungen.
Die Internetagentur Desaffair, Zürich, erarbeitet
das Konzept und das Layout, die Getunik AG ist
verantwortlich für die technische Umsetzung der
Website und leistet Support.
insieme, das Magazin
Neben sozialpolitischen und Fragen aus dem All-
tag von Menschen mit geistiger Behin derung, der
Heilpädagogik und Forschung greift das Mitglie-
dermagazin insieme 2010 diese Haupt themen auf:
• Biografiearbeit: Ohne Herkunft keine Zukunft
(März 2010)
• Grosse Gefühle: Die Exkursion auf Wolke
sieben (Juni 2010)
• Kunstmarkt: Auf den Spuren der Outsider
(September 2010)
• insieme! 11. September 2010: Bewegende Mo-
mente im Stade de Suisse (November 2010)
dIenSTLeISTUnGen
2010 bietet die Geschäftsstelle den insieme-Mitgliedern, vereinsangestellten und Fachleu-
ten Informationen und Bildung. Sie realisiert
Publikationen und Grundlagen für alle, die sich
zu aktuellen sozialpolitischen und gesellschaft-
lichen Themen eine Meinung bilden wollen.
Und sie berät eltern, Angehörige und betrof-
fene Menschen mit geistiger Behinderung.
9
MArKeTInGradiospot und Kleinanzeigen
Als Begleitmassnahmen zur insieme!Kampagne
strahlen das Schweizer Radio auf DRS1 (ZEWO)
und acht Westschweizer Lokalradios vom 26.
April bis 9. Mai einen insieme-Spot aus. In zwanzig
Schweizer Zeitungen erscheinen ab dem 24. April
Kleinanzeigen mit den Kampagnensujets. Diese
Kampagne wird zum dritten Dezember (Interna-
tionaler Tag der Menschen mit Behinderung)
wiederholt.
ÖFFenTLIchKeITSArBeITDas Jubiläumsjahr 2010 ist Anlass für öffentliche
Auftritte und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit:
• Am 17. Februar gehört die Eisbahn auf dem
Bundesplatz insieme! und allen Menschen,
die – mit oder ohne Behinderung – beim
Eislaufen Spass haben möchten. insieme lädt
zum Schlittschuhlaufen ein und macht auf
das grosse insieme!Event am 11. September
im Stade de Suisse aufmerksam.
• Die Jubiläumseröffnung am 24. April auf
dem Bundesplatz zieht über 500 Menschen
an und ist auch ein Medienereignis (s. S. 5),
• ebenso die vielen Aktivitäten von insieme-
Vereinen
• und das grosse Begegnungsevent am
11. September im Stade de Suisse (s.S. 5).
FAchSTeLLe LeBenSrÄUMeDie Beratung von Eltern, Angehörigen und
Fachkräften bildet auch 2010 den Arbeitsschwer-
punkt der Fachstelle Lebensräume. Die Fach-
stellenleiterin Carmen Wegmann führt Kurzbera-
tungen, mehrheitlich jedoch aufwändigere
Sozialberatungen durch, in die Eltern, An ge-
hörige, Betreuende, Fachpersonen und die direkt
betroffenen Menschen mit geistiger Behinde-
rung einbezogen sind.
Der Grossteil (41%) aller Beratungen betrifft die
Suche, bzw. die Unterstützung bei der Suche nach
einem adäquaten Wohnplatz. Meis tens handelt
es sich um Platzierungen, die von den Eltern nicht
alleine geleistet werden können. Der Mangel an
adäquaten Orten zum Leben für Menschen, die
zusätzlich zu einer geistigen Behinderung durch
ihr Verhalten auffallen, ist gross. Sie benötigen
eine kleine Wohngruppe, eine reizarme Umge-
bung und die Möglichkeit, sich zurückziehen zu
können. Das stellt viele Institu tionen vor grosse
Herausforderungen. Carmen Wegmann wirkt
auch 2010 mit bei der Erarbeitung von Grundla-
gen für zukünftige Wohnprojekte; so in der Kon-
zeptgruppe der Stiftung für Schwerstbehinderte
Luzern (SSBL), die ein Konzept für eine Klein-
wohngruppe für Menschen mit intensivem Be-
treuungsbedarf entwickelt.
Sie leistet wichtige vernetzungsarbeit mit Insti-
tutionenverbünden, den insieme-Regionalverei-
nen in der Deutschschweiz und in der Romandie.
Grundlagenarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt
für Carmen Wegmann. Dazu zählt die Erarbeitung
eines Krisenkonzeptes für das insieme!Event vom
11. September 2010 im Stade de Suisse, sowie
die Rekrutierung und Schulung der Freiwilligen
für Notfalleinsätze im Rahmen dieses Anlasses.
Eine wichtige, regelmässige Aufgabe der Fach-
stelle Lebensräume ist auch 2010 die Informati-
onsarbeit. Neben der kontinuierlichen Informati-
on der insieme-Mitglieder und -Gremien über die
Verbandsorgane tritt Carmen Wegmann an ver-
schiedenen Veranstaltungen auf, u. a. an einem
Elternforum zum Thema „Spannungsfeld Ange-
hörige-Fachleute“ beim Verein insieme-Zürich.
Am Heilpädagogischen Zentrum in Altdorf, Uri
hält sie ein Referat zum Thema „Pubertät“.
Präsenz am radio
Zur Vertiefung der Serie „Üsi Badi“ greift das
Schweizer Radio in verschiedenen Sendege-
fässen auf DRS1 Facetten des Zusammenle-
bens mit Menschen mit Behinderung auf.
insieme ver mittelt Kontakte und tritt selber auf:
• „Wissen aktuell“ am 7. Juli zum Thema
„Geistige Behinderung und Selbstbestim-
mung“.
• „Ratgeber“ vom 20. Juli zur Frage „Wie
geht man auf einen geistig behinderten
Menschen zu?“.
• In der Sendung Doppelpunkt vom
29. Juli zum Thema „Mit einer geistigen
Behinderung ins Alter“.
• Auf Anregung von insieme lässt das
Doppelpunkt Forum vom 17. August zum
Thema „Schwierige Platzierung für
Menschen mit schwerer geistiger Behin-
derung“ Eltern und Fachpersonen aus
insieme-Kreisen zu Wort kommen.
”Üsi Badi”
Viel Aufmerksamkeit erfahren Menschen mit geis-
tiger Behinderung und damit insieme mit der
TV-Sommerserie „Üsi Badi“. Die siebenteilige
Soap wird vom 5. Juli bis 16. August jeden
Montag um 21.00 Uhr auf SF 1 ausgestrahlt.
Sie zeigt sechs Menschen mit geistiger Behin-
derung, die im Sommer in einer Badi in
St. Margrethen leben und mitarbeiten. Produ-
ziert wird die Sendereihe von b&b endemol, in
enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fern-
sehen, Schweizer Radio DRS, insieme Schweiz,
arwo – der Stiftung für Behinderte Wettingen –
und Pro Infirmis.
10
„Gleich mit dem ersten Finanzbericht kann ich
Ihnen ein sehr erfreuliches Ergebnis für das
insieme-Geschäftsjahr 2010 präsentieren, was
nicht unbedingt zu erwarten war. Angesichts der
umfangreichen Jubiläumsprojekte und -aktivi-
täten rechnete der Zentralvorstand für dieses
Jahr eigentlich mit einem Defizit. Stattdessen
können wir die Rechnung nun mit einem Jahres-
ergebnis von Fr. 81‘427 positiv abschliessen.
Ausschlaggebend dafür sind vor allem uner-
wartet positive Entwicklungen auf der Einnah-
menseite.
Im Herbst 2010 erhielten wir überraschend von
privater Seite eine Erbschaft von 165‘000 Fran-
ken zugesprochen. Zudem ist das Spendener-
gebnis für unsere Jubiläumsaktivitäten mehr als
zufriedenstellend, obwohl wir zuerst befürchte-
ten, das gesteckte Ziel von 150‘000 Franken
nicht zu erreichen. Nach zögerlicher Entwicklung
hat sich das Blatt ganz zu unseren Gunsten ge-
wendet. Grosszügige Beiträge von öffentlichen
Geldgebern, Stiftun gen und Sponsoren (siehe
Dank S. 2) übertreffen nun unsere Erwartungen
um 50‘000 Franken. Sehr gut lief auch der Ver-
kauf von Kampagnen elementen und Jubiläums-
Werbeartikeln.
Auch auf der Ausgabenseite können wir sehr zu-
frieden sein. Die Geschäftsstelle hat die Budget-
vorgaben bei den für unsere Organisation doch
sehr gewichtigen Jubiläumsprojekten korrekt
eingehalten und setzte die Ressourcen sorgfältig
ein. All das macht das Jubiläumsprojekt insieme! – das notabene von vielen freiwillig und unent-
geltlich arbeitenden Menschen mitgetragen
wurde – auch aus finanzieller Sicht zum Erfolg!
Ich danke allen, die uns mit ihrer Unterstützung
halfen, das Jubiläumsprojekt zu realisieren. Und
ich danke jenen, die uns mit ihrer Spende geholfen
haben, neben den Jubiläumsaktivitäten unsere
vielfältigen „regulären“ Aufgaben zu erfüllen.
Gesunde Finanzen werden uns in absehbarer
Zeit sehr nützlich sein. Wieder werden wir uns in
der Öffentlichkeit bemerkbar machen müssen.
Gefasst sind wir – leider – auch darauf, dass wir
uns zusammen mit anderen Behindertenorgani-
sationen mit einem Referendum gegen die unge-
rechte IV-Revision werden zur Wehr setzen müs-
sen. Und ganz bestimmt werden wir in Sachen
Integration nicht stehen bleiben. Projekte wie
„Beruf und Berufsbildung“, „Eine Schule für alle“
oder die beginnende Vernetzungsarbeit mit
Partnern in den insieme-Regionen werden wir
weiterführen oder neu in Angriff nehmen –
wichtige Zukunftsprojekte, die ihren Preis haben
werden. Heute bedanke ich mich bei allen, die
dazu beigetragen haben, dass wir diese ohne
finanzielle Sorgen und zielstrebig werden in An-
griff nehmen können.
Mit der Jahresrechnung 2010 wollen wir den
Swiss GAAP FER sowie den Bestimmungen der
ZEWO noch besser entsprechen. Aus diesem
Grund werden mit der Jahresrechnung 2010 alle
bestehenden Rückstellungen aufgelöst. Zudem
zeigen wir neu in der Betriebsrechnung (und
nicht nur im Anhang des Finanzberichtes) die
Beiträge der Invalidenversicherung auf, welche
über insieme Schweiz und den Mittelverteilungs-
fonds an die Mitgliedervereine weitergeleitet
werden.
Die Ihnen vorliegende Rechnung hat die Frei-
burghaus Treuhand AG geprüft. Die Revisions-
stelle hat nichts zu beanstanden und bestätigt
die Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER
sowie den Bestimmungen der ZEWO. Im Jubilä-
umsjahr hat sich insieme der Rezertifizierung der
ZEWO unterzogen und die Berechtigung erhal-
ten, das ZEWO-Gütesiegel für weitere fünf Jahre
zu tragen.
PS: Den ausführlichen Finanzbericht können Sie
bei der Geschäftsstelle anfordern.
FInAnZBerIchT
Jean François Mottaz
vizepräsident
Zentralvorstand, Finanzen
11
insieme TÄTIGKeITSBereIche 2010
JAhreSrechnUnG 2010 Anhang per 31.12.2010
Tätigkeitsbereiche Kosten
Öffentlichkeitsarbeit 655’748.00insieme Zeitschrift 217’665.00Grundlagenarbeit 140’087.00Dienstleistungen / Bildung 170’562.00Marketing 103’426.00Projekte 834’421.00Total 2’121’909.00
Kapitalbedarf -2’121’909.00 Mitgliederbeiträge 376’240.00 Beiträge IV 968’565.00 Abbau Fonds Art. 74 31’406.00 Spenden 653’180.00 Betriebsergebnis nach Finanzerfolg -92’518.00
erläuterung zu Bilanz und erfolgsrechnung (siehe Seiten 12 & 13)
Fondsrechnung Art. 74 IvGSaldovortrag Fonds Art. 74 IVG 342’639.85Fondsbeiträge & nicht verwendete IV-Beiträge 425’837.65Verzinsung Fonds 308.35Auszahlungen Fondsgelder -476’091.15Rückerstattung IV-Beiträge 2009 12’704.60Rückerstattung IV-Beiträge 2009, insieme Luzern 10’000.00Kosten Fondsadministration -4’165.00
Bestand Fonds per 31. Dezember 2010 311’234.30
Hinweis: Die Kommission 74 bewilligt IV-Beiträge aus dem Fonds für Kurse, Betreuung in Treffpunkten und
LUFEB-Leistungen. Für die Auszahlung der bewilligten Beiträge an die Mitgliedervereine schliesst insieme Schweiz mit diesen Unterleistungsverträge ab. insieme Schweiz erhält selbst keinen IV-Beitrag aus dem Fonds.
12
BILAnZ Per 31. deZeMBer 2010
AKTIven 2010 2009 chF chF
Umlaufvermögen 2’229’733.59 2’154’205.59Flüssige Mittel 802’176.28 500’369.07Finanzanlagen 1’326’971.00 15’484’806.00Forderungen 38’979.40 38’829.51Vorräte Publikationen 12’341.25 8’554.85Aktive Rechnungsabgrenzung 49’265.66 21’646.16
Anlagevermögen 23’901.00 29’801.00Sachanlagen 23’900.00 29’800.00Beteiligungen 1.00 1.00
Total Aktiven 2’253’634.59 2’184’006.59
PASSIven 2010 2009 chF chF
Fremdkapital 129’512.51 448’906.92Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen 82’568.46 86’316.92Passive Rechnungsabgrenzung 46’944.05 23’590.00Rückstellungen 0.00 339’000.00
Fondskapital 311’234.30 342’639.85Fonds Art. 74 311’234.30 342’639.85Organisationskapital 1’812’887.78 1’392’459.82Freies Kapital 1’712’887.78 1’292’459.82Rücklagen Marketingmassnahmen 100’000.00 100’000.00
Total Passiven 2’253’634.59 2’184’006.59
13
erFOLGSrechnUnG 1. JAnUAr BIS 31. deZeMBer 2010
erTrAG rechnung 2010 rechnung 2009 Budget 2010 Budget 2011
Produktionsertrag 68’510.46 65’887.19 68’000.00 63’000.00Ertrag Zeitschrift insieme 57’944.06 61’861.69 62’000.00 58’000.00Dossiers 10’566.40 4’025.50 6’000.00 5’000.00
handelsertrag 56’261.95 6’275.81 28’000.00 5’500.00Bücher / Broschüren 6’475.00 5’546.15 4’000.00 5’000.00Werbeartikel 48’787.70 889.00 15’000.00 1’000.00Porto und Verpackung 2’095.80 1’211.75 10’000.00 1’000.00Ertragsminderungen -1’096.55 -1’371.09 -1’000.00 -1’500.00
dienstleistungsertrag 71’941.79 65’290.96 73’000.00 29’000.00Ertrag aus Tagungen und Konferenzen 11’375.00 10’160.00 28’000.00 8’000.00Ertrag aus Dienstleistungen 60’566.79 55’130.96 45’000.00 21’000.00
Beiträge Iv insieme Schweiz 968’565.00 961’015.00 961’000.00 965’000.00Beiträge IV von BSV 10’960’851.60 10’900’284.60 0.00 0.00Beiträge IV an Mitgliedervereine/Organisationen -9’558’502.20 -9’505’518.10 0.00 0.00Beiträge IV an Fonds Art. 74 IVG -425’837.65 -425’836.65 0.00 0.00Diverse Kostenbeiträge -7’946.75 -7’914.85 0.00 0.00
Beiträge aus Fonds Art. 74 31’405.55 106’129.80 0.00 0.00Zuweisung IV Beiträge -425’837.65 -425’836.65 0.00 0.00Fondsbeiträge an Mitgliedervereine/Organisationen 476’091.15 546’204.25 0.00 0.00Rückerstattungen Beiträge Fonds Art. 74 IVG -22’704.60 -17’400.00 0.00 0.00Fondsadministration 4’165.00 3’952.50 0.00 0.00Fondsverzinsung -308.35 -790.30 0.00 0.00
Übrige erträge 1’032’100.34 640’023.72 765’000.00 570’500.00Spenden 701’413.52 307’633.95 430’000.00 240’000.00Spenden an IG insieme-Mailings -51’233.93 -56’105.08 -40’000.00 -44’000.00Mitgliederbeiträge 376’240.50 383’103.15 370’000.00 370’000.00Diverse Erträge 5’680.25 5’391.70 5’000.00 4’500.00
Total ertrag 2’228’785.09 1’844’622.48 1’895’000.00 1’633’000.00
Aufwand rechnung 2010 rechnung 2009 Budget 2010 Budget 2011
Produktionsaufwand 223’822.38 221’843.65 170’000.00 175’000.00Handelsaufwand 29’960.38 2’990.30 21’000.00 7’000.00Aufwand Tagungen und Konferenzen 45’891.45 41’570.70 39’000.00 41’000.00Personalaufwand 976’492.57 946’391.90 998’000.00 998’600.00Raumkosten, Unterhalt 89’870.50 82’746.75 86’100.00 87’100.00Verwaltungs- und Informatikaufwand 164’579.17 115’691.11 177’500.00 148’500.00Werbung/Öffentlichkeitsarbeit/Spesen 573’789.20 141’488.35 632’000.00 132’000.00Beiträge an andere Organisationen 24’963.01 30’625.01 32’000.00 48’000.00Abschreibungen auf Sachanlagen 9’397.00 12’635.45 8’000.00 32’900.00
Total Betriebsaufwand 2’138’765.66 1’595’983.22 2’163’600.00 1’670’100.00
Betriebsergebnis vor Finanzerfolg 90’019.43 248’639.26 -268’600.00 -37’100.00
Finanzerfolg 2’499.04 1’944.46 1’000.00 0.00Finanzertrag 5’682.04 5’749.55 7’000.00 3’000.00Finanzaufwand -3’183.00 -3’805.09 -6’000.00 -3’000.00
Betriebsergebnis nach Finanzerfolg 92’518.47 250’583.72 -267’600.00 -37’100.00
Wertschriftenerfolg 18’695.45 35’146.50 1’000.00 1’000.00Ausserordentlicher Erfolg 1’619.59 4’171.77 0.00 0.00
Aufwand-/ertragsüberschuss ohne Fondsergebnis 112’833.51 289’901.99 -266’600.00 -36’100.00
Fonds-entnahmen / Zuweisungen -31’405.55 -106’129.80 0.00 0.00Fonds Art. 74 IvG -31’405.55 -106’129.80 0.00 0.00Zuweisung Fondskapital 448’850.60 444’026.95 0.00 0.00Entnahmen aus Fondskapital -480’256.15 -550’156.75 0.00 0.00Übrige zweckgebundene Fonds 0.00 0.00 0.00 0.00Zuweisung Fondskaptial 219’198.20 27’200.00 155’000.00 5’000.00Entnahmen Fondskapital -219’198.20 -27’200.00 -155’000.00 -5’000.00
Jahresergebnis 81’427.96 183’772.19 -266’600.00 -36’100.00Auflösung rückstellungen Aktionen (Jubiläum) 295’000.00 0.00 205’000.00 0.00Auflösung übrige rückstellungen 44’000.00 0.00 0.00 0.00Zuweisung/entnahme zu freiem Kapital -420’427.96 -183’772.19 61’600.00 36’100.00
erfolg nach Zuweisung 0.00 0.00 0.00 0.00
14
ZUSAMMenSeTZUnG der KOMMISSIOn 74
Aufgaben der Kommission 74 sind die Abwicklung des Beitragssystems
nach Art. 74 IVG und die damit verbundene Mittelverteilung. Sie verwal-
tet den Ausgleichs- und Entwicklungsfonds der Mitgliedervereine. Der
Fonds dient dazu, die Solidarität zwischen den Mitgliedervereinen zu
stärken und das Angebot auf gesamtschweizerischer Ebene zu optimie-
ren. Gegründet 2001, wird er von den Beiträgen der Mitgliedervereine
sowie von zusätzlichen Subventionen durch das Bundesamt für Sozialver-
sicherungen gespiesen.
Walter Bernet Präsident, Vertreter des Zentralvorstandes
Ursula Hess insieme Luzern
Georges Bähler insieme Genève
Erika Stüdli Geschäftsführerin insieme Cerebral Winterthur
Elsbeth Regez Geschäftsführerin insieme Baden-Wettingen
Peter Schwarz Externer Experte
KOMMISSIOn 74
Unerfreuliche Entwicklungen haben 2010 die
Tätigkeit der Kommission 74 geprägt. Im
Frühling wurde bekannt, was die Behinder-
tenorganisationen seit längerem befürchte-
ten. Der Bundesrat entschied sich, den Spar-
hebel auch bei den IV-Beiträgen gemäss Art.
74 IVG anzusetzen. Mit der neuen Ver-
tragsperiode ab 2011 werden die IV-Beiträge
auf dem Stand von 2010 eingefroren. Es wird
somit in den nächsten Jahren keine Beiträge der IV für neue oder zusätz-
liche Dienstleistungen mehr geben. Und selbst der Teuerungs- und Real-
lohnzuschlag auf den bisherigen Beiträgen wurde gestrichen, was länger-
fristig einen Abbau dieser Subventionen und der damit finanzierten
Dienstleistungen bedeutet.
Die Kommission 74 ist sich der Folgen dieser Situation für den Mittelver-
teilungsfonds bewusst. Ohne zusätzliche Beiträge nehmen die Mittel des
Fonds laufend ab. 2010 wurden aus dem Fonds insgesamt 476‘091 Fran-
ken ausbezahlt. Damit nahmen die Mittel des Fonds bis Ende Jahr um
31‘405 Franken ab. Die Kommission hat sich deshalb bei ihren Entschei-
den und insbesondere beim Budgetantrag an die Delegiertenversamm-
lung stark daran orientiert, dass die Mittel des Fonds noch sicher bis Ende
der laufenden Vertragsperiode im Jahr 2014 ausreichen.
Bei den 2010 ausbezahlten 476‘091 Franken handelt es sich grösstenteils
um bereits früher längerfristig zugesprochene Beiträge, mit denen vor
allem Bildungs- und Freizeitangebote und Treffpunkte für Menschen mit
geistiger Behinderung unterstützt werden. Ermöglicht werden beispiels-
weise aber auch Leistungen zur Förderung der Selbsthilfe. Neue zusätz-
liche Beiträge kann die Kommission nur mehr in bescheidenem Rahmen
zusprechen.
Für neue Beiträge ab 2011 stand der Kommission ein Budget von 21‘500
Franken zur Verfügung. Damit war das Budget ähnlich bescheiden wie
schon das letztjährige. Mit diesem konnte 2010 ein integratives Theater-
projekt ermöglicht werden, bei dem behinderte und nicht behinderte
Menschen zusammen arbeiteten und auftraten. Ein Projekt, das zu neu-
en Begegnungen führte, Mitspielende und Zuschauende begeisterte und
Integration erlebbar machte. Das ist mit ein Zweck des Fonds: innovative
Projekte und Dienstleistungen zu ermöglichen. Als Präsident der Kom-
mission setze ich meine Hoffnungen darauf, dass dies auch zukünftig
möglich sein wird.
Ganz herzlich möchte ich allen Kommissionsmitgliedern für die Mitarbeit
und Christa Schönbächler für die professionelle Begleitung danken. Die
Kommissionsmitglieder setzten sich auch dieses Jahr engagiert dafür ein,
die knappen Mittel angemessen und gerecht zu verteilen.
15
insieme, der verBAnd
insieme Schweiz ist die Dachorganisation der Elternvereine für Menschen
mit einer geistigen Behinderung. 1960 gegründet, zählt insieme heute
9’000 aktive Mitglieder, Eltern und Angehörige. Dazu kommen 30‘000
Freunde und Sympathisantinnen. Sie sind zusammengeschlossen in 52
Mitgliedervereinen. insieme ist eine gemeinnützige, parteipolitisch unab-
hängige und konfessionell neutrale Organisation und sorgt für Rahmen-
bedingungen und Voraussetzungen, die Menschen mit geistiger Behin-
derung ein Leben als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft
ermöglichen.
Die Organe von insieme Schweiz sind der Zentralvorstand, die Kommissi-
on 74, die Revisionsstelle und als oberstes Organ die Delegiertenver-
sammlung. Die Geschäftsstelle mit Sitz in Bern erfüllt im Auftrag des
Zentralvorstandes die operativen Aufgaben der Vereinigung (siehe www.
insieme.ch).
der ZenTrALvOrSTAndDer Zentralvorstand ist das strategische Leitungsorgan der Vereinigung.
Er bereitet die Beschlüsse der Delegiertenversammlung vor und sorgt für
ihren Vollzug. Er besteht aus 7 bis 11 Mitgliedern, in der Mehrzahl Ange-
hörige von Menschen mit geistiger Behinderung, die auf drei Jahre ge-
wählt sind.
2010 finden Gesamterneuerungswahlen statt. Emil von Allmen, bisher
Finanzverantwortlicher, tritt zurück. Die Delegierten wählen Sandra Näf-
Frei und Daniela Wazzau als neue Mitglieder in das Gremium. Jean-
François Mottaz, Vizepräsident, übernimmt das Amt des Finanzverant-
wortlichen.
dIe MITGLIeder Walter Bernet Zentralpräsident seit 2007
im Vorstand seit 1999
Jean-François Mottaz Vizepräsident, Finanzen
im Vorstand seit 2005
Stephan Wartenweiler Vizepräsident, im Vorstand seit 2005
Emmanuelle Seingre im Vorstand seit November 2008
Madeleine Flüeler im Vorstand seit April 2008
Harald Wittekind im Vorstand seit Mai 2004
Barbara Kind im Vorstand seit April 2007
Daniela Wazzau im Vorstand seit April 2010
Sandra Maria Näf-Frei im Vorstand seit April 2010
dIe GeSchÄFTSSTeLLe
Die Geschäftsstelle ist zuständig für die Umsetzung und Ausführung
der strategischen Beschlüsse des Zentralvorstandes. Sie ist Dokumen-
tations- und Informationsstelle der Vereinigung und begleitet und be-
rät die insieme-Vereine bei ihrer Leistungserbringung. Zu ihrem Aufga-
benbereich gehört die Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie
die psychologische Unterstützung und Betreuung von Menschen mit
geistiger Behinderung und ihrer Angehörigen in Krisensituationen.
Kontakt: Tel. 031 300 50 20, E-Mail: [email protected],
www.insieme.ch
Geschäftsführerinnen Heidi Lauper, Christa Schönbächler
Dienstleistungen & Bildung Heidi Lauper
Recht & Soziales Christa Schönbächler
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Annina Studer
Recht & Soziales
Dienstleistungen & Bildung
Kommunikation Beatrice Zenzünen
France Santi
Tanja Aebli
Lebensräume Carmen Wegmann
Interne Dienste Jeannette Glauser
Merlinda Memedi
Martine Fuchs
dIe revISIOnSSTeLLeRevisionsstelle ist die Freiburghaus Treuhand AG, Biel
insieme Schweiz
Aarbergergasse 33
Postfach 6819
3001 Bern
Tel. 031 300 50 20
Fax: 031 300 50 21
E-mail: [email protected]
www.insieme.ch
IMPreSSUM
Redaktion: insieme Schweiz
Fotos: Matthias Spalinger, Vera Markus
Übersetzung: Coquoz Traduction
Gestaltung: Anita Hertig, visuelle Gestaltung , Biel
Druck: Martin Perret, mediaperret.ch, Aarberg