Download - Jugend und Technik / 1961/06
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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&
BETRACHTET
RITISCH
Auch für die Motorbootsportler ot
mit
der wormen
Johreszeit ie Hochsoison
begonnen.
Desholb ist es
eigentlich ür
dieses Johr
schon
zu
rpöt,
sicli erst
jetzt
einen Uberblick über den technischenStond
im Boots-
motorenbouunsererRepublikzu verschoflen,Niemols
zu spötkonn es
edoch
ür
die
Krit ik
sein,
die ouf dierem
Gebiet
geübt
werden muß, denn ouch die diesjöhrige
Soisonwird
es
zeigen,dqß noch mmerdie olten Schin-
ken
von
Seiten- und Heckbordmotore n
hre Wellen
schlogen müssen, öngst hinter
dem
Fohrwosser
es
Weltniveous
urückgebl ieben,
Do
produz ie ren
egenwör t ig :
der
VEB
Motoren-und Mosch inenbou
er l in
vormols
rentrolwerkstötten)
en Seitenbordmot or B
75
(,,Tümm'
ler") und
den
Heckbordmotor
HB
125,der VEB Schleif-
moschinenwerkBerl in
den Seitenbordmotor
SOZ
60
(,,Nixe"), der VEB Meßgeröte- und Armoturenwerk
Mogdeburg
den Seitenbordmotor
,Pfeil i '
nd der
VEB
Industriewerke Ludwigsfelde den
Heckbordmotor
, ,Spod i l l o
" .
Beginnen
wir
beim SB75, dem
,,Türnmler".
r
wird
seit
Johren n
fost
unverönderterKonzept ion
gebout
und
hot sich tousendfochbewöhrt.
Trotzdem
entspricht
er
nicht unserenVorstellungen ines
guten
Bootsmotors,
Auf einem Luftf i lm öhrt unser Glei tbus
mit rosonterGeschwindigkeit
on Stodt
zu Stodt,
Lesen iezu unserem ite lbildouf Seite
9.
Der technische tqnd
im Bootsmoforenbqu
Worum?
Einmol
w i rd von
den Wosserspor t le rneon-
s tondet ,doß d ie Membrcnpumpe
ür dos K i ih lwosser
bei Fohrten in verunrei nigten
Gewössern ousfällt.
Diesen
Mongel zu
beseitigen,dürfte dem Hersteller-
werk keineollzugroßenSchwierigkeitenereiten, ndem
es
.ein
Stourohrherstellt,dos von den Wosserspo rtlern
wohlweise
ngebrochtwerden könnte,
Zum onderen hoftet
diesem Motor ober ein entschei-
dender konstruktiver
Nochtei l
in
der
Begrenzungder
Propeller-
und domit ouch
der
Motordrehzohl noch
oben on . Der Motor muß
somi t
in
e inem ungüns t igen
Drehzohlbereich
on 2500minr orbeiten,
Dos wirkt
sich
in e iner .ungenügendene is tung
1,5
PS)
und e inemzu
hohen Kroftstoffv erbrouch
1
lih) ous.
Um den
internotionolen
tond
zu
erreichen,
müßteder
,,Tümmler"
n der Formweiterentwickelt
erden, doß er
bei einer Drehzohlvon etwo 4000min't eine Leistung
von2,5 , ,3 PSobg ib t .Kömezu d iesen
Verbesserungen
noch eine moderne Formgestoltun g inzu ,
könnte ous
dem
,,Tümmler"
in Motor
geschoffen
werden, der sich
ouch in internotionol em
Vergleich
sehen lossen
konn.
Für
den
Heckbordmotor B 125 r i f f t le istungsmößi9
os
g le iche
zu
wie
be im
, ,Tümmler " .
eh t ,
mon
von der
Gestol tung dieses
Motors ous, rneint mon,
einem
250-cm3-,
o
sogor einem 350-cm3-Motor
egenüber-
zustehen.Die
gesdmte
Motorverkleidung
ie ouch dos
Unterwosserteil,einschließlichSchoftgehöuse,
st zu
schwerund
in keiner Weise
lormschön,
Ginge
mon bei
der Herstellung des Motorgehöusesund des Unter-
wosserteils uf
Druckguß ber
-
wir kennendie
Kopozi-
tötsschwierigkeiten
,
könnte nicht
nur
die
Mosse des
Motors wesentl ich
err ingertwerden,
sondern
ouch die
Fert igung
würde einfocher,
und die
Oberflöche
würde
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eine bessere Beschoffenheit
erholten,
Weitere MAnget
sind die
Störungen durch nicht
benzinfeste
Gummiteile
in der Drucktonkonloge
und
dos
loute
Ansouggeröusch
des Motors.
Der von
den Wcssersportlern
blsher mit mehr
oder
weniger
guten
Erfolgen verwendete
Seitenbordmotor
SOZ60, die
,,Nixe",
erlog seinen eigenen
Gebreöen.
Neben
der
hohen Mosse
pro
Leistung
(9,6
kglPS)
und
der relotiv niedrigen Leistungpro Hubroum (20,9PS/D
gibt
es eine Reihevon
schwerwiegende n öngeln, die
bei der
Uberprüfung
durch dos
Deutsöe Amt für
Moteriol-
und Worenprüfung eben
gerode
noch zu
einem
sehr
wockligen
Gütezeichen
,,2"
reichten.
Es
hondelt
sichdobei
um Störungen
wie Ausfol l
der
Zünd-
spule, Brudr
der
Unterbrecherfeder, ngenügende Küh-
lung
des
Motors,
Bruch
der
Klemmbocken
zur Motor-
befestigung,
Olundidrtigkeit des
Getriebes
und hoher
Verschleiß der Novotex-Röder,
Unter Berücksichtigung
oller
dieser
Foktoren wöre
es
volkswirtschoftlich
nictrt
vertretbor,
für eine
konstruktive Verbesserung
dieses
Typs
Entwictlungskopozitöt
zu binden,
Richtiger i5t es
vielmehr,diese Kopozitöt ouf den
,,Tümmler"
u kon-
zentrieren.
Der
,,Pfeil"
föllt
infolge
seiner Luftkühlung
etwos
qus
dem
Rohmen
der
übrigen Bootsmotoren.Do
ober
ouch
in
internotionolem
Moßstob
die Luftkühlung
ei Boots-
motören
on Bedeutung gowinnt,
wobei
entweder wie
beim
,,Pfeil"
die Fohrtwindkühlung
oder
ober die
Geblösekühlung
ongewendet
wird,
ist
es bedouerlich
und für viele
Wossersportlgr
unverstöndlich,
doß
die
Produktion
des
"Pfeil"
Ende 1961
ousloufen
soll.
Eine
Verbesserung
der Form
wie
ouch
des Betriebsverholtens
hötte
zu
einem
öußerst zweckmößigen
nd zuverlössigen
Bootsmotor
ühren
können.
Auf
olle Fölle
sol l te
die
vonden Wossersportlerno begrüßteKupplung,
ui
die kein
Besitzer
eines
,,Pfeil"
mehr vezidrten
möchte,
bei
der
Weiterentwicklung
der
onderen
Motorentypen
beochtet
werden,
Leistungsfühiger
nd formschöner
ls
beispielsweise
er
HB 125
ist
der
Sportmotor
"Spodil lo
S,., entstonden
Tvp
SB
75
(,Ttlmrder')
HB
T2'
3OZ
60
.Ntrc')
:
,Pf.ll'
I
3
7,9.
6,6
durch Weiterenhivl*lung
des Rennbootmotors
,RM
l75-
Delphin".
Trotzdem
st
er im
internotionolen.Vergleiö,
nodr
zu kompokt,
wenn
ouch dos
Unterwosserteil
be-
reits
noch modernen
Gesichtspunkten
estoltet
wurde.
Doch,und dos
scheint
nseine mißverstonden e
pezioli-
s ierung
und
Bereinigung
der Produktionsprogromme
u
sein, ouch
dieser Typ
soll nicht
mehr
gefertigt
werden,
Wos bleibt olso übrig? Alte Schinken n oltem Ge-
wonde.
Wir
bitten,
die krosse Forrnul ierung
u ent-
schuldigen.
Wie
ober diese r kurze
Uberbl ick eigt,
korn
die
gegenwört ige
ituotion m Bootsmotoren bou.
nsere
Wossersportler
n keiner
Weise
befriedigen;
Wir bitten
desholb
die
genonnten
Betr iebe
um die
Beontwortung
olgender Frog€n
a
Ctlbt'.t .{n.
llar. Xonr.ptlon
{lr dir
Spcrlclirlrrungund
Stondordlrlerung
m SooBnctoranbouf
a
Wo rfud
g.ton,
um
di.
lonrttultlv.n
Möngrl
blr
rur
nöö3Fn
Sqiron s
benltlgrnl
o
Wh
roll
d.r lnt
rnotlcnalc
bnd rorchl hlnrldüldr
der trdr.
nirdr.n Dot n olr ouä elnermcdrrncnFcr|ngabunirr.ldtt
wcrdrn?
Sdtenbordmotor.Nh
r
t .5
f.5
75
121
,49,7
r73,ü
n
169.?
t0
3,5
7,7
0,5
1.5
l.tt
3,5
3,E
5,rl
5,6
?o
30,2
Jl.5
,l,lt.5
+1,3
1,2'
0,ü
9.6
m9
VEB Motoron-
und
Msrdrlncn,
bou
Bcrlln
VEB
Sdrlclf.
nordrlncnwrrk
Ecrlln
VEB
Mc8gorütr
und
Armcturcn.
wrrkMogdrburg
VGB
Indurtrlc.
rwrk
Ludwlgr.
frlda
Sdrwedrn
Ungorn
Ubersidrt
tiber
gegenwörtig
In der
DDR
gefertigte
Bootsmotore
.Spodlllo'5'
Albln.Husquorno
ü0
A
Eudry
I
175
und
Vergletdr
mit
zwei
ouslöndischen
Erzeugnissen
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Groß
stelle
Die Zellstoff-
und
Popierindurtrl€
lst
to zu cnl-
wicleln, do8
dle Popier-
und Kortonpmduktlon
pro
Kopf der Bevölkerung
rron
43 k9
lm Johrr
1958
out
66 kg im Johrc 1965 stelgt... In zrvcl
-
Ausboustufen lst bis 1965 in Sdrwedt
(Oder)
cln
ncues
Werl
zur
Herstellung von Popier und
Korton mit einer Togcskopozltöt
von 700 t zu
err chten.
(Aus
dem Geretz über den Siebeniohrplon)
Welche
Hausfrau hat nidrt schon im
Selbstbedienungs-
laden
die mangelhafte Verpad<ung
dieser
oder
iener
lryare
gerügt?
Wer von
unseren
Lesern hat nicht sdton
mal am Kiosk
vergeblidr
nach
,,Jugend
und
Tedrnik"
gefragt,
weil unsere
Zeitschrift ausverkauft
war?
Den
Karton für
eine bessere
Verpacltung, das
Papier für
eine erneute
Aullagenerhöhung
unserer
Zeitschrift
soll
künftig das
neue Papierkombinat
Sclwedt, das
modernste
Mitteleuropas, liefern.
Was
im
Siebenjahr-
plan
trocken
und nüdrtern
klingt,
hier
-
2 km nördlich
von Schwedt
-
direkt
an der Hohensaaten-Friedrichs-
thaler-Wasserstraße,
erfüllt
sidr der
Plan mit
pulsie-
rendem Leben.
Zwei
Ausbausüufen
Ende 1958
wurdä mit
dem Aufbau
des Kombinats be'
gonnen,
und
in diesem
Jahr soll
der erstg Teil des
Werkes die
Produktion aufnehmen.
1961werden in der
ersten
Ausbaustufe
eine
kombinierte Rundsieb-Lang-
sieb-Kartonmasdrine
mit
einer
tägli&en
Kapazität von
100 t und eine
Zeitungspapiermaschine
mit
einer täg-
liehen
Leistung von
200
in
Betrieb
genommen.
In der
zweiten
Ausbaustufe
folgen dann noch eine
Karton-
und
eine
Papiermaschine.
Dem
Kombinat
soll
außerdem
ein Halbzellstoffwerk
angeschlossen erden
sowie eine Abteilung,
in der ein
Teil
des erzeugten
Kartons zu Kartonagen
verarbeitet
wird.
Tägtteh 3 Millionen Zeitungen
Das Kombinat
Sehwedt
hat für
unsere
Republik
eine
große
Bedeutung.
In
den
Fabriken, im Handel,
im
ge-
samten Diuckerei- und Verlagswesen
werden
Karton
und Papier
großgesdrrieben.
Mehr Papier zur
Verftl-
gung
zu haben, las
heißt
auch,
mehr Wissen verbr€iten
zu
können,
im Kampf
mit dem Gegher eine
stärkere
Waffe in der
Hand zu haben.
Eine
der
neuen Papier-
masdrinen in Schwedt wird
an einem Tag soviel
Papier
erzeugen,
wie z.
B,
für
drei
Millionen Exemplare
des
,,Neuen
Deutsdrland..
benötigt wird.
r
An
diesem
einen Tag verbraucht
diese Papiermaschine
aber auch 500
Festmeter Holz. Bevor
jedodr
die
Maschinedas Holz
,,frißt",
muß es.einen angen Bear-
beitungsprozeß durchmadren,
den
uns
der Technische
Leiter des Kombinats,
Fritz Labrod, erläuterte.
Im
Holzhafen wird
das Faserholz
-
meist
2 m lange
Knüp-
pel
-
mittels Portalw"ippkränen entladen
und auf dem
Holzplatz
zu riesigen
Bergen
aufgeschüttet.
Schon
hier
auf
dem Holzplatz spilrt
man, daß die
neue Tedtnik in
Kombinat
Trumpf ist,
Die frühere
Knochensetrinderei
ist beseitigt.
Die Arbeit ist
fast ausschließllctt
mecüani-
siert,
Es
gibt
nur
noch Kranführer,
Bandwärter und
Holzsäger.
Vom Holzplatz wird
.
das
llolz der Entrindungsanlage
zuleführt
und dort
von seiner Borke
befreit. Efe die
nun nur nodr
I m langen Knüppel
in die
Entrindungs-
trommel
kommen, werden
sie nodr vorgeweicht
und
gedämpft.
In Sdrwedt wtrd
gese,hlifien
Bei der Papierherstell'ung
gibt
es
zwei Verfahren
zur
Herstellung der
benötigten
Holzfasern: eine
mecha-
nische,
das Sctrleifen, und eine
chemisdle, das
Kochen
'des
Holzes mit
Säure, In Scbwedt werden
die
Holz-
knüppel
gesdrliffen,
und zwar in
sogenannten
Stetig-
sdrleifern mit
je
3000PS Kraftaufnahme,
Das
Einlegen
des tlolzes
in den Schleifschacht
-
früher
Handarbeit
-
ist ebenfalls medlanisiert,
und der
,,Einleger"
hat nur
nodr die
Aufgabe, etwaige Störungen zu
beseitigen.
In
der
Stoffaufbereitung
mußtb früher
ebentalls
sdrwere Arbeit
geleistet
werden.
In Sdrwedt regieren
Sctralt- und Steuerpulte,
die es ermöglidren,
sämUiche
-Arbeitsvorgänge von einer zentralen Stelle aus zu
steuern
und zu kontrollieren.
Id dieser Anlage
wird der
,,Stofr",
wie der Papiermedler den
Faserbrei nennt,
aufbereitet.
Hier enden auch die
Rohrleitungen, durdt
wElche
die
Roh-
und Hilfsstofre zur Aufbereitung
ge-
langen.
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^
Nodr
rcglorrn hlcr
dlr Monlaun.
Bald
lrdodr
wlrd dor
.rrt l(crtonbond llbcr dlr 56 Zyllndcr dlüQ. rl.itGn
Mordrlnr loufan.
,,Es
handelt
sich um
eine neue Stoffaufbereitungs-
anlage", erklärte
der
Tedlnisctre Leiter.
,,Die
konven-
tlonelle Art
der Papierstoflerzeugung
früher in Koller-
gängen
und
Holländern
(Zerkleinerungs-
und
Mahl-
geräte)
waf,
mit schwerer
körperlicher Arbeit
verbunden.
Bel der
hier angewandten
neuen
Technik
-
diese Anlage entwickelte
eine
Sdlweizer
Fif,ma zusam-
men mit
dem
Zentralen
Konstruktionsbüro
Heidenau
-
erfolgt
die Auflösung
der Rohstofie
durch
Turbolöser
und die Weiterbehandlung
in
geschlossenen
Mahl- und
Entstippungsgeräten. Der ganze Prozeß spielt sidl jetzt
in einem
Rohrleitungs-
und
.Seschlossenen
pparate-
system ab und
ist kontinuierlich.
Die
Mühlen
und
Turbolöser
bauten
die Papiermaschinenwerke
Frei-1
berg."
I
Wasserverbraucfr
einer
Großstadt
Über. die'
Stofraufbereitungsanlage
zu sdrreiben, ohne
das
Wasser
zu erwähnen,
hieße einen
äußerstwidltigen
Rohstoff
zu vergessen.
ur Herstellung
von
einem Kilo-
gramm
Papier werden
400 bis
600
Wasser
benötigt.
Der tägliche
Verbraudr
des Kombinats
Sdtwedt
liegt
bei
30000 m:
und kommt damit
dem Wasserverbrauch
einer mittleren
Großstadt
gleich.
Überall, sei es
beim
Entrinden.
Schleifen
oder in der Aufbereitung,
wird
das
Wasserbenötigt.
In der
ersten Ausbaustufe
versdllingt das Kombinat
in
d'er
Minute 20000bis
25000
. Würde man diese Menge
H.ut. nodr lourldlc,
morirn doc
)
nrodrrnrtr Papl.rtomblnot
Mltt l.
asaopoS.
hdrtr obcnr
Produltlontoblouf lm
Xomblnat
lrlgoClrr Alfrd
Mlöorl
M-
I
SrltÖttobrr
l960lrrAlfrd
Mldrod In Schwcdt.
Elgrntlltfi wolltr rr clnnol r'hofi wcrdrn,
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Monotc
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In dcr
Zuderlobrlt Adcrrtodt
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Holb.r.
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I|f lr.
.
in ein Becken von 25 m
Länge,
I
m
Breite
und 2 m
Tiefe leiten.
wäre das Becken in einer
Viertelstunde
gefüllt. Das Wasser liefert der am Werk vorbeiflie-
ßends
Kanal, Gut
gereinigt
wird es der
Pmduktion
zu-
geführt.
Das
Abwasser dagegen darf nicht einfach
in
den Kanal
gelassen
werden, sondern wird entspre-
chend
den
geltenden
Vorsd)riften
gereinigt
und durch
eine Leitung
gemeinsam
mit
dem
Wasser
des Erdöl-
verarbeitungswerkes
zur Oder
geleitet.
Von der
Stoffaufbereitungsanlage
fließt der Papierbrei
in das Reidt
der
,,Giganten".
Dieser
Ausdruck
drängt
sich
unwillkürlich
auf, wenn man v.or den riesigen
Maschinen
steht. Die Masse
eines scildren
Riesen
-
egal
ob Karton-
oder Papiermasdrine
-
beträgt bei
s
einer Länge
von i20
bis 160 m etwa 1200 bis 1500
.
'
Schon
damals
-
1820
wurde die erste Papief,maschine
der
WeIt als
Wunderwerk der Tectrnik
bestaunt. Heute.
nadr vielen Jahren der Entwicklung ist sie das kompli-
ziertesto
Erzeugnis
des
Maschinenbaus.
Als
wir vor
der ersten, fast
fertigmontierten Karton-
maschine
standen,
konnten
wir nur sdlwer daran
,
glauben,
daß dieser
KoIoß von
nur
fünf Bedienungs-
f. ;
7t
*t
? : ; - ;
bAtu'
ti
i
\-r
kräften
gemeistert
werden wird, dem
Meister
als
Maschinmführer,
drei Gehilfen und dem Pressensteher.
56
Zylinder und
2E
Motore
p
Die
Kartonmasdrine
hat
56 Zylinder,
wobei
allein
der
Glättzylinder ?0
t wiegt,.Der Riese
wird von 28 Motoren
angetrieben,
deren
Umdrehungszahlen
denen
der
von
ihnen bewegten Zylinder
entsprechen.
,,Bisher
kam
eine Kartonmasdrine
mit der Arbeits-
breite von 3,15m nur auf täglich 60 bis ?0 1,.,erklärte
Genosso Labrod.
,,Durch
einen
neu'artigen
Glätt2ylinder
mit
einer Hodrdruckhaube
und durdr
den
vöUigen
Ab-
schluß
der
Trodrenpartie
von
der Außenwelt
söwie die
Anwendung
von Saugrundsieben
können
wir die
Maschinenkapazität
auf
100
steigern. Neu
ist audl
die
Fernbedienung
der Pumpen
und übrigen
Anlagen
voa
Sdraltwartea
aus. Sie ist verbunden
mlt einem um-
fangreichen
Meßsystem,
mit
dern wir die Vorgänge
in
der Maschine kontrollieren
können.
Die
Qualitätsprüf-
geräte
sind alles Erzeugnisse
unserer volkseigenen
Industrie,
wobei wir bei der
Kontrolle der
Dicke
des
Kartonbandes
Isotopenmeßgeräte
verwenden..,
Ein
derartiger
Riese erfordert
audr
eine entsprectrend
große
Halle.
Uns fiel auf, daß
die
große
Hatle keine
Fenster hat. ,,Die Hallen werden durch Tagesleuchtengleicimäßig
und
schattenfrei ausgeleuchtet,.,
erzählte
unser Führer.
,,Eine
Kliniaanlage
häIt
die Temperatur
in der
Halle ständig
auf 20
oC,
während die relative
Luftfeuchtigkeit
65
Prozent
betragen
wird, Dieses Klima
ist für
die hier
arbeitenden Kollegen
am
günstigsten,,.
Es'gäbe noctr viel Interessantes zu
berichten vom
Papierkombinat,
das hier bei Schwedt Sand und
Kiefern
verdrängte.
Die bearötigte
rvVärme
n Form von Dampf
und
Heißwasser
sowie ein Teil der Energie
wird
z. B.
in einem
eigenen
Heizkraftwerk
erzeugt.
Die
günstige
Nähe des Erdölverarbeitungswerkes
Sctrwedt
ermög-
lidlte
es,
die Kessel
mit Ölfeuerung
auszustatten.
Abends aul der
Setrulbank
Wir könnten uns
audr.noch den sozialen
und
hygieni-
sdren Einridrtungen
des.Werkes zuweriden, dodr reidrt
dazu der Platz
nicht mehr aus. Nach
der
Fertigstellung
dgs Kombinats
werden dort mehr, alq
1000
Betriebs-
angehörige
arbeiteni Schon beute
bereiten sich viele
von ihnen in der Abendschule auf ihre künftige Tätig-
keit vor, und
jedei,
mit dem wir
sprachen,
bradtte
zum
Ausdruc},
was audr wir bei unserem Besuch n
Sctrwedt
fühlten: In diesem
voibildlichen Betrieb
unserer Repu-
blik
wird es Spaß maChen zu arbeiten,
A,
Dün
-'aff:tii:
' -
aa;',J:
.--*ßL.+
;l'
**:-:llr
.f""'s
-'rA
" . t
ä
ßmilrdtung
uno
Yeßond
Sahn-
und
fülleyeilchr
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 8/84
- , 1
: l
Als der rugsisdte Erfinder A. A,
P o
p
o
w lm
Johre 1897
in
der Ostsee seine
Versuthe
über die Ausbreitung von Funhwellen durö-
{tlhrte, ontdectte er, doß diese
Funkwellen
von
Sqhiffen reflektiert
wuiden. Es wurde
domlt eine Eigenschoft der elektromognetl-
schen
Wellen
bekonnt, die heute in
de r
Hochfrequenztechnik einen bedeutenden
Plqtz
einnlmmt.
lm Johre
t9O4 meldete
der deutsche
Inge-
n i e u r
H ü l s e m e y e r e i n
F o t e n t
n .
E t
l ieß sich
ein
Verfohren
schütren,
".
, . um
entf€rnte
metollische
Gegenstönde
mittels
elektrischer
Wellen
einem
Beobochter zu melden.'
1 8 J o h r e : p ö t e r , 1 9 2 2 , l e s M o r c o n i b e i ö i n € m
iryesentlich höheren Stond
der
Hochfrequenztechnik
dorouf
hin,
doß
mon
die
Rückst.ohlung
bestimmter
Gegenstönde zur Ortung dieser
Gegenstönde
our-
nutzen tönnte, Um ober ein soldres Geröt
zu ent-
wicteln, woren
9roße
Geldmittel
notwendig. Do
kurz
noch
dem ersten
Weltkrieg von militörlscher Seite
hiedür lein Interesre bettdnd,
wurden In dier€r
Ridrtung ouch
keine Entwicklungsorbeiten
oufge-
nommen.
pd,if
üiste
o
Von U. SCHARNOW
Die
Arbeitsweise
eines
Funkmeßgerätes
soll
mit
der
Abb. I
veranschaulictt
werden. Von
der Antenne
(A)
wird ein
sehr
kurzer Impuls el€htromagnetisc'her
Wellen abge€trahlt. Diese breiten sich aus und trellen
die Ziele
B,
S
und K,
Jedes
dieser Ziele reflektiert
einen
Teil der
elektro-
magnetischen
Wellen,
so
daß
hintereinander
€ntspre-
chend
den
unterschiedlichen Entfern,ungen
der
Ziele
die
Echos
belm
Radargerät wieder eintreffen.
Je
schneller
das
Echo
zurück
ist, desto näher ist das
Ziel.
Es ist nun
nur
noch notwendig, die
Zeiten, die
der
Im-
puls
von der Antenne
?j.lrm 'iel
und
zurilck
braucht,
ztt
mess,en, m
mit der bekannten
Ausbreitungsgeschwin-
digkeit der elektromagnetischen Wellen
die
Entfernung
zum Ziel
zu errechnen,
Aber
gerade
bei
dieser Ausbreitungsgeschwindigkeit
der
Funkwellen liegt dae
Problem, das
es bei
der
Entwidrlung
des Funkmeßgerätes
zu
überwinden
galt'
Beka.nntlidr breiten slch die elehtromagnetischen
Wellen
mit
einer Geschwindigheit
von
300000
knrTs
äus, d, h., in einer millionstel
Sekunde
(Mikrosekunde)
wird eine Streclce
von
300
m zurtickgelegt.
1000
Meesungcn ln der Sekunile
Soll
also
ein Ziel in einer Entfernurlg
von
150
m
ge-
ortet
werden,
so muß man
in
der
Lage sein,
einen Zcit-
räum von einer millionstel
Sekunde
genau
zu
messen.
Wenn
man dafln noch bedenkt,.
daß das
RadarEerät
in der Sekunde etwa
100 Messungen
durchführt, be-
komrnt man eine
Vorstellung
von den
kurzen
Zeit-
räumen und
den Geschwindigkeiten,
mit denen
hier
gearbeitet
wird,
Dieee kurz€n Zeiten lassen sich selbstverständlich nicht
mehr
mit mechanisch
bewegten
Teilen
messen. Hierzu
ist nur
dle
Braunsche Röhre in
der
Lage, die heute
in
der
Technik
eine
Eroße
Rolle spielt
und
als Fernseh'
röhre weithin bekannt
ist,
ebb.
2 zeigt.
den
Arbeits-
tblauf
im Braunsc'henRohr.
Zum Zeitpunkt
l'wird
der
loß
as ändgrte
sich
schlagartig, als
in den
dreißiger
Jahren
zum
zweiten Weltkrieg
geri.lstet
wurde'
Jetzt
bekam
diese
Eigenschaft
dor
€lehtromagneti-
schen Wellen
militädschen
Wertl urid da
es um die
militärlsche
Forschung
ging,
standen in den
kapita-
listischen Staaten jedelrzeit genllgend Mittel zur Vor-
fügunC.
So begann
man 1935
n verschledenen
Ländern
rnit €iner
intensiven
Entwicldung von
Geräten,
mit
denen
man
vor
allem metalliscfie
Ziele, also
Flugzeuge
und Schiffe.
orten konnte,
*
Als der
Krleg beendet
war,
stand
der
llandelsschiffahrt
in Form des
FanoramagErät€s
ein Navigationsinstru-
mertt zur
Verfügung, das
göelgnet
wä,r, der
Schiffahrt
große
Die.nste
zu leisten-
Wie arbeitet
eln Radargerät?
Die Arbeitsweise
ist schon
besser zu
verstehen,
wenn
wir die in alle Sprachen eingegangene Abkürzung
,,nädar,,
(Radio
Detection
and nanging)
tlbersetzen,
f,s lst
ein Gerät,
das mit
Hilfe von
Funkwellen die
Richtung und
die Entfernung
eines Zieles
bestimmen
kann. In Deutschland
wurde
datür die Bezeichnung
,,Funkmeßger'.6t"
gebraucht.
6
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 9/84
lmpuls
ausgesandt, und der
Elektronenstrahl
geht
von
der
Kathode direkt
zu dem
als
Anode wirkenden
Schirm. , Im
gleichen
Moment beginnt
durdr
die
Spulen
(Sp).
ein Strom zu fließen, der ein Magnetfeld
aufbaut, das
derr
Elektronenstrahl
anrs
seiner Ruhe-
lage ablenkt. Diese Ablenkung
wird mit
zunehmender
Stromstlirke
immer
größer.
Nach
20
r,s
ist
die Stellung
2
emeidrt, der Elektronen-
strahl
passiert
den Punkt A und hat
-/r
des Weges biszum Rande des Bildschirrns zurückg:elegt. In dieser
Stellung würde das Echo
des
Sdriffes aus
Äbb.
I an-
kommen. Durch
dieses
Echo
wird die
Intensität des
Elektronenstrahls verstärkt
udd somit auf dem
Bild-
schirm
ein heller
Fleck
he.rvorgerrufen.
Nach 30
ps ist der
Rand des Bildschirms erreicht. Hier
wird die Küste ebenfalls
durch das ankommende
Echo
mit einem hellen Fleck dargestellt.
Anschließend
geht
dann
der
Elektronenstrahl
wieder in die Ausgangs-
stellung zurück, und die. nächste Messung kann be-
ginneo.
Sollen Ziele
in
größerer
Entfernung
gemessen
werden, so muß die
Auslenkung
des
Elektronenstrahls
H u n f
e
Deich
Werer
langsamer erfolge'n.
(Die
Ausrlenkung
des
Ele.ktron'en-
strahls
auf Abb. 2 erfolgt
in
Wirklidkeit
rechtwinklig
zum Magnett'eld.
Der einfacheren Darstellung wegen
wurden
beide in einer
Ebene
gezeidrnet.)
Das hier 'b€schriebeneGerät liefert aber nur eine ein-
facfie Entfernungsmessung. rst
wenn
wir es
mit
einer
Richtantonne koppeln,
kön.nen
wir aus der
Stellung
dieser
Antenne
auch die Richtung
zum
ZieI feststeUen.
Um
aber eine
Panoramadarstellung,
also
ein
Bild
der
Umgebung des
Schifres, zu
erhalten,
ist
noch ein
wei-
terer Schritt
notwendig. Man
erreicht diese Panorama-
darstellung, indem
man die Anteme rotieren läßt
.(
-
2 Umdr,/s)
und
somit
in
alle Rldrtungen Ent-
fernungsmessungern
vornimmt.
Synchron
mit der Umdrehung der
Antenne drehen
sir:h
auch
dieAblenkspulen
(Sp)
um
das
Braunsche
Rohr
herum
und
lenken
den Elektronenstrahl
immer in
die
Richtung aus,
in die die Ridrtantenng
den
Impuls
sgndet.
4bb.3 zeigt,
daß wir so auf demBildsctrirm
ein
Bild der Umgebung des Sdriffes erhalten, das mit der
Natur sehr
gut
übereinstimmt. Die
Küstenlinie
setzt
sidr
dabei aus
lauter einzelnen hellen Flechen
zusam-
men, die
aneinandergereiht
den
genauen
Verlauf
des
Ufers
erkennen
lassen.
Schifre
und Bojen
erscheinen
als helle
Punkte. Ontspreehend.
hrön Reflexionseigen-
schaften st die Anzeige
der einzelnen Ziele mehr oder
weniger
deutlich.
Abb. 3 zeigt
dss
Radarbild ein€s
auf der Weser
fah-
renden Schiffes und
daneben den Ausschnitt. aus der
Seekarte. Wir sehen, daß selbst aruf so engen Ge-
wässern noch
eine
sichere Navigation
möglidr ist.
Hohe
Küsten
können auf Entf,ernungen
bisr zu 50 srn
aus-
gemadlt
werden..Da sidr
die
Radarweu€n
-
die Ge,räte
arbeiten
vorwiegend
im
3-cm-Bereich
-:-
fast
gerrad-
linig ausbreiten, können
dagege,n niedrige Ziele
erst
auf
geringere
Entfernungen
ausgemacht
werden. Da-
her sind
die
Radargeräte
nur selten mit sehq
großen
Entfernungsbereichen
ausgertistet.
Sie
gehen
über
30 sm kaum
hinaus. Man legt
Wert
daräuf, daß
Ziele
in einer Entfernrung
vcn
weniger
als
100
m
noch er-
kannt
werde'n.
Radarberatung
für Lotsen
Da mit
den Bordgeräten auf eng€n
Gewässern
und
bei starkern Sdriffsverrketrr noch keine volle Sicherbeit
zu erreichen ist. errichtet,
man
an
stark belahrenen
Wasserstraßen Landradarstationen,
die den Sdtiffs-
verkehr überwachern
und
durdr UKW-Funk die Lotsen.
der fahrenden
Schiffe beraüen.
Auf d,en Landmdau-
fu
stätioneRsind
größere
Geräte
und.mit'dem
Fahrtgebietfl
| 207s-2-tutts
------4
Sp'luslcnkfuc
ll.Mognetfetd
E.Elcthonengnht
A.Awor4gctuno
d.t-gÜhb
S.lcudtflld ron
btu
d6
ilritu ttu
ardrilled
yan
FAxi r ndn
n b o h n d d m r n
\
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 10/84
Pedtß
omus
tca
w
t7u
'
PodorsDinne
vertraute
Radarbeobadrter
vorhanden.
die wesentlich
zur
Sicherheit der
S$iffahrt b€dtragen könn€n. Die
Beratung:en
durch
die Landradarstationen sind heu,te
so
gut,
daß
auctr
Schifte ohne Radar
sidrer
durctr
den
stärksten Nebel
geführt
wsden können.
Dieer
bder.jene,r wird sictr nun fragen, wie
es
kotz
der so
sidrer
arbeit€nden
Radargeräte immen
wieder
zu
Sctriffskollision€n im Nebel kommen kann.
zu
Zus6rn-
menstößen
zwisdren
Sctriffen, die
mlt
Radargeräten
ausg€{tistet
sind" Denken wir
nnrr
an die Kolüsion
der
,,Andre
Dorian mit der
,,Stockholm".
Es
gbt
sdgar
Meinungen, daß das Radargerät die Ureactre dieer Zu-
sammenstäße
sei.
Das ist
falsdr,
Selb'st wenn mit Radar
ausg€rüstet€
Schiffe zwammengtoßsx, liegt kein Grund
vor, aul die Geräte zu
schimpfen;
denn ein
großer
Prozentsatz aller Zusammenstöße findet bei klarem
Wetter
ohne
jede
SidrtbEhinierung statt, Aberr wenn
man einmal die einzelnen Unfälle trotz nadars unter-
sudrt, so stellt
man
bald
fest, dsß
nidtt
dis Radarg€räte
vssagt haben, sondern die Mensclren, die sie bedien-
ten,
Sei es, daß si€
mit
de.n
Ger'äten
rricht umgehen
konnt€n,
daß
sie
ihr6
Au$lr€rüung rd&t beh€nßcht€'n
oder
daß sie
das
Gerät zwäf, angechaltet, aber njcht
Btändig beobacht€t und
verfolgt
haben
Welche Schwierigkeiten
bsi def, Auewertung
einee
Radarbildes
auftreten,
$ei
an einern
Beispiel erklärt
(Ab.b. 4). Das Radarsctriff R stchtet aul seinem Bild-
schirm
€in Ziel in
40
GFad Abstand 6 sm, Nach
15
min
steht
das
gleiche
Ziel in 30
Grad
Abstard
4
sm.
Dae
Ziel
A bewegt
sidl
also von
Ar
nactr
Ar
tiber
den
Radarochlrm,
Diese
Rictrtung enlspriclrt
aber keinee.
wegF
dern Kurs
den Schift€s
A.
Die Bewegung
des
Zieles
auf dern Radarsdrirm
setzt
slctr aus der Benre-
gung
d€s
frernden und
d€r
Berlegrung
des
eigeneir
Sctriffes
zusammen. Was
der Nautiker
auf
denr Radar-
schirm sieht, ist. also der retative Kurs.
Auf detr
Äbb. 5 sind
dagegen
die natärlidren
[,agever..
hältnlsse
dargestellt,
die sieh
ergeben,
werin das
eigene
Schiff
nictrt als sti[stehend
betractrtet
wird. Das
Sdriff
A
steuert
ein€n
ganz
anderen
Kurs.
als die Be-
wegung
des
ZieJ.es
auf dem
Radarsctrtrm
verrnut€{r
läßt
Verrnindert
nun
A
aw
irgendeinern
Grund
dle
Fahrt von.8
au.f
4
kn, dann
bewegt sidl das
Zi۟ eut
dem
Radarechirm von
Ar nadr
A3. Das bedeutet,
daß
ftir
den
ungeübüen
Beobacht€rr
der Eindrud<
entsteht,
das
and€re
Schifr habe
den
Kurs audr
geändert,
Verbesserte
Gertite norctr
slerherer
Au€
derartigen Situaüonen
wurdea in
der
Aofangszeilt
des Radaxs sehr oft falsd€ Sctrlußfolgerungen ge-zogen, die
dann
schwere Folgen
hatten, Das
gleicle
tritt
anrch ei4
werrn das Radarshiff
seine Fahrt
ändert.
Auctr dann
verändern
sich die
relativen
Kurse aller
Schiffe,
was
bei den weite.relr
Maßnahmen
genau
zu
beadten
i,st. Um
diese
Nadrteile
zu
beseitigen,
hat
man das
Radargerät
inzwischen
vervouständigt und
Geräte
konsbruiut, die
audr
eine absoltrte
Darstiellung
gestatten,
Damit
erreidtt rl.an.
daß die Landkonturen
troüz
d6r
eigenen Fahrt
stehenbleiben
und andere
Sdriffe mit
ihretr
eigen€n
I'ahrt
über den Radarectrirm
tshr€n.
Die
Auswetrtung
des Bildes
wird hierdurcfr
wes€ntlich
er-
leidrtert,
Aber
auch hier
gibt
es
noch Perspektiven;
die
näcfisten Jahre
werden
uns noctr
manche
Neuerung
bringen.
Bei der
Radapavigation
in
der Nähe der
Küste
macht
die sidrere Identifizierung
des Landzieles
Schwierig-
keiten.
Die
einzelnen
Objekte reflektierea
rectrt
unter-
s&iedlidr.
An stark
gegliederten
Ktisten
bereitet
das
weiter kein6 Schwierigkeiten,
Ein hervorspringendes
Kap kann
z. B,
sehr
gut gepeilt
werden,
unä da man
audl den
Abstaad des
Sdrifies von
der Küste
messen
kann,
ist
ein sidrerer Schiffsort
zu
bestimmen.
Weüig
gegüeierte
Küsten
bereiten
dägegen Schwierlg-
keiterl Es
wurderir daher
Karterivergleidlsgeräte
wie
das
sowjetlsctre
Gerät
,,Palma',
konstruiert.
Ivlit
diesen
G€rät€dr
ist
es
möglich,
das
Ra"darbild
mit der Seekarte
?u
vergleich€n
und
d,amit
die einzelnen
Ktistöpunkte
zu
identifizieren. Dies€r Vergleich
wird
möglidr.
indem
man vor einem senkrecht angeordneten Radarschirm
eine
teilwei$e spiegelnde
Glassdreibe
in einem
Winkel
von {5
Grad anh,ringt.
Auf derr
spiegelnden Glasfläche
lst
dann das Radarblld
zu
when,
Da man
aber durch
diesen Spießel hindurdrsehen
kann,
erkennt
man darunter
die Landkonturen
auf
der
See-
karte, I{at
man den Maßstab
des
Bides
auf
denr Radar-
schtfm
dem auf der Karte
angepaßt,
so
muß
es möglictl
s€in,
die beiden Bilder
ln Deckung
nr
bringen. Hierzu
genügen
sclron
ganz
fladre Buchten, Der, Mittelpunkt
'
dec
Radarbildes ist
dann
derr
Standort
de Sdriffes.
So wird
das nadargerät immer
weit$
entwickeft.
Es
gehört
heute
schon zu dm Navigationsg€rät€ri,
die auf
iedem
grö߀,r.n
Schiff vorhanden sind.
Audr
die
gfo8en Sdiffe unserer Seere€derei sind mit Radar aus-
g€riistet.
Es sind
Geräie
aus der Sowjetunion
und
An-
lagen
unserer
eig€n€n
Produl,rtion,
Es wird
nicht mehr
lange
dauern, dann werden Radargeräte
so vollkommen
arbeiten, daß
audr bei starkern Nebel.die
Sdritfe
genau
sb sidrer fahren
können
wie bei stralilendern
Sonnen-
schein.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 11/84
ll
eder kennt
wohl
da6
.Kinderspiel,
Wassertropfen
llauf
eine heiße
Herdplatte
.zu
gieBer{
Was man
,,Jldabei
beobachten
kann,
ist recht bedeutsam,
Die
v
Wassertiopfen
sch,ießen
nämlich, ehe
sie ver-
dampft
sind,
mit
beachtlicher
Geschwindigkeit
hin
und her.
Das hat
uns als
Kinder
Spaß
gemacht
und
später
die Erkenntnis
dingebracht,
daß
sich
zwi,schen
Wassertropfen
und heißef
Herdplatte
eine.
hauchdünne
Dampfschicht
bildet.
Der
Reibungswiderstand
des
Tropfens ist also in 'diesem Falle aufgehoben, und
sein
sdrnelles
Dahineilen
ist wirklictr
keine Hexerei"
Man
weiß
zwar nich.t, ob
,ein
Wassertropfen
pate
stand,
aber
das Prinzip
der Aufhebung
des
Reibungs-
widerstands
durdr
Dampf
oder, was
in
diesem Fall
das
gleiche
ist,
durcli
Luft
wird auch
beim
,,Levacar,,
angewendet.
,,Levacar,,
-
der
neue Begriff
ist
aus
,den
Wörtern
,,Levitation,,
und
,,Car,,
zusammengesetzt
(Levitation
:
freies
Schweben
des
menschlichen
Körpers).
Der
,,Levacar.,
hat wenig
gemäin.
mit den
Luftkissenfahrzeugen,
.sondern
fährt
auf einer
kaum
millirfleterdicken
Luftschicht
über
'schienen.
Es
ist
also
ein Schienenfahrzeug.
Der Vorteil
dieses
Gefährts,
das
gegenwärtig
in der
Entwicklungsabteilung
der
amerikanischen
ford
Motor
Company,,ausgebrtitet,,
wird, besteht-darin, daß die Räder fortfall€n, die Iür
Geschwindigkeiten
iiber 300 km/h
nicht mehr brauch-
bar,sind.
Durch
die fast vollständige
Ausschaltung
des
Bod'en-Reibungswiderstandes
ist die
Produktion
von
,,Levacar-Triebwagen,.
in den
Bereich
der Möglichkeit
gerückt.
Derartige
Fahrzeuge
(unsei
Titelbild)
könn-
ten
zu
wirtschaftlichen
Verkehrsmitteln
werden, die
bei
Geschwindigkeiten
über 600
kmth
die Vorteile
detr
Eisenbahn
mit
denen des Flugzeuger
verpinden,
Die
konstruktive
Lösung
des
,,Levacars..
ist bereits
gefunden,
Er
ruht auf
perforierten
Stahlsohlen.
so-
genannten
Levapads,
aus denen
unter
hohem Druck
Luft
austritt.
Diese
Luft
bildet
als ideales
cleitmittel
einen etwa
I mm dicken
Luftfilm
zwischen
Sohle und
Schiene.
Der
Vortrieb
könnte
durctr Turbo-Luftstrahl-triebwerke, wie sie von Flugzeugen bekannt
,sind,
erfolgen.
Das
Bremsen
und Anhälten
würde mittels
aerodynamischen
und Reibungs-Bremsen
vorgenom_
men
werden.
Interessant
ist
der Energiebedarf
des
neuartigen
Fahr-
zeugs.
Um
die Masse
von 1 t
etwa 1
mm
anzuheben.
werden
56 PS
benötigt.
Wünd.e
man einen
auf unserem
Titelbild
,dargestellten
Wagen
für
40
personen
trauen,
so
hätte
dieser
eine
Masse
von
12,S
. Mit anderen
Worten
heißt das
aber,
daß
für
.das
Heben
dieses.Fahr-
zeugs
?00 PS
erzeugt
werden
mtissen.
Rechnet man
weiter,
daß zur
Fortbewegung
des
,,Levacar-Tr.ieb-
wagens"
mit
einer
Geschwindigkeit
von
640 kmlh
etwa
2596
PS
gebraucht
werden,
dann
ergibt
sich
daraus,
daß das neue Schienenfahrzeug einen Leistungsbedarf
von
3296
PS
aufweist. Das
aber
ist
eine
Leistung, die
mit
den
heute
gebräuchlichen
Flugtriebwerken
ohne
weiteres
erreicht
werden
kann,
daja
wahlweise
2
bis 3
Triebwerke
in der
Konstruktion
berückslchtigt
werden
können.
Noch
wird
kein
,,Levacar.,
im Ver-
kehr
verwendet.
Ein
Einsatz
kommt
wohl
auch
nur
im
zwischen-
städtischen
Verkehr
und
wahr-
scheinlich
kaum.
in unserem
dicht-
besiedelten
Europa
in
Frage.
Ein
einsitzigs
Versuchsfahrzeug,
das
noch
Drucklult
und
Antriebskraft
von außen zugeführt erhält, kreist
aber
bereits
auf
dem
ringförmigen
Teststand
der
Ford*Versuchs-
abt'eilung.
Sollte
da
die Zukunft
des
,,Levacar"
noch
sehr
weit
entfernt
AUF
UFTFIIM
UBERCHIE}IE}I
sein?
G- S
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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eipzig ist
nlcht nur die Stadt
der Mö$en,
der
Rauchwaren
oaär aes Buches,
Leipzig ist auch ein
Zintrum
des Maschinenbaus,
Von
den Giganten
'der
Fördertechnik über elne
Vielzahl hochwirtschaft-
lidrer Werkzeugmasdrinen,
polygrafisdter'
und
Prtif-
maschinen bis zu
den. Präzislonsteilen
für
elektro-
ni,sche Regelgeräte
reicht die Skala
der Maschinen-
bauerzeugnisse,
die von
Leipzig aus ihren
Weg in alle
Teile der Welt antr€ten.
Viele dle,ser
Betriebe
haben slch und ihren
Qualitäts-
erzeugnis8en
erst
nach der Übernahme
der Produk-
Uonsmittel durch die Arbeiterklasse
Weltgeltung
verschafft.
In der
Lelpziger
Flrma
Unruh
&
Liebig wurden
vor
dem Kribge Laufkrane
und
Aufzüge
gebaut
-
im
volkseigenen
Kirow-Werk
abef,
erlebten
moderrie
Baukrane und Waggonkipper
ihre Geburtsstunde,
elektro-hydrauüsche
Motorgreiler und
Mobildreh-
krane. Es iet das
einzige Werk in
Europa,
das Ei6en-
bshndrehkrane mit
einei
Tragfähigkeit bis
100
t
herausbrachte.
Und auch die
bekanntesten
Erzeugnisse
des
VEB Verlade. und
Transportanlegen
(VTA)
-
tfie
mächtigen
Verladebrticken,
Kabel-,
Pratzen- oder
Schwimmkrane und das Kohleflözreinigungsgerät -
sind
Neuentwicklungen
des volkseigenen
Betriebes.
Die
gesamte
Belegschaft
ist
daran beteiligt,
daß in
diesem Werk
heute
Produkte entstehen.
die
absolutes
Weltniveau besitzen.
In der
ehemaligen
Firma
Blei-
chert
konnte es
eine
Solche Initiative
lreilich
nicht
geben.
tr.loß
doch
der
finanzielle
Nutzen,
den
jede
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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Fotorr
CHRISTASENJAC|(
\
t
Erfindung
und
produktionstechnische
Neuerung
mit
sich
braehte,
auf Heller\und Pfennig
in.die Taschen
der
Bleichert.
Wörtlich
[eißt
es in einer
Geschäfts-
ordnung
der Firma
Bleichert:
,,Die
Neuerungen
und Erfi\dungen,
welche
von unse-
ren
Angestellten
in
unserenlSpezialitäten
während
der
Dauer
des Dienstverhältnissgs
oder
gelegentlich
ihrer
Diensttäti,gkeit gemadrt
wer.dhn,
gehen
ohne weiteres
in
unser
ausschließliches
Eigeltums-
und
Verfügungs-
recht
über,
und sind
wir bereghtigt,
hierauf
Patenl,e
und
Gebrauchsmuster
anzuniglden,
während
der
Db
,Eölcr,
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mlt
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Hängarn,
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Spitran.flcugnk
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und Audsnd
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Elcltro-Zugmorölnc
und rridrnit
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Abmcrsungrn
und
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und Unt.rholtungrkortan
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11
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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&rrohl dcr
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Vcrglelö:
Beamte weder
während
selner
Dienstzeit
noch nach
seinem eventuellen Austritt aus der Firma darauf ein
Patent
oder Gebrauchsm'u,ster
anmelden darf. Hat
der
Beamte ۟tgegen
dieser
Vorrchrift
irgendein
Patgnt
oder Schutzrecht
angemeldet
und erhalten, so
geht
dieses
ohne weiteres
in unser
alleinig€tr, unbeschränk-
tes.Eigentums-
und
Verfügungsrecht tlber,{
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morlrmla.
E.dlanungi.llcl$l..
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Mardrlncnlörprr d.r Dif$.| .lrthölt
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SlcngGmpannfuttcr
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und Vorrdubschsltung
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rldm.n.
Am
4.
August
1060
kamen tiber 1000
Arbeiter und
An-
gehörlge
der
technischen Intelligenz
zu
einem Forum
der
Leipziger Maßchinenbauer
uusammen.
Dle
9. Tagung
des ZK der
SED hatte kurz vorher
statt-
g€funden
und
erneut deutlich
gemacht,
welche
großen
Aufgaben di.e Maschinenbauer
bei
der Lösung der
ökonomigchen
Hauptatrfgabe zu
voll,bringen haben.
Uni
deh
Sprung
z.um
Welthöchstotand
auf allen
Gebieten
ging
es den Leipzigern
auf ihrem
Forum. Ja, sie
braehten
bereits
viele Erzeugnisse
auf den
Markt, die
das Prädikat
,,Weltniveau"
verdienten.
Aber Welt-
böchststand,
das ist niemals
eine absolute, sondern
eine
filr die
wissenschaftlich-technische
Entwicklung
zeitlich'bedingte
Größe,
die
morgen schon entthront
sein ka,nn. Deshalb mä,ssen alle Erzeugnisse ständig
auf
ihrm technischen
Ständ im Vergleich
zu ähnlichen
Maschinen
des
Weltmarktes
überprtift und
mlt
lmmer
höherem Nlveau
produzlett
w€rden. Und diese
A,uf-
gabe
bezieht
sich nicht
nur
auf
die Erzeugnisse
selbst,
sondern
äuclr auf
die
Art der
Fertigung
und dle
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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dn.|n Durö|n.tt r
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Untorbrfuigung
rda rtobllcr Wrrlnugo nrüglldr.
Dlr flüodrudrnoröln.
Ultro.Fl.t
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Srldmpoplrl
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yon
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aul
ihre
Herstellung
verwendeten
Arbeite-
zeit, das venbrauehte
Materlal und lhren Preis,
Auf ihrem
For'um
taßten
dle
Letpzlger Maschinen-
bauer den
Entschluß, in ihr€n Betrieben
-
am
Arbeits-
platz
und
pm
Reißbrett
-
alle
gerlenerzeugnisee
und
Neuentwicklu[gen
rul
dieee Ges.ichtspunkte
hin zu
liberprüfen.
Wir
wollen
heute
elnen
Querschnitt
durdr
das
Letpaiger
Maschlnedrbauprogramm
geben
und,
eiulge
untetr
Hunderterr
von Erz6ugnissen
vorstellen,
bei
dmen die
Vergleiclrcanalysen
und sofort
ein-
geleiteten
Maßnahmen zum
Teil $chon
sichtbar sind.
Dabei
ist suffallend,
daß
der
Schwerpunkt
der Be-
triebe jetzt stärker aul dem Gebtet aler konstruktiven
$reitirentwicklung
bewährter lVlaschlnen
der
letzten
Jahre liegt, wobei
die Durchsetzung
de$
Bauetnheitön-
Systems richtungweisend
ist. Gleichzeittg
paßt
sich
das
$ortiment
der Maschinenbaubetrlebe lmmer
mehr
der iuternationalen
Arbeit8tellung an. So
produzleren
im
Rahmen
def
Vereinbarungen
desRates
lür
Gegen-
s€itige
Wirtschaftshilfe auclr unsere
Maschinenbauer
filr mehrere sozialistische l,änder vor allem golche
Maschi,nen,
fitr die
gün5tige
ökonomi,sche
Vorau,s-
setzungen
und
hohe
Produktionsziffern
garantibrt
sind. Ein
Beispiel dafiir
ist
der
15-t-Schwtmmdreh-
krar den
der
VEB VTA
in
-Serie,für
das
geeamte
sozialistische
Lagep
baut,
13
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 16/84
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Polyestcrhott
Malle 30
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Mq5, F32
+ 7r,
st
52
6
lasfaserverstärkte
Plaste zählen
gegenwärtigzuden
f 1
interessantesten
Werkstoffen der Technik, Geringe
\J
Dichte
und außerordentlich hohe medlanische
Festigkeit
sind ihre
wesentlichsten Eigensdraften
(Abb.
l und
2), wodurch sie, mengenmäßig insbesondere
die
glasfaserverstärkten
Polyesterharze,
für die
Leicht-
bauweise außerordentliche Vorteile bringen. Außer
werksto.fflichen Vorzügen müssen aber auch die Korro-
sionsbeständigkeit
gegenüber
vielen Medien, die
schlechte
Wärmeleitung, die
gute
Sdrallisolation und
das
ausgezeichnete Isolationbvermögen
gegenüber
elek-
trischem
Strom
genannt
werden.
Die nahezu unbesdrränkte Möglichkeit der Form-
gebung
und die beliebige
Verstärkungsmögiichkeit
gestatten
dem Konstrukteur ein
vielseitiges Gestalten
seiner Ideen.
Da der
Werkstoff
sowohl
hodl transpa-
rent
als auch beliebig eingefärbt
hergestellt
werden
känn,
kommt er
auch den
unterschiedlichen
Forderun-
gen
des Ardritekten entgegen.
Dabei
hilft
die Ferti-
gung
von verstärkten
Plastkonstruktionen
im Vergleich
zu Metallkonstruktionen, wie
z. B. im
Bootsbau, Zeit
und
Arbeitskräfte einsparen.
Durch die Beständigkeit
cles
Werkstofrs: fallen außerdem besondere
Aufwendun-
gen
und
sonstige Unterhaltungskosten
in der Regel
nidrt an.
Wenn zur
Ze\t
die
Werkstoffkosten
auch nodr beacht-
lich hoch sind, so daß die Inansprudrnahme möglichst
vieler
Eigenschaften
eine wirtschaftliche Notwendig-
keit
ist,
hat
es
nicht
an Pioniergeist
gefehlt,
diesen
Werkstofr sinnvoll
auf vielen Gebieten der
Technik
einzusetzen.
So finden wir
heute
in
Westdeutschland
und im
westlichen Aüsland bereits eine
Reihe
von
t4
s
4
5 6
7 I 9 1 0
Dtchle
kg
dn
3)
Abb. I u. 2 VcrglGiö GinigGr W.rkrtolflcnngrö8an
von Plcrt
snd
nctollisöcn
KonstrulllonswGrlslolfun.
(Dic
FcstigkGlt
d.r Plostwlrkitoffc
wurdc
im
Nurttlitvortudr bci
Normol.
tompcrotu armittclt.l
Beispielen, wo er für
hochbeanspruchte Konstruktionen
eingesetzt
wird.
Entsprechend
der Bedeutung dieses
Werkstoffes
schenkt man seiner Herstellung
auch in der DDR
di e
ihm
gebührende
Beachtung.
Im
VEB
Chemische
Werke
Buna wurde z. B. die
Versuchsproduktion
von un-
gesättigten
Polyesterharzen aufgenommen, im VEB
Metaliweberei Neustadt/Orla und
von der
Firma
Geyer & Co,
Dresden, werden textile Verstärkungs-
materialien hergestellt.
Der
halbstaatliche Betrieb
Wagner
& Co
in SebnitzT'Sa. nahm bereits vor
Jahren
auf
Grund umfangreicher
Entwicklungsarbeiten in
Ver-
bindung mit
dem
Institut für
Kunststoffe
Berlin der
Deutschen Akademie der Wissenschaften
die
Produk-
tion
von Profilen
aus
glasfaserverstärktem
Polyester-
harz
auf. Die Aufgaben, die
im
Rahmen unserer
Volks-
wirtschaftspläne zu realisieren
sind,
erfordern bis zum
Jahr
1965
eine
Produktion
von
jährlich
5000
t
Polyester-
harzen,
3970
t
Glässeide und 62 000 m2
Glasmatten.
Fest und leiohter als Stahl
1-räger
der Festigkeit des Werkstoffes sind
die
textilen
Glasfasern,
deren
Durchmesser
in
der
Regel ? bis ll
pm
beträgt.
Die
Zugfestigkeit
liegt
weit
über der
hochfester
Stähle, eine Ausnutzung im
Verstärkungs-
material
ist
jedoch
in dieser Höhe nicht möglich. Je
t 0 2 0 3 0 4 0 f r 6 0 n 8 0
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 17/84
ry
Abb.
t u.
a
Fth
hochbGonsprudrt.
Xonslrultlon n our
glortoscr-
v.rstäütcm Polyartcrhorr wcr-
dcn
Glo*cldcngcwcbc, dlc In
varrdri.d.n.r
Blndung
g.fartlgt
wGrdan, varwandrt.
nach
Art des Verstärkungsmateria ls könneri
.aber
Werkstoffestigkeit en efzielt werden,
die
in der
Größenordnung hochfester Baustähle liegen'. Das
gilt
allerdings
nur
unter
bestimmten Voraussetzungen, a
Plaste,
wenn sie einer ständig€niBeanspruchungaus-
gesetzt
werden,
bereits bei Normaltemperaturen
FestigkeitsabfälIenunterworfen sind.
Diese
unter dem
Begriff ,,Kriechen" für Plaste typische Erscleinung tritt
vergleichsweise
bei
Metallen erst bei höheren
Tempe-
raturen
auf. Dennoch besitzen
die
glasfaserverstärkten
Plaste, bezieht man
ihre Festigkeit
auf die Dichte,
gegenüber
Konstruktionen aus Metallen erhebliche
Vorteile hinsichtlich
der eingesetzten
Mass€.
Matten,
Gewebe oder ßovlngs?
Däs
Verstärkungsmaterial liegt im wesentlichen
in
zwei
verschiedenen Formen vor. In Matten sind un-
zählige
kurze Elementarfasern, mechanisch oder mit
Kunstharz
gebunden,
regellos
verteilt. Matten sind
verhäItnismäßig
dichte Fasen'Iiese,deren
Dichte
zwi-
schen 400 bis 2000g/m1 betragen kann. Die Festigkeit
ist
in
Mattenebene annähernd
in
allen
Ridrtungen
gleidl groß.
Diese Form
flndet
vorwiegend für die
Verstärkung
niedrig beanspruchterTeil€
Verwendung,
Im
Gegensatz
hierzu werden Glasseidengewebe ür
hohe und höchste
Beansprucüungen
eingesetzt. Sie
bgstehen in
der Regel
aus
unendllch
langen
Elernent-
fasern,
die zu
Garnen und Zwirnen zusammengetaßt
und
wie z.
B.
unsere Stoffe
zu Geweben
gebunden
werden
(Abb,
3 und.4), Außer Spezialbindungenkennt
man
bei den
Glasseidengeweben udr die Leinwand-,
Köper- und
Atlasbindung.
Die Richtungsabhängigkeit
der Festigkeit
iewebeverstärkter
Plaste ist in erster
Linie
von der textiltechnischen
Konstruktion der Ce-
webe abhängig.
Es
gibt
Gewebe, die sich z. B. be-
sonders in Kettridrtung durch besonders hohe Festig-
keit
auszeidrnen,
in Schußridrtung
dagegen
elne
wesentlich
niedrigere
Zugfestigkeit aulweisen
(Abb,
5) .
Diese
Gewebe werden besonders
Bauteilen mit vor-
zugsweise
einadlsigen
Beanspruchungen
gerecht.
Durch
die
unterschiedlictren
Gewebeformen
ist
somit
eine
gute
Anpassung
an die
jeweiligen
Eeanspruchungen
mögliü
und
eine
maximale
Ausnutzung des
Verstär-
kungsmaterials
gewährleistet.
Ungebundenes Verstär-
kungsmaterial
Iiegt
in Form von Rovings
vor
(äbb.
6),
Dies
sind
parallel
zueinander
verlaulende
Elementar-
fäden,
die zu einem
Faden zusammengefaßt slnd.
Diese Verstärkungstechnik
st
besonders
ür die Her-
stellung
von
Rohren und Behältern
im
Wickelverfah-
ren von besondererBedeutung.
Die
Möglichkeit,
Verstärkungsmaterial
verschieden-
artig zu
kombinieren,
erlaubt
eine weitgehende
An-
passung
an die
auftretenden
Spannungsverhältnisse.
Die in versch iedener
orm vorliegenden
Verstärkungs-
s
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Abb,
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Du.drm.*.r, w.rd.n filr dlc
Vcr-
.törlung von Rohrcn
nd
8chältrrn b.hötlgt.
materialien werden mit Hilfe
von
Laminierharzen,
wie z.
B.
die ungesättigten Polyesterharze, drucklos
oder
unter
Anwendung eines Preßdrucles
bei
Raum-
oder erhöhter
Temperatur- in den festen
duroplasti-
schen
Zustand
übergeführt. Hierzu sind
Katalysatoren
t5
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{t".nennwöna,occtschtülen
fanduklbnspinzrl
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lothn
z8.
rlellpoltcn
otan,ahfodr
geintnlc
Sd,ow
z.A. ohileitungcn
oadrtßcna,an"
foü
N&önnlc
Sarolcn
2.8.
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dowdl
gdninnle
Wolen
g&tlossme,@
pelt
&ninnlc
M,oM
Pa1
|KP/P1
Konrtrultlonrprinrlp
d.r Elnw€ndlgtelt
Große Formöndcrungan
bei entsprechender
Drud. und
Bicgebconspruchung
-
dcsholb nur
geringc
f.stigkclb-
möltlge
Auiniltzung
des Wcrkstoffs
durch
vcr:citlgc
Instobilitöt
dei Konstruktion.
Abb. 7 Konrtruktionrformen,dic
filr
dcn
w.rk3töffg.r.drl.n
Entwu.f von Bauteilcn our
glotloscrvcr3törltcn
Pla3lcn vom
Konrtrultcur Grstrcbt w.rden nilrsen. Sic
rcldrnen slö
durö hohc Stcifigkeit eus.
Abb.
(linls'untcnf
Prlnrip der
Sondwidibouwclrc
yersdri.dcncn
stütrttotfart.r
urd G.gcnübaritcllung
und r*elwondigar
KonstrultlonswalsG.
und für die Kalthärtung zusätzlich Beschleuniger
erforderlich,
die den
Vernetzungsvorgang des Plast-
stoffes
einleiten und bis zur vöIligen
Aushärtung
unterstützen. Je nadr Beanspruchung und Anforderung
müssen solche Harze
?usgewählt
werden, die eine hohe
thermisdre oder chemisctreBeständigkeit oder auch aus-
gezeichnete
elektrische
Eigenschaften besitzen.
Die
Eignung für hohe medranisdre Beanspruchungen
hängt
z.
B. davon ab,
ob
es sidt um elastisdre, spröde
oder
sdrlagfeste
Harztypen
handelt.
Der Einsatz von Lami-
nierharzen für
Wellplatten und Lidrtkuppeln erfordert
Typen
mit
hoher Lidrtstabilität
dnd Klarheit, Aus
diesen kurzen
Ausführungen ist ersictrtlidt,
mit wel-
chen
werkstoffIichen Problemen der
Konstrukteur
vertraut
sein
muß, wenn er die Eigenschalten
seines
Konstruktionswerkstoffes bestimmt.
Konstruktionsprinzipien
Das
von Metallen
abweidrende Festigkeitsverhalten
Cer
glasfaserverstärkten
Plaste
erfordert vom
Kon-
strukteur
Konstruktionsprinzipien, die diesem
Werk-
stofl in
festigkeitsmäßiger und technologischer
Hinsidrt
gerecht
werden.
Daß
er
Konstruktionsvorbilder z. B. aus
dem Stahl-
oder
Leichtmetallbau
nicht
ohne
weiteres auf
glasfaser-
verstärkte
Plastkonstruktionen
übertragen
kann, sollte
eine
Selbstverständlichkeit
sein. Der niedrige
Elastizi-
tätsmodul
-
er beträgt
im Vergleich zu Stahl
nur
%o
bis |26 und gegenüber Leidrtmetallen nur r/z bis 1Äo
zwingt
zu
räumlichen
Konstruktionen,
da einwandige
Plastkonstruktionen
im allgemeinen nur
dann wirt-
schaftlictr
auszunützen
sind. wenn sie als
einfache oder
doppelt
gekrümmte
Tragwerke entworfen werden
(Abb,
7).
Die
hohe Steingkeit räumlictrer
Tragwerke
läßt
si& z,
B. an einem
Ei demonstrieren.
Schutzhelme,
wie
sie z.
B. das Plasticwerk
Staaken fertigt,
stellen
ebenfalls
eine
räumlictre,
äußerst stabile
Schale
dar.
Sind
jedoctr
hohe
Beanspruchungen vorhanden,
so
lassen
sich keine nennenswerten
Effekte hinsichtlich
der
Stabilitäi durch
Erhöhung der
Wanddicken
oder
örtlicher
Verstärkungen
erzielen.
Als
wirtschaf tliöstes
Konstruktionsprinzip
ist hierfür
die Sandwichbauweise
geeign€t, die durctr Anordnung dünner tragender Ded<-
schichten
auf einem
möglichst
schubsteifen
Stützstoff
gekennzeichnet
ist
(Abb.
8).
Durch diese
Maßnahme
lassen
sidr die
Steifigkeit
und die
Beanspruchungs-
mögliükeit
des
Bauteils wesentlidr
erhöhen.
Als
DecJ<sdridrten
ommen außer
glasfaserverstärkten
Plasten
audr Sperrholz,
Leichtmetalle, Stahlbleehe
oder
andere
Plattenbaustoffe,
wie Hartfaserplatten,
in Frage.
Je
nach Werkstoffkombination
werden
die dünnen
Dedrcdrichten
auf den Stützstoff aufgeklebt
oder
ge-
schweißt.
Zum Teil ffnden auch
Balsaholz
(ein
sehr
leidrtes
Holz) oder
Kork
Verwendung. Die
Werkstofr-
kombination erfolgt
nadl der Höhe der Beanspruchung
des Bauteiles und nadr verbindungstechnischen
Gesichtspunkten. Einfach und mehrfach gekrümmte
Sandwidrteile
weisen ein Optimum an Steifgkeit
auf,
ohne
die in vielen Fällen
ein
Leichtbau
unter Ver-
wendung
von
glasfaserverstärkten
Plasten nidrt
üi t
.ln-
Xonstrultlonrprlnrlp dcr Zwciwcndigkclt (Sondwiöbouwclscf
Hohe
Stcifigkclt der
Konstruktion
-
geringe
Formönderun-
gen'
bei
enBpredrend
gro8en
Druck- und
Biegebeonspru-
chungen
-
desholb hohä Werl'stoffousnützung bei
groDer
Trogföhigkeit
dcr
Konstruktion, bedautende Gewichtsvortcile
gegcnliber
einwond igcr
Konstruktlonsweise.
l6
denkbar wäre.
I(.-G. REINIIARDT
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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dl.
Starts
dcr
Intcrkontincntolan
Rokctcn
und
der
Roumröilfc
rlnd vid,
brwund.rlc LeistungGn
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Wlsccnrchatllcr
und Tcönilcr.
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Trügcr und lt.llt donit
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snsdrlic8end tnit .ln.n cl.ltri3dr.n
Rührwcrl vcrmisö|.
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Univcrsltötsklinik
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und
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In Nowotschertossk
im Gcbiet von Rostow
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tostkroltwogenhebe.
und Entlodcvorrichtung
konstruiert worden.
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ermöglicht
G5,
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dia kcine Kipp-
votrldrtung bcsitren, ebenso sdrncll wie
(ip.
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schwenkbore Rompe konn
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lKWs
bis
25
t
Nütrlost
verulndet warden.
Von obcn nodr
unt€n:
Trolr
ihres l00iährigen
Besl.hcns
wurde die
Grube
Crclodr
(Volhsrepublik
Polen)
weitgehend
modcrnisie.l
und mcchsnisiert
und
erfüllt so
lhro Produklionsplönc
vorfristig.
Die
modern
Gihgcriötals
und mit
induslriellcm Fernsehen
susgellottele
Dispolöeronlogc
ist
ein beredter
Bcweir
fllr die modcrnan
Einfichtungen
de r
Grubc,
Diesc Beilohrcrpuppe
wird von
dcr Autofirmq
Chryslar
verwendet.
lm Kopf
der Puppe sind die
ycrsdricdcnst.n
Gcrülc instollicft,
dic die Gc.
röusdrc
und Schwingungen in
den einrelnsn
GGJcüwindigkcitsbereichen
cglnehmen
und dut
Gin Tonbond
ilberlrogen, Da der Versudtsfqhrer
abcnfslls scin€
Fcststellungcn
ouf ein Tonbond.
goröt
übertrögt,
können
onschließend on dic
Fohd
durch
Vergleidr
beider Bondoufnohmen
wortvollc
Rlictsdrlüssc rur Verbesserung
des
Fohrrcugor garogen
werden,
Von
dcr fronrösischcn Alsthom-Gcscllschoft
slsmnl di.sG Elcktrolokomotivs vom Typ
CC,
Dlo Moschinc,
dlc cin Dicnstgcwidrt
von
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b.sitrt, i5t
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Höchslg.schwindiglcit
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Dipl,.lng.
Lothqr Börner
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occ.
Klous
Unger
oder
Splitt mit
Wasser) ist ein Baustoff mit verhältnis-
mäßi,g
hoher
Druchfestigkeit,
jedoch
,sehr
geringer
Zugfestigkeitt),
So
beträgt beispielsweise
die
maximale
Druckfestigkeit
eines
guten
Betons rund 600
kg/cm2,
die
Zugfestigkeit
jedoch
nur 25 kg/cm2. Da aber bei
allen größeren Bauelementen bei Belastung. Druck-
und Zugkräfte
gleichzeitig
wirken
(Abb.
1),
können
trotz großer
Dimensionierung
diese Bauteile nur
eine
geringe
Last
tragen.
Das
Besondere
an
der Stahlbeton-
wejse
ist nun, daß
man dort, wo unter der lfirkung
der
angreifenden Kräfte Zugspannungen
auftreten
können,
Bewehrungsstähle
einlegt,
die diese Zug-
spannungen
aufnehmen.
Dadurdl ist
es
möglich,
größere
Bauelemente mit hoher
Belastbarkeit
be i
geringem
Betonverbrauch
herzustellen. Für
die Be-
Im
Siebbnjahrplan
und.
in d,er
Entschtie|ung
der
Bau-
konlerenz
des ZK
iler
SED
wurd,e
festgelegt:'
.
Steigerung
iler
Bauproiluktion
oon
5,7 Md. DM
im
Jahre
1958
auf
11,8Md.
DM
im
Jahr 1965.
.
Proclvktaon üon
Spannbeton ist zu,
uenehnfachen.
Det
Anteil des
Spannbetons ist auf 20
Prozent d,er
Gesanterzeugung
an
Betonlertigteilen
zu
st,eigern.
o
Als
Voraussetzung
hierzu ist
im
Stahl-
und Walz-
uerk
,,Wilheln
Florin" in Hennigsd,orf
eine Ab-
teilung
für
hochleste
Betonstähle zu errichten.
I
Vor ungefähr 100 Jahren
machte in Frankreidr
ein
Gärtner
namens
Monier von sidr reden, der
armierte,
d. h.
mit Stahleinlagen versteifte
Blumentöple her-
stellte
und somit zum Begründer
der Stahlbetonweise
wurde.
Die
von ihm etngeführte Bauweise,
die
sictr
immer
mehr vervollkommnet hat, wurde
,,Eisenbeton-
bau'r genannt,
und die Stahleinlagen bepeichnete
man
als
,,Moniereisen".
Erst viel später füfrte man
die
heute
übliclre Bezeictrnung
,,Stahlbeton"
ein. Im
Laufe
dieser
100 Jahre wurde
der Stahlbeton zu
einem
der
wichtigsten Baustoffe
für
die Bauindustrie.
Wie kam es, d,af d,iese Erlinilung im Sturmschntt d,ie
ganze
We:l,t
robefte?
Um dies
zu verstehen, müssen
wir uns
mit
den Eigen-
sdraften
des
Betons und Stahlbetons besqhäftigen.
Der
Beton
(ein
Gemisch von Zement,
Sand, Kies
24
Abb, t cl Bsi
cincm
b.lortctcn Tröglr
trclcn unl.lholb
dcr
Nulllnir
Zugsponnungcn
und obcrholb
Druclsponnungon
ouf.
b, Ein
.lnbatonlart.r
&wchrung$tob
nlmml
dic
Zug:
sponnungcn
ouf;
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Zugfcstiglcit:
Sponnung, bel
der ein ouf Zug
beonspruchter
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Dlc modcrna
lugrcughollcur
Sponnboton
n Sd$nclcld
kurr vor dcr
Fertigslcllung.
wehrung
des
Betons
wurden im
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verschiedenstgn
Stahlprofile
entwickelt.
In Äbb.2
sind
die bekanntesten
dargesteUt und
kurz
erläutert.
Bei dieser
beschriebe,nen Stahlbetonbauweise
treten
jedoch
von einer
gewissen
Beanspruchung
an
in
der
Zugzone der
Bauteile
trotz
Bewehrung
Risse
auf,
die
ihre Ursadle in der geringen Zugfestigkeit des Betons
haben. Um
dies zu vermeiden,
kam
es
in den letzten
20 Jahren zur
Entwichlung der
vorge€pannten
Stahl-
einlagen, d.
h,
zum
Spannbeton.
Er ist
also ein Stahl-
beton, dessen
Stahleinlagen
vor dem
Einbetonieren
durch
eine
Spannvorrichtung eine
sehr
hohe
Vor-
spannung erhalten,
Nach
Erhärten des
Betons wird
die Spannvorrichtung
wieder
gelöst,
und die
hohen
zugspannungen wirkeh
jetzt
im Beton
als Druck-
spannung€n.
Im Laufe
der
letzten
20
Jahre wurden
verschiedene
Arteir
Spannstähle
entwickelt.
Entsprechend
ihrer
Herstellung
unterscheidet
man:
l. den naturharten
Spannstahl,
2. den kaltgezogenen Spannstahl,
3. den
schlußvergütetenSpannstahl.
Der schlußvergütete
Spannstahl
ist in ökonomischer
Hinsicht
(d,
h, vom
Standpunkt
der Herstellungs-
kosten und
der erreichten
Güteeigenschaften)
allen
anderen
Spannstählen
überlegen.
Moderne
Vergütcanlage in
Hennlgsdorf
Um mit
den
übrigen
Ländern Schritt
zu
halten, war
es erforderlich, in der
DDR ebenfalls
die Produktion
von Spannstahl
großtechnisctr
aufzunehmcn.
Ent-
sprechend der bereits
erwähnten hohen
Wirtschaft-
lichkeit entschied man
sich
für.
die
Herstellung
von
schlußvergütetem Spannstahl,
als Aufstellungsort
wurde das Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf vor-
gesehen.
Unsere Projektanten befanden sich
vor einer
schwie-
rigen Aufgabe, da ihnen
über eine
derartige
Froduk-
tionsanlage auch aus dem
Ausland
keine
technischen
Unterlagen zur
Vetrfügung standen.
Trotz
dieser
Schwierigkeiten
wurde
vom VEB
Metallurgie-Projek-
tierung
in
kürzester Zeit das
Projekt
erarbeitet.
Als
Gruqdlage dienten
Vorversuche,
die im
VEEi Draht-
werk Finsterwalde
.durchgeführt
wur.den.
Bereits
Ende
1960, . h.
zwei Jahre nadr
Beginn
der Projektierung,
konnten vom
Stahl- und
Walzwerk
Hennigsdorf
die
ersten Tonnen
öIschlußvergüteten
Spannstahls
der
Bauindustrie zur Ver fügung
gestellt
werden.
ffiffi-fi
@
@@@@
Abb.2
Zusommanstellung d€?
rldttigrt.n
Drohtprolilc, dir
ols Batonrtühlc
lilr
:öloffc
Bcwchrung Vcmondung
flndcn.
sl Runddohl;
bt BctonrippGnttqhl;
cl Torrtohl;
dl Drlll:
wulrtrtohl;
c) Itt
grtohl;
tl totdi.ilc. N.Ptunstohl;
gt
No*cnstohl;
hl lororutohl,
In
folgendem soll
nun das
Herstellungsverfahren
dieses
Spannstahls
beschrieben
werden.
Ausgangsmaterial bildet
Ein
mittellegierter Stahl
mi t
etwa
0,6 Prozent Kohlenstoff,
1,0
.
. 1,2 Prozent
Sili-
zium und
1,0. . .
1;2Prozent Mangan, der
im SM-Ofen
erschmolzen
wird.
Dieser Stahl entspricht
hinsichtlich
der Zusammensetzung und
.
der
FestiSkeitsei8en-
schaften dem
,,naturharten
Spannstahl"
mit einer
Zugiestigkeit
von etwa
90 kg;'mm2 und
einer Streck-
grenzez)von 60 kg/mm2.
Die abgeschlossenen
löche werden im
Walzwerk
zu
Ovaldraht
mit
Schrägrippen
in den Abmessungen
von
20. . . 50 mm2
gewalzt
und
in Bunden zu etwa
50
kg zur eigentlichen
Produktionsanlage
für sdtluß-
vergüteten
Spannstahl
ransportiert.
Die
gesamte
Pro-
duktionsanlage
besteht aus 3
Halienschiffen mit
je
2? m
Breite
und
einer Länge von etwa
230m. In
jeder
Halle
beflnden sidr 2 Vergütestrecken
(Abb.
3).
Bevor wir
jedodr
den
eigentlichen
Materialfluß verfolgen,
müssen
wir noch
einige.
Grundlagen
klären.
Was versteht man
unter Vergüten?
Unter
Vergüten
oder
Veredeln versteht man
eine Er-
höhung der Festigkeitseigenschaften es Stahies, die
durch
eine besondere Wärmebehandlung erreicht wird.
2)
Strcdrgrcnrc: Die im Zugversuch ermitlelte
Sponnung,
di e
eine bleibende
Dehnung von
0,02
Prorent
bewirkt.
Bedeutende ouwerle
us Sponnbeton
(in
den,
etzlen
15 ohren erridrtett
Bouwcrl Trön.
Chorehcrlrtil
Metro-Brücte
29eschossig
ln Molkou
Gesomtlöngcr
1182m
.
GröBte Sponnweite: 108m
Gesomtlönge: 20{ m
Größte
Sponnwcite: 78
m
CSSR
Elbbrüde
Gesomtlönger 170
m
bei Pordubice Größte
Sponnweite: 70 m
Ungorn
Polen Oderbrlicke
in Szcrecln
Lond
udssR
DD R
W6st-
deuBchlond
Belglen
Fronkrelch
0sterreich
Sdrweiz
U5A
Kubo
Hollond
Wosgerturm
Brilde
in
Unterwellenborn
Flugzcughol la
n
Scfrönefeld
(noch
lm Bou)
Donoubrückc
in
Untarmqrdttol
Brüclc'
von
Scloin
StroBenbrlicke
in Boudour
Flugzeugholle
Rhonebrücle
bei Lo Voulte
Aitertolbrückc
Stroßenbshn-
brüctc von
Eschikoven
Wolnut-Lone-
Brildc ln
Phi lodelphio
Brüclc über
Ri o
"Los
Conos"
Logerholle
de r
,Hö l land-
Amcriko-Linie"
in Rottcrdom
@
n
I
Fossungl
12 000 m3
Höhe:
62.0 m
Gesomtlönge 25'm
Größte Sponnwelte:
25 m
Lönge:
etwo 1/t0 m
Frcic
Trogorme von
etwo
39,0 m
Freie Trogormc
von
etwo
30,0 m
Gesomtlönge:
375 m
Grö8te Sponnweitc 70 m
G€iomtltinget
146
m
Größte Sponnweit
63 m
Gcromtlönge:
{4
m
GröBte Sponnweite:
{4
m
Geromtlöngc
der Hollc: ?75 m
GröBtG
Hollen$ttltrwelte: 50 m
Gesomtlöngc: 300
m
Grö8te Spcnnweite: 60
m
Gasonltlöngc:
507
m
.i
GröBte
Sponnweitor 55
m
Gesomtleinge: 15Cm
Größte Sponnwa ite: 62 m
Grsomtlönge: E0 m
Größte Sponnweite:
47 m
Gesomtlönger
106
n
GröBte Sponnwalte
76
m
Gerot.ntlönge:
120 m
G.ößte Sponnwaite:
27 m
'
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 28/84
F+
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Hq
b
e
R
i
I
Diese Wärrlebehandlung
besteht
aub
,,Härten"
und
,,Anlassen"
(Vgl.
,,Jugenit
und Technlkß,
Hert 2 rnd'
31196D,
Durctr
diese lfärmebehandlung
€mei&t
in
unserem
speziellen Fall
der
ursprtlnglictl
naturharte
Stahl
eine F€stiSkett
von 160'kgTmrn'
und
eine Stred<-
grenze
vön 140 kg/mml Da
der Stahl zum
Sdtluß'
d.
h;
nadl dem
Walzen,
vergiltet wird
und das
Absdrred(eo
in Öl erfolgt,
bezelehnet nian das Produkt
als
i,öl-
setrlußvergtlteten"
gpannstahl.
Die wictrtlgsten Aggregate einer Vergiltestrect<e stnd
sömit
der Clilhofen,
das Härtebad und
das Anlaßbad.:
Da
der
gesamte
Produktlonsablauf
kontinuierUch vor
sich
gehen
muß,
konrmen
noch
eine
Drahtablaufanlage
zum Abwickeln der
Drahtbunde
und
eln Widrelwerk am
Ende
der
Vergtitestredre
zum Aufwickeln
des vergüte-
ten
Drahtes hinzu.
'Wlr
wollen nun den
eigentlictren Materlalfluß
ein.
gehend'er
verfolgen uod schaueir uns zu diesem Zweda
nodrmals
die r{bb, 3 an..
lia
Kran
tiansportiert
dle Bunde vom Drahtlager auf
ein
l)bergabegestell,
Von
dort
werden sie mittels eines
Transportwagens,
der
mit
elner Sctrweißeinridrtung
kombiniert ist,
auf
die Trommeln der Ablaufanlage
gegeben, Die Drahtenden des aut der Tromnrel ab-
laufenden
Bundös
werden
jeweils
mit
dem
Anfang
eines
neuen Bundes
verschweißt, um elnen
konti-
nuierlicfien
Ablaul
zrr
.gewährlelsten, Dle Ablauf-
anlage
besitzt 20 Ablauftrommeln,
ro daß
gleiüzeitiC
20 Drähte
parallel
ablaufen können.
Daran anqchließend
beflndet
sldr der
gasbeheizte
Vergtiteolen, wo
die
Drähte
aul eine
Temperatur
von
rund
880
oC
erhitzt
werden.
Eine autqmatlsche
Regelanlage
gewährleistet
eine
konstante
Temperatur.
Unmittelbar
.hinter
dem
Qfen
beflndet
slctr das Ölhärteba4
so
daß der
Draht
plötzlidr
abgesdrred<twird. Das ö1, das
sictr bei dlesem
Prozeß
erwärmt
hat,
wird
durcti
ein Pumpensystem
zu
einer Ölrückkühlanlage
gepumpt,
dort
gektlhlt
und
läult kaft wieder dem Ölbad zu. Der ganze Vorgang
ist
automatisiert.
Nadr
Verlasgen des
ölbades
s'ird der
Draht
in einem
gasbeheizten
Bleibad
bei 5ü)
oC
an-
gelaseen,
Dag
schmelzfltisslge Blei,
dureh das der Draht
gezogen
wird,
gewährleistet
eine konstante
Tempe-
ratur,
Das nadrlolgende
lfickelwerk zieht den Draht
kontinuierlich
durctr
dte bescliriebenen Aggregate,
Sitmtliche
20 Wiclteltrömmeln werden
zentral
an-
getrleben,
wodurch eine
gleidrmäßige
Geschwindigkeit
für
alle Drähte erreieht wird. Das Widrelwerk
bildet
somlt
daq
,,tlerz"
der
geäamten
Anlage.
Hier
li'ird
der
Draht zu
Bunden
mit einem
Durdrmesser
von 2;0 m
'gewid(elt,
Dleser
große
Durdrmesser
war
erforderliclty
da sidt der Draht
nacfi
Lösen des Bundes.4uf
der
Bau-
stelle sofort wieder ausstrecLen muß, Er darf also durdr
das
Aufwid<eln
nidrt bleibend
verformt werden,
Diö
fertigen Bunde werden
durctr
ein Elektrohebezeug mit
tr'ahrwerk über
eine
drehbare Sammelanlage
zur Ban-
dagiermasdrine
transportlert. Hler werden die Bunde
mit Spezlalpapier umwiekelt, um den Draht
vor Feueh-
tigkeit zu schlitzen. Über eine
weitere
drejhbare
'Sammelanlage
gelangen
die Bunde zum
Versandlager.
Die Durüziehgesdrwindigkeit
ist abhängig
vom
Draht-
quersdrnitt
und
betrbgt
3...4
m/min.
Dle
Durchsatz-'
leistung
je
VeriEütestreclie beträgt somit rund 1
t/h.,
Nadr Inbetriebnahme
aller 6 Verglitestrecken
können
also
jährlte}
rund
400(X) Spännstahl der Bauindustrie
zur
verftlgung
gestglt
werden'
Fortse.tzung sette 60
Abb.
Sdrrmo
ölarr ?oduktlonrnlogr lür öbdr||lrrgütr.
trn Epcnnrtahl.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 29/84
Blick in cine Varudrsdrudlorimcr,
in dar
der
Mcn:dr roumflugnohän
B6dingu6gcn
ousgasotrl
Irt.
Juri mcldct
dam sowlclisdrcn Mlni.
slorpförid.nten
N.
5. Chrurötsöo{
seine errolgrcldta
Londung,
Wovon
Jutes
erprs
. ' t
ii
schon
röumte...
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 30/84
uBht
lclt
gltl,ckllch,
doß lch mlch
auJ
elnen
Roumflug
beOebeT" fragte Juri
Alexejeurltsch Gagarin wenige
Minuten
.vor
dem
Start
dee
ereten
bemannten Welt-
raumsdriffes
,,Woatok(
am
12.
April 196G n etner
En-
klärung
ftlr Presse unrt
Rundfunk. Und €'r
gab
auch
dio
Antwort:
nFretllch
bin tdt
gl,ückltctr,
Es
uat
il.och
trt
al'len
Zetten nnil Epoehen
tür
ilte
Mgnschen dos
hödtete
Gllir/r,
dn
neuen Entileckungen
leilzunehtnen,
Idt
möchte d'leser
ersten llosmlsdral'
Flug
den
Nlen-
Edtefl des Konimufllsn{s weihefl, der Gesellschaftsord;
n{tuq,
ln dle
-
desgen
bln
lch
slcher
*
all,e Menschen
a{t Etden elnfieten,
rperd,en;,
Die
Ing€nieure
und ArHt€f,, dte die Rakete
zum Start
vorberelteten,
hatten
viele Nächte nicht ri&tig
ge-
seilafen.
Als dle Funkanlage
nldlt haargenau arbgitete,
blieben
die Ingenleure und
Moni:eure
zwei
Tage
lang
ununterbroöhen
an
ihrcm
Arbeitsplatz,
bis sie den Fehler
gefunden
hatten.
Im Autobus
wurde
Juri
zum Start-
platz gebracht.
Entspannt
.r-
bedefts
im Raumanzug
-
lehnte er
aul
seinem
Sitz. Abscbied
nehme,nd
-
,,Auf
Wiedersehen" sagend,
winkte er dann
von
der.Plattform
des Fahrgtuhl$
zur
Raumschlffkabine allen denen zu, die
nodr
die
letzten
Vorbereltungen
trafm.
,,Wirst
du Angst
haben?" fragte iirn
ein
.Frennd.
,,Ich
bin dodr ein
lebendiger Mensctr",
antwortete
Juri'
aufrichtlg.
Wtllensstörke
unal
Vertroucn
Wteeo
sollte:
er auch des
Geftthl der
Angst
-
gleichgtllttg,
in
weldrem
Maße sich
dieses
Gefühl
äußerte
-
nidrt verspürt
haben?
In
eine Kabing
des ersten bemannten Weltraum-süiffes
zu steigen,
ist s$ließlidr
etwas
anderes
als
eine
Auüqfahrt. Und
einen
Ebsolut
furchtlosen
Menschen
gibt
es ntctrt,
Abetr aus Jurls
Augen
spradr
-
wie
Augenzeugen b€stäti-
P8
gen
-
Ruhe, mögen
audr
seine
Lippen stwas feeter
,
aufelnandergepreßt
gewesen
seien
als
sonst.
Aus
Juris
Gesicht
sprach die
Willensstärke,
dle
uns nadr
der erlolgreidren
Landung
bei der Meld'rng
an den Ge-
nossen
Chrusdrtsdrow
wle
bei der Pressekonferenz
rtnd
dem Fernsehintervler.rr
immer
wieder
auffiel.
Gmade
diese Willensstärke
ist
es
audl,
die
ein wesenüicher
Faktor
mit
gewesen
sein
mag,
daß
die
Wahl
des ersten,
Kosmonauten
auf
ihn,
den Komsomolzen
und
Flieger-
major Gagarin" fiel.
Aben dieser
ruhige,
s,idide
Blid< sagte
audr nodr etwss
anderes.
Er
spracfi
von dem
Vertrauen,
das
Juri
ln
die
von
den sowjetlsdren
Wimnsctraftlern,
Techni.kern
und
Arbeitorn
gesdtaffenen
technlschen
Ausrüstungen
setzte.
Auch
er kahnte
d.ie in
aucllindischerr
Zeitschrlften
ver-
,
öüentlidrten
fobgräfien,
die zeigen,
wie sidr
das
Ge-
slcht einee
Fliegers
unter
den Etnwirkung
außerrordenl
,liücr.Beschlzunigung
verziehl
rrde
dl€
Unterlippe
her-
unt€rhtingt
und die
Augen
wie von
bleiernen Lidem
bededrt
sind, we{l durdr
die
großen
Besdüeunigungen
die Haut sdtwerer
wird ale Bled,
während
die Gewebe
so
weidt blefben
wie
vorher.
Dodl er
rÄrußte, dqß er.
nldtt
das
Opfer
einer
leeren
Rekordhasctrerei
wird,
sond€rn
daß eine Kabine ent$rid<elt
und hundertfactr
erprob't worden war, dle ihm relativ no,rmale Exist€nz-
bedingungen
bletet.
Vor
ihrn
waren
bereits selt
lSSf mehrer€ Dutzend Ex-
perimente
dwügeführt
wo,rden,
bei denen Tiere mit
Raketen
in
Höhen bis {fl}
km stiegen.
Außerdem
waren
am'
3.
November
195?
der
Hund Laika
als erstes Lebqwesen,
am 19.
August
1960die
}lunde Strerlka
und
Belka,
am 1. Dez€mber
1960
die
Hunde
Ptsdrelka
und
Mu.schka
und
am 25.
Märi
1961
der Hund Swjosdotsdrka
auf
dle
koemisd,re Relse
um die Erde
gegangen,
um
die
ftlr den bemannten. Welhaumflug günstigsten Bedin-
gungen
zu erforschen.
So ftihrte
das
lünfte kosmische
\
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 31/84
Stort dcr noum-
r<trilfcprinltr
"wostok'a
flnls oußenr
Auf dcm Wcac
zun.Roümfohrt
tlugplatt'
lXormodromf.
Linksuntcn:
Verobrdriedung
kuE
yor
da|n
hirtorlsdrGn
Flug'. :
Raumsclriff
mit dem
Hund Swjosdotschka
an
Bord
zum
Beispiel
eine
Reihe
elektrophysikalischer,
radiotele-
metrischer
und fernsehtechnischer
Geräte mit sich, von
denen
einige
bestimmte
biologisqbe
Tätigkeiten
und
Daten
(Atmung,
Blutdruck)
in eleklrische
Impulse
nm.
wandelten.
Am
Leibe des
Tieres
befestigte Oeber
leiteten
diese Impulse
zur übermittlung
an
die
Boden-
station
weiter.
Da aber selbst
dbr tüchtigste
Arzt
es nicht wagen wird,
eine
Diagnose zu
stellen,
ohne
d€n Patienten
vor
sich
zu haben,
selbst
wenn ihm
Notizen
über
derr
Puls-
schlag,
den Ate'm sowie
ein Elektrokärdiogramm
vor-
liegen,
wurde bereits
mit dem
zweiten
sowjetischen
Raumschiff
am
19.
August 1960
ie
sdrwierige Aufgabe
gelöst,
die den Raum
befahrernden
Tiere
für
den For-
scher
sichtbar
zu machen.
Die
radiotetgmetrische
Linie
wurde
durch Fernsehübermittlung
ergänat.
Alle
di€se Starts
waren
also Etappen in
der zielstre,b,i-
gen,
systematischen
Entwicklungsarbeit
auf dem
Wege
zum
ersten bemannten
Weltra,umflüg,
die
Juri Gagarin
seinen
Kameradef,r
und Freunderr ein
zuversichtliche,s
,,Auf
Wiedersehen"
zurufen lassen konnten,
Die
Konstruktion
des Schiffes
war
vlelfae,h.gesiefrert
Mit
der ?echnik
des Raumschiffes
war
Juri
vor
dern
Start
sowohl
theoretisch
als
auch
praktisch gut
ver-
traut
gemacht
worden.
So
tuut3te er,
d,aP
das
Schill
aus der
geräutntigen
Kabini
des
Piloten unil der Zelle
ür
d,ie
Apparatur
unil dern
Br ems
antr eb bestonil,
ilaf
die
Steuerung der Apporatur
mit
Prograrnm-
anlagen
an Bord
iles
Schdlles
zTDardutomati.sch
ge-
steuert
wurde, er aber selbst,.wenn
s
notuenilig
sein
sollte,
(Iie
Steuerung
d.es
Sshiffes
übernehmen,
seine
Position
bestinxrnen
und dii: Lanilung
o,uf
einei
aus-
gewählten Stelle uornehmen konnte,
ilafi die
an Boril
befindlichen
Vgrräte an
Nahrung,
Wasser,
Regenerati,onsstoffen
nil, die Kapazitöt
der
Elektrizitdtsquellen
lür
ei,nen Flug
bl,s zu
zehn
Tagen
berechnet
u)aren, obroohl
nur
eine
Erdumkrei-
sung
geplant
war und,
da 3
lie Konshuktion
d.esSchilles
erner
die
Landung
auf
iter
Erile auch bei
Veßagen
d.es
Bremsontriebs
gestattete,
ntimlich clurch natüflacheBrernsung n
d,er
Atntosphäre.
Und
dann
war
es
soweit
Um
th0?min Moskauer
Zeit dröhnten die
Rakeren-
r.notor€n.
Mit HiUe
des zunächst arb€it€nden Trieb-.
werkes
der untersten Stufe erhob
sich
die
Trägerrakete
von ihrem Starttisch.
,,Zum
ersten
MaI in
der Welt ist in der
Sowjetunion
am 12.
April ein
Raumsdriffsputnik
,Wostok'
mit
einem
Menschen
an Bord
auf die
Reise
urn
die
Erde
geschickt
worden.
Der Raumfahrer
ist
der sowjeti*he
Bürger
Fliegermajor
Juri Alexejewitsch
Gagarin.
i . "
So verkündeten
die
Rundfunksprecher
in
allen
Spra-
chen. Extrablätter
wurden verteilt,
der
Fernsehfunk
sendete
ein
Sonderprogramm,
wo
sidr Menscüen zu-
sammenfanden,.
spradren sie über
diese triumphale
L€isblng
der sowjetischen
Wissens€haft
und verdolgten
liebernd
jede
weitere Meldung.
Juri
wurd,e mit
großer
Kraft in
die
Konturenpolste'r
sein€s
Sitzes
gepreßt.
Während
sidl in Moskau.
in
Peking, in
Berlin und überall, wo die Nachricht vomerfolgreichen Start bekannt wurde, die Menschen um-
armten,
sich freuten
und ihre Adrtung
vor der
sowje-
tischen
Wissenschaft
aussprachen,
war der
HeId des
Tages
höchsten Belastungen
ausg€setzt. In wenigerr
Minuten
wuchs
die Gesdrwindigkeit
des
Raumschiffes
von 0 .
.
. 8000
m/s
an. Der
Weltraumfahrer
war
also
ein€m
BeschleunigungsdrucJr
aus,gesetzt,
der
weit
über
den allgembinen
Erfahrrungen
beim schnellen
An-
fahren
eines Zuges
der
Berliner
It- odet' S-Bahn
(0,55
mis2)
und auch
weit über dem
Verzögerungs-
andruck
der beim schnellen
Abblremsen
eines Autos
mit €iner
Vierrad-Bremse
(etwa
5,15
m/s2), bei dern
man
schonGefahr läuft,
durdr die
Windsdrutzscheibe zu
{liegen,
liegt,
Diese
Kräfte
genauzu
berechnen
und
die
ein€m Menschen dabei zumutbare physieche und nerv-
liche Belastungsgrenze
zu berüchsichtigen,
ist den
sc\Ä'j'etischen
Wissenschaltlern
in
hervorragender
Weise
gelungen.
Nodr
im aktiven
Abschnitt
des
Fluges,
also
in
der Zeit,
da
die Tri€bwerke arbeüteten
und das
Raumsdriff ständig
beschleunigt
wurde, begann Juri
Gagarin,
d.er während
dieser
Zeit in ständiger
Ver-
bindung
mit der Erde stand,
trotz der überbelastung,
der Geräusdre
und
der Vibration
das
ihm
für den Flug
aufgegebene
Programm
zu
erfüllen.
.
,,Die
Schwerelosigkeit
ertrage ich
lrft
.'..*
,,Nach
dem Einflug
in die Bahn
und der, Loslösung von
der Trägerrakete
trat
die Schwerelosigkeit
ein,,, be-
ridrtete Juri später
auf der Pressekonferenz.
,,Anfangs
war dieses Gefühl ungewöhnlidr, obgleich ictr vorher
Iür
kurze Zeit
die Schwerrelosigkeit
bereits ausprobiert
hatte.
BaId
aber war ich
an den Zustand
der
Schwere-
losigkeit'gewöhnt,
paßte
mich ihm
an und
setzte
die
Ausführiung
des vorgeschriebenen
Prograrnms fort,,.
Allerdings, das
Notizbuch mußte
der
nunmehr frei
29
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 32/84
im
Raum
sdrwebende
Kosmonaut
festerr halteq sonst
sdrwebte ec davon. In
der
Kabine h€flFchten eine
Temperafur
von
.15.
.
.22
oC
und
eine
relative
Lufr-
feu*tigkeit
zwiscfied
30.
. ,
?0%.
Die Klimaanlage
sorgte
außerdem
d.gfilr,
daß
in der Kabin€
q{n
nor-
malsr Dnrdr und Eine
norrnale Sauerstoffkonzentratioh
herrschten
rund
daß
der
CO:-Gehalt
der
Luft 10/o icht
überstieg. Die Luft wurde
mit
Hilfe von
hoctraktiven
chemischen
Vetrbindungen aufgefrisdtt
Juri Gagarln betand sidr in einem lfatapultsitz, mit
dem er
nöttgenlalls
das
Raumschiff
verlassen
konnte,
Er
war
außerdenr trährerid
dies€s ersten Fluges noch
mit
einem Sdtutzenzug,bekleidet,
der
ihm Leben
und
Arbeitsfähigkeit
sogar
für den Fall
srdlerte,
wenn
die
Kabine
ihre hermetische
Abgeschlossenheit
verloren
hätte.
Die drei.in die Kabine eingebsuten Bullarugen
wa,ren mit hitzebeständigem
Glas abgedeckt.
Außer-
dem besaß
dic Kabine
nodr
zwei sctrnell funktionie-
rende Ausstiegsluken.
Juri
Gagarin
betonte, daß.sictr
nach s€iner subjektiven
Meinung die Sdrwerelosigkeit .auf die Arbeitsfähig-
keit
eines Organisrnr$, auf die Ausführung
phyoiolo-
giocher
Funktionert
nidlt
auswirke.
Während deß
gan-
zen Fluges habe
er an der Durchführung
detr
gstell-
ten Aufgaben gearbeitet. Er hat glegesserlWasser ge-
ürunken,
die Umwelt beobachtet, die
Ergebnisse
durdr
1
telefonisüe
funkverbindung
zur Erde durdrgegeben,
in
das Lögbuch des Raumschifles
elngetragen
und
mit
elnem
Magnetophongerät
fixlert.
Um
gh22mln
lunkte
er,
der sicfi zu
dlesem
Zeitpunkt hoctr ctroben
tlber
Südamerika
befand:
,,Der
Flug verläuft
normal, Ftihle
mich
gut."
,,\fie
mag
dle
Erde
von
oben
äussetlen?" dadrte
od'er
sagte
vielletdt
mandiei von uns,
als er
die
erste
Kunde eines Mensüen aus
dem All über seinen
Rundfunkapparat
vernahm
Itnvergeßlldre Elnilrficke
Heuts wlesen
lvir es. Juri,'der sia
als
erster Mensctr
mit eigenen AugFn durch die Bordfenster sah, hat es
uns bericlrtetl Aus
l?5.
..30t1
km
Höhe ist
die Erde
sehr
gut
zu s€hen. Sehr
gut
kann
man
Gebirge,
grqße
Flilss€, Inseln,
Küstenlinien
und
Seen
untersclreiden.
Das
Gelände der Erde
gleidrt
einer
großen
Landkarte,
Sehr
gtrt
kann man
dle
Wolken, die die
Erde bedecken,
und deren Sctratten auf der Eidokrflädre
erkennen,
Der Hitnmel
hat
eine
ganz
dunkle Farbe. Die
Sterne
am
Himmel
sehen
heller
und
klarer au6, als dies
von
der Erde aus
erscheint. Die
Erde
selber
hgt eine
sehr
charakteristische
und
schöne blarre Aureole,
Diese
j
I
Lichtersdreinung mit dem allmählidren Ubergang
vom
zarten
Hellblau
'über
Blau. und Violett bis zu Tief-
sctrwarz
war filr
Juri
ein unvergeßlicher Anblick.
Eeim
Veilassen des Drdsdlattens si€ht
man
die Sonne durdr
die'Erdatgrosphäre durctrsctreinen,Die Aureole
nlmmt
eine
etwas andere Färbung
an.
Unplttelbar
am
Hori-
zoht d€r Erde zieht sich
ein
.
grellorangefarbener
Streilen
entlang,
der dann tiber alle Regenbogenfarben
ln dle
tiefsdrwarze
Farbe des Himmels
fibergeht.
Der Eintritt in den Erdschatten erfolgt sehr plötzlldt,
Es wird sofort finster. Das
ganze
Bild
des
Himmels-
gewölbes
ist bedeutend kontra.streicher, als wir
es
von
urulerer Erde aus
sehen.
Um thslmtn wurde das
automatisctre Orientierungs-
system
des Schiffes
eingeschaltet,
dag
nadl
dern
ller-
austreten aus dem
Erdschatten
die automatische
Aus-
rictrtung
einer Achse
des
Sdrilles anrf
die Sohne,
die
präzise
Veränderung der
Lage des
Schiffes und die
Erhaltung
der
nötigen Stellung
b€sorgte.
Um th$2mln
sendete
Juri
Gagarin,
der die Position
des Schiffes auf
einem in der
Kebine
beflndlidten
und
ln seiner Drehung mit
der Bewegung des Sdttffes
auf
seiner tr'lugbahn
synchronis.ierten
Globus
,,im
Raum
von Kap
Horn" äusmachen
konnte, daß seln
Befinden
8ut sei und die Bordapparatur normal funktioBiere.
Er
kam
sblnen Freunden
€ntgegen
Wir, diä wlr
gespannt
den weiteren
Verlauf dieses
menschlichen
Vorstoßes in den Kosmos
von der
Erde
aus verfolgten, drüclrten beide
Daumen, daß auch die
Landung
gut
verlsufe.
Um 10h2tmh begann der.ent-
scheidende
Moment
des
I'luges.
Die Bremstriebwerke wurden
eingesdraltet, um die Geschwin-
-
digkeit zu vermindern. Der
Zu-
stand der Schwerelosigkeit wurde
abgelöst
durch neue
körperliche
,
Belastungen.
Fortsotzung
ul
Seite 32
Bll* In dl. Pllotnkobln. erdworlok'
1.Pilohnpult, 2.
gr.ät.tqf.l
mlt
Glo.
bur,
. Frrmchtomcrs, . Bullougr nlt
optlrdrfm
G.,öt,
5.
Grllf
rur
Strurrung
dcr Orlontirrüngsryrtrmr,6, Funl.
onpfüngrr, ?. .hült.? mlt Nohrung.
Nodr
d.t
rrlolgrolörn
londung.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 33/84
Kleine
ntonlk
erR*etentechni
{8is
zum
Stort dar Sputnit tl
)
1232
qie
Chinesen verwenden bei der
Verteidigung der be"
logerten
Stodt Koi-fung-fu
"Pleile
de* fliegenden Feuers".
Dies
ist die erste zuverlössige
Erwöhnung von Roketen"
gesdrorsen.
U m
l2 l0
Der orobische
Gelehrte Hosson
Alrommoh Nedschm-eddin
F.eschreibt
n seinem Buch
,,Vom
Reiterkompf
und den
Kr iegsmoschinen"
e inen Torpedo,
der durch zwe l
Roketen
getr ieben
wi rd .
1680 In Moskou wird ein Roketeninst i tut ü r den Boq von Leucht-
und S ig nql roketen gegründet ,
1766
Hyder
A l i
gründet
in Ind ien
ein Roketenkorpsgegen
dle
röuber ischen
Koloniol t ruppen
€nglcnds.
lE05'06
Mit
den von
dem engl ischen
Art l l ler ieof f iz ler
Wl l l iom
Congreve
entwickelten
Roketen,
die
einen Brondsotr oder
ein
Vollgeschoß
bis
etwo
2800
m weit
trogen können,
wird
d ie
Stqdt Boulogne
ongeg,r i f fen.
1807
Mehr
ols 20000 Brondroketen
werden von
See ous von
der
eng l i sc }en F lo t te
out Kopenhogen
obgefeuer t ,
lE50
Von zehn
ouf e inem
in der Nöhe
von Potersburg
veronstol .
teten Wettbewe.b
obgefeuerten
russischen
Roketen
treffcn
v ie r dos Z ie l , wöhrend q l le zehn eng l i schen Roketen dos
Z ie l ver feh len .
l88 l N iko lo i
lwqnowi tsch
Kibol tschi tsch
schreibt im
ror ist ischen
Kerker
onges ich ts
des vor
ihm
stehenden Todes
die elemen-
toren
Grundlogen der
künf t igen .Roketenf lugtechnik
owia
seine
Gedonken
über e in Progromm
der Grundlogentor .
schung
ouf d iecem
Gebiet n ieder. Die
stumpfsinnigen
Be-
omten hef ten
die P läne
zu den Prozeßokten,
so dqß
sie
ers t
1918wieder
zum Vorschein
kommen,
1883 Konstont in
Eduordowi tsch
Ziolkowski
s te l l t
in seinem
Monuskr ipt , ,Der
f re ie
Rqum" die
ersten
Untersuchungen
über
die Fof tb€wegung
mit Hi l fe
des Rückstoßes
n.
1E91
Der
Deutsche.
Hermonn
Gonswindt
hö l t
i n der Ber l i ner
, ,Phi lhqrmonie"- einen Vort rog über Luf t fohr t , wo er zum
ers ten
Mol E inzelhei ten
über
sein, ,Wel tenfohrreug"
mi t -
te i l t , dos
mit Hi l fe
von for tgeschleuderten
tohlkopseln
on-
getr ieben
werden
sol l .
1903
Ziolkowskis
Arbei t , ,Die
Erforschung
des Wel t roumes
mit
Reoktionsopporotur"
erscheint
in
der russischen
Zeitsdrrift
, ,Wissenschof t l iche undschou".
lg l l
Andr6
Bing
lößt
s ich in Belgien
ein
poten t
ouf d ie Verwan-
dung des
Stufenpr inzips
er te i len,
dos,die
Er lorrchung
der
hohen
Schichten
der Atmosphöre
unobhöngig
von
der Dlchle
der Lu f t "
gestot ten
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t9t3
Ziolkowski
beschreibt
in seinen
Arbeiten,
wie
dos
Stu{en-
pr inzip
beim
Roketenbou
verwi rk l i ch t
werden
konn.
t919
Der Lehrer
ür
Exper imentolphysik
n der
Univers i töt
p r lnce-
ton
(USA)
Robert
Hutchins
Goddord
beriötet
der
Smiht-
soniqn
Ins t i tu t ion ,
d ie
se ine
Forschungen
ni t
e in igen
tou-
send Dollqr
unterstützte,
in
seiner Arbeit
,,Eine
Methode
zur
Erreichung großer
Höhen" ,
1920 Der
Moskouer Ingenieur
Frledrich
Arturowltsch
Zonder,
qe r
sicfi
mlt
Grundproblemen
d6s
Intefplonetoren
Varkehrs
be -
foßt,
trögt der
Gouvernementslonferenz
der
Erfindar In
Moskou
seine Entwürfe
vor ,
d ie dos In leresse
Len ins
f lnden.
t923
Unobhön919 von
den Arbei ten
Ziolkowrkis
und Goddords
verfoßt
der
,Deutrche
Hermonn
Oberth sein
Euch
,,Dic
Rdkete
zu den P lonetenröumen"
und
g ib t
don i t den
Stor t -
gchuß
zur Entwicklung
der
Roket€ntechnlk
in Deutschlond.
1921 Als
weitere wichtlge
Arbelt Ziolkowskis
erscheint
,,Die
Rokete
im kormischen
Roum",
1927
ln Anwesenhel t
von Vol ler
und Wlnkler ,
dem Herousgeberder
im
glelchen
Johr
gegrilndeten
Zeitichrift
,,Die
Rokete",
wird in
Deutschlond
der
,,Varein
für Roumschif{ohrt',
9e -
g
ründet .
192t
Der
Chef der Firmo
Opel
letrt sich in den
ousrelchend
ge .
ponze. ten
Si tz des, ,Opel Rok
2",
e in von dem
österreichl -
schen
Schriftsteller,
Ingenieur
und Roketenforscher
Mox
Volier
entwickeltan
Roketenoutos.
t929
Auf
Befehl
des Reichswehrministers
roener beg inn t 1929
.
dor Heereswotfenomt
der
,,Reichswehr"
mit dei
Roteten.
forschu
ng .
1930 Dr. - lng.
h .
c .
C.
W. Poul
Heylondt
erhöl t dos Pate nt
{ü r
ein
,,Verfohren
zur
Erzeugung von
Treibgosen
zum Fort.
bewegen von Fohrzeugen mittels Reoktionswirkung,,. Es hon-
del t 3 ich um
eine Erf indung
Mox Vol iers.
l9 2
Der
zwon.z ig jöhr ige
Boron Wernher
von
Broun,
der im fo l .
genden
Johr
über, ,Konstrukt ive,
theore t i sche
und exper r -
.
mentelle Beitröge
zu
dem Probtem
der Fltlssigkeitsrokete,,
promoviert,
tritt in den
Dienst
des Heereswoffenomter.
193t
Entwidlung
von
sowjatischen Flüssigkeitsroketen
für Höhen.
forschung.
Tichonrowow
stortet
dle erste
meteorologltdre
Rokete.
1935
Die
offene
foschi3tirche
Dlktotur
der
Monopolkopitollrten
verbietet
der deutschen
Presse,
dos
Wort
,Rokete,'
irgendwie
:u verwenden.
l9 9 Flug der He t76, des ersten Roketenflugzeug€s mit Fllitslg.
kei tsroketeno
tr ieb.
l?10:
Erste Flüga
eihes
sowjetischen
mit
Flüssigkeitsroketen
on .
getriebenen
Roketengleiter:.
t9ill
Der
deutsche
Roketenforscher
Eugen
Sönger
schlögt
In
6iner
geh€imen
Abhondlung
,Uber
den Roketenontrieb
fü r
Fernbomber"
den deutschen
Foröisten
selnen Fernbomber
ols €ine besonders
wirkungsvolle
Wotfa für
lhren Aggrer-
'
rionskrieg
vor.
llrt5
Wernher
von
Broun
übergibt
ouf dcm
Obtrjodr in Boy'ern,
wohin
der Kern
der
Heeregversuchsonstolt
Peenemünde
vcr.
logert
worden
wor,
olle
Forschungsergebnlsse,
dor Archlv,
- .
die
gesomten
wlss6n3choftlichen
Unterlogen der foschisti-söen Roletenentwlctlung
den Amarlkqnern.
l9l9 Eotwlcllung
von
Flitrstgkeitsgroßroketen
fttr
die Höhenfor
rchung
in
der
Sowletunlon.
I t l ?
Stor t des
Sputnik
1,
31
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 34/84
Fortt.ttund von
Sttto 90
Dlesrnal war
es der
.
Verzögerungsmdrud.; der den
Raumtahrer
ln selnen
Se*l
ddldile.
Dss
Rauruchifi
begtb stch aul,elne Ellipsenbahn,
dte die
Erdoberlläctre
8€nau'an
dern vorher bestimmten
Ort
sünitt. Beim
Eüntritt
in
dte Erdatmoephäre
wurde dte Verzögerung
ständtg
größetr
Dte
Spttzc des Raumschitfes dtlrlte
eine Teniperatur
bls
zu
g)00
oC
errsiclrt
haben.
Dae
ist
ein€ Hltze,
der, so müßte,
man meindq das beste
Mateial kEurn standzuhaltenrvermag. Dodr die sowJe
tisctren
Wieeensdaftler haben
arudr
dieses
Problem
gelfrst,
Das Materlal kann eine
solch hohe Beanepru-
drung
tiberstehen,
wenn e6 mit e{n€r
Sdutzochtcht
ilberzogen
ist.
Diese
Schidrt
sdrmilzt
zwar ab
oder ver-
dampf
gbf,,
doctr auf
Grund
ihrerr
gerringen
Wärme-
leltfählgkeit
läßt sie
däs darunt€r
be{indliüe
Material,
die eigentlidre
llillle des
Raumsdliffes,
relativ ktihl.
Nadr
der Laadun6
wartete Jiut
den f{Ir ihn
b€ßüthm-
ten liubschraub€r
nictrt
ab. Er
ltef
ihnen entgegen, den
Mensctreri,
die
ihn
bereitg vorher
arn }lirrmel
gesehen
hatten.
Und
teder
lyoUte
ihn umarmer
ihn
an
gidr
drüdcen,
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Die trragen an
den
,ungen
MaJor
in
seln€f,
himmelblauen
I'liegerkombi-
natiÖn, der nodr
kelne
Gelegenheit
getunden
hatte,
sidr von seinem Helm zu befreien, wollten kein Ende
nehmen.
Wieder
umkrelste eine
seinsationelle Meldung ururetren
*,1#
)er
ertotgrebnen
Ausfilhruns
",
uorsrs.hr-
nen
Forscltungen
uni
.der
Erftlll,uhg iles
Flug-
prog?atnns
tst dos
soutetlsche
Rgumsdrlft
,Woßtok'
am 12,
Aprll 1961 10h
itnrn
Moslcduer Zelt ln d,et
lsorg
esdwleb enen
G
eg
enil, iler
Sow
etuoton
OHlclctch
ilelandet.
Der Raumfahret Gogadr tellte
mll:
,Idt
bltte, itrer
Portet
und
der Reglerung unil Nlklto
Chrusclttseho?/,
peisönltclt
zu
melden, daß
itte
Lonilung noflndl,
oet-
Iouten lst,
lch
mldh
gut
tilhle
unit
l$toe
Veiletzun-
gen
erholten
hobe.'
,
De1 bemonnte
Ftug
in
den
'Weltroum
etöffnet der
BebwlnguOg
iles
Kosmoi
d,urch
d,te Mensdrhelt
groß-
aillge
Peßpektluen.(
Elne
belsplellose Heldcntat
Jtui
Ale:rejewitsctr
Gagarin
hat mit sein€r Heldentat
die Leistungerr sowJeffsdrer Wisgensctraftler und Tech-
niker
g€hrtint.
Diese Leistungen.
w{trdigend, sagte
€r
arn 14,
April
auf
der Kundgehung
arff
dem Roten
Platz
in Moskau:
I
,,IJns€tr
Volk hat
durdr
seinen
Geist, durrh
seine
heroiscfie
Arb€it
das
beste
Raumsctriff
der
Welt;
,Wostok',
und 6eine
äußerst
klug
durdrdadrfen
und
äußerst
zuverlässigen
Ausr0s.tungen
gescirafferl
Vom
Starü bts zur
Landung
hegte ic:h nidrt
der
geringsten
Zweifel am erfolgreictren
Ausgang des
.Weltrarlm-
fluges. Von llerzen
möerhte idl unsercri Wissearsdraft-
lern, Ingenieureo,
Tedüriltern und allen
sowjetisdren
Ar'beitern dankecr, die eln Raumsclriff b,euten,
mlt dem
man zuverläs,slg
die
Gehelmnisse
des Weltraumee
er-
echlie߀n kann. Gegtatten Ste mir weiterhin, allen
den
Koliegen
sowie
dem
geßämten
Kollektiv zu
dan-
ker5
die mich
auf den
Weltraumllug
vorbere{teten,"
Also
lst
Gagarins Tat nur
ein
Körndrm
gegenüber
den zahllosgn
kle{nen
und
großen
Forsctrungen und Er-
.findungen,
den Experimenten
und
Beredrnungen,
dle
dt€sern Flug vorausgln6en?
Netn Der Flug
Juri
Gagarins lst
eine außerotdentlicfie
}leldentat.
Dabei
handelt
es
siclr
nidrt nur um
das
Risiko, das,un-
geachtet
der sorgfältigsten AuFarHhrng
der
tTechnik
nodl bletbt, sondern
um
das völüg Neue,
das
Un-.
gewöhnliche
der Flugbedingungen,
das.Nane
nictrt
nur
filr Juri
Gagarin, sondsn ftlr
jed€tr
Mensdren
ilber-
harpt,
Sir.die
Mens<*rheit al,s Ganzes.
Diese noctr
keinertr
Erdenbewohner bekannten
Faktoren
vereinigan Eidr in ihrer Wirkung'mit am, wie das
Mitah€d
der Akademie der
Wissenschsften
der
UdSSR,
J.
Fjodorow,.
feststelltg
,,berilcktlgt
bekannten,
er-
rcehneten und oorlöullg troch
sehr
schweren
phusi,9chefl
urrd
neNllchen.Belastungen,
Nur
eln
üarker,
kröftiger,
trolnlertet
unil sehnnttlger Mensdt lcann sle aus-
halten".
Juri
Gag;arin mußie
diese
Sparurung
älledn
ertragen;
Er mußte bei vopem Bewußtsein sidl
rtdtig
orientiF
ren ünd
währ€id des
Flugs in
Jedem
Augenblict(
ri&tig handeln. Und
das madrt
seine
Heldentat
so
groß
und beispiellds.
Dle
große'n
Verdlenete der Wissencchaftler,
Ingenleure
und
Arboiter, die
diesen
Flug vorbereiteten
und mö8-
Itcfr madrten, werden dan/it'in ke{ner Weise gesctrmä-
lert.
Im
Gegenteil.
Juf,i GaEarins
Heldentat war
eB
letztlich,
die diese
Leistungen
über
dert Durchsdrnitt
erhob
und
damit
tn dte Annalen dler Geschidlte un-
eeres Platrt€n einge*ren
lä"ßt.
Elne
ne,ue Ara in den Gesctridrte der
Mmsdrheit
hat
begonnen. Sie läßt heute
bereits
die
Zeit ahnerl
da
]
eutomatlsche
Stationen
euf
dem Mond,
auf
anderm
j
Plan€ten
des
Srrnnensystems
landen
und uns
die
ersten
I
Angaben
ilber
deren
Stnrktur
vernittßln
wef,den.
So'
I
lst
der
Flug Jurt
Gagarlng
der
erste Sdrrltt
des
Men-
,l
ectrens
atd dem Wege zu and€tren Planate<r.
I
,,MöBe
der
jetztge
große
Sieg dee-mgnschlictren
Genies
I
alle, detren es
zukqmrnt", sagtä
Akadernt۟rltglied
I
J, Fjodorow, ,,daran erlnnern, daß es dringertd not- |
v/endig
istr
sctrneüstene
das Lebeo der Menrseheo
auf
I
unserem
Planelen
so zu
ordn€n,'daß das
&anze
Men-
|
trl#s*Ltltr3'"-ffir
einerhm
irkrich
"
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 35/84
WERNER UNZE
ll
er
enorme
Aufstieg
ddr
Technik
während
der
ver-
ll
gangenen
zwei
Jahrhunderte
hat
viele Ursadten
s
und Grundlagen.
Eine Begrüpdung
für
die au$er-
ordenilich
sttirmische
Entwicklung
fast aUer
tech-
nischen Disziplinen
ist
darin
zu
sudten,
daß siü
die
f'eclrniker
einer allgemeingültigen,
überall
zu ver-
wendenden
,,Sprache"
bedienen,
mit
der
sie
sidr ver-
ständigen, durch die sie in die Lage
versetzt
werden,
zü
berectrnen,
zu
konstruieren,
zu erfinden und zu
verbessern, Alle
benutzen
die universelle
Mutter-
sprache der Tectrnlk,
die Mathe-matik.
Iilese
allgemelnveiständlictre'Sprache
tritt in ver-
sdriedenen
Formen auf.
Dle
bekannteste
und von
jedem jungen
Teclrniker zuerst
zu erlernende
ist die
Formelspradre.
Jede mathematisdre Formel
stellt
€ln€n
in
mathe-
matisdren
Kurzzeichen
abgefaßten
Satz dar.
Die
ein-
zelnen
Symbole
und Zeidren
verkörpern dabel
die
Vokabeln
unserer
teclrnisdren
Muttersprache,
So
heißt
zum
Beispiel die bekannte
Formel
weiter nichts als
r
c
L
'dcr
Flödtcnlnholt
elncr
Krcllci
lrt
ghldr
odcr
bafadrnct rldr
ous
oder die Formel
,dcr
Flödronlnholt
dcr Krclrcr
dem
Ouodrot 'dcr
Rodlur dcr
Krclscr"
multlpllzlrrt
ml t
dcn
Quadrot dcr
Durchmcsccr
dc r
Krclrcr"
ber.drn.t ldr €ur
nultlPlhbrt
ml t
Die
ersten
Übungen,
die ein
Jeder,
der die mathe-
matisdre
Formelsprache
erlernen will,
anstellen muß,
sind demzufolge soldre einfachen llbersetzungstibun-
gen,
wie
in dem obigen Beispiel
angegeben.
An drei weiteren Beispielen
sollen die
Leser dieses
einfache
Übersetzen
selbst
üben,
Für
die Berechnung des Rauminhalts
(Volumen)
eines
abgestumpften
KreisFegels
gilt
die folgende Formel:
,f
mathematisüreormeln
süwer
erständlidt
-a
v=
äT'h
(R2r
Rr+r2
Die Masse
einer
quadratischen
Säule aus
Aluminium
hann nach
der Formel
-1
M*9,O2.h
ermittelt werden, ( e : mittlere Diüte des zu berecn-
nenden
Stoffes)
Der
elektrische Widerstand
einbr
Metallschiene
ist
nach
--
f t=q' .d
zu bestimmen.
(Q
-
speziflsdrer
Widerstand)
Im Gegensatz zum
Mathematiker,
der
vor allem die
Grundlageh
der Mathematik
untersueht,
muß
jeder
Mensclr, der
tedrnisdre
Probleme bewältigen
will,
mathematische Formeln lesen und ridttig anwenden
können. Er
darf nie hinter
den rnathematisdten
Sym-
bolen nur
formal
Buchstaben
sehen,
wie
es leider viele
tun,
die dann
fälschlicherweise
audr vom
,,Buchstaben-
rechnen" reden, sondern
man muß sicb
immer dessen
bewußt
sein,
daß
Jedes
Kurzzeichen einen
Begriff'
eine Größe oder eine
Aufforderung beinhaltet,
die in
jeder
Spractre durdr
Worte ausgedrtid<t werden
können.
Das Arbeiten
mtt
mathematischeu
,
Farmeln in
der
Te&nik umtaßt in
der
Praxis
immer vier Sdrritte:
l. Aussuchen oder
Aufstellen einer
l'brmel,
die
alle
GröBen
enthalten
muß, die zur Lösung dep Fro-
blems
in Rectnung
gesetzt rüerden
mtissen,
2.' Analysieren bzw. Übersetzen der Formel in die
Umgangssprache,
3. Umstellen
der Formel ftir die entspredronde Lösung,
4. ridrtig€b
und
vollständiges Durdrrectrnen
der
Aufgabe.
Ein Beispiel soll dlese vier Schritte erläutern.
-t
88
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 36/84
Au gabe:
Be in
Bau e iner
e lek t r i schen e i tu ,ng
sl
uorher
clet'Mind.estquerschnitt
er
Leiter
zu beräch-
nen, In
einer
4 km.
angenLeitung
aus Aluminiunl soll
bei
einer Stromsttirke
uon 30
A der Leistungsoerlusc
in d.er Leitung
1
kW nicht
übersteigen.
Nach der
Angabe über den
ersten
Sctrritt ist eine
Formel
zu suchen,
die nebqn dem
Verlust in
Leitungen
die Stromstärke, die Länge der Leitung, den Quer-
schnitt
der Leiter und
eine Materialangabe
n sich
ver-
einigen
muß.
Diej,enigen,
die
eine ausführliche
Samm-
lung
von
Formeln
für elektrische
Berechnungen
be-
sitzen,
finden
sofort
die Formel
_ _
F
2 t
F
^ v . \ = a . F . r r . \
Beide Seiten
wurden mit
F multipliziert
und
durch N
N r r
dividiert.
O"
ff
auf
der
linken Seite
unA
f
auf
der
rechten Seite jeweils I ergeben, lautet unsere um-
gestellte
Formel
,-a
F
e
.**
.r,
Damit
erhaiten
wir.nun im
vierten
Schritt
die Mög-
lichkeit,
die
Rec'hnung
durchzuführen.
Für
die eigentliche
Rechnung
sind einige.grundsätz-
liche
Dinge
zu beactrten.
Man schreibt
in den
meisten
Fällen
die allgemeinen
Größen
aus
der Formel
und
die speziellen
Größenängaben
in einer
Gegenüberstel-
rung
zusammen,
aAl
=
0,028Qmm spezifischer
Widerstand
für Aluminrum
l=4000m
Le i t üngs l änge
NV= r000W
höchster
Leistunsverlust
der Leitunp
I
=
30A
Stromstärke
Um keine
sinnentstellenden
Fehler
in die
Rechnuns zu
bekommen,
ist
es
immer
ratsam,
die
Maßeinheitenlni t
in
die Reöhnung
hineinzunehmen.
Für
die
Berechnung
des
Mindestquerschnittes
setzen
wir an
()
rnmr
2
.
4000m
F
=
0,028
-]ff i=.nooo,.
Bei.m
Quadrieren
er
Stromstärkewerte
st
unbedingt
zu
berücl<sichtigen,
aß
die Einheit
Ampere
mit zu
quadrieren
ist.
Daß
man
beirn Durchrechnen
praktisöer
Aufgaben
nicht
nur
das Umgehen
mit den
reinen
Zahlen
beherr-
schen, sondern auch jeweils über den technischen
Sachverhalt
ausreichend
unterfichtet
sein muß.
geht
bereits
aus unserem
einfachen
Beispiel
hervor.
Irür
unsere weitere
Rechnung
müssen
wir wissen,
ciaß
1ohm
:
to
=
lduno
rwat t
=
1
w
=
1y,
14
is t .
Unter
Verwendung
dieser
Angaben
ergibt
sich
weiter
F
=
e,s2s
jtll
.
,
.ä#o;i
.
ooo ,.
W m a
D"
V, _
undo. f
jewei ls
I e rg ib t ,
e rha l ten
wi r
wei ter
F
=
0,028n1m
.
?200
F
=
201,6
mm
Der
Mindestquerschnitt
muß
demnach
rund
202 mm2
betragen.
Das
entspricht
einem
Mindestdurchmesser
von rund 16,1mm. Jeder Leser sollte jetzt versuchen,
die
folgenden
Aufgäben
selbst
zu
lösen,
wobei
er mit
nur
einfachen,
in
jeden
Tabbllenbuch
oder
ieder
Formelsammlung
zu
flndenden
Formeln
ausl<omÄt.
ÜBUNGEN:
.'
l
Feste
Stofte dehnen
sich
bei Erwärmung
be-
kanntlich
mehr
odr:r weniger
aus.
Ein
r
Messingb{ab,
der
bei
-20
cC
eine exakre
Länge
von 2 m
besaß,
hat
sich
durch
Errirärmen
auf 2,006
m aüsgedehnt.
Um wieviel
Grad
wurde
er erwärmt?
2. In
eine
hohle
Halpkugel
soll
ein
quaderförmiger
Körper so hineingepaßt werden, daß der lVlittel-punkt
des
Quaders
mit
dem
Mittelpunkt
der
Kugel
zusammenfiillt.
,Wie
lang
muß
der
Quader
werden,
wenn er
eine
Höhe
von 30
mm,
eine
Breite
von
b0 mm
besitzr
.
und
der Durchmesser
der
Kugel 100
mm
beträät?
.
-/
Nyertust
g'$ '12
oder eine
ähnliche.
Jeder
andere
flndet
in
einer
allgerneineren
Sammlung
die
Formeln
N = U . I
u n c l
N = R . I c
lür die Gleichstromleistung und
* = 0 . *
für
den
elektrischen
Leitungswiderstand.
Setzen
wi r
die
letztere
in die vorletzte
Formel
ein
und
berück-
sichtigen
wir,
daß die
Leitung
in unserer
Aufgabe
aus
Hin-
und Rückteitung
bestehf,
dann ergibt
sici
wieder
die
erste Formel.
Damit ist
der erste
Schritt
beendet.
Der zweite
Schritt
umfaßt
das
übersetzen
dieser For-
mel
in
die
Umgangssprache:
,Die
Verlust-
leistung
der
Leitung
berechnet
sich ous
mul t ip l iz icr t
mi t
dem
sperifiscfien
Widerstond für
A luminium
der doppelten
Leistungs.
lönge
und dos gonze d iv id le r t
durch
den Leiterquerschnitt
mul t lp l iz ie i t
mi t
dem Lelterquerschnitt."
Unsere
Aufgabe
verlangt
aber
nicht das Berechnen
des
Leitungsverlustes,
der
hier
gegeben
und damit
bekannt
ist,
sondern
das Ermitteln
des
Mindestquerschnittes.
Dämit
kommen
wir
zum
dritten
Schritt.
dem Umstellen
der
Formel.
Das
gesdrieht
nach dem allgemeinen Gesetz für dasUmstellen
von mathematischen
Formeln:
,,Eine
mathematische
Formel
bleibt,
da
sie meistens
in
Gleichungsform
gegeben
st,
in
ihrer Aussage
gleich,
wenn
mit bei
d en
Seiten
die
gleiche
Rechenoperat ion
vorgenommen
wird.,,
In
unserem Fall
sieht
das so
aus
34
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 37/84
%
Mathsmntik-0lympia
Storlb r.dtllglr
Alls
Lcsar dcr
Zcltrdrrlft
,Jugcnd
u[d
Tcdrnlk".
fdlnohmobodlngung:
Potttort
nlt oufgcklcbtcr Kontrollmorlc
clnrondcn
rowlc
Bcruf und
Altcr
ongcbcn,
Elnrrndrqdror:
R.doktlon
.Jugcnd
und
Tcchnlk",
Scrtin
W E, Kroncnrtroßc 0,31,
l.tller
Abr.nd.L.mln
(Pörtstamp6l):
30, Junl 1961
Dlc
Vcrlosung
oller
rlchtlgcn Ergcbnlse
findct
om
10, Jull
,|961
rtott.
g0l
^
o
I
o
o
E4 :
I
Jcdcs richtlgo
Ergebnlr
gllt
oußcrdcn olr
Lor
f{lr
elnen
gro8cn
Endourchcld lm
Dczcmbcr
1961,
larüh
übt
si&,wcr
einÄvleister
werden
willl
Die
SONNEBERGER
ETATIBAUKASTEN
rr lög-
l ichen
es, iedem
ugendl iöen,
die
Anwendung
und
Meisterung
der Technik
chon
rühreit ig
"eri tehen
zu
lernen.
Gute
Quol i t<i t , ine Viqlrohl 'von Einrel.
tei len
und eine öußerst
günst ige
Preisloge
sind
unsere
gonz
besondere
Empfehlung ür
d iE 8ou.
tösten.
Zur Zeit
gibt
es
vier
verschiedene
Grund-
köstenund einenZusotzkosten,ie ol le miteinonder
ergönrt
werden
können.
Erhölt l ichn
den
Spielworenverkoufsstel len
es
sloot l ichen, enossenschoft l ichen
nd
privoten
Einzelhondels
(,
K
tö
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 38/84
J
Am
i.
Mai stadr unser
zvreites
FDGB-
Urlaubersdriff,
die
auf
der
Mathias-
Thesen-werft
gebaute,,Fritz
Heckert",
zu ihrer ersten Urlaubsreise
in See.
Di€
Fahrt
ging
nadr
Riga, Leningrad und
Helsinki. Die
ersten
Passagiere
waren
Werktätige unserer Republik; die sich
bei der
großartigen
Solidaritätsbewe-
gung
-
sie erbrachte
allein an Spenden
32
Millionen DM für
deq Bau des
Sdrifres
-
besondere Verdienste
erwor-
ben lraben.
Zud'en'ersten Passagieren
gehörteu
auch
einigeErbauer desSdtiffes, wiez.
B.
Kol-
lege
Rudi Kuntz, Er ist Schiffbauer
auf
der
Mathias-Thesen-Werft und hatte
die
Reise als
Auszeidrnung
erhalten. Von
der Kiellegung
der
,,Fritz
Heckert"
an
dabei,
half er in seiner
Brigade die
rationellere
Großflädrenbauweise
ein-
zuführen.
,,Ich
arbeite seit
1950
auf
der
Werft", erzählte er uns. In jedem Sdriff'
das
seit
1959 n Wismqf
vgm Stapel
lief,
steclit
audr
.
sein€rtHände
Arbeit.
Die
Freude
über
die Auszeichnung
war
ihm
anzusehen
und audr deq
Stolz,
einmal
auf
eitlem
,,seiner"
Schiffe
fahren
zu
dürfen.
Die
,,Fritz
Hechert". hat 159
Passagier-
kabinen,
davon
112 ür zwei,33.für
drei
und 14 für vieb" Personen.
Sämtlidte
Kablnen sind
mit
Radio
und Telefon
ausgestattet, Bei strahlendem
Sonnen-
sctrein
laden die
Prpmenadended<s,.
ei
unlreundlichem Wetter der
große
Saal
und d'ie Klubräume zu erholsamen Stun-
den ein. An
alles
ist
gedadtt
w'orden.
Ein
Kino,
eine
Bibliothek, iwei
Schwimm-.
becken sowie
Brausen auf
dem Achter-
deck,
ja
sogar ein Tontaubensdtießstand
sind vorhanden.
Für das
leiblide
Wohl der
Gäste sorgen
26 Köche,
Fleischer und Bäcker.
Die fast
400
Passagigre werden außerdem
von
40
Stewardessen
und
Stewards
umsorgt.
Joder
soll
sich
an Bord
wohl
fühlen und
neue Kraft für die
kommende
Arbeit
sdröpfen können. Sollte
wirklich
einmal
ärztliche Hilfe notwendig
sein,
so
ist
auf
der
,,Fritz
Heckert"
auch daran
gedactrt. Dodr wie die Besatzung des
Urlauberschifres hofien auch wir,
da0,
fler
Operationssaal,
das Lazarett
und
die
anderen Fäume des
Hospitals
nie
in
Anspructr
genommen
werden
müssen.
A'
Dürr
36
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 39/84
Dl.
Komnondobrüd., dor
Hlrn
drr
,Frltt
Haü.il', nlt d.t
S.lbrlstru.ronlsgc
our
dcm Fsnkwcü
l(Üponlt Aul drnt
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Pfonntn
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Kunlr,
Sölff-
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Wcrft
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und
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Kolhgo, drr
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& ' j
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 40/84
Der rasche
$ufsdwung
der
Transistorentedlnik
für
Rundfunkempfänger hat nun
auch in die DDR-8erti-
gung
Einzug
gehalten.
Wir wurden
bisher von
der
Industrie, was Koffereitrpfänger betrifrt,
'nicht
ver-
wöhnt, und so waren
wir
froh, als wir unseren Lesern
vor mehr als 18 Monaten mltteilen konnten, daß der
VEB
Stern-Radlo Roehlitz einen Volltransistor-Koffer
,,Stern
2" entwickelt.
Auf
der Leipziger Frühjahrs-
messe erstmalig vorgestellt, befindet
sich
nun ein
soldres
Gerät seit
einigen
Wochen
in
meinen
Händen;
Der Empfänger ist in
einem
förmsctrönen Holzgehäuse
mit
Kunststoffbezug
untergebradrt und hat in der
äußeren
Eorm
viel Ahnlichkeit
mit
dem
,,Stern
1",
Mi t
dem
,,Stern
2" stellt sich ein Gerät für den Empfang
auf
der Kurz-, Mittel- und Langwelle
vor.
Die Be-
diBnungsanweisung sagt aus, daß der
,,Stern
2" ein
leistungsstarkes
Rundfunkgerät
i6t, das seinen Be-
sitzer
auf Reisen, int Urlaub, zum
Wochenendausflug
und
als Zweitgerät
gut
unterhalten soll.
Wer aber äin solclres Gerät käüfüch erwerben will,
mödrte
vorher wissen, ob es alle Forderungen erfüllt,
die
man an
ein Kofferradio
stellen
muß. Daß es ein
tormsdrönes
Gerät ist, wurde schon
gesagt;
hinzu
kommt
noch, daß
die Abmessungen dem lnternatior
nalen
Stand eirtsprectren und mlt 270X114
X
90 mm
kleiner
sind als beim
,,Stern
1",
Seine
Masse
beträgt
einschließlich der Batterie etwa 2,5 kg.und
ist damit
trm I
kg
leichter als der erste
,,Stern'r.
An
die
Stelle der
gemischten
Bestlichung mit
Röhren
und
Transistoren sind sleben Transistoren und zwei
Germanium-Dioden
getfeten.
Im
NF-Teil werden
der
Transistor
OC
8f2 als
Vorverstärker und OC 811 als
Treiber
elngesetztr
Die
Endstufe
ist mit 2XOC72
bestücht, Der HF-
und
ZF-TeiI
ist
mit
den Tran-
sistoren OC 170,OC 169R und OC 169ausgerüstet. Das
Gerät
besitzt sieben Kreise, wovon zwei abstimmbar
und
fünf fest sind. Die
Umsctraltung der drei
Wellen'
bereiche erfolgt
mittels einer
Drucktaste,
Ftir den
Empfang
auf
der Mittel- und Langwelle
besitzt das
Gerät eine
eingebaute Ferritantenne, während
für den
Kurzwellenempfang
eine
herausziehbare
Teleskop-
antenne vorhanden
ist.
Die Klangqualttät
und Empfangsleistung des Gerätes
ist
sehr
gut,
was ich än versdriedenen
Orten unserer
Republik feststellen konnte.
Sphwierigkeiten
beim
Empfang
gab
es nur
lm Kraftwagen bei höheren
Geschwindigkeiten
auf
der Autobahn
Was
wlr
beriits
beim
,,Stern
1" bemängelten,muß
hier
abermals gesagt werden. Warum ist das Gerät wieder
ohne
UKW-Teil?
Aul Lang-
und Kurzwellenempfang
könnte
man
gern
verzichten,
Die
Kollegen aus
Roctr-
litz
konnten uns
audr diesmal keine
plausible
Antwort
geben,
An
Entwicklungsschwierigkeiten
können
wir
nicht
glauben,
dazu
gibt
es zu
viele
Erfahrungen
in
unserer
Republik
und in
anderen
Ländern.
Das UKW-
Netz
ist in
großen
Teilen der Republik auch
ge-
nügend dicht, um einen
guüen
Er.rpfang
zu
gewähr-
leisten.
Trotz aller
guten
Eigenschaften, die das
Ge-
rät
beim Empfang und der
Wiedergabe .hat,
muß
gesagt
werden, daß zum technisdren Höchststand eben
die Ausrüstung mit einem UKW-'I'eil und die
An-
wendung
der
gedruckten
Schaltung
gehören.
Die VVB
Rundfunk
und Fernsehen stellte schon 1958einen Plan
auf, der eine ,,kurzfristige" Entwicklung von neuen
Empfängertypen
aller
Art,
darunter audr Koffer-
empfängern,
nach dem neuesten
Stand
der Technik
r,orsah.
Die
Konferenz der Elektroindustrie
machte es
der VVB
und
den Betrieben
geradezu
zur Pflicht, für
die Beschleunigung
des Entwicklungstemposzu
sorgen
und
die Voraussetzung zur kurzfristigen Erreichung
des wissenschaftlich-tedrnischen Höchstslandes. der
Erzeugnisse und der Technologie
zu scliaffen.
In
der
Entschließung
der Konferenz wird
gefordert,
daß
transistorenbestüdrte
Koffer- und Autosuper mit einem
tIKW{eil
hergestellt werden
sollen.
Da
nach vielen
Schwierigkeiten
die Produktion
für den
,,Stern
2"
serienmäßig
erst Anfang des
Jahres voll begonnen
wurde, hätte diese
Forderung noch berücksichtigt
werden müssen. Nachdem die Interessenten schon fast
zwei Jahre auf
einen
,,Stern
2"
warten
müssen,hätten
sie audl noch
zwei bis
drei Monate weiter
verschmerzt,
lvenn dieses Gerät
gleich
mit
dem notwendigen UKW-
Teil ausgerüstet
wäre.
Aber
weiter
in
der technisdren Beschreibung
des
Ge-
rätes, Die
Abstimm.ung erfolgt durch einen Dreh-
kondensator, Die
Stromversorgung
durch
fünf Mono-
zellen,
die eine Spieldauer bei
mittlerer Lautstärke
voh
etwa l5o.Stunden
gewähren.
Das
Iiegt an der
Art und der
Qualität
der Monozellen.
Bei
Monozellen
mit
guter
Heizcharakteristik
können etwa 200
Sturiden
erreicht werden. Bei meinem Test
reichte der
grste
Satz
der Monozellen nur 130 Stunden,
während der zweite
Satz bei etwa 200 Stunden noch nicht verbraucht war.
Werden
Normalzellen eingesetzt, verringert sich die
Betriebszeit des Gerätes
erheblich.
Auf
Grund
der hohen Betriebszeit bei Monozellen
und
der
geringen
Betriebskosten konnte hier auf Akku-
Retrieb und das dazugehötige
Netz- und Ladegerät
verzichtet werden, was sich, wie bereits erwähnt,
günstig
auf das Gewicht auswirkt.
Die Sendereinstellung
erfolgt mittels einer Kreisskala,
wobei die Eidrung der Skala
durdr Frequenzmarken
gekennzeidrnet
st,
Diese
Kreisskala
ist an sich eine
glückliche
und
geschmacjkvolle
Lösung, funktionierte
aber
Ieider
beim Testgerät. medranisch
nicht richtig.
Die
gleichen
Schwächenwie beim
,,Stern
1"
traten
hier
auf. Der Drehkondensator zog den Einstellring nactr
unten,
so daß dieser auflag, was
ein
Einstellen er-
schwerte. Die Senderwahl nur mit
dem
Daumen war
unmöglich.
Hier muß unbedingt
eine bessere
Lösung
8t
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 41/84
/W
Dqlrf
(10&11
gra.tt
l(O
rstarn
r
DDI,
statn
l'
DDR
.Concril-Boy'
Grundlg
T 2:l
lroun
rDora'tta'
Phlllpr
Strornort
W dr .1 trom 7,5v
9 V
9 V 9 v
il,5
v
Strom-
vcrsorgun9
Spcrlqlbottörlc
N.rz 110/.|2,
und 220
V
und Akku
5 Monozcllcn
6 Bobyrellen
odcr
2 Normol-Bott.
odcr
I Enorglc-Blo*
6 Monozsllcn
und
Notr
6 Monozcllcn
'
3 Monotöll.n
Splcldoucr
.8ott.rl.
nlt
Sclbrtouflodung
und
NC-
Somnl?r
ö V ctwo
10
stil.
150
td.
lc
nodr
Bott rlerotz
Je
noö
-.
Bott.rl..otz
l3
nodr
BottGrlcsotz
1 0
std,
Anzohl dcr
Ttonrlttorcn
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5
Wcllcnbcreldrc Kurrwdlc
Mlttclwcllc.
Longwrllc
MW
LW
UKW
MW
tw
UKW
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l M W
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AntGnnrn
Forrllontcnnc
FGfiltont€nna
u, Tclcrkop-
gntcnnt
Fcrrltontrnna
u.
Tclcskgp-
sntanne
Zwolrtotl.
Trlerkop-
ontSnnc
FGrrltontanna
u,
Telcskop-
ontanno
FGrrltont€nna.
und
Anrölüer AuBencnrchluE
Autoontannc AutoontennG Autoontcnno
,
Tonobnchmrr
Gchöusc
Kunrlrtoff
Holzgchöu:c,
mtt Kun3btoff-
brzuo
H ol z, k os öl er t Kunrtlcdcr-
batoganeg
Kunctstoffgch.
Kunttrtoff
Kußktotf
Abmcrrung.n
ä,0x?m
X t00mm
uro
x
i80
X 9 0 m m
zn
x
171
X 6 9 m m
3?0
x
200
X 110mm
ä5
X
205
X 9 5 m m
2/O X 1il0
X 6 0 m r n
Morrs
a5
k9
mlt
Sottrrla
2,t kg mlt
Bottcrlc
?,3 g
mlt Botterla
4,8 kg
3,1
k9 mlt
Bott rlc
1,5 k9
ml t
Bottü|.
getunden
werden.
Die
übrige
mechaniedle
Ausflihrung
ist
gut,
Nach
dtem
Abnehmen
der Rücltwand
liegt das
gesamte
Chassis
vor uns und
ist
leicht
zugänglidt.
Alle
Teile lassen
sidr
bequem
auswechFeln.,
Die Lautstärke
wird
durdr
eln Potentiorneter
an
der'
linken
Seite des
Apparates
geregelt..
Die Bedienung
des Gerätes
ist also
denkbar einfael.
Sehen wir
von
dem kleinen
Fehler
cler
Kreisskala
ab, der stdrer
bald
abgeändert wird, so
kann
man mit dem
,,Stern
2",
entspredlend
seiner
tedrnisdren
Auslegungl, zufrieden
sein.
Nadr den Plänen der Rodrlitzer Kollegen sollen nun
in diesem Jähr zwei neue
Standard-Volltransistor-
Koffergeräte heiausgebracht
werden, So
wird am
,,Stern
3" mit
UKWrTeil
und
,,Stern
4" ohne UKW-
Aufwand,
aber
jeweils
mit
gedruckter
Süaltung
ge-
arbeitet,
Bei beiden
Kofiergeräten werden
standardi-
sierte Bauteile verwendet.
Sie
.sind
außerdem
mit
einem
Autobatterieansc*rluß versehen.
,,Stern
#'
geht
im II. und
,,Stern
3" im IIL
Quartal
in die
0-Serie,
Wir
halten die
Entwicklungszeit
von
der
ersten
An-
ktindigung, daß
an diesen
Geräten
gearbeitet
wird,
big
zur
O-Serle
für zu lang. Das
Werk
hat sidr
selbst
das
Ztel
gestellt,
die Zett vom Entwid.lungsbeginn
bis
zur Fertigungsaufnahme
auf etwa 6 Monate
zu
ver-
ktirzen. Es wlll darüber hinaus
bis 1965 bei den Ge-
räten und in"der Produktion
den
Spitzenstand
der
tlllelttedrnik erreidren,
Liebe Kollegen aus Bodrütz Die Bevölkerung unserer
Republik
und
vor.allem
die Jugend wird dartiber
wadren, wie
lbr
diese Aufgaben erfüllt und
die
Ver-.
spreciungen einhaltet, Schöne Worte nlrtzen .nie?
mandem. Eure Anstrengungen u{rd
Erlolge
werden am
Angebot
tn
unseren Gesdrälten
gemessen
werden.
' 8 9
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J
15i
Eweaq\e
ow
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Neht"
Dort.
wo der mächtige
Steinadler haust,
wo wildzerklüftete
Felsen ihre
sdrneebedeclten
Gipfel
in
den Himmel
recken und
wo die
südwestliche Staatsgrenze
der
Volksrepublik China
verläuft, liegt
das
Himalaja-Gebirge.
Die höchsten
Berge
der
Erde, weit über
8000 m hoch, Iiltlet
man hier, die
dem mehr als 2500
km langen Gebrrgszug
denBeinam€n.,Dach
der Welt" einbrachten,
Nördlich
der
B€rgkette
schickt
der Tsangpo
seine
gewaltigen
Wassermassen
ostwärts,
bis sie sich
um den
]etzten
Pfeiler des
,,Daches" winden
und
jäh
nach
Süden stürzen.
Bald aber
schon,
wenig
später,
nach-
dem
die
Wasser
auf indischem
Boden fließen
und
nun
den Namen
Bramaputra
führen,,
treten
sie
wieder ddn Marsch nadr Westen an. Hunderte von Kilometern strömt so der Fluß dahin und bildet
gleichsam
eine
gewaltige
Klammer um
den ostwdrtig€n Teil
des }limalaja.
Der
Unterschied
zrvischen den beiden
Seiten
der Klammer
besteht aber nicht nur
darin, daß
sie
in
entgegen-
gesetzter
Richtung flie߀n,
sondern
daß zwisdren
jhnen
ein Höhenunterschied
von
2000m bestehl:
Das
aber ist
es, wäs
die
Energiefachleute
aus aller
Welt
immer
wieder zu
einem
der
phantastischst€n
Projekte auf
unserem
ErdbaII, zur Energiegewinnung
vom
,,Dach
der
WeIt,,, reizt.
Wie
sieht
dieses
Projekt aus?
Unweit der Stadt
Gyala könnte
der Tsangpo in
einem ruiü.ti"t"r,
Beckeqr
gestaut
werden.
Da der
FIttß in
jeder
Sekunde
etwa 1000 mr
Wasser zu Tal führt,
würde hier
ein
gewaltiger
Stause€ ent-
stehen. Nun
müßten riesige
Stollen
quer
durch den Nantsdra-barma
getl'ieben
werden,
die Rohr-
leitungen
mit
Rohrdurchm€ssern
bis zu 3 m enthielten.
So
gewaltig
wäre
die Energie
der hindurch-
stürzenden
Wassermassen, daß
bereits iITr
Stolle,n die ersten Knaftwerke
installiert
werden
könnt€n.
Dort aber, wo die Wasser den Durchfluß durch das Gebirge beenden, könnte das größte Wasser-
kraftwerk
der
Erde
elrichtet werden.
Fachleute schätzen,
daß seine
Leistung b€i
l7 000 MW
liegen
könnte.
-
Noch erscheint
dieses Projekt,
einen
Stollen
durch
den 7742 m hohen
Riesen
treiben
zu
wollen,
utopisdt. Der Mensdr
aber hat
gelernt,
sich
die Naturkräfte
nutzbar
zu mach€n.
Ist
es
daher nicht denkbar,
daß auch dieses
vorhaben eines Tages
in
die
Tat umgesetzt
wird?
40
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Nomlqlro
bormo
7742
Sfuumouet
rwryn.il
2835
NN
* i-W aarenn-ngeo L,Rm
;H;*
"l
ffiffi
Yorlang
78om
NN
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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Die
hohe Zeit des Segelfluges ist
ge-
kommen.
Das SommerhalbJahr,
vo
allem die
Monate
Mai bis September,
locld wieder
in
vielen Ländern dle
Piloten sdrlanker
Segler auf
den
Plan.
N:idrt, daß dieae zumeiet
Jungen
Men-
Edren den Winter
versdrlafen bätten.
Neln, in
dieser Zeit haben
sie
gemein-
sam
mit
lhren
Kameraden die Segelflug-
zeüge repariert und ilberholt. Jetzt
aber,
da
der
höbere Sonnenstand
gute
ther-
m.isdre
Autwlnde
hervorrutt, da Ge-
witter
und
Wolken
mit sterken
Steig-
bereidren
zu Onden sind,
lohnt
es
eidr'
zum
Strecken-,
Gesdrwindigkelts-
oder
Hö.henflug
zu
starten.
Sgll
niemand
meinen,
daß es
in
dieser
Sportart
keine bemerkenswerten
Lei-
stungen gäbe, daß Segelflug eine Art
Spielerei sei.
Nein,
Segelflug
ist oftmals
unmittelbarer
Kampt rnit
den
Natur-'
krilften, ist
ihre Ausnutzung
und
sdrließltdr der
Sieg
tiber sie. Segelflieger
milssen nicht nur das
Fllegen
beheü-
schen
und
sidt
in der
Meteotologie
gut
auskennen,
sondern
audr sonst
ganze
Kerle sein.
Deshalb hat
der motorlose
flug in
allen Ländern
gerade
unter
den
jungen
Mensdren
so
viele
.
Anhänger.
Deshalb wird er
auel
in aUen
Staatqn,
did Interesse
haben,
daß ihrc
iungen
Mensdien
zu
ganzen
Kerlen werd€n,
also in den eozialistlsdren Ländern, so
gefördert.
Die
Leistungen
sowJetiscfier,
polnisclrer,
tse.hächisdler
und
ungarisdrer
Segelfliegef
sind. weltbekarint.
Auclr
in
der
DDR
sind die
Jungen
Piloten
der
Gesellschaft
ftir Sport
und
Tedtnik
in
den letzteh
Jahren
gut
vorangekommen
und
nun
dabei,
den
Weltstand
zu
er-
reictren.
Dte
trlugzeuge
unserer volks-
eigenen
Industrie werden
ihnen
dazu
verhelfen.
Weil Segemiegen
eine
tectrnisclre
Sport'
art
ist,
weil zur Erreidrung
von llödtst'
leistungen
qualitativ
hochwertrges
Flug-
gerät Voraussetzuhg ist, sei aut diesen
Seiten
eine
internationale
Übersicht
über
die
neueren
Segelflugzeuge
8e-
S9ben, "
-aülo_
l2
til,\f
HA
lehrmcister
NATIO
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Olympio
MK-419
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Choucqs
Fquvette
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CSSR
Demont
DDR
Libellä-Lomlnor
DDR
Lehrmeieter
Englond
Olympio
MK-4'll
Fronkrelch Choucos
Fronkreiö
- ,
Fouvette
Itdllen Sogltto
.
Usterreich
Stondord
Austric
Polen
Foko
E
=
Elnsl tuer D: Doppels i tzcr
E 16,0
7,6 380-4{0 3,0
O,7:75
E
16,5 6,6
,
,4
36
0,65,76
D. 17,0
7,95
340-480
26
O,E
71
E 18,9
7,62 365 3S
0,56?4
D 18,0 8,0
410-i6o 30
0,65,'65
E
i5,0 6,22 215-250 3a
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34 0,66,75
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43
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Sowjetunlon
A tl
Sowjetunlon
A
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Ungorn
Meloll-Stondord
Wcrtdeutschl.
Ko 6
Westdeutschl.
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1-23
E
-
Einsi t rer
D: Doppels i tzer
E
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E
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7,05
,365
,
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7,26 320
16,5
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17,0
7,2 365-125
15,0
7,3 250-3m
15,0 6,6
3&
18,0 8,30 335
16,05
6.26 304
35
0,7287
27
0,@62
34
0,9
41 0,6
/80
32
O,lßi66
30
0,6567
29 0,58/50
30,8 0,6
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Fortsetzung
.ilet
lm
Aprll-Heft
begaflnenen
.Arfikelrelhe
llber
dle Elaenbahntedmik
leiclt sitzen
Sie
beim
Lesen
dieser
Zeilen
gerade
&inem
Sclrnellzug,
der Sie
sicher
und
bequem
Ihrem
,
Urlaubszlel
entgegenträgt,
Haben
Sie sielr
bel
dieser
0
Gelegenheit
den Wagen,
in
dem
Sie
lhren
platz
aus-
gewählt
häben,
sdron
einmal
etwas
genauer
an-
geschaut? -
Nein?
-
Nun,
dann
lohnt
es sich.
aus-
ftihrlidr
über den Waggonbau
zu berichten,
Versuctren
Wir
zunädrst,
uns
tiber
den
Gesamtaufbau
eines
Reisezugwagens
Klarheit
zu verschafen.
Eine
der widrtigsten Baugruppen lst das Laufwerk. Hier
können
wir
zunächst
elne
sehr
interessante
Fest-
stellung
madren:
Im
Gegensatz
zu den
Straßenfahr-
zeugen
sitzen
bei
den Sdrienenfahrzeugen
die
Räder
fest
auf den
,,Acttsen,,,
so
daß sictr
diese
mit
den
Rädern mitdrehen.
In
Verbindung
mit
den
leicht
ko-
nischen
Laufllädren
der
Räder
erreictrt
man
hierdurch
eine
€ewisse
Selbstzentrierung
der
Radsätze bei
der
f'ahrt
im
geraden
Gleis;
Doctr
audr die
Aufnahme
der
bei
der Fahrt
durclr
Krümmungen
auttretenden
recht
großen
Seitenkräfte
wird
durctr
diese
Bauweise
ver-
eintadlt,
Nactr
der
Zahl
der
fl,adsätze
untersdteiden
wir zwei-,
drei-
und
vierachsige
Wagen.
Bei letzteren
sind
dabcl
jeweils
zwei
Radsätze
in einem
besonderen
Dreh,
gestell gelagert, weldres sidr gegenüber dem Wagen-
kasten
ur4
eine senkrechte
Achse
drehen
kann,
Da-
durdr
wird
erreicht,
daß
sich
die
Radsätze
bei
der
Fahrt
-durctr
Kurven
eritsprectrend
der
Gleiskrtimmung
einstellen-
können,
was
wiederum
einen
ruhigeren
Fahrzeuglaul
und
eine Verminderung
des
Verschliißes
{6
Abb. t Dcpprlrtcü.Glbdrnug lm lohb.u.
Abb. t
Llnlr:
llldr In
dat
unt nr
glodilr.rl
do Dopprl.
rtocl-Oll.d.Eut.r.
aO
Rädern und
Sctrienen'zur
Folge hat.
Wegen dieser
Vorteile
werden
deshalb
heute niclrt
nur die
Schnell-
zugwagen,
sondern
aucli
alle
übrigen
Reisezugwagen
grundsätzlidt
als Drehgestellfahrzeuge
gebaut.
Aut
die Adrsen
stützen
sidr über Federn
die
Wagen-
kästen
ab.
Diese
bestanden
frtiher
meist
aus Holz.
wobei
die
Eigenmasse des
ltragens,
dle Last
der 'ahr-
gäste
sowie
die Bean$pruchungen
durdr
puflerstöße
von
einem
krältig ausgeblldeten Untergestell aut-genommen wurden. Hiute werden
die
Wagenkästen
grundsätzlidr
aus Stehl,
teilweise auch
aus Leicht-
metall,
aulgebaut,
wobei
meist die
sogenannte
,,selbst-
tragende
Bauweise,.
angewandt
wird,
Das bedeutet,
daß
der
gesamte
Wagenkasten,
zumindest
aber die
Seitenwänale,
zur
Aufnahme
der
Belastirnten
heran-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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gezogen
werden, wodurch sidr
ein
besonderes Unter-
gestell
erübrigt, Der Erfolg ist
in
einer
Einsparung
an
lVlaterial und in einer Senkung der
Wageneigen-
masse
zu sehen.
Wie setzt sich nun aber die Gesamtmasse eines
Zuges
zusammen?
Wählen wir als Belspiel einen
Zug, wel-
cher aus den bekannten vieradrsigen Reisezugwagen
mit
Mitteleinstieg
besteht. Jeder dieser
Wagen
hat
im
unbeladenen
Zustand
eine Eigenmasse
von
37
000 kg,
Nehmen
wir an,
daß
sämtliche
?2 Sitzplätze eines sol-
chen Wagens
und auctr noch ein
TeiI der
Stehptätze
besetzt
sind;
so beträgt
die Gesamtmasse der
Fahr-
gäste
doch nur annähernd
7000kg. Es ist also
nür
etwa
r/6
der
gesamten
zu befördernden
Zuglast als
Nutzlast
anzusprechen.
Der
Rest muß als
notwendiges übel
dauernd
mit
über
die Strecke
geschleppt
werden, An-
ders
ausgedrücht können
wir audr sagen:
Je Sitzplatz
ist
eine
Wageneigenmasse
von etwa 500
kg erforder-
lich,
um einen
Reisenden angenehm
und
sicher zu
befördern.
Selbst
wenn man
einräumt, daß andere
Reisezugwagentypen
bezüglictr
dieies
Kennwertes
günstiger liegen, wird man Jedodr erkennen, wie
widrtig
die
Senkung
der Eigenlast
der Fahrzeuge
für
einen
wirtschaftlichen
Zugbetrieb
ist.
Aus diesen
Erwägungen
heraus
wurden
in der
DDR
die bekannten
Doppelstod<zügö
entwid(elt.
Wenn
man
sich nämlich
tiberlegt,
daß viele
Einzelteile
eines
Reisezugwagens
wie z,
B. Zugvotrichtung,
puffer,
tsremsanlage,
Laufwerk
usw. nur
in
geringem
Maße
von
der
Zahl
der zu
befördernden
Fahrgäste
ab-
hängen,
dann wird
sich audr
die
Masse digser
Bau-
teile
nicht erhöhen,
wenn der
Wagen
ein zweites
Stockwerk
erhält,
wodurch
etwa
die
doppelte
Menge
an Fahrgästen
befördert
werden kann.
Bei den
DoppelstocJr-Gliederzügen
der
Deutsdren
Reichsbahn
wird
diese
Maßnahme
noch dadurdr unterstützt, daßz, B. auch Teile der Inneneinrichtung
des Wagens,
wie
Haltestangen,
die
Träger
der
Gepäckraufen
sowie
die
Versteifungen
der Sitzrückenlehnen,
mit in
den
Trag-
verband,
einbezogen wurden,
was
bei einem
Vergleictr
der
,4bb,
T und 2 zu
erkennen ist.
Als
Brg.ebnis
dieser
Bemühungen
konnte dadurei
für den
Eteitigen
Doppel-
stock-Gliederzug
sdrließlich
eihe
Wagenbigenmasse
von
rund
200 kg
je
Sitzplatz erreicht
werden,
was im
Weltmaßstab
gesehen
durchaus als
Spitzenleistung,
gewertet
werden kann.
Selbst
wenn
man
berück-
siütigt, daß
dieser
Wert nodr nictrt
die
Masse
des
Triebfahrzeuges
enthält, ist es
doc;I. nteressant,
fest-
zustellen,
daß man
sidl hier sdron
den 160kg
je
Sitz-
plat4
nähertt
welche beispielsweise
beim Kleinwagen
,,Trabant" verwirklictrt wurden. Nur erwähnt werden
nrag hier,
daß der
entsprechende
Kennwert beim
Motorroller
,,Berlin"
bei 70 kg liegt,
während
er beim
Fahrrad
bis unter
18 kg abfällt.
Bei einem
solchen
Vergleich kann
nun
natürlich die
l'rage
auftauchen,
weshalb bei
den Straßenfahrzeugen
der Kennwert für
einen
Sitzplatz
in der Regel wesent-
lich niedriger
liegt als bei. den
Schienenfahrzeugen.
Mit der
Beantwortung
dieser Frage kommen. wir dabei
zu
einem anderen wichtigen Punkt unserer
Betractr-
tungen,
nämlidr
zum Fahrkomfort,
Im PKW sind
Sie,
selbst wenn Sie in einem Luxuswagen
reisen,
stets
an
Ihren
Sitz
gebunden.
Sie können.nidrt
aufstehen und
während
der l'ahrt umherlaufen,
wie
dies doch
in
einem
Eisenbahnwagen
eine SelbStvefständlichkeit
ist.
Ihnen
stehen keine sanitären
Einrichtungen,
Wasc}-
gelegenheiten
und
ähnlidre
Dinge zur
Verfügung, von
Schlaf- und Speisewagen
ganz
zu
scttweigen. I)er
Fahrkomfort
ist deshalb
der
große
Gegenspieler
des
Ldichtbaues.
Es mag in diesem Zusammenhange
inter-
ossieren, daß nur 250/o er gesamten Masse eines vier-
adrsigen
Reisezugwagens auf den
Eohbau
des
Wagen-
l<astens
entfallen,
Weitere 250/e
ehen
zu
Lasten der
Drehgestelle;
und
ganze
50%
werden von der
Innen-
einrichtung
und den Anbauteilen
aufgebradlt.
Was
gehört
nun alles zum Fahrkomfort
und mit
wel-
chen Verbesserungen können wir in
der weitere[.Zu-
kunft rechnen?Da ist einmal
die sctron'erwähnte auf-
ruhe, Jeder
weiß, wie unangenehm es-ist,
wenn man
in einem sdrledrt
_Iaufenden
Wagen hin
und her
geschüttelt
wird ctddr
wmn
jeder
Sciienenstoß
wie
ein
Hamrnerschlag durch
Mark
und
Bein
geht.
Viele
Versuche,
Befeclinungen
und
Fahrten
mit
Meßwagen
werden
heute von den Eisenbahnverwaltungen
durch-
geführt,
um
das Laufverhalten
der Drehgestelle
undder Wagen zu erforschen und zu verbessern, Greifen
wir nur
als Beispiel das
Laufverhalten in vertikaler
Ridtung heraus,
Blattfedern,
Schqaubenfedern
und
Torsionsstabfedern
werden hier in'd€n verschieden-
sten
Kombinationen
eingesetzt,
wobei
einzelne
Fedör-
gruppen
durch
Hintereinander- bzw,
Parallelschaltung
Abb.
5
llld
In .ln.n R.irarugwogcn
mlt
vr.3lcllbor.n
Sltr.n.
Abb.
I Sltt mlt nclgborcr
Rlldrcnlchnr.
47
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wieder zu
ganzen
Federsystemen
zusammengefaßt
werden. Gummifederungselemente und
hydraulisctre
Sdrwingungsdämpfer tragen
zur
weiteren Verbesse-
rung der Laufeigensdlaften
bel. Eine
Federungsart, die
in
Zukunft
eine
lmmer
größere
Bedeutung erlangen
wird,
ist
dle Gas-
oder Luftfederung, AIs
federode
Glieder
dienen hier mit
Luft
gefüllte
Gummlbälge
(Abb.
3),
derern
Luftdruct<
Je
na& der eugpnblicklide,n
Gesamtlast (leerer oder besetzter Wagen) automatisc]t
geregelt
wird und so
in
jedem
Falle
einen optimalen
Federungswert
gsrantiert.
Daß mit. diesem Federungs-
system auch
die
Sdrrägstellung
der
Wagen
bei
Kurven-
fahrten
gesteuert
werden
kann, sei hier nur
am
Rande erwähnt.
I)ie
unmittelbaren,,Bertihrungspunkte"
zwisdten
dem
Fahrzeug und'
dem Relsenden
sind die Polster
u.nd
Sitzbänki. Hier
wurden
in den letzten
Jahren
rectrt
erfreuliclre Fortsdtritte
enzielt. Während
man früher
in der 3. Klasse
-
also
in
der
jetzigen
2. Klasse
*
mit elnfactren
Holzbänken
vorlieb nehmen
mußte, sind
heute
zumindest
die
mit der sogenannten
,,Hart-
polsterung"
ausgestatteten
Wagen
sdron zur Selbst-
verständlichkeit
gbworden,
Auch
Sctraumgummi
als
Polsterwerkstoff ist aus dem modernen tr''ahrzeugbau
nidrt
mehr wegzudenken.
Jeder,
der
sdton einmal
größere
Entfernungen
mit der Elsenbahn zurticlt-
gelegt
hat,
weiß
aber,
daß selbst in
einem
gut gepol-
sterten Sessel
das Sitzen
naeh einer
gewissen
Zeit
doch
zu
elner rec.ht anstrengenden
Tätigkeit. werden
kann, Eine wirkliche
Entspannung
des Körpers
ist nur
im Liegen
möglich.
Deshalb sind
z.
B,
in der Sowjet-
uniqn die
meisten
der im
Fernverkehr eingesetzten
Wagen
als
Liegewagen
ausgebildet,
"so
daß
jedem
Eeisenden
in der
Nadrt sowie auclt
am Tage eine
eigene Liegestätte
zur Verftigung
steht.
Wähtend
man
sich bei
dies€r Lösung
dem
eigentlictten Sdtlafwagen
gchon
sehr staik
nähert, lassen
sidt Bber auch die
Sitze normalör Aeisezugwagen durdraus so gestalten,
daß eine weitgehende
Entspannung des
Köipers mög-
lidr ist. Es
gentlgt
hierbei,
daß die
Rückenlehnen
ver-
stellbar angeordnet
werden, so
daß der
ganze
Sitz
etwa einem
Liegestuhl
gleicht,
Die.tbb,
4 und 5
ve*
mitteln einen Eindrirck
von derartigen Sitzen.
So
geräuecharm
wle
möglletr
Ein
widrtiges Moment bei
der Hebung des Fahr-
komforts ist die Bekämpfung
des
Lärms.
Dieser Punkt
verdient deshalb besondere
Beachtung, weil Lärm
nicht nur
a1s störend uad
unangenehm
empfunden
wird,
sondern auch.weil
Lärm
bei längerer
Ein-
wirkung
gesundheitlidre
Scläden hervorrufen
kann.
Dte
Bekämptung
des Lärms
gesctrleht
durdr Zwi-
scbenschalten von Gummielementen zwisdren Lau{-
werk
und
WaEenkasten,
dur& Ausfüllen der Wand-
zwisctlenräume
mit sdrallschluckenden Stoffen, durdr
Auftragen sogenannter,,Antidröhnmassen't
auf
die
Bleche und durch Verwendung von
Loeiplatten,
um
nur die
widrtigsten
Hilfsmittel zu nennen,
Ebenso
wie
den
akustischen Einwirkungen wird auch
den, optisdlen EinwirkunEen der Wagen auf die
Rei-
senden
eine ständlg wachsende Aufmerksamkeit
ge-
sdlenkt. So sind beisplelsweise bei
allen Neubau-
wagen. in
gleidrer
Weise wie,bei den umgebauten
Reisezugwagen
die sehmalen l'enster der alten
Abtellwagen
grundsätzlich
großen,
breiten
Fenstern
gewidren.
Um.ein Besdrlagen
der Scheiben
im Winter
zu
vermeiden und um die
Geräusdr-
und
Wärme-
isolierung zu verbesserir, wird män in Zukunft mehr
und mehr von
fen6te(n mit
Doppelsdleiben
Gebrauclr
madlen.
Mit
der
{erbesserung
der natiirlidren Be-
leuclitungs-
und
Sichtverhältnisse
geht
auch ein€ Ver-
besaerung
der künstlichen Beleuchtung der
Wagen
Hand in
Hand, So werden durch
leistungsstärkere
Generatoren und
mit
dem
Austauectren der
Glüh-
{t
lampen
gegen
Leudrtstofiröhren
.die
Beletrchtungs-
stärken
in den
Reisezugwagen
auf mindestens
80 Lux
erhöht.
In
Ztigen, in denen dem
Relsenden ein
be-
sonderer
Komfort
geboten
werden soll, sind mitunter
an
jedem
Platz nodl zusätzlidle
Leseleudrten an-
gebradrt.
Daß schließIictr auch in der
gesamten
farb-
lichen Gestaltung der Wagen in
den letzten Jahren
ein
Umsdrwung stattgefunden hat, wird sidrer sctron
iedem
Reisenden aufgefallen sein.
Sle,herhelt
lst
oberstes Gesefz
Wenn bisher vorwiegend
Fragen der
Wirtschaltliükeit
und des Fahrkomforts betradrtet
wurden,
so darf doctr
nidrt
vergessen werden, daß
gerade
im
.Eisenbahn-
wesen seit
jeher
noch eln
weiterer Grundsatz alle
anderen an Dringlichkeit
überragt.
Das
ist die
Ein-
haltung
der Sicherheit, Vielleictrt
geht
Ihr BIid<, lieber
Leser, bei dem Worte
,,Sicherheit"
sofort nach dem
Handgrifr der Notbremse.
Nidrt
zu
Unlecht, haben
wir es doch hier
mit einer
Sidlerheitsvorrichtung
zu
tuü, welche es
dem
Fahrgast
gestattet,
im Gefahren-
falle
den
Zug
anzuhalten.
Wie
funktibniert
nun das
System der
Notbremse?
-
Alle
Wagen eines mit
Drud<Iuftbremsen ausgerüsteten Zuges werden über
eine durdrgehende Leitung,
die Hauptluftleitung, von
der Lokomotive
mit Druckluft versorgt, Dabei
geht
die
Bremsanlage in den betriebsbereiten
Zustand
tlber,
wobei der unter
Jedem
Wagen
angebqadrte Lutt-
behälter mit Druc}luft aufgeftillt wird. Wird nun an
irgendeiner
Stell€
des
Zug€s ein Notbrernsgriff
ge-
zogen, so wird über einen Drahtzug das in
j€dem
Wagen angebrachte Notbremsventil
geöfrnet,
wodurgh
die LuIt aus der Hauptluftleitung entweichen kann,
Durdr den Druckabfall wird im Bremsapparat eines
Jeden,
Wagens ein Ventil
umgesteuert,
welches nun
Luft
aus dem Luftbehälter in die Bremszylinder
str'ömen
läßt,
wodurctr die Bremsklötze an die
Räder
angepreßt werden, so daß der Zugzum Stehen kommt,
Das ist
jedodr
nur
elne der vielen Sicherheiti-
maßnahmen lm
Eisenbahnwesen bzw. im Waggonbau.
Weitere
Beispiele,.'von
den
Fingersc*rutzleisten
an den
Einstiegtüren angefangen
bis
zu
Problemen der
Lauf-
sidlerheit, ließen
sidr
hinzuftigen.
Doclr
auctr selbst
dann,
wenn
trotz.
allem ein
Unglüd<sfall
elntritt,
soll
der
Wagen
den
Reisenden noch
soweit wie irgend
möglidr
Schutz bieten. Dabei kommen
wir aber noctr
einmal
auf
den
sdlon erwähnten
Leiütbau zurilck.
tsesonders zu
Beginn
äer Entwldrlung
gab
es viele
Zweifler,
die
dem
Gedanken des Leictrtbau-Wagens
skeptisdr
geggntiberstanden.
Es mußte deshalb
der
Beweis
erbracht
werden, daß die leichten,
gesctrweißten
Reisezugwagen den
Feisenden
zumindest eine
ebenso
große Sidrerheit gewähfen wie die äIteren, sdtweren
lfagen, Umlangreiche
Beredrnungen wurden durch-
geführt,
statische
Belastungs. und rA,uflaufversuche;
Ja
man
ging
sogar so weit, daß man
Wagen einen
hohen
Bahndamm hinunterstürzen
ließ, um.auch
unter
extremen Belastungsverhältnissen
noch
einen
Uber-
blick über das Festigkeitsverhalten
der
rüagen
zu
eflangen,
Auch
heute
werden neukonstruierte
Wagen
vor der
Inbetriebnahme
eingehenden Prtlfungen unterworfen.
Neben
Laufversuchen wird
jede
neue
Fahrzeug-
baureihe
aul deh Prüfständen vielen
Probebelastungen
ausgesetzt,
wobei unter anderem
der Wagenkasten
in
seiner
Längsridtung
Druchkräften' von 200 Mp udd
mehr
ausgesetzt
wird,-Häufig
werden bei derartigen
Versuchen audt die in den einzelnen Bauteilen auf-
tretenden
Spannungen
nitttels
Dehnungsmeßstreifen
registrlert.
Sctrwingungs-
und Dauerfestigkeits-
versuche,
Röntgenuntersuchungen
von Scfiweißnähten
und
Erprobungen
auf der Streclre
geben
schließlich
die.
Gewähr dafür,
daß
jedem
Reisenden
ein l{öchstmaß
an
Sidlerh€it
seboten
wird.
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 51/84
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40
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 52/84
Jetzt ist auch Erlurt eine Relse wert. Seit Ende April
reißt
der Besudrerstrom nicht ab, Die
Gäste
kommen
aus
beiden
Teilen Deutsdrlands,
aus dem nahen und
fernen
Ausland,
um
das zu sehen,
was dieser thtirin-
gisdren
Bezirksstadt eigentlictr sdron
seit Generationen
Rang und
Namen in aller
Welt
versdraffte,
nun
jedodl,
durch
großzüglge
Förderung
unserer
Republik, einen
einmaligen,
internationalen
Rahmen erhalten hat: den
Gartenbau,
Denn dort.
wo sidr in frtiheren
Jahren der
alte Kulturpark auf der Cyriaksburg mit seinem be-
kannten
Steingarten
und seinem Irisgarten
erstreckte,
dort
schließt
sidr heute
ein in
langwieriger
Arbeit
kultiviertes
ehemaliges
Ackerland
an
-
dort findet
auf
einer
völlig neu
gestalteten
Fläche
von über bbO
00
m
die erstb internationale Gartenbauausstellung
der so-
ziaüstisdren Länder, die
,,iga",
.statt.
Es
begann
im Frühjahr 1959mit der Einplanierung und
Kultivierung ordinären Achbrbodens, Mit Baggern und
Dumpern und der
großen
sowjetischen.Planierraupe
wuralen mehr als 40 000 m3 Mutterboden abgetragen,
das
Gelände
nach den Plänen des
Chefarchitekten
pla-
niert
und
die
Muttererde
schließlich
wieder auf-
geworfen,
Erst
dann
konnte man
Zwischenkulturen
anbauen
-
sämtliche
Legominosenarten.*,
um Humus
und Leben im Boden zu erzeugen, was allein schon Iür
die folgende erste
Rasenaussaat von
größter
Wichtig-
keit
war.
Dann
wurde die
gesamte
Be- und Entwässerung
-
jeweils
im dreifachen
Ringsystem
-
mit
insgesamt
etwa
15 km
Bewässerungsrohren vön der
Hunderter-
leitung
bis herunter zu einem
ZoIl verlegt. Dieses
ßöhrennetz zieht
sich durch das
gesamte
Gelände.
Allein
die
vier Springbrunnen,
wahre
Wasserfontänen,
die
jeden
Besudrer
gleictr
vorn auf dem
großen
Fest-
platz
begrüßen, sdricJren
ständig
aus
vier
senkrecht
stehenden und
sechs seitlidr
abgewinkelten
Düsen
Wasserfahnen
empor, die
am Abend durdr
Unter-
$assersgh€inwerfer
in
eine stimmungsvolle
Licht-
kaskade verwandelt werden. Auch die große Blumen-rviese, die dem
modernen
Hauptrestaurant
vorgelagert
ist,
kann
jederzeit
durch ihr
unterirdisches
Rohr'system
mit
Langsamregnern
Wasserfontänen
speien,
Der
Gesamtwasserverbraudr
für
die Dauer
der
Ausstellung
ist mit
etwa
20000
mr
geschätzt
worden.
HORST
W. TUKAS
äCintcr
4cn
J(ntisscn
4cr
Stqlt 300 DM nür
noö
150 DM
fllr
diorc Sluncnkllbel,
dlo f.llh.r
our Ton,
hcuto
oui Arb.llt
hargcrtcllt
wcrden.
Hcnriotte.
Hialsdtcr,
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Gortcn.
boulngcnicur
rcln
wlrd,
l.lrt.l
auf
dcr
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ihr
Proklilum
ob.
Fotor
Ednt.ln
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 53/84
Wssserbcc&en
mlt,Elefente4haut"
Es
folgte die
Verkabelung.
Sälntlictre
Leitungen flir
die
Starkstrom-, Schwactrstrom-,
Telefon-
und
Laut-
sprecheranlage,
lnsgesamt rund
40
km,
versdrwanden
unter der Erde. Auctr
hlervon sieht der Besucher heute
nidrts mehr. Selbst
an den
großen gqfilllten
lVagser-
bed<en,
die
tlberall lm Gelände
anzutreffen sind, wlrd
der
Besudrer
vlelleicht adrtlos
vortibergöhen.
Diese
Becken wurden'erstmals nicht
fundamentiert, sondern
mit elner starken
z
Plastsdtlctrt,,
der sogenannten
Elefantenhaut ausbelegt. Dlese neue Art der An-
wendung
von Plasten
ist ein vollweitlger
Ersatz flir
kostsplellge
und zeltraubende
I'undameqtierungs:
arbeiten
und
kann durchaus
filr haltbarer
als alle
sonst bekannten
und
tibli&en Betonierungsverfahren
angesehen
werden.
Überhaupt
hat man
lctron bei der Planung
der
ge-
samten Ausstellung
die
Anwendung
neuer Kon-
struktions-
und Baumethoden
und die Verwendung
neuzeitlicher Baustofie
stark
ln
Betradrt
gezogen.
Am
deutlictrsten
sieht das
der Besuctrer
bei
den zwel
Hallentypen. Da gibt eF die Hallenkonstruktion aus
Holz,
zu der
die trIallen
der DDR,
des Obst- und Ge-
milsebaus und
des'Blumen-
und
Zierpflanzenbaus
ge-
hören. Es
sind Hallen,
die abgesehen
von
einer
ma-
terialsparenden
Binderkonstruktion
-
die Binder
sind
aus Restbrettern
von
Jeweils
etw8
1 m Länge
zu-
sammengesetzt
-
in alter
konservativer
Bauweise
er-
ridrtet wurden und
ein Versetzen
kaum
unbesüädigt
vertragön würden.
Hallenmontage
mlt
alem Sdrraubene&lüssel
Den Gegensatz
bilden
dle Hallen ln Stahlkonstruktion,
die für die
befreundeten
ausstellenden Länder
reser-
viert
wurden
und bei denen
die
gesamte
Montage
mit
dern Schraubensctrltlsselerfolgte. Ste können jederz€it
-
im Hinblid<
auf eine eventuelle Erweiterung
des
Ausstellungsgeländes
-
mittels eines Autokrans
ohne
Verlust demontiert
und umgesetzt werden. Bei
diesex
Plartfolbnrolto,
db
aldrt nur ru lrühorar iolh d.t
Foln.
g.mlltcr,
londrrn oudr ru?
E.trogtrt.l9.tung b.ltrcg.n.
"Eblonlonhout'
n
nitn
d.
dh Plartllfollri dh oilnolr
rum
Audqcn
drr Worrrbqrlil
rarocndl wurdc, Zunm.
mongrrdrwdSt
h5lt rlr
b6ror oh
frdü
9rlcnfundomrnt.
Hallen tritt
nodr eine weitere,
nidtt unwesentliche
neuzeitliche Baumethode in
Erscheinung.
Ihre
hohen,
Iichtdurchfluteten
Wände bestehen
aus
starkem'
Profil-U-Glas, das
im
Stoß lediglidr
durdt eine
stdrke
Kittabdidrtung gesdrlossenwird und somlt den Beweis
erbringt,
daß die im Gewädrshausbau
bereits bekannte
sprossenlose
Verglasung
audr
auf
großen
Flächetr
an-
wendbar ist.
.
Doch dem Besucher wifd
noch so
manches auffallen,
auf das er
nicht immer
gleidr
einebefriedigendeAntwort
erhält,
Er wird
sich zum
Beispiel
fragen: Wo kommen
nur dre
großen
Bäume her, die
hier
an
den. Wegen
stehen? Hier war doch
nodr vor
zwei Jahren
allee
Aekerland. Diese
alten, bereits
40Jährilen Bäume wur-
den erst
im vorlgen Jahr
in
Frostballen
per
Auto,hier-
hertranspbrtiert,
auf
dieses
Gelände verpflanzt,
und
die ersten
jungen
Triebe
an.ihren
Asten verraten,
daß
dieses Experlment sehr
gut gelungen
ist.
Frähretles Gemilse
unter Zolten
Manctrer Besucher
wird
vielleidrt; wenn auf der
Höhe
der
Cyriaksburg ein.steifer
Wind
weht,
beim Anblick
51
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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Stchlhotlan
dtrrn
Konrtrul|lon
nlt
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Sörosb.nr.hlürnl
.airomrirrrigrtdrrtubt
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d.r.n
llötsüidr
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.Profll:U.Clar
b.rl h.n,
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Sto
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rlnrr dldrn
lfttrdrlöt
grrölornn
wlrd.
Wo;ööoton, där nrunltlldrc
V..fahr.nr un
Moucm,
Einlrl.dungrn
und WcAr our
Notutttclnan und rlnrr Bctontöl.inmr hbr.
ru.t.tlGn,
Drr
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lultur.ll.
Clou:
dnr drr rnodcm.
rl.n F.llldrtbühncn
Europot
nit 3000SIl .
pltltrcn
und
clncr Bühnc,
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gl.ldl
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10@ Mltulrl.nda
ouftr.l.n Lönn.ni
ouEcrdrm
Cincmorcopc-Einrtdrtung
ltr Fcl.
lldrtfllmrorführungm.
r
,'.
der
Plastfolienzelte, die auf
der
Gemüseanbaufläche
streifenförmig
Salat-, Gurken- und Blumenkohlbeete
ilberdeeken,
skeptisch
werden uöd sagen:
,,Die
bläst
doch der
Wind davon." Sollte
gerade
einer der Gärtnel
anwesend sein, der die Märzsttlrme in diesem Jahrmiterlebt
hat, so
wird diesei ihm ant$'orte[:
,,Irrtum
Die Plastfolienzelte
haben
sogar
Windstärke I über-
standen "
Es
ist erstaunlidr,
wie diese
Häute aus
0,06
bis 0,08 mm Polyäthylenfolle,
die
auf Bügeln aus
Ekadurrohren
das
gesamte.Frühbeet
überspannen,
zur
Ertragssteigerung
beitragen.
Versudle im Institut in
Großbeeren
bewiesen,
daß auf
diese Weise
Kopfsalat,
Gurken,
Blumenkohl
u. a.
etwa l0 bis 18Tage eher
reif
waren
und die Erträge,
besonders
bei Gurken
und
Blumenkohl,
auch
wesentlich
gesteigert
werden
konnten.
Von zwei neuen
Wegen in der
Gartenbaugestaltung
muß unbedingt
noch berichtet
werden. Einmal
von
den
großen, geschmachvoll geformten
Blumenkübeln aus
Asbelit - das ist der bekannte Asbestbeton, den man
bereits
seit langem in der Bauindustrie
verwendet
-,
die
in der Herstellung
50 Prozent billiger
sind als die
üblictren
Kübel
aus Ton. Zum
anderen
von
den neuen
gesdrmackvollen
gärtnerischen
Mauern aus
l{asch-
beton.
Die Natursteine,
leicht in'einen
Betonguß ein-
geschwemmt,
können
auch als
Abfang
der llöhen-
untersdliede
im Steingarten,
ja
selbst
als Gartenweg
verwendet
werden,
ohne daß kostspielige
Bearbeitung
oder
großer
lVlaterialaufwand
nötig. sind.
Zwei Neue-
tungen,
die
gewiß
nicht auf
den ersten
Blich auffallen
werden,
die es
jedoch
wert sind, daß man
sie näher
betrachtet,
um
sie in
die eigenen
Pläne der
Stadt-,
I)orf-
oder Gartengestaltung
mit einzubeziehen,
Von der
großen
,,Rendezvous-Brilche,,,
die zur
Groß-
gaststätte für l?00 Personen - Selbstbedienung im
Ticket-System
-
führt,
hat der Besüdrer
wohl den
umfassendsten
Überblic.h über
das moderne.
weit-
läufige
Ausstellungsgelände,
Und
vielleicht
denkt er
dann
auctr einen
Augenblick
an
den Mensdren.
die
52
dieses schöne
Werk
geschafren
haben.
Vielleictrt
{ragt
er sidr sogar:
.
Wer sind
die Erbauer?
Man kann
sie kaum alle
zählen,
geschweige
denn ihre
Namen nennen. Nur einige, auf die es hier besonders
ankommt, mögen
vorgestellt
sein. Da wäre zuerst
der
Mann
zu nennen,
der sich
sdlon
jahrelang
Ge-
danken über
dieses Projekt madrte,
der
schon den
Pa4k des Schlosses
Niederschönhausen
um- und
aus-
ge3taltete,
der
Gartenardritekt
Reinhold Lingner.
Er
.leitete
als Chefarctritekt
zusammen
mit einern
Kollek-
tiv
-
zu dem
auctr der für
die künstlerische
Ausgestal-
tung
der
Hallen verantwortliche
Künstler
Bert Heller
gehört
-
sämtlidre Projektierungsarbbiten
des
Ge-
ländes
und
der Hallen.
Dann der
Direktor der
,,iga..,
Helmut
Lehmann. Er ist Sekretär
des Internationalen
Komitees,
dem auch
neben der DDR
die Sowjetunion,
tlulgarien,
die CSSR,
Rumänien und
Ungarn an-
gehören.
Und süließlich
Karl-Heinz
Neumann. der
bautechnischoLeiter der ,,iga", ein 2gjähriger Garten-
bauingenieur,
dei überall
selne Hände
im Spiel
hatte,
der überall
dort zu
finden
war,
wo irgend
etwas
,,brannte",
wo
disponiert
und organisiert
werden
mußte, dämit der
große
schöne
Rahmen aller
Pläne
den
praktischen
Abschluß fand.
B'emerkenswert
ist in diesem
Zusammenhang
noch
eine
Tatsache: Das
Kollektiv
der
Ausstellung,
der
jüngst"€n
Ausstellgng
in unserer
Republik, setzt
sich
aus
j'ungen
Menschen zusammen.
Die
Gartenbau-
lngenieure
zum
Beispiel,
die den
einzelnen
Aus-
stellungsabteilungen
vorstehen,
sind sämtlictr
nictrt
älter als 25 Jahre.
Un{
auch bei
äen vorbereitenden
Arbeiten
waren es
meist
junge
Abso.Iventen
der Fach-
schule
für Gartenbau,
die
hier
bei Wind
und Wetter
mit einmaliger Begeisterung zum Gelingen dieser
großen
Leistungs-
und
Lehrschau
beitrugen,
die nun
Erfurt,
diese
alte deutsdle
Blumenstadt
an
der
Gera.
zu
einer
bedeutenden
Ausstellungsstadt
aufsteigen
läßt.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 55/84
^
- r r r l
a I l r j ,
Vlt--
Wi8senschaft
und Technik
sowie
die
moderne Kriml-
nallstik beansprudren zur Lösung ihrcr
Aufgaben heutc
in aunehmendern Mqße die
Fotograf,ie
in
unsichtbarem
tidrt, Hi€trbei kommt den Aufnabmen
ln uru,icht-
barem Ultraviolett
(UV)
eine wesentlich€
Bedeutung
zu. So
la.Esen
sldr
im Uv-Lictrt
an
den ar
unterslrch€n-
den
ObJekten Unterscliede in
der
Struktur
oder
der
chemiedren
Natutr
feststellen,
die
in normalern
sidtt-
banen Lidrt nicht erkennbar sind.
Die Mögüdkeitcrl mit llife des
Uv-Lictttes Unter-
suclrungen anzustellen,
er'\neite'Hr
sidr
erheblidl beim
Einsatz von
Spezialobjektiven, die
in
hohem
Maße ftlr
tIV durdrlilssig sind. Soldre Objektiv€ hat jeüzt. der
VEB
Carl
Zeiss
Jena herausgebracht,
Es handelt
elctr
um
das UV-Objektiv
4/60 mm
(Abb.
1o
und,
lb)
sowle
um
das
Quarz-Steinsalz-Anastlgmat
4,1/120
mm
,
(Abb,
2). Diese
Quarz-Steinsalz-Obiektlve
ermöglidren
es
tetzt,
auch von den
Teilen
eine
Objektee
Autnah-
men
zu
madren, die
-
im Gegensatz zu
den fluores;
zierenden
Teilen
;,
UV-Lidrt
selbst rellektlereri.
Hierdurdr
lst ein
weit€re Gewinn
an
Einzelheit€n
zu
erzielen, der
wiederum für
bestimmte Untersuchurigs-
methoden ausechlaggebend
ist,
.Ftir
derartige
AuI-
nahme,n
liefert der VEB
Car[ Zeiss Jena audt
neue
Spezialfilme.
Der
Quarz-Steinsqlz-Anastigmat
4,S420'
mm be6'teht
aus
5
Linsen.
Die zweite und
dritte
der
vierr aus
Quarz
be-
stehenden Linsen umsdrließen elno Linge aus Steln-
salz,
Mit
dieser Linse wird
die
clrromatlsdle
Korrektion
des Objektivs
erreldrt.
Der
Quarz-Steinsalz-Anastigmat
ist somit für den Uv-Bereidr
ab
215
mm und fllr
das
gesamte
sichtbare Spektrum drromatißdr
kqrrigiert.
Er läßt sich deehab
für Aufnahmen des
reflektierten
Ultravioletts wie audt
filr Fluoreszenzaufnahmen
ver-
wenden. filr
die erstgenannte
Aufnahme
ist das
zum
Objektiv mltgelieferte
Silberfilter zu
benutzen,
mit
dem das sichtbare
Spektrum ausgeschaltet
wird.
Stntl
mit dem
Quarz-Stelnsalz-Anastismat
Fluoreszenzaut-
nahmen zu
madren.
ist
gs
zwedrmäßt*, ein
UV-absor-
bierendes
Filter
vorzqsdtalten.
Der
Quarz-Stelnsalz.Anastigmat
4,5/120mm urnlaßt
einen
Bildwinkel
von 35o, das Optimum der
l"e{stung
liegt bei einem AbbildungsmsSgtab 115.Da Ste{nsalz-
linsen naturgemäß feu&ttgk€{tsernpfindlidr sind,
wird
das
Objetttiv in einenr
luftdicht
absc}rlle߀ndeo
Glss-
behälter
(E:rsikkator)
geliefert,
dem
eln
Betrtel
mit
Chlorlelzium
beig€C{igt ist.
G.
Scchse
Abb.
15 lnronrdtnltt
UV.Obldth l/O mrn
Abb.
llnt|nr&nltt
Ouoil.St nrok.Ancrtlgrnol
lilto nrn
tt
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 56/84
Unf
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:.
'-
61t
':
1,...r,1
t;
Urn
herqugrufindon, mlt
welchcn
Mittcln dl. Innerc
Si6..heit dcr
Automobils
gestcigert
warden knnn,
rctran dla Veriud$'lnganiGure elnc Varsudrrpuppe ollan
nur
gdanlllöcn
Tortwon our,
dic
dan Kroftlchrcr bci
elncm röwcrcn
Autounglüd(
widcdshren können,
Dl c
Verruöspuppa hat rincn unrerbredrlldrcn Kumttlofllopf
und .ln
Sk.lett cur Stohl.
c'üpßu#
Straßenunfälle
von Kraftwagen werden heute tag-
täglich
in
aller Welt in Dutzenden
Varianten regr-
striert.
Menschliches
Unvermögen, eine extreme
Verkehrssituation
zu
meistern oder auch technische
Unzulänglichkeiten
arh Fahrzeug sind die Unfall-
ursachen.
Klammert
man einmal die menschliche
Seite aus. dann
bleibt die
Technik,
besser
gesagt,
bleiben
die
Konstrukt ion
und die techni sche Aus-
rüstung
eines Kraftfahrzeugs
übrig.
Um einmal genau feststellen zu können. wieweit die
, . innere
Sicherheit"
und die
Straßenlage
von
Kraft-
wagen
verbessert werden können.
um die Folgen
von
unvermeidbaren
UnfäI len für die Wageninsassen
in
erträglichen
Grenzen
zu halten, führte
die west-
deutsche
Daimler-Benz AG.
vor einiger Zeit
Über-
schiags-
und Aulprallversuche clurch.
Diese
,,Unfälle
auf
Befehl"
und die
Rückschiüsse,
die
sich
aus ihnen
ergeben, dürften
nicht nur
lür
die
Fahrzeugbauer,
son-
dern auch für
alie Kraftfahrer
von
besonderem
Interesse sein.
Geht
man zunächst auf die Straßenlage eines Kraft-
wagens
ein,
so lassen sich
an
Hand der Un{allversuche
etwas vereinfacht,
folgende Kernprobleme
heraus-
stellen:
1.
Geradeauslauf
Der
exakte Geradeauslauf eines Automobils
ist für
die Fahrsicherheit
von
großer
Bedeutung.
Der
Gerade-
auslauf
eines
Fahrzeuges
sollte von BodenuneLren-
heiten
unabhängig
sein.
W,enn man aber
korrigieren
54
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 57/84
lrbürdrlotr.Budr
Durdt dh Zrntrlfugollrolt
Lt drr Ub.r.
rdrlog.Vrrgong
rcrv.lt
g.dl.h.n,
do8 tldr dor
Fohrrrug
_cJ*
. ,
Fahrbahn nicht ohne
sehr,starkes
Gegen-
,,Innere
Sicherheit"
haben sich folgende
als.allgemein verbindlich
ergeben:
Ansicht,
daß
der
gesamte
Karosserie-
mögltchst
steif sein
muß,
ist
falsch.
-
Ledig-
Fahrgastraum
muß
gegen
die von
außen
ein-
n Kräfte
möglichst
steil
sein,
-
Die Vorder-
nterpartie
des Wsgens
muß
hingegen
bar, also energieverzehrend, sein. - Eine
Erkenntnis
i,st,
daß die möglichen
Aufprall-
im Fahrgastraum
großflächig
und eb€ntalls
,
also
auch
qnergieverzehrend,
Feln
ist, daß bei einem
UnIaIl dle
Ttlren nicht
-
Es
lst nachgewiesen, daß
bei etwa
der Unfälle mit Todesfolge
die. Leute
eud€rt
wurderi, weil die
türen aut-
-
Wenn
die Ttlren
bei
einem
Ubenschlag m
festgehalten
sind, so
ist der Fahrgastraum
'den
von
außen
einwirkenden Verformüngs-
steifer
als bei
geöffneten
Türen.
-
sollen
alle
Besctrläge
und.
Knöpfe möglichst
sein, däß tnan
sich
daran
nicht verletzen
Auch ist es richtig, Knöpfe urw. aus .elasti-
Material
herzustellen.
-
J)er
bei
einem Stoß
gende
Rtid(blichspiegel
hat
siclr
bewährt.
drr llnhn
iordrron
S.lt. üb.?rollt,
DI. nlöt
l(tlhlenorthldung.hebt
tlö ou,
d.r- r.öton
Dodr
dor
l(arcrrt
und rümtllör
ünb.tdrädlgt.
muß.
sollte die
Lenk
nachgiebige'oder
sam
und läßt
zu. Steifheit
Das
allen
halten, d.
h.
gewissen
aüsbrechen,
noch
eehieben,
vielmehr
soll
Grund der Haftung
geschwindigkeit
überschritten
Vorder-
und
Hinterachde
breitseits
braucht
dann nur mit dem
Gas
etwas
um das Fahrzeug
auf dem
neuen Krel
halten.
Wtchtig
ist, daß sich
beim Wechsel
vom
\Äragen
zum
sch,iebenden
Wagen
kein unter,schiedliches
Verhalten
in den Lenkeigensdlaften
d'es
Wagens
zeigt.
Wird
für die
gegebenen
Reibungsverhältnisse
zwisdren
Reifen
und Straße4oberfläche
zuviel
Gas
gegeben,
so'daß
die
Antriebsräder
zum
Durchdrehen
gebracht
werderi
(diäs
kann auf.glatter
Schneedeckeünd auf
nassem
Klelnpflaster
leicht eintreten),
so darf eben-
falls das Heck nich.t plötzlich ausbrechen, sondern das
Fahrzeug
sollte sich dann
nur
veihältnismäßig
lang-
sam
an der llinterachse
wegdrücken,
damit der Fahr-
zeuglenker
Zat hat,
Gas wegzunehmen
und
ge-
gebenenlalls
die
Lenkung zu
korrigieren,
8. Kurvenlahrt
mlt klelner
werdendem Roillus
Das Beherrschen
von enger
werdenden Kurven hat von
Jeher
Schwierigkeiten
gemadlt,
wenn
man die Kqrve
zu
schnell
.ansehneidet.
Das Bremsen
in diesen
Si'tua-
tionen
fäIlt
vielen
Lenkern
schwer.
Wenn man
.durch
geeignete
Abefimmung
eneidrt, daß beiüberschreitung
der an
sich zuläisslgen
Geschwindigkelt
das Fahrzeug
an
all€n vier Rädern
zu schieben beginnt,
so entsteht
an
den
Reifen
eine
sehr
erhebliche
Reibrtng, die
das
Fahrzeug
von selbst
abbrefiNt. Man
braucht
dann
im
allgemeinen nur bei enger w,erd€ndem Radlus die
Lenkung
etwas
stärker elnzuschlagen,
um dtre Situa-
tion zu meistern.
{. F-förmlge
Auswelchbewogung
Dies
ist
ein
Fahrmanöver,
das
man
lm
allgemeinen
nicht augfi,ihren
soll, .da man
im.
moäernen
Verkehr
eeine
I'ahrbahn
strikt
einzuhalten hat
und
eret
auf eine
andere
Fahrbahn
liberwechleln dad,
wenn
man sich
tiberzeugt
hat,
daß aut diesetr
Fahrbahn kein
schnelle-
res
Fahrzeug
nachkommt.
Bg kann
aber
,lerartige Situat{onen
geben,
wenn z, B.
auf
der Autobahn
ein vorauslahrendes
Fahrzeug
plötz-
llch abbremst.
Die meisten
Fahrzeuglenker
werden
diese
Ausweichbewegun8
niemals
geübt
haben.
Es muß
deshalb such einem weniger versierten Fahrer durch
einfaches
Einlenken
und darauffolgendes
Auslenken
ermöglicht
wetrden,
drese
Bewegung auszuführen. Bei
vielen
Fahrzeugen,
die
sich auf
dem Markt
beflnden,
gelingt
dies
bei
höherem
Tempo
und vor alleh
Dingen
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 58/84
EDOAR
ISCHER
Böhmirdta
Wcb.r
r..störan
Mcrdrlncn
O
In
der bürgerlichen
ldeologie
spielen die
gesellschaft-
lichen
Auswirkungen
der Technik
eine äußerst
nega-
tive Rolle. Das
ist
die Widerspiegelung,
das
Resultat
der
kapitalistisehen
Verhältnisse.
So sdrreibt
der ämerikanische
Mathematiker
Wiener:
,,Es
st
ganz
offensichtlich,
itaB
ilie Einlührung'automo-
tischer Maschimen
eine
solche Arbeitslosigkeit
hertsor-
rulen
wird,
bei iler,
im Vergteich
zum
gegenwärtigen
Absinken
d,erProduktion,
selbst
tie Rrise
d,erd,reißiger
Jahre als Scherz empfund,enwird^,,
Unter
Negierung
der
wirklichen
Ursachen
der Massen-
arbeitslosigkeit
konstruiert
man Theorien
von
der
Be-
drohung des
mensdrlictren
Wesens durch
die
Technik.
insbesondere
durch
Roboter u.
ä., die
die
spekulative
Frage
in
der bürgerlichen
Ideologie
spukÄn
lassen:
Wird
sidt der
Roboter
eines Tages
tiber
den Menschen
erheben?
Auch
soldre Theorien,wie
die von
der
soge-
nannten,,,technologischenß
rbeitslosigkeit
sollen
die
Auswirkungbn
der kapitalistischen
Herrschaft
d6r
?echnik
zuschieben.
Tedlnischer
Fortsdrritt
und historischei
Fortschritt
bilden
eine
untrennbare
dialektischeEinheit.
Der
tech-
nische
Fsrtschritt
übt
tiber die
Umgestdltung
der
pro-
duktionsverhältnisse
seinen Einfluß
auf
die soziale
Stellung des Mensdren aus. Die tedrnische Entwicklung,
im engeren
Sinne
die Entwid<lung
der
produktions-
instrumente,
verändert
die Form
der
produktion.
So
ist
die
Entwicklung
der Maschine
und
ihre volle
An-
wendung in
der
Sphäre
der materiellen
produktion
untrennbar
mit der Entwicklüng
der
kapitalistischen
Produktionsweise
verbunden.
Das Handwerk
wurde
hs
i1qüpbotß
t'fanade
vom
Kapitalismus
abgelöst, die Tätigkeit
der lland
wurde durdr
dle Masctrine
und der
Handwerkeir
durc}
den Lohnarbeiter
drsetzt.
Ebenso
kann heute
festgestellt
werden,
daß
dJe
Auto-
matisierung
und
die
Kerntechnik
ctrarakteristische
Merkmale
der
Epodre
des
Steges
dei Sozialismus
sind.
Sie tragen sehr bedeut-eir.dur Steigerung der produk-tion, zur
ökonomisdren
-
und
damit
auch
politischen
-
Überlegenheit
des Sozialismus
über
den
kapitalismus
bei, besdrleunigen
auch in
dieser
Rictrtung
din
Unter-
gang
des
kapitalistisdren
und den
vollen
Sieg
des
sozialistisdren
Systems.
I
ffi
60
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 59/84
Tedrnik unil
Klassenkampl
Ohne
mit Bewußtsein und Sprache ausgerüstete
Indi-
viduen
gibt
es
keine mensctrliche Gesellschaft.
Ihre
Existenz ist die erste Voraussetzung.
Sie
sind deshalb
auch in der
Lage, eine
gewollte,
zweck- und
zielgeridr-
tete Handlung
zu vollführen, zu
produzieren
usw,
Des-
halb muß immer berücksichtigt
werden,
daß die Tedr-
nik
keine
selbständige
Rolle im Leben der Gesellschaft
spielt. Der tedrnische und
der
historische
Fortsdlritt
ist immer das Ergebnis der schöpferisdren und revolu-
tionären
Tätigkeit
der
Mensdren,
Wie
vollziehl- sidr nun diese'r Fortsdtritt
auf techni-
sdrem und
historisdrem
Gebiet?
Der tedrnisctre und vor allem
der mit ihm verbundene
historische Fortsdrritt
vollzieht
sich in den antagonisti-
schen Klassengesellschaften
im harten Klassenkampf.
Die revolutionäre.
vorwärtsstrebende
Klasse
erwies
und erweist
sich immer audt
als
Träger
der tecbnischen
Entwiddung,
Das kdnnen wir am
Karupf der Bourgeoisie
gegen
den
Feudaladel im
18./19.Jahrhundert
und an dem Kampf
der
Arbeiterklasse
gegen
Imperialismus
und Krieg,
für
Friede,
Demokratie
und Sozialismus
in der
Gegenwart
erkennen.
So
war.die aufsteigende
Bourgeoisie
*
eng in
ihrer
Entwid<luirg
mit der Maschine
und damit
mit der indu-
striellen Produlqtion verbunden
-
Träger
des techni-
sdlen Fortscbritts, förderte
sie Wissensdraft
und Tecf -
nik in
ihrem ureigensten
Klasseninteresse. Sie mußte
deshalb
einen
harten
und erbitterten Kampf
gegen
die
herrsdrende
Klasse,
den Feudaladel,
und
ihre
patriar-
chalisdren Verhältnisse
ftlhren.
Angefangen
von
der
einfaclen
kapitalistischeri
Koope-
rationr),
der Manufaktur,
bis zum
Absdrluß
der indu-
striellen Revolution
in der ersten
Hälfte des 19, Jahr-
hunderts
erkämpfte sich die
Bourgeoisie
den Sieg.
Jeder
Schritt war hervorgerufen
und
verbunden
mit
tedrnisdren
Neuerungen.
Mit dieser Entwicklung entstand nicht nur die Klasse
der Bourgeoisie
und verschwand
die Klasse
der Feudal-
herren
aus dem
Leben
der Gesellsctraft.
sondern ver-
änderten
sidr
grundlegend
die
Klassenstruktur
und
Klassenverhältnisse,
Es
entstand
auch
eine zweite
große
Klasse: das Proletariat.
Die Masdrine
konnte dem
Bourgeois
nichts nutzen
ohne
die entsprechende
Zahl
Arbeiter,
die diese Masdrine
bedienten
und selbst
Maschinen
produzierten.
So führte
die
Entwieklung
der modernen
Tectrnik
auf
der
Gilrndlage
der kapitalistischen
produktionsverhält-
nisse
also zunädrst
zur
Entstehung
zweier
neuer
ge-
sellschaftlidrer
ltrauptkräfte,
nämlictr der Bourgeoisie
und
des Proletariats.
Damit
ist
aber der Einfluß
der
Tedrnik
und
der
gesamten
Entwicllung
der
produktiv-
kräfte auf die soziale Struktur der Gesellschaft nictrt
ersdröpft.
Die Entwid<lung
der
beiden Grundklassen
der kapitalistischen
Gesellsctrafü
erfolgte u. a.
aus
der
Grundlage
der
Differenzierung
der anderen
Klassen
und
vor allem
der
Mittelschidrten.
So bewirkte
die
tech-
nische Entwidrlung
die
Herausbildung
des
Kapitalis-
mus
in
der Landwürtsdraft,
führte zur
Liquidierung2)
der Klein-
und
Mittelbauern
und
zur
Entwicklung
dir
kapitalistisdlen
Großbauern.
Daß
dieser
prozeß
heute
in den
kapitalistisdren
Ländern
anhält, bev,reisen
die
Entwidrlung
und
die Lage
der Bauern
in
Westdeutsctr-
land.
ö
L Kopltolistisdtü
Koop.rotion
-
.Dos
Wlrkcn
elner
gröBeren
Arbeltcronzohl zur relben Zeit, In dcmselbcn Roum, zur produ&-
tlon
dcrselbcn Worensorte,
untar
dem Konmondo
dcssclbcn Kopi-
tollstcn,"
(Morx)
2.
llguidierung
-
Besoltlgung
eincs
gercllsdroftlidrcn
?ustonds,
b.3timmtcr
Klossen
u:w.
Von der
Mase}inenstllrmerei zum Kampf
gegen
tlas
Kapital
i
Mit
der
Entwicklung
dieser
Hauptklassen d€r
neüen
Gesellsdrafkordnung entwickelte sich
zwisdren
ihnen
auch der
antagonistische Gegensatz. Die ausgebeuteten
und unterdrückten Heimarbeiter wurden mit
der
tech-
nischen
Entwicklung
(des
Webstuhls, der Spinn-
maschine und
neuer Antriebskräfte) um ihren Erwerb
gebracht.
Gegen wen richteten sich nun zunächst
die
Aktionen der Heimarbeite r? Gegen die damali ge neue
Te&nik
-
gegen
die Spinn- und Webmaschinen,
Die erste,
im
Jahre 1758
erfundene Schermaschine'
wurde von Arbeitern
in Brand
gestecht.
Am Anfang
des 19, Jahrhunderts
entwickelte sidr
in England
eine
breite Bewegung
der
,,Maschinenstürmer"
gegen
den
Dampfwebstuhl,
Das waren Kämpfe
der Werktätigen
gegen
die kapitalistisdre
Ausbeutung mittels der neuen
Tedrnik,
die
sich
auf
Grund der Unkenntnis
spontan
gegen
die
Masdrinen,
gegen
die Tedrnik
rictrtete,
Sie
waren insgesamt
ein
Ausdruck der
Unreife der Arbei-
terbewegutrg.
Auch nodr bei
dem
Aufstand
der schle-
sisdren Weber richtete
sidt
der
Kampf
gegen
die
Masdrinen,
Sie wußten
es
nicht
andersund besser.
Aber,
und das muß besonders
hervorgehoben
werden, ihr
Kampf ridrtete sidr bereits in zunehmendem Maße
gegen
den Kapitalisten
und
audr
gegen
den
Bankier
und Wucherer. Das fand
seinen AusdrucJr
n der'Ver-
nichtung der
Kaufmannsbüdrer
usw.
Deshalb wies
Marx daraqf hin,
daß der schlesisdre
Aufstand
gerade
dort beginnt,
wo die Aufstände
der englisdlen
und fran-
zösisdren
Arbeiter
aufhörten.
Das kommt
auch u.
a.
in
dem Liöd des
sdtlesischen
Weberaufstandes
zum
AusdrucJ<,n dem
es in einer
Strophs heißt:
,,Ein
Fluch
iten
König, König
d,er Reichen,
Den unser Elend
nidtt
konnt erweichen,
Der d,en.letzten
Grcschen
oon
uns
erltrcl3t
UniI
uns uie Hunile
erschie$en
äpt
-
Wir weben, uir ueben "
Eln
Robotor.Polirlgt
n Tohcrcn
(lront,
ddr?n
dar Bcvölkcrung
mil
grmirdtt.n
Gcllihlon
ouf.
gcnomman
wurdc.
; ' j
,ii
t:
i)
i:l
t,l
'tii
rr,:-
' ; i
: i. :
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 60/84
Mit der weiteren, durü die tedrnisclre Entwid<lung be-
stitnmten und
durclr die kapitalistlscften
Verhältnisse
und Frofitinteressen
gedörderten
industrieUen
Entwick:
lung
nahm
der
gesellsdraftlicle
Charakter
der
Produk-
tion
immer mchr zu.
Es wuchs die Arbeiterklasse. Sie
wudrs
aber
nicht
nur tn
der
Zahl,
sondern
ebenlalls
organisatorisch und bewußtsetnsmäßig,
Dazu
trug
vor
allem die
Herausarbeitung
der
marxistischen
Theorle,
def wissensdrattlidten Weltansdrauung
der
Arbeiter-
klasse,
durch Marx
und Engels
bei.
Aqt
der anderen
Seite
blieben die technlsdre Entwid<-
lung und
Vervollkommnung der
Produktion nictrt
stehen.
Das Streben der
Kapitalisten
naiir hödrstem
Profit
und
der
Konkurrenzkampf
untereCnander
zwan-
gen
sie, die Tedrnik zu revolutionieren und anzuwen-
den.
Das drüd(ten Marx
und Engels in
der
Feststellung
aus:
,,Die
Boufgeöisie
kann
nictrt
sxistieren,
ohne die
Produktionsverhältnisse,
also sä'mtlictre
gesellsdratt-
li&en
VerhältnJsse
fortwährend zu
revslutionleren."
In
diesem Maße
entwictrelt die
Bourgeoisie
die Technik
welter,
ftlhrt
dieso Entwicklun
zugleich zur weiteren
Entwid<lung
des
Proletariats.
Seine
hlstorkdre
Auf-
gabe
ist es, in
der sozialistisdren Revolution
die
Ver-
hältnisse
grundlegend
urnzuge€talteü, neue
sozlali-
stische
Produktionsverhältnisse
zu
ßdrafien, unter
denen
Wissenschaft
und
Tectrnik
änen
ungeheuren
Aufschwung
nehmen
können.
Dazu
gehört
als eine
wichtige.Voraussetzung, der Bourgeoisie die
polttlsdre
Macht
zu
entreißen
und
ln
dlo eigenen
Hände
zu
nehmen.
Letzter
Versuclu,,Automatlslerünf
Die
Bourgeoisig in deren
Händen
die
Konzentratioa
der Produktion
und
des Kapitals
seit dern
Stadium
des
Imperialismus
ständig zugenommen hat, ver$ucht
alles,
un
dieser Entwidrlung zu begegnen und den
Kampt
der Arbeiterklqsse
abzuwilrgen, Abg€sehen von
bru.
talen
Maßnahmen, mittels Polizei
und Einsatz von
Mtlitöir
die Kampfaktionen
der Arbeiter
niederzusclrla-
gen
-
wio
sich das
vor
gar
nidtt allzu langer
Zeit
beim
Streik der
belgischen Arbeiter zeigte
-
und
durctl
Korrumpierung der rechten GewerkschattBtilhrer
dle
Kampfaktionen der Arbeiter von vornherein zu läh-
rnen,
versuctren
dig
Monopolkapitalrsten,
slch
der
Tedrnik
selbst
zu
bedienen.
So ftlhrte H. Ford.Jun.
dem
amorikanischen Gewerk-
sdraftslührer
\{.
Reuther
seine
neue vollautomatisdre
58
Taktstraße zur llersteüIung
von.Zylinderblöclren
vor,
und fragte
ihn
höhnisch:
.Keine
dieeer
automatiscfien
Masdrindr
trägt
ein
Mitgliedsbudr
Ihrer Gewerkscha{t
in
der Tasdre.
Von wem hofien Sie also
in Zukuntt,
Ihre
Beiträge kassieren
zu
können?,.
Aber der Filhrer
der
amerikanisdren
Automobilarbeitergewerksdraft
pariert
mit den ridtigen
Worten:
,An
wen
wollen Sie
in Zukunft
die vleten
von
den
Robotern hergestellten
Autos verkauten,
wenn
Sie
zur
gleidren
Zeit
lhre
Arbditer und Ang€stellten auf dte Straße Bdtmeißen
und brotlos machen?*
Darauf
weiß
H,
Ford
jun.
keine
Antwort und in der
Praxis
6rst
recht
keinen
Ausweg.
Dor
Ausweg:
Menagerorilnung
und Tectrnokrette?
Die bilrgerlldren
Apologetens) versudren
immer
auls
Neue,
audr auf
theoretisehem
Gebiet die Arbeiterklasse
vom
Klasgenkampt abzuhalten und die Herrschaft
der
Bourgeoisie zu verrlängerrl- Man
behauptet von
seiten
der imperialigtisdren Sdrreiberlingg
daß
sidr
eine
,,Revolution
der
Manager'vollziehe
und daß in diesenr
Prozeß
an die Stelle der Arbeitetklasge und ihrer
revo-
luttonär-hietorisdren Aufgabe
die Tätigkett einer
aus-
erwählten Gruppe von Organisatoreq Adminlstratoren
und Bilrokraten
trete.
Diese auserwilhlte Gruppe soll
die Kontrolle tiber
die
Gesellschaft,
ihre
Produktion
usw. ausilben, Den Kern dlesef
,,Gesellschaftsordnung
der
Manager" soll die liber
elne autoritative
Madrt ver-
lügende
Direktoren-,,Elite. bilden, Das wird u. a.
damit
begründet, daß es mit Zunahme der Aktien-
gesellsdlaften
und
ibree
Umfanges
sowie
der wadtsen-
den Zahl detr Aktionäre
(einsdrueßli$
der
Kleinaktio-
nlire,
sogenannte
VolksrktionÄre)
zu
elner immer
un-
abhängigeren Stellung der
Direktoren
komme.
j,Der
Kapitalist selbst verschwindet.
Er ist
bereits in
er-
heblidem
Maße
von der
Bi,ihne rbgetreten, und
zusatrnnen
mit ihm
ist eln
großer
Te{l
der
kontrollie-
renden Kraft seiner EinsclrÄtzung der Marktlage ver-
schwunden.
Heute
herrgdrt
dle
,anonyme
Aktieagesell-
schalt"',
so
scüreibt der bitrgerliche Ideologe
Berle.
Aber alles
das ist
nur
ein ilbler
Trick,
Denn bei der
Cherakteristik
der kapitalistisdren Produktionsverhält-
nisse
geht
es nidrt so selrr
darum,
daß
ein
Kapitalist
diE A.rbeiter
ausbeutet,
sondern
daß
die
ganze
Kaplta-
listenklasse die
ganze
Arbeiterklaese
ausbeutet.
Die
hohen
Direktoren
und
Manager
sind
selbst bedeutenCe
Aktionäre oder
zumindest Verwandte bzw.
Sö-hne
von
soldren
Großaktionären. Das
heißt, sie
gehören
selbst
3. Apologct
-
Varlölrdrcr
dcr
Whrcn&hoft, um
Aurbcutung und
Untcrdril*ung
:u
.rcdrtfcrtlgcn".
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 61/84
zur
Finanzoligarchid).
Die übrigen Direktoren, Auf-
sichtsratsmitglieder und sonstigen Manager beziehensolche Gehälter, die verschleierte Formen des kapita-
listischen Profits darstellen.
Von einer Kluft zwischen
Kapital
und Betriebsführung dürfte wohl kaum die
Rede sein.
Auch die
andere
Spielart
einer
solchen
Theorie
von
,,neuen
Gesellsdraftsformen",
wie
die
?heorie von
einer
,,Großmadrt
Technokratie", leidet
an
solchen
inneren
logisdten und äußeren Widersprüdren
mit
der kapitalistischen Wirklidrkeit.
Diese
Technokra-
ten,
,,grauo
Eminenzen,,
des technischen
Zeitalters,
werden
als Spezialisten,
Realisten und verantwortungs-
und
experimentierfreudige Tedrniker
auf
allen Ge-
bieten hingestellt.
Das nadlzuweisen,
ist der
west-
deutsche
Apologet
des Monopolkapitals,
AHred Friseh,
bemüht. Er
versucht,
seine auf neu
polierte
Theorie
mittels
einer Kritik
am Managertum
und deren
Theo-rie anzuprsisen,So sctrreibt r'rischu. a.: .. .. der Tech-
1, Finonzoligorchie
-
Herrschoft
elniger weniger Finonz-
lo
pitdl
isten,
links
dbea;
lm
Dienstc dcr
Monröheit
itcht
di. Automotieiarung
in ollcn sor-is-
listisöen Löndern. Bcfrclt
yon gdrwcrcr
lörpcrlidrer Arbeit
oblicgl den Mcn.
söen, wie in dar obgcblldeten DrGh-
outomqtGnobteilung
dcr
Ersten Kugcl.
lcAcrwcrls
in
Moskou,
im rvasanlllöcn
dir Kontrollc
dcs Produllionrpror.$Gr,
nokrat bestimmt durdr seine Aktion
das Sdrid<sal der
Gesellsdraft, der Manager,
Symbol seines Betriebes,
bleibt
einfaches Räderwerk;"
Audr der Tecttniker sdrlechthin
sei nodr
kein
Tedrno-
krat:
Erst wenn
er
sidl
unabhängig von Politik
und
Ideologie
gemacht
und an die Stelle
der Politiker
ge-
setzt habe, voller
Verantwortung
ständig dem
Wunsdr
zur Tat
nachgeht,
dann ist
er
nadr
A. Frisdr
ein Tech-
nokrat usw, Das . ganze. läuft darauf hinaus, den
wesentlidren Unterschied
zwisdlen
der
Finanzoligar-
chie und der technischen Intelligenz
zu vertusdten.
Die
Intelligenz
-
vor
allem auch die technische
Intelli-
genz
-
bleibt
nach wie vor eine Zwischenschicht,
die
sidr aus allen Klassen
und
Sdrichten
der
Gesellsdraft
rekrutiert.
Die Spitzen dieser
Intelligenz im Kapitalis-
mus
gehören
zur Finanzoligarchie,
die übrigen sind
rnehr
oder weniger
gut
bezahlte
Arbeitskräfte
der
imperialistischen Bourgeoisie.
Wer
gegen
den Götzen
Mammon
und den Gott Profit handelt,
muß
untergehen
-
das ist
die
Devise des Kapitals.
Wie
es den Wissen-
sdraftlern
geht,
die sich
gegen
den
Mißbraudr von
Wissenschaft
und Technik
qrenden,
zeigt
das Beispiel
Oppenheimers (USA) und die Besdrimpfung der 18
Cöttinger
Professoren
durdr Adenauer
und Strauß,
Es
ist offensictrtlictr:
Solche
ideologisctr-theoretischen
Tricks
wie die der
,,Gesellsdraftsordnung
der Manager',
und
,,Großmacht
Tedrnokratie"
sollen
ablenken
von
dcr
realen
und
grausamen
kapitalistischen
Wirklidrkeit,
Einen
realen und
etwa ernst zu
nehmenden Ausweg
zeigen sie nicht,
Sie sind darüber hinaus
nidrts anderes
als verbrämte
imperialistische
Apologetik.
Bealer
Ausweg:
Sozlallsmus
Dabei ist es eine Tatsadre,
daß die tedrnisdr-industrielle
Entwicklung im Kapitalismus
und erst
redlt im Impe-
rialismus an die Schwelle der sozialistisdlen Revolution
heranführen.
Die tectrnisctre
Entwicklung
und
der Kon-
kurrenzkampl führen
zu einer immer stärkeren
Kon-
zentration der Produktion und des
Kapitals. Diese
Konzentration kann soweit vorangetrieben
werden,
daß
durdr den bloßen Akt der Nationalisierung bereits,
?0
und mehr
Prozent
der Produktionsmittel in
gesell-
süaftlidres Eigentum verwandelt
werden können.
Aber, und das muß besonders betont werden, d ieser
Sdritt
-
als Akt der
Nationalisierung
-
kann nur durdr
den
Kampf der Arbeiter und ihrer Verbündeten in
der
Revolution
vollzogen werden; Es
gibt
keinen anderen
'Weg,
vor allem
keih
automatischesHineinwadrsen in
den Sozialismus, Die
Arbeiterklasse mqß durdr ihren
Kampf neue Produktionsverhäiltnisse schaffen, mittels
derer
in
der Technik
eine
gewaltige
Perspektive im
Sozial,ismus
eröffnet
wird,
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 62/84
*i* -.'*g
Auf ltlonicrr
Spurrn
Fortsetzung,üon
S
etrte 26
Materialelnsparung:
100 Mtlllonen
DM
Die
bedeutenden
Materialeinsparungen, die bei An-
wendung
der Spairnbetonbauweise
gegenüber
der
trertigung
in
Stahlbeton
,erzlelt
werden,
sollen an
einigen Beispielen bei Verwendung von ölschluß-
vergütetem Spannstahl
erläutert
werden.
Bei Indu-
$trlebauten
werden
für die Dachkonstruktionen
Binder
benötigt
Sie können aus
Stahl,
aus
Stahlbeton
und aus
Spannbeton
gefertigt
rverden.
Die reine
Stahlbauwcise
soU
für den
Vergleich
nidrt
herangezogen werden,
weil
sie
keine
urhfassenden
Vergleichsmöglictrkeitep
bietet.
./
Stltzc
ds
zwclrtScügen
Mctro-Brlidrc
llbc:
dic
Mostwo
\
brl Morlou.
Eür
einen
bestimmten
Dactrbinder
von
20 m Länge
werden
folgende Materialien
verbraucht:
Spcnnrtohl
8.lon|rahl
I
C00
9
Zcncnt | 900k9
Zurölsgrtoft
l
000
kg
Stohlbcton
Sponnbcton
200
g
200
kg
I t00 lg
t
{00 lg
Elnrporu*g
I an te1
600 g
600
9
Summo
lö5@t9
I 100 *g
7 400
9
' )
S tohle lnrpo.ung gGso,nt
Die
Einsparung
an
Masse
je
Binder in
Spannbeton
beträgt
gegenüber
dem
einfachen.
Stahlbeionbinder
rund
40
Prozent. Bezogen
auf
die Verwendung
von 1 t
ölsdrluSvelgüteten
Spannstahls
ist die Material-
einsparung
Smal
so hodr. Das
bedeutet
eine Einsparung
von
6
t
Stahl,
S t Zement und
28 t Zusctrlagstoffen.
Obwoht der älsctrlußvergütete Spannstahl mehr als
doppelt
so teuer
ist
wie einfadrer
Betonstahl,
betragen,
,
die
Materialeinsparungen
wertmäßig
€twa 400
DM
je'
Binder,
das
sind, bezogen
auf
1 t Spannstahl
(S
Binder),
2000DM.
Ein
weiteres
Beispiel:
die
Spannbetonbriicke
von
Sclain in
Belgien
(Gesamtlänge
146
m,
größte
Stütz-
weite
63
m, Breit'e
l0
m). Der Materialverbrauctr
belief
sich auf 68 t hodlwertigen
Spannstahl
und 2024
Beton,
das
ergibt
eine Gesamtmasse
von
2092 .
Bei der Aus-
ftihrung
in
Stahlbeton
wären
rund
240
t
Betonstahl
und
etwa
3240 Beton
erforderlich
gewesen.
Die Masse
der
Brücke hätte
dann
3480
betragen,
d. h. die lVlasse
liegt
in der
Spannbetonausführung
um
3ö
prozent
niedriger, Die Baukosten der Brticke einschließlictr
Materialverbrauctr
waren um
20 Prozent
niedriger
als in
Stahlbetonausf
ührung.
Aus
diesen
Beispielän
ist
ersictrtlictr,
daß
der
ökono-
mische
Nutzen
der Verwendung
von
hochwertigen
Spannstählen
im
Bauwesen
zu bedeutenden
Ein-
Bparungen
an wichtigen
Baustoffen
führt.
Unter der
Annahme,
daß
bei
allen weiteren
Bauelementen
und
Ingenieurbauten,
die
an
Stelle
von
Stahlbeton in
Spann-
beton
ausgefilhrt
werden,
die Einsparungen
an
Bau-
materialien,
bezogen
auf die
Verwendung
von
1 t
hochwertigen
Spannstahl,
etwa in der angegebenen
Größenordnung
liegen,
dann ergeben
sich bei
einer
Menge' rion'etwa 40000 t ölschlußvergütetem Spann-
stahl
fi,ir
unsere
nepublik Etnsparung€n
von:
200
000 Betonstahl,
1?5
X)0
Zement
und
1
000
000
Zusclrlagstofren.
.Bei
Preisen
von
3?5 DM/t Betonstahl,
60
DMit
Zement
und
l0
DIVI/I
Zusdlagstoffe
ergeben
sictr wertmäßige
Materialeinsparungen
von
etwa 100
Mill. DM.
|
'
lVeitere
Vorteile sind:
.
Moderne
Bauweise
-
neue"
Qestaltungsmöglich-
heiten.
. Schhnkere und elegantere
Bauten.
.
Dle,.fundamente
brouchen nicht
üt
so
grolJe
Be-
Iastunge'tt
aucgetregt
u werilen.
G
edng
erer
T
ransportau
w
anil,.
*::f::ä::ä:i
VEBFUNKWERK
EIPZIG
r,ErPtrg
2r.EtcHsrtDrstt^sst .tt
60
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 63/84
In
allen Veröfientlidrungen
über
moderne
Redren-
automaten taudrt
der
Beg,riff
,Dualsystem"
auf, Was
häben
wir
darunter zu verstehen?
Nach dem prinzipiellen Aufbau der Zahlensysterne
unterscheiden
wir Bezeidrnungssysteme
und Positions-
systeme.
Im Bezeichnungssystem
gibt
es die Knotenzahlen,
Eine
beliebige
Zahl wird
als Summe bzw, Difierenz
solcher
Knotenzahlen
dargestellt.
So
gelten
im römischen System als Knotenzahlen:
I
:
1, V
:
5,
X
:
10, L
:
50, C
:
100, D
:
500,
M
-
1(X)0.
Steht nun eine kleine
Zahl
hinter
einer
größgren,
so
wird sie hinzugezählt
(XI
:
f0
*
I
:
1l). Steht
die
kleinefe
vor der
größeren,
wird sie abgezogen
(IV
=.
5 - 1 : 4 ) .
Im
Positionssystem können mit wenigen
Zeichen
sehr
.große
Zahlen dargestellt
werden, weil der Ulert eines
Zeichens aus der Verbindung des eigentlichen Ziff€rn-
wertes
und der
Position oder aUch Stelle in der Zahl
bestimnt
wird.
Unser
dekadisches
oder Dezimalsystem ist ein soldres
Positionssystem
(lat.
deka
:
10),
Rücht man im Dezimalsystem eine
,
Ziffer
um eine
Stelle
nactr links, indem man eine
Null anhängt, so
hat
die Ziffer
plötzlich
den l0fadlen 14/ert. Daraus
ergibt sich,
daß unser System
als Darstellung einer
Potenzreihe mit der
Basis
10
aufzufassen ist. Die
Ziffer
einer Stelle
gibt
an, wievielmal
die durdr die
Position
der Zifier bestimmte Potenz
in der ZahI ent-
halten ist,
So bedeutet
die
Zahl
1961,
daß in ihr enthalten
sind:
1 x l s : 1 x 1 0 0 0 : 1 0 0 0
9 X 1 0 2 : 9 X
1 0 0 - 9 0 0
6 X 1 0 r : 6 X
1 0 : 6 0
1 X 1 0 0 : 1 X
l : r
r96t
Bei
Dezimalbrüchen
sind die
Zahlen hinter dem
Komma als
Potenzen
mit negativen
Exponenten zu
betradrten,
z.
B, 2X
l0-3
:
0,002.
Nun
könnte
man
jede
beliebige Zahl,
sofern sie
größer
als 1 ist, als
Basis eines
Systems verwenden
Das
hat
aber mit einigen
Ausnahmen
wenig
Sinn.
Ein
solches
System ist das Dualsystem,
audr Binär-
system
genannt.
Hier wird
jede
beliebige
Zahl als
Potenzreihe
mit
der Basis
2 dargestellt.
Die
Dual-
zahl
1l0l
bedeutet demnach:
I
X
2s
+
I
\
zr
a
0
X
21
+
I
X
20oder
dezimal:
. 8 + 4 + 0 + 1 : 1 3
Es treten nur
die Ziffern 0
und 1 auf. die
Stellen-
versdriebung
durch Anhängen
einer
NuIl bedeutet
eine
Verdoppelung der
ZahMergleichen
wir
einige
Zahlen:
Dezimal Dual
Von
tqs,. LUDOIF MEYER
nächste
Spalte. Das
müssen wir
im Dualsystem
aber
bereits
tun, wenn die
Zahl 2
erreicht
ist. Das Kopf-
rechnen wird
spielend
leidrt dadurch,
daß in einer
Spalte nur mehrmals die Zifrer 1 stehen kann, denn
die Null
wird
ja
nicht addiert
Dual
I
101
t
10001
---
liTlo
Nodr einfacher
wird das Multiplizieren.
Das
ganze
kleine Einmaleins
besteht im
Dualsystem aus 3 Mög-
lidrkeiten:
0
X
0
-
0, 0
X
1
:
0, I
X
I
:
1. Denken
wir hier daran, wie
lange wir
gebraucltt
haben, bis
wir die 100 Möglichkeiten
im Dezimalsystem
aus-
wendig
beheprschten
Die Bildung der Teilprodukte entfällt
vollständig, weil
wir den ersten Faktor in der betrefrenden
Stelle hin-
sdrreiben, wenn im zweiten Faktpr an der entsprectren-
den Stelle eine
1 steht, oder eine Stelle weiter
rticken,
wenn eine
0 steht. Auch hier ein Beispiel:
Dezimal
17
X
f3
t?
5 1
2
Dual 10001
X
1101
-10001
10001
10001
I 10110t
übersetzt ns Dezimale:
L
x21 +
r
x
26 0
x
25
1
x
24
+
1
x
23
+
l
x
22
l - O X Z t f l \ 2 0 o d e r
r28
+
64
+
0
+
16
1-
8
+
4
+
0
+
r
:
22r
Subtraktion
und Division sind
gleichermaßen
einfach.
Als Nachteil fällt die große Stellenzahl ins Auge. Wie
verhält es sich damit? Wollen
wir vergleidren. Die
größte
dreistellige Dezimalzahl
ist 999. n dualer Dar-
stellung
hat
sie
l0 Stellen und
lautet f 111100111.Da-
durdr, daß es nur
zwei Zugtände
-
Null und Eins
-
gibt,
kann ich die Zahl darstellen,
indem ich die ihrer
Stelle entsprechende
Taste einbr Rechenmaschine
drücke
:
I oder
nicltt
drüc}<e
:
0.
Oder ein
ent-
sprechender Kontakt bzw. Stromkreis
führt Strom
:
1,
keinen Strom
:
0. Die Zahl ist also mit
10
me-
chanischen
oder elektrischen Elementen darstellbar.
Im
Tastenfeld
einer
normalen Redrenmaschine für
das Dizimalsystem brauche
ich für
die
gleiche
Zahl
999drei Reihen mit
je
10Tasten
(0
-
9), also nsgesamt
30 Elemente. Das ist das Dreifache
gegenüber
dem
Dualsystem
Ein weiterer
Nachteil des Dualsystems
liegt in
der
mangglnden Anschaulichkeit der Zahlen.
Das
ist aber
Sadre der Gewohnheit,
da
unser
gesamtes
Zahlen-
denken sowie unsere
Maß-
und Einheitensysteme
dezimal aufgebaut sind.
Der Hauptvorteil des
Dualsystems
iegt darin, daß es
nur zwei Zustände
-
Null und Eins.-
gibt,
die in
einfachster Weise mechanisch oder elektrisch
dar-
steilbar
sind.
Es wird deshalb
auch
i.n, lien modernen
Rechenautomaten
verwendet.
Dabei
übersetzen die
Automaten die dezimal eingegebenen
Zahlen selbst
in das Dualsysteitr, echnen
datnit
und übersetzen
dann
die Resultateauf Wunsch
wieder ins'Dezimale.
t
das
ge$chieht?
Däs erkliirt
,,Jugend.
und, Technik"
i
im nädrsten Heft.
Ein Beispiel:
Dezimal
13
+ 1 7
30
t
2
4
t
6
1
10
11
100
101
110
Dezimal
.
Dual
7
1 1 1
I
1 0 0 0
16 l0
000
32 100
000
64 1 000
000
128 l0
000000
Die uns geläufigen Grundredrnungsarten gelten in
gleidler
Weise
im Duqlsystem,
nur
wird alles
viel
ein-
fadrer. Wenn
wir bei der Addition einer
.spalte
im
Dezimalsystem
die Zahl l0 erreicht haben,
scireiben
wir
in
dieser
Stelle eine
0 und
übertragen
die I in die
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 64/84
Aus
der Halbleltertechnlk:
Kristallzücht
Bei den Transistoren und anderen
VonIng. P.CHRISIOPH
Halbleiterba;uelementen
werden
phy-
.
sikalische
Eigenschaften
der so-
genannten
Halbleltermaterialien
aus-
geniitzt,
die teilweise
nur diesen,
eben
den
Halbleitermaterialien, reichen.
Um nun aber
elne
reprodu-
eigen
sind, Dieae
physikalischen
zierbare
Anordnung der
Atome
.
Eigenschaftm
:sind
aber sehr
stark
zueinander
zu erreic.hen,
ist
man
abhängig
vgn..
der
Struktui
des
gpzwungen,
aus
diesem
gereinlgten
Materials,
also
von
der Anordnung
Material
Kristalle
herzustellen,
man
der Atome
zueinander," Außerdem sagt
auch, Kristalle zu züchten, da
haben
Verunreinigungen
des
Halb- es,sich hierbei
um
einen
recht lang-
leitermatetrials
großen
Einfluß,'
wo-
samen l9achstumsprozeß
hqndelt,
bei nicht nur
die
t*gg-l1
ver-
po.1r
was
sind eigenüich
Kristalle?
unreinigungen, in der--Halbleiter- _ Kristalle sind feste Körper, deren
technik
melst,,Fremdstoffe"
genannt,
kblnste
Teile
(Atome
bzw. Mole_
sondefn
auch
deren Art
bzw,
Stel-
kgls;
geometriFch
regelmäßig
an-
l'ung
im
periodilchen
system der
geordn€t
sind.
,-
Fast
arle iesten
Elemente verschiedene
Auswirkun-
Stoff
e
besltzen
eine Kristallstruktur,
gen
zeigen. Diese Tatsachen er-
dooh
sind
meist
die
einzelnen
schweren
eine
Massenproduktion
Kristalle
so
klein,
daß sie
mtt
von
Traneistoren,
wo es darauf
an-
bloßerh
Auge
gar
ntcht oder
nuf
kommt,
große
Stilckzahlen
mit.
kaum
erkennbar
sind,
Abö.
t
Fllnl
G.rnrdnlunroton. lrbtolllrl.r.n
ru
dmn ?.&a.dar. D|.
Llclnrn
l(rcbc
tlnd
db
Vshnrdrttronrn.
*l
I
[
Abb, I Sllklum. und Gemoafuinotorn
of
glllrlsrnoleflr
nrlt ll
Eld.tön n um
dcn
Atombrn
bl
Gcrmonlqmctom
nit
t3
El.luotr.n
u,n
d.n AtoorLrn
möglictret
gleichen
oder doch zu-
mindest eng tolerierten Eigen-
schaften
herzustelleh.
Um
letzteies zu
erreichen, ist
rnan
gezwungen,
.
zunächst
einmal dle
Ilalbleitermaterrialien
sehr
gut
zu
reinigen.
Dle Reinigungwerfahren
sind recht
umfangreich
und
kompli-
ziert, sollen aber hier nicht näher
dargestellt
werden.
Es
Fei
nur
ge-
sagt,
daß
peinliche
Sorgfalt und
Sauberkeit
in
den
Produktlons-
stätten
notwendig
sind,
um
die
er-
forderlichan.
Reinheitsgrade zu
er-
6'
rbb. t
lirlrtolblruklur
d.r Orr.
nrnlunü.
Dh
ilcthonrn dnd d.t
b.traran Ubsnlöl sc.
gen
wcggelorln.
Es
eibt
die
verschiedensten
Krietall-
formen, die entsprechend
ilrem
Aufbar.r in sechs
ver'schiedene
Kristallsysterne
und 32 Kristall-
klassen eingeteilt
werden.
Uns soll nur das kubische Krista[-
system interessleren,
des
lür die
heute
in der Halbleitertechnik last
ausschließl,ichverwendeten trilemente
Germanium
und Silizium
maß-
eebend
ist,
Die
Atome
bestehen'aus
einem
posi'.
tiven
Kern
und
einer Anzahl um'
diesen Kern
kreisender Elektronen.,.
Die
Aufteilung der
Elektronen
auf
die verschiede4en
Babnen, die
so-
genannten Elektronenschalen, ge-
schieht
nach
bestimmüen
Gesetz-
mäßigkeiten.
Die
Elektronen
aut
der
äußeren Schale
nennt
marl
Valenz-.
elektronen,
Sie bestimmen den
Kristallaufbau.
Die Germanium-
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 65/84
Abb. Dlo dr.l
Houptorl.ntl.ruhgrdör.n
t Wilrt llont.
2 Flöürndlogonolc
lnrr Brgrrnrungrflödrr
laundlogonob
und Siliziumatome besitzen
jeweils
4 Valenzelektronen
(.{öb.
I), Beim
Kristallaufbau bildet
jeales
Valenz-
elektron
mdt einem
Valenzelelätron
einesNadrbaratoms eine,,Elektronen-
paarbindung",
so daß
jedes
Atom
im
Kristallgitter,
von
vier anderen
pmgeben
ist. Dabei entstehen
tunächst
regelmäßige
Tetraeder
(Abb.
2)
und
bei Vervielfachung
tl.ieses Elementarkristaltrs Würfel
(Abb.3).
Nun
sind aber die
physikalischen
Eigenschaften von Krdstallen
rich-
tungsabhängig,
so
daß bei der Ver-
Frbeitung
von
Kristallen zrt
Transistoren und
anderen
Halb-
leiterbauelementen
die Kristall-
iichtuug
oder,,Kristallorientierung"
beachtet werden
muß.
Beim
kubi-
sbhen Krisdallsystem sind drei exakt
bestimmbare Wachstumsrichtungen
möglich, die
aus
der Betrachtung
eines Wtirfels
.
erkennbar sind
(Abb.4).
Das Sind die Wachstums-
richtungen der Würfelkante, der
Flädrendiagonale einer
Begrenzungs-
f äche
und der
Vrürfel-Raum-
diagonale.
Betrachüet man einen
Würfel
in
Richtung dieser
,,Orientie-
Abb.5 Wllrfolonrldrtrn In Rldrtung dcr
H[uplo]lonti.rungr.ör.n
al
Anrldrt
n
Rlötung lnor Wllrfollontc
bl Anrldrt
.ln
ilätung clno
Fltdron.
diogonoh
Gt
Anrlöt
ln
nldrtung
olnrr
loumdlogonolc
rungsachsen",
dann
sieht
man die
in
Abb, 5 dargestellten
Umrisse,
die
sich, wenn auch häufig
nur an-
deutungsweise, auf
große gezüchtete
Einkristalle übertragen.
Es sind
noch eine Vielzahl anderer
Wactr,stumsricht'ungen
zwischen den
genannten
mögl'ich. Sie,sind
jedoch
technisch weniger interessant,
'da
sie
keine Symmetrieachsen darstellen
und die
Kristallorientierung
nicht
exakt definierbar
ist,
In der Praxis
geht
man so
vor, daß
man möglichst
gf,oße
Kristalle
her-
stellt,
diese dann auf
Fehler und
Unregelmäßigkeiten untersucht
und
anschließend zu
nr:r
wenige
Kubik-
millimeter
große'n
Plättchen
zer-
schneidet. Das heute
vorwi'egend
angewandte
Kristallzüchtungsverf
ah-
ren ist das,,Czochratrski-Verfahre#'
(Abb,
6), Dabei wird
in
-einem
Quarz-
oder
Graphittiegel
Germanium
ge-
bchmolzen. Dieser Tiegel befindet
sich in
einem senkrecht
stehenden,
luftdicht
abgeschlossenen
Gefäß,
das
entweder evakuiert oder
von
einem
Schutzgas,
z. B. Wascerstoff,
Argon
I
usw. durchströmt
wird. Das
ist not-
wendig,
da
gdchmolzenes
Germa-
nium
bei
Anwesenheit
von
Sauer-
stotf
au6
der
Luft
sich mit dleöem
sofort
zu Germaniumdioxyd
ver-
blndet.
-
Die Heizung
erfolgt
ent-
weder mit
elektrisdren
Widetstands-
heizern
oder al,s induktive
Heizung
mit
Induktionspulep und
einem
Hochfrequenzgenerafdr. Die Tempe-
ratur
an der
Schmelzoberfläche muß
knapp tiber
derSdrmelztemperatur,
bei Germanium
968
oC,
liegen und
mit'
einer
Genauigkeit von etwa
t
0,5
grd
r,egelbar bzw.
.
könstant
zu halten
sein.
Durch Einta,uchen
eines
Impfkeimes, das i,st-ein
statF
förmiges
Stück Germen{umkrlctall
mit
der
gewtlnschten
kristallo-
grafischen
Orientierung, und
lang-
sames
Herausziehen wächst daran
ein Kristall
aq
dessen Durchmesser
durqh dis
Temperatur d€tr Sdrmelze
und durch die Ziehgeechwindigkeit
beeinflußt werden
kann,
Abb.
6 Czodrrulsli-l(rlstcthildrtungsrcdohren
t lmptt.lnholt
r2 lmptlcim
wsörcndrr Krlrtrill
I
Sdrnrko
I Hrhcr
'
a
ll.g.l
't*
\ \
ir
- ' - - - t - - t \
b
c
63
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http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 66/84
t,
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i-*
illt
Abb,
gcrdrnltt6nc
.
(.lrtall-
röclbcn
Abb.
9
(untcn
linlrl
9crmonlum-
l(rlstollplüttdrsn
tllr
l.onrlrtoren
Abb, l0
flrgdfralcc Krlrtollzlldr-
Irmgrvcrlchron
I
obrrr Stobhollorung
2 Sllklunrrtqb
Sdrrnrlrronr
I Hclrcr
untcr. Stobholtcrung
V
Um
ein
gerades
Wachsen des
Kristalls
at
gewährleisten,
wird
der Impfkeim
mit dem wachsenden
Kristall und
hä'ufig
auch
der
Schmelztiegel
ständig
gedteht.
Die
Wachstumsgeschwindigkeit
liegt
beim
Kristallzüchtungsprozeß
in der
Größenordnung
von 3. . , 10
cm,rh,
das
Gewicht
der fertigen
Kristalle
bei einigen hundeft Gramm, selten
tiber 1 kg.
Sämtliche
Funktionen einer
nach
diesem Prinzip a.rbeitenden Kristall-
züchtungsanlage müssen
äußerst
exakt sein. Das bedeutet
größte
Gleichmäßigkeit der
Ziehgeschwin-
digkeit,
konstante
Drehzahlen
für
KristaU- und
Tiegelrotation,
hohe
Temperaturkonstanz und
Erschütte-
rungsfreiheit
der
Anlage. Werden
diese
Voraussetzungennicht
erfüllt,
dann sind Fehler im
Kristallaufbau
kaum zu vermeiden, die bei zu
großer
Häufigkeit den
Kristall
für
die
Halbleiterproduktion unbrauch-
bar machen.
Der
fertlge Kristall
(Äbb.
7) kann
dann
mit Diamantwerkzeügen
zei-
sehnitten
werden, Das
geschieht
meist
in der Art, daß zunächst
Sdieiben
(Abb,
8) abgetrennt werden,
die man
dann
in kleine
quadratische
oder rechteckige Plättchen
(Abb.9)
zerteilt.
Außer dem beschriebenen Kristall-
zilchtungsverfahren nach Czoch,
ralski sind
noch
einige andere
Ver-
fahren
bekannt.
Elnes
ist noch
erwähnenswert, weil
es mit
zunehmender
Verwendung
von
Silizium immer mehr
an Be-
deutung
gew.innt.
Da der Schmelz-
punkt
von
Silizium
bei 1.114
C,
also
verhältnlsmäßig hoch
liegt,
hat
man
sehr
große
Schwierigkeiten mit
dem
Tiegelmaterial, Man
wendet daher
meist das,,tiegelfreie
Zonenschmelz-
verfahren" zur
Herstellung von
Krlstallen an (,4bb, 0), Dabei wird
in
einem evakuierten oder
von
Schutzgas
durchströmten
Gefäß ein
Siliziumstab
senkrecht
eingespannt
und mit seinem unteren
Ende
mittels einer
durch
einen
Heizer er-
zeugten
schmaien Schmelzzone
vgn
1
,
, .2 cm Höhe an
einen
Impfkeim,
angeschmolzen. Läßt man
die
Schmelzzone mit konstanter
Ge-
schwindigkeit von
unten nach
oben
durch
den Siliziumstab
wandern,
erhält man
ebenfalls
einen Kristall,
der in seiner Orientierung dem
Impfkeim entspricht. Um
ein
Ab-
tropfen
der Schmelzzone
zu ver-
hindern,
ist
eine
hohe
Temperatur-
konstanz
erforderlich.
3.
6{
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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|
27.12.1571
JOHANNESKEPLER
+ 1 5 . 1 1 . 1 ö 3 0
,,Jteiliger
st
mir dte\Nahrheit"
Das
geozentrische
Weltbild
(Erde
als Mittelpunkt)
eines
Aristoteles,
Ptolemäus,
Hipparch
und anderer
be-
herrsctrte
bis ins Zeitalter
des Feudalismus
hinein
das
wissenschaftlidre
Denken
über das
Universum,
über
den Bau
und die
Bahnen der
Gestirne.
Kopernikus, der
Repräsentant
des aufstrebenden
Bür-
gertums (14?3-1543), stürzte zwar mit seinem helio-
zentrisdlen Weltbild
(Sonne
als Mittelpunkt)
die starre,
überholte Vorstellung, dodt seine
Lehre
setzte
sich nur
schwer
gegen
den heftigen
Kampf der
Kirdte und der
an
diesem
reaktionären Zustand
interessierten
Kreise
durch.
Am 27.12. 1571wurde in Weil der Stadt
(Württemberg)
Johannes
Kepler
geboren.
Der
Großvater Sebald
Kep-
ler war Bürgermeister dieser zweitkleinsten
Freien
Reidrsstadt. AIs Siebenmonatskind
blieb
der
j'unge
Johannes zeit seines
Lebens
von schwäcttlicher
Kon-
stitution. Er wuchs in Leonberg und
Ellmendingen
(Baden)
auf, wo
seine Eltern eine Gastwirtsdtaft
über-
nahmen. Der
leidltsinnige
und abenteuerlich
ver-
änlagte
Vater,
Heinrich
Kepler, der
sdton
als Pro-
testant in den flandrisdren Heeren Albas gekämpft
hatte, verließ 1589
endgüItig
seine Familie
und
fand
als
österreidrischer
Soldat in
der Türkei
den Tod'
Gern besudrte der
Junge die Sdrulen
in
Leonberg und
Ellmendingen
(15?7-1585).
Mit
l2
Jahren bestand
er
das
gefürchtete
Landexamen
und
durfte
nun die
Klosterschulen Adelberg
und
1586
Maulbronn
(niedere
theologische
Seminare)
besuchen
(Abb'
2), um
sich
für das theologisdre
Stift in
Tübingen
vorzubereiten'
Nach zwei
Jahien wurde
er Bakkalaureus,
und 1589er-
folgte die
Aufnahme
in Tübingen,
wo
er
1591die
phi-
losophisdre
Magisterwürde
erhielt.
Sein
Lehrer Mäst-
lin machte hn
heimlidr
mit der
Lehre
des Kopernikus
vertraut. In Kepler
regte
sich heftiger
Widerspruch
gegen
das immer nodr
gelehrte
geozentrische
WeIt-
bild.Die
eifrigen
orthodoxen Professoren vergaßen ihm
das nicht. Bei
seinem
Abgang
erhielt
er das
zeugnis,
daß er
zwar
große
rhetorische
Begabung
habe,
jedoch
untauglich sei, als Diener
der
protestantisdten
Kirche
aufzutreten,
Abb. 2:
Dic Klostcruöulc
Moulbronn
rn .h.mollgcn
Zl3l.rricn5c.llo5tG.,l. KGpl.r von l5t6 bi3 t5t9 bo'
ludrt.'
Mathematisdre
Lehrtätigkelt
ln
Graz
1594wurde
ihm
eine Professur
für Mathematik
und
Rhetorik
am
Provinzialgymnasium
in Graz
(Steier-
mark)
angetragen.
Daneben
mußte.der
aufstrebende
junge
Gelehrte
einen
astrologischen
Ratgeber
der
stei-
rischen Landstände
spielen
und Kalender
aufstellen'
Als er
aber einen
gregorianisdren
Kalender
vorlegte'
stieß er
heftig mit den
protestantisctren,
engstirnigen
Dickschädeln
zusammen.
Kepler
rief
ihnen
zu:
,,Was
treibt das halbe Deutsdrland? Wie lange will es
noch von der
anderen
Hälfte
des Reichs
und
von dem
ganzen
europäischen
'estlande
getrennt
bleiben?
Sctron
seit 150
Jahren
fordert
die Astronomie
die
Ver-
besserung
der
Zeitrechnung.
Wollen
wir
es verbieten?"
65
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 68/84
In dieser Zeit
(15971
ntstand das
,,Mystörium
cosmo-
graphicum"
*
das
,,Weltgeheimnls".
Kepler beschäf-
tigte sidr
darin
auf kopernikanisdrer
Grundlage mit
der Anzahl der
Plangten und behauptete, daß
autler
den
bgkannten sechs
($aturn,
Jupiter,
Mars,
Erde,
Venus
und Merkur) noch
zwei weitere existieren,
Er versuchte
Planetenbahnen, Umlaufzeit,
Abstand
mit den den fünf regulären
geometrisdren
Körpern
Hexaeder
(Würfel),
Tetraeder
(Pyramide),
Oktaeder(Adrtflächner), Dodekaeder (Zwölülä&ner) und lkosa-
eder
(Zwanzigflächner)
ein- bzw.
umgesdrriebenen
Kugeln
darzustellen
(Abb.
4).
Trotz dieser uns
primitiv
anmutenden
Art
war dies
ein
Versuch, die
\Iorgänge
und
Erscheinungen des
Weltalls
zusammenhängend
zu erklären.
Aber
selbst dieses teilweise von
religiöser
Schwär-
merei
erftillte Werk stieß bei den Tübinger Pro-
testanten auf
Ablehnung. Galilei
(1564*1642)
nd
Tycho
de Brahe
(1546-1601),
wei
von
gleichem
Bestreben er-
füllte Große
dieser
Zeit,
schrieben
ihrn
jedoch
be-
geistert€
Briefe, Kepler
sdrrieb
in
dieser
Zeit an einen
Freund:
;.
.
.
Heiliger
ist mir
aber die Wahrheit, wenn
ictr bei
aller Acntung yor den Lehren der Kirche aus der
Philosop'hie
beweise, daß die Erde rund, von Anti-
poden
bewohnt,. ein Punkt
im
Weltall
sei und unter
den
Gegtlrnen wandle "
159?
helratete
er Barbara Müller v. Mühledr. Das
Schlößden
Mühlec* an
der Mur wurde sein Obser-
vatorium.
Außerst
primitive
llolzgestelle,
Dreied<e,
dienten
ihm
zur
Beobadrtung der
Gestirne.
Zahlen
jagten
thm
durdr
den
Kopf.
Es mußte dodr einen Zu-
samfnenhang,
bestimmte.Gesetze
geben,
die die Bahn,
Geschwindigkeit und den Abstand der
Planeten be-
stimmten, Jäh wurde er aber
aus seinen Berechnungen
herausgerisse4.
Der
Eraherzog
Ferdinand
bögann
in
seinen
Erblanden
mit
def
ZurücJ<drängung
des
Pro-
testantismus. Man verjragte protestantische Lehrer,
Pfarer
und
Beamte.
Kepler
verließ
Graz, floh naclr
Ungarn,
Doch
man holte ihn zurück.
Der Jesuitenpater
Guldin
bemtihte sldr, diese
wissensdraftlictre
Zier der
Stadt Graz zu erhalten.
In
dieser
Zeit
erschienen
Keplers
,,Ursachen
der
Sdriefe
der Ekliptik" und
Studien über
die Optik
und
N
den Erdmagnetismus.
Um dem
Zwang der
Kirch'e
äuszuweichen,
entschloß
sich Kepler, elner
Einladung
des
kaiserlichen
Mathematikers
Brahe, nach Prag
zu
kommen,
Folge zu leisten.
1600
reiste
er,
29jährig, nach
Benatek,
dem bei
prag
gelegenen
Schlößdren,
das die
Sternwarte
und das
chemische Laboratorium des berühmten Dänen bil-dete, ab ,
Finanzlelle
Not trieb
ihn
zur
Astrologt'e
Besonders
verstand
sich
det, 53jährige
Brahe
nicht mit
seinem
jungen
Mitarbeiter.
Diflerenzen entstanden
hauptsädrltch
durctr
die verschiedenen
Ansichten,
da
Brahe
etwa in
der
Mitte
der Lehren
von Kopernikus
und
Ptolemäus
stand.
Nadr
hurzer
Zusämmenarbeit
starb Brahe
1601.
Kep-
ler
wurde
sein Nactrfolger.
Der neue kaiserliche
Ma-
thematiker
und Astronom
hoffte,
nun aller
ffnanziel-
len
Sorgen
ledig zu
sein.
Doctr
er erhielt
sein
Gehalt
nur
teilweise
und
sehr
unregelmäßig
ausbezahlt.
So
schrieb er 1610einmal verbitterti
".
. . Ich
stehe
ganze
Tage in
der
Hofkammer
und bin
für
die
Studien nichts "
Auö finanzieller
Not befaßte
er
sich
mlt der
Astrologie,
der,
wie
er sagte,
,eitelsten,
aber
notwendigen
Amtsarbeit.,.
Er
berechnete
IIo-
roskope,
Rudolf
II.
erstand
für
ihn
die kostbaren
und
tectr-
nisclr
hervorragenden
astronomischen
Instrumente
Brahes,
und
Kepler sicherte
slch
selbst
den
wissen-
schaftlictren
Nachlaß
des
großen
Dänen.
Kepler
setzte
allen
Widersachern,
insbesondere
den
Braheschen
Scfiülern,
1609
seine
,,Neue
Astronomie
oder
physik
d_es
-Himmels',
entgegen.
In diesem
grundlegenden
Werk
der Astronomie
und Himmelsmechanik
ltützte
er sidr auf die ausgezeichnetenBeobachtungen Brahes.
Ilier
behandelte
er
auch die
ersten
beiden
nactr
ihm
benannterl
Gesetze
über die
planetenbahnen.
Er sah
in
der Anziehungskraft
und
Rotation
der
Sonne
die
Ursachen
ftir
die
Planetenbewegung.
Ein besonderes
Kapitel
widmete
er
dem
Mars.
Während nun
Kopernikus
zwar
die
Sonne
als
Mittel-
punkt
des Planetensystems
setzte,
behauptete
er
ebenso
wie Ptolemäus,
daß die
planeten
sich
in
gleich-
mäßigen,
kreisförmigen
Bahnen
bewegen,
Kepler
ging
einen
Schritt weiter.
Die
planeten
bewegen
sich
we-
der
gl€ictrmäßig
noctr
kreisförmig
um die
Sonne.
Ihre
Bahnen
sind Ellipsen,
die mathematisch
und
physika-
Iisdl
zu erredrnen
sind.
,,l\deinZiel ist es, zu zeigen, daß die Himmelsmaschine
nicht
eine
Art
göttlichen
Lebewesens,
sondern
gleich-
sam
ein Uhrwerk
ist, Ich
gebe
an
Stelle der
Himmels-
theologie
oder Himmelsmetaphysik
des
Aristoteles
eine
Himmelsphilosophie
oder eine
Himmelsphysik."
Neben
Kometenberbactrtungen
und
Studien in
der
Optik bescträftigte
sich der kaiserliche
Mathematiker
;nit
dem
Problem der
Lidrtbrechung und der
Linsen-
konstruktion.
Bekannt wurde
das
Keplersche
FerSr-
rohr
aus
zwei konvexen
Linsen
mit
dem
auf dem,
Kopf stehenden Bild.
161.1
wurde der
schwacfre und dem Treiben der Kur-
fürsten
wehrlos ausgelieferte
Rudolf IL entmündigt.
Ird
gleichen
Jahr
starb
Keplers
'Gattin.
Regent
des
Haus€s l{absburg wurde Rudolfs Bruder Matthias, der
1612deutscher
Kaiser
wurde, Er
bestätigte Kepler
in
seinem
Amt. Da
jedoch
die
Besoldung
mehr als
jäm-
nerlidr
blieb,
entschloß
sich Kepler, eine Professur
in
Llnz anzunehmen.
Daneben
blieb er aber weiterhin
in kaiserlichen
Diensten.
&ön
der
sdtum
s6
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 69/84
Dieser Abschnitt
war eine Hauptpeiiode
in Keplers'
Schafien. Es
ersdrien das
,,Lehrbuch
der
Copernika-
nischen Astronomie",
"eine
vollständige,
grund-
legende Darstellung seiner
physikalisctren
und
astro.
nomischen Ansidrten, und 1619
selne
,,Harmonie
der
Welt"
mit dem 3, Keplersdren Gegetz. Erläuternd
schrieb
er
an einer Stelle des Werkes:
,,Was
bedarf's
weiter? Die
Natur
selbst
offenbarte sidr den
Men-
schen
durch
versehiedene
Dolmetscher aus
entlegenen
Jahrhunderten."
Die llauptbescträftigung
bildete
weiterhin
die Arbeit
aü
den
,,Rudolflnisdren
Tafeln", die
er
durctr Einfüh-
rung von Logarithmen verbesserte. Sie
tibertrafen
alles Vorausgegangene an Genauigkeitünd blieben ein
Jahrhundert
lang
Ratgeber
aller Astronomen.
Neben der Bes&äftigung mit Horoskopen filr seinen
,,Gönner '
arbeitete der
größte
Astronom Deutsdrlands
und Vollender
des
Kopernikus weiterhin an astio-
nomischeh
Jahrbüdrern, Weltkarten, Sternenkatalogen
und
an dem
Fragment
gebliebenen
Werk
,,Traum
vom
Mond".
1630 eiste Kepler nach Regensburg, um dem Reichstag
seine Gehaltsansprildre zu unterbreiten, Dodr dort
hatte man taube Ohren für seine Klagen. Entkräftet
durch
die anstrengende Reise zu Pferde,
niederge-
schlagen durch die Enttäusclrung,
pacl(te
Johannes
Kepler das Fieber,
4em
er
am 15.
November
1630erlag.
Er wurde in Regensburg
bestattet.
In seinem NadrlaB
befanden sich Schuldsdreine
in
Höhe von 12694 Gul-
den, deren Bezahlung noch den Erben von
der
kaiser-
lic'hen
Hofkasse verwehrt wurde.
.
DIETERSCHULTE
ie
Mutter
wurde
aler
llexerel
beztehtigt
In Linz tral
er wieder
auf
die ihm
sattsam
bekannten
Härikalen
Holzköpfe.
Besondert
setzte
ihm
ein Pfar-
rer Hitzler
zu,
der ihn
sogar
exkommunizlerte.
Der
Reictrstag
lehnte
1613 die
Einführung
eines
von
ihm
verbesseiten
Kalenders
ab,
doch
sein Name
wai
bereits
in aller Munde. Von überalltrer erreidrten
ihn
Briefe
und
Zusdrriften.
Im
gleiehen
Jahr hatte
er sidr
mit der
jungen
Susanne
Reuttinger,
der Tochter
eines
Schreiners,
vermählt,
da
ereictrte
ihn
zwei Jahre
später
die
Nadtricttt'
seine Mutter
wäre verhaftet.
Man
besdruldige
sie
der
Hexerei.
Feinde und
verhetzte
Kleinbtirger
hatten
die
alte
l'rau
ins Gerede
gebradtt.
Der Prozeß
fand 1621
n Güg-
lingen statt.
Nur dem
beherzten
Eirigrelfen
ihres
be-
rühmten Sohnes
verdankte
die
alte Frar,r ihr
-Leben.
Kepler
lormulierte
eine 60seitige
ausgezeichnete
Ver-
teidigungssdrrift. Das Geridtt
sah
sidr scttließlidr
ge-
zwungen,
ein
Gutacltten
der
juristisdlen
Fakultät
der
Universität
Tübingen
anzufordern.
Das Gutadrten, ein interessantes Beispiel der Redlts-
pflege
dieser
Zeit, bestimmte
nun,
man
solle
di6 De-
linquentin ln di.e Folterkammer
bringen, ihr die
Fol-
terinstrumente
-zeigen
und erklären,
so daß
der An-
sdreln erweckt wtirde,
man.beginne
ntit der Folterung.
Gestehe sie
dann
audl
nodr
nidtt, so sei sie
freizu-
lassen. Die ?4jährige
M{rtter Johanneg Keplens
hielt
audr diese Tortur standhaft
aus, Sie mußte
1621 rei-
gelassen
werden.
1618begann
mit
dem I'enstersturz
in Prag der
Drei-
ßigiährige Krieg. Deuts&land wurde
in der Folge
durch die europäisdren Heere
auf Jahrhunderte
ver-
wtistet. 1610 starb Matthias,
Kaiser wurde d€r Mann,
der
Kepler
aus Graz
vertrieben hatte, Ferdinand II.
von
Habsburg, Als
Maximllian
vl Bayern,
der Führer
der Katholisdren Liga, L820Litliz eroberte, wurde llep-
lers
Besoldung
gesperrt
und
seine
Bibliothek
versie-
gelt.
Der
verdädrtige
protestantisdre
Höt-Mäthemati-
ker durfte Linz nidrt verlassen, Kaiserlidre
Räte
wollten ihn zum Glaubenswedrsel veranlassen. Um-
songt,
Clpernlcönoo'
6?
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 70/84
Damptdnld&urve der lösung tieler
liegt,
süneldet sie die Kurve des
festen Zwtandes
weiter links
(Tr),
d. h.,
der
Erstarrungspunlirt
der
Lösung
liegt
tiefei.
.Bgim
Erstarren
wird
detr
gelöste
Stofr auskrlstalll-
siert. Es
tritt
also eine Sntmischung
auf.
Darum
gilt
eudt
für
den ferten
Zustand
nur
eine
parnpfdrud<kurve,
die des gefrorenen lxlsungsmittels
(Eis).
So
erklärt
sieh das Auftauen
von
Sdrnee und
Eis durclr
Salz,
Es
tritt
in
diesem Fall
keine
Erwärmung
aut, sondern
eine
Verflllssigung.
Die
gleichzeitig
auftretende
Abkühluhg
beim
Entstefren
der
Läsung erklärt
sich
durdr
den
Verbraudr
von
Lö'zuqgswärme.
Daruntef
versteht
man
die
Wlirme,
die
zum
Auf,ösen
Eis
und Salz
"Aus
Eis
und
Sab stel,lt mqn
Költemischungen
har,
Wie
karr|fitt
es ilonn, ilaß
beim Bestreuen oer-
eister Wege
rnit
Solz
das Ets
schneller tout?"
ftogtd
unset. Leser
Jlirgen
Sdtramm aas
Getoberg.
I'*
der Salzkrlstalle
erforderlictr
jst.
Ste
$lpl|||n Holbl.tt.d,orolt.m.nl
wird
der
llmgebung
€ntzogen'
r"
i.r
g."t.
'lrdr.n
d.r durö wörn
,
Wenn Salz
zum.duftauen von Eis be-
4uf
diese
Weise
errelctrt
man
mlt
bdrcndhrng
orgcrtollnn
Oborflüdrcnrdrldrl
nutzt wird und außerdem Salz mit Kodlsalt und Eis bzw Sdln€e im p und dirn nonmhn hnonn drr 5l-
Eis
eine
Kältemiscfiung
ergibt,
er-
Etilstigen
Misöungsverhältnis
von
l&lrtollr
n .rtrt ht
b.l
Lldrlrlnfolldlr dek
sdröint uns
dies
als
Widärspru6t.
I :
3 eine
Temperatur
big
sfyys
tr&dr
Spoünung.
Das
Rätsel löst
sich
wie folgt:
-
-n
oC'
BEi Misctrung
von
? Teilen
Dor Udrr
lllrt Gbktronrn
our
lr.rton la'
Das
.
Auftauen dee
Eisei
erlolgt
Sctrnee
mit
10
feilen Chlorkalzium
duqtdt,
dl..Or.nttdrldt ultlü ,P.n.nd,
ro
hierbei
nicht
dulch
Erwärmun .
Iass.en
slch sogar
bis
-50
oC
er-
dot dl,. Ehktronra lÖt obtll. .n
lönn.n.
Durdr das Aufstrzuen
des
Salzei
ent_
rercnen.
steht sogar eine Abkühlung,
denn
Dtpl.-Phgs,
H,
Rail'ell
dle entstehende Satzlösung
hat
ctie
die Kohlenlager der
Erde
bei
Eigensclraft,
bis
weit unter 0
oC
llils-
gleidbleibendern
Verbraudt
et-
siC zu bleiben.
Sonnentraft
tcnoptt
sein werdbn,
betrtigt
:etwa
Verständlich
wird dleser
Vorgang,
100
Jahre. Die Entded<ung
der
wenn
man sich mit
d€rn
proble;
d;
,t.ch
hiltte
gem
Auskunft
ll.ber d'le
Atoanenergie
bietet
hier zünächst
Geffierpunkterniedrigung
näher
be
Swkon-sonnenzeltrefl
unil
auf dla
sinen
rtueweg.
Ihre Nutzbarmacfiung
scrratidt. so nennt
ttian'äie Ersdrei-
Fr |et
o
dle-Sonneneneryre
etn'
626a1
den Energtebedarf dei
nuirg,
-wenn
der Erstarrungspunt t T J,o:de:g Energlzortet a.blösen Mensctrheit ftir einö größere Zelt-
einei Lä,sung
niedriger
liegt'ais
der
YT{; .
Jllwen
fuß,
Fl'schboclr
spanne.
des
reinen
lJisungsmittelg.
Wasser
lnnont'
'
Aber
auch die
radioaktiven
Erz-
gefriert
bei 0
oC.
Wird
jedoctr
Salz
_--
lager sind
begrenzt. Was
gescltieht,
iq
dern
Wasser aufgelöst,
so
gefriert Wenn
man in
letzter
Zeit in
Zeitun-
.wänn
sie auigebeutet
sinä?
Dann
die Litsung
erut
bei
tieferen Tempe-
gen
und
leitsüriften
von
Silikon-
wird
nidrts anderee
tibrigbleiben,
raturen,
In
der Lösung
üben die
Sonnenbatterign
-Ies9n
konnfe,
sg
ale
die
ursprünglictre Enerfjiequelle,
Molekäle
der
geltisten
Substanz
handelt
es
sieh hierbei
um Batte-
die Sonne,
nutziar.zu mEÄen-, Von
(Salz)
zusätzlidre
Anziehungskrälte
rien,
-die
aus
Silizium-Sonnenzellen
der
ständü
in a1e
Richtungen aus-
auf
die Molel<ille des Lösungsmtllsls
bestehett..
PFs
dremisc*re
Element
geotrahlteri
Sonnenenergie
Jmpfängt
(Wa$eer)
aus. Das wirkt der Dampf-
silizium
ist
-ein
llalblettermaterial
lig Erde nur einen
winzigen
üructr-
bildung des
üisungEmittels
ent-
Durch
eine
.besondere_
Behandlung
teU,
winiger
als
ein
ltii[iardstel,
gegen.
Der Drud< des Dampfes, den
dösselben
e-rhält
man
Fotoelemente,
Dodl dies-ist
bereits
nactr Ablaut
wir tiber
jeder
Flüssigkeit
und auch
die
Sonnenlidtt
direkt
in
elektrische
von l0 Tagen mehr
Energie,
als
in
über
jedern
festen
Körper
haben,
Energie
vervrandeln.
signgichetKohle-
und
Erdölvorrä-
wird herabgesetzt (slehe Abb.).
Die
DamBfdrudrkurve der rer reinen
durch
falsctre
übersetzung
entgtan-
.Halbleiter-Fotoelemeotcn
kann man
Der Untersdried im Ausdrud( ist ten der Erde gespeichert ist. Mit
Flüssigkeit sctrneidet sicll mit
der
6sn,
gilizium
heißt
in der-englisctrm
bseits
jetzt
daa
sonnenlictrt ln
Dampfdrudrkurve ihres
festen Zu-
Spradhe:
Silicon,
In
Deutscbl;nd
ver-
elektrtsctle Energie
verwandeln.
standes
(Eis)
beü der Temperatur
d-es
glehen
wir-
_unter
Silikonen
orga-
tlbrigens ist
diesär lichtelektriöche
Gelrierpunktes
(To
-
0
oC).
Da die
nischs
Verbindungen (Kunststofei,
Eüeld schon vor ?0
Jahren
entated(t
die
statt
aus
Kohlenetofi
aus Sili-
worden, Der
Wirkungsgrad
der
zium
und
Sauerstofi
aufgebaut
sind.
p61a,a1snente
st
jedoctr-noch
klein,
Dle
Si-Sonnencellen
bestehen
je.
konnte
aben
in
letzter Zelt mtt Hilfe
doch
aus
äußerst
reinen
Silizium-
der
Silizium-fotoelemente
bedeu-
kristallen,
in die
winzige
Spuren
teod
geste[€f,t
werden.
'
vgn.
Verunreinigungen
eingebaut
Sputnik III hat bereits
mit
gutern
sind'
Enfolg dieee Elemente zum
itetrieb
Die
gesamte
Mensctrheit
st€ht vor seinef
Meß-
gnd
Sendeanlag€n er-
dern Eriergieproblem. Es ist weit be- prcbt. Die Erforsch,ung der Hatblei-
deutender
als
das Ernährungs-
termater'ralien
steht erst am
An{ang,
probletr,
denn mit Energie
kann
und daher sind noc} weitere
Verbes-
man Nahrung sdraffen-
Gegenwäirttg
serungen des Nutzeüektes von Fotg*
stellt
die Kohle unoere llauptener-
elementen
zu
erwartqn.
r
I
I
-- l
I
I
fcilrperdunbhönq?kal det ^ampfdrud,
giequelle
dar. Die Zeitspanne,
in
der
CatI Heinzlus
'
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 71/84
Selwlngungsenergie
-
Sdrallenergie
,,Weldte
Möglichketrteß
glbt
es,
u.rn
elektrls
dß
S
chwingvng
s
energle ln
Scltollenergle
umzusetzefl?"
lrdgte
unser Leser Rott
Köhler aus
Gera,
Es
gibt
nx Zelt
lolgende
Möglictr-
keiten
durdr:
Elektromagnetisdre
Wandler. Auf
einen
Dauermagneten
ist eine Spule
aufgebractrt,
die vom Tonfrequenz-
strom
durdrflossen
wird. Die Folge
ist,
daß das
Magnetfeld
an den
Polen
des
Dauermagneten
seine
Stärke im
Rhythpus
der
Tonfrequenz
ändert.
Ein
in die Nähe
der
Pole
gebraclrtes
Pltittdren
aus
Eisen führt medrani-
sche
Schwingungen
in diesem
Rhyth-
mus
aüs.
Als Beispiel
seien
der
magnetisdre Kopfhörer, der Frei-
sdrwinger-Lautsprectrer
und
die
heute
nidrt
mehr
üblidren
anderen
magnetiscfren
Lautsprechersysteme
genannt.
(Zweipol-
und
Vierpollaut-
sprecher.)
Elektrodyuamlscüe
Wandler.
Im
Feld
eines
Dauermagneten
beflndet
sidr
eine
beweglidle
Spule,
die
vom
Tonfrequenzstrom
durdrfl ossen
wird.
Die
Spule
bewegt
sictr.im
Rhythmüs
der
Tonfrequenz.
Sie
wird
mit einef
Membrane gekoppelt, um den Wjr-
kungsgrad
zu
vergrößern.
Beisplel:
Die
heute
allgemein gebräuctrliclren
permanentdynamisdren
Lautspre-
cher.
Da
es
in
der
Vergangenhelt
Sdrwierigkeiten
bereitete,
Dauer-
magneten
großer
feldstärke
her-
zustellen,
ersetzte
man
ihn
durch
einen
Elektromagneten (elektro-
dynamischer
Lautsprecher).
Das
per-
mamentmagnetlsctre
System
ist
bts
jetzt
die
Lösung
mit
dem
größten
Wirkungsgrad.
Plezoelektrlsdre
vlrandler.
Bestimmte
Kristalle
führen
unter
dem Einfluß
einer
elektrisdren
Spannung
eine
Biegung
aus.
Wird
auf den
K.ristall
ilber
zwei
aufgeklebte
oder
auf-
gedampfte
Elektroden
eine
Ton:
frequenz gelegt,
so schwingt
der
Kristall
im
Rhythmus
der
Ton-
frequenz.
Anwendung:
piezoelek-
trisdle
Lautspredrer
sind
nur lür
bohe Frequenzen
verwendbar
(Ilodl-
tonlautspredter),
da
sonst
ihr ltrir-
kungsgrad
zu
gering
ist.
Auctr
die
Ultrasdralltechnik verwendet vor-
zugswelse
diese
Wandler.
Elektroptatlsche
W&ndler.
Die
Belege
eines
Kondensators
mit Luft
als Dielelrtrlkum
führen
bei An-
legen eirier
Tonlrequenzspannung
hörbare Sdrwingungen
aus. Beispiel:
Statlsdre l{ochtonlautspredrer
(sehr
geringer
Wirkungsgrad).
Um
Ver-
zerrungen zu
vermeiden,
ist
zur
Polarisation
das
Anlegen einer
Gleidrspannung
notwendig.
Elektrostriktive
Wniller. Bestimmte
ferromagnetisdre
MateriäU€n
ver-
biegen
sidr im magnetischen
Feld.
Bei
einem
niederfrequenten
elek-
trischen
Wedrselfeld
sind
die
Tor-
sionsschwingungen
des Materials
.hörbar..
Das
Prinzip
wurde bisher
nlrr
in
der
Ultrasdralltechnik
verwendet.
Alle
genannten
Wandler sind um-
kehrbar,
d.
h., sie
geben
beim Auf-
trefien von Sdrallenergie eine
elektrlsdre
Wectrselspannung
ab
(Mikrofon).
Nadr
.diesen
genannten
Prinzipieu
sind
verschiedene
abweichende
prak-
tisdle
Lösungen
vorgeschlagen
wor-
dea,
die
jedoctr
keine
Bedeutung
erlangten.
Falls
sich in
naher
Zu-
kunft
ein
anderes
Verfahren
zur
Umwandiung
von
Tonfrequenz-
spannung
in
Schallenergie
durdt-
setzen
sollte,
würden
evtl. folgende
Möglidrkeiten
in
Betracht
kommen:
Dle
lonlslerte
Luftsöule.
Unter dem
Einfluß
eines
starken
elektrischen
Wedrselfeldes
werden die Luftnrole-
ktile
ionisiert
und
pflanzen
die
Sdrallönergie fort.
Beispiel:
Der
,,Ionof
on"-Lautspredrer.
Iler
Koronaeffekt.
Auch
hier
ftihrt
die
Luft mechanische
Sdrwingungen
unter
dem
Einfluß eines
sehr
hohen
Wedrselwindes
aus.
Beispiel:
Der
Kor<ina-Wind-Lautsphedrer.
Hinderlich
bei beiden zuletzt
ge-
nannten
Verfahren
ist
zur Zeit noch
die
außerordentlich
hohe elektrisctre
Spannung,
die benötigt
wird, f)er
große
Vortell dieser
Verfahren ist,
daß
zur Sdrallwandlung
keine Mem-.
brane mlt lhren
bekannten
Nach-
.teilen (Eigensdrwingung,
Dämpfung,
Masse
usw,)
benötigt
wird.
Bei
allen Verfahren
wurde voraus-
gesetzt,
da8
die
Frequenzen
des
g€-
samten Sdrallspektrums
übertragen
werden sollen.
Soll nur
eine einzige
Tonfrequenz
als
Schall erzeugt
werden, so
gibt
es
nodr
andere
Verfahren mit
hohem
Wirkungsgrad
(Sirene,
Hupe
usw.).
Ing. Streng
Ucbr
Gcnorcrnl
ln dcn vcrgongamn
Jchrcn
hotte
ldt Imn*
nchr von
"Jugend
und
lcönlk'
g.hörtr
doö
tonntc
ldr nlc
clnr
ln dic
Hqnd
bclonmcn.
Nun
wqr
cc mlr
rndlldr
gaglü.tt,
für 196roln
roh.lrobonnr.
mrnt tu atholtGn.
Dor
arrl. Hott
hotta
idr von
A blt
Z vollar
Ncuglcr
und
liVlSbcglcr
durdrgclcsen
und
Grsodclc
nun vollcr
Ungcduld
dor Februor.
h.ft.
:ndlidr
wnr
ö, dq.
Do
lö noörnlttog3
dl.nstlldr
ru
tur hdtt.,
tibrrflog
lch
ct mit.
tols
nur rsrö.
Als
idr noö
Haucc
kom
und lcrn
rcllt.,
fond lö
cr nlrgcndc.
Nun
bln
lö
untrörtllö. Aur
dbscm
Grundc
bittr
ldr,
wcnn .r
nur itg.ndwla
tnöglidt
lst, mlr
diascs
vcrlorcngGgong.n.
Hcft durÖ
aln
ondaror rs
crratrcn,
ldr wando
mlö dor-
holb
.n
Slc, dq
bcl
unr tn Run&rlcn
,Jugcnil
und tcdrnlk'
lmmer
glcldr
vcrgrlf.
f.n
lrt
und
ich
lein.
ondcrc
Möglidhkcll
rcha,
cincn Ersclr
ru cfioltcn,
lö hofla ouf cin Wlcdcrsohcn mll clncm
Fcbruorhcft,
Wllll
Lukor, Mcdlur,
Runänlcn
In Inlcrcsrc
unscrcr
Klas:c hobc
ldr
dcn
Entrdrlu8 gafolt,
lhncn
.lnmol
ru
sdrralb;n.
Wlr l€$r
"lugcnd
und
Tcdtnlk. rrrlt
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Aufrnerkromkclt,
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um.rar Mclnuag
nodr ainc
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Zclttdrlff,
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Xarl.Morr.Stodt
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frruo
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über
dlc
lntcr.
.'tsnl.
und
gerdrmoüvollr
Gortlltüng d.t
Zollgör1ft.
Bacondcrg
IntarG$l.ron
rridr
dlc
lqltat.
(lnlcllungen
zu dm vorröhdcnrtrn
Dlngen.
Wcnn
ldr dlc
clnrclncn Sottclohlcllung.n
bolrodrtc,
mrß
1ö t
rtrtall.n, dol
dlc
lodlobqrtLr
und
db ortrcruondtcn
Hobbts
doch
wohl
am b.st.n
b.dcöt
w.rdcn.
Wmn
Du
jadodr
clno Amltsc
rlchrt,
lo
wlrsl Du
oudr
rugrbcn
mil$cn,
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lungc
Mcnröan
glbt,
dlb clncn fshr-
bcran
Uniaraotr b.dtrn
und ouö
gcrn
Anlcitungcn
run
Bcstcln
hütt.n,
dlr .r
Funkornot.arr. gibt.
ldt
mclna
dsmlt
.
dlc
Bcrlötlgung
dcr Proportloncn
dcr
clnnlnan
Bcrtalanleltungen.
Fernrr
vcrmlrlc
ldr
bcl Dlr noö
folgcndrrl
Es
wärc vlellcidrt gut,
wcnn
Du
lcwcltr
cm
Johrcscndc slnc Zu:cmmcnforlung dct
Artlkcl
ous dcn llcftcn
dG3
yarflorr.[Gn
Jahrcs
crorbcitcn
würdcd,
und
rwor
'noö
Problcmcn;
Dar
hot.dcn
Vortcll,
daB. mon
d.n
.ntcprGdtrndcn
Artlkcl
ohnc
longcs
Sudrcn
ln dcn
clnnlncn
Hcfton glcldr
flhd.t.
Absdrllcßrnd
r.l mlr
g.rlottöt,
Dl.
ln D.inr,
Arbclt
wclterhln
vicl
Erfofg
zu
w0nrdrcn,
und
una
L.t.rn
wünsdtc
ldr,
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rtctr
rlcl-
tritlg
und
lcrcnswcrt
biaibrt.
l(lour
llnhorn,
töbqu
(So.f
Gr
llcacn
dcr Rcdoktlon
Bostclbritrügc
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dan r.rrdrl.danrtrn Grbirlcn vor, ro doelr
i.trt
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C.bl.t dcr
Xroft.
iohzcqgc
clnlgr
Anrrgungcn
rcrEffontlldrrn
lSnnrn,
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dcr PlaE
ou*clöt.
Dor Inholtrvcrrclönb
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t96l
rlrd
oudr
mlt .lnoft
Sodtwortr.glat.r
.aiünrt.
D.
R.
69
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 72/84
Studienmoteriol
für die
Erwochsenenbildung,
herousgegebon
von der Zentrolstelle füi
die fochschulous-
bi ldung.
Einführungn die Mqthemotik
Von clncm
AutorGnkoll€ktir
l. Aufl.,
256
S.lt n
ln. tl Blldcrn,
t6,5 X 23 3m, lo.t.
lr- DM, land ll
Arlthmetik
-
Algebra
In
einfodrer
und
sehr
gut
vcrstöndlldrÖr
Waise, ohne
mothemotitöe
K€nntnls5e
vor-
ouszusetzen,
werden
nqch einem
kurzen Ab'
riß der Gesdricht€
der
Moth€motik d16
Grundrechnungsorten
mit
positivan
un d
neggtiven Zohlen. sowie
mit ollgemelnen
Zohlensymbolen
und Glcichungen erEten
Grodec bis zu zwei
Unbekonnten behondelt.
Eond ll;
G.omGtri..
t.
Aufl., t97
Scltcn
m. 6 Bild.,
t6,3
X
23 cm, tort.
,- DM
Ohne basonderc
Vorkenntnis:e besltzen
lu
müssen, konn dcr Lernende
3ich
im
SelbSt-
studium
mlt den
geometrlschen
Grund-
,
begriffen, der
Plonimatrie und Stereomatric,
bescfröftlgen.
Dem Wunsdt noch. Ubungs-
möglidrkeiten ist durcfi
die Aufnohme
ru -
sötrlicher
Ubungsteile Rechnung
getrqgon
worden,
Einführungn die Physik
(Medrqnik)
Von
cincm
Autorcnkollcktiv
t, Autl., t17 s.it.n m. Blld. und
3
Tofeln,
16,5
X
2l Gm, kqrl, 2,40
DM
Durö diescs
Moteriol kcnn
rich
der
Leser
die e lementoren'physikol isöcn
Gfund-
begrif{e im Selbststudium
€rorbalten.
Wöi..
.terhln
werden dem
Lernenden, von
de m
keine Vorkenntnissa verlongt werden,
In schr
gut
versttindlicficr Form die
Bewegungs
lehre, die
Kroft
und lhre
Varbindung
lnit
Weg
und
Zeit, olso die
Elemente der
Meöonik, nohegebrodrt,
Einführungn
die Chemie
Von aincm Autorenlollckllv
t. Asfl., 132
Scitcn
n. lil Blld. u. t3 Ta-
fcln, 16, X 23 cm, kort. 2, 10 DM
Um dle
moderne Industrielle und londwirt-
söoftliöe
Produktlon
yersteh€n
ru können,
broucht
mon
hcute
unbedingt
clnigo
dremische Kenntnisse. Dleses
Lehrmoteriol
wurde leldrt verstöndlich
obgefoßt, um es
?0
dcm
Lernenden
zu
ermögllchen, slch don
Stoff lm Selbstctudlum
zu
crorbeitcn. In
eln-
focher und klorer
Form
und ohne chcmische
K6nntnis3€
vorouszusetzen,
werdcn dle 8c-
deutung und dle
Aufgoben der
Chemle,
clremlrche Glelchungcn und
Formeln,
5öu.
ren,
Bosen, Solze u, o. bihondelt
Alh Srordrürcn slnd bclm VEB Fqöbudr.
vcrlog Lclprlg crsdri.n.n:
AnolytisdreChemie
H.
Rö'dldtcr
(Bd.
l,
MoBonollcct
Foöbuövcrlog, Lrlp.
rl9
1t5t,
l5t
S.lt.n,
l Abblldungcn
Diss Budr
gehört
ru
jener
Gruppe
vo n
Fodrbtichern,
die durchous nlcht
nur
f) t
einen
engen Krcis von Fochleuten Inter6r-
sont 3ind, Jeder, der slö, von
dcr woch:e,r-
dsn vol kswirtschoftllchen Ecdcutung
de r
Chemie
vcrqnloßt,
ctwos nöhar mlt lcr
Chcmie beschöttigt, [ommt lrüher
oder
spötor
mit der
oholytlsöen Chemie
In
Be-
rühfung. Der vorliegende Bond
crlclchtert
gerode
jenen,
dle
siö oußerholb cines
orgonisierten
Studiums
on
Foösöulen
mi t
der Moßonoly:e vertroqt
mocfi.n wollsn.
lh r
Vorhobcn
sehr, Er
erlöutart einmcl die
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rdriedenen
Anolysenmethoden
ousführllcher,
ok
gewöhnlich
tiblidr, und zum
qndercn
werden
die
theoretlschen
Dorstellungcn
nidrt
In
gesonderten
Kopiteln
yorueggcnommcn,
soddern
unmittelbor im
Zusommenhong
ml t
den moßonolytisdren
Methoden'dorgeboten,
Hervorzuheben
rind
weitcrhin
die Wleder.
holungsfrogen
und Ubungsoufgoben
om
Ende
jedes
Kopitels.
DnWs
Dqs Vereinigte
Institut
füt
Kernforsöungn Dubno
Birjukow/Lcbcdcnko/Ryshow
Ubcrrctrung
ou3 dcm
Rusiröcn
VEB
Dcutlöcr Vcrlog flir
€rundrtcfl.
lndustrlc,
Lcipzig 1960
t22
S.itsn mit
?
Bildcrn, 9,- DM
Dubno lst für die
gonze
Welt ru
elnem
Be -
griff gewcirdcn.
Wissensdroftler
qus
12 rozlo-
llstiidlen Löndern
orbeitdn dort
gemainrom
on der
Erforschung
und
Nutzbormochung
der
Atbmenergic für
friedliche Zwedte,
Wissen
Sie
obe:. ouch. wle
dos
Institut
ent-
stond€n lit, welche Struktur und welclre
wissenschoftlidren
Aufgoben
es
hot, wclche
intcrnotionoled Verbindungen
dort zu-
sommenloufen?
Erstmolig
liegt uni mit der
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zusommenfossender.Berlcht
vor, der lür olle, dle sich mlt Kernphyslk unJ
Kerntechnlk beruflich
oder
nebenbarufllch
beschöftlg€n,
von
großem
Interesse ein wird,
.
wotl
Elektrogeröte- elfer
m Hous
Wost
VEB Fodrbudrrcrlog, LGlpzig 1t6O
2.
Auflagc, 1?0
s.lt.n
{r|it 13 Abblldungcn,
t,lo DM
,Wenn
blo6
der
Junge bold köme . , ."
-
wia
oft
flnden wir die fehlend€
polyt€dr-
nische Eildung bei.dcn ölteren Johrgöngen
im Gegensotr rur Sdruljugend unserer Zeit
ols Korikqturcn in lllustriorten, Eittc rdrönl
Dos vorliegende
-Böndchcn
der
von
de r
Gesellschoft zur Vcrbreltung wisscnschoft-
lidrer
Kenntnisse
herousgagobanen
oPoly-
tedrnlschen Bibllothek"
ist nicht nur
für
di e
rlch
dqfür
interessiercnde. Jugend
gcdocht.
Auö Mutti,
die
jo
einen
großen
Teil dar
6l6ktfischen Housholtgcröte
cbenfolls
be
dienen
muß,
flndet dorln
in lcicht vcrstönd.
licher Form
yi€le
gute
Hlnwei3., wie slch
,
mondrer Argcr vermciden
tilßt.
Und wcr
ol n
bißcfren
tjefcr
In dos
Wesen d6r Elektrizltöt
elndrlng.n
wlll,
findet
im
Anhong
ent-
spredrende Erlöuterungen, die slch
oller-
dlngs
mit
Hllfe
von
Sklzzen noch besser
v.rttöndlldr hötten
dorstellen
losscn.
- t f -
Boumosdrinen
Mlnlrtrrlsn für Ecuwcnn
-
Dluttdrc
Bou.
olodrmh
Doutrdrr
Bou.Enzyllopüdlr.-
Sondcrdrud
YE8 Vcrlog
Trdrnit, B.rlln,
5,10
DM
Vom Dierelkompressor
übgr Gobelstopler,
Bogger, Krönc, Mlschsllos bis
ru Dlesel-
und Dompflokomotiyen
glbt
der Sonderdruck
clnen umfosscnden
Ubcrblick ilber dia ln
Betrieben dcr DDR
gGf6rtlgtcn
Bou-
moschlnan,
lm
gleldrcn
Kotolog
slnd
auch
die
Abbildungen,
Skizzcn,
Besondcrhclten
und tcönlsdlen Doten
von StroBcnbou-
moschinen
entholt.n. Es hondelt sldr olso
um elnen Kotolog,
der
In der
Art
ralncr
Zr -
sommenstellung vcmiegend
den Fochmonn
Interessicren wird,
jedodr
oudr
jcdcm
onderen boutcönisch
lntcressiortcn cln€
Fillle
von
technlschen
Einzelhelten
bietct,
- n a -
In
,,Wissensdroft
nd
Fort-
sdtritt"; Heft 6/1961,
esenSie
diesmsl . o.:
Dlr
Zcllc im
Elcltroncnmlkroskop
Hoben Sie einc tiorisdrc
Zelle schon etnmol
bei
10C00S bls 160@Ofocher Vcrgrößerung
betrochtet? Mit ciner fotogrofirdrcn
Nodrvargrößerung konn
eine EndvcrgröBe.
rung von 5000@ und
mehr
erreidrt
werden.
Domit wird uns beralts heute ein
Bllck
in
dos Rcidr der Molek{ile ermögliöt.
Von dcr Zudrcrlnscl rum Agror-lnd urlrlc.
Stosl
Der kubonische
Freiheitshcld Jos6 Morti
schrleb
ginmol:
"Eln
Volk,
dos
sldr ouf dlc
Produktion
einer clnzlgen
londwlrtschoft
lichen Kultur
orlenticrt, begeht Sclbstmord."
Dic rcvolutionöre Raglerung
Fidcl
Costro
gibt
cln
Bolsplel {ür
den Weg der loteln-
omerlkonischen
Slooten zur wlrBdroftlidren
Selbstönd gkcit.
Dic Horrgcwinnung
In dcr Dcutrörn
Drmc-
lrotlrdr.n Rcpubllk
Hor:
-
eln
wlchtlgar
Rohstoff unrercr
Wöl:
der
für viele Industriczweige. Wußten Sie
schcn;
doß dic Hoizgowinnung In
dcr Wclt
{ost
dlc
Höhe
der
Koutschukproduktlon
arre iclrt?
€odructlc S€ltung.n
sind eine
Voroussctzung
lllr
die Automotl-
slerung der
Produlttion von Rundfunk- und
Fernrchempföngern. Die Tecfinologle
da r
Silbardruck-Verfohfens, den Wcg von Hort-
popior
und Kupferfolle bis zum outomo.
tischen Bestilcften, sdrlldert dlaser
Bcltrog.
Neben
unseren
stllndigen
Rubriken flndcn
Sle,
wie
oucfi sdron lm Hoft 5, dlc
Belloge
für
dle
Teilnehmer
dcr
Fernsehokodemle.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 73/84
lm
vergangenen
Jahr
vearen sie aul
I
der
Messe
der Melster
von Mor-
I
Ben
nur
,,Sehleute",
in
diesem
'Jahr
wollen
sie
selbst
ausstellen.
Das
erzählte
uns Jürgen
Lorenz
üom
Klub
Jungerr
Techniker
des
Berliner
Gltihlampenwerkes,
mlt dem
wir
Ende März
über
die Messevorberel-
tungen spradren. Jürgen.ist Lehrling
und
will,
wie
audr die übrigen
sieben
Mitglieder
der
Klubs, Elek-
tromonteur
werden.
Alle
äctrt
be-
gannen
im
vergangenen
Septeinber
ihre
Lehrzeit,
und Meister
Karl
Orthmano
hat
sle
gemeinsam
mit
der
FDJ-Leitung
gletctr
für
die
Arbeit
im KjT interessiert.
Melstdr
Orthmann
war
es
audr.
der die
Jungeri
fi.ir den
Bau
von Demon-
strationsmodellen
begeisterte,
die
di€ Mitglieder
des KjT
des BGW
in
diesem
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ausstellen
wollen.
Diese
Modelle
sind
ftir
den Unterricht in
den Betriebsberufssctrulen eine
große
Hilfe.
Messevorbereitung
hli*ffi:nw
Bisher
verloren
die
Lehrlinge bei
den verschiedenen
Sdraltübungen
viel
Zeit für
die
notwendigen
Vor-
arbeiten.
Kabel mußten
verlegt,
Stedrdosen
und
Sdralter angesdrraubt werden usw. ,,Das ist so, als
wenn
ein
Schüler
Schönschrift
üben soll
und erst
umfangreiche
Vorbereitungen
trefien
muß,
wie
Tinte
einfüllen,
Linien
ziehen
oder
ähnliches..,
erklärte
Meister
Orthmann.
,,Da
bleibt
für
das eigenilictre
Uben
nur
wenig
Zeit.,,
Bei
den im
KjT
des
BGW
gebauten
Demonstrations-
modellen
ist
jedes
Sdultelement
extra
auf eine
per-
tinaxplatte
montiert.
So können
z. B.
Sctrütze,
Sehalter.
Sicherungen,
Taster,
Zähldr und
Sted(dosen
tn belle-
biger
Reihenfolge
mit Flügelschrauben
auf einer
großen
Grundplatte
belestigt
werden,
Das
geht
bei
den
angehenden
Elektromonteuren
ruck,
zuch,
und der
tiberwiegende
Teil des
Unterrlchts
bleibt
den
übungen
vorbehalten.
Jede
Platte
ist mit
den entsprectrenden
Steckbuchsen versehen, und gesch.altetwird mit ein-
poligen
Stechschnilren.
Bei einer
größeren
Schaltung
Fieht es dann
aus
wie in
einer
Telefonzentrale.
über
iedem
Sdraltelement
beflndet
sictr
auf
der
pertinax-
platte
das
jeweilige
Schaltzeictren,
das die
künftigen
Elektromonteure
später
.
auf
den
Bauzeictrnungen
flnden
werden
Mit
diesen
Modellen,
deren
Bau
den
jungen
Tech-
nikern
viel Freude
mactrt,
haben
sictr
die
Lehrlinge
die
erste
Prämie
in ihrem
erst
kurzen
Berufsleben
verdient.
In einem
Vertrag
mit.
der
Wefklettung
hatten
sie
sidr
verpfltdrtet,
lhre
Modelle
auelr
für dtÄ
tedrnisdre
Betriebssctrgle
des
BGW anzufertigen.
DaB
Büro
ftir
Erflndungs-
und
Neuererwesen
hätte
die
Werkleitung auf die praktischen Modelle aufmerksam
gemacht.
So halfen
die
Lehrlinge
ihren
zukünttigen
Kollegen
bei
der
Qualiflzierung.
Mit
ihren
Demonstrationsmodellen
wollen .
nun
die
lungen
Techniker
erst
einmal
zurn
Bezirksausseheid
und,
wenn
es
klappt,
zur diesjährige,lr
MMM,
,,Mir
Elna
Xroströ{|tung
rnontlail.
. . . und mlt dapollg-rn St.ürönü?.n .grrdrltcL
ist
nidlt
bekannt,
daß
es
solche
ModeUe
auch in
anderen
Betriebsberufssdlulen gibt.,,
erzählte
uns
JüLrgen
Lorena
,,Wir
kommen
dodr
oft
mit anderen
Lehl'lingen
zusenrmen,
da. hätten
wir es
besttmmt
sctron
mal erfahren..
Im
Lehrkombinat
.Ernst Zinna,
?l
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 74/84
3o rb
dbrrr Luftrdriltr
fllr f.mgGlöalt
t Mocdrln.n
,
lrt
Jodrr
Sdult.l.m.nt
l&
.rlö
ouf
.ln.
P.rtlnorplott.
monllart.
am Ostbahnhof
z.
B. arbeiten
die Lehrlinge
viel mit
Kreidezeidrnungen
an der Tafel."
In
,,Jugenil
unö Technllc",
Heft
3/1961, eröfientlichten
wir die Hinweise
zur Durchführung
d€r
4. MMM.
Unter der Übersctrrift ,,Was gilt es auszuknobeln, zu
erflnden
und
zu meistern?,,
hieß es
u. a.: Modelle
sowie
Lehr-
und
Ansdrauungsmittel
zur
Unterstützung
-einer
erfolgreidren Lernbewegrmg.
Genau das
haben
dle
jungen
Tedrniker
des
BGW
gebaut,
und
.sie,Ler
gibt
es nodr
andere Betriebe,
die für ihre
BBS eben-
falls
solche
Modelle
anfertlgen
lassen
würden. Aut
Wiedersehen
also
auf der 4.
MMM
A . D .
Vom Brieföffner
zum
\frorrichlungrsbclu
Nun,
Aufgabenstellung oder
Zielsetzung
bei
der
Gründung
unserer Arbeitsgemeinsdtaft
war der
Vor-
ridrtungsbau
nicht
gerade
Eher war
er ein vagds
tlefantasten
an die noctr völlig
neue Arbeit. In
unserer
Betriebsberufssctrule
hatte sdron
einmal für
kurze
Zeit eine Interessengemeinschaft bestanden, die aber
infolge
zu einseitiger
.Einstellung
einiger
Teilnehmer
keine
Grundlage zu
gemeinsamer
Klubarbeit
geben
konnte.
In erster
Linie lag
es wohl
daran,
daß der
damalige
Zirkelleiter
zu
sehr auf die
privaten
Belange
einzelner
Teilnehmer
einging
und
dadurch keine An-
regung
zur
Erreichung
eines
bestimmten
Zieles sctruf.
Beispielsweise
besdläftigte
sich ein
L€hrling unter
Anleitung
des
Ausbilders
längere
Zeit hindurctr
nrit
der
Reparatur
Feines
Tonbandgerätes.
Bei dieser
,,Zw'eimannarbeit,, sah dei
größte
Teil der
übrigen
Mttglieder
anfangs
wohl interessiert,
dann
aber
gelangweilt
zu.
Begröbnls
unil
Wlederaufersüehung
Die
Folge war schließlictr
das Ausbleiben der
nictrt
Besdräftlgten
und
später die völlige Auflösung
der
ehemaligen Arbeitsgemeinsdraft.
Das
Begräbnis
er-
folgte in
aller Stille,
die Klubarbeit trat auf lange
Monate in den
unverdienten
Ruhestand. übrig blieben
einige
Werkzeuge und die
Notwendigkeit, ein zweites
Mal
und auf eine
andere, erfolgversprec*rende
Art zu
beginnen.
Nur
,,wie,
,wer
und womit..?\Der ehemalige
Zirkelleiter
mactrte
nicht mehr mit.
so daß idr midr
naeh
einigenl Bedenken
entsdrloß,
einen neuen Start
zu
versuchen.
Im Mai
195?
erfolgte
dann
die
,,Wiedergeburt",
Der
Beginn
war
nidrt
sehr vielverspredrend,
denn
auf unsere
Werbung
meldeten
sidl leider
nur
Dreher-
lehrlinge aus dem erstenLehrjahr, dienatürlictr keine
Kenntnisse
von manueller Arbeit
hatten. Ilier hieß
es
also
anzusetzen und
mit dem sdreinbar Einfadrsten,
abpr filr
die
künfttge
Klubarbeit Notwendigsten
zu
bbginnen.
Aller
Anfang
lst
sc}wer
Es
mag heute eigenartig
anmuten,
wenn ictr
damals
(als
erstes
Übungsstüek)
mr't der Anfertigung
t:on.
. .
Brieföffnern
(in
antiker,
aber
sehr
airsprechender
Form)
beginflen
ließ. Ag
Hand
dieser Stilcke
erlernten
die Jungen das Anreißen nach der Schablone, das
Sponnvor?ldttunt
rum Trlnatn
ron lVcrklcflprobrn
€ur lchrobrönltt.n.
72
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 75/84
Körnen, Bohren nach Kontut'en,
.das
Trennmeißeln
und
das Schrupp-
und Sdli&tfellen von Radlen
und
F'lächen.
Diese zu übenden Fertigkeiten
waren
lilr
die
Lehrlinge
nodr Neuland.
Um die Jungen audr
in
Hinsidrt auf
Werkbtücheüte bei
ihrer
ersten
,,Sdrraub-
.stocl€rbeit"
anzuspornen,
'wurde
ihnen erlaubt,
gut
ausgefiihrte
Stüdce
als
Andenken
zu behalten, Erst
nadr mehreren
Ubungsstunden
Sing
idr
auf die ln-
zwischen
wiederholt
geäußerten
Wünsdre eln,
mit
der
Einführung und Arbeitsplatzzuweisung an deü Kurz-
hobel- und Fräsmaschinen
zu
beginnen,
Audr hier hieß
es
wieder mit den einfcchdten
Arbeiten anzufanlen.
'Nach:
fJberwindung
der
ersten
unausbleiblichen
Sdrwierigkeiten
galt
es, ernsthaft
eine
eigentliche,
produktive
Klubärbeit in Angrif
zu
nehmen.
Worln
diese
aber
bestehen
sollte, wußte ldr
damals selber
kaurn.
Mlr fehlte
jeglti*re
Anleiturie. Eine Aufgaben-
stellung von lrgendeiner
Seite hatte idr nieht.
Meine
Tätigkeit war
und ist leider
heute nodr
eine
aus-
gesprodrene
Einmannarbeit.
Ergänzend
mödrte
idr einfügen,
daß idr
in
unserer
BBS für
die teils zusätzliche,
laut Durdrlaufplan
kurz-
fristige Ausbildung der Masdrinen-, Motorensdrlosser-
und
Dreherlebrlinge
an
den
Kurzhobel', Stoß- und
Fräsmssdrinen.eingesetzt
wuide.
Bei
diesen Arbeiten
hat
es
sidr
wiederholt
gezeigt,
daß
die
Einriclrtezeiten,
Spannverfahren,
Werkstückgüte,
llormzeiten und.
der
Werkzeugversdrleiß
positiv
verähdert
werden könnten,
wenn
man die
bish€r
üblichen
Bearbeitungsmethoden
durdr den Einsatz
g€elgneter
Vofrictltungen ver-
ändert, Diese
Erkeiutnis
madrte ictr zur Grundlage
der
Klubarbeit.
Zu dieser
Zeit erhielt
unsere Arbeitsgemeinsctraft
durctr
'erneute
Werbung,
Zuwadrs drirch mehrere
Maschinensctrlosserlehrlinge,
so daß trotz der begreiJ-
liclren
\Mtindctre
dieser Jungen, in
erster Linle an den
Masctrinen,
elngösetzt
zu werden, die laulend
anfallen-
den Schraubstockarbeiten einigermaßen gesidrert
waren. Freilich
bedurfte es elniger
Uberzeugungs-
Frürr.Glnrlrllohrr rsm Aul.Mlttc.Autrl4t
h
yon
3dror.
nlrrböndorn ur
dopp.lr.ltlgrn Bcorbrllung
Plcnlrürcn
dor
Gctrnkrtüdrrrl.
irbeit, um die Notwendigkeit der ,,Handarbeit" an
Feilbank, Sdrraubstock und Bohrmasdrine klar-
zumactren. Die Einsidrt
dafür
veretärkte
sidr
jedodr,
als
die
Jungen
die ergte nadr melnem
Vorschlag von
iänen
ängeferügte
Voriütung, eine Spanneinridrtung
zum
Trennsägen
von Rohrausschnitten' filr Msterial-
. ,
j
"-r
proben,
montieren
und ausprobleren
konnten.
Jetzt,
da
sle an
Hand
dieser Vorridrtung erkannten, was
sie
selbst durdr ihre freiwillige
Arbelt
zu sdraften im-
stande waren, änderte sidr audr
die
Einstellung
einiger
nur
,,Mitmadrer".
Kollektlve
Arbeltsplanung
Nactr.der
gut gelungenen
Anfertigung
einir andereri
Vorrichtung
zur Fgrmgebung der
Zereißstrecke
sn
Fladrzerreißstäben
ftir Materialproben,
die
die big
dahin
rein manuelle
Bearbeitung
durrlh Feilen nun-
mehr
fast
völlig
(außer
Feinedrlidrten) durch
Fräsen
ablöste,
wendete
ictr
versudrsweise
eine neue Methode
an.
Jede neue
Arbeit, die i& entworfen hatte,
wurde
im Kollektiv durdrgesprodren. Ohne d,le
von mir
meist
skizzenmäßig
festgelegten
Daten im voraus
bekannt-
zugeben,
stellte idr den Jungen
die Aufgabe, sich ein-
gehend
zu
ilberlegen,
wie eine entsprechende
Vorrtdr-
tung zweelmäßig
und vorteilhalt
gestaltet
werden
könnte.
Bei dieser
,,Arbeitsplanung"
zeigte es sictr wiederholt,
daß
die Jungen redrt lntensiv
an
die Aufgabe heran-
gingen
und audr
sachudl ridrtige
Vorsdüäge
machten,
dle
nahe
an das
problern
herankameo.
Damit
war die
Grundlage
für
eigene
überlegungen
gegeben,
und die
Klubmitglieder
arbelteten
in dem
Bewußtsein, nidrt
nur
,Mitarbeiter"
zu
eein, sondern audl mitdenken
zu
können.
Diese kollektive
Zusammenarbeit
wirkte sidr so
posl-
tiv
aus, daß
es uns im
Laufe
der
folgenden
Zeit
gelang;
eine
größere
Anzahl einsatzfähiger
Vorrfdrtungen
her-
zustellen,
welche sidr überwiegend
an den
Fräs- und
Hobelmasctrinen
in
der Lehrlg€rkstatt
und audr ln der
Produktion
gut
bewährt haben.
Neben
elner
all-
gemein feststellbaren .Arbeltsverelnfaclung bzw, Er-
leidrterung
belm
Einridrten
der Masclrlnen
und
der
damit
verbundenen
Zeitelnsparung
werden auf
meist
einfadre
Art höhere Maßhaltlgkeiten
elzielt, dle Bear-
beitungszelten
merkllctr
verkürzt
.und
dabet ln
erheb:
lidrem
Maße FräswerkZeuge
geslclrert
und
geschont
?8
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 76/84
Anerkennung
eut
iler MMM unat
ln Brno
Einige der
entwickeltän
Vorrictrtungen
dienen
Sonder-
zwedren, wie z.
B. zum sdrnelleren
und
einwandfrelen
Ausrichten
von
Werkstücken
nadr Anriß
oder
bel Ver-
wendung
von Satz'fräsern
zum Auf-Mitte-Ausrldrten
von Teilen. Nebenbei
wurden außer
einigen
Spezial-
aufnahmedornen
audr
notwendige Hllfsvorridrtungen
fertiggestellt,
wie
u. a. eine
'Wringvorridrtung
ftir
nasse,
spänedurchsetzt€ Putzti.icher.
Eine
dreiteilige
Sctrweiß- bzw Hartlötvorrichtung zur Herstellung
von Handlampenschutzkörben
zur Verwendung
von
Baustellen, im
Kohlentagebau
u. a.
fand auf den
Aus-
stellungen
der Arbeiten
der Klubs
junger
Tedtniker,
auf
der
Messe der
Meister
von
Morgen und
auf
der
Internationalen Messe in Brno in der öSSR
besondere
Beachtung.
Ztr Zeit arbeiten
wlr
an den Herstellung
einer Spezlal-
vorridrtung
und an einem Funktionsmodell
für
einen
Forsdrungsauftrag für
Sdriffskälteanlagen.
Gleichzeitlg
wird im Auftrag der
Werkleitung
in Zusammenarbeit
Ktihlluftregulierung
des
Motorrollers,iBerlin"
Da die Arbeitstemperatur des Motors bei Kältegraden
zu niedrig liegt und somit
den Kraftstoffverbraucfr
und
die
Leistung
beeinträdtigt,
bin ictt
darangegangen,
eine Vorridrtung
zur Regulierung
der KüNluftzufuhr
durdl das Gebläse
zu
entwerfen
und
zu konstruieren
(Abb.1) .
Der Luftschieber
besteht aus
zwei
gegeneinander
ver-
schiebaren
Al-Bledren von
1,5 mm Stärke
und wird
von fünf Lase.hen,
weldre mit
4-mm-Sdtrauben
am
Gebläsegehäuse
befestigt
sind,
gehalten,
Dem Gebläse
entspredrend
sind
die Bledre
ebenfalls
mit
je
1? Schlit-
zen versehen
und mit Ililfe
von Langlöchera
gegen-
elnander so verschiebbar,
daß die Größe
der Luft-
schlitze der Außentemperatur stets
angepaßt werden
kann.
Die
Maße
sind der , bb.2
zu entnehmen, wobei
das obere Bledr ohne Befestigungslasdien und mit
Langlöctrern
ausgeführt lst und das
untere Bledt
statt
den Langlöchern 4-mm-Gewinde
und Befestigungs-
lasdren besitzt.
Die Bearbeitung des
Al-Bleches erfolgt
mlt
einetr
Latrbsäge. Das
Sägeblatt muß öfter ein-
gefettet
werden.
Bei
sauberem
Sdnitt ist danadr
nur
nodl ein Entgraten der Sehnittkanten
erforderlidt, Die
Gewinde
für die Befestigung der
oberen
Sdleibe
mit
Cen Langlödrern sind durdr untergenietetes
Stahlblecb
verstärkt,
Nadr dem Einbau der Vorridrtung
kann das Verstellen
mit einem langen Sdrraubenzieher ohne
eine Demon-
tsge der Hinterhaube erfolgen.
Bei meinem Fahrzeug hat sidr dieser
kleine
,,Eiagriff"
gut
bewährt. Es ist ratsam, die Vorridrtung bei etwa0 oC ein- und bei etwa l0 oC auszubauen. Die Einstel-
lung ist durdr Versudre zu ermitteln, wobei lmmer
darauf
geadrtet
werden
muß,
daß die
Kühlung
groß
genug
ist, um ein Festfahren des Kolbens zu ver-
hindern.
74
mit der Abteilung
,,Neue
Tedtnik"
und.einer im Ent-
stehen begriffenen
sozialistisdten
Arbeitsgemeinschaft
die
Umstellung
einer
6rößeren
Anzahl von.
Spann-
,
voffidrtungen
von
Handbetätigung auf
automatisches
Spannen
(Preßluft)
durchgeführt.
An interessanten
und äußerst
vielseitigen
Arbelten'
weldre an die Klubmitglieder
sdron
erhebliche
Anfor-
derungen stellen, hdben wir
also
keinen
Maniel. Na<*r
der
bis zum September
dieses Jahres zu beendenden
Grundausbildung in der Lehrwerkstatt gehen die
Lehrlinge zu
einem
Teil
in
die Produktionsabteilungen
unseres
Betriebes
und in
ihre Einstellungsbetriebe
zur
weiteren
Ausbildung.
Durch die teilweise
sehr aus-
einandergezogene
Lage dieser
Betriebe werden wir
getrennt.
Es
wird sictr
dann
erweisen, ob wir
im Laufe
unserer
Zusammenarbeit
auctr
ein festes Kollektiv
geworden
sind, das diese räumliche Trennung
tiber-
windet'
Hermonn Gutschmidt,
Lehrrneister
BBS des VEB Kühlautornat
Berlin-
'
Johannlsthol
E r l o r C
c r l I c h c r M o t c r l o I
r
t Slüd Al-lt.ö 190X 190X t,5
t siüdr Al.Blcö
170X t70 X 1,5
Stliü Slahlblcdr
t X 20 X 2
t Stllct S.nlnl.t.n
Al t
o
X
t
I Srlldr
Zyllndcrsch.oub.n
M
I X
3
t
Sllld.
F.d.rlng. I
s
I
Stlld( Sö.lb.n
I o
Günter
Schultze, Berlin
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 77/84
ü{ffi
jil
Sdronbezug
ür
Mopedgepödtträger
Sicherlich ist es für jeden Mopedfahrer {rgerlidt, wenn
der
Lack am Gepädtträger
seines
Fahrzeuges
durdt
be'
förderte
Sachen zerkratzt
und abgpplatzt
isL Da eln
Überstreidren
der
blanken
stellen
(Suhl
hält
hierzu
IieparaturpacJrungen
in allen
Slmson-Far{ren
bereit)
nidrt
das ldeale
darstellt
hebe ic}l
mir
deshalb einen
Schonbezug
hergestellt.
Als
Material
hierzu
eignet
sictr
Sldr
dis
Fingcr
ru vcrbrsnnen '..
. . ,
lrt
nun
aldrt
mchr
nötlg.
Zumlndort
lüt mlt hclEcn
Dc*cln. Er gortlgT w.nn ixth almn dünncnFlsrtllrbb
um
dcn
Gß|ff
dcr
Dcclclr wl*clt,
lcnou
to,
wl'
a3
unscr
glld
rrlgt.
Pldrtll |tt cln
rdrlcdrtar
wönnGlclt
und
wlrd
dshcr
nur
longromhrl0. Soldre
Plortlhltötr rlnd
ln
qllon
Fcrbrncrhöltlldrund
könncn
u dcr
l(ü<fic
po:scnd
ourgr'
rudrt wcrdcn,
ModemesWqndbrett
zw.
regol
Etn Brett in der
gewtlnsdlteü
GrSBe, aus alten Möbel-
teilert
im
vorliegenden Beispt€l
in der
Größe
m0
X
800 mm,
wird in
zwei Sdüaufen aus
Kordel,
die
an
zwei
gut
befedtigten
Haken hängen, eingelegt. Zur
Versdrönerung der Oberflädle kann man diese natilr-
lidr streidren. Netter sieht es
Jedodr
aus, wenn
man das
Brett
mit
Tapete
oder mit
Plastlolie tiberzieht, Das
tst
ebenfalls
sehr einlactr,
da
graa
diese an
der
ltntef-
seite
nit Reißzwedren leicht befertigen kann. Wie
nett
das bei einigem Fletß aussieht, zeigt die.4bb.
l.
lfet etwas
geschidrter
ist,
der vergudre das
Wandregal
wie
Ääb.
2.
Aucfi hierzu benötigt man
als Baumaterial
lediglich
llakeq Kordel
und Bretter,
eventuell
zur Ver-
besserung der Obertläctre
Tapete oder Plastfolie.
Im
vorliegenden
Falle
wurden alle
drei Bretter durdbohrt.
An Kordel wird wesentlldr
mehr
-
hier
6
m
-
benötigt.
Diese wird unter Jedenr Brett einmal geknotet' um dem
Erctt Halt zu
g€ben.
Ein nachträglidr
auftretendes
ver-
sdrieben der Bretter durdt
das
Dehnvermögen
der
Kordel kann
sehr leicht
ausgeglichen
werden.
AUe
läteriatien
sind im
Handel käutlich
zu
erwerben.
W
olf
gaog
Klrs chke'
B abe sb
e
g
starke
Folie oder besser
Wactrstuctt.
Die Form
des
Obertetls wird
mit einem
Blatt
Zeltungspapier
fest-
gelegt
(aul
den
Gepäckträger
legen und
an den Kant€n
urnknid<en)
und
mit I cm Nahtzugabe
auf das
Material
ilbertragen, dann
wird das
Obertell
ausgesdmitten.
Fer-
ner wird nocir
ein
Streüfen von
?.
. .8
cm
Breite
und
etwa 100 cm LÄnge
benötigt.
bieser
Streifen wird
auf
der elnen
Seite mit
einem
Saum
verseherr
(etwa
1,5
cm
breit) und mit
der anderen
Seite iundum
an
das
Ober-
teil
genäht.
Wer
gesdtidrt
ist,
kann
nodl
eine anders'
farbige Paspel zwisdrensetzen,
Zur Befestigung auf dern
Gepäckträger
wird
in
den
Saum normales Gummiband eingezogen, Es
gewähr-
leistet
einen
festen
Sitz auf
den Gepädrtrtiger.
Soll
dieser verwendet
werden,
läßt sicft
der Bezug
ohne
weiteres
abnehmen.
eusammenfalten
und
beliebig
auf-
Jochen
Spolteholz,
Leipzig
?n
rt
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l - - - ' - -1
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I
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F"1
TJ
1beileit,mtsprcchend
et
Popbrlun
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len
llohlrugobe
qtese
Sele rutdunt on
dos 'betlc/l
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l___****_*
5 Soun
ür
bewahrm.
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 78/84
fiaü
19öt
Wertvoffe
Preise
.
Werfvofle
Preise
.
llYertyolfe
Preise
Bosteln st
dos Hobby vieler
Leser
unserer
Zeitschrift.
Es
sollte
jedoch
nicht z ie l -
und
plonlos
geschehen.
uch
unsere Bostel-
freundekönnen
dozu
beitrogen,
dos Leben
schöner.
nd reicher
u
gestol ten.
,Jugend
nd Teönik"
schreibt
esholb
ouch n
diesem
Johr
einen Bostelwettbewerb
us,
der in folgende
drei Gruppen
eingetei l t
st :
1.
Vcrbecrerungsn
n hondclr.
üblichen
Geröten
für
Hqus.
holt,
Sdrule,
Sport und
Com.
ping.
2.
Sdroffung
von
proktisdrem
Bortlemerlzeug,
Kombinotic.
ncn
olr
5ö9c.,
Bohr.
oder
Sdrleifwertrcug,
proktirche
Lölvorridrtungen.
3. Allgcmeine
Bostelorbeiten
wie
Trcnrirtoren.Rundfuntemplön.
ger,
Reproduktions.
nd
Vcr-
gröBerungsgeröte,
moderne
Kleinmöbel.
l. Foto3
r.lg.n
rlnlgr
Sclrplclc,
In dan.n
dar
W o - W i c - l V g r
unsarcr Wrll.
brwcrbr
nöhrr
crklört
whd,
\r
2
. , J
t_
-1'
.-
. t
Die
besten Einsendungen innerholbO-
dieses
Wettbewerbs
werden
ouf
der
4, Messe
der
Meister
von
Morgen
im
Originol
ousgestel l t
nd
prömi
ert
werden.
ln
jeder
der drei
Gruppen
winken
drei
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L
l
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 79/84
ßdinryünqu
rkilnahwe:
Jede
BostelErbeit uB erstöndlidr esdrrieben nd
mit Fotos
Zeichnungenelegt ein.
Jede
Einsendung
uß
die
Aussöneidemsrke
ieserSeite rogen.
Einsendesölußst der 30.September961
Poststempel .
Ansdlriftder Redoktion: Jugend ndTeönik
Kennwort:
Bortelwcttbewerb
Aussöncidan.
oufklcbcn
I
&.,
Berlin
W
8
Kronenstr.30/31
,/ /
h$-.t
fetzter Einsendetetmim
30. September lg0l
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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Reporotur
leicht
gemocht
Wieviel Arger
bereiten
Reparaturen
am
Fahrrad
und
besonders
an sol-
chen mit
Anbaumotor,
wenn
in
ge-
bückter Stellung gearbeitet werden
muß. Hinzu kommt,
daß oft mit
einer
Hand Halte-
und
Hilfsarbeiten
er-
forderlich
slnd. Ein
Anwerfen
und
Laufenlassen
des Anbaumotors
im
Stand ist
kaum möglich.
Es
erübrigt
sidr wohl, weitere
Schwierigkeiten
aufzuzeigen.
Mit
dem
von mir
konstrulerten
und
gebauten
Moniagestäntter
ist
Abhilfe
geschaffen.
Die Konstruktion
ist
sehr
einfactr
und
daher
leictrt nachzu-
bauen.
Ein
Rundholz,
etwa
10 cm
s
und etwa
90 cm lang, wird auf ein Standkreuz
aus einfgchen
Brettern,
je
60
crn
lang,
aufgebaut
(Abb,1).
In derKopf-
fläche
des
Rundholzes
wird eine
Rohrhülse,
etwa
l5 cm
lang,
einge'
setzt,
in der
ein Rohrstutzen
(mit
Ge-
winde) hineinpaßt,
Am Fahrrad-
qahmen
wird
eine Vorrichtung,
bestehend
aus
zwei Laschen
mit
angesc}weißter
Muffe,
angebracht
(Abb.2).
Sie kann
ständig
am
Rah-
men verbleiben.
fst
nun
eine
Repa:
ratur
durdlzuführen,
wird der
vor-
genannte
Rohr.stutzen
in
die Mufle
gesdrraubt und das gesamte Fahrrad
auf
den Reparaturständer
gesteckt.
Ein
tedrer
ür
dos,,Sterndrennf];
?ärH.li'";i,'""J;,iiäil
Hl
:l"Tä:;
.---:
lcil I
MoEriol
nn
Mcssingdnh)
feil 3 Moteiol
42
kdarnessing
leil4 tlotcnol ,nn Pundncssing
Diese
Konstruktion
ermöglicht
es,
das
Fahrrad horizontal
zu drehen. Da
beide
Hände frei sind,
versteht
sich,
daß
die
Reparaturen
außerordentlich
erleichtert
sind. Das Anwerfep
des
Motors
ist
nun keio Problem
mehr,
Zum
Schutz
ge€en
Verrosten
und
Verschmutzen
des
Gewindes
der
Ansdrweißmuffe
ist
es
gut,
das
Ge-
winde in öl
zu halten
und mit einem
Stopfen
oder mit
einem
Flaschenkork
zu versdlließen.
Erick
Bäck,
Halle
(Saole)
Wissens
keine
Stecker für
die dafür
vorgesehene
Schaltbuchse
m Handel
erhältlich. Für
die Herstellung
des hier
besctrriebenen
Steckers
benöüigt man
_keine
Spezialwerkzeuge.
Mit
etwas
Gesdrid<
Iadsen sictt
alle
Teile
mit
eirltachen Werkzeugen,
wie Handbohrmaschi-
nen oder
Schlüsselfeilen,
herstellen.
Als Hörer
läßt sich
bestens
def, KN 04 vom. Funkwerk
Kölleda verwenden.
Herstellung:
Aus 2
mm Messingdraht
wird Teil
t her-
gestellt,
Die
Einzelheiten
sind der Skizze
zu
entneh-
men. Teil 2a
und 2b
werddn aus Piacryl,
Vinidur
odei
ähnlictrem
Isoliermaterial
hergestellt.
Die Hülse, TeiI
3,
.
besteht
aus 0,2 mm
Messingblectr.
Auf dieses Teil
wird
Ring
4 aufgelötet,
Da6 Loch
in Teil
5 ri&tet
sich nach
der
Stärke
der Zuleitungsdrähte
für
den Hörer.
Zusamrnenbou:
In
die Nut
an
Teil
I
werden
die Teile 2a
und
2b
eingelegt.
Danach
schiebt man die
Hülse 3
mit
dem aufgelöteten
Ring 4
über das Ganze.
An Teil 1 und
3
werden
die
Zuldi-tungsdräfrte
für den
Hörer
ange-
lötet. Über die Lötstelle wird ,,Duosan" zur Isolierung
gestrichen.
Zum Schluß
schraubt man
d-ie überwürf-
mutter, TeiI 5,
auf
Teil 4,
und der Steeker
ist
einsatz-'
Klaus Strtdtzel,
z. Z. Volksar.meel
T-ffi
+-t----1.-
t
L---J
F-
'
--i
]-- t
+H+-
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r._
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3 F I
F,
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78
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I
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bit
Motcriot
nm Ptndmcssing
-r
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-Ts-
l a
I E
IT
I
I
s
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Pind-derlont-
=
-Fi-
bitto+Ib Motetiot
ioart
o.ö.
T_F= I|
lusommagelung
fähig;
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
http://slidepdf.com/reader/full/jugend-und-technik-196106 81/84
Aut
der
diesjährlgen
Internatio-
nalen
Mr,rstermesse
n Brno
wurde
dle
neue
tsctrectroslowakisdre
Ana-
log-Redienmaschine
AP-3
ausge-
steUt, die gegenwärtls die gröBte
Redreilnasdrine
dieser Aft im
l,ande
ist.
Sie
bat
1200
Elektronen-
rötrreo
. . .
Meldungen
dicrcr
Art finden
ridr in den lctsten Johren
rchr
hüufig
in unrsrer Prescc.
Sie werlen
röntlidr
Frogcn
ouft Wie
orbciten
diere clcktronigdren
Mosdrinen?
Weldrc
Anwcndungrmöglichkeitcnibt
cr
noch?
WelcheBedcutung
hoben
dicse Mosdrincn
n der Zulunft?
Schnellerols ein Gedonke
ein Budr
von
N.
Kobrinrki
und
W. Pckelir,
gibt
Antüoil oul
dicse
und
yicle
ondere Frogcn.
Drci
Problen.
kreise
behondcln
die rowjotirdrcn
Fodrleutel
die Entwidlungsjesöichte
der
Mothcmotlk,
dic Entwicklung
der
Redtentedrnik,
ie Kybemetil.
Sdrncllcr
ols cin Gedonker
rt
somit die
erste umfosrmde
poputör.
wissenrchoftlidre
bhondlung
lbcr dic Kybemctil
und
ih.reVoroursetrungcn.
Inhclr
HA'H
l i tAt t
K
Ult
D
rt t t r l
Der
Anfong
d,ecWeges
.
Vor dem
Sprung
.
Tech.
nolog're
er Mothemotik
D r E
t A s c H t i l t
R t c H l t t T
Vom Pfloumenrkern
um Rechenrod
.
Zwerge
steuern
Mirschinen
Der mothemotische
piegel
Eine ür
To,usends
D t t
l t A i c H l t t
" D t l t K T .
Elektronisdres
Gchlrn"
.
,psr
;klugeo
Roboterritt
lns
Leben
Mensch
nd Mosöine
Aus
demRusstschrn
on
Dr. Stcghted
bcrilönder
nd
Dtplon-Phystktr
oadttn
Votgt
,
Mra ohlre,chen
oros
und technfrcfien
etdnuigen
,
Etwa
gtW
Solten
Holb-
lclnon
,E0
DM
YERTAO
IIEUES
tEBE}I
79
7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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DerUerstellpropeller
Teilt man die Schiffe nach ihren Vortliebsmitteln
ein,
so unterscheidet
man Schrauben-. Seitenrad- und
Hed<-
radschiffe,
Schiffe mit
Voith-Schneider-Propeller und
Schiffe mit Strahlantrieb über Wasser. Unter d en
Schiffen mit Schrauben als Vortriebsmittel
spielen
heute
die Schiffe mit Verstellpropellern
eine
bedeutende Rolle.
Auf der Leipziger Frühjahismesse 1961 stellte die
schwedische Firma
AB Karlstads Mekaniska
Werkstad
einen solchen
Verstellpropeller,
wie
er
auch in dem
auf
der Neptunswerft
in
Rostock
gebauten
Fährschifl
,,Saßnitz"
Verwendung fand, aus.
Es handelt sidl
dabei
um einen
vollhydraulischen Propeller,
bei dem der
aus
einem
Kraftkolben bestehende Servomotor
in der
Pro-
pellernabe
untergebracht
ist.
Damit
ist
eine der
wich-
tigsten
Forderungen
der Technik, nämlidr
die
For-
derung nach
dem kürzesten
Kraftweg, erfüllt,
und
di e
Verstellkräfte,
die in dere
Größenordnung
des Pro-
pellerschubes
liegen,
brauctren nicht
mittels
einer
Schubstange
ins
Schifisinnere
geleitet
zu werden.
Mit
Verstellpropellern
wurden bereits
Schlepper,
Eis-
brectrer,
Wallänger,
Lotsenversetzboote,
Feuerlösch-
boote, Fischereifahrzeuge;
Fähren,
Küstenschiffe.
Tan-
ker,
Fracht- und
Fahrgastschiffe
usw.
ausgerüstet.
Der
größte
bisher
ausgeführte
Propeller dieser
Kon-
struktion,
die
1937
aus
der Kaplanturbine
entwickelt
wurde,
hat einen
Durchmesser
von S,35 m
mit einer
Leistung
von 6000
PS. Die
sdrwedische
Firma
fertigt
Propeller
für
Leistungen von
250 bis 20
000PS.
l . Propel lerf lügel
4. Logerr ing
2. Flonrch
5.
PoRstitt
3, Dlchtungsring
6. Kurbclzopfenrlng
9.
Jahrgang
Junl
1961
Kolben
Kolbenstongen-9ougruppe
(dle
sich mi t dem Kolben
h in .
und herbewegt)
Kurbelzopfen
Glei tste in mi t Eohrung für Kurbclzopfen
Federholter
und
Sicharheitsfeder
Nobanspitue
Abdec*bleö
Nobenköroer
Druckousgleichsbohrungen
Kugelgelenk
Söieberstonge
SKF-Hülsenkupplung
Oberer
0 lbehö l te r
Zwischenwelle
Druckregelventl
Sicherheitsventi
Gobelhebel
Hebel , mi t
Gobelhebel verbunden
Hilfsservomotor
Glei t r ing
Abdeckkoppe
Motorwelle
Fü l
e l tung
Signol lompe für
Motorbelostung
Drehrohlhebel
Steigungshebel
Abdeckkoppa
Nlederdru<*dichtungrring
Weißmctolloger
zum Abstützen
und Holten
des
Druc*-
ö lgehöuses
quf
der Wel le
Hodrdructd iötungsring
Kugellogerwelle
Mltnehmerkeil
Schieberstonge
N ederdrucldlchtungsring
Drudölpumpe, von
der Propellerwelle
oder durch Elcktro-
motor
ongetrieban
Unterer
0lbehölter, normolerweise
Teil des Zwlsöcnbodcnr
Helt 0
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Jugend
und aechnik
betractrtet
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Der tedrnisdre Stand im
Bootsmotorenbau
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Großbaustelle
chwedt
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Radar
(Schdrnow)
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Auf Luftf i lm tiber
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Maschinenbauer
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(Schirmer)
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Ein
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besonderer
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(Reinhard,t)
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Jugend
und Technik
beridrtet
aus aller Welt ..
Auf Moniers
Spuren
(UngerlBörner)
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Wovon
Jules
Verne
sdlon träumte
(Richter)
Sind mathematische Formbin schwer verständlich? (Kunze)
Leinen
los zur Urlaubsfahrt
(Düt)
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Auf
Herz
und Nieren
geprüftl
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(Kroczeck)
Energie
vom
Dach der Welt
Internat ionale
Segelflugzeugschau
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Reisezugwage^ (Döüng)
Einheiten
der Mechanik
(Pa.delt)
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den Kulissen
der
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(Lukas)
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Linsen
aus Steinsalz
(Sachse)
Unfall
auf Betehl
(Salzmann)
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Das Schreckgespenst
er Roboter,Manager
und
Technokraten(Fischer)
Was heißt
Dual-System?
(MeAer)
Kristallzüdrtung'-
leidrt
verständlich
(Christoplt)
Biographie von JohannesKepler (Schulte)
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7/21/2019 Jugend und Technik / 1961/06
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