Der Karlsruher Klimafonds ist ein Angebot der KEK – Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH
Karlsruher Klimafonds – Newsletter 2/2018
Klima- und Artenschutz sind zwei Seiten einer Medaille, die sich nicht voneinander trennen lassen. Viele
Säugetiere, Vögel und Amphibien benötigen Bäume als Lebensraum. Und auch Pflanzenarten wie Farne, Moose
und Orchideen siedeln sich auf Bäumen an. In diesem Newsletter berichten wir über den Artenschutz in unseren
Aufforstungsprojekten. Ich wünsche Ihnen eine spannende Erlebnisreise in die Welt der Bäume!
Ecuadors Artenvielfalt schützen
Es raschelt, zirpt und quakt: Die neuen Nebelwaldflächen bieten Lebensraum für verschiedenste Lebewesen. Durch die Pflanzung der Bäume schützen wir also nicht nur das Klima, sondern helfen auch, die Tier- und Pflanzenwelt zu schützen. Mehr…
Delegationsreise
Acht Personen aus den Bereichen Artenschutz und Umweltbildung besuchten im Mai 2018 unsere Projekte in Ecuador und bahnten neue Kooperationen an. Mehr…
Bedrohte Froscharten auf „La Elenita“
Von den zahlreichen Tierarten in Ecuador sind einige stark bedroht. Einige dieser gefährdeten Arten – wie zum Beispiel, der Spring Rainfrog und der Mindo Rainfrog – wurden auf unserem Projektgrundstück erfasst. Mehr…
Gut fürs Klima In einer Reportage in „der Sonntag“ erläutert Redakteur Philipp Kungl, wie Karlsruher Bürgerinnen und Bürger über den Karlsruher Klimafonds das Klima schützen können. Den am 22.7.2018 veröffentlichten Artikel finden Sie hier.
Ihr Dirk Vogeley
Der Karlsruher Klimafonds ist ein Angebot der KEK – Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur gGmbH
Ecuadors Artenvielfalt schützen „Meine Kamera hat 32 GB Speicherplatz – das könnte knapp werden“, findet Clemens Becker, während er ein
Foto nach dem anderen schießt. Die große Vielfalt an Vögeln hat es ihm angetan: Tangaren, Spechte,
Bartvögel, Kuckucke – und natürlich Kolibris. Insgesamt findet man in Ecuador über 1.500 Vogelarten, doppelt
so viele wie in Europa, Australien und Nordamerika zusammen. Allein auf dem Aufforstungsgelände Puntos
Verdes wurden jetzt schon über 80 Vogelarten gezählt. Zum Vergleich: In ganz Deutschland gibt es 305
Brutvogelarten.1
Aber nicht nur in Sachen Vogelvielfalt ist Ecuador Vorreiter: Rund 4.000 verschiedene Orchideenarten (von
weltweit rund 30.000 Arten) wachsen in Ecuador. 2009 wurde dort auch die weltweit kleinste Orchidee mit
2,1 mm (!) Breite entdeckt.
Ecuador ist etwa ein Fünftel kleiner als Deutschland. Trotzdem ist die Artenvielfalt deutlich größer. Ecuadors
Nebel- und Regenwälder spielen für das Ökosystem eine besonders wichtige Rolle. Sie beherbergen ca. 15 bis
17 % der weltweiten Pflanzenarten und knapp 20 % der Vogelarten. Aber der Wald schrumpft in rasantem
Tempo. Jährlich werden fast 200.000 ha Regenwald in Ecuador gerodet. Walderhalt ist also gleichzeitig
praktischer Artenschutz!
Foto
: KEK
Tangare Tukan
Delegationsreise
Eine Kooperation lebt vom stetigen Austausch und Dialog miteinander – und profitiert besonders von
persönlichen Treffen. Um neue Projekte anzustoßen und bestehende Partnerschaften zu pflegen, reiste im
Mai 2018 eine Karlsruher Delegation mit Vertretern aus Artenschutz und Umweltbildung nach Ecuador. Neben
dem Hauptthema Artenschutz diente die Reise auch der Verknüpfung verschiedener Projekte, um Synergien
zu schaffen und zu nutzen. So wurde das Gelände „La Elenita“ der Artenschutzstiftung besucht, das von der
KEK aufgeforstet wird. Die lokale Partnerschule des Gymnasiums Neureut in Karlsruhe wurden ebenfalls
eingebunden. Im strömenden Regen pflanzten Schülerinnen und Schüler auf dem neuen Aufforstungsgelände
die ersten Bäumchen. Fabiana ließ sich davon nicht die Laune verderben „So können wir uns das Gießen
sparen“, stellt sie trocken fest.
1 Sudfeldt, C., R. Dröschmeister, W. Frederking, K. Gedeon, B. Gerlach, C. Grüneberg, J. Karthäuser, T. Langgemach, B. Schuster, S. Trautmann & J. Wahl (2013): Vögel in Deutschland – 2013. DDA, BfN, LAG VSW, Münster
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Foto
: KEK
Aufforstung im Regen Neue Schulpartnerschaft
Einen weiteren Link zwischen den beiden Kommunen begründete Sylvia Zürker von der Carlo Schmid Schule.
Gemeinsam mit dem katholischen Gymnasium von Mindo (U.E.F.T.E - Unidad Educativa Fiscomisional Técnico
Ecuador) hat sie den Grundstein für eine neue Schulpartnerschaft gelegt. „Die Schulen ergänzen sich
ausgezeichnet“, so Sylvia Zürker. „Wie auch die Carlo Schmid Schule, hat sich die U.E.F.T.E zum Ziel gesetzt,
Kindern aus allen gesellschaftlichen Schichten den Zugang zu einer guten Ausbildung zu ermöglichen.“ Die
Möglichkeiten zum Austausch sind vielfältig. Zum Beispiel könnten deutsche Jugendliche in der schuleigenen
Landwirtschaft in Mindo biologische Anbaumethoden kennenlernen.
Bedrohte Froscharten auf „La Elenita“
18 Arten wurden bei einem „herping“, der Suche nach Reptilien und Amphibien, auf dem Grundstück „La
Elenita“ der Artenschutzstiftung entdeckt. Die zum Teil bedrohten Arten sind fast alle endemisch und kommen
nur in Ecuador oder den angrenzenden Ländern vor. Der hier abgebildete Spring Rainfrog und der Mindo
Rainfrog sind vor allem durch Habitatverlust gefährdet. Durch den Schutz des Grundstücks wird ein Teil ihres
Lebensraums langfristig erhalten.
Foto
: Tro
pic
al H
erp
ing
Mindo Rainfrog (Pristimantis mindo)
Spring rainfrog (Pristimantis crenungis)
Red-spotted Glassfrog (Nymphargus grandisonae)
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