Kasseler Verkehrs- und
Versorgungs- GmbH
Städtische Werke
Aktiengesellschaft
Kasseler
Fernwärme GmbH
Müllheizkraftwerk
Kassel GmbH
Kasseler Verkehrs-
Gesellschaft AG
einblickeeinblicke 2003
Geschäftsbericht
aktivitäten 2003
Geschäftsbericht
Kasseler Verkehrs- und
Versorgungs- GmbH
Städtische Werke
Aktiengesellschaft
Kasseler
Fernwärme GmbH
Müllheizkraftwerk
Kassel GmbH
Kasseler Verkehrs-
Gesellschaft AG
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
3Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Bericht der Geschäftsführung 2003
Inhaltsverzeichnis
2 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Bericht zum Geschäftsverlauf
Ergebnissteigerung durch kontinuierliche
Optimierung
Weiterentwicklung bei der Erzeugung
Optimierung Brennstoffeinsatz
Projekte zur Effizienzsteigerung
Kundenakquisition
Technische Daten
Wirtschaftliche Situation und Ausblick
40
40
40
41
41
42
42
43
Bericht der Geschäftsführung
KVG – integrierter Verkehrs-
dienstleister
Veränderte rechtliche Rahmen-
bedingungen
KVG wird „lokale Nahverkehrs-
gesellschaft“
Steigerung der Wirtschaftlichkeit
Modernisierung der Infrastruktur
Modernisierung des Fahrzeugparks
Mobilität ohne Barrieren
ÖPNV-Erweiterung durch
RegioTram und Lossetalbahn
Marketingaktivitäten –
Service in Bewegung
Das neue Kundenzentrum –
kundennah und flexibel
Ausblick
50
50
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
Integrierte Dienstleistungen der KVV
für umfassenden Kundenservice
Organisationsstruktur des KVV-Konzerns
Finanzwirtschaft – hohe Anlagenintensität
bei der KVV
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit,
Umweltschutz und regionaler Bezug –
Ziele der Investitionspolitik
Entwicklung des KVV-Beteiligungs-
portfolios
KVC – Enge Zusammenarbeit im
KVV-Konzern wurde intensiviert
Regionalbahn Kassel GmbH – Ausbau
der Straßenbahn ins Umland weiter
vorangetrieben
NB Nordhessenbus GmbH – Gute Chancen
im zukünftigen Wettbewerb
KEG* – Konzentration auf Wachstums-
und Entwicklungsmöglichkeiten
Dorkom – Breites Beratungsspektrum für
kommunale und industrielle Kunden
Netcom Kassel – Hohe Marktakzeptanz
des Produktportfolios
6
10
11
12
14
15
16
17
17
18
18
Personal- und Sozialbericht
Personalstatistik
Personalkostenentwicklung
Die KVV geht bei der Aus- und
Fortbildung neue Wege
Entwicklung Personalstand
Ideenbörse 2003! – Das Betriebliche
Vorschlagswesen zeigt gute Erfolge
Jubilare
Altersteilzeit
Entwicklung im Wärmemarkt
Nachhaltigkeit als Unternehmenskultur –
Effiziente Ausnutzung der Ressourcen mit
Blick auf zukünftige Generationen
19
21
21
22
23
23
23
23
24
25
Bericht zum Geschäftsverlauf
Rahmenbedingungen
Kooperation
Technische Daten
Ausblick
46
46
46
47
47
Bericht zum Geschäftsverlauf
Ergebnissteigerung durch hohe Flexibilität
„STW im Markt“ – Kunden- und
Marktorientierung stehen im Mittelpunkt
Die STW setzt auf Modernität und
Sympathie
„evision“ – Das maßgeschneiderte
Dienstleistungspaket
Stromversorgung
Gasversorgung
Wasserversorgung
Bäderbetriebe – Sommerhitze 2003
bringt Besucherrekord in den Bädern
28
28
29
29
30
32
34
35
36
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Städtische Werke Aktiengesellschaft
Kasseler Fernwärme GmbH
Bericht der Geschäftsführung 2003
4 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Die KVV ist der größte Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungsdienstleister in Nordhessen. Oberstes
Ziel in allen Geschäftsfeldern ist es, den sich wandelnden Kundenbedürfnissen mit zielgerichteten
Serviceleistungen gerecht zu werden und die Kundenbeziehungen kontinuierlich auszubauen.
5Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Integrierte Dienstleistungen der KVV
für umfassenden Kundenservice
Organisationsstruktur
des KVV-Konzerns
Finanzwirtschaft – hohe Anlagen-
intensität bei der KVV
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit,
Umweltschutz und regionaler Bezug –
Ziele der Investitionspolitik
Entwicklung des KVV-Beteiligungs-
portfolios
Personal- und Sozialbericht
Entwicklung im Wärmemarkt
Nachhaltigkeit als Unternehmens-
kultur – Effiziente Ausnutzung der
Ressourcen mit Blick auf zukünftige
Generationen
6
10
11
12
14
19
24
25
Die sich aus den verschiedenen politischen Liberali-
sierungsbestrebungen ergebenden Anforderungen stel-
len weiterhin große Herausforderungen für den KVV-
Konzern dar. Im Bereich der Versorgungsmärkte sind
insbesondere die in 2003 in Kraft getretenen EU-Richt-
linien 2003/54/EG (Strom) und 2003/55/EG (Gas) zu
nennen. Diese sind bis zum 01.07.2004 in nationales
Recht umzusetzen, wobei derzeit davon auszugehen
ist, dass das zugehörige deutsche Energiewirtschafts-
gesetz (EnWG) erst Ende 2004 in Kraft treten wird.
Die Städtische Werke AG (STW) begegnet den poli-
tischen Herausforderungen und den Anforderungen
des Marktes mit einer Vielzahl von Aktivitäten in allen
Geschäftsbereichen und Wertschöpfungsstufen. Hierzu
gehören die konsequente Weiterentwicklung von Ge-
schäftsfeldern, die kontinuierliche Optimierung der Be-
schaffungskosten für Strom und Gas, ein straffes Kos-
tenmanagement, die Nutzung von Synergien im
Konzernverbund und der Ausbau von Kooperationen.
Um die Prozesse des Unternehmens noch stärker
auf die sich wandelnden Kundenanforderungen auszu-
richten, wurde bereits in 2002 das Projekt „Städtische
Werke im Markt“ gestartet. Die im Projekt entwickelten
Maßnahmen wurden in 2003 weitgehend realisiert.
Statt der ehemaligen, nach Sparten getrennten Organi-
sation in den Bereichen Planung, Netzbetrieb und
–bau werden die Prozesse jetzt medienübergreifend
organisiert.
In dem derzeit sehr dynamischen Umfeld der Ener-
gieversorgung spielen Kundennähe und Kundenbin-
dung eine immer wichtigere Rolle. Die STW hat daher
ihre Serviceoffensive fortgeführt. Maßgeblich für den
Erfolg sind die selektive Produktkommunikation und
die kontinuierliche Präsenz im Stadtbild. Sympathie,
Modernität, regionales Engagement, Wirtschaftskraft
in Kassel, persönliche Betreuung, Preiswürdigkeit und
ökologische Verantwortung sind dabei die Bindungs-
treiber des Geschäftes mit Energie und energienahen
Dienstleistungen. Mit dem neuen Kundenzentrum, dem
ausgebauten Telefon-Service-Center und der Erweite-
rung des Internetauftritts wurden die Kontaktmöglich-
keiten für unsere Kunden noch einmal wesentlich ver-
bessert.
Gleichzeitig hat das gesamte Leistungsangebot der
STW zur Intensivierung unserer Kundenkontakte und
Ausweitung der Energiedienstleistungsgeschäfte ge-
führt. Dabei hat die STW das Profil von „evision“ als
Label für Energiedienstleistungen geschärft und die
Produktgruppen vereinfacht. Das Angebot der STW zur
individuellen Vollversorgung wurde sehr gut von unseren
Kunden angenommen.
Durch die Schaffung eines neuen Geschäftkunden-
bereiches, der die kleineren Sondervertragskunden in
optimaler Weise direkt betreut, wurde die Effizienz der
Kundenbetreuung weiter verbessert. Aufgrund der
Neuausrichtung konnten Ressourcen zur Kundenbin-
dung und Neukundengewinnung im gewerblichen Be-
reich besser genutzt werden.
Gleichzeitig wurde die Branchenorientierung in-
Bericht der Geschäftsführung 2003
Integrierte Dienstleistungen der KVV für umfassenden Kundenservice
6 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 7Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
(KVV) bietet mit ihren Tochterunternehmen um-
fassende Servicedienstleistungen in den Bereichen
Verkehr, Versorgung, Entsorgung und Telekommu-
nikation. Dabei stellen wir unseren Kunden inte-
grierte Dienstleistungen aus einer Hand zur Verfü-
gung. Diesen ausgeprägten Kundenservice werden
wir auch im Rahmen der bevorstehenden rechtli-
chen Änderungen garantieren.
nerhalb des Vertriebs weiter vorangetrieben.
Im Privatkundenbereich werden differenzierte
Basisprodukte, aber auch Dienstleistungspakete wie
Beratungen rund um Energiefragen, Analysen und Gut-
achten offeriert. Einen Schwerpunkt bildet dabei ein
umfassendes Angebot rund um das Thema „rationeller
Umgang mit Energie“. Angefangen von kostenlosen all-
gemeinen Einsparberatungen über Hausgeräteanalysen
bis hin zu komplexen Dampfdiffusions- und Thermo-
grafieChecks wird eine breite Produktpalette ange-
boten.
Im Jahr 2003 wurde das jährlich erhobene „Kun-
denbarometer“ als Instrumentarium zur Bewertung der
Zufriedenheit im Privatkundenbereich fortgesetzt. Als
zentrales und sehr positives Ergebnis dieser Befragun-
gen kann festgehalten werden, dass die STW über einen
insgesamt sehr zufriedenen Kundenstamm verfügt.
Die Zufriedenheitswerte konnten gegenüber dem Vor-
jahr weiter verbessert werden.
Um die sehr gute Wettbewerbsposition der STW bei
den Strompreisen aufrechterhalten zu können, wurde
weiter daran gearbeitet, den Strom auch als struktu-
rierte Belieferung (Fahrplanlieferung) einkaufen zu
können. Die daraus resultierende Energiebeschaffung
wird in 2004 vollständig umgesetzt. Hierbei bedient
sich die STW unter anderem der Strom- und Fernwär-
meerzeugung der Kasseler Fernwärme GmbH (KFW).
Die KFW betreibt drei Anlagen zur gekoppelten Erzeu-
gung von Strom und Wärme, vier Heizwerke und das
Kasseler Fernwärme-Netz.
Wie im Energiebereich sind auch im Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) wesentliche rechtliche Än-
derungen zu erwarten. So hat das Land Hessen zur Um-
setzung der organisatorischen Trennung von Besteller
und Ersteller eine Novellierung des ÖPNV-Gesetzes
zum Jahreswechsel 2005 angekündigt. Hinzu kommen
die Auswirkungen der Entscheidung des Europäischen
Gerichtshofs (EuGH) zum so genannten „Magdeburger
Urteil“.
Daher wurde in 2003 ein Modell entwickelt, mit
dem einerseits die zu erwartenden politischen Anforde-
rungen im Verkehrsgebiet der Kasseler Verkehrs-Gesell-
schaft AG (KVG) erfüllt werden können und anderer-
seits eine einheitliche und vor allem kundenfreundliche
Verkehrsbedienung aufrechterhalten werden kann.
Dieses Modell ist inzwischen mit den Genehmigungs-
behörden abgestimmt und wird in 2004 umgesetzt.
Vorgesehen ist diesbezüglich, die KVG als lokale
Nahverkehrsgesellschaft zu konstituieren. Die KVG wird
damit Besteller von Verkehrsleistungen und bringt ihr
Know-how insbesondere bei der Entwicklung von Ver-
kehrsangeboten und Ausschreibung von Linienverkeh-
ren ein. Zur Sicherstellung der Trennung nach Besteller
und Ersteller wird die Stadt Kassel die NB Nordhessen-
bus GmbH (NB) übernehmen, da sich weder die KVG
noch eines ihrer Tochter- oder Schwesterunternehmen
selbst auf Linienausschreibungen im Busbereich bewer-
ben darf. Die NB soll als kommunales Verkehrsunter-
nehmen die Erstellerfunktion erfüllen.
Gleichzeitig gründet die KVV die „KVV Verkehrsge-
sellschaft Nordhessen GmbH“ (KVN). Die KVN wird als Er-
steller lokaler Straßenbahnverkehrsleistungen tätig und
soll sich ab 2012 um Konzessionen bewerben. Zu diesem
Zeitpunkt ist die KVN ebenfalls aus dem Konzernverbund ➔
Zusätzlich zur Weiterentwicklung der Infrastruktur
gewinnt die Entwicklung und Kommunikation von Ser-
viceleistungen zunehmend an Bedeutung. Ergänzend
zum Direktmarketing steht bei der KVG die Kampagne
„Service in Bewegung“ zur gezielten Kundenansprache
und kontinuierlichen Präsenz im Stadtbild im Mittel-
punkt. Hierbei soll unter dem Motto „mehr als fahren“
und „mehr erfahren“ die Aufmerksamkeit der Kunden
auf die Serviceleistungen der KVG gelenkt werden. Ei-
nen besonderen Schwerpunkt stellen dabei die Service-
leistungen in dem Segment Freizeitverkehr dar.
Als wesentlicher Teil des Ausdrucks einer ausge-
prägten Kundenorientierung im Unternehmen wird die
„Anschlussgarantie“ für die wichtigsten Umstiegshalte-
stellen in den Abendstunden angeboten. Auf Grund der
guten Erfahrungen wurden die bereits bestehenden
acht „GarantieHaltestellen“ um neun zusätzliche Halte-
stellen erweitert.
Die KVG engagiert sich seit vielen Jahren im Kin-
der- und Jugendbereich. Hervorzuheben ist hierbei das
„Fahranfängertraining“. Einerseits liegen in diesem Be-
reich die Kapazitäten für kommende Kundengeneratio-
nen, andererseits besteht ein erhöhter Sicherheitsbe-
darf. Das Fahranfängertraining zielt inhaltlich darauf
herauszulösen. Bis dahin soll die KVN die übergangsweise
verlängerten Konzessionen übernehmen.
Die Auslastung des Fahrpersonals und der Fahrzeuge
bzw. Werkstätten der KVG wird im Rahmen von Miet-
und Dienstleistungsverträgen zu wettbewerbsfähigen
Konditionen mit der NB und der KVN sicher gestellt.
Auch der Konzernverbund und die daraus resultieren-
den Synergien in Verwaltung und Technik bleiben
erhalten.
Die KVG wird somit auch weiterhin ein umfassen-
des, aufeinander abgestimmtes Verkehrsangebot in der
Stadt Kassel und dem Umland als integrierter Verkehrs-
dienstleister sicherstellen. Ziel ist es, unseren Kunden
auch zukünftig durchgängige Serviceleistungen im
ÖPNV anzubieten und diese mit dem gesamten Ange-
bot des Nordhessischen VerkehrsVerbundes (NVV) ab-
zustimmen.
Ein weiterer wesentlicher Schritt zur Sicherung der
Wettbewerbsfähigkeit der KVG ist die Anpassung der
Personalkosten. Hier konnten in 2003 in Verhandlun-
gen mit der Arbeitnehmervertretung und der Gewerk-
schaft ver.di wesentliche Fortschritte erzielt werden.
Aus den vereinbarten Maßnahmen ergeben sich erheb-
liche Einsparpotenziale, die zu einem großen Teil be-
reits ab 2004 realisiert werden können. Um darüber
hinaus auch weiterhin einen kontinuierlichen Verbes-
serungsprozess aufrechtzuerhalten wurde das unter-
nehmensweite Projekt „KVG – WiN“ (Wettbewerb im
Nahverkehr) gestartet.
Ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Kunden-
zufriedenheit im Verkehrsgebiet der KVG ist die Erneue-
rung und Erweiterung von Infrastruktur und Fahrzeug-
park. Einen Schwerpunkt bei der Erneuerung in 2003
bildeten der Umbau und Ausbau der Streckenbereiche
„Weserspitze“ (Einrichtung Nahverkehrsspur, Verkür-
zung der Umstiegswege) und „Altenbaunaer Straße“.
Im Fahrzeugbereich wurden zwei neue Niederflur-
Gelenkbusse beschafft und die Auslieferung weiterer
fünf Niederflurstraßenbahnen vorbereitet.
Die aktuellen Themen bei der Erweiterung der Infra-
struktur sind die Umsetzung des RegioTram-Projektes
und die Weiterführung der Lossetalbahn nach Hessisch
Lichtenau. Die Fertigstellung des letzten Abschnitts der
Lossetalbahn ist für Oktober 2005 vorgesehen.
8 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH 9Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
hin, den Kindern sicheres Verhalten im Fahrzeug und an
Haltestellen zu vermitteln und die Sensibilität gegenüber
dem Thema Vandalismus zu wecken.
Zum umfassenden Angebot der KVV im ÖPNV gehören
darüber hinaus die Dienstleistungen der Regionalbahn
Kassel GmbH (RBK) und der KVV Bau- und Verkehrs-Con-
sulting Kassel GmbH (KVC).
Die RBK baut und unterhält die Straßenbahninfrastruk-
tur - außerhalb des KVG-Netzes - im Lossetal und in Bau-
natal. Die RBK verfügt über 15 Niederflurstraßenbahnen, die
sowohl die RBK-eigenen Strecken bedienen als auch im
KVG-Netz eingesetzt werden. Außerdem beschafft die RBK
28 RegioTram-Bahnen als Fahrzeugvorhaltegesellschaft.
Zurzeit werden mit der KVG, der Kassel-Naumburger Eisen-
bahn AG (KNE) und dem NVV die Modalitäten zur Instand-
haltung der RegioTram verhandelt.
Die KVC erbringt insbesondere Planungsleistungen in
den Bereichen Nahverkehr, Eisenbahnwesen, Stadtplanung
und Architektur. Die Schwerpunkte in 2003 bildeten dabei
die Fortführung des Baus der Lossetalbahn nach Hessisch
Lichtenau, die Planung der neuen Straßenbahnstrecke nach
Vellmar und vor allem die Planungen zur Realisierung der
RegioTram am Hauptbahnhof und im Kasseler Innenstadt-
bereich.
Im Entsorgungsbereich der KVV bieten die Müllheiz-
kraftwerk Kassel GmbH (MHKW) und die Kasseler Entsor-
gungsgesellschaft mbH (KEG*) umfassende Dienstleistun-
gen zur Einsammlung und Verwertung von Abfällen. Die
MHKW nutzt die thermische Behandlung von Abfällen für
die Erzeugung von Strom und Fernwärme. Der Schwer-
punkt der Tätigkeiten der KEG* liegt im Bereich der Ein-
sammlung und Verwertung von gewerblichen Abfällen aus
dem Landkreis Kassel. Diese Aktivitäten ergänzen die
Entsorgungstätigkeiten der beiden Gesellschafter
Landkreis Kassel und KVV.
Die Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommuni-
kation mbH (NCK) vermarktet Sprach- und Internet-
Dienstleistungen und nutzt dabei unter anderem die
Telekommunikationsinfrastruktur der STW. In 2003
wurde ein großräumiges Kabelfernseh-Projekt in der
Stadt Kassel gestartet. Für dieses technisch sehr an-
spruchsvolle Projekt ist die NCK Vertragspartner der
STW. Für die KVV und die NCK bedeutet es einen Wett-
bewerbsvorteil, Telekommunikations- und Energie-
dienstleistungen gemeinsam vermarkten zu können.
Das integrative Konzept der KVV bei der Erbringung
von umfassenden Dienstleistungen wird auch an dem
in 2003 eröffneten gemeinsamen KVV-Kundenzentrum
deutlich. Damit setzt die KVV neue Akzente im Kunden-
service, indem eine breite Dienstleistungspalette aller
KVV-Tochterunternehmen unter einem Dach in der
Kasseler Innenstadt angeboten wird. Diese erstreckt
sich über alle Kundenbelange und -anforderungen
rund um die Geschäftsfelder der Energie- und Wasser-
versorgung, des ÖPNV und der Telekommunikation.
Auch in Zukunft wird die KVV in allen Geschäftsfel-
dern weiter konsequent daran arbeiten, ihr umfassen-
des Angebot im Dialog mit ihren Kunden auszubauen,
dabei auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, Trends
vorzeitig zu erkennen und umzusetzen mit dem Ziel,
die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.
Andreas Helbig Martin Kiok
11Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
In der folgenden Übersicht wurden einzelne Posten
der Konzernbilanz nach wirtschaftlichen und finanziel-
len Gesichtspunkten zusammengefasst bzw. miteinan-
der verrechnet. Sie vermittelt einen Überblick der Ver-
änderungen zum Vorjahr.
Bericht der Geschäftsführung 2003
Finanzwirtschaft – hohe Anlagenintensität bei der KVV
Das Bilanzbild des Konzerns ist von einer hohen
Anlagenintensität bestimmt. Die Reduzierung der
Bilanzsumme im Berichtsjahr resultiert insbeson-
dere aus den Rückgängen im Umlaufvermögen
und den Verbindlichkeiten.
Vermögen2003
Mio. EUR2003
%2002
Mio. EUR2002
%Veränderung
Mio. EUR
Immaterielle Vermögensgegenständeund Sachanlagen
Finanzanlagen und Disagio
Langfristig gebundenes Vermögen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungenund Leistungen
Übrige kurzfristige Forderungen
Liquide Mittel
Summe
549,5
10,4
559,9
11,5
51,0
10,5
2,2
635,1
558,1
8,9
567,0
11,9
48,4
16,3
0,9
644,5
86,5
1,4
88,0
1,8
7,5
2,6
0,1
100,0
86,6
1,6
88,1
1,8
8,0
1,7
0,4
100,0
-8,6
1,5
-7,1
-0,4
2,6
-5,8
1,3
-9,4
Kapital2003
Mio. EUR2003
%2002
Mio. EUR2002
%Veränderung
Mio. EUR
Wirtschaftliches Eigenkapital
Ertragszuschüsse
Pensionsrückstellungen
Langfristige Verbindlichkeiten
Langfristig gebundenes Kapital
Rückstellungen
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Summe
144,9
29,7
67,3
263,2
505,1
36,9
37,1
56,0
635,1
137,6
32,7
64,0
264,7
499,0
37,7
30,0
77,9
644,5
21,4
5,1
9,9
41,1
77,4
5,8
4,7
12,1
100,0
22,8
4,7
10,6
41,4
79,5
5,8
5,9
8,8
100
7,3
-3,0
3,3
-1,5
6,1
-0,8
7,1
-21,9
-9,4
10 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Bericht der Geschäftsführung 2003
Organisationsstruktur des KVV-Konzerns
MüllheizkraftwerkKassel GmbH
Städtische WerkeAktiengesellschaft
KasselerFernwärme GmbH
Kasseler Verkehrs- und
Versorgungs-GmbH
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Magistrat der Stadt Kassel
100 %6,5%
93,5% 75,1%
94,9%5,1%
NB NordhessenbusGmbH
KVV Bau- und Verkehrs-Consulting
Kassel GmbH
100 %
76% 2,5%
97,5%
13Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH12 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
bei der Kasseler Fernwärme GmbH (KFW)
Modernisierung bestehender Erzeugungsanlagen,
insbesondere für eine zusätzliche Gasturbine am
Kombi-Heizkraftwerk
Investive Maßnahmen im Bereich des Fernwärme-
netzes, z.B. im Rahmen der Netzverdichtung im
Versorgungsbereich Unterneustadt / Messeplatz,
Marbachshöhe und der Umstellung von Sekundär-
auf Primärversorgung im Versorgungsgebiet
Waldau
KVG
Unternehmen2003
Mio. EUR Verkehrsbereich
Straßenbahn
Omnibus
Sonstiges
Gesamt
12,0
3,5
0,4
15,9
Bedeutende Projekte im Verkehrsbereich waren im
Geschäftsjahr 2003:
im Bereich der Infrastruktur
Fortsetzung des Ausbaus Betriebshofs Sanders-
häuser Straße
Erneuerung Streckenbereich Weserspitze
Erneuerung Streckenbereich Altenbaunaer Straße
Beschaffung eines Lichtsignalanlagen-Anforde-
rungssystems
im Bereich Fahrzeugbeschaffung
Dritte Anzahlung für die Beschaffung von
5 Straßenbahnen
Beschaffung von zwei Bussen
Durch die hohe Investitionstätigkeit im Bereich von
Kraftwerksanlagen, Versorgungsnetzen, Straßenbah-
nen, Bussen und sonstiger Infrastrukturmaßnahmen
wird ein erheblicher Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung
in der Stadt Kassel und der Region geleistet. Ein beson-
derer Schwerpunkt wird dabei auf den Einsatz und die
Förderung von ressourcen- und umweltschonenden
Technologien gelegt.
Auf die einzelnen Gesellschaften
entfielen folgende Investitionen:
Bedeutende Projekte im Versorgungs-/Entsor-
gungsbereich waren im Geschäftsjahr 2003:
bei der Städtische Werke AG (STW)
Investive Maßnahmen im Bereich Versorgungsnet-
ze, wie z.B. Sanierung und Einschleifung des Um-
spannwerks (UW) Nord an 110-kV-Kabelverbindung
Investive Maßnahmen bei Energiedienstleistungs-
projekten, wie z.B. die Errichtung von Netzersatz-
anlagen bei Kunden (Daimler Chrysler)
Investive Maßnahmen im Bereich der Datenverar-
beitung, wie. z.B. die Implementierung einer Soft-
ware zur Prognoserechnung und Fahrplanerstel-
lung im Rahmen des Projektes „strukturierten
Energiebeschaffung“
Investive Maßnahmen für Stationen, Behälter und
Wasserwerke
Bericht der Geschäftsführung 2003
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit, Umweltschutz und regionaler Bezug – Ziele der Investitionspolitik
Die Unternehmen im Konzern der Kasseler Ver-
kehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) haben im
Geschäftsjahr 2003 umfangreiche Investitionen
getätigt. Die Investitionen entfallen dabei schwer-
punktmäßig auf die Städtische Werke AG (STW)
und die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG).
Das Gesamtbruttoinvestitionsvolumen lag bei
43,3 Mio. EUR (Vorjahr 51,8 Mio. EUR). Die Investi-
tionen und der Kapitaldienst wurden überwiegend
aus Eigenmitteln und Zuschüssen finanziert
(43,3 Mio EUR Abschreibungen, 2,2 Mio EUR Bau-
kostenzuschüsse und mit 6,0 Mio EUR Investiti-
onszuschüssen).
STW
KFW
MHKW
KVG
Sonstige
Gesamt
18,5
8,4
0,5
15,9
0,0
43,3
29,7
2,5
0,9
18,7
0,0
51,8
Gesellschaft2003
Mio. EUR2002
Mio. EUR Unternehmen
STW
KFW
MHKW
2003Mio. EUR
Versorgungs-/Entsorgungsbereich
Stromversorgung
Gasversorgung
Wasserversorgung
Sonstiges
Gesamt
Leitungsnetz
Erzeugung
Sonstiges
Gesamt
Verfahrenstechnik
Sonstiges
Gesamt
7,0
3,4
3,7
4,4
18,5
0,9
6,8
0,7
8,4
0,3
0,2
0,5
Investitionen im Versorgungs- und
Entsorgungsbereich:
Investitionen im
Verkehrsbereich:
bei der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW)
Investive Maßnahmen im Bereich der Verfahrens-
technik
Städtische Werke AG (STW) Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) KVV Bau- und Verkehrs-Consulting GmbH (KVC) NB Nordhessenbus GmbH (NB) Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommunikation mbH Dorkom Beratungsgesellschaft mbH Kommunale Arbeitsförderung Kassel GmbH Kasseler Entsorgungsgesellschaft GmbH (KEG*)
Kasseler Fernwärme GmbH (KFW)
Kraftwerk Kassel Verwaltungsgesellschaft mbH (KWK) Stadtwerke Sangerhausen Gas-Union GmbH
Regionalbahn Kassel GmbH (RBK) Verkehrsmanagement- und Service GmbH Nordhessen (VSN)
Kassel Kassel Kassel Kassel Kassel Kassel
Kassel Bytom /Polen
Kassel Kassel
Kassel
Kassel Sangerhausen Frankfurt/M.
Kassel
Kassel
75,1 5,1
97,5 93,5
100,0 76,0
25,2 49,0 20,0 50,0
94,9
40,0
12,6 10,1
50,0
50,0
48.654 16.899 20.452 22.244
26 50
26 10 26 25
22.582
4.216
683 23.000
260
31
UnternehmenStand 31.12.2003
Zloty
Anteile an verbundenenUnternehmen
Anteile an Beteiligungs-unternehmen
Städtische Werke Aktiengesellschaft Anteile an verbundenenUnternehmen Anteile an Beteiligungs-unternehmen
Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft Anteile an Beteiligungs-unternehmen
KapitalTsd. EUR
Anteil%Sitz
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
15Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Die Kooperationen wurden auf allen Wertschöp-
fungsstufen von der Beschaffung / Erzeugung über
Netzbetrieb und -instandhaltung bis hin zum Vertrieb
geprüft. Im Jahr 2003 wurden die Verhandlungen zur
Übernahme einer Beteiligung an der Stadtwerke San-
gerhausen GmbH in Höhe von 25,1 % abgeschlossen.
Gleichzeitig wurde ein Kooperationsvertrag zum Aus-
bau der Zusammenarbeit geschlossen.
Bericht der Geschäftsführung 2003
Entwicklung des KVV-Beteiligungsportfolios
An der Weiterentwicklung von strategischen Ko-
operationen und strategischen Allianzen wurde im
Geschäftsjahr 2003 weiter intensiv gearbeitet, mit
der Zielsetzung, den Konzern als Multi-Utility-
Unternehmen zu stärken.
14 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
In den Konzernabschluss der KVV für das Ge-
schäftsjahres 2003 wurden neben dem Einzelabschluss
der KVV GmbH die Abschlüsse der STW, KFW, MHKW,
KVG und der KVC als verbundene Unternehmen sowie
der KWK und RBK als assoziierte Unternehmen ein-
bezogen.
Bei der Erbringung ihrer Leistungen profitiert die
KVC von der engen Zusammenarbeit im KVV-Konzern.
Im Geschäftsjahr 2003 hat die KVC umfangreiche Leis-
tungen für drei Großprojekte im Nordhessischen
VerkehrsVerbund (NVV) erbracht. Diese waren die Fort-
führung des Baus der Lossetalbahn nach Hessisch
Lichtenau, die Planungen der neuen Straßenbahn-
strecke nach Vellmar und die Planungen zur Realisie-
rung der RegioTram im Stadtbereich.
Damit ist das Schwesterunternehmen Kasseler Ver-
kehrs-Gesellschaft AG (KVG), als Eigentümer der Infra-
strukturanlagen der Straßenbahn nach Vellmar und der
RegioTram im Innenstadtbereich, zurzeit maßgeblicher
Auftraggeber der KVC.
Eine weitere Herausforderung im Jahr 2003 stellte
das Bauprojekt zum Um- und Ausbau der Weserspitze.
Diese Maßnahme wurde unter gemeinsamer Feder-
führung der KVC, der Stadt Kassel und der KVG erfolg-
reich abgeschlossen.
Auf Grund bereits vorliegender Aufträge für dieses
und folgende Geschäftsjahre wird von einer konstant
positiven Entwicklung der Geschäftstätigkeit der KVC
ausgegangen.
Die KVV Bau- und Verkehrs-Consulting Kassel
GmbH (KVC) ist eine 100 %ige Tochter der Kasseler
Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV). Schwer-
punkte ihrer Tätigkeiten sind Beratungs- und
Planungsleistungen und Projektsteuerung in den
Bereichen Nahverkehr, Eisenbahnwesen, Stadtpla-
nung und Architektur.
KVC – Enge Zusammenarbeit im KVV-Konzern wurde intensiviert
17Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbHKasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH16
In den Kooperationsräumen Baunatal und Lossetal
konnte bei der Trassenbereitstellung und der Vermie-
tung von Straßenbahnen ein positives Ergebnis erreicht
werden.
Im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags
erfolgt mit der KVG und der KNE die Beschaffung von
28 RegioTram-Fahrzeugen weiterhin planmäßig. In
ihrer Funktion als Fahrzeugvorhaltegesellschaft für die
28 RegioTram-Fahrzeuge sind im Jahr 2004 die ent-
scheidenden Verträge zur Instandhaltung und zur Refi-
nanzierung im Betrieb abzuschließen. Die RBK wird die
vertragliche Pflicht zur Instandhaltung mit eigenen
Mitteln erfüllen und Werkstatteinrichtungen bei ihren
Gesellschaftern langfristig mieten.
Nach Inbetriebnahme der Lossetalbahn bis Helsa,
der erreichten Planungs- und Finanzierungssicherheit
für den Abschluss des Lossetalprojekts und des
weiterhin erfolgreichen Verlaufs des Betriebes mit den
15 Straßenbahnen, wird von einem positiven Fortgang
ausgegangen. Die wichtigsten Aufgaben der RBK für
die nahe Zukunft sind die Sicherstellung der Wartung
der RegioTram-Fahrzeuge in enger Kooperation mit
den Muttergesellschaften und die Vorbereitung auf die
kommende Ausschreibung der RegioTram-Verkehrsleis-
tungen.
Die Tätigkeit der KEG* erstreckt sich auf den Bereich
der Einsammlung und Verwertung von gewerblichen
Abfällen aus dem Landkreis Kassel. Diese Aktivität er-
gänzt die bisherige Entsorgungsfunktion sowohl für die
KVV als auch für den Landkreis Kassel. Die KEG* sorgt
mit ihrer Vermittlungstätigkeit als Maklerin für externe
Entsorger zugleich auch für die Auslastung der Anlagen
des Müllheizkraftwerkes Kassel GmbH (MHKW). Der
Maklerbereich ist räumlich an keine Vorgaben gebunden,
sodass ein stärkeres Wachstum angestrebt wird.
Die Trennung der Abfälle in Wertstoffe und Reste
erfolgt bei den externen Partnern. Insbesondere Bau-
stellenmischabfälle enthalten hohe Anteile an stofflich
verwertbaren Fraktionen und inertem Material. Letzte-
res kann auch künftig kostengünstig abgelagert wer-
den. Sortierreste, die keiner stofflichen Verwertung zu-
gänglich sind, werden überwiegend energetisch
verwertet.
Im Vordergrund der Geschäftstätigkeiten stehen
Maßnahmen, die die Aktivitäten der Gesellschafter er-
gänzen und nachhaltig fördern. Vor dem Hintergrund
der im Jahr 2005 eintretenden Einschränkungen der
Nutzungsmöglichkeit von Deponien werden weitere
Wachstumschancen für die KEG* erwartet.
KEG*– Konzentration aufWachstums- und Entwicklungs-möglichkeiten
Die Kasseler Entsorgungsgesellschaft mbH (KEG*)
als Gemeinschaftsunternehmen zwischen der Kas-
seler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) und
dem Landkreis Kassel konnte erstmals ein positives
Geschäftsergebnis erwirtschaften.
Das Fahrpersonal der NB erbringt überwiegend
mit den Fahrzeugen der Kasseler Verkehrs-Gesell-
schaft AG (KVG) Leistungen für den Öffentlichen Per-
sonennahverkehr (ÖPNV). Desweiteren erfolgt die Ab-
deckung von Verkehrsspitzen und die Verkehrserstel-
lung mit besonderen Fahrzeugen (z. B. Kleinbussen) in
Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern. Der Ge-
schäftsbetrieb konnte auf Grund des kostengünstigen
Angebotes an Verkehrsleistungen im Jahr 2003 aus-
geweitet werden.
Resultierend aus den politischen Vorgaben des
Landes Hessen zur Umsetzung des Besteller-Ersteller-
Prinzips im Verkehrsmarkt wird die NB in 2004 aus
dem Konzernverbund der KVV herausgelöst werden.
Den Anteil der KVV wird voraussichtlich die Stadt Kassel
als Gesellschafterin übernehmen, um die Teilnahme
der NB an den zu erwartenden Ausschreibungen von
Linienverkehren zu ermöglichen.
Der NB werden gute Chancen eingeräumt, ihre
Marktposition weiter zu festigen und im zukünftigen
Wettbewerb bestehen zu können. Wettbewerbsvorteile
sind die marktfähige Kostenstruktur und die vorhan-
dene Flexibilität bei der Auftragserfüllung.
Mithin kann von einem annähernd gleichen Ge-
schäftsvolumen bei der NB ausgegangen werden.
NB Nordhessenbus GmbH – Gute Chancen im zukünftigen Wettbewerb
Die NB Nordhessenbus GmbH (NB) erbringt mit
ihrem Fahrpersonal Dienstleistungen für den lokalen
Verkehrsmarkt in Kassel und für die Umlandge-
meinden. Die Gesellschafter sind mit 76 % der
Geschäftsanteile die Kasseler Verkehrs- und Ver-
sorgungs-GmbH (KVV) und mit jeweils 12 % die
zwei regionalen Busunternehmen. Omnibusbetrieb
Michael Börner sowie Henze Reisen GmbH.
NB Nordhessenbus GmbH
Die RBK bedient sich für ihre Dienstleistungen der
Mitarbeiter von KNE und KVG und vereint so den Sach-
verstand von Straßenbahn- und Eisenbahnunter-
nehmen.
Im Geschäftsjahr 2003 wurden wichtige Entschei-
dungen zur zukünftigen Geschäftstätigkeit der RBK
getroffen. Der bereits 2002 erwartete Bescheid zur
Aufnahme der Lossetalbahn in das Bundesprogramm
nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz
(GVFG) wurde Ende 2003 erteilt. Zusammen mit den
Ergänzungsanträgen für die Abschnitte 1 – 3 und die
noch nicht realisierten Abschnitte nach Hessisch Lich-
tenau sowie zwischen Hallenbad Ost und Leipziger
Platz ist die Finanzierung der gesamten Investitions-
maßnahme gesichert.
Regionalbahn Kassel GmbH - Ausbau der Straßenbahn ins Umland weiter vorangetrieben
Gesellschafter der Regionalbahn Kassel GmbH
(RBK) sind jeweils zu 50% die Kasseler Verkehrs-
Gesellschaft AG (KVG) und die Kassel-Naumburger
Eisenbahn AG (KNE). Die RBK betreibt als Eisen-
bahninfrastrukturunternehmen die Lossetalbahn
und baut und unterhält die Straßenbahninfra-
struktur im Lossetal und in Baunatal. Als Eisen-
bahnverkehrsunternehmen ist sie im Lossetal
aktiv. Zusätzlich beschafft die RBK die RegioTram-
Fahrzeuge und wird diese zukünftig als Fahrzeug-
vorhaltegesellschaft bereitstellen.
19Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH18 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Bericht der Geschäftsführung 2003
Personal- und Sozialbericht
Der Personalbestand im Konzern der Kasseler Ver-
kehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) hat sich
durch Ausbau von neuen Geschäftsfeldern, Stär-
kung der Vertriebsaktivitäten und Rückholen von
Fremdvergabe in den letzten Jahren erhöht. Im
Jahr 2003 stieg die Beschäftigung im KVV-Kon-
zern auf 1.888 Mitarbeiter. Dennoch wird auch in
zahlreichen Projekten mit dem Ziel von Kosten-
senkungen gearbeitet.
Die KVV realisiert umfangreiche Synergien im Ver-
bund mit den verschiedenen Konzerngesellschaften.
Die so erbrachten Leistungen werden auf Basis beste-
hender Dienstleistungsverträge verrechnet. Die Müll-
heizkraftwerk Kassel GmbH und die Kasseler Fernwärme
GmbH (KFW) verfügen über kein eigenes Personal.
Diese Gesellschaften bedienen sich bei der Aufgabener-
ledigung des Personals der Städtische Werke AG (STW)
mit der Betriebsführungs- und Personalgestellungsver-
träge bestehen.
Zur Vorbereitung der Kasseler Verkehrs-Gesell-
schaft AG (KVG) auf den Wettbewerb wurde bereits im
Jahr 2001 die NB Nordhessenbus GmbH (NB) als Toch-
ter der KVV mit Minderheitsbeteiligungen von privaten
Omnibusbetrieben gegründet. Die Gesellschaft be-
schäftigt ausschließlich Fahrerinnen und Fahrer in
einem Haustarifvertrag. Zum 31.12.2003 waren 76 Per-
sonen in der Gesellschaft beschäftigt. Bei der KVG
wurden im Geschäftsjahr 2003 keine Fahrer und Fah-
rerinnen für den Bus- und Straßenbahnbereich ein-
gestellt. Dies ist auch der Grund für die rückläufige
Beschäftigung bei der KVG, wenngleich in Summe der
beiden Verkehrstöchter der KVV die Beschäftigung
gegenüber dem Vorjahr angewachsen ist. Dies re-
sultiert im Wesentlichen aus dem weiteren Ausbau
von Dienstleistungen für Dritte. So wurden erhebliche
Dienstleistungen für die Regionalbahn Kassel GmbH
(RBK) im Berichtsjahr erbracht.
Zur Vorbereitung auf anstehende Ausschreibungen
von Verkehrsleistungen der KVG wurden zahlreiche
Maßnahmen zur Personalkostenreduzierung umge-
setzt. Hierzu gehört die Neuverhandlung von Betriebs-
vereinbarungen einschließlich der Einführung eines Ar-
beitszeitkontos für alle Beschäftigten der KVG.
Daneben wurden zwei Haustarifverträge für die KVG
abgeschlossen. Zum einen können Fahrpersonale
zukünftig auch bei der KVG zu abgesenkten Tarifen ein-
gestellt werden. Zum anderen werden die zukünftigen
Tarifsteigerungen bei der KVG nicht umgesetzt und
stattdessen im gleichen Umfang Arbeitszeitverkürzung
bis zur Erreichung der 35 Stunden-Woche gewährt. So
können freiwerdende Kapazitäten durch Restrukturie-
rungsprojekte sozialverträglich abgebaut werden.
Die NCK konnte die Marktdurchdringung im Teil-
markt Kassel erweitern und ihr Kerngeschäft ausbauen.
Zudem gelang in Zusammenarbeit mit der Bosch Breit-
bandnetze GmbH und der Städtische Werke AG die Ver-
marktung freier Netzkapazitäten zur Übertragung von
Radio und Fernsehsignalen. Aufgrund einer konzen-
trierten Vertriebsarbeit und durch den Einsatz von spe-
ziell abgestimmten Marketingmaßnahmen konnte die
Wettbewerbsposition gestärkt werden und zum ersten
Mal seit Bestehen der Netcom ein positives Betriebser-
gebnis erzielt werden. Attraktive und konkurrenzfähige
Produkte werden in den Bereichen Sprachübertragung
und Internet aus dem Portfolio von Arcor angeboten.
Insbesondere die DSL-Produkte zeigten hohe Marktak-
zeptanz. Daneben wurde auch das Geschäftsfeld der
Datengeschäfte für regionale Geschäftskunden und der
„Carrier-Projekte“ stetig ausgebaut.
Für das laufende Jahr wird von einer positiven Ent-
wicklung und einer weiteren Stärkung der Wettbe-
werbsposition der NCK im Lizenzgebiet ausgegangen.
Ein wichtiger Schritt ist dabei der zu erwartende Ab-
schluss des Kabelfernseh-Projektes.
Netcom Kassel – Hohe Markt-akzeptanz des Produktportfolios
Die Netcom Kassel Gesellschaft für Telekommuni-
kation mbH (NCK) profitiert weiterhin von ihrem
lokalen Bezug und den Synergien im Konzernver-
bund der Arcor sowie der Verbundenheit mit den
Unternehmen der Kasseler Verkehrs- und Versor-
gungs-GmbH (KVV).➔
Im Vordergrund der Aktivitäten der Gesellschaft
steht die Beratung polnischer Städte und Gemeinden,
Gebietsorganisationen sowie Industriekunden in allen
Bereichen der Infrastruktur und der Daseinsvorsorge.
Das Beratungsunternehmen bietet eine umfangreiche
Produktpalette an. In der Erbringung der Dienstleistung
kann Dorkom auf die Kapazität und das Know-how
ihrer Muttergesellschaften zurückgreifen. Dies ermög-
licht Dorkom, bei technisch orientierten Projekten die
Bedarfsanalyse, die Planung, Wirtschaftlichkeitsrech-
nungen, Ausschreibungen und die Bauleitung/-über-
wachung aus einer Hand anzubieten. Zum Beratungs-
spektrum gehören dabei u. a. Wasserversorgung/Stadt-
entwässerung, Fernwärmeversorgung, Straßenbeleuch-
tung, Thermografie, Abfallwirtschaft, Öffentlicher Per-
sonennahverkehr, Verkehrsplanung und die Bearbei-
tung kaufmännischer Fragestellungen (z. B. Reorganisa-
tionsprojekte und Finanzierungsfragen).
Durch den Beitritt von Polen zur EU wird mit einer
deutlichen Erhöhung der Nachfrage nach solchen
Beratungsleistungen gerechnet, wie sie von Dorkom
angeboten werden.
Dorkom – Breites Beratungs-spektrum für kommunale und industrielle Kunden
Das Beratungsunternehmen Dorkom (Centrum Do-
radztwa Komunalnego Sp. z o. o.) behauptet sich
seit Anfang 2000 auf dem Markt. Die Kasseler
Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (KVV) hält 49 %
der Anteile an der Gesellschaft. Hauptgesellschafter
mit 51 % ist das polnische Kommunalunterneh-
men für Wasser und Abwasser der Stadt Bytom.
21Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH20 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Personalstatistik
Personalstandzum 31.12.
2003 2002
Gehaltsempfänger*
KVG
STW
KVC
Gesamt
Lohnempfänger
KVG
STW
NB1
Gesamt
Auszubildende
KVG
STW
Gesamt
Gesamt
167
526
11
704
612
405
68
1.085
31
46
77
1.866
170
538
11
719
617
401
76
1.094
29
46
75
1.888
* ohne Vorstände/Geschäftsführer
1) NB wurde gem. § 311 HGB nicht in den Konzernabschluss der KVV einbezogen
2003 2002
Gehaltsempfänger*
Lohnempfänger
Gesamt
697
1.088
1.785
719
1.108
1.827
Personalstand im Jahresdurchschnittohne Auszubildende
Personalkostenentwicklung
Die Personalkosten der KVV, STW, KVG und KVV- Bau-
und Verkehrs-Consulting GmbH (KVC) veränderten sich
gegenüber dem Vorjahr wie folgt:
2003Tsd. EUR
2002Tsd. EUR
68.747
15.952
5.298
89.997
64.894
17.081
8.155
90.130
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben(incl. Zusatzversorgung)
Altersversorgungund Unterstützung
Personalaufwand
Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf folgende
Faktoren zurückzuführen:
Personalkostenminderungen
Abgänge von Fahrdienstpersonal bei der KVG über
die Altersteilzeitregelung,
Einstellung von Fahrdienstpersonal bei der NB,
Teilauflösung der Rückstellung für Altersteilzeit.
Personalkostenerhöhungen
Tariferhöhung rechnerisch um ca. 2,3 %,
Zuführung zur Pensionsrückstellung.
Für die in 2003 geleistete Arbeit und Einsatzbereit-
schaft sprechen wir allen Beschäftigten Dank und
Anerkennung aus. Dieser Dank gilt auch den Be-
triebsräten für die konstruktive Zusammenarbeit.
Die Beschäftigtenzahl der STW ist im Berichtsjahr
leicht gestiegen. Die Erhöhung der Beschäftigtenzahl
bei der STW resultiert im Wesentlichen aus dem weiteren
Ausbau der Vertriebsaktivitäten und im Durchlei-
tungsmanagement. Im Berichtsjahr wurden die Ablauf-
und Aufbaustruktur der technischen Bereiche der STW
neu strukturiert. Dies wird in den nächsten Jahren zu
Reduzierungen bei den Kosten führen. Daneben wur-
den aber auch Voraussetzungen geschaffen, um mit
den vorhandenen Mitarbeitern bisher fremd vergebene
Arbeiten im Hause erledigen zu können und neue Ge-
schäftsfelder auszubauen. Zwischenzeitlich sind rund
40 Beschäftigte der STW im Bereich der neuen Ge-
schäftsfelder wie z.B. im Geschäftsfeld Energiedienst-
leistungen tätig.Die Lohn- und Gehaltssumme hat sich gegenüber
dem Vorjahr um 3.853 Tsd. EUR oder rd. 5,6 % ver-
mindert.
23Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Ideenbörse 2003! - Das Betriebliche Vorschlagswesenzeigt gute Erfolge
Unter der Überschrift „Ideenbörse 2003“ wurden im
Berichtsjahr verschiedene Anreize in Form von Sach-
und Geldprämien zum Betrieblichen Vorschlagswesen
angeboten. Ziel des Betrieblichen Vorschlagwesens bei
der KVV ist es, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, zu ver-
bessern oder wirtschaftlicher zu gestalten. Darüber
hinaus werden auch Vorschläge zur Image-Verbesse-
rung oder zur Schonung der Umwelt honoriert. Die
Zahl der Einreicher lag deutlich über dem Vorjahres-
wert. Die errechneten Einsparungen allein im ersten
Jahr der Umsetzung der Vorschläge liegt bei 790 Tsd.
EUR. Auf Grund der positiven Resonanz bei den Mitar-
beitern und damit einhergehenden Verbesserungen
wird das Betriebliche Vorschlagswesen weiter im Kon-
zern vorangetrieben.
22 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Jubilare
Die Unternehmen profitieren von der langjährigen
Unternehmenszugehörigkeit ihrer Beschäftigten. 68 Be-
schäftigte feierten im Geschäftsjahr ihr Dienstju-
biläum. Davon konnten 11 Mitarbeiter ihr 40-jähriges
Jubiläum und 57 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum feiern.
Altersteilzeit
Von der Möglichkeit, im Rahmen eines Altersteil-
zeitvertrages vorzeitig aus dem Unternehmen auszu-
scheiden, haben zahlreiche Beschäftigte der Unterneh-
men Gebrauch gemacht. Bis zum 31.12.2003 haben
unter Einbezug der Abgänge aus den Vorjahren bei den
STW 81 Personen sowie bei der KVG 75 Personen die
Unternehmen in die Freizeitphase bzw. Rente verlassen.
Insbesondere bei der KVG wurden im Berichtsjahr zahl-
reiche neue Altersteilzeitverträge abgeschlossen.
Die KVV geht bei der Aus- und Fortbildung neue Wege
2003 haben 25 Auszubildende ihre Prüfung erfolg-
reich abgeschlossen. Wie in der Vergangenheit haben
die STW und KVG auch 2003 allen Auszubildenden die
Übernahme zumindest in ein befristetes Arbeitsver-
hältnis, teilweise sogar in ein unbefristetes Arbeitsver-
hältnis ermöglicht.
Für das Jahr 2004 sind neben der Einstellung von
20 neuen Auszubildenden auch weiterhin Trainee-
Programme für kaufmännische und technische Hoch-
schulabsolventen geplant. Daneben werden im Jahr
2004 erstmals Auszubildende zusätzlich die Qualifizie-
rung zum Betriebswirt (BA) absolvieren. Diese Aktivitä-
Entwicklung Personalstand
Der KVV-Konzern bietet bei seinen Tochterunter-
nehmen KVG und STW zahlreichen jungen Men-
schen Ausbildungsplätze an. Im Geschäftsjahr
2003 waren insgesamt bei diesen beiden Gesell-
schaften 75 junge Menschen in Ausbildung:
Am 31. Dezember 2002 waren einschließlich der
77 Auszubildenden 1.866 Beschäftigte für den Konzern
tätig.
Gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahres
hat sich der Personalbestand zum Ende des Berichts-
jahres um 32 Beschäftigte erhöht. STW 977 (Vorjahr
960), KVG 810 (Vorjahr 826), KVV Bau- und Verkehrs-
Consulting Kassel GmbH (KVC) 11 (Vorjahr 9) und Nord-
hessenbus GmbH (NB) 68 (Vorjahr 39).
Die durchschnittliche Beschäftigungszahl ohne
Auszubildende betrug 1.783 Beschäftigte (937 STW,
783 KVG, 11 KVC und 52 NB).
Kaufleute
Energieelektroniker
Gas- und Wasser-installateure
Mechatroniker
Industriemechaniker
Kfz-Elektriker
Köche
Fachangestellte für Bäder
Auszubildende
16
13
6
18
10
2
5
5
75
Städtische Werke AG
und Kasseler Verkehrs-
Gesellschaft AG
ten sollen mittelfristig dazu dienen, in einem möglichst
breiten Bereich des Unternehmens Mitarbeiter auf
Sachbearbeiter-, Spezialisten- und Führungspositionen
vorzubereiten.
Neben der Ausbildung in der KVV ist die berufsbe-
gleitende Weiterbildung und –qualifizierung der Be-
schäftigten ein wichtiger Bestandteil der Personalent-
wicklung. Nur mit der ständigen Weiterqualifizierung
der Beschäftigten hat die KVV mit ihren Tochterunter-
nehmen die Möglichkeit, den hohen Ansprüchen unse-
rer Kunden und den Herausforderungen des Marktes zu
entsprechen, um weiterhin die positive Ergebnisent-
wicklung der letzten Jahre in den einzelnen Unterneh-
men fortsetzen zu können.
Die Unternehmen im KVV-Konzern eröffnen zudem
Praktikanten die Möglichkeit, erste Eindrücke im Be-
rufsleben zu gewinnen. Für befristete Tätigkeiten, ins-
besondere bei der KVG, werden darüber hinaus Werk-
studenten beschäftigt.
25Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Die Ausnutzung von vorhandenen Netzkapazitäten
durch Verdichtung und Aktivierung von nicht genutzten
Gas-Hausanschlüssen ist von steigender Bedeutung. Zur
Umstellung auf die umweltfreundliche Gasversorgung
im Privatkundensegment startete die Städtische Werke
AG (STW) im Jahr 2003 eine gemeinsame Marktoffensi-
ve mit der Ruhrgas GmbH und der Gas-Union GmbH.
Die Modernisierung von vorhandenen Heizungsan-
lagen sowie Wärmedämmmaßnahmen an bestehenden
Gebäuden führten im Segment der bestehenden Bebau-
ung zu rückläufigen Absatzmengen. Diese Volumenre-
duzierung konnte auch durch die Neubautätigkeit nicht
ausgeglichen werden.
Im Rahmen der gemeinsamen Marktoffensive zur
Umstellung auf die umweltfreundliche Gasversorgung
konnten zudem, durch die gewonnenen Daten, neue
Möglichkeiten der Marktbearbeitung erschlossen wer-
den. Auf Grund dessen kann zukünftig insgesamt eine
verbesserte Segmentierung des Wärmemarktes in Kassel
erfolgen. Durch diese Aktivitäten konnten die Marktan-
teile der STW und der Kasseler Fernwärme GmbH am
Wärmemarkt in Kassel weiter erhöht werden. Erdgas
und die umwelt- und ressourcenschonende Versorgung
mit Fernwärme haben in etwa zu gleichen Teilen diese
weitere Marktdurchdringung erreicht. Lag der Anteil am
Nutzwärmemarkt der Fernwärme vor 5 Jahren noch bei
14,5 %, konnte er zwischenzeitlich auf 20,0 % gesteigert
werden.
Im Bereich der Fernwärmeversorgung wurden 33
neue Kundenstationen in Betrieb genommen (Vorjahr
24 Kundenstationen). Von den Neukunden haben 35 %
vorher mit Gas geheizt und 65 % entfielen auf Neubau-
ten.
In der Erdgasversorgung wurden 514 neue Kunden-
anlagen in Betrieb genommen (Vorjahr 466 Kunden-
anlagen). Diese positive Entwicklung resultiert unter
anderem aus der gemeinsamen Marktoffensive zur
Umstellung auf die umweltfreundliche Gasversorgung
im Privatkundensegment. Bei 82 % der neuen Erdgas-
Kunden wurden Heizungsanlagen substituiert, die zuvor
mit Heizöl betrieben wurden. 18 % wurde durch den An-
schluss von Neubauten erzielt.
Der insgesamt verringerte Wärmemarkt und die
Veränderungen der Marktanteile haben sich reduzierend
auf den Schadstoffausstoß ausgewirkt.
Bericht der Geschäftsführung 2003
Entwicklung im Wärmemarkt
Die Ausnutzung von vorhandenen Netzkapazitä-
ten durch Verdichtung und Aktivierung von nicht
genutzten Gas-Hausanschlüssen ist von steigen-
der Bedeutung. Zur Umstellung auf die umwelt-
freundliche Gasversorgung im Privatkundenseg-
ment startete die Städtische Werke AG (STW) im
Jahr 2003 eine gemeinsame Marktoffensive mit
der Ruhrgas GmbH und der Gas-Union GmbH.
Der KVV-Konzern verfolgt seit Jahrzehnten eine effi-
ziente Nutzung von Umweltressourcen. Auf Grund der
herausragenden Leistungen im Umweltschutz hat das
Land Hessen die KVV-Tochterunternehmen, die Städti-
sche Werke AG (STW), die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft
AG (KVG), die Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) und die
Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) als Mitglieder
in die Umweltallianz Hessen aufgenommen. Darüber
hinaus ist die STW seit 2003 Mitglied im Trägerverein
Wasser 21 e.V., mit der Zielsetzung die Umweltbildung
mit dem Schwerpunkt der Ressource Wasser im Land-
kreis Kassel zu fördern und auszubauen.
Das Engagement der KVV geht weit über den Einsatz
von umweltschonenden Techniken, wie zum Beispiel der
Kraft-Wärme-Kopplung und des Einsatzes erneuerbarer
Energieträger hinaus und fördert das umweltschonende
Verhalten der Kunden. Hierbei stellt insbesondere die En-
ergieberatung mit ihrer umfangreichen Palette an Bera-
tungsleistungen zur Verfügung, welche von alternativen
Energien (z. B. nahstrom – Naturstrom für Kassel und So-
larpakete Photovoltaik und Solarthermie), bis hin zur zu-
kunftssicheren Energieversorgung (Bau einer zusätzli-
chen Gasturbine zur Erhöhung der in Kraft-Wärme-
Kopplung erzeugten Energie) reicht. Dabei werden die
Kunden durch diverse Informationsmedien in Form von
unternehmenseigenen Ausstellungen und aktiver Mit-
wirkung an öffentlichen Veranstaltungen über den
„rationellen Umgang mit Energien und Umweltressour-
cen“ umfassend informiert.
Als kompetentes Multi-Utility Unternehmen enga-
giert sich die KVV für Umwelt und Energieprojekte. In ei-
nem gemeinsamen Projekt mit der Universität Kassel hat
das Tochterunternehmen KVG eine Stromversorgung
von Bushaltestellen durch Solarzellen entwickelt. Auf
Grund der Verwendung neuartiger Lichtschienen mit ei-
nem sehr geringen Stromverbrauch wird eine effiziente
und permanente Helligkeit gewährleistet.
Das Engagement der KVV geht bei dem Thema Um-
weltschutz über die Stadtgrenzen hinaus. Heranwach-
sende Generationen werden bei der Erforschung und
Umsetzung dieses Themas gefördert. Beispielsweise
wurden Projekte im Jahr 2003 gemeinsam mit der Her-
mann-Schafft-Schule in Fuldabrück zum Bau einer Pho-
tovoltaik-Anlage und mit der Oskar-von-Miller-Schule
in Kassel zum Bau eines Hybridsystems, bestehend aus
einer Solar- und Wasserkraftanlage für das Projekt
„Strom für Gashaka“ des World Wildlife Fund (WWF),
durchgeführt.
Zur Nachhaltigkeit der Unternehmensphilosophie -
effiziente Ausnutzung der Ressourcen mit Blick auf
zukünftige Generationen - wird sich der KVV-Konzern
weiterhin aktiv am Umweltschutz beteiligen und als
Multiplikator umweltschonendes Verhalten fördern.
Nachhaltigkeit als Unternehmens-kultur - Effiziente Ausnutzung der Ressourcen mit Blick auf zukünftige Generationen
24 Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
Das Engagement der Kasseler Verkehrs- und Ver-
sorgungs-GmbH (KVV) in der aktiven Gestaltung
umweltschonender Verfahrensweisen wurde auch
im Jahr 2003 nachhaltig vorangetrieben. Im Mit-
telpunkt stand dabei nicht nur der eigene Umgang
des KVV-Konzerns mit natürlichen Ressourcen und
die umweltbewusste Entsorgung von Abfallstof-
fen, sondern auch ein umfassendes Angebot für
Kunden zum Thema Umweltschutz.
Nutzwärmemarkt Kassel 2003 in MWh/a
Gas 62,0 %
Leitungsgebundene Energie
Fernwärme 20,0 %
Strom 1,0 %
Öl und Andere 17,0 %
100,0 % 3.593.652
2.210.200
2.958.816
712.968
35.648
606.022
Die Veränderungen der Marktanteile und der aktuelle
Stand sind im Folgenden dargestellt.
Bericht des Vorstandes 2003
26 Städtische Werke Aktiengesellschaft
Die STW bietet ein umfassendes Dienstleistungsportfolio in der Energie- und Wasserversorgung. Die
klare Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Ge-
schäftsfelder sind die Grundlagen der erfolgreichen Unternehmensstrategie.
27Städtische Werke Aktiengesellschaft
Bericht zum Geschäftsverlauf
Ergebnissteigerung durch hohe
Flexibilität
„STW im Markt“ – Kunden- und
Marktorientierung stehen im
Mittelpunkt
Die STW setzt auf Modernität
und Sympathie
„evision“ – Das maßgeschneiderte
Diestleistungspaket
Stromversorgung
Gasversorgung
Wasserversorgung
Bäderbetriebe – Sommerhitze 2003
bringt Besucherrekord in den Bädern
28
28
29
29
30
32
34
35
37
➔
29Städtische Werke Aktiengesellschaft
Um die Prozesse des Unternehmens noch stärker
auf die sich wandelnden Kundenanforderungen auszu-
richten, wurde bereits in 2002 das Projekt „Städtische
Werke im Markt“ gestartet. Die im Projekt entwickelten
Maßnahmen wurden in 2003 weitgehend realisiert.
Statt der ehemaligen nach Sparten getrennten Organi-
sation in den Bereichen Planung, Netzbetrieb und -bau
werden die Prozesse jetzt medienübergreifend organi-
siert. Dazu wurden die neuen Bereiche „Technik Be-
trieb“ und „Technik Bau“ geschaffen, die jeweils für alle
Sparten zuständig sind. Die Schnittstellen zum - eben-
falls medienübergreifend organisierten - Vertrieb und
zur Erzeugung wurden eindeutig definiert. Die Steue-
rung der Arbeitspakete in den technischen Bereichen
wird über deren neue Organisationseinheit Arbeitsvor-
bereitung erfolgen. Ziel ist es unter anderem, mit einer
kapazitätsorientierten Auftragsfreigabe den Auftrags-
bestand (Investitions-, Instandsetzungs- und Kunden-
aufträge) und die verfügbaren Kapazitäten anzupassen.
Mit dieser Neuausrichtung wurde der Zielsetzung, eine
organisatorische Stärkung neuer Geschäftsfelder und
eine Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit auf ex-
terne Anforderungen zu erreichen, Rechnung getragen.
„STW im Markt“ – Kunden- und Marktorientierung stehen im Mittelpunkt
Ergebnissteigerung durchhohe Flexibilität
Die STW ist ein Multi-Utility-Anbieter mit umfas-
senden Dienstleistungen in der Energie- und Wasser-
versorgung. Aufgrund der zentralen Lage Kassels ist die
STW im Umkreis von mehr als 100 km der mit Abstand
größte Dienstleister seiner Art. Der ausgeprägte Kun-
denstamm im bestehenden Netzgebiet und die Ver-
triebspotenziale in der Region verschaffen der STW
eine hervorragende Basis für den weiteren Ausbau der
Geschäftstätigkeit.
Von besonderer Bedeutung für die STW sind darüber
hinaus die Synergiepotentiale, welche die spartenüber-
greifende Organisation in der Strom-, Gas-, Wasser-
und Fernwärmeversorgung bietet und die Nutzung
der Möglichkeiten, die sich aus dem Verbund mit den
Entsorgungs-, Verkehrs- und Telekommunikationsbe-
reichen im Konzern ergeben.
Die hohe Kundenzufriedenheit und die kontinuier-
lichen Ertragssteigerungen der vergangenen Jahre
zeigen, dass die STW ausgezeichnet im zunehmend
wettbewerblich geprägten Umfeld positioniert ist.
Die Fähigkeit, sich in einem stark wandelnden Um-
feld weiterzuentwickeln, verschafft der STW auch im
Rahmen der aktuellen politischen Liberalisierungsbe-
strebungen eine sehr gute Ausgangsposition. Ziel der in
2003 beschlossenen EU-Richtlinien und damit auch
des zu erwartenden deutschen Energiewirtschaftsge-
setzes (EnWG) ist die Errichtung wettbewerbsorientierter,
sicherer und unter ökologischen Aspekten nachhaltiger
Energiemärkte. Es wird insbesondere die Zielsetzung
verfolgt, den Netzzugang für Dritte zu vereinfachen
und die Preise für leitungsgebundene Energien zu
senken. Darüber hinaus wird eine stärkere Trennung der
Bereiche Netz und Energievertrieb vorgeschrieben
(Unbundling). Gleichzeitig steigen seitens der Kunden
die Anforderungen an die Dienstleistungsqualität
weiter.
Die STW begegnet diesen Herausforderungen mit
einer Vielzahl von Aktivitäten in allen Geschäftsberei-
chen und Wertschöpfungsstufen. Hierzu gehören die
konsequente Weiterentwicklung von Geschäftsfeldern,
die kontinuierliche Optimierung der Beschaffungskos-
ten für Strom und Gas, ein straffes Kostenmanage-
ment, die Nutzung von Synergien im Konzernverbund
und der Ausbau von Kooperationen.
Vor dem Hintergrund des starken Anpassungs- und
Kostendrucks erwächst zudem ein Bedarf zum IT-ge-
stützten Einsatz und der gezielten Steuerung interner
Ressourcen. Daher werden auch die Controllingsysteme
kontinuierlich weiterentwickelt. Controlling-Schwer-
punkte in 2003 waren insbesondere die Umsetzung der
neu entwickelten Profit-Centerrechnung und die An-
passung des Berichtswesen an die neuen Strukturen,
die sich aus den grundlegenden Organisationsänder-
ungen in 2003 ergaben. Darüber hinaus wurden die
Instrumente des Vertriebscontrollings wesentlich wei-
terentwickelt, um Geschäftspotenziale und Akquisitio-
nen schnell bewerten zu können und somit geeignete
Entscheidungsgrundlagen zu schaffen.
Bericht des Vorstandes 2003
Bericht zum Geschäftsverlauf
28 Städtische Werke Aktiengesellschaft
Die Städtische Werke AG (STW) hat ihre hohe
Flexibilität zur Anpassung an die sich stark wan-
delnden Rahmenbedingungen in der Energie- und
Wasserwirtschaft bewiesen und erneut ihr Ergeb-
nis gegenüber dem Vorjahr gesteigert.
Die STW setzt auf Modernitätund Sympathie
In dem derzeit sehr dynamischen Umfeld der Ener-
gieversorgung spielen Kundennähe und Kundenbin-
dung eine immer wichtigere Rolle. Die STW hat die be-
reits in 2002 begonnene Serviceoffensive fortgeführt.
Maßgeblich für den Erfolg sind die selektive Produkt-
kommunikation und die kontinuierliche Präsenz im
Stadtbild. Sympathie, Modernität, regionales Engage-
ment, Wirtschaftskraft in Kassel, persönliche Betreu-
ung, Preiswürdigkeit und ökologische Verantwortung
sind dabei die Bindungsfaktoren des Geschäftes mit
Energie und energienahen Dienstleistungen.
Modernität und Sympathie lassen sich vorrangig
über die Kommunikation im öffentlichen Raum vermit-
teln. In diesem Sinne wurde der gestalterische Auftritt
justiert und das Corporate Design (CD) in einem mehr-
stufigen Prozess überarbeitet. Eigen- und Fremdwahr-
nehmung, Kommunikation des Wettbewerbs, Kunden-
wertsegmente, Werbewirkung und Wechselkunden
wurden hierfür analysiert. Basierend auf diesen Er-
kenntnissen wurde das Logo der STW behutsam weiter-
entwickelt. Zusätzlich wurde mit „Hier ist Ihre Energie.“
ein neuer Slogan gefunden, der die regionalen Qualitä-
ten des Versorgers unterstreicht. Für alle Printerzeug-
nisse wurde ein einheitliches Gestaltungsraster defi-
niert, welches sich deutlich von anderen Wettbewerbern
31
Die geplanten Produkte und Dienstleistungen sollen
soweit möglich von der STW selbst geleistet werden,
können aber im Einzelfall auch in Kooperation mit Part-
nern ablaufen. Dazu wird gegenwärtig eine weitgehende
Partnerschaft mit dem ortsansässigen Handwerk inten-
siv geprüft.
Im Jahr 2003 wurde das jährlich erhobene „Kunden-
barometer“ als Instrumentarium zur Bewertung der Zu-
friedenheit im Privatkundenbereich fortgesetzt. Ziel ist
es, einen bedarfsgerechten Zuschnitt von Produkten und
Leistungen zu gewährleisten. Die STW wird hierbei hin-
sichtlich Imagewerten, Kundenzufriedenheit, Werbewir-
kung und Kundenprofilen durchleuchtet. Als zentrales
und sehr positives Ergebnis dieser Befragungen kann
festgehalten werden, dass die STW über einen insgesamt
sehr zufriedenen Kundenstamm verfügt. Die Zufrieden-
heitswerte konnten weiter gegenüber dem Vorjahr
verbessert werden.
Die im Rahmen der Liberalisierung der Energiemärk-
te neu entstandenen Gesetze und entwickelten neuen
Produkte haben die Anforderungen an Abrechnungs-
systeme deutlich erhöht. Zusätzlich hat der Bedarf an
einer zeitnahen Verfügbarkeit der im Abrechnungs-
system generierten Daten zugenommen, welche für
Marketing, interne und externe Berichterstattung sowie
der Anbindung neuer DV-Systeme benötigt werden. Um
diese Anforderungen zu erfüllen, wird die zukünftige
Abrechnung von Versorgungsleistungen der STW über
das neue Energieabrechnungssystem SAP IS-U abge-
wickelt. In Anlehnung an bereits bei anderen Versorgern
gemachte Erfahrungen wird davon ausgegangen, dass
das Migrationsprojekt etwa bis Mitte 2005 laufen wird.
Die Branchenorientierung innerhalb des Vertriebs
wird weiter vorangetrieben. Mit Unterstützung des
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes werden
die Dienstleistungen der STW im Bereich der Hotellerie
angeboten. Verstärkt werden Fachveranstaltungen ge-
nutzt, um die leistungsstarken Produkte in verschiede-
nen Branchen bekannt zu machen. Aufbauend auf den
bisherigen Erfahrungen wird für den Bereich der Indus-
triekunden gerade das neue Produkt Druckluft-Con-
tracting entwickelt.
Die Vermarktung von Dienstleistungen unter dem
Label „evision“ wurde in 2003, mit der Zielsetzung den
Marktanteil außerhalb von Kassel zu vergrößern, durch
den Aufbau einer Handelsvertretung in Nordbayern in-
tensiviert. Der erfolgreiche Weg, über das Leistungspa-
ket „evision“ und über ein funktionierendes Kommuni-
kationskonzept Kunden zu binden und zusätzliche
Deckungsbeiträge zu generieren, wird auch in der Zu-
kunft fortgesetzt.
Im Privatkundenbereich werden differenzierte Ba-
sisprodukte, aber auch Dienstleistungspakete wie Bera-
tungen rund um Energiefragen, Analysen und Gutach-
ten angeboten. Einen Schwerpunkt bildet dabei ein
umfassendes Angebot rund um das Thema „rationeller
Umgang mit Energie“. Angefangen von kostenlosen all-
gemeinen Einsparberatungen über Hausgeräteanalysen
bis hin zu komplexen Dampfdiffusions- und Thermo-
grafieChecks wird eine breite Produktpalette angebo-
ten. Eine Neuentwicklung im STW-Angebot aus 2003
ist der „BlowerDoorCheck“. Dieser bietet Bauherren
Unterstützung bei der Überprüfung der Dichtigkeit der
Gebäudehülle. Ebenfalls neu ist der „Notfallservice
Kassel24“. Dabei handelt es sich um ein Versicherungs-
produkt gegen fast alle Notfälle rund ums Haus. Diese
neuen Produkte sprechen unterschiedliche Zielgruppen
an und werden hervorragend am Markt angenommen.
Aber auch weniger nahe liegende Produkte werden in
das Portfolio der STW schrittweise integriert. Geplant
sind z.B. ein Umzugsservice, weitere energienahe Versi-
cherungsleistungen oder spezielle Beratungsleistungen
rund um die Themen Energie, Haushalt und Arbeiten.
Auch der Internetauftritt als „virtuelles Kunden-
zentrum“ der STW wurde erweitert: Neben verschiede-
nen interaktiven Elementen, wie z.B. dem Erdgas-
Amortisationsrechner, dem Energiebarometer oder dem
CO2-Rechner wurden Übersetzungen stark nachge-
fragter Seiten in türkisch und englisch integriert.
Das Telefon-Service-Center (TSC) der STW bietet
zusätzlich die Möglichkeit, sich über alle Themen, die
rund um die Energieversorgung für den Kunden rele-
vant sind, beraten zu lassen. Die Verstärkung der Kun-
denberater im TSC hat zu einer 27%igen Steigerung in
der Zufriedenheit der telefonischen Erreichbarkeit bei-
getragen.
30 Städtische Werke Aktiengesellschaft
„evision“ – Das maßgeschneiderte Dienstleistungspaket
Das gesamte Leistungsangebot der STW hat zur
Intensivierung der Kundenkontakte und Ausweitung
der Energiedienstleistungsgeschäfte geführt. Dabei hat
die STW das Profil von „evision“ als Dienstleistungslabel
geschärft und die Produktgruppen vereinfacht. Das ab-
gestimmte Angebot der STW zur individuellen Vollver-
sorgung wurde hervorragend von den Kunden ange-
nommen. Vor allem konnte sich das Produkt
„GasCheck“, welches eine Vor-Ort-Überprüfung der
Gasinstallationen beinhaltet, gut im Markt platzieren.
Durch die Schaffung eines neuen Geschäftskunden-
bereiches, der die kleineren Sondervertragskunden in
optimaler Weise direkt betreut, wurde die Effizienz der
Kundenbetreuung verbessert. Durch die Neuausrich-
tung konnten Ressourcen zur Kundenbindung und
Neukundengewinnung im gewerblichen Bereich besser
genutzt werden. Mit zielgerichteten systematischen
Vertriebsaktivitäten wurden neue Projekte / Kunden im
Energiedienstleistungsbereich akquiriert. So gelang es
im Klinikbereich, das Diakonie-Gesundheitszentrum
Kassel gem. GmbH (DGK) als Kunden im Rahmen eines
Wärmelieferungsvertrages zu gewinnen. Mit Daimler-
Chrysler wurde unter anderem ein Contracting-Vertrag
für die Notstromversorgung abgeschlossen. Die Alstom
Power Energy Recovery GmbH wird von der STW mit
Wärme aus Gasdunkelstrahlern beliefert. Diese und
viele weitere Beispiele zeigen, dass die STW über ein
flexibel einsetzbares Produktportfolio verfügt, das
maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Energie-
versorgungskonzepte bietet.
Städtische Werke Aktiengesellschaft
unterscheidet und funktional wie emotional eindeutig
Position bezieht.
In Sachen Modernität spricht auch das neue
Kundenzentrum in der Kurfürsten Galerie eine klare
Sprache: Gestaltung und Übersichtlichkeit setzen hier
neue Maßstäbe. Die Trennung von Kunden- und
Zahlungszentrum verbessert dabei die Beratung und
die Vermarktungsmöglichkeiten für die breite Dienst-
leistungspalette. Als sympathische Geste wurde an-
grenzend an das neue Kundenzentrum das „Café
Energie“ eingerichtet.
Die STW verfügt über ein modernes Hochleistungs-Glasfasernetz
Stromversorgung
33Städtische Werke Aktiengesellschaft32 Städtische Werke Aktiengesellschaft
Insgesamt werden 61 Übergabepunkte (Fiber No-
des) in den Wohngebieten entstehen. Von jedem Fiber-
Node, die über das gesamte Stadtgebiet Kassels
verteilt sind, muss eine Glasfaserverbindung bis zur
Einspeisestation der Bosch Breitbandnetze GmbH her-
gestellt werden. Dies erfordert einen umfangreichen
Ausbau des Glasfaser-Netzes (insgesamt werden
38 km Glasfaserkabel verlegt), den die STW selbst
durchführt. Neben dem eigentlichen Anschluss der
Fiber-Nodes an das Glasfasernetz, wird auch das vor-
handene Glasfaser-Backbonenetz erweitert, um aus-
reichend Übertragungskapazität zur Verfügung stellen
zu können. Vertragspartner der STW für dieses tech-
nisch sehr anspruchsvolle Projekt ist die Netcom Kassel
Gesellschaft für Telekommunikation mbH. Das Projekt
soll im Dezember 2004 abgeschlossen werden.
Die STW verfügt über ein modernes Hochleistungs-
Glasfasernetz im Raum Kassel. Dieses wird zukünftig
auch der Bosch Breitbandnetze GmbH zur Verfügung
gestellt, die seit Herbst 2003 unter Mitwirkung der STW
ein modernes Breitbandnetz baut. Dieses soll den Emp-
fang von digitalen Fernseh- und Radioprogrammen er-
möglichen und einen leistungsstarken Internetzugang
zur Verfügung stellen.
Beim Strombezug erfolgte neben den Preisver-
handlungen eine grundlegende Umstellung der Ver-
tragsstrukturen. Der ehemalige Vollversorgungsvertrag
mit einem Hauptlieferanten wurde auf getrennte
Verträge für Energielieferung und Netznutzung umge-
stellt. Darüber hinaus besteht mit den neuen Verträgen
deutlich mehr Flexibilität bei der Lieferantenauswahl.
Mit dem Projekt „Strukturierte Energiebeschaffung“
wird eine Umstellung der bisherigen Vollversorgung in
eine flexiblere Aufteilung unter Berücksichtigung von
Absatz- und Bezugsportfolios sichergestellt werden.
Die Beschaffungsprozesse wurden unter Berücksichti-
gung der Eigenerzeugung der Kasseler Fernwärme
GmbH (KFW) und der Müllheizkraftwerk Kassel GmbH
(MHKW) in der Form gestaltet, dass die erforderlichen
Daten termin- und bedarfsgerecht zur Verfügung ge-
stellt werden können. Ein EDV-System zur Prognose-
rechnung und Fahrplanerstellung wurde implementiert.
Entsprechend dem Projektplan soll mit der strukturier-
ten Beschaffung im Jahr 2004 für die Lieferperiode ab
2005 begonnen werden. Im Rahmen des Projekts wur-
den Kooperationspotenziale aus der kontinuierlichen
Zusammenarbeit mit der Hamburgische Electricitäts-
Werke AG (HEW) als strategischem Partner genutzt.
800
700
600
500
400
300
200
100
900
Stromverkauf nach Bedarfsgruppen inner- und außerhalb des Netzgebietes im 5-Jahres-Verlauf 2003 in GWh
1000
0 Eigenverbrauch
Sondervertragskunden
Privatkunden
Gesamtverkauf
2,7%
41,1%
56,1%
100,0%841
346
23
472
866
488
25
874
501
25
879
518
22
1999 2000 2001 2002 2003
842 841
492 472
22 23
353 348 339 328 346
An dem Ziel der STW, zukünftig den Strom auch
als Fahrplanlieferung oder als strukturierte Belie-
ferung einkaufen zu können, wurde weiter intensiv
gearbeitet. Außerdem wurden weitere wesentliche
Investitionen im langfristig angelegten Netzkon-
zept realisiert.
Strombezug und -absatz:
Die Höchstlast des Netzes betrug 169,8 MW
(Vorjahr 168,1 MW).
Die Benutzungsdauer der Netzhöchstlast lag bei
5.202 h.
Die nutzbare Abgabe im Netzgebiet lag bei 883,3
GWh (Vorjahr 873,6).
Netzinvestitionskonzept der STW – Ersatz der 60 kV-Schaltanlage im Umspannwerk Nord
Im Rahmen eines langfristigen Netzinvestitions-
konzeptes hat die STW im Jahr 2003 11,7 Mio. EUR für
Baumaßnahmen in der Sparte Strom investiert. Im Vor-
dergrund standen die Erneuerung von Versorgungsnet-
zen, Schaltanlagen und Arbeiten an Umspannwerken
zur Optimierung des Kasseler Stromnetzes.
In 2002 erfolgte bereits die Optimierung der Kabel-
verbindung zwischen zwei Umspannwerken mit
einer 110-kV-Trasse (RoSa-Trasse). Um den Stand der
Versorgungssicherheit weiter auf hohem Niveau zu
halten, wurde das Umspannwerk Nord saniert und in
das neue 110-kV-Kabel der RoSa-Trasse eingeschleift.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für diese Baumaßnah-
me beträgt 4,3 Mio. EUR, die Fertigstellung ist für das
Jahr 2004 vorgesehen. Mit der Inbetriebnahme der
neuen Anlage wird ein langfristig stabiler Betrieb im
Nordnetz Kassels gewährleistet und ein weiterer Mei-
lenstein bei der Umstellung auf die Spannungsebene
110-kV erreicht.
Ein wesentliches Element für die Wettbewerbs-
fähigkeit der STW in den kommenden Jahren ist eine
moderne Netzinfrastruktur. Das Gesamtvolumen des
Netzinvestitionskonzeptes für das Hochspannungsnetz
der STW umfasst rund 46 Mio. EUR in 28 Jahren. Davon
wurden seit 1993 bereits ca. 14,6 Mio. EUR investiert.
In den Folgejahren werden die Baumaßnahmen an
diesem und anderen Streckenabschnitten und Anlagen
fortgesetzt. Damit kann die STW auch in Zukunft
Kunden in gewohnter Zuverlässigkeit mit Strom ver-
sorgen.
35Städtische Werke Aktiengesellschaft34 Städtische Werke Aktiengesellschaft
Gasversorgung
Die Ausnutzung vorhandener Netzkapazitäten
durch Verdichtung und Aktivierung von nicht genutz-
ten Gas-Hausanschlüssen ist von steigender Bedeu-
tung. Die gemeinsame Marktoffensive zur Umstellung
auf die umweltfreundliche Gasversorgung führte nicht
nur zur Erhöhung des Marktanteils, sondern ermög-
lichte durch die gewonnenen Daten neue Alternativen
der Marktbearbeitung. Auf Grund dessen kann zukünftig
insgesamt eine verbesserte Segmentierung des Wärme-
marktes erfolgen.
In der Sparte Gas ist durch das schwierige operative
Handling der Netznutzung der Wettbewerb noch nicht
in dem erwarteten Umfang realisiert. Insbesondere im
Gasmarkt ist mit in Kraft treten des neuen deutschen
Energiewirtschaftsgesetzes mit grundlegenden Ände-
rungen in der Gestaltung des Netzzugangs zu rechnen,
wodurch die Wettbewerbsintensität zunehmen dürfte.
Im Gasversorgungsnetz der STW wurden in 2003
investive Maßnahmen in Höhe von 3,4 Mio. EUR durch-
geführt. Im Vordergrund standen Maßnahmen zur Netz-
verdichtung.
Gasbezug und -absatz:
Die höchste Tagesbelastung lag bei 37,1 GWh
(Vorjahr 38,0 GWh).
Die Absatzmenge ist von 5.374 GWh auf 5.480 GWh
gestiegen. Hiervon entfallen 2.832 GWh (Vorjahr
2.815 GWh) auf Weiterverteiler, 1.566 GWh (Vorjahr
1.486 GWh) auf Sondervertragskunden und 954
GWh (Vorjahr 945 GWh) auf Tarifkunden.
Die Gasbeschaffung erfolgte über die Gas-Union
GmbH, Frankfurt.
Die STW versorgt Kunden mit Erdgas in der Stadt
Kassel, in den Nachbargemeinden Fuldatal, Lohfel-
den und Niestetal. Im Privatkundenbereich startete
die STW 2003 eine gemeinsame Marktoffensive
mit der Ruhrgas GmbH und der Gas-Union GmbH
zur Umstellung auf Gasversorgung. Durch diese
Aktion konnte der Marktanteil erhöht werden.
Gasverkauf nach Bedarfsgruppen im 5-Jahres-Verlauf 2003 in GWh
Eigenverbrauch
Privatkunden
Wiederverkäufer
Sondervertrags-kunden
2,3%
17,4%
28,6 %
100,0 %Gesamtverkauf 5.480
51,7%
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0 128
2.832
954
1.566
5.493
2.877
1.560
83
973
1.379
2.701
5.123
100
943
1.550
2.777
5.441
126
988
1999 2000 2001 2002 2003
1.486 1.566
2.815 2.832
5.374 5.480
128
945
128
954
Wasserversorgung
Am 01. Januar 2003 ist die neue Trinkwasserverord-
nung in Kraft getreten. Diese stellt noch stärker den
Gesundheitsschutz des Verbrauchers in den Mittel-
punkt. In der Verordnung sind die Grenzwerte und An-
forderungen für einzelne Parameter neu festgelegt
worden. Die STW hat zur Sicherung dieser Qualitätspara-
meter Maßnahmenpläne aufgestellt. Die Einhaltung
der hohen Trinkwasserqualität stellt das konzerneigene
Labor durch strenge Kontrollen der Grundwasserbrun-
nen, der Wasseraufbereitungsanlagen und des Leitungs-
netzes bis zur Übergabestelle sicher.
Nach der neuen Trinkwasserverordnung dürfen
ausschließlich Untersuchungsstellen, welche nach den
anerkannten Regeln der Technik arbeiten und ein
Qualitätsmanagementsystem nachweisen können, Un-
tersuchungen durchführen. Das Labor der STW hat die
Umstellung auf die neue Trinkwasserverordnung
problemlos bewältigt und die notwendige Zulassung
des hessischen Sozialministeriums zur Durchführung
amtlicher Trinkwasserproben erhalten.
Die STW versorgt rd. 213.600 Einwohner in Kassel
und Vellmar mit Trinkwasser. Zudem hat die STW
seit Mitte 2003 die Betriebsführung der Wasser-
versorgung der Gemeinde Fuldabrück übernommen.
Die STW sichert die hohen Qualitätsstandards der
Wasserversorgung in und um Kassel.
Dem Ziel einer langfristigen Sicherung der hervor-
ragenden Wasserqualität für die Verbraucher dienten
auch die beiden größten Investitionen in 2003. Im
Hochbehälter Dönche wurden die beiden Behälterkam-
mern erneuert und die Automatisierung weiter ausge-
baut. Im Habichtswald wurde die Quellsammelleitung
saniert.
Die Betriebsführung durch die STW in der Gemein-
de Fuldabrück führte zu Verbesserungen in den Berei-
chen der Trinkwassergewinnung und des Netzbetriebes
dieser Gemeinde. Besonderes Augenmerk wurde auf
die Netzhygiene in allen Ortsteilen gelegt. Mit hohem
Aufwand wurden beispielsweise Netzspülprogramme
zur Vermeidung von Stagnationen erarbeitet, die nun-
mehr regelmäßig durchgeführt werden. ➔
37Städtische Werke Aktiengesellschaft
Allein in den drei Freibädern Harleshausen, Wil-
helmshöhe und Schwimmstadion am Auedamm haben
weit über 250.000 Besucher einen erfrischenden Sprung
ins kühle Nass vollbracht, das ist ein Besucherzuwachs
von rund 70% gegenüber dem Vorjahr. Die extrem gute
Wetterlage, neue Investitionen und diverse Maßnahmen
zur Attraktivitätssteigerung, wie zum Beispiel die Buddel-
erlebniszone für die kleinen Besucher und die Sonnen-
terrasse mit Bestuhlung im Freibad Harleshausen sowie
die Einführung einer Familientageskarte trugen zur
Steigerung der Besucheranzahl bei.
Unter Einbeziehung einer Spende des Fördervereins
Schwimmbad Harleshausen e.V. konnte die Heizungsan-
lage im Freibad Harleshausen erneuert werden, so dass
die Temperatur des Beckenwassers auch bei Schlecht-
wetterperioden künftig gesichert bleibt.
Dem Trend der zurückgehenden Besucherzahlen in
den Hallenbädern wurde entgegengewirkt. Die Anzahl
von Besuchern konnte leicht auf insgesamt 188.520
gesteigert werden. Der Anstieg der Besucherzahl ist
insbesondere in der Angebotserweiterung der Hallen-
bäder begründet. Hierbei werden speziell konzipierte
Kursprogramme auf die Bedürfnisse jeder Altersgruppe
angeboten. Diese umfassen ein vielseitiges Pro-
gramm von Babyschwimmen, Kleinkinderschwimmen,
Schwimmkursen, Aquafitness und Wassergymnastik,
bis hin zur Organisation von Kindergeburtstagen und re-
gelmäßigen Spielnachmittagen. Diese Angebotsvielfalt
wird von den Besuchern sehr gut angenommen.
Bei den sonstigen Einrichtungen konnte die Besu-
cheranzahl auf Vorjahresniveau gehalten werden. Aus-
schlaggebend hierfür sind die wieder in Eigenregie
geführte Sauna und die Aufstellung neuer Solarien im
Hallenbad Süd.
Bäderbetriebe – Sommerhitze 2003 bringt Besucherrekord in den Bädern
Im Geschäftsjahr 2003 wurde mit annähernd
476.000 Besuchern in den sechs Schwimmbädern
die höchste Besucherzahl seit fünf Jahren erzielt.
Davon wurde in den drei Hallenbädern eine Besu-
cherzahl von 189.000, in den drei Freibädern
258.000 sowie in den sonstigen Einrichtungen
29.000 erreicht. Die Bäder werden von der Städti-
sche Werke AG (STW) im Auftrag der Stadt Kassel
betrieben.
Sicherheit sowie Wirtschaftlichkeit der Versorgung
wurden durch den Aufbau einer ständigen Überwa-
chung mittels eines Frühwarnsystems mit moderner
Datenfernübertragung und Anbindung an die Netzleit-
stelle der STW erreicht.
Die wettbewerblichen Rahmenbedingungen in der
Wasserversorgung sind zunächst unverändert. Die
Wasserpreise unterliegen nach wie vor der Kontrolle
der Kartellbehörden.
Im Rahmen der sich wandelnden Rahmenbedin-
gung in der Sparte Wasser gewinnt die Weiterentwick-
lung des technischen Controllings an Bedeutung.
Zielsetzungen der in 2003 erfolgten Neukonzeption
sind die Unterstützung strategischer Entscheidungs-
findungen, die Installation eines zyklischen internen
Benchmarkings und die Weiterentwicklung des tech-
nisch-wirtschaftlichen Berichtswesens.
36 Städtische Werke Aktiengesellschaft
Wassergewinnung und -abgabe:
Die Wassergewinnung aus Quell- und Grundwas-
ser betrug 12,73 Mio m3 (i. V. 12,63 Mio. m3).
Das Tagesmaximum der Abgabe lag bei
42.334 m3 (Vorjahr 42.334 m3).
700
600
500
400
300
200
100
0
Besucherzahlen der Bäder (in Tsd.) im 5-Jahres-Verlauf Besucher in 2003
1999 2000 2001 2003
31 29
368
476
258
476.000
258.000
189.000
29.000
100,0%
54,2%
39,7%
6,1%
187
189
2002
193 195 191
420
199
380
152
35 33 29
385
158
Freibäder
Hallenbäder
SonstigeEinrichtungen
Besucher
152
Privatkunden
Sondervertrags-kunden
Eigenverbrauch
Wasserverkauf in m3 im 5-Jahres-Verlauf Abnehmer 2003 in m3
1999 2000 2001 2002
11.549 100,0%
9.680
1.486
383
83,8%
12,9%
3,3%
Gesamtverkauf
2003
12.262
14.000
12.000
13.000
10.000
11.000
8.000
9.000
6.000
7.000
4.000
5.000
2.000
1.000
3.000
0
12.034 11.701 11.679 11.549
9.6809.7069.7679.98610.949
866447
1.538 1.534
510 400
1.515
458
1.486
383
39Kasseler Fernwärme GmbH
Bericht zum Geschäftsverlauf
Ergebnissteigerung durch kontinuier-
liche Optimierung
Weiterentwicklung bei der Erzeugung
Optimierung Brennstoffeinsatz
Projekte zur Effizienzsteigerung
Kundenakquisition
Technische Daten
Wirtschaftliche Situation
und Ausblick
40
40
40
41
41
42
42
43
Bericht der Geschäftsführung 2003
38 Kasseler Fernwärme GmbH
Die KFW sichert mit ihren Erzeugungsanlagen die Flexibilität bei der Beschaffung von Strom und
erweitert das Energieangebot der Städtische Werke AG um Fernwärme.
41Kasseler Fernwärme GmbH
Neben der Weiterentwicklung der Erzeugungsanla-
gen standen die Optimierung der Fahrweise, des Brenn-
stoffmixes und die Senkung der Einkaufspreise für
Brennstoffe in den Anlagen Heizkraftwerk Mittelfeld und
Fernwärmekraftwerk Kassel (FKK) im Vordergrund. So ge-
lang es am Standort FKK am Anfang des Berichtsjahres,
eine Mitverbrennungsgenehmigung für den dauerhaften
Einsatz von Tier-/Knochenmehl (TKM) zu erhalten. Im
Zusammenhang mit der Marktentwicklung ist es zurzeit
noch nicht möglich, eine verlässliche Prognose über die
entsprechenden Verbrennungsmengen in den Heizperi-
oden für 2004/2005 abzugeben. Die Investition für die
Anlagentechnik hat sich aber schon jetzt durch die
bisher verbrannten Mengen amortisiert. Um langfristig
eine noch größere Flexibilität zu erreichen, wurden
weitere Versuche mit dem Einsatz von Klärschlamm
durchgeführt. Ein Rückgang der verfügbaren Tiermehl-
mengen und die Entwicklung der Preise für deren Ver-
brennung können den Einsatz von Klärschlamm als
Sekundärbrennstoff kurzfristig interessant machen.
Im Geschäftsjahr 2003 wurden die Verhandlungen
zum neuen Kohleliefervertrag abgeschlossen. Dadurch
konnte eine wesentliche Preisreduzierung erreicht wer-
den. Die Kohle wird sowohl im FKK als auch im HKW Mit-
telfeld eingesetzt. Bis Ende 2003 wurde die angelieferte
Kohle am Standort Kraftwerk Kassel durch eine Fremdfir-
ma gebrochen. Ende 2003 wurde diese Leistung durch
die Beschaffung eines eigenen Brechers kostengünstiger
selbst übernommen.
Optimierung Brennstoffeinsatz
Projekte zur Effizienzsteigerung
Die Ergebnissituation der KFW ist wesentlich durch
die Marktpreise für Strom und die durchschnittlichen
Kosten der Energieerzeugung geprägt. Zusätzlich
spielt die wirtschaftliche Erschließung der Absatz-
potentiale am bestehenden Fernwärmenetz eine be-
sondere Rolle.
Bericht der Geschäftsführung 2003
Bericht zum Geschäftsverlauf
40 Kasseler Fernwärme GmbH
Die Kasseler Fernwärme GmbH (KFW) konnte in
2003 erneut ihr Ergebnis verbessern. Gleichzeitig
wurden Projekte vorangetrieben, die zu weiteren
deutlichen Ergebnissteigerungen beitragen wer-
den. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag in der
weiteren Optimierung des Brennstoffeinsatzes und
der Verbesserung des Kraftwerksbetriebes.
Ergebnissteigerung durchkontinuierliche Optimierung
Im Jahre 2003 wurde die Optimierung des Kraftwerk-
betriebes kontinuierlich fortgesetzt. In Zusammenhang
mit den sich aus dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz
(KWK) vom 01. April 2002 ergebenden Fördermöglichkei-
ten wurde ein Konzept für die Erweiterung des Kombi-
Heizkraftwerks um eine weitere Gasturbine erarbeitet.
Der Baubeginn erfolgte Anfang 2004. Der kommerzielle
Betrieb ist für Anfang 2005 vorgesehen. Die zusätzliche
Gasturbine wird die Wettbewerbsfähigkeit der Strom-
erzeugung der KFW weiter verbessern und zu einer
deutlichen Steigerung des Unternehmensergebnisses
beitragen.
Die Analysen zur Optimierung des Kraftwerksbe-
triebs am Standort Heizkraftwerk (HKW) Mittelfeld
wurden in 2003 fortgesetzt. Ziel ist es, auf Basis der
Analysen noch in 2004 eine Entscheidung über das
langfristig optimale Wärmeerzeugungskonzept zu tref-
fen. Alle entwickelten Varianten führen mittelfristig zu
deutlichen Ergebnisverbesserungen. Bei der Anlage
HKW Mittelfeld konnte außerdem eine wesentliche
Verbesserung des Kraftwerksergebnisses durch die
Umstellung auf wärmegeführten Betrieb (keine reine
Kondensationsstromerzeugung mehr) und den derzeit
maximal möglichen Einsatz von Ersatzbrennstoffen,
insbesondere Holz und Tiermehl, erzielt werden.
Weiterentwicklung der Erzeugung
Im Projekt "Einführung Energiemanagement-
system“ wurde die Software installiert und in Betrieb
genommen. Der Probebetrieb des Systems wurde
erfolgreich beendet. Die Integration des Systems in
die Arbeitsabläufe der Fachabteilungen wurde konti-
nuierlich vorangetrieben, mit dem Ziel, den Kraft-
werkseinsatz ergebnisoptimal zu betreiben. Mit dem
System sollen die komplexen Beziehungen zwischen
der Energieerzeugung in den eigenen Anlagen, der
Laststeuerung der Netze und der Beschaffung von
Strom und Gas von den Vorlieferanten unter wirt-
schaftlichen Gesichtspunkten abgebildet werden. Das
System dient zudem zur Einbindung der Eigenerzeu-
gung in das Projekt “strukturierte Energiebeschaf-
fung“ der Städtische Werke AG (STW), das den Ener-
giebezug unter den neuen Rahmenbedingungen des
Strommarktes optimieren soll.
Der Bereich der Fernwärmeverteilung ist in das
Projekt „STW im Markt“ eingebunden. Die bis 2003
spartenbezogene Aufbauorganisation wurde in eine
medienübergreifende Zuständigkeit der Bereiche
„Technik Betrieb“ und „Technik Bau“ überführt, um da-
mit die Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Ziel
ist es, u. a. durch eine Weiterentwicklung des Instand-
haltungsmanagements und der Arbeitsvorbereitung
mit einer kapazitätsorientierten Auftragsfreigabe,
Schwankungen bei Investitions- und Instandsetzungs-
aufträgen auszugleichen.
43Kasseler Fernwärme GmbH
Die durchgeführten Maßnahmen zur Effizienzstei-
gerung und die diversen Akquisitionen konnten das
Ergebnis auf -1,7 Mio. EUR nachhaltig verbessern. Auf
Grund des Beherrschungs- und Ergebnisabführungs-
vertrages mit der Städtische Werke AG tritt durch die
aufgelaufenen Verluste keine Bestandsgefährdung bei
der KFW ein.
Im Jahr 2004 stehen der Bau der zweiten Gasturbine
am Kombi-Heizkraftwerk und die Aktivitäten bezüglich
des Wärmeerzeugungskonzepts am Standort Mittelfeld
im Vordergrund der Maßnahmen zur Verbesserung des
Ergebnisses der KFW. Mit der Inbetriebnahme der zwei-
ten Gasturbine wird bereits für 2005 eine wesentliche
Ergebnisverbesserung erwartet. Für den Standort Mit-
telfeld wird in 2004 eine Entscheidung über das lang-
fristig optimale Wärmeerzeugungskonzept erwartet.
Auch aus dieser Maßnahme ist mittelfristig eine we-
sentliche Ergebnissteigerung zu erwarten.
Zur Optimierung der Arbeitsabläufe bei Kraftwerks-
betrieb und -instandhaltung soll in 2004 das Instand-
haltungsmanagementsystem SAP-PM in Verbindung
mit einer Weiterentwicklung der Arbeitsvorbereitung
eingeführt werden. Hieraus werden weitere Rationali-
sierungen bei den Arbeitsabläufen erwartet. Ein ver-
gleichbares Konzept soll im Bereich des Fernwärme-
netzes in Zusammenhang mit der Weiterentwicklung
des Instandhaltungsmanagements für die Strom-, Gas-
und Wassernetze der STW eingeführt werden.
Der Neuanschluss von Fernwärmekunden wird
auch in 2004 zielgerichtet dort weitergeführt, wo po-
sitive Ergebnisbeiträge zu erwarten sind. Im Wesentli-
chen wird dabei in die Verdichtung am bestehenden
Netz investiert.
Mittelfristig wird bei der KFW - auf Basis der be-
schriebenen Optimierungsmaßnahmen und der bereits
erfolgten und noch zu erwartenden Steigerungen der
Großhandelspreise für Strom - ein ausgeglichenes
Ergebnis erwartet.
Wirtschaftliche Situation und Ausblick
Im Geschäftsjahr 2003 wurden diverse Akquisitionen
im Rahmen der Netzverdichtung im Versorgungsbereich
Unterneustadt / Messeplatz, Marbachshöhe und Einzel-
projekte im Stadtgebiet durchgeführt. Es konnte ein
langfristiger Fernwärmelieferungsvertrag für die Liegen-
schaften des Diakonie-Gesundheitszentrum Kassel gem.
GmbH (DGK) mit einem Anschlusswert von 2900 KW
abgeschlossen werden. In den folgenden Jahren wird
sich die Anschlussleistung bis auf 4500 KW durch einen
Krankenhausneubau erhöhen. Das Versorgungsgebiet
Waldau wurde weiterhin saniert, so dass insgesamt
1678 kW Anschlussleistung von Sekundär- auf Primär-
Kundenakquisition
42 Kasseler Fernwärme GmbH
Fernwärmeabgabe im 5-Jahres-Verlauf (in GWh) 2003 in GWh
Nutzbare AbgabeVeränderung in %
+3,7%300
250
200
150
100
50
350
400
600
550
500
0
1999 2000
420,6 +26,7%
2001 2003
454,4 +8,0%
490,7 +8,0%
519,9
450
519,9 +3,7%
2002
501,6 +2,2%
versorgung umgestellt wurden. Entsprechende Sekun-
därnetzteile wurden gleichzeitig stillgelegt. Die KFW
konnte die nutzbare Abgabe gegenüber dem Vorjahr auf
519,9 GWh deutlich steigern. Insgesamt hat die um-
welt- und ressourcenschonende Fernwärmeversorgung
in Kassel zwischenzeitlich einen Anteil von 20,0 % er-
reicht.
Zum Anlagenpark der KFW gehören drei Heizkraft-
werke und vier Heizwerke. Daneben werden verschie-
dene Anlagen für Kunden betrieben. Das Zentrallabor
führt für den Kraftwerksbetrieb alle notwendigen
Brennstoff- und Reststoffuntersuchungen durch. Zur
Optimierung der Verfahrenstechnik dienen Ergebnisse
aus den regelmäßigen Kontrollen des Zentrallabors. Für
den Kesselbetrieb der Heizkraftwerke werden die Para-
meter des Wasser-Dampf-Kreislaufes als Kontrolle für
die Einhaltung von Grenzwerten und der vorhandenen
Online-Messungen überwacht. Zudem hat sich das
Technische Daten
Zentrallabor der KFW Ende 2003 erfolgreich der Akkre-
ditierung zur Durchführung amtlicher Trinkwasserproben
unterzogen. Im Anschluss erfolgte die Autorisierung
durch das hessische Sozialministerium. Das Zentralla-
bor ist als Dienstleister auch für die anderen Konzern-
unternehmen insbesondere für die STW (Trinkwasser)
tätig.
Die höchste Last im Fernwärmenetz trat am
09.01.2003 bei einer Tagesdurchschnittstemperatur
von -10,4 °C auf und erreichte 168 MW. Dies entspricht
dem Vorjahresniveau.
Zum Bilanzstichtag verfügt die Kasseler Fernwärme
GmbH über
ein Leitungsnetz von 99,7 km (Vorjahr 97,3 km),
1.456 Abnahmestellen (Vorjahr 1.420),
davon 643 (Vorjahr 618) eigene Abnahmestellen
zur Weiterverteilung,
Erzeugungskapazität (thermisch) 262,9 MW
(Vorjahr 222,9 MW),
Erzeugungskapazität (elektrisch) 51,2 MW
(Vorjahr 50,2 MW),
Wärmezähler in Betrieb 5.743 (Vorjahr 5.822).
45Müllheizkraftwerk Kassel GmbH
Bericht zum Geschäftsverlauf
Rahmenbedingungen
Kooperation
Technische Daten
Ausblick
46
46
46
47
47
Bericht der Geschäftsführung 2003
44 Müllheizkraftwerk Kassel GmbH
Die MHKW ist der größte Abfallentsorger und -verwerter in Nordhessen. Die Anlagen der MHKW sind
mit langfristigen Verträgen vollständig ausgelastet.
47Müllheizkraftwerk Kassel GmbH
Die rechnerischen Verbrennungskapazitäten von
rd. 150.000 Mg konnten um 8.748 Mg überschritten
werden. Dies konnte durch die Optimierung der revisi-
onsbedingten Stillstandszeiten und eine bessere Ver-
fügbarkeit erreicht werden.
65 % der Abfälle wurden thermisch beseitigt. Der An-
teil der Abfälle, die verwertet wurden, betrug ca. 35 %.
Auf Basis der bestehenden Verträge werden die
erzeugte Fernwärme vollständig an die KFW und der
Strom an die STW geliefert.
Technische Daten
Ausblick
Die Anlagen der MHKW waren auch in 2003 voll
ausgelastet. Ab Mitte 2005 dürfen nicht vorbehandelte
Abfälle nicht mehr deponiert werden. Die gesetzlichen
Einschränkungen bei der Deponierung verbessern
grundsätzlich die Perspektiven der thermischen Abfall-
behandlungsanlagen. Allerdings hat sich in 2003 die
Wettbewerbssituation für die Betreiber von Verbren-
nungsanlagen noch nicht wesentlich verbessert. Hinzu
kommt, dass keine Preiserhöhungen durchsetzbar
waren. Dennoch konnte sich die MHKW sehr gut auf
dem Markt behaupten.
Der MHKW kommt zugute, dass sie infolge der
vertraglichen Bindungen zur Kasseler Fernwärme
GmbH (KFW) und der Städtische Werke AG (STW)
eigenständige Strom- und Wärmelieferverpflichtun-
gen zu erfüllen hat.
Bericht der Geschäftsführung 2003
Bericht zum Geschäftsverlauf
46 Müllheizkraftwerk Kassel GmbH
Die Müllheizkraftwerk Kassel GmbH (MHKW) nutzt
die thermische Behandlung von Abfällen für die
Erzeugung von Strom und Fernwärme. Die MHKW
wird als umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopp-
lungsanlage nach dem KWK-Gesetz gefördert.
Rahmenbedingungen
Die Kooperationen mit kommunalen Partnern wie
den Stadtreiniger Kassel (SRK), der Kasseler Entsor-
gungsgesellschaft mbH (KEG*) und Landkreisen sowie
Kooperationen
Das Ergebnis 2003 der MHKW beträgt 4,1 Mio. EUR
und liegt damit über dem Vorjahreswert. Für die
folgenden Geschäftsjahre wird von einer weiterhin
positiven Geschäftsentwicklung ausgegangen. Basis
sind die langfristig bestehenden Entsorgungsverträge
mit den kommunalen Entsorgern, die einen sehr
hohen Beitrag zur Auslastung der Anlagen der MHKW
leisten. Die Anlagenkapazität wird ab Mitte 2005 je zur
Hälfte von den SRK und den Landkreisen Schwalm-
Eder und Marburg-Biedenkopf in Anspruch genom-
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Abfallmengen in Mg/a im 5-Jahres-Verlauf
1999
129.800154.000 150.800 158.748149.712
2000 2001 2002 2003
50Fernwärme Strom
40
30
20
10
0
Beitrag zur Energieversorgung in Kassel im 5-Jahres-Verlauf
1999 2000 2001 2003
27%
6%
2002
27%
6%
Thermisch behandelte Abfallmengen im 5-Jahres-
vergleich:
Beitrag zur Energieversorgung in Kassel durch die
MHKW im 5-Jahresvergleich:
men. Zur Sicherung der vollständigen Auslastung wer-
den weiterhin vertriebliche Aktivitäten und der Ausbau
von Kooperationen im Vordergrund stehen.
In 2004 wird mit den Planungsarbeiten für die Er-
neuerung der Rauchgasreinigung aus dem Jahr 1985
begonnen, die bis voraussichtlich 2008 abgeschlossen
sein sollen.
gewerblichen Kunden wurden weiter forciert und
haben in 2003 einen großen Anteil an dem positiven
Ergebnis der MHKW.
Bericht des Vorstandes 2003
48 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Die KVG ist der Mobilitätsdienstleister Nr. 1 in Kassel. Die Ausdehnung des Straßenbahn-Netzes in das
Umland und die systematische Steigerung von Attraktivität und Fahrkomfort sind die Basis der erfolg-
reichen Unternehmensentwicklung.
49Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Bericht der Geschäftsführung
KVG – integrierter Verkehrs-
dienstleister
Veränderte rechtliche Rahmen-
bedingungen
KVG wird „lokale Nahverkehrs-
gesellschaft“
Steigerung der Wirtschaftlichkeit
Modernisierung der Infrastruktur
Modernisierung des Fahrzeugparks
Mobilität ohne Barrieren
ÖPNV-Erweiterung durch
RegioTram und Lossetalbahn
Marketingaktivitäten –
Service in Bewegung
Das neue Kundenzentrum –
kundennah und flexibel
Ausblick
50
50
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
51Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
KVG wird „lokale Nahverkehrs-gesellschaft“
Zur Umsetzung des Besteller-Ersteller-Prinzips in
Kassel wurde mit dem Eigentümer Stadt Kassel be-
schlossen, die KVG als lokale Nahverkehrsgesellschaft
zu konstituieren. Die KVG wird damit Besteller von
Verkehrsleistungen und bringt ihr Know-how, insbe-
sondere bei der Entwicklung von Verkehrsangeboten
und Ausschreibung von Linienverkehren, ein. Zur Si-
cherstellung der Trennung nach Besteller und Ersteller
soll die Stadt Kassel die NB Nordhessenbus GmbH (NB)
übernehmen, da sich weder die KVG noch eines ihrer
Tochter- oder Schwesterunternehmen - als Teil der
KVV - selbst auf Linienausschreibungen im Busbereich
bewerben darf. Die NB soll als kommunales Verkehrs-
unternehmen die Erstellerfunktion erfüllen.
Gleichzeitig gründet die KVV die „KVV Verkehrsge-
sellschaft Nordhessen GmbH“ (KVN). Die KVN wird als
Ersteller lokaler Straßenbahnverkehrsleistungen tätig
und soll sich ab 2012 um Konzessionen bewerben.
Zu diesem Zeitpunkt ist die KVN ebenfalls aus dem
Konzernverbund herauszulösen. Bis dahin soll die KVN
die übergangsweise verlängerten Konzessionen über-
nehmen.
Diese vorgeschlagene Organisationsstruktur bietet
die Möglichkeit, die vom Land Hessen gestellten An-
forderungen hinsichtlich der Trennung nach Besteller
und Ersteller umzusetzen und gleichzeitig die daraus
entstehenden Nachteile weitgehend zu reduzieren.
Insbesondere kann sichergestellt werden, dass die KVG
weiterhin ein aufeinander abgestimmtes Verkehrsan-
gebot zur Verfügung stellen kann. Gleichzeitig wird die
Auslastung des Fahrpersonals und der Fahrzeuge bzw.
Werkstätten der KVG sichergestellt, da diese der NB
und der KVN im Rahmen von Miet- und Dienstleis-
tungsverträgen zu wettbewerbsfähigen Konditionen
zur Verfügung gestellt werden. Auch der Konzernver-
bund und die daraus resultierenden Synergien in
Verwaltung und Technik bleiben erhalten.
Die KVG ist ein integrierter Verkehrsdienstleister
und stellt ein umfassendes, aufeinander abgestimmtes
Verkehrsangebot in der Stadt Kassel und dem Umland
sicher. Die KVG entwickelt das Verkehrsangebot im
Auftrag der Stadt Kassel, ist Betriebsführer für die
entsprechenden Verkehre und betreibt die ÖPNV-In-
frastruktur. Das großräumige Verkehrsgebiet in und
um Kassel wird gemeinsam mit Kooperationspartnern
erschlossen. Ziel ist es, den Kunden durchgängige
Serviceleistungen im ÖPNV anzubieten und diese mit
dem gesamten Angebot des Nordhessischen Verkehrs-
Verbundes (NVV) abzustimmen.
Dieses erfolgreiche Konzept soll auch im Rahmen
der anstehenden gesetzlichen Änderungen erhalten
werden. Dazu wurde in 2003 ein Modell entwickelt,
mit dem einerseits die zu erwartenden wettbewerb-
lichen Anforderungen erfüllt werden können und
andererseits eine einheitliche und vor allem kunden-
freundliche Verkehrsbedienung aufrechterhalten werden
kann. Dieses Modell ist inzwischen mit den Geneh-
migungsbehörden abgestimmt und wird in 2004 um-
gesetzt.
Von besonderer Bedeutung für die KVG sind da-
rüber hinaus die Synergiepotentiale, die über den
Konzernverbund innerhalb der Kasseler Verkehrs- und
Versorgungs-GmbH (KVV) sichergestellt werden.
Bericht des Vorstandes 2003
Bericht der Geschäftsführung
50 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) hat
auch in 2003 das mit dem Eigentümer der KVG
vereinbarte hohe Niveau des Öffentlichen Per-
sonennahverkehrs (ÖPNV) im Verkehrsgebiet sicher-
gestellt und das Zielergebnis erreicht.
KVG – integrierter Verkehrsdienstleister
Die Unsicherheit über die zukünftigen Rahmen-
bedingungen im ÖPNV konnten auch im Jahr 2003
nicht wesentlich gemindert werden. Zwar hat der Euro-
päische Gerichtshof (EuGH) zum so genannten „Mag-
deburger Urteil“ eine Entscheidung getroffen, die
sofort einsetzende Diskussion zur Interpretation dieses
Urteils hat jedoch schnell die Hoffnung auf Klarheit be-
seitigt. Die geplante Novellierung der Verordnung EWG
1191/69 ist auch im Jahr 2003 nicht vorangekommen.
Die im „Eckpunkte-Papier“ niedergelegte Position
des Landes Hessen wurde im Laufe des Jahres kon-
kretisiert. Daraus resultiert die Vorgabe, jeden Verkehr
nach der Verordnung EWG 1191/69 auszuschreiben.
Zusätzlich hat das Land zur Umsetzung der Trennung
von Besteller und Ersteller eine Novellierung des hessi-
schen ÖPNV-Gesetzes zum Jahreswechsel 2005 an-
gekündigt. Lokale Nahverkehrsorganisationen dürfen
Veränderte rechtliche Rahmenbedingungen
danach selbst keine Verkehre erbringen.
Im Busbereich schließt das Hessische Ministerium
für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL)
eine Verlängerung der auslaufenden Buskonzessionen
ohne Vergabeverfahren aus. Die KVG muss sich also
darauf einstellen, dass beginnend mit dem Jahr 2004
erste Buslinien ausgeschrieben werden. Davon sind im
ersten Schritt lediglich die Kooperationslinien mit dem
Umland betroffen. Erst Ende 2006 laufen die Konzes-
sionen für die Stadtbusverkehre aus.
Im Straßenbahnbereich wurden die Verhandlungen
mit dem Ministerium im Rahmen eines Stufenkon-
zeptes zur Marktöffnung der in 2004 auslaufenden
Straßenbahnkonzessionen abgeschlossen. Es ist eine
Verlängerung bis Ende 2012, nach einer Direktvergabe
durch den lokalen und den regionalen Aufgabenträger,
vorgesehen.
53Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Ein wesentlicher Schritt zur Sicherung der Wettbe-
werbsfähigkeit ist die Anpassung der Personalkosten.
Hier konnten in 2003 in Verhandlungen mit der Ar-
beitnehmervertretung und der Gewerkschaft ver.di
wesentliche Fortschritte erzielt werden. Folgende
Maßnahmen wurden vereinbart:
Im Rahmen von Haustarifverträgen erfolgt eine
sukzessive Reduzierung der Arbeitszeit auf 35
Stunden pro Woche mit gleichzeitiger Lohn- und
Gehaltsabsenkung. Dazu werden die in den Folge-
jahren zu erwartenden tarifvertraglichen Lohn-
und Gehaltssteigerungen nicht ausgezahlt und
stattdessen in Arbeitszeitverkürzungen umgesetzt.
Neue Fahrer werden zu einem abgesenkten Tarif
eingestellt.
Abschluss von Altersteilzeitverträgen mit dem
Schwerpunkt Fahrdienst.
Umsetzung eines Maßnahmenpaketes zur Redu-
zierung des Krankenstandes.
Kostensenkungen durch den Abschluss einer Be-
triebsvereinbarung zur veränderten Dienstplange-
staltung.
Einführung einer unbezahlten Frühstückspause in
Werkstätten und Verwaltung.
Aus diesen Maßnahmen ergeben sich erhebliche
Einsparpotenziale, die zu einem großen Teil bereits ab
2004 realisiert werden.
Steigerung der Wirtschaftlichkeit
52 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Kostendeckungsgrad in % im 5-Jahres-Verlauf
1999
100
80
60
40
20
0
2000
70,4 % 70,8%
2001
72,9 %
2003
79,3%
2002
72,5%
Um die Wettbewerbsfähigkeit auch darüber hinaus
zu optimieren und den mit der Stadt Kassel vereinbar-
ten Konsolidierungsvertrag konsequent einhalten zu
können, wurde als Nachfolger für das Projekt „KVG-
Ziele 2005“ das unternehmensweite Projekt „KVG –
WiN“ (Wettbewerb im Nahverkehr) gestartet. Dieses ist
in folgende vier Teilprojekte gegliedert:
Dezentrale Steuerung der Bereiche mit Ziel-
kennzahlen
Entwicklung von Szenarien und Strategien zur
Wettbewerbsfähigkeit
Erlöse steigern – Aktiv verkaufen
Prozesse optimieren – Ressourcen nutzen
In 2003 wurde ein Benchmarkingprojekt mit ande-
ren Verkehrsunternehmen durchgeführt und abge-
schlossen. Auf diesem Wege konnten die Stärken und
Schwächen der KVG im Hinblick auf die untersuchten
Prozesse aus den Bereichen Fahrdienst, Werkstätten und
Infrastruktur erfasst und quantifiziert werden. Gleichzei-
tig erfolgte ein Vergleich mit einem fiktiven, „wettbe-
werbsoptimalen“ Verkehrsbetrieb, sodass auch der Ab-
stand zu diesem „synthetischen Unternehmen“
quantifiziert wurde. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse
stellen die Basis für die Ermittlung des Umfangs der
weiteren durchzuführenden Optimierungsmaßnahmen
im Projekt KVG – WiN dar.
Über die „Kostenträgerrechnung Infrastruktur
Fahrweg“ und die Linienerfolgsrechnung können Infra-
strukturkosten den verschiedenen Netzabschnitten,
beziehungsweise Kosten und Erlöse einzelnen Linien
zugeordnet werden. Damit sind die Grundlagen für ein
langfristiges Netzkonzept im Bereich der KVG-Infra-
struktur (Investitionen, Revisionen, Unterhaltung) für
den geplanten RegioTram-Einsatz und für eine kontinu-
ierliche Optimierung des Liniennetzes gegeben.
Neben den Aktivitäten zur internen Effizienzsteige-
rung wurde, zur Entlastung der KVG von finanziellen
Altlasten und zur Vorbereitung auf den Wettbewerb, im
internen Verhältnis von KVV und KVG eine Freistellungs-
vereinbarung getroffen. Durch diese hat sich die KVV
verpflichtet, die KVG-Pensionsrückstellungen zu über-
nehmen und die KVG von laufenden Pensionszahlungen
freizustellen. Aus diesem Sachverhalt und den initiierten
Aktivitäten zur Effizienzsteigerung ergibt sich im Ge-
schäftsjahr eine deutliche Erhöhung des Kosten-
deckungsgrades.
Modernisierung der Infrastruktur
Die KVG führt die Erneuerung des Streckennetzes
im Stadtgebiet Kassel konsequent fort. Dabei war im
Geschäftsjahr 2003 der Umbau und Ausbau des
Streckenbereichs Weserspitze das beherrschende Bau-
projekt. Bei dieser Baumaßnahme wurden die beste-
henden Gleisanlagen zu einer Nahverkehrsspur für die
gemeinsame Nutzung von Trams und Bussen um-
gewandelt. Die Busse der Linien 33, 34 und der Nacht-
schwärmer werden direkt in die Tram-Haltestelle
geführt, für den Bus der Linie 26 wurde eine eigene
angehängte „Bustasche“ gebaut, damit der Bus
während der Wendezeit nicht den Tram-Verkehr
behindert.
Durch den Neubau der Haltestelle sind die Um-
stiegswege deutlich verkürzt worden. Bei der neuen
Bushaltestellenkennzeichnung wurde der Service für
unsere Kunden verbessert. Die Wegebeziehungen zu
und auf der Haltestelle sind für sehbehinderte Men-
schen mit einem Blindenleitsystem kenntlich gemacht
worden.
Weitere wesentliche Infrastrukturmaßnahmen
wurden im Streckenbereich „Altenbaunaer Straße“
vorgenommen. Auch im nächsten Jahr wird die KVG
weiter Streckenerneuerungen in und um Kassel reali-
sieren.
Im Rahmen des RegioTram-Projekts erweitert die
KVG den Bus- und Straßenbahnbetriebshof am Stand-
ort Sandershäuser Straße, um Abstellkapazitäten,
Wartung und Instandsetzung der 28 RegioTram-Fahr-
zeuge sicherzustellen.
55Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Mit dem Ziel, auch weiterhin den qualitativen und
quantitativen ÖPNV-Ausbau in Kassel und Umland
voranzutreiben, setzt die KVG neben der Weiterent-
wicklung des Schienennetzes die Modernisierung der
Fahrzeugflotte fort.
Ende 2003 wurden zwei neue Niederflur-Gelenk-
busse von Typ Solaris urbino 18 beschafft. Außerdem
erfolgte im Berichtsjahr eine weitere Zahlung für die
Beschaffung von 5 Niederflurwagen in Zweirichtungs-
ausführung. Mit ihrer Auslieferung in 2003/2004 ist die
Erneuerung des Fahrzeugbestandes im Straßenbahnbe-
reich zunächst abgeschlossen.
Die Modernisierung des Fahrzeugparks der KVG
schließt auch die Neuanschaffung von zwei “Unfallhilfs-
wagen“ für die Verkehrsaufsicht mit ein. Die Fahrzeuge
54 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Modernisierung des Fahrzeugparks
Verkehrsnetz Straßenbahn Omnibus
Gleislänge
Linienlänge
Anzahl Linien
97
111
9
373
27
km —
km km
Betriebsleistungen(Leistungen in Tausend)
Wagen-Kilometer 3.747 5.113
Platz-Kilometer 609.140 403.428
Straßenbahn Omnibus
Verkehrsmittel (Bestand im Jahresdurchschnitt)
Straßenbahnen
Hochflurfahrzeuge
Niederflurfahrzeuge
Gesamt
Anmietung von Fremdunternehmen
Omnibusse
Gelenkbusse
Gelenk-Niederflurbusse
Standard-Linienbusse
Standard-Linien-Niederflurbusse
Überlandbusse
Gesamt
Anmietung von Fremdunternehmen
24
36
60
12
32
4
31
2
81
7
25
Mobilität ohne Barrieren
Mobilität bedeutet für die KVG, attraktive, ange-
nehme und schnelle Fortbewegung für alle Menschen
sicherzustellen. Aus diesem Verständnis heraus arbei-
tet die KVG schon seit vielen Jahren an der Ausgestal-
tung eines barrierefreien Verkehres mit dem Behin-
dertenbeirat der Stadt Kassel zusammen. Aus dieser
Zusammenarbeit sind viele Ideen entstanden und
umgesetzt worden. Die KVG als ein innovatives und
kundenorientiertes Unternehmen zeigt sich im Hin-
blick auf die Barrierefreiheit gut gerüstet.
Derzeitig sind bereits 78 % der Busse der KVG und
70 % der Trams - einschließlich der Trams von Koope-
rationspartnern - Niederflurfahrzeuge. Die Fahrzeuge
verfügen über ein auditives und visuelles Fahrgastin-
formationssystem sowie über eine kontrastreiche In-
nenausstattung. 87 % der Tram-Haltestellen und 30 %
der Bus-Haltestellen im Stadtgebiet ermöglichen ei-
nen barrierefreien Zugang ins Fahrzeug. Die Fahr-
gastinformation an den Haltestellen wurde durch eine
farbliche Kontrastierung und teilweise größere
Schriftzüge wesentlich verbessert.
In Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat der
Stadt Kassel wurde darüber hinaus ein Blindenleit-
system entwickelt, welches sehbehinderte Menschen
durch die farbliche Kontrastierung aus dem öffent-
lichen Raum zur Haltestelle und weiter zur Einstiegs-
markierung leitet.
werden im Wesentlichen bei der Verkehrsüberwachung
und -lenkung, der Störungsbeseitigung und der Unfall-
hilfe eingesetzt.
57Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft56 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Die Kommunikation von Serviceleistungen ge-
winnt zunehmend an Bedeutung. Ergänzend zum
Direktmarketing steht die Kampagne „Service in Bewe-
gung“ zur gezielten Kundenansprache und kontinuier-
lichen Präsenz im Stadtbild im Mittelpunkt. Hierbei soll
unter dem Motto „mehr als fahren“ und „mehr erfahren“
die Aufmerksamkeit der Kunden auf die Serviceleis-
tungen der KVG gelenkt werden. Durch einen KVG-
Sympathieträger in Form einer Comic-Figur werden
die Kunden durch die gesamte Kampagne geleitet.
Zu den wichtigsten Serviceleistungen gehören in
dem Segment Freizeitverkehr „Bike and Ride“, „Som-
merbus 16“ und die erneute Veröffentlichung des
erfolgreichen Freizeitführers „Sommer in der Stadt –
mobil mit Bus und Bahn“. Auf Grund der großen Nach-
frage wurde im Hinblick auf die sommerlichen Angebote
rund um den Bergpark Wilhelmshöhe eine weitere Frei-
zeitbroschüre „Sommer unterm Herkules“ entwickelt.
Marketingaktivitäten – Service in Bewegung
Die im Vorlaufbetrieb der RegioTram nach Warburg
gewonnenen Erfahrungen sind für die KVG bei der
Wartung der 28 RegioTrams von Bedeutung. Für die
Wartung und Instandsetzung der ersten acht neuen
Fahrzeuge, die zum Fahrplanwechsel Ende 2004 auf
der Strecke Kassel/Hbf – Warburg eingesetzt werden,
wird eine Fortsetzung der Werkstattzusammenarbeit
mit der DB-Regio AG angestrebt. Die Verantwortung
für die Instandhaltung übernimmt dabei weiterhin die
KVG.
Für die langfristige Wartung und Instandsetzung
der 28 RegioTram-Fahrzeuge erweitert die KVG den
Bus- und Straßenbahnbetriebshof am Standort Sanders-
häuser Straße. Die Fertigstellung der Betriebswerkstatt
und der Waschgasse ist für Herbst 2004 geplant. Bis
Mitte 2006 ist beabsichtigt, eine große Hauptwerkstatt
mit drei Gleisen, eine Abstellanlage und eine Tankan-
lage zu erstellen. Alle Anlagen werden der RBK über
langfristige Mietverträge zur Nutzung überlassen.
Als wesentlicher Teil des Ausdrucks einer ausge-
prägten Kundenorientierung im Unternehmen wird die
„Anschlussgarantie“ für die wichtigsten Umstiegshalte-
stellen in den Abendstunden angeboten. Seit Ein-
führung dieser Servicegarantie liegt die Anschlussquote
auf einem sehr hohen Niveau. Auf Grund der guten
Erfahrungen wurden die bereits bestehenden acht
GarantieHaltestellen um neun zusätzliche Haltestellen
erweitert.
ÖPNV-Erweiterung durch RegioTram und Lossetalbahn
Im Geschäftsjahr 2003 führte die KVG die Umset-
zung der RegioTram weiter voran. Auf der Grundlage
des Planungsvertrages zwischen den beteiligten Ge-
bietskörperschaften, dem NVV und der KVG als
zukünftiger Infrastruktureigentümerin wurde inzwi-
schen das Planfeststellungsverfahren für die inner-
städtischen Strecken zwischen Kultur-Bahnhof,
Lutherplatz und Ständeplatz eingeleitet. Der Baube-
ginn ist für Mitte 2004 vorgesehen. Die Planung der
Gleisverbindung im Kultur-Bahnhof (einschließlich
Haltestelle) ist zwischen den Beteiligten weitgehend
abgestimmt.
Bei der Weiterführung der Lossetalbahn nach
Hessisch Lichtenau hat die Regionalbahn Kassel GmbH
(RBK) - die gemeinsame Tochter der KVG und der
Kassel-Naumburger Eisenbahn AG (KNE) - einen wei-
teren Meilenstein erreicht. Für den Streckenabschnitt
von Helsa bis Hessisch Lichtenau liegen seit Ende 2003
sowohl der rechtskräftige Planfeststellungsbeschluss
als auch der Zuwendungsbescheid zur Sicherung der
Finanzierung vor. Dadurch konnten die Bauarbeiten in
dem naturschutzrechtlich besonders sensiblen Ab-
schnitt in der vorgegebenen Zeit durchgeführt wer-
den. Die Fortsetzung der Arbeiten in dem gesamten
Abschnitt erfolgt ab April 2004. Als Fertigstellungs-
termin ist Oktober 2005 vorgesehen.
59Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft58 Kasseler Verkehrs-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Ausblick
Die bestehenden Unsicherheiten bezüglich der
Entwicklung des Rechtsrahmens haben Auswirkungen
auf die strategische Ausrichtung der KVG. Die KVG be-
gleitet dabei weiterhin konstruktiv die Diskussion zur
Marktöffnung im ÖPNV auf den verschiedenen politi-
schen Ebenen mit dem Ziel, einen qualitativ hochwer-
tigen ÖPNV in Kassel zu erhalten, Arbeitsplätze zu si-
chern und die Entwertung kommunalen Vermögens zu
verhindern.
Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit werden
im Rahmen des Projekts „KVG-WiN“ die Potenziale in
allen Unternehmensteilen kontinuierlich geprüft und
realisiert.
Mit der Verlängerung der Konzessionen der
Straßenbahn bis 2012 hat die KVG die Zeit gewonnen,
die getroffenen Entscheidungen in kostenwirksame
Maßnahmen umzusetzen.
Für den Busbereich sind angesichts der Position
des Landes Hessen zum Wettbewerb und der damit
verbundenen Ablehnung der „marktorientierten Di-
rektvergabe“ auf der Basis des EuGH-Urteils nur unsi-
chere Prognosen möglich. Die Stadtbusverkehre sind
durch die bestehenden Konzessionen bis Ende 2006
abgesichert. Die Kooperationslinien in das Umland
werden bis dahin sukzessive ausgeschrieben.
Das Jahr 2004 wird durch die Umsetzung des Kon-
zeptes zur Trennung der Besteller- und Erstellerfunkti-
on und der damit einhergehenden neuen Organisati-
onsform des Nahverkehrs in Kassel geprägt sein. Die
beschriebene und mit dem Land Hessen und der Fi-
nanzbehörde abgestimmte Organisationsstruktur zur
Realisierung des Besteller-Ersteller-Prinzips schafft
eine sichere Planungsgrundlage für die KVG und wird
die Teilnahme kommunaler Verkehrsunternehmen
auch am liberalisierten Verkehrsmarkt mit hohen Er-
folgsaussichten ermöglichen.
Das neue Kundenzentrum – kundennah und flexibel
Die KVG engagiert sich seit vielen Jahren im Kin-
der- und Jugendbereich. Hervorzuheben ist hierbei das
„Fahranfängertraining“. Einerseits liegen in diesem
Bereich die Kapazitäten für kommende Kundengene-
rationen, andererseits besteht ein erhöhter Sicher-
heitsbedarf. Das Fahranfängertraining zielt inhaltlich
darauf hin, den Kindern sicheres Verhalten im Fahr-
zeug und an Haltestellen zu vermitteln und die Sensi-
bilität gegenüber dem Thema Vandalismus zu wecken.
Im Jahr 2003 absolvierten mehr als 72 Schulklassen
mit über 2000 Schülerinnen und Schülern das Fahran-
fängertraining.
Darüber hinaus hat die KVG im Jahr 2003 das Pro-
jekt „Fahrbegleiter“, mit der Zielsetzung, Sicherheit im
ÖPNV und Vandalismusprävention zu fördern, initiiert.
Dieses Projekt wird in Kooperation mit Schulen und
der Polizei durchgeführt. Dabei werden Schüler zu
Fahrbegleitern ausgebildet. Trainiert werden insbeson-
dere Verhaltensweisen in Konfliktsituationen und die
Entwicklung von gewaltfreien Lösungsstrategien.
Neben den klassischen Aufgaben des Fahrkarten-
verkaufs und der Betreuung von Vorverkaufsstellen
rückt die Beratung der Kunden vor Ort immer mehr in
den Mittelpunkt.
Mit dem neuen Kundenzentrum in der Kurfürsten
Galerie hat die KVG einen weiteren Meilenstein im
Hinblick auf Kundennähe gesetzt. Dabei wurde bewusst
eine Trennung von Kunden- und Zahlungszentrum
vorgenommen, um die Beratung und die Vermark-
tungsmöglichkeiten für die Serviceleistungen der KVG
weiter zu verbessern. Mit dem neuen Kundenzentrum
sind gleichzeitig die Öffnungszeiten ausgeweitet wor-
den. Für Kunden, die über diese Öffnungszeiten hinaus
gut informiert sein wollen, bietet die KVG mit dem
„Service-Telefon“ und dem „Internet“ zusätzliche Infor-
mationsmedien an.
Herausgeber
Gesellschaften
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Kasseler Verkehrs- undVersorgungs-GmbH
Städtische WerkeAktiengesellschaft
Kasseler Fernwärme GmbH
MüllheizkraftwerkKassel GmbH
Kasseler Verkehrs-GesellschaftAktiengesellschaft
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Kasseler Verkehrs- undVersorgungs-GmbH
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