Kinderschutzbund Forchheim
20. Dezember 2016 2016 — Ausgabe 3
DKSB-Magazin
Themen in dieser Ausgabe:
Grußwort 30-jähriges Jubiläum Präventionskurse Ferienbetreuung Weihnachtsmärkte Kinder nach der
Flucht 10 Jahre Internatio-
nales SPRACH-Café Kinderrechte Frühehen abschaffen Minderjährige bei der
Bundeswehr Spenden Wichtige Termine Mitgliedsantrag
Impressum:
Redaktion: Werner Przibilla
Layout: Werner Przibilla
Auflage: 150 Stück
Stand: Dezember 2016
Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Forchheim e.V. Spitalstr. 2 91301 Forchheim Tel.: 09191 / 1 33 70
www.kinderschutzbund-forchheim.de
Liebe Kinderschützerinnen und Kinderschützer,
Weihnachtszeit –
Zeit, innezuhalten und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen,
das mit all seinen Höhen und Tiefen wieder mal wie im Fluge verging.
Brexit, überraschende Wahlergebnisse in Europa und USA, Terroranschläge und
Naturkatastrophen, diese Schlagzeilen beschäftigten uns im Jahr 2016. Die po-
litische und wirtschaftliche Ungewissheit wird uns auch ins nächste Jahr beglei-
ten. Bleiben Sie unbesorgt! Erfahrungsgemäß folgt auf jedes Tief auch wieder ein
Hoch. Das ganze Leben ist, wir sehen es an den Jahreszeiten, einem ständigen
Wechsel unterworfen und deshalb sollten wir nicht die Zuversicht verlieren.
Weihnachtszeit – Zeit, um inne zu halten und, das ablaufende Jahr Revue pas-
sieren zu lassen, aber auch Zeit, seine Ziele und Wünsche für das kommende
Jahr zu formulieren.
Weihnachtszeit – Gelegenheit, um anderen ein Dankeschön zu sagen für positi-
ve Begegnungen, wertvolle Gespräche und freundliche Gesten.
In diesem Sinne bedanke ich mich und wünsche Ihnen und Ihrer Familie
eine frohe und besinnliche Adventszeit sowie
Glück, Gesundheit und Erfolg für das Neue Jahr.
Herzlichst Ihre
Elisabeth Hümmer 1. Vorsitzende
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Am 24. September 2016 haben wir unser 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Landrat Dr. Her-mann Ulm und Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein überbrachten ihre Grußworte nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Elisabeth Hümmer.
Frau Ann-Christin Wagner untermalte den Festakt mit ihrer Violine.
30-jähriges Jubiläum des DKSB KV Forchheim
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Viele nutzen die Feier zu informellen Gesprä-chen.
30-jähriges Jubiläum des DKSB KV Forchheim
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2016 — Ausgabe 3
Ein reichhaltiges Buffet erwartete die Jubilä-umsgäste. Alles wurde von ehrenamtlichen Helfern für die Feier bereitgestellt.
30-jähriges Jubiläum des DKSB KV Forchheim
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Nach dem Festakt gab es den „Tag der offe-nen Tür“ mit einigen Attraktion für die Kin-der.
30-jähriges Jubiläum des DKSB KV Forchheim
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30-jähriges Jubiläum des DKSB KV Forchheim
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30-jähriges Jubiläum des DKSB KV Forchheim
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Präventionskurse des Kinderschutzbundes
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Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen
03.08.2016
Heute wurden T-Sh i r t s bema l t (Kartoffeldruck, Drucken mit alten Papprol-len und kreatives Malen), sind alle sehr schön geworden und viele Kinder hatten große Freude daran. Ein paar Farbkleckse haben auch ihren Weg auf andere Oberteile gefunden, haben wir aber alles einigerma-ßen retten können ;-)
Am Morgen gab es "Geburtstags-Muffins" und Süßigkeiten für alle (von Rebeccas Ma-ma)
Nach dem Mittag ging es in die Halle zum "Karotten ziehen" (Lieblingsspiel der Kin-der), danach haben wir noch zusammen un-sere Medaillen für Freitag (Olympia) gebas-telt und bemalt.
04.08.2016
Schloss Thurn war super schön, alles hat ge-klappt (auch die Busfahrt), wir hatten super
Wetter und die Kinder waren am Ende des Tages richtig glücklich und "ausgepowert". Meine Frau war erfreulicherweise an diesem Tag mit dabei und war uns ebenfalls eine sehr große Hilfe (schließlich mussten wir den Überblick behalten bei all den Kindern :-) Hier ein paar Highlights vom Schloss Thurn:
Dinolino (Maskottchen) hat uns am Eingang begrüßt, schwierige Kletterparcours (haben alle Kinder mit viel Freude gemeistert), su-per Achterbahnfahrt mit 3D Brillen, Wildwas-serbahn (hier kam keiner trocken wieder raus) und Wasserrutschen mit Schlauchboo-ten, Western Show (haben wir alle gebannt in der Sonne verfolgt). Ein paar Kinder ha-ben sich danach ein Eis gekauft und Brotzeit haben wir auch gemacht (Zeit zum Spielen war sowieso immer)
05.08.2016
Heute: Olympiade (in der Halle)
Die Teams ("Die Profis" & "Die Renntiger") durften am Morgen ihre eigenen Olympiade-Drinks mixen, beschriften und kühl stellen. Danach ging es ab in die Halle zur Sommer-olympiade, hier eine kleine Auswahl der
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Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen
ben (war ja so alles schön glitschig), sodass der Vormittag auch schon fast vorüber war danach. Wir hatten aber noch Zeit für eine ordentliche Brotzeit im Schulgarten (mit selbst geernteter Gurke) und ein paar Run-den "Schwarz Weiß" (Versteckspiel der Kin-der) im Pausenhof.
Die "Sparschweine" stehen jetzt auf der Fensterbank zum Trocknen, damit wir sie noch anmalen können.
09.08.2016
Wir hatten heute unseren 2. größeren Aus-flug. Diesmal ging es zur Lias-Grube nach Eggolsheim, wo wir eigene Lehm-Figuren herstellen konnten und auch eine Menge über die heimische Tier- und Pflanzenwelt erfahren haben. Wir wissen jetzt zum Bei-spiel warum eine Gelbbauchunke gelb ist und welche Pupillenform sie hat. Außerdem haben die Kinder zusammen ein Vogel-Rätsel lösen dürfen.
Spiele:
Hütchen-Parcours auf Zeit, Hütchen abwer-fen (mit Extrapunkten), Puzzle-Staffel, Luft-ballon auf Zeit hochhalten, Zeitungskugel-Weitwurf und am Ende ein Hindernisparcour. Am Ende zur Medaillenverleihung hatten wir einen knappen aber glücklichen Sieger (Renntiger) und einen tollen zweiten Sieger (Profis).
Danach gabs zur verdienten Erholung unsere selbst gemachten Frucht-Cocktails ;)
06.08.2016
Wir haben heute begonnen unsere eigenen Sparschweine (wahlweise auch Monster und Raumschiffe) zu basteln. Dafür brauchten wir nur ein paar Luftballons, etwas Zeitungs-papier und einen ordentlichen Schuss Tape-tenkleister ;)
Alle hatten viel Spaß beim Kleistern und Kle-
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Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen
überwinden. U.a. mussten e ine "Schlangengrube", ein "Krokodiltümpel" und ein "Piranha-Becken" überwunden werden.
Als das Abenteuer geschafft war, hatten wir noch ein bisschen Zeit zum Fußballspielen und zum akrobatischen Turnen an den Rin-gen.
11.08.2016
Waldwanderung
Trotz des durchwachsenen Wetters konnten wir den Tag so richtig genießen. Vor allem beim Lehm-Figuren basteln blieb keine Hand sauber und der Phantasie waren keine Gren-zen gesetzt.
Abschließend durften wir mit Ferngläsern im Tierschutzgebiet nach seltenen Tierarten Ausschau halten und auch ein paar Him- und Brombeeren naschen. Danach ging es nach einer kleinen Wanderung auch schon wieder zurück mit dem Zug nach Forchheim.
10.08.2016
Heute Morgen haben wir unsere Figuren (Monster, Sparschweine etc.) weiß grun-diert, damit wir sie bald fertig bemalen kön-nen. Jetzt ist erstmal wieder Trocknen ange-sagt.
Nach einer kurzen freien Spielzeit mit Ritter-burg, Kicker und Co. ging es ab in die Turn-halle. Dort durften die Kinder als Forscherte-am einen "gefährlichen" Dschungelparcours
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Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen
16.08.2016
Start in die letzte Woche! Heute haben die Kinder Salzteig hergestellt und im Anschluss verschiedene Gegenstände und Fantasiege-bilde geformt. Richtig lustig war das ge-meinsame Teigkneten. Am Ende sind u.a. ein Smiley, ein Geburtstagsherz und eine tolle kleine Schnecke entstanden. Später ging es dann raus zum Spielen in den Pau-senhof bei super Sonnenschein. Außerdem durften wir wieder Äpfel und Himbeeren im Schulgarten naschen.
17.08.2016
Auf dem Plan stand zunächst eine kurze Par-tie Monopoly, bevor wir angefangen haben, kleine "Wunschkugeln" aus bunter Filzwolle
12.08.2016
Heute war der letzte Tag in der Ferienbe-treuung für einige Kinder. Allen hat unser Programm sehr gefallen, haben sie gesagt.
Zum Wochenabschluss haben uns ein zwei Mädchen eine Turnchoreographie an den Seilringen vorgeführt, die sie vorher einstu-diert haben. Vom Publikum gab's im An-schluss kräftig Applaus. Gegen Mittag haben wir noch einmal gemeinsam in der Küche gekocht. Es gab herzhafte und süße Blätter-teigtaschen, die sehr sehr lecker waren.
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Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen
auch die rote und gelbe Rutsche hinunterge-braust. Wir hatten sogar eine erstmalige Dreimeterbrett-Springerin dabei. Am Schluss haben sich die Kinder noch ein Eis gekauft und wir sind fix und alle, aber über-glücklich wieder zurück zur Schule gefahren.
19.08.2016
Heute war unser letzter Tag in der Sommer-ferienbetreuung Buckenhofen.
Die Kinder durften zum Schluss noch einmal kräftig Obst schnippeln.
Unseren selbstgemachten Obstsalat mit Äp-feln, Mango, Banane, Passionsfrucht und Ho-nigmelone gab es dann im Anschluss unter freiem Himmel. Zusätzlich gab's noch lecke-re Muffins von Paulas Mama, die sehr sehr lecker waren ;)
Wir blicken zurück auf drei Wochen voller aufregender Spiele, Ausflüge und jede Men-ge freudiger Momente. Ohne Euch wäre die Zeit nur halb so schön gewesen.
herzustellen. Das war für viele gar nicht so einfach, aber das Ergebnis kann sich durch-aus sehen lassen. Wir waren bei dem schö-nen Wetter natürlich mal wieder draußen.
Kurz vor Mittag sind wir dann gemeinsam zur Minigolf-Anlage gewandert, wo wir mit ein bisschen Übung auch alle was getroffen haben. Das Tolle war, dass wir am Anfang alle Bahnen für uns hatten, da wir so zeitig dort waren. Bei strahlendem Sonnenschein haben sich die Kinder dann noch ein Eis ge-gönnt, bevor es wieder zurück zur Schule ging.
18.08.2016
Endspurt Ferienbetreuung Sommer 2016. Heute ging es bei traumhaftem Badewetter ins Königsbad Forchheim. Unsere Kinder ha-ben dort nicht nur geplanscht, sondern sind
Wichtige Termine:
26.12.16-06.01.17 Weihnachtsferien
26.01.2016 Kochkurs in der AST
02.02.2016 Ehrenamtstreff in der Geschäftsstelle
23.02.2016 Kochkurs in der AST
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Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen
Auch in den Herbstferien haben wir eine Ferienbetreuung in der GS Buckenhofen durchgeführt.
Planung 2017 Wir bieten in Kooperation mit der Stadt Forchheim die Ferienbetreuung an fol-genden Grundschulen an:
Grundschule Buckenhofen
Anna-Grundschule
Folgende Ferien werden verbindlich ab-gedeckt:
Osterferien 2 Wochen
Pfingstferien 2 Wochen
Sommerferien 3 Wochen
Herbstferien 1 Woche
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Weihnachtsmärkte 2016
Wir waren dieses Jahr auf den Weihnachtsmärkten in Hallerndorf, Forchheim, Erlangen und der Jägersburg, um die u.a. selbstgestrickten Socken, Mützen, Schals, Loops und Stulpen zum Nutzen unseres Kinderschutzbund zu verkaufen.
Hallerndorf
Jägersburg
Forchheim
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Kinder nach der Flucht haben ein Recht auf Familie
Berlin, 19. September 2016. Zum Weltkindertag am 20. September setzt sich der Deutsche Kinderschutzbund Bundesverband e.V. (DKSB) für eine schnelle Famili-enzusammenführung zum Wohle der Kinder ein und fordert im Zuge dessen eine Korrektur des EASY-Systems.
Wenn Eltern und ihre minderjährigen Kinder getrennt voneinander nach Deutschland einrei-
sen, funktioniert ihre Zusammenführung oftmals nicht. Häufig werden sogar Geschwister
und Familienmitglieder nach ihrer gemeinsamen Einreise getrennt. Das erlebt der DKSB in
seiner täglichen Arbeit mit Familien und deren Kindern nach der Flucht. Der Grund: Die Ver-
teilung der Menschen nach ihrem Ankommen in Deutschland auf die Bundesländer erfolgt an
sich über das EASY-System, kurz für Erstverteilung der Asylbegehrenden. Bei der Verteilung
der unbegleiteten Minderjährigen auf die Jugendämter kommt jedoch ein weiteres Verfahren
zum Tragen.
Problematisch ist, dass die zuständigen Behör-
den und Ämter unabhängig voneinander ar-
beiten; eine Abstimmung erfolgt nicht. Die
dadurch für viele Familien entstehende Situa-
tion verstößt gegen Artikel 6 des Grundgeset-
zes und damit gegen ein Menschenrecht, ge-
g e n A r t i k e l 1 0 d e r U N -
Kinderrechtskonvention, der die unbürokrati-
sche Familienzusammenführung vorschreibt,
und die UN-Flüchtlingskonvention.
Dazu Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen
Kinderschutzbundes: „Es ist ein Skandal, dass
es im Zeitalter moderner Datenverarbeitung
überhaupt dazu kommen kann, dass Familien
durch maschinelle Verteilung auseinanderge-
rissen werden. Wir fordern die Bundesregie-
rung auf, dafür Sorge zu tragen, dass das
EASY-System entsprechend korrigiert wird.
Zudem ist die staatliche Gemeinschaft verpflichtet, die betroffenen Familien unter Beachtung
des Kindeswohls unverzüglich zusammenzuführen.“ Nur so werde dem Artikel 6 des Grund-
gesetzes und den internationalen Verpflichtungen Deutschlands Rechnung getragen.
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10 Jahre Internationales SPRACH-Café
JUBILÄUM Das SPRACH-Café will Ausländern das Ankommen in Deutschland und Franken erleichtern. In den vergangenen zehn Jah-ren haben alle gemeinsam viel geleistet.
PAULINE LINDNER
Vor etwa einem Jahr waren Dilek Karabag und Gülderen Erdogan sowie zwei deutsche Muttersprachlerinnen im Montagscafé zu-gange und versuchten sich dabei mit Flücht-lingsfrauen durch Handarbeiten zu verstän-digen. Bei den türkischen Muttersprachlern klappte das besser, weil ein Teil der Flücht-lingsfrauen zumindest etwas Türkisch konn-te.
„Sie kennen sich hier nicht aus und sind et-was schüchtern“, meint Erdogan und erin-nert sich daran, wie es ihr selbst ergangen war, als sie selbst in Deutschland angekom-men war. „Wir haben immer darauf geach-tet, nichts falsch zu machen“, ergänzt Kara-bag. So fühlten sich die beiden vor zehn Jahren, als sie einen Deutschkurs bei Regina Steigerwald-Kuth besuchten. „Die beiden und einige andere aus diesem Kurs hatten den Wunsch nach mehr Gelegenheiten, die neu erlernte Sprache anzuwenden“, erinnert sich Steigerwald-Kuth. Die Idee eines SPRACH-Cafés war geboren.
Das erste Treffen fand im Rathausgewölbe
statt. Teilnehmer aus der Türkei, aus dem Iran, aus Afghanistan und der Ukraine und einige Deutsche waren dabei. „Es waren zehn bis zwölf Frauen und ein Mann. Er der damalige Imam der Yunus-Emre-Moschee“, sagt die Sprachlehrerin. Festgehalten wurde dieses Ereignis auf Fotos, die Steigerwald-Kuth jetzt zum zehnjährigen Bestehen noch-mals präsentierte.
Speisen aus der Heimat
Zehn Jahre ist die Gründung jetzt her, und der harte Kern trifft sich noch immer. Viele Teilnehmer kamen eine Zeitlang, einige ver-zogen, andere haben sich inzwischen in ihrer deutschen Umgebung völlig eingelebt. Doch zum kleinen Jubiläum kamen viele von ihnen wieder. Und sie brachten Speisen aus ihren Herkunftsländern mit. Das ist für Steiger-wald-Kuth eine wesentliche Tradition: als Zeichen der Gastfreundschaft und als Weg zur Völkerverständigung. Schon bald nach
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10 Jahre Internationales SPRACH-Café
der Gründung hatte das Internationale SPRACH-Café sein heutiges Domizil im Ju-gendzentrum in der Kasernstraße bezogen.
Orientiert an den Interessen der durch-schnittlich gut zehn Teilnehmer diskutierte man eine breite Palette von Themen: Was genau ist Weihnachten? Was ist der Rama-dan? Wie beerdigt man Menschen in Viet-nam oder in der Mongolei? Welche Handar-beiten und welche Küche entsprechen wo den kulturellen Gepflogenheiten? Ein großer Einschnitt in die Geschichte des SPRACH-Cafés war die Flüchtlingswelle im vergange-nen Jahr.
So entstand das Angebot, mit Flüchtlings-frauen und Kindern zu stricken und zu hä-keln. Dabei kam schnell ans Licht, dass Frauen mit ganz kleinen Kindern kaum eine
Chance haben, an einem Sprachkurs teilzu-nehmen. Und daraus entwickelte sich ein re-gelmäßiges Angebot in den Räumen des Kin-derschutzbunds für diese Frauengruppe. Vier Frauen des SPRACH-Cafés tragen dafür die Verantwortung: Regina Steigerwald-Kuth, Traudi Marquardt, Dilek Karabag und Gülde-ren Erdogan.
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Kinderrechte ins Grundgesetz
DKSB begrüßt Beschluss der Justizministerkonferenz zur Aufnah-
me von Kinderrechten in das Grundgesetz
Berlin, 18. November 2016. Die Justizminister von Bund und Ländern haben sich bei ihrer Herbstkonferenz am 17. November 2016 für die Aufnahme von Kinder-rechten in das Grundgesetz ausgesprochen. Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) Bundesverband e.V. begrüßt diesen Beschluss ausdrücklich als wichtigen Schritt hin zu einer vollständigen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland.
„Dass jetzt die Justizministerinnen und Justizminister einmütig der Ansicht sind, dass Kin-
derrechte in das Grundgesetz gehören, ist ein weiterer großer Erfolg“, sagt DKSB-Präsident
Heinz Hilgers. Zuletzt hatte Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Regierungserklärung
am 28. September 2016 verkündet, dass die Bayerische Staatsregierung für die Veranke-
rung der Kinderrechte in das Grundgesetz eintrete. „Ich sehe jetzt die Chance, dass es auch
in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine Mehrheit dafür gibt und so die Kinderrechte auf
breiter Basis in das Grundgesetz aufgenommen werden können“, so Hilgers weiter.
Das Aktionsbündnis Kinderrechte – bestehend aus DKSB, Deutsches Kinderhilfswerk und
UNICEF Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Liga für das Kind – schlägt vor, die
Rechte der Kinder wie folgt in einem neu zu schaffenden Artikel 2a in das Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland aufzunehmen:
(1) Jedes Kind hat das Recht auf Förderung seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten
zur bestmöglichen Entfaltung seiner Persönlichkeit.
(2) Die staatliche Gemeinschaft achtet, schützt und fördert die Rechte des Kindes. Sie un-
terstützt die Eltern bei ihrem Erziehungsauftrag.
(3) Jedes Kind hat das Recht auf Beteiligung in Angelegenheiten, die es betreffen. Seine
Meinung ist entsprechend seinem Alter und seiner Entwicklung in angemessener Weise
zu berücksichtigen.
(4) Dem Kindeswohl kommt bei allem staatlichen Handeln, das die Rechte und Interessen
von Kindern berührt, vorrangige Bedeutung zu.
Mehr Informationen zum Formulierungsvorschlag des Aktionsbündnisses Kinderrechte un-
ter www.kinderrechte-ins-grundgesetz.de.
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Frühehen national und international abschaffen
Der Deutsche Kinderschutzbund setzt sich seit Oktober 2015 für die Abschaffung von Frühe-hen ein und unterstützt als Erstunterzeichner die Unterschriftenaktion „Frühehen stoppen – Bildung statt Heirat!“ von TERRE DES FEMMES.
Ehemündigkeit in Deutschland auf 18 Jahre festsetzen
Mit der Zuwanderung minderjähriger verheirateter junger Menschen nach Deutschland und deren Anerkennung erlangte das Thema Frühehen eine hohe Aufmerksamkeit. Mit Stichtag 31. Juli 2016 befanden sich laut Ausländerzentralregister 1.475 verheiratete ausländische Kinder und Jugendliche (1.152 Mädchen, 317 Jungen) in Deutschland. Ca. 300 von ihnen waren unter 14 Jahren.
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) besagt, dass eine Ehe in der Regel nicht vor Eintritt der
Volljährigkeit eingegangen werden soll (§ 1303 Abs. 1 BGB). Allerdings besteht die Möglich-keit einer familiengerichtlichen Befreiung, wenn ein Ehepartner oder eine Ehepartnerin das 16. Lebensjahr vollendet hat und der/die andere Ehepartner/in bereits volljährig ist (§ 1303 Abs. 2 BGB). (Die katholische Kirche hat in ihren Regeln – die ebenfalls für Deutschland gel-ten, aber in den letzten Jahrzehnten nicht mehr angewendet wurden – die Ehemündigkeit für die Frau auf 14 Jahre und für den Mann auf 16 Jahre festgesetzt.)
Der DKSB vertritt die Auffassung, dass sich eine gesetzliche Regelung bezüglich der Ehe-mündigkeit in Deutschland ausschließlich an der Empfehlung der UN-Kinderrechtskonvention orientieren kann. Dort heißt es im General Comment No. 4 auf S. 6 unter Absatz 20: „The Committee strongly recommends that States parties review and, where necessary, reform their legislation and practice to increase the minimum age for marriage with and without pa-rental consent to 18 years, for both girls and boys. The Committee on the Elimination of Discrimination against Women has made a similar recommendation (general comment No. 21 of 1994)”.
Der DKSB fordert die Bundesregierung daher auf, der UN-Kinderrechtskonvention zu folgen und das gesetzliche Mindestheiratsalter auch in Deutschland auf 18 Jahre festzulegen sowie die Ausnahmeregelung in § 1303 Abs. 2 BGB (Ehe ab 16 Jahren mit Genehmigung des Fami-liengerichtes) abzuschaffen (siehe auch www.dksb.de/Content/shownews.aspx?news=308). Die Gründe für im Ausland geschlossene Frühehen können höchst unterschiedlich sein. Sie können im Frauenbild ebenso begründet liegen wie in der Hoffnung, ein Mädchen auf der Flucht besser schützen zu können. Es geht um den Schutz und die Rechte von allen Kindern und Jugendlichen. Verheiratete Mädchen hier in Deutschland müssen sehr gut beraten und betreut werden, damit sie in der Lage sind, in der Auflösung einer Frühehe positive Perspek-tiven für sich und ihren Lebensweg erkennen und umsetzen zu können. Darin liegt eine we-sentliche gesellschaftliche Verantwortung.
Im Ausland geschlossene Frühehen grundsätzlich nur im Rahmen des § 1303 BGB anerkennen
Der DKSB vertritt die Ansicht, in Abwägung der Rechtslage, dass im Ausland geschlossene Frühehen in Deutschland nur im Rahmen der gesetzlichen Regelungen – also nach § 1303 BGB – anerkannt werden sollen.
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Keine Rekrutierung von Minderjährigen für die Bundeswehr
Berlin, 10. November 2016. Seit Aussetzen der Wehrpflicht steigt die Zahl der min-derjährigen Soldaten bei der Bundeswehr an. Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) Bundesverband e.V. fordert, auf die Rekrutierung von Minderjährigen und deren Ausbildung an Waffen zu verzichten.
Zum Stichtag 1. November 2016 waren 1576 Bundeswehrangehörige noch nicht volljährig. Das geht laut Medienberichten aus der Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion DIE LINKE hervor. Diese bringt heute einen Antrag in den Bundestag ein, in dem sie fordert, die Rekrutierung von Minderjährigen für die Bundes-wehr und deren Ausbildung an der Waffe sofort zu beenden.
Der DKSB Bundesverband begrüßt und unterstützt den Antrag ausdrücklich: „Auch wir set-zen uns dafür ein, dass die UN-Kinderrechtskonvention konsequent und strikt ausgelegt wird und keine Minderjährigen für die Bundeswehr rekrutiert werden. Das hat die Mitgliederver-sammlung des Deutschen Kinderschutzbundes am 21. Mai 2016 so beschlossen. Zudem for-dern wir, dass Jugendliche in der Bundeswehr bis dahin nicht im Umgang mit Waffen ausge-bildet werden“, betont DKSB-Vizepräsident Christian Zainhofer.
„Es darf nicht sein, dass die Bundeswehr in spielerischen Zusammenhängen wie beispiels-weise auf der Messe Gamescom für Nachwuchs wirbt. Das verharmlost den Militärdienst mit seinen Auswirkungen“, ergänzt DKSB-Präsident Heinz Hilgers. „Gerne können die Streitkräf-te auf Job- und Ausbildungsmessen werben. Spielemessen sind dafür der falsche Ort.“
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Spenden 01.2016 — 12.2016
Spenden
Präventionskurse
Mittels der großzügigen Spenden von der Volksbank Forchheim und dem Weißen Ring konnte der Kinderschutzbund in diesem Jahr die Präventionsangebote auf weiterführende Schulen im Landkreis erweitern. (Siehe auch Präventionsangebote). Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals herzlich.
3.000 € Volksbank Forchheim 2.000 € Spenden anlässlich des 70. Geburtstages von R.-D. Waasner 1.500 € Weisser Ring 1.000 € Soroptimisten International 673 € Jutta & Werner Przibilla 321 € Siemens-Mitarbeiter 298 € ASF 275 € Mario Dorsch 250 € Eckart Stolte 200 € Thomas Breitinger 200 € Ilse & Gerhard Leipold 170 € Angela und Wolfgang Zenk 150 € Stadt Forchheim 100 € Eduard Nöth 100 € Naturstrom AG 100 € Elisabeth Hümmer 90 € KAB KV Forchheim 50 € Gemeinde Hallerndorf 50 € Soroptimisten International 50 € Freie Wähler 50 € Karin und Wolfgang Koch 50 € Hartmann 50 € Anonym
Wir danken:
Spendenaufruf
Damit wir unsere Arbeit erfolgreich weiter führen können und vielleicht das Projekt „Kampagne gegen Mobbing“ weiter aus-bauen können, sind wir auf Ihre Hilfe ange-wiesen.
Bitte überweisen Sie Ihre Spende auf folgen-des Spendenkonto:
Sparkasse Forchheim IBAN: DE 38 7635 1040 0000 0282 82
Vereinigte Raiffeisenbanken Gräfenberg-Forchheim IBAN: DE 17 7706 9461 0000 8961 60
Volksbank Forchheim IBAN: DE 17 7706 9461 0000 8961 60
Rolf-Dieter Waasner übergab dem Kinder-schutzbund KV Forchheim e.V. die Geldge-schenke von Familie, Freunden und Mitarbei-tern der Firma Waasner in Höhe von 2.000 € anlässlich seines Geburtstages.
Diese Zuwendung soll der Unterstützung von Migranten-Familien dienen, die durch den Kinderschutzbund betreut werden. Vielen Dank für diese unbürokratische Hilfe!
Rolf-Dieter Waasner
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DKSB-Magazin Mitgliedsantrag
Kommen Sie zum Deutschen Kinderschutzbund
und werden Sie Mitglied
Hiermit erkläre ich ab ................................. meinen Beitritt zum Deutschen Kinderschutz-bund, Kreisverband Forchheim e.V.
Name: ............................................................................................................
Vorname: ............................................................................................................
Anschrift: ............................................................................................................
Geb. Datum: ............................................................................................................
Tel.-Nr.: ............................................................................................................
E-Mail: ............................................................................................................
Beruf: ............................................................................................................
Ich zahle einen Jahresbeitrag von ...................Euro. (Jahresbeitrag von mindestens 30,- Euro für Einzelpersonen bzw. 45,- Euro für Ehepaare. Beitrag und Spende sind steuerabzugsfähig. Der Einzahlungsbeleg bis 200,- Euro wird vom Finanzamt als Spendenquittung anerkannt. St.-Nr. 216/186/18467.) SEPA-Lastschriftmandat Hiermit ermächtige ich den DKSB KV Forchheim e. V. Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom DKSB KV Forch-heim e. V. gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von 8 Wochen, beginnend mit dem Belastungstag, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Kontoinhaber …………………………………. IBAN……………………………………………………… BIC ………………………………
□ Ich bin bereit, aktiv mitzuarbeiten, und bitte um nähere Informationen.
□ Ich wünsche den kostenlosen Bezug der Zeitschrift „Kinderschutz aktuell“.
….......................................... ..................................................................... (Ort und Datum) (Unterschrift) Bitte den Antrag ausdrucken, ausfüllen und an folgende Adresse schicken:
Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Forchheim e.V. Spitalstr. 2 91301 Forchheim