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Kleine Musiktheorielehre
für
Anfänger und Fortgeschrittene
Von den Noten
Die Achtelnoten
Die Pausen
Wert der Noten und Pausen
Das Liniensystem
Welche Hand spielt
Tonumfang der Melodieseite des Akkordeons
Die Notennamen
Die C-Dur Tonleiter
o Notenleseübung
Die Tonleiter
o Allgemeines
o Die C-Dur Tonleiter
o Die Noten im Violin-Schlüssel
o Die Noten im Baß-Schlüssel
Der Takt
o Von den Taktarten
o Der Takt
o Der Sechs-Achtel Takt
Das Wiederholungszeichen
Vom musikalischen Vortrag
o Das Tempo
o Die Dynamik
o Die musikalischen Spielarten
Legato - Staccato - Portato
Das Versetzungszeichen #
Das Versetzungszeichen b
Der Auflöser
Die chromatische Tonleiter
Neue Noten
o Lese- und Spielübung
o Die C-Dur Tonleiter über zwei Oktaven
Die natürliche Betonung
Die punktierte Viertel-Note
Andere Taktarten
Die Synkope
Verzierungslehre
o Vorschlag und Nachschlag
o Pralltriller, Mordent und Doppelschlag
o Der Triller
Die Dur Tonleiter
o Die G-Dur Tonleiter
Kleine Intervallenlehre
o Tabelle der gebräuchlichsten Intervalle
Die Enharmonische Verwechslung
Der Quintenzirkel
Das Spiel mit der linken Hand
o Die Noten im Baß-Schlüssel
o Die Baß-Seite
Die Moll Tonleiter
Die Tonleitern Gesamtübersicht
Musikalische Fachausdrücke
Von den Noten
Noten sind Schriftzeichen für die Töne. Die Form zeigt uns, wie lange ein Ton erklingen soll.
die ganze Note die halbe Note die Viertelnote
gilt vier Zählzeiten
(Schläge)
zwei Zählzeiten
(Schläge)
eine Zählzeit
(Schlag)
Merke: Eine ganze Note hat den gleichen Wert wie zwei halbe oder vier Viertelnoten.
Zähle
Die Achtelnoten
Wenn wir die Viertelnote halbieren, entstehen 2 Achtelnoten. Einzelne Achtelnoten haben am
Notenhals ein Fähnchen. Mehrere Achtelnoten verbindet man mit einem Notenbalken.
ganze Note Dreiviertelnote halbe Note Viertelnote
8 Achtelnoten 6 Achtelnoten 4 Achtelnoten 2 Achtelnoten
Merke: Der Punkt hinter einer Note verlängert diese um die Hälfte ihres Wertes.
Die Pausen
Pausen sind Schweigezeichen, die innerhalb eines Taktes anstelle von Noten stehen können.
Wir unterscheiden daher auch
die ganze Pause die halbe Pause die Viertel Pause
4 Zählzeiten 2 Zählzeiten 1 Zählzeit
Der Achtelnote entspricht die Achtelpause (= ).
Wert der Noten und Pausen
Ein Musikstück setzt sich aus Noten (Tonzeichen) und Pausen(Schweigezeichen) zusammen.
Je nach dem Wert dieser Zeichen, d. h. nach der Dauer, Länge (Zeitdauer), unterscheidet man
Nachstehende Tabelle zeigt das Verhältnis der einzelnen Notenwerte untereinander. Auf eine
ganze Note kommen: 2 halbe, 4 viertel, 8 achtel, 16 sechzehntel, 32 zweiunddreißigstel oder
64 vierundsechzigstel.
Das Liniensystem
Um hohe und tiefe Töne zu unterscheiden, verwenden wir ein 5- Liniensystem, das nach oben
und unten durch Hilfslinien erweitert werden kann.
Die Noten stehen entweder
auf den Linien zwischen den Linien ober-oder unterhalb des Systems
Welche Hand spielt?
Wenn wir vor dem Spiel die Schlüsselzeichen genau beachten, dann wissen wir, mit welcher
Hand wir spielen müssen.
Baß- Schlüssel Violin- Schlüssel
Es spielt die linke Hand Es spielt die rechte Hand Es spielen beide Hände
Der Notenschlüssel bezeichnet die Lage der Töne nach Höhe und Tiefe. Für die Töne der
Melodie (Diskant) verwendet man den Violinschlüssel
Der Violinschlüssel umschließt mit seinem unteren Bogen die zweite Notenlinie, auf der in
der Notenschrift das eingestrichene g steht. Deshalb nennt man ihn auch den G-Schlüssel. Für
die Töne der Begleitung (linke Seite des Akkordeons) benutzt man den Baß- Schlüssel
Sein oberer Bogen umschließt die Linie, auf der man das kleine f notiert. Daher wird er auch
F- Schlüssel genannt. Beide Notenschlüssel werden zu Anfang des Liniensystems gesetzt, der
Violinschlüssel in das obere Notensystem, in das die Melodie geschrieben wird, und der Baß-
Schlüssel in das untere Notensystem, in das die Begleitung notiert wird. Beide Systeme
werden durch eine Klammer (Accolade)verbunden:
Rechte Hand: Diskant System
Linke Hand: Baß- System
Auf Grund des Liniensystems stehen die Noten auf und zwischen den Linien. Die Noten auf
den Linien heißen im Violinschlüssel:
Man kann diese Buchstaben gut behalten, wenn man sich folgendenSatz einprägt: Esgeht
hurtig durch Fleiß.
Die Noten zwischen den Linien heißen:
Die Namen der Noten merke man sich: Frisch ans Clavier Erich. (In diesem Fall schreiben
wir Klavier ausnahmsweise einmal mit C.)
Für hohe oder tiefe Noten benutzt man Hilfslinien in Form von kurzen Strichen über und
unter dem Liniensystem.
Die Noten über den Linien heißen: usw.
Die Noten unter den Linien heißen: usw.
Diese Noten sind zu erlernen. Die Noten des Baß- Schlüssels werden später erklärt.
Tonumfang der Melodieseite des Akkordeons
Die Notennamen
In der Musik gibt es nur 7 Stammtöne, die sich immer wiederholen. Sie werden mit
Buchstaben benannt und heißen: c, d, e, f, g, a,h.
Die C-Dur Tonleiter
Notenleseübung
Nenne Notennamen und Wert!
Die Tonleiter
Allgemeines
Unter Tonleiter verstehen wir die stufenweise Aufeinanderfolge von Tönen innerhalb einer
Oktave. Die Aneinanderreihung der einzelnen Töne erfolgt nach bestimmten Gesetzen, so daß
alle auf den verschiedenen Grundtönen aufgebauten Tonleitern (insgesamt 12) den gleichen
Aufbau haben.
Die C- Dur Tonleiter
Der unten stehende Ausschnitt aus unserer Klaviatur zeigt deutlich, daß die Tonschritte
zwischen den weißen Tasten nicht gleich sind. So finden wir zwischen cund d eine schwarze
Taste zwischen e und f aber fehlt diese. Man spricht deshalb im ersten Fall von einem ganzen
(Ganzton-) Schritt, im zweiten Fall dagegen von einem Halbtonschritt. Im Gegensatz zum
Tastenbild, wo uns dieser Unterschied sofort deutlich wird, läßt sich beim Notenbild wegen
des gleichen Abstandes der Noten auf und zwischen den Linien der Ganztonschritt nicht vom
Halbtonschritt unterscheiden.
Merke: Der Schritt e - f (von der 3. zur 4. Stufe)
und der Schritt h - c (von der 7. zur 8. Stufe) sind
immer Halbtöne. Alle anderen Stufen der DUR-
Tonleiter sind Ganztonschritte. Als Aufbaugesetz
der Dur- Tonleiter halten wir folgende Stufenfolge
fest: 1-1-½-1-1-1-½
C- Dur-
Tonleiter
auf- und
abwärts
Da die gleichen Notenzeichen sowohl für hohe, wie für tiefeTöne verwendet werden müssen,
bedarf es noch eines sogenannten Schlüssels, der den Unterschied verdeutlicht. Die hohen
Töne schreiben wir im Violinschlüssel(Violine = hohes Instrument); für die tiefen Töne
verwenden wir den Baßschlüssel(Baß = tiefe Stimme).
Der Violin- (auch G-) Schlüssel umschließt die Note der 2. Linie, die damit als g festgelegt
wird
Der Baß- oder F- Schlüssel bezeichnet zwischen seinen beiden Punkten den Ton f.
Violinschlüssel Baßschlüssel
Die Noten im -Schlüsse>
Die Noten im -Schlüsse>
Damit ergeben sich innerhalb der beiden Systeme für und folgende Töne
Der Ton c (das sogenannte eingestrichene c = c´) ist der Mittelpunktunseres Tonsystems.
Er steht gleichsam zwischen den beiden 5- Liniensystemen und zeigt im Violin- und
Baßschlüssel das gleiche Bild (1 Hilfslinie)
Der Takt
Jedes Musikstück wird durch senkrechte Striche (Taktstriche) in kleine Abschnitte (Takte)
eingeteilt.
Von den Taktarten
Es gibt verschiedene Taktarten, deshalb wird am Anfang eines jeden Musikstückes die Taktart
mit Zahlen angegeben.
Merke: Die obere Zahl wird stehts gezählt.
Merke:Alle Takte eines Musikstückes haben den gleichen Zählwert (Notenwert).
Der Takt
ist eine regelmäßig wiederkehrende Zeiteinteilung in der Musik. Jedes Musikstück ist durch
senkrechte Striche (Taktstriche) in Takte eingeteilt. Am Anfang eines jeden Musikstückes ist
angegeben, in welcher Taktart sich das Stück bewegt und wieviele Viertel- oder Achtelnoten
und Pausen in den einzelnen Takten enthalten sind. Bewegt sich das Stück im 4/4 Takt, so
setzt man zu Anfang das Zeichen C oder 4/4. Bei einem ¾ Takt schreibt man 3/4, und bei 2
Viertel setzt man das 2/4 Taktzeichen. Enthält jeder Takt nur 3 Achtel Noten, dann schreibt
man den 3/8 Takt vor, für 6 Achtel den 6/8-, für 9 Achtel den 9/8-, für 12 Achtel den 12/8
Takt. Damit sind die Notwendigsten Taktarten beschrieben. Im weiteren Verlauf wird in
einzelnen Übungen die erweiterte Notenlehre und dynamische Bezeichnungen von Fall zu
Fall behandelt.
Der Sechs- Achtel Takt
Die Verbindung von 2 Drei- Achtel- Takten ergibt den Sechs- Achtel Takt (6/8). Auch hier ist
das Achtel Zähleinheit. Wir zählen also von 1-6 durch. Zu beachten ist, daß im 6/8- Takt die
Betonung auf der Zählzeit 1 und 4 liegt; die Zählzeit 4 ist aber etwas leichter (weniger
betont) als die 1.
Merke: Der 6/8- Takt darf nicht als Drei- Viertel Takt aufgefaßt werden. Vergleiche dazu die
Schwerpunkte in beiden Taktarten
Das Wiederholungszeichen
Soll ein Tonstück wiederholt werden, so wird dies durch das Wiederholungszeichen
(Doppelstriche mit zwei Punkten) angezeigt.
Soll ein Teil eines Musikstückes wiederholt werden, so wird dieser durch
Wiederholungszeichen (=Doppelstrich mit 2 Punkten)
eingeschlossen. Am Anfang eines Stückes fällt das Wiederholungszeichen weg.
Es wird Teil a) wiederholt, b) nicht wiederholt, c) wiederholt
D. C. al Fine bedeutet, daß das Stück von
Anfang an wiederholt werden soll und
zwar bis zum Wort Fine (=Ende).
Vom musikalischen Vortrag
Ein guter musikalischer Vortrag verlangt genaueste Beachtung der Vortragszeichen. Diese
beziehen sich auf das Tempo (Schnelligkeit) und die Dynamik (Tonstärke).
Das Tempo
Unter Tempo versteht man den Grad der Schnelligkeit, in welcher ein Tonstück seinem Inhalt
nach gespielt werden soll. In der Musik verwendet man dafür in der Regel italienische
Bezeichnungen. Die gebräuchlichsten sind für:
langsame Bewegung
mittlere Bewegung
schnelle Bewegung
Lento = sehr langsam Andante = gehend, singend
Allegro = mäßig lebhaft
Largo = breit Moderato = mäßig bewegt
Vivace = lebhaft
Adagio = ruhig, gedehnt Allegretto = sehr bewegt
Presto = schnell
Die Dynamik
Unter Dynamik versteht man die Tonstärke, die durch stärkere oder schwächere Zug- oder
Druckbewegung des Balges erreicht wird. Auch die Dynamik wird mit italienischen
Ausdrücken bezeichnet.
Hierfür verwendet man folgende Abkürzungen:
schwache Tongebung
mittlere Tongebung
starke Tongebung
pp (pianissimo) sehr leise mf (mezzoforte) mittelstark
f (forte) stark
p (piano) leise
ff (fortissimo) sehr stark
Weitere dynamische Zeichen sind die Betonungszeichen. Ihre Anwendung geschieht dann,
wenn einzelne Töne besonders hervorgehoben werden müssen. Wir unterscheiden
grunsätzlich zwischen drei verschiedenen Arten von Betonungen.
schwache Betonung starke Betonung
gedehnt
Das An- und Abschwellen von Tönen bezeichnen wir mit:
cresc. (crescendo)
oder = stärker werden
decresc. (decrescendo)
oder = schwächer werden
Wird das Tempo innerhalb eines Tonstückes verändert, so verwendet man:
rit. (ritardando) = langsamer werden
accel. (accelerando) = rascher werden
Soll das ursprüngliche Tempo wieder aufgenommen werden, so steht dafür "a tempo".
Die musikalischen Spielarten
Legato - Staccato - Portato
Legato heißt gebunden und bedeutet, daß mehrere Noten unter einem sogenannten
Bindebogenstehen, ohne hörbare Trennung gespielt, also aneinandergebunden werden
sollen. Der Bindebogen darf nicht mit dem Haltebogen verwechselt werden. Die Bindung
mehrerer Noten ist dann am überzeugendsten, wenn eine Taste erst aufgehoben wird, wenn
die nächste bereits niedergedrückt ist. Das darf aber nicht übertrieben werden., weil sonst die
Töne ineinanderklingen.
Legato =
Sollen die einzelnen Noten nicht aneinandergebunden, sondern im Ggenteil ganz kurz
gespielt werden, spricht man von staccato (gestoßen). Es wird durch Punkte über oder unter
den Noten angezeigt. In der Wirkung entspricht es einem geringen Verlust des Zeitwertes der
betreffenden Note, der durch eine nicht bezeichnete, kurze Pause ausgeglichen wird.
Staccato =
Etwa in der Mitte zwischen Legato (abgekürzt leg.) und Staccato (abgekürzt stacc.) steht das
Portato (port.). Es wird durch eine Verbindung von Legatobogen und Staccatopunkt
kenntlich gemacht und besagt, daß innerhalb des gebundenen Spiels die Töne ganz kurz,
fast unmerklich, abgehobenwerden. Der Finger bleibt also, dem Notenwert entsprechend, auf
der Taste, wird aber kurz vor dem Niederdrücken der nächsten Taste aufgehoben.
Portato =
Die Legatobogen dürfen nicht mit den Phrasierungsbogen verwechselt werden. Diese
umfassen jeweils einen durch einen Atemvorgang (Ein- und Ausatmen, Spannung und
Entspannung) gekennzeichneten musikalischen Gedanken, wofür das Fremdwort
Phrasegebräuchlich ist. Die Phrasierungsbogen teilen ein Musikstück nach Atempausen ein
und gehören damit in das sehr schwierige Gebiet des richtigen musikalischen Vortrages.
Das Versetzungszeichen #
Das Kreuz # ist ein Erhöhungszeichen. Es erhöht die Note, vor welcher es steht, um einen
halben Tonschritt nach oben; das heißt, es muß die nächst höhere (rechtliegende) schwarze
Taste gespielt werden. Dem Namen der Note wird die Silbe -is angehängt, z.B. cis, dis, fis,
gis, a-is.
Lese- und Spielübung
Das Versetzungszeichen b
Das Be (b) ist ein Erniedrigungszeichen. Es erniedrigt die Note vor welcher es steht um
halben Tonschritt nach unten. Es ist also die nächstniedrige (linksliegende) schwarze Taste zu
spielen. Dem Namen der Note wird die Silbe -es abgehängt. Ausnahmen: Man sagt b statt
hes, as statt aes und esstatt ees.
Lese- und Spielübung
Sage den Namen und zeige die Tasten dieser Noten
Wichtig: Steht ein Vorzeichen (# oder b) direkt vor der Note, so gilt es für alle nachfolgenden
gleichen Noten bis zum nächsten Taktstrich. Der Taktstrich hebt das Vorzeichen auf.
Erst lesen, dann spielen
Der Auflöser
Der Auflöser = wird angewendet, wenn ein # oder b noch vor dem Taktstrich aufgelöst
werden soll.
Lese- und Spielübung
Die chromatische Tonleiter
Die chromatische Tonleiter ist aufwärts und abwärts nur aus Halbtönen zusammengesetzt.
Aufwärts verwendet man das #, abwärts das b.
Neue Noten
Lese- und Spielübung
Die C- Dur Tonleiter über zwei Oktaven
Die natürliche Betonung
Innerhalb eines Taktes werden die Noten nicht gleichmäßig stark gespielt (betont). Die
Zählzeit 1 ist in jedem Takt betont, die anderen Zählzeiten sind unbetont zu spielen. Eine
Ausnahme macht nur die Zählzeit 3 imd 4/4 Takt, die schwach betont zu spielen ist.
Betonung im 4/4- Takt Betonung im ¾- Takt
Die punktierte Viertel- Note
Auch eine Viertel- Note kann durch einen Punkt um die Häfte ihres Wertes verlängert
werden. So entsteht die punktierte Viertel- Note.
+
=
2/8 + 1/8 = 3/8
Andere Taktarten
Bisher haben wir im 3/4- und 4/4- Takt die Viertelnoten gezählt. Im 3/8- und 6/8- Takt aber
zählen wir die Achtel. Beachte auch die Betonungen.
Die Synkope
Eine Synkope entsteht durch Verbindung eines leichten mit dem darauffolgendenschweren
Taktteil. Die eigenartig erregende Wirkung der Synkope. die wir aus der modernen
Tanzmusik kennen (etwa beim Foxtrott), ist darauf zurückzuführen, daß sich die Betonungauf
den vorhergehenden leichten Taktteil verlagert, und daß dadurch eine völlige Verschiebung
der Schwerpunkte innerhalb eines Taktes eintritt.
Die Entstehung einer Synkope zeigt folgende Übersicht:
4/4
1 2 3 4 3/4
1 2 3 1 2 3
4/4
1 2 3 4 3/4
1 2 3 1 2 3
4/4
1 2 3 4
Beginnt eine Synkope zwischen zwei Zählzeiten, ohne bis zum nächsten betonten Taktteil
anzudauern, spricht man von Unterteilungs- Synkope. Besonders häufig findet sich diese in
der modernen Tanz- Musik, z.B. im Tango- Rhythmus
Merke: Bei der der Synkope liegt die Betonung immer auf dem leichten Taktteil, der sich mit
dem nachfolgenden schwereren zu einer Einheit verbindet.
Verzierungslehre
(Musikalische Ornamentik)
Wie in anderen Künsten wird auch in der Musik die Verzierung, die Ausschmückung zur
Belebung einer Linie, verwendet. Auf jahrhundertealter Tradition aufbauend, bildeten sich im
Laufe der Zeit bestimmte Regeln heraus, die größtenteils heute noch Gültigkeit haben,
wenngleich man mehr und mehr dazu übergeht, die Verzierungen nicht mehr durch bestimmte
Zeichen anzugeben sondern auszuschreiben.
Übersicht über die wichtigsten Verzierungen
1.) Vorschlag und Nachschlag
Erklärungen:
1. Der lange Vorschlag ist heute nicht mehr gebräuchlich. Er wird mit einer kleinen,
nicht durchgestrichenen Note bezeichnet und verkürzt den Wert der Hauptnote um
ihren eigenen Wert.
2. Der kurze Vorschlag gehört zu den am häufigsten angewendeten Verzierungen. Er
wird durch eine im Fähnchen durchstrichene Achtelnote bezeichnet und wird der
Hauptnote kurz vorrausgespielt.
3. Der Doppel- Vorschlag besteht aus zwei Vorschlagsnoten in verschiedenen
Intervallen. Er wird der Hauptnote kurz vorrausgespielt.
4. Der Schleifer ist ein Doppelvorschlag, bei dem die Vorschlagsnoten stufenweise
aufeinander folgen.
5. Der Nachschlag ist das Gegenteil des Vorschlages und zählt zum Werte der
vorrausgehenden Note.
2.) Pralltriller, Mordent und Doppelschlag
Ein #, b, oder Auflöser über oder unter den Verzierungszeichen besagt, daß die rechte bzw.
die linke Nebennote chromatisch verändert werden soll.
Erklärungen:
1. Der Pralltriller ist ein rascher Wechsel der Hauptnote mit der rechten (oberen)
Nebennote.
2. Der Mordent ist die Umkehrung des Pralltrillers und verlangt den linken (unteren)
Nebenton.
3. Der Doppelschlag geht von der oberen Nebennote über die Hauptnote zur unteren
Nebennote und wieder zur Hauptnote zurück. Der vorschlagende Doppelschlag steht
über einer Note, der nachschlagende zwischen zwei Noten.
3.) Der Triller
Unter Triller versteht man einen während der vorgeschriebenen Dauer stattfindenden Wechsel
der Hauptnote mit der oberen Nebennote, mit der der Triller im allgemeinen beginnt. Den
Abschluß bildet ein Nachschlag, der auch dann auszuführen ist, wenn er nicht ausdrücklich
verlangt wird. Oftmals wird der Triller durch einen Vorschlag eingeleitet.
Am Anfang eines Stückes, nach Pausen und
bei stufenweiser Einführung beginnt der
Triller dagegen mit der Hauptnote
Merke: Auch beim Triller kann die Nebennote durch Versetzungszeichen chromatisch
verändert werden.
Die Dur- Tonleiter
Unter Tonleiter verstehen wir die stufenweise Aufeinanderfoge von Tönen innerhalb einer
Oktave (Achtton- Raum). Die Aneinanderreihung der einzelnen Töne erfolgt nach bestimmten
Gesetzen, die - ohne Rücksicht auf den jeweiligen Grundton - für alle Dur-Tonleitern gelten.
Aufbauschema der Dur- Tonleiter:
Jede Tonleiter kann in zwei - in sich völlig gleiche - Leiterabschnitte von je vier Tönen
(=Tetrachorde) geteilt werden.
Die G- Dur- Tonleiter
Bilden wir mit dem zweiten Leiterabschnitt (terachord) von C- Dur, also auf g , eine neue
Tonleiter, dann entspricht diese zunächst noch nicht dem oben festgelegten Aufbaugesetz. Der
Abstand von der 6. zur 7. Stufe muß ein Ganztonschritt, der von der 7. zur 8. Stufe ein
Halbtonschritt sein. Um dies zu erreichen, wird die 7. Stufe um 1/2- Ton erhöht. Im Notenbild
wird dies durch ein vor der Note gesetztes Kreus (#) bewirkt. Dem Notennamen wird dabei
die Silbe is angehängt. Aus f wird also fis. Anstelle von f wird dann die nächsthöhere Taste fis
gegriffen.
Merke: Ein vor einer Note stehendes # bewirkt die Erhöhung des betreffenden Tones um 1/2-
Stufe. Dabei wird dem Notennamen die Silbe is angehängt.
Kleine Intervallenlehre
Intervall heißt Zwischenraum und bezeichnet den Abstand zwischen zwei Tönen,
gleichgültig, ob diese übereinander oder nebeneinander stehen, ob sie also ein Teil eines
Zusammenklanges (Harmonie) oder einer Tonfolge (Melodie) sind. Wir unterscheiden reine,
große, kleine, verminderte und übermäßigeIntervalle. Zur Bezeichnung der Intervalle
dienen lateinische Zahlwörter.
Tabelle der gebräuchlichsten Intervalle
Die Enharmonische Verwechslung
Soll ein Ton zweimal um ½ Stufe erhöht oder erniedrigt werden, geschieht dies durch die
neuen Versetzungszeichen Doppelkreuz (x) und Doppel-b (bb). Entsprechend der einfachen
Erhöhung bzw. Erniedrigung wird dem Notennamen die Silbe isoder es jetzt zweimal
angehängt, z.B. fisis, eses.
Merke: Das Doppelkreuz (x) erhöht einen Ton um einen Ganztonschritt, das Doppel-b (bb)
erniedrigt einen Ton um einen Ganztonschritt.
Bei allen Tasteninstrumenten (Klavier, Orgel, Akkordeon) fallen an sich verschiedene Töne
auf einer Taste zusammen. Das durch Erhöhung von c entstandene cisist beispielsweise dem
aus d durch Erniedrigung entstandenen des völlig gleich. Diese verschiedenartige
Benennung dem Klang nach gleicher Töne nennt man enharmonische Verwechslung. Mit
einer einzigen Ausnahme kann deshalb jeder Ton in dreifacher Weise benannt werden (gis =
as).
Der Quintenzirkel
Bei der Bildung neuer Tonleitern zeigte sich, daß jeweils der
2. Leiterabschnitt (Tetrachord) einer Tonart dem 1. Tetrachord
der nächsten #- Tonart entspricht. Bei den b- Tonartan ist es
umgekehrt. Daraus ergibt sich, daß alle Tonarten, die im
Fünfton- (Quint) Abstand stehen, miteinander verwandt sind
(Quint- Verwandtschaft). Diese Quint- Verwandtschaft
findet ihren bildlichen Ausdruck im sogenannten
Quintenzirkel. Beide treffen sich in den Tonarten Fis- bzw.
Ges- Dur, die enharmonisch gleich sind.
Merke: Die Baßseite des Akkordeons ist nach dem Prinzip der Quint-Verwandschaft
aufgebaut.
Das Spiel mit der linken Hand
Die linke Hand hat - außer der Betätigung des Balges - die Aufgabe, mit dem 2.-5. Finger das
Baßwerk (Einzelbässe) und das Akkordwerk (Zusammenklänge) zu bedienen. Grundbässe
und Akkorde liegen in schrägen Reihen übereinander, so daß sie -bei entsprechend weit durch
den Balgriemen geschobener Hand - von allen Fingern leicht erreicht werden können. Da sich
das Griffbrett dem Blick des Spielers entzieht, ist zur besseren Orientierung der C- Baßknopf
durch eine besondere Markierung (kleine Vertiefung oder Riffellung) gekennzeichnet, so
daß er immer ohne Schwierigkeiten gefunden werden kann. Grundbässe werden mit dem 4.
Finger, die dazugehörigen Dur-Akkorde mit dem 3. Finger gespielt. Es ist besonders darauf
zu achten, daß jeweils das erste Fingerglied senkrecht aufgesetzt wird und die Knöpfe so tief
wie möglich niedergedrückt werden.
Merke: Grundbässe werden mit großen Buchstaben, Akkorde dagegen mit kleinen
Buchstaben bezeichnet.
Die Noten im - Schlüsse>
Die Bass-Seite (Bass- und Akkord-Werk)
Die Moll- Tonleiter
Die Dur- Tonleiter enthält - vom Grundton aus gesehen - nur reine und große Intervalle. Bei
der Moll- Tonleiter dagegen treten anstelle der beiden großen Intervalle Terz und Sexte die
kleine Terz und die kleine Sexte. Wir können deshalb ohne Schwierigkeit jede Dur- Tonleiter
durch Erniedrigung der 3. und 6. Stufe in die gleichnamige Moll- Tonleiter verwandeln: z.B.
Die so entstandene Moll- Tonleiter heißt harmonisches Moll. Wie bei der Dur-Tonleiter ist
auch hier der Schritt von der 7. zur 8. Stufe ein Halbton- Schritt (Leitton). Charakteristisch
für die harmonische Moll- Tonleiter ist der übermäßige (=11/2-Ton-) Schritt von der 6. zur
7. Stufe (auf- und abwärts), der in der melodischen Moll- Tonleiter bei Aufwärtsbewegung
durch Erhöhung der 6. Stufe ausgeglichen wird. Abwärts wird zum Ausgleich des
übermäßigen Schrittes die 7. Stufe erniedrigt. Die melodische Moll- Tonleiter ist deshalb
aufwärts und abwärts verschieden.
c- Moll hat 3b (b, es ,as) als Vorzeichen. Alle sich aus dem Aufbau der verschiedenen Moll-
Tonleitern ergebenden Abweichungen (z.B. die Erhöhung der 7. Stufe = Leitton) werden
nicht am Anfang des Liniensystems vermerkt, sondern immmer von Fall zu Fall durch
Vorzeichen vor den betreffenden Noten angegeben. Die c- Moll Tonleiter entspricht daher
den Vorzeichen nach der eine kleine Terz (11/2- Töne) höher stehenden Es- Dur Tonleiter.
Man nennt dies Parallel- Verwandtschaft. c- Moll ist also die Moll- Parallele von Es- Dur.
Merke: Die parallele Moll- Tonleiter wird - mit gleichem Vorzeichen - auf der 6. Stufe einer
Dur- Tonleiter aufgebaut. Zu beachten ist dabei aber, daß die 7. Stufe um 1/2- Ton erhöht
wird, um einen Leittonschritt zu erhalten.
Tonleiter- Übung
Die Tonleitern Gesamtübersicht
Bei den Tonleitern unterscheiden wir Unter- und Obertasten- Fingersätze, je nachdem die
betreffende Leiter auf einer weißen oder einer schwarzen Taste beginnt.
Bei den Untertasten- Fingersätzen gibt es zwei Arten:
1. 1 - 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 4 - 5 = C, G, D, A, E, H- Dur / a, e, h, d, g, c- moll
2. 1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 - 4 = F- Dur, f- moll
Bei den Obertasten- Fingersätzen gibt es fünf Arten:
1. 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 1 - 2 - 3 = gis- moll, As- Dur, fis- moll, cis- moll
2. 2 - 1 - 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 4 = B- Dur, b-moll
3. 2 - 1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 = Es- Dur, es- moll, dis- moll
4. 2 - 3 - 1 - 2 - 3 - 4 - 1 - 2 = Des- Dur
5. 2 - 3 - 4 - 1 - 2 - 3 - 1 - 2 = Fis- Dur, Ges- Dur
Musikalische Fachausdrücke
Accelerando = beschleunigend Largo = breit, langsam
Adagio = ruhig, gedehnt Legato = gebunden
Ad libitum = nach Belieben Leggiero = leicht
Agitato = erregt Lento = sehr langsam
Al = bis Maestoso = erhaben
Alla breve = zweiteiliger Takt Ma non troppo = aber nicht zu sehr
Allargando = breiter werdend Marcato = betont, mit Nachdruck
Allegro = lebendig Marcia = Marsch
Allegretto = sehr bewegt Marciale = marschmäßig
Amabile = lieblich Meno = weniger
Andante = gehend Meno mosso = weniger lebhaft
Andantino = etwas schneller wie
Andante Moderato = mäßig bewegt
Animato = beseelt, beschwingt Molto = sehr
Appassionato = leidenschaftlich Morendo = verklingend
Aria = gesangliche Kunstform Mosso = bewegt
Assai = sehr Ossia = oder
A tempo = im Zeitmaß (wie vorher) Ostinato = wiederkehrende Form
Barcarole = Gondellied Patetico = leidenschaftlich
Brillante = glänzend Pesante = schwer, gewichtig
Brio = Feuer Piu = etwas mehr
Cadenza = Schluß Poco = wenig
Cantabile = singend Poca a poca = allmählich
Capo = Kopf, Anfang Portato = halbgebunden, breit
Capriccioso = launisch Presto = schnell
Coda = Anhang, Schlußteil Rallentando = langsamer werdend
Col, con = mit Rigoroso = streng
Comodo = bequem Risoluto = entschlossen
Con espressione = mit Ausdruck Ritardando = langsamer werdend
Con sentimento = mit Empfindung Ritenuto = zurückhaltend
Da, dal = von Rubato = in freiem Zeitmaß
Da Capo = vom Beginn Scherzando = scherzend, schelmisch
Dal Segno = vom Zeichen an Semplice = schlicht, einfach
Divisi = geteilt Sempre = immer, stehts
Dolce = süß, melodisch Senza = ohne
Doloroso = schmerzlich Simile = ähnlich, wie vorher
Energico = entschlossen Stringendo = beschleunigend
Espressivo = ausdrucksvoll Subito = plötzlich, unmittelbar
Finale = Schluß, Schlußsatz Tempo = Zeitmaß
Fine = Ende Tenuto = gehalten
Forza = Kraft Tranquillo = ruhig
Funebre = traurig Troppo = zu viel
Fuoco = Feuer Tutta la forza = mit ganzer Kraft
Furioso = wild, stürmisch Tutti = alle zusammen
Giocoso = scherzend Unisono = einstimmig
Grandioso = nett, graziös Vivace = lebhaft
Grave = schwer, (Lento-Adagio) Vivo = belebt
Grazioso = nett, graziös Volta = Mal (z.B. das erste Mal)
Istesso = dasselbe Volti subito = schnell wenden,
weiterspielen
L'istesso temo = dasselbe Tempo