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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................... 3
Zusammenfassung ............................................................................................................. 4
Ausgangslage und Rahmenbedingungen ........................................................................ 6
Ausgangslage ..................................................................................................................... 6
Projektauftrag ..................................................................................................................... 7
Gesetzliche Grundlagen .................................................................................................... 8
Art. 15 .................................................................................................................................. 8
Art. 17 .................................................................................................................................. 8
Art. 73 .................................................................................................................................. 8
Grundsätzliches zur Freiwilligenarbeit ............................................................................. 9
1.1. Differenzierungen .................................................................................................... 9
1.2. Keine Konkurrenz .................................................................................................... 9
1.3. Sozialzeitausweis .................................................................................................... 9
1.4. Forum Freiwilligenarbeit Bern .............................................................................. 10
Nutzen und Zweck der Freiwilligen in Uetendorf ........................................................... 10
1.5. Integration .............................................................................................................. 10
Ressouren Nutzung von Senioren .................................................................................. 10
Jugendarbeit als Beitrag an unsere Gesellschaft .......................................................... 11
Gemeinschafts- und Gesellschaftsförderung ................................................................ 11
Leitmotto ........................................................................................................................... 11
Zieldefinitionen Freiwilligenarbeit ................................................................................... 12
Förderung Freiwilligenarbeit und Wahrnehmung gesellschaftlicher
Integrationsaufgaben. ...................................................................................................... 12
Vorhandene Ressourcen der Freiwilligen in der Bevölkerung nutzen und fördern. ... 12
Die Freiwilligenarbeit erhält öffentlichen Anerkennungscharakter. ............................. 12
Zielgruppen ....................................................................................................................... 12
Infrastruktur ...................................................................................................................... 12
Markt und Konkurrenz ..................................................................................................... 12
Massnahmen .................................................................................................................... 13
Ziel 1: Koordination von Aufgaben und Projekten ......................................................... 13
Ziel 2: Gezielte Rekrutierung geeigneter Personen/Stellenbörse ................................. 13
Ziel 3: Kulturbonuspass und Sozialzeitausweis ............................................................ 13
Finanzielle Aspekte .......................................................................................................... 14
Finanzierung ..................................................................................................................... 14
Personelles ....................................................................................................................... 14
1.6. Pflichtenheft der Koordinationsstelle .................................................................. 14
Vernetzung ........................................................................................................................ 14
Partner .............................................................................................................................. 14
Umsetzungsphase ............................................................................................................ 14
Fahrplan ............................................................................................................................ 14
Evaluation ......................................................................................................................... 14
Anhang 2 Standards der Freiwilligenarbeit .................................................................... 15
Antrag ............................................................................................................................... 16
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Abkürzungsverzeichnis
Begriff Beschreibung
ArG Arbeitsgruppe
FA Freiwilligenarbeit
SSA Schulsozialarbeit
G2Projekt Mentorenbegleitung für Schulabgänger
GR Gemeinderat
RL Ressortleitung
GL Geschäftsleitung
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Zusammenfassung
Das Konzept zur Koordination der Freiwilligenarbeit setzt den Grundstein, um eine zweckmässige Ergänzung zur professionellen Tätigkeit im Gesellschafts-, Sozial- sowie Gesundheitswesen von Uetendorf umzusetzen. Gemäss Art. 17 SHG stehen die Gemeinden in Mitverantwortung der Leistungsangebote in alters-, gesundheits-, integrations- sowie sozialpolitischen Aufgaben (z.B. Vernetzung der Leistungsanbieter, Unterstützung von Freiwilligen und Beratungsstellen im ambulanten- und stationären Bereich). Gestützt auf diesen Auftrag – das Definieren der nötigen Leistungen innerhalb der Gemeinde – resultierte dieser Abklärungsauftrag im Bereich der Freiwilligenarbeit. Bestehendes Potential und Ressourcen erfassen: Dies waren bedeutende Schwerpunkte der Abklärungen. Daraus ergab sich ein enormes Spektrum, welches die Wichtigkeit, den Nutzen und die vorhandenen Ressourcen der FA aufzeigt. Die Abklärungen wiesen zudem ein beachtliches ungenutztes Potential auf. Bedürfnisse der freiwillig Tätigen sind:
Anerkennung und Wertschätzung der FA
Positive Rückmeldungen geben; gute gegenseitige Kommunikation
Konkrete Ansprechperson innerhalb der Gemeinde
Gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Unterstützung durch Fachpersonen bei praktischen Anliegen und
Fragen
Erstattung von finanziellen Auslagen
„Für unsere Arbeit wünschen wir uns mehr Anerkennung, da viele
Menschen in unserer Gemeinde nicht wissen, wieviel wir für sie
leisten“
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Gestützt auf diese Erkenntnisse werden folgende Ziele anvisiert:
Koordination und Unterstützung der bestehenden Institutionen/Vereine im
Bereich der freiwilligen Tätigkeit. Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Freiwillige (Versicherungsschutz, Ansprechperson, Standards) sowie das Rekrutieren von neuen MitarbeiterInnen
Integration von Jung und Alt, Migration (in Schule z.B. Unterstützung des
Projekts G2) sowie Einbezug in Aktivitäten der Jugendarbeit.
Ressourcennutzung von Wissen und Erfahrung (Jung zu Alt-Alt zu Jung)
Lebensqualität aller Beteiligten erhöhen (z.B. der Vereinsamung von
älteren Personen vorbeugen)
Senkung der Gesundheitskosten
der FA ein Gesicht geben und die geleisteten Stunden sichtbar machen
Angebot und Durchführung von Ausbildungsaktivitäten
optimale, auf die Bedürfnisse des “Auftraggebers“ abgestimmte Aufgaben
übernehmen.
Massnahme um diese Ziele zu erreichen:
Schaffung einer 20%-Teilzeitstelle für die professionelle Koordination. Damit wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche – das Erfassen von spezifisch notwendigen Aufgaben sowie deren Umsetzung - gefördert. Diese Teilzeitstelle ist vorläufig befristet auf 2011 – 2014.
Im Weiteren sind konkrete Wertschätzungskennzeichen für Freiwillige zu entwickeln.
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Ausgangslage und Rahmenbedingungen
Ausgangslage
Der Gemeinderat Uetendorf hat sich für die Legislatur 2008-2011 Fragen zum Thema Alter/Integration zu einem besonderen Anliegen gemacht. Deshalb erhielt das Institut für Pflegewissenschaft Basel (IPW) den Auftrag, Daten zu altersspezifischen Themen zu sammeln und auszuwerten. Der Bereich Freiwilligenarbeit erhielt einen besonderen Schwerpunkt in der Erhebung der Daten. Aus diesen resultierten folgende Erkenntnisse:
Uetendorf hat ein grosses Potential an Interessierten, die Freiwilligenarbeit
leisten möchten.
Die vorhandene Motivation der an Freiwilligenarbeit Interessierten, könnte
durch eine gute Einführung sowie Begleitung und Anerkennung für die
spezifische Tätigkeit positiv gestärkt werden.
Diejenigen, welche bereits organisierte und nichtorganisierte Freiwilligenarbeit
leisten, könnten in ihrem Engagement bestärkt werden, indem ihnen eine
höhere Anerkennung zukommt und sie in ihren Anliegen bezüglich ihrer
Tätigkeit wahrgenommen und unterstützt werden.
Die Koordination erfordert hier eine spezielle Beachtung. Ein erhöhtes Interesse besteht gemäss der Untersuchung darin, gerade im Bereich „Betreuung/Begleitung älterer Menschen“ freiwillig tätig zu sein. Angesichts der demographischen Entwicklung der Gesellschaft (Überalterung) könnte dieses Potential ressourcenorientiert und gemeinnützig in der Freiwilligenarbeit genutzt werden. Die dadurch erbrachte Leistung könnte von professionellen Dienstanbietern weder personell noch finanziell erbracht werden. Freiwilligenarbeit (organisierte/nichtorganisiert) ist eine bedeutende Stütze des Gesellschaftssystems und des Gesundheitswesens. Sie muss als solche als einen wesentlichen Bestandteil der Gemeindearbeit berücksichtigt werden. Angesichts dieser motivierenden Resultate erstellte die beauftragte ArG, rekrutiert aus der Vormundschaftsbehörde, eine Bedarfs- und Umsetzungsanalyse zu Handen des Gemeinderates. Dieser hat in der Folge den Auftrag zu diesem Konzept erteilt.
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Projektauftrag
Der Gemeinderat erteilte am 18.02.2010 den Auftrag ein Konzept zur Koordination
der Freiwilligenarbeit zu erstellen. Die Zusammensetzung der ArG besteht aus
Vertretern verschiedener Institutionen/Vereine, welche sich im Dorf bereits durch
freiwilliges Engagement einbringen.
Beschluss (einstimmig):
1. Die Bedarfs- und Umsetzungsanalyse „Freiwilligenarbeit Gemeinde Uetendorf“
wird gutgeheissen.
2. Zur Bearbeitung des Projekts wird eine Arbeitsgruppe (ArG), bestehend aus
Ressortleitung Soziales, VOKO- Mitglied, Koordinationsstelle Rotkreuz-
Fahrdienst, Delegierte Frauenverein und Altersheim sowie evtl.
Jugendarbeit/Schule, eingesetzt.
3. Die ArG erhält den Auftrag, ein Konzept „Freiwilligenarbeit Gemeinde Uetendorf“
auszuarbeiten.
4. Der nachstehende Terminplan wird genehmigt.
- Konzepterstellung bis Juni 2010
- Verabschiedung durch GR August 2010
- Umsetzung ab Januar 2011
Der Arbeitsgruppe Konzepterstellung gehören an:
von Bergen Margret GR Soziales
Jenni Fritz GR Jugend u. Kultur
Schwarz Hannelore Fürsorge- und Vormundschaftskommission
Gerber Margrit Präsidentin Frauenverein
Aebersold Barbara Vizepräsidentin Frauenverein
Boos Anna Rotkreuzfahrdienst Organisation
Bertschi Susanne Aktivierungstherapeutin Altersheim Turmhuus
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Gesetzliche Grundlagen
Gesetz über die öffentliche Sozialhilfe(Sozialhilfegesetz, SHG) 11. Juni 2001.
Der Grosse Rat des Kantons Bern, auf Antrag des Regierungsrates, beschliesst:
Art. 15
Gemeinden
1 Die Gemeinden stellen nach den kantonalen Vorgaben die individuellen Leistungsangebote bereit. Sie vollziehen die individuelle Sozialhilfe und überprüfen regelmässig die Wirkung der Leistungsangebote.
2 Sie unterstützen die Gesundheits- und Fürsorgedirektion beim Bereitstellen von institutionellen Leistungsangeboten und stellen mit deren Ermächtigung solche Angebote bereit.
3 Sie können auf eigene Kosten Leistungsangebote bereitstellen, welche über die kantonalen Vorgaben oder die Ermächtigung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion hinausgehen.
Art. 17
Aufgaben
Die Sozialbehörden
a beurteilen grundsätzliche Fragestellungen der Sozialhilfe,
b beaufsichtigen den Sozialdienst und unterstützen ihn in seiner Aufgabenerfüllung,
c erheben den Bedarf an Leistungsangeboten in der Gemeinde,
d erarbeiten Planungsgrundlagen zuhanden der Gesundheits- und Fürsorgedirektion,
e stellen mit Ermächtigung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion institutionelle Leistungsangebote bereit.
Art. 73
Besondere Massnahmen
1 Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion kann zur Erreichung des Zwecks und der Wirkungsziele der Sozialhilfe besondere Massnahmen treffen.
2 Sie kann namentlich Leistungsangebote für besondere Bedürfnisse bereitstellen und Beiträge an Organisationen des Sozialwesens gewähren.
3 Sie kann die Freiwilligenarbeit fördern und unterstützen.
4 Sie kann Forschungs- und Pilotprojekte fördern und unterstützen, insbesondere solche, die auf die Entwicklung und Umsetzung von neuen Präventions- und Integrationsmodellen, Anreizsystemen und Abgeltungsformen ausgerichtet sind.
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Grundsätzliches zur Freiwilligenarbeit
1.1. Differenzierungen
Formelle Freiwilligenarbeit: Engagement in Organisation/Institution (mit Vereinbarung)
Informelle Freiwilligenarbeit: Engagement in der Nachbarschaft/Familie (meistens ohne Vereinbarung)
Ehrenamtliche Freiwilligenarbeit: Engagement als Behörde, Kommissions- oder Vorstandsmitglied.
1.2. Keine Konkurrenz
Freiwilligenarbeit ergänzt und unterstützt die bezahlte Arbeit, konkurrenziert
diese jedoch nicht.
Die bezahlte Arbeit erhält durch die Unterstützung von FA Qualitätssteigerung.
Wer sich in der Freiwilligenarbeit engagiert, tut dies aus freiem Willen - frei und
willig.
1.3. Sozialzeitausweis
Dokumentation und Kompetenznachweis von freiwilliger und ehrenamtlicher
Aktivität.
Ist ein offenes und vielfältig einsetzbares Dokument.
persönliches Portfolio für Bewerbungsdossier und andere Zwecke.
Kulturbonus Pass
Der Kulturbonus Pass ist ein persönlicher Ausweis im Kreditkartenformat, der
Freiwilligen und Ehrenamtlichen abgegeben werden kann.
Er berechtigt Inhaber zu Vergünstigungen von 20 bis 25% bei
gesamtschweizerischen und lokalen kulturellen Angeboten.(z.B.
Schweizerischen Museumspass u.a.)
Die Aktion wird laufend mit attraktiven Angeboten ergänzt. Lanciert hat sie das
forum freiwilligenarbeit.ch. Sie wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt..
Abgabe durch Gemeinden und Organisationen.
Möglichkeit der Erweiterung durch lokale vergünstigte Angebote.
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1.4. Forum Freiwilligenarbeit Bern
Das forum Freiwilligenarbeit ist ein gemeinnütziger, konfessionell neutraler und politisch unabhängiger Verein, dem rund 80 Mitglieder/Organisationen aus den Bereichen Freiwilligenarbeit, Soziales, Politischen- und Kirchgemeinden, Umwelt, Sport und Wirtschaft angehören.
Entstehung des Verein durch das internationale Jahr der Freiwilligen 2001 und
der Pionierarbeit des yfv-forum.ch (international year for volunteers).
Credo: Freiwilligenarbeit verdient Sichtbarkeit und Anerkennung – sowohl in der
Öffentlichkeit als auch in der Politik und in der Wirtschaft.
Das forum freiwilligenarbeit.ch ...
... fördert freiwillige und ehrenamtliche Arbeit
... wirbt für Anerkennung der freiwilligen und ehrenamtlichen Arbeit.
... setzt sich für die Interessen der freiwillig und ehrenamtlich Tätigen ein
... bietet den Freiwilligenorganisationen Unterstützung an
Nutzen und Zweck der Freiwilligen in Uetendorf
Folgende Punkte zeigen die Wichtigkeit und den Nutzen um FA zu stärken, zu
fördern und zu koordinieren. Im Einbezug von Jung und Alt sowie Migrationspersonen
profitieren alle Seiten von der Wissens- und Erfahrungsvermittlung. Durch die
Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Freiwillige (Versicherungsschutz,
Ansprechperson, Standards.) erhalten Freiwillige Wertschätzung und Unterstützung.
Durch den Einbezug von Freiwilligen kann die Lebensqualität aller Beteiligten erhöht
werden sei dies für Spitexbetreute, in der Vorbeugung der Vereinsamung oder der
Sinngebung des täglichen Lebens. Die genannten Aspekte bewirken zudem noch
einen wirtschaftlichen Beitrag zur Senkung der Kosten im Gesundheitsbereich.
1.5. Integration
Die Förderung der Freiwilligenarbeit leistet im Bereich der Integration eine wertvolle
Arbeit, sei dies in der Generationenverbindung, im Bereich der Sozial- und/oder
Migrationsintegration, welche durch die verschiedenen Angebote und Aufgaben
erreicht werden kann.
Ressouren Nutzung von Senioren
Durch den Einbezug von 60+ Personen können das aktive und sehr wertvolle
Gesellschaftspotential und die vorhandenen Ressourcen dieser Personengruppe
genutzt und weitergegeben werden. Dadurch wird eine neue Aufgabenperspektive
freigesetzt und zugleich die Wertschätzung neu deklariert. Die Sinngebung durch
Aufgaben, insbesondere im Alter, stellt einen wesentlichen Bestandteil der
Lebensqualität und Gesundheitsprophylaxe dar. Dies generiert einen
gesundheitspolitischen Nutzen zur Senkung deren Kosten.
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Die Leistungsanbieter im Altersbereich, namentlich Spitex und Altersheime, können
mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr alle Bedürfnisse der KlientInnen abdecken.
Der Einsatz von Freiwilligen in diesen Bereichen ist heute schon als feste Stütze der
Organisationen eingeplant. Dieser Sachverhalt wird mit der neuen Pflegefinanzierung
noch stärkere Notwendigkeiten nach sich ziehen.
Jugendarbeit als Beitrag an unsere Gesellschaft
„Wer in jüngeren Lebensjahren Freiwilligenarbeit leistet, wird das auch nach der Pensionierung tun…“(F. Höpflinger Alters- und Generationenforscher)
Um Freiwilligenarbeit als Beitrag an unsere Gesellschaft zu leisten, muss diese schon
in jungen Jahren gelebt und aktiviert werden. Gestützt auf diese Erkenntnis heisst es
auch in der offenen Jugendarbeit sowie in der Schule in diesem Bereich Raum- und
Aktivitäten zu generieren.
Allein durch die demografischen Veränderungen reichen die heutigen finanziellen und
personellen Ressourcen nicht aus, um den Bedarf der Zukunft zu decken. Aus diesem
Grunde ist Jugendförderung mit Vorbildcharakter von wesentlicher Bedeutung.
Die Jugend soll vom Potential der noch rüstigen und mit Lebenserfahrung
ausgestatteten Senioren profitieren können und sich in Projekte als Mentoren
einbringen lassen (z.B. G2Projekt, angeboten von unserer Schulsozialarbeiterin)
Gemeinschafts- und Gesellschaftsförderung
Die Koordinationsstelle nimmt massgebende Aufgaben in der Förderung und
Unterstützung des gesellschaftlichen Lebens von Uetendorf wahr. Dies sind z.B. die
Führung der Seniorenagenda sowie das Koordinieren und Publizieren von
verschiedenen Kurs- und Veranstaltungsangeboten im Senioren-, Familien- und
allgemeinen gesellschaftlichen Leben der Uetendorfer Bevölkerung.
Leitmotto
Die FA in Uetendorf steht unter nachstehendem Leitmotto:
Wer Sinn erleben will, muss sinnvoll gefordert werden
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Zieldefinitionen Freiwilligenarbeit
Förderung Freiwilligenarbeit und Wahrnehmung gesellschaftlicher Integrationsaufgaben.
Vorhandene Ressourcen der Freiwilligen in der Bevölkerung nutzen und fördern.
Die Freiwilligenarbeit erhält öffentlichen Anerkennungscharakter.
Zielgruppen
Der Einbezug aller Generationen und Gesellschaftsschichten, je nach Projekt und Auftrag, soll ein bedeutender Beitrag zur Integration im täglichen Leben von Uetendorf darstellen.
Bevölkerung von Uetendorf Hauptzielgruppe sind alle EinwohnerInnen von Uetendorf, welche entweder
LeistungsanbieterInnen- oder LeistungsbezügerInnen der Freiwilligenarbeit sind.
Institutionen/Bestehendes Bestehende Institutionen wie Frauenverein, Samariterverein und Rotkreuz fahrdienst u. A. erhalten in ihrem Wirken und in der Anerkennung Unterstützung und Förderung. Das heisst, vorhandene Angebote beibehalten, unterstützen und vernetzen.
Öffentlichkeit Durch gezielte Aktionen wird die FA in der politischen- und
gesellschaftlichen Öffentlichkeit von Uetendorf wahrgenommen und anerkannt. Durch Werbung werden neue MitarbeiterInnen gewonnen.
Infrastruktur
Die Koordinationsstelle hat eine geeignete und zweckmässig eingerichtete
Anlaufstelle an zentraler Lage.
Markt und Konkurrenz
Die Freiwilligenarbeit steht in keiner Konkurrenz zu bezahlter Arbeit, sondern
unterstützt bezahlte Arbeit durch Optimierung derer Qualität und Leistung. Arbeits-
und Einsatzbedingungen beruhen auf speziell definierten Standards der
Freiwilligenarbeit. (Anhang 2)
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Massnahmen
Ziel 1: Koordination von Aufgaben und Projekten
Den Freiwilligen steht eine Anlaufstelle zur Verfügung, welche gezielt und koordiniert Aufgaben und Projekte ausführt. Diese Stelle ist professionell besetzt.
Ziel 2: Gezielte Rekrutierung geeigneter Personen/Stellenbörse
Für spezielle Aufgaben und Projekte wie Tagesschule, G2Projekt der SSA, Jugendarbeit und Sonstiges, sind gezielt geeignete Personen rekrutiert. Zur Umsetzung dieser Aufgabe ist eine Stellenbörse für Freiwillige eingerichtet.
Ziel 3: Kulturbonuspass und Sozialzeitausweis
Der Kulturbonuspass ist in Uetendorf als Anerkennungsstandard eingeführt. Desgleichen wird der Sozialzeitausweis für Personen im aktiven Berufs- und Bewerbungsalltag angeboten. Der Tag der Freiwilligen gilt in Uetendorf als kultureller Standardanlass. (5. Dezember). Die Gemeinde Uetendorf tritt dem “forum freiwilligenarbeit“ Schweiz bei, um fachliche Unterstützung in Sachen FA zu erhalten.
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Finanzielle Aspekte
Finanzierung
Das Konzept Freiwilligenarbeit wird zur Einführung als 4-Jahres-Pilotprojekt gestartet
und mittels Kulturfonds des Thuner Amtsanzeigers finanziert (finanzielle Details im
Anhang). Während der Pilotphase ist es Aufgabe der Steuerungsgruppe, die weitere
Finanzierung zu klären.
Personelles
1.6. Pflichtenheft der Koordinationsstelle
Die Aufgaben der Koordinationstelle richten sich nach den Zielen und Massnahmen
des Konzepts. Dieses wird nach der Gehnemigung erstellt.
Betriebskonzept
Das Betriebeskonzept wird parallel zur Ausschreibung der Koordinationsstelle durch
die ArG in Zusammenarbeit mit der GL erstellt.
Vernetzung
Partner
Die Koordinationsstelle für Freiwillige arbeitet vernetzt mit Spitex, Heimen,
Jugendarbeit und Schule zusammen sowie mit bestehenden
Freiwilligenorganisationen an Ort (Frauenverein, Samariter, Fahrdienst), in der Region
und Kanton (z.B. forum freiwilligenarbeit und Benevol).
Umsetzungsphase
Fahrplan
Die Umsetzung des Konzepts startet am 1. Januar 2011 und setzt dadurch zum
internationalen Jahr der Freiwilligen ein Anerkennungszeichen. Die Pilotphase dauert
bis Ende 2014.
Evaluation
Die Pilotprojektphase wird durch einen Evaluationsbericht ausgewertet und erhält
Unterstützung und Begleitung durch eine Steuerungsgruppe (Mitglieder werden
später definiert).
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Anhang 2 Standards der Freiwilligenarbeit
Standards der Freiwilligenarbeit
Freiwilligenarbeit ist ein gesellschaftlicher Beitrag an Mitmenschen und Umwelt. Sie wird unentgeltlich und zeitlich befristet geleistet. Freiwilligenarbeit ergänzt und unterstützt die bezahlte Arbeit, tritt aber nicht in Konkurrenz zu ihr.
1. ANERKENNUNG Recht auf persönliche und öffentliche Anerkennung 2. ARBEITSBEDINGUNGEN 4-6 Stunden pro Woche/ Zugang zu Infrastruktur/Mitsprachemöglichkeit 3. BEGLEITUNG DER FREIWILLIGEN Ansprechperson für Begleitung, Unterstützung, Erfahrungsaustausch 4. EINSATZVEREINBARUNG Art, Dauer und Umfang des Einsatzes 5. AUSWERTUNG DER FREIWILLIGENARBEIT Regelmässige Evaluationsgespräche 6. SPESENREGELUNG UND VERSICHERUNG Geregelte Spesenhandhabung/Haftpflichtversicherung 7. AUSWEISEN DER GELEISTETEN ARBEIT Einbezug in Unternehmensphilosophie, Ausweisen durch Sozialbilanz BENEVOL Schweiz (Vollständiger Text Standards siehe Sozialzeitausweis www.benevol.ch)
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Antrag
Antrag ArG Konzepterstellung :
1. Dem vorliegenden Konzept Freiwilligenarbeit wird zugestimmt.
2. Die Schaffung einer 20 % Stelle ab 1.1.2011 wird bewilligt. Diese Stelle ist befristet
bis 2014.
3. Die Anstellung erfolgt durch die Gemeinde Uetendorf.
4. Der GR setzt die budgetierten finanziellen Mittel aus dem Fonds des Thuner
Amtsanzeigers frei.
5. Es wird eine Steuerungsgruppe eingesetzt, bestehend aus RL-Soziales und je einer
Vertretung aus Vormundschaftsbehörde, Frauenverein, Rotkreuzfahrdienst,
Altersheim und Jugendarbeit.
6. Nach Bewilligung der Stelle durch den GR erstellt die RL-Soziales in
Zusammenarbeit mit der GL das Pflichtenheft mit anschliessendem
Ausschreibungsverfahren.
7. Die Steuerungsgruppe unter der RL-Soziales wird beauftragt die finanziellen Mittel
unter Berücksichtigung der Budgetvorgabe ein- und umzusetzen. Sie ist beauftragt
die Organisation der Koordinationsstelle mit der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber
aufzubauen und zu unterstützen.
8. Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber hat während der Pilotphase dem GR jeweils
per Ende Jahr Zahlen und Fakten vorzulegen.
9. Der Entscheid zur definitiven Fortführung ab 2015 erfolgt anfangs 2014 durch den Gemeinderat.
14.4 Genehmigung
Der vorstehende Antrag wurde durch den Gemeinderat Uetendorf am 14.10. 2010 einstimmig genehmigt.