LEHREN und LERNEN – LEHREN und LERNEN – Grundannahmen des pädagogischen KonstruktivismusGrundannahmen des pädagogischen Konstruktivismus
Wie sich die Erkenntnisse der Neurowissenschaften auf die Didaktik des Lehrens und Lernens auswirken.
Wie sich die Erkenntnisse der Neurowissenschaften auf die Didaktik des Lehrens und Lernens auswirken.
Was wir aus den Erkenntnissen der Neurowissenschaften für die Gestaltung von Lernarrangements ableiten können.
Was wir aus den Erkenntnissen der Neurowissenschaften für die Gestaltung von Lernarrangements ableiten können.
Welche reformpädagogischen Grundpositionen die Neurowissenschaften stützen.
Welche reformpädagogischen Grundpositionen die Neurowissenschaften stützen.
Herr Keuner wird gefragt, wie er mit Menschen umgeht.
Herr Keuner antwortet: „Wenn ich einen Menschen treffe, betrachte
ich ihn mir und mache mir zunächst einen Plan von ihm.“
„ Und dann ???“
„Dann sorge ich nach und nach dafür, dass er ihm ähnlich wird.“
„Dem Menschen???“ „Nein, dem Plan!!!“
Wie Herr Keuner mit Menschen umgeht
Teilnehmender Beobachter und selbsterfüllende Prophezeiung
Wir benutzen unsere Brillen, nehmen sie aber als solche nicht mehr wahr.
Subjektive Theorien (Alltagstheorien)bestimmen (meist unbewusst) unser Denken und Handeln
Eine subjektive Theorie ist ein Bündel von Annahmen, Kenntnissen, Vermutungen, Motiven und Vorstellungen, die unser Denken und Handeln „steuern“.
Jede/r sollte
anerkennen, dass jede/r über subjektive Theorien verfügt
sich seiner eigenen subjektiven Theorien bewusst sein/werden
wissen, dass er kein neutraler Beobachter sein kann
öfters einen Perspektivenwechsel vornehmen
die eigenen subjektiven Theorien mit anderen individuellen
und/oder wissenschaftlichen Theorien abgleichen
Wie funktioniert unser Gehirn?
Wie lernt der Mensch?
Wie funktioniert unser Gehirn?Wie lernt der Mensch?
Wie kommt das, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen in das Gehirn? Was leisten unsere Sinne?
Vieles von dem, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen vergessen wir wieder? Warum?
Was heißt LEHREN und LERNEN?
Warum wird die aktuelle Lerntheorie KONSTRUKTIVISMUS genannt?
ArbeitsauftragArbeitsauftrag
Wie funktioniert unser Gehirn?Wie lernt der Mensch?
Wie kommt das, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen in das Gehirn? Was leisten unsere Sinne?
ArbeitsauftragArbeitsauftrag
Traditionelle LerntheorieTraditionelle Lerntheorie
Es gibt eine objektiv vorhandene Außenwelt.
Wissen über diese Welt kann über die Sinne und durch Sprache erkannt und/oder transportiert werden.
Es gibt Wege des optimalen Wissenstransfers und der Erkenntnisgewinnung.
Lernen ist steuerbar und planbar.
Wie kommt das, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen in das Gehirn? Was leisten unsere Sinne?
Umwandlung von Sinnesreizen in neutrale elektrische Signale.
Über den Sehsinn erhalten wir über
80 Prozent der Umweltinformationen.
Tuck, tuck, tuck
Tuck-Tuck Aut
o
Bus
Fahr-zeug
Traktor
Das GehirnDas Gehirn
empfängt Energie, keine Informationen
Muster und Strukturen
Regeln und Ähnlichkeiten
Das Gehirn hat in 50 Millionen Jahren
bestimmte Muster und Strukturen
ausgebildet, die das Überleben des
Organismus sichern.
Sie sind die Grundlage von
Wiedererkennungsprozessen.
Bestimmte Erregungsmuster(von Synapsenverbindungen) imGehirn machen eine Information
aus. (Buchstabe => Text)
1 Reizung der Sehzellen stehen100 000 Operationen der Neuronen(Gehirnzellen) gegenüber.
1 Reizung der Haarzellen im Ohr Stehen 16 Millionen darauf folgendeAuswertungsoperationen
gegenüber.
Wie funktioniert unser Gehirn?Wie lernt der Mensch?
Vieles von dem, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen vergessen wir wieder? Warum?
ArbeitsauftragArbeitsauftrag
PerturbationPerturbation
(ver-/stören, anstoßen, irritieren) ViabilitätViabilität
(brauchbar, sinnvoll, passt)
Vieles von dem, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen vergessen wir wieder? Warum?
Reizdarbietung allein reicht nicht Bedeutung für den Lerner
Das Gehirn lernt aus Erfahrungen Regeln hinter einzelnen Erfahrungen
Lernen braucht „Aktivierung“ Vielfältige Verknüpfungen herstellen
Lernen mit positiven Emotionen
Selbstbestimmtes Lernen Eigenständigkeit, Eingebunden-sein und Erfolg
Verarbeitungstiefe hilft beim Behalten
Nachdenken fördern,Bezüge zum Basiswissen herstellen und Vernetzungermöglichen
Das limbische System liefert die emotionale Bewertung
Wie funktioniert unser Gehirn?Wie lernt der Mensch?
Was heißt LEHREN und LERNEN?
ArbeitsauftragArbeitsauftrag
Was heißt LEHREN und LERNEN?
LernsituationenLernsituationenHandlungssituationenHandlungssituationen
Perturbation
(ver-/stören, anstoßen, irritieren)
Viabilität
(brauchbar, sinnvoll, passt)
Lernatmosphäre
(positive Emotionen, störungsarm)
Veränderungsprozesse Veränderungsprozesse im Gehirnim Gehirn
individuell
Nicht beobachtbar
Nicht steuerbar
Sozial und kommunikativ
aktiv kumulativ
„Nein, Lernen geht offensichtlich anders: „Was tun wir, wenn wir gehen, sprechen, zeichnen, tanzen lernen?
...Wir üben und vollführen ein Werk, wir machen’s nach, bis wir’s können, bis es gelingt, mit unsern Kräften, mit unsern Gliedern.“ Und auch beim „Denken findet das Lernen auf keine andre Weise statt. Seine Gedanken kann mir der Lehrer nicht eingeben, eintrichtern; meine Gedanken ... muss er (der Lehrer) durch Worte wecken, also dass sie meine, nicht seine Gedanken sind.“
Diese Gedanken äußerte im Jahre 1800 übrigens der Theologe und Philosoph, Kulturtheoretiker, Dichter und Schriftsteller, aber auch Leiter der Schulaufsicht
Johann Gottfried Herder (1744-1803).
Was heißt LEHREN und LERNEN?
Wie funktioniert unser Gehirn?Wie lernt der Mensch?
Warum wird die aktuelle Lerntheorie KONSTRUKTIVISMUS genannt
ArbeitsauftragArbeitsauftrag
Das menschliche Gehirn empfängt Energie, keine Informationen ist ein operational relativ geschlossenes System
Der KonstruktivismusDer Konstruktivismus
Wir haben keinen direkten Zugang zur Welt, wie sie wirklich ist!
Wir konstruieren uns die Welt
und zwar so, dass wir überleben können!
Bei der Welterzeugung geht es um Handlungs- und Überlebensfähigkeit, nicht um Wahrheit
Die Welt entsteht im KopfDie Welt entsteht im Kopf
Farbwelten Farbe entsteht im Kopf
Die Lichteinstrahlung auf unserem Planeten variiert von Tageszeit zu Tageszeit. Morgens und abends gibt es eher langwelliges, also rotes Licht. Mittags dominiert das kurzwellige, blaue Licht.
So sähe der Apfel morgens
und abends aus.
So sähe der Apfel am Mittag aus.
So nehmen wir den Apfel
zu jeder Zeit wahr.
Der KonstruktivismusDer Konstruktivismus
Wie unser Gehirn die Welt konstruiert.Wie unser Gehirn die Welt konstruiert.Vom visuellen Reiz über die Gehirnstrukturen und subjektiven Theorien
zur Informationsgewinnung und Weltkonstruktion
Bedeutung der Sprache bei der Konstruktion von Wirklichkeit und deren Internalisierung
4 zentrale Aussagen
Systemischer KonstruktivismusSystemischer Konstruktivismus
Die zentrale Konstruktionshilfe des Menschen ist die Sprache
Sprache gibt uns einen Rahmen vor für unsere Konstruktionen
Sprache kann Welt-Konstruktionen nicht übertragen
Sprache ist die Quelle von Missverständnissen bei der Weltkonstruktion
Systemischer KonstruktivismusSystemischer Konstruktivismus Unsere Sprache – die Quelle vieler Missverständnisse
Unsere Sprache – die Quelle vieler MissverständnisseSystemischer KonstruktivismusSystemischer Konstruktivismus
Systemischer KonstruktivismusSystemischer Konstruktivismus Unsere Sprache – die Quelle vieler Missverständnisse
„„Ich bin zwar verantwortlich für das, Ich bin zwar verantwortlich für das, was ich sage, aber nicht für das, was ich sage, aber nicht für das,
was Sie hören.“was Sie hören.“Der chilenische Biologe Humberto Maturana
„„Der Hörer, nicht der Sprecher, bestimmt die Der Hörer, nicht der Sprecher, bestimmt die Bedeutung einer Aussage.“Bedeutung einer Aussage.“
Heinz von Foerster
Systemischer KonstruktivismusSystemischer Konstruktivismus
„Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber man kann es nicht zum Trinken zwingen.Das Trinken ist seine Sache.
Aber selbst, wenn ihr Pferd durstig ist, kann es nicht Trinken, solange Sie es nicht zum Wasser führen. Das Hinführen ist Ihre Sache.“
Gregory Bateson: Geist und Natur, 1982