LiN – Die Lagerung in Neutralstellung
1. PflegetagRheinland-Pfalz 2017
3. Mai 2017 / Rheingoldhalle, Mainz
Heidrun PickenbrockEmmerich Berg
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Heidrun Pickenbrock
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Physiotherapeutin
Master of Science in Neurorehabilitation
Dr. rer. biol. hum. cand.
Bobath – Instruktorin IBITA
LiN -Trainerin für Grund- und Aufbaukurse
Entwickelte seit 1998 LiN auf der Stroke Unit im St. Barbara Hospital, Gladbeck
Überblick
• Grundprinzipien von herkömmlicher Lagerung und vonLiN
• Evidenzbasierte Effekte von LiN
• Nicht-evidenzbasierte Ziele von LiN
• Lernangebote des LiN-Arge e.V.
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VORABWENN SIE DAS SKRIPT NACHLESEN WOLLEN
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Einführung
• Nomenklatur„Lagern“, „Positionieren“ und „Positionsunterstützung“benutze ich in ihrer Begrifflichkeit als gleichwertig.
•Vorgehen beim LagernWenn Tageszeit, Prioritäten des Alltagsablaufs und Zustand des Patienten es zulassen, wird er / sie – egal mit welchem Bewegungskonzept ––so aktiv wie möglich mit einbezogen
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BEISPIEL KONVENTIONELLE 30° SEITENLAGE
Ein schwer betroffener Patient mit Tetraparase auf einerPhase-B-Station in einer neurologischenRehabilitationsklinik.
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KON: 30° SL rechts
• Lagerungsmaterial an bestimmten Stellen
• Sparsamer Einsatz von Lagerungsmaterial
• Der Körper passt sich der Unterlage an, folgt der Wirkung der Schwerkraft
• Hohlräume an nicht unterlagerten Stellen
• Kein Fokus auf Stellung der Körperabschnitte zueinander
Pickenbrock H, Zapf A, Dressler D: Effects of therapeutic positi oning on vital parameters in patients with central neurological disorders: a randomized controlled trial. J clin nurs. Revision process. www.lin-arge.de
BEISPIEL KONVENTIONELLE 30° SEITENLAGE
Ein schwer betroffener Patient mit Tetraparase auf einerPhase-B-Station in einer neurologischenRehabilitationsklinik.
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GRUNDPRINZIPIEN ANALYSE DER LAGERUNG
Gibt es Überdehnung / Muskelverkürzung ?Wie stehen die Körperabschnitte zueinander?
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• Beim aufrecht stehenden Menschen befinden sich alle Gelenke in Neutralstellung
• Körperabschnitte stehen senkrecht und waagerecht zueinander
• LiN: Sich den aufrecht stehenden Menschen vorstellen und hinlegen
LIN – LAGERUNG IN NEUTRALSTELLUNG
Mink (1996), Klein-Vogelbach (2000)
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GRUNDPRINZIPIENKÖRPERABSCHNITTE GÜNSTIG ZUEINANDER
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• Dehnung und Verkürzung der Muskulatur vermeiden
= Stellung zwischen – Beugung und Streckung– Abspreizen und Kreuzen / Seitneigung– Innen- und Außenrotationà Neutral(-0-)Stellung
GRUNDPRINZIPIENWEITERE ANALYSE DER LAGERUNG
Bequem?Stabil? Entsteht Druck?
Hohlräume?
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ModellierenStopfen
Pickenbrock 2016
GRUNDPRINZIPIENSTABILISATION VON KÖRPERABSCHNITTEN
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BEISPIEL: 30° SEITENLAGE - SCHEMATISCH
Pickenbrock H, Zapf A, Dressler D.
Effects of therapeutic positioning on vital
parameters in patients with central
neurological disorders: a randomized
controlled trial. J Clin Nurs 2015;
24:3681–90.
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BEISPIEL: 90° SEITENLAGE - SCHEMATISCH
Pickenbrock H, Ludwig VU, Zapf A,
Dressler D. Conventional versus
neutral positioning in central neurological
disease – a multicenter
randomized controlled trial.
Dtsch Arztebl Int2015;112:35–42.
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• Körperabschnitte günstig zueinander positionieren (wennmöglich in Neutralstellung)
• Stabilisation paretischer Körperabschnitte mit spezifischenTechniken
• Vermeidung von Hohlräumen• Druckverteilung• Aufhebung der Wirkung der Schwerkraft, keine Anpassen
an die Unterlage• Verwendung von ausreichend viel Lagerungsmaterial– Weniger bei weniger schwer betroffenen Patienten
LiN – SPEZIFISCHE GRUNDPRINZIPIEN: ZUSAMMENFASSUNG
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• Patienten, die ihre Position nicht ausreichend selber verändern können, haben Lagerungsbedarf.
• Lagerungsintervalle werden an Indikation angepasst.
• Rückenlage, Seitenlagen, Bauchlagen und sitzende Positionen werden abhängig von Indikation und Vorlieben des Patienten angewendet.
LiN: BEACHTEN VON ALLGEMEIN GÜLTIGEN GRUNDPRINZIPIEN
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EFFEKTE VON LiNIM VERGLEICH ZU KON – RCT
• Gibt es einen Unterschied zwischen LiN- bzw. konventionell (KON) gelagerten Patienten mit Verletzungen des zentralen Nervensystems, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind?
• In Bezug auf• Passive Beweglichkeit der Hüften und Schultern• Komfort• Vitalparameter
• Puls, Blutdruck, Atemfrequenz
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METHODIK1. STUDIE
Einschlusskriterien
• > 18 Jahre• Hochgradige zentraleParese
• Schwer betroffen /nicht gehfähig
Ausschlusskriterien
• Kontrakturen• Flaches Liegen nicht möglich
• Sehr starke Unruhe
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METHODIK
236 ausgeschlossen45 Kontrakturen86 unruhig20 kein flaches Liegen85 per Los
545 gescreent
218 randomisiert
113 KON 105 LiN
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METHODIK
• Interventionsgruppe: LiN• Entweder in Rückenlage, 30°- oder 90°-
Seitenlage Arbeitsblätter LiN – Arge e. V.
• Kontrollgruppe: KON• Entweder in Rückenlage, 30°- oder 90°-
Seitenlage Bobath B: 1990, Davies PM: 2000, Friedhoff M, Schieberle D. 2007,
Klein–Tarolli E: 2008
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METHODIK
• Untersucher verblindet.
• Intervention• Liegen für 2 Stunden in der zugewiesenen Position
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RESULTATEDEMOGRAPHIE
LiN KON
Anzahl 105 (48 %) 113 (52 %)
männlich 64 (62 %) 73 (65 %)
Alter 69 ± 16 65 ± 16
Diagnose
Schlaganfall 71 (68 %) 70 (62 %)
hypoxischer Hirnschaden 12 (11 %) 16 (14 %)
Schädel-Hirn-Trauma 12 (11 %) 8 (7 %)
andere 10 (19 %) 19 (17 %)
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Flexion Hüften 12,84°; p < 0,001
• Flexion Schultern 11,9°
• Außenrotation Schultern 7,1°
Hüften
RESULTATEPASSIVE BEWEGLICHKEIT
Pickenbrock 2015 (1)
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RESULTATEVITALPARAMETER
• Die Vitalparameter bleiben bei LiN und KON stabil.
• Individuelle Reaktionen möglich.Ø Regelmäßige Patientenbeobachtung!
Pickenbrock 2015 (2)
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EFFEKTE VON LiNIM VERGLEICH ZU KON
• Gibt es einen Unterschied zwischen LiN- bzw. konventionell (KON) bei gesunden Probanden?
• In Bezug auf den Auflagedruck.
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• Beweglichkeit vergrößern ü• Wohlbefinden, Komfort, Bequemlichkeit ermöglichen ü• Normalisierung der Vitalparameter -
• Dekubitusprophylaxe (ü)
EVIDENZBASIERTE ZIELE LiN
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IN EIGENER SACHEWWW.LIN-ARGE.DE
• LiN – Arge e.V.• Gemeinnütziger Verein, der das Ziel hat LiN
weiterzuentwickeln und zu lehren.• 4 Aufbaukurstrainer, 27 Grundkurstrainer (2 im
Bereich Kinder), 21 Assistenten.• Einführungskurse, standardisierte Grundkurse,
Aufbaukurse, Refresherkurse, Einführungskonzept in Einrichtungen.
• Ausbildung zum Praxisbegleiter, Trainer.
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LiN ANWENDEN
• Neurologie, Geriatrie, Innere Medizin, Intensivmedizin, Hospiz- und Palliativmedizin.
• Akut- und Rehabilitationskliniken, häusliche Pflege, Wachkomaeinrichtungen, Pflegeheime, Hospize.
• Deutschland, Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweiz, Österreich.
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