Postfach Telefon 031 301 90 50
3000 Bern 23 [email protected]
Referat von Marina Carobbio Guscetti, Präsidentin des Schweizerischen Mieterinnen- und
Mieterverband SMV
Inhalt des Mediendossiers :
- Medienmitteilung: 106'000 gültigen Unterschriften eingereicht
- Text Marina Carobbio
- Initiativtext
- Argumentarium für mehr zahlbare Wohnungen
- Tiefstzinsen und Höchstmieten – die Umverteilung auf dem Wohnungsmarkt
- Mitteilung der Wohnbaugenossenschaften Schweiz
- Mitteilung der SP Schweiz
- Mitteilung der Grüne Schweiz
www.bezahlbaremieten.ch
Folgende Organisationen und Parteien unterstützen die Initiative:
Wohnbaugenossenschaften Schweiz, Gewerkschaftsbund Schweiz, SP Schweiz, Grüne
Schweiz, JUSO Schweiz, Junge Grüne Schweiz
MEDIENDOSSIER
Einreichung Initiative
Mehr bezahlbare
Wohnungen
Bern, 18. Oktober 2016
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Bern, 18. Oktober 2016 Mediencommuniqué
Mehr zahlbare Mieten: 125’000 Unterschriften eingereicht
Faire Mieten statt Spekulationsgewinne
Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» wurde heute mit 125’000 gesammelten Un-
terschriften eingereicht. Der Mieterinnen- und Mieterverband fordert mit seiner Wohninitia-
tive eine deutliche Expansion von gemeinnützigem und preisgünstigen Wohnraum. Die
gesetzeswidrige Explosion der Mietzinse muss gestoppt werden.
Der Mieterinnen- und Mieterverband hat seine Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen»
sechs Monate vor Ablauf der Sammelfrist mit 125'000 gesammelten Unterschriften und
106'000 gültigen Unterschriften eingereicht. Trotz tiefster Zinsen und Nullteuerung sind die
Mieten in den letzten Jahren förmlich explodiert. Hätten sie sich nach den mietrechtlichen
Vorgaben entwickelt, sollten Mieterhaushalte heute 6 Milliarden Franken weniger Mietzin-
se als 2008 zahlen. Das ist gegen das Gesetz und inakzeptabel. Das Parlament hat mit
der Ablehnung der Formularpflicht bewiesen, dass es nichts dagegen unternimmt. Bun-
desbern ist nicht bereit, zu handeln und überlässt das essentielle Gut Wohnen dem Markt,
obwohl die Mieten für die Haushalte der grösste Ausgabenposten sind.
Gegensteuer ist wichtig: Die Träger des gemeinnützigen Wohnungsbaus beweisen seit
Jahrzehnten, dass es auch anders geht. Mit der Förderung des gemeinnützigen Woh-
nungsbaus und preisgünstiger Wohnungen wird das Wohnen langfristig der Spekulation
und dem Renditedruck entzogen. Dies ist sehr wichtig, hat doch der Anteil der Wohnun-
gen, die Wohnbaugenossenschaften, Stiftungen oder Städten gehören, in den letzten zwei
Jahrzehnten abgenommen. Der Bund muss sich hier wieder engagieren.
Die Massnahmen liegen seit längerem auf dem Tisch: Es braucht Bauland für gemeinnüt-
zige Wohnungen, Darlehen oder raumplanerische Vorgaben. Die Wohninitiative, welche
von Wohnbaugenossenschaften Schweiz, Schweizerischem Gewerkschaftsbund, SP und
Grünen mitlanciert wurde, verlangt, dass doppelt so viele gemeinnützige Wohnungen wie
bisher erstellt werden. Das ist machbar – wenn der Bund seinen Part übernimmt.
Für weitere Auskünfte :
Marina Carobbio, Präsidentin, 079 214 61 78
Balthasar Glättli, Vizepräsident, 076 334 33 66
Carlo Sommaruga, Vizepräsident, 079 221 36 05
Michael Töngi, Generalsekretär, 079 205 97 65
Postfach Telefon 031 301 90 50
3000 Bern 23 [email protected]
SMV Schweizerischer Mieterinnen- und Mieterverband
ASLOCA Association Suisse des Locataires
ASI Associazione Svizzera Inquilini
Mehr bezahlbare Wohnungen- Davantage de logements abordables-Piu abitazioni a
prezzi accessibili
Marina Carobbio, Präsidentin SMV Nationalrätin –TI
Es gilt das gesprochen Wort
125'000 Unterschriften in gut einem Jahr: Liebe Sammlerinnen und Sammler, liebe MV-
Aktiven, liebe Mitglieder des Initiativkomitees, sehr verehrte Damen und Herren von den
Medien, wir sind stolz, heute unsere Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» einreichen
zu können. Und wir sind bereit, in nächster Zeit eine intensive Debatte zu den hohen
Wohnkosten zu führen und der Wohnpolitik in unserem Land einen Schub zu geben.
Seit Jahren steigen die Mietzinse in den Städten und Agglomerationen. Wer umziehen
muss, hat grösste Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Alleine in den
letzten 10 Jahren sind in der Schweiz die Mietpreise der ausgeschriebenen Wohnungen
um über 30 Prozent angestiegen. In Ballungszentren wie Genf sogar um ganze 60 Pro-
zent. Familien, ältere und jüngere Menschen kommen so unter die Räder und werden
verdrängt. Die Situation ist umso dramatischer, weil die Kosten für den Wohnraum massiv
gesunken sind. Mit der Halbierung der Hypothekarzinsen können Eigentümerinnen und
Eigentümer jedes Jahr Milliarden an Franken sparen. In viel zu wenigen Fällen werden
diese Senkungen auch an die Mieter weitergegeben. Damit steigen die Renditen der Im-
mobilienbranche weiter an. Die Rendite von Mietliegenschaften liegt immer noch bei fünf
bis acht Prozent, unverschämt hoch im Vergleich zu den Nullzinsen, die ein Normalsparer
erhält. Und oft werden die Limiten, die unsere Kostenmiete unbegrenzten Renditen setzt,
weit überschritten.
Parlament und Bundesrat schauen diesem Treiben zu. Die berechtigten Anliegen der
Mieterinnen und Mieter nach bezahlbarem Wohnraum, nach einer Begrenzung der Rendi-
te werden zur Seite geschoben. Man hat die Mieterinnen und Mieter dieses Landes mit
runden Tischen, mit der Prüfung von Vorschlägen vertröstet. Nach Jahren der Diskussion
wurde keine einzige Massnahme umgesetzt.
Der Mieterinnen- und Mieterverband setzt mit seiner Wohninitiative diesem unerträglichen
Stillstand ein Ende.
Mit unserer Initiative wollen wir FAIRE MIETEN STATT SPEKULATIONSGEWINNE
Der Bund und die Kantone müssen in der Wohnpolitik aktiv werden. Mit der Förderung
preisgünstiger Mietwohnungen helfen sie mit, die Wohnungsnot zu lindern.
Wir brauchen GEMEINNÜTZIGEN WOHNUNGSBAU STATT WOHNUNGSNOT
Wohnungen von Genossenschaften oder der öffentlichen Hand sind der Spekulation
entzogen. Sie sind 20 bis 25 Prozent günstiger als durchschnittliche
Mietwohnungen. Die Initiative verlangt eine Erhöhung des Anteils dieser Wohnungen. Nur
ein wachsender Anteil von gemeinnützigen Wohnungen lindert den anhaltenden Rendite-
druck und garantiert, dass bei den Mieten das Prinzip der Kostenmiete angewandt wird.
Wir verlangen einen SUBVENTIONSSTOPP FÜR LUXUSUMBAUTEN
Energetische Sanierungen sind wichtig und Fördergelder helfen mit, diese finanziell
tragbar zu machen. Leider erhalten aber auch Eigentümer Subventionen,
wenn sie ihren Mietern kündigen oder ihre Liegenschaften luxuriös umbauen.
ZAHLBARE WOHNUNGEN STATT LOFTS AUF SBB-AREALEN
Auf den Arealen des Bundes und bundesnaher Betriebe sollen preisgünstige
Wohnungen entstehen können. Heute sind die SBB einem starken Renditedruck
unterworfen und realisieren Projekte im Hochpreissegment.
Die Sammlung der Unterschriften war nicht schwierig: In den Städten und Agglomeratio-
nen ist die Bevölkerung täglich mit dem Thema hoher Mieten, der schwierigen Suche
nach einer neuen Wohnung und massiven Mietzinsaufschlägen bei Neuvermietungen
oder bei Sanierungen betroffen.
Wer das Wohnen der Logik des Marktes überlassen will, vernachlässigt die Wichtigkeit
und Besonderheit des Wohnens. Wir alle brauchen ein Dach über dem Kopf und sind an
unserem Wohnort verwurzelt. Wir haben Nachbarn, Kinder in der Schule oder liebgewon-
nen Orte. Wir können und wir wollen nicht einfach umziehen, wie wir die Joghurt-Sorte
wechseln oder das Kleidergeschäft. Deshalb müssen für diesen Markt besondere Regeln
bestehen und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass auf diesem Markt möglichst viele
Wohnungen dem Renditedruck und der Spekulation entzogen sind. Gegensteuer ist wich-
tig: Die Träger des gemeinnützigen Wohnungsbaus beweisen seit Jahrzehnten, dass es
auch anders geht.. Die Wohninitiative, welche von Wohnbaugenossenschaften Schweiz,
Schweizerischem Gewerkschaftsbund, SP und Grünen mitlanciert wurde, verlangt, dass
doppelt so viele gemeinnützige Wohnungen wie bisher erstellt werden. Das ist machbar –
wenn der Bund seinen Part übernimmt.
MEHR BEZAHLBARE WOHNUNGEN
Trotz reger Bautätigkeit herrscht in der Schweiz Wohnungsnot. Die Mietpreise schiessen in den Städten und Agglomerationen ungebremst in die
Höhe. Familien, ältere und junge Menschen finden keine bezahlbare Wohnung mehr. Der Bundesrat bleibt untätig. Die Volksinitiative «Mehr be-
zahlbare Wohnungen» will Gegensteuer geben. Sie verpflichtet Bund und Kantone den preisgünstigen Wohnungsbau zu fördern und entzieht
den knappen Wohnraum der Spekulation und dem Renditedruck. Energetische Sanierungen sind wichtig, doch eine Subventionierung von Lu-
xusumbauten darf nicht sein.
Eidgenössische Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen»(im Bundesblatt veröffentlicht am 1. September 2015). Die unterzeichneten stimmberechtigten Schweizer Bürgerinnen und Bürger stellen hiermit, gestützt auf Art. 34, 136, 139
und 194 der Bundesverfassung und nach dem Bundesgesetz vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte (Art. 68ff.) folgendes Begehren:
Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert:
Art. 108 Abs. 1 und 5–8
1 Der Bund fördert in Zusammenarbeit mit den Kantonen das Angebot an preisgünstigen
Mietwohnungen. Er fördert den Erwerb von Wohnungs- und Hauseigentum, das dem
Eigenbedarf Privater dient, sowie die Tätigkeit von Trägern und Organisationen des
gemeinnützigen Wohnungsbaus.5 Er stellt sicher, dass Programme der öffentlichen Hand zur Förderung von Sanierungen
nicht zum Verlust von preisgünstigen Mietwohnungen führen.6 Er strebt in Zusammenarbeit mit den Kantonen eine stetige Erhöhung des Anteils der
Wohnungen im Eigentum von Trägern des gemeinnützigen Wohnungsbaus am Gesamt-
wohnungsbestand an. Er sorgt in Zusammenarbeit mit den Kantonen dafür, dass ge-
samtschweizerisch mindestens 10 Prozent der neu gebauten Wohnungen im Eigentum
dieser Träger sind.
7 Er ermächtigt die Kantone und die Gemeinden, zur Förderung des gemeinnützigen Woh-
nungsbaus für sich ein Vorkaufsrecht für geeignete Grundstücke einzuführen. Zudem
räumt er ihnen beim Verkauf von Grundstücken, die in seinem Eigentum oder jenem
bundesnaher Betriebe sind, ein Vorkaufsrecht ein.8 Das Gesetz legt die Massnahmen fest, die zur Erreichung der Ziele dieses Artikels
erforderlich sind.
Art. 197 Ziff. 12
12. Übergangsbestimmung zu Art. 108 Abs. 1 und 5–8 (Wohnbau- und Wohneigentums- förderung)Ist die Ausführungsgesetzgebung zu Artikel 108 Absätze 1 und 5–8 zwei Jahre nach
dessen Annahme durch Volk und Stände noch nicht in Kraft getreten, so erlässt der
Bundesrat auf diesen Zeitpunkt hin die Ausführungsbestimmungen vorübergehend auf
dem Verordnungsweg.
Auf dieser Liste können nur Stimmberechtigte unterzeichnen, die in der genannten politischen Gemeinde in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind. Bürgerinnen
und Bürger, die das Begehren unterstützen, mögen es handschriftlich unterzeichnen.
Kanton Postleitzahl Politische Gemeinde
Name
(eigenhändig)
Vorname
(eigenhändig)
Geburtsdatum
(Tag/Monat/Jahr)
Wohnadresse
(Strasse und Hausnummer)
Eigenhändige
Unterschrift
Kontrolle
(leer lassen)
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10 | |
Wer bei einer Unterschriftensammlung besticht oder sich bestechen lässt oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht, macht sich strafbar
nach Art. 281 beziehungsweise nach Art. 282 des Strafgesetzbuches.
Das Initiativkomitee, bestehend aus nachstehenden Urheberinnen und Urhebern, ist berechtigt, diese Volksinitiative mit absoluter Mehrheit seiner noch stimmberechtigten Mit-
glieder zurückzuziehen: Marina Carobbio Guscetti, Präsidentin Schweizerischer Mieterinnen- und Mieterverband SMV, Tamporiva 28, 6533 Lumino; Balthasar Glättli, Vizepräsident
SMV, Hönggerstr. 148, 8037 Zürich; Carlo Sommaruga, Vizepräsident SMV, bvd des Philosophes 11, 1205 Genf; Louis Schelbert, Präsident Wohnbaugenossenschaften CH, Horwerstr.
45, 6005 Luzern; Giorgio Tuti, Vizepräsident Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Bündtenweg 33, 4513 Langendorf; Christian Levrat, Präsident SPS, rte des Colombettes 297, 1628
Vuadens; Luca Maggi, Vizepräsident Grüne CH, Hohlstr. 147, 8004 Zürich; Hanna Bay, Vizepräsidentin JUSO CH, Bahnhofstr. 10, 7220 Schiers; Jacqueline Badran, Vorstandsmitglied
SMV, Thurwiesenstr. 3, 8037 Zürich; Mathias Reynard, Vorstandsmitglied SMV, St-Germain 26, 1965 Savièse; Michael Töngi, Generalsekretär SMV, Unterstrick, 6010 Kriens; Pierre
Zwahlen, Stv. Generalsekretär SMV, Gottettaz 8, 1012 Lausanne.
Ablauf der Sammelfrist: 1. März 2017.
Die unterzeichnete Amtsperson bescheinigt hiermit, dass obenstehende (Anzahl) Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der
Volksinitiative in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind und ihre politischen Rechte in der erwähnten Gemeinde
ausüben.
Die zur Bescheinigung zuständige Amtsperson (eigenhändige Unterschrift und amtliche Eigenschaft):
Ort: Datum:
Eigenhändige Unterschrift: Amtliche Eigenschaft:
Amtsstempel:
Bogen einsenden an: Wohn-Initiative, Postfach 1163, 3000 Bern 23
Postfach Telefon 031 301 90 50
3000 Bern 23 [email protected]
SMV Schweizerischer Mieterinnen- und Mieterverband
ASLOCA Association Suisse des Locataires
ASI Associazione Svizzera Inquilini
Beilage
Argumentarium
Weshalb eine Wohn-Initiative auf Bundesebene?
Seit Jahren steigen die Mietzinse in den Städten und Agglomerationen. Es wird immer
schwieriger, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Auch der Bundesrat hat mehrmals aner-
kannt, dass es Massnahmen braucht. Doch gehandelt wird nicht: Zwar wurde eine Ar-
beitsgruppe eingesetzt, doch deren Vorschläge sind mager und werden nicht einmal um-
gesetzt. Von Bundesseite blieb nur der Appell an die Gemeinden und Kantonen übrig, sich
in der Wohnpolitik zu engagieren. Mit der Initiative soll nun auch der Bund seine Verant-
wortung gegenüber Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen übernehmen.
Was ist das Ziel der Initiative?
Die Initiative verlangt ein verstärktes Engagement des Bundes, damit mehr preisgünstige
Mietwohnungen entstehen und der Anteil der Wohnungen im Besitz von Wohnbaugenos-
senschaften und anderen gemeinnützigen Wohnbauträgern erhöht wird. Sie entziehen
Wohnraum dauerhaft der Spekulation und bieten Wohnungen an, die rund 20 Prozent
günstiger als durchschnittliche Mietwohnungen sind.
Mit welchen Massnahmen sollen mehr preisgünstige Wohnungen entstehen?
Der Bund kann bereits heute mit zinslosen und zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften und
Hilfen für Wohnbaugenossenschaften den preisgünstigen Wohnungsbau fördern. Leider
nutzt er aber diese Massnahmen viel zu wenig – er soll sich hier stärker engagieren. Die
Initiative schlägt konkret vor:
• Die Gemeinden und Kantonen sollen ein Vorkaufsrecht für geeignete Grundstücke erhal-
ten, um diese dem gemeinnützigen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.
• Bund und bundesnahe Betriebe sollen ihr Land zuerst den Gemeinden und Kantonen zum
Kauf anbieten.
• Fördergelder der öffentlichen Hand dürfen nur ausbezahlt werden, wenn sie nicht zum Ver-
lust von preisgünstigem Wohnraum führen.
2
Weiter können Bund und Kantone mit raumplanerischen Mitteln den gemeinnützigen Woh-
nungsbau fördern.
Wohnbaupolitik ist doch Sache der Gemeinden!
Natürlich – aber der Bund ist deswegen nicht aus der Verantwortung entlassen. Wichtige
Massnahmen sollen auf Bundesebene verankert werden. Wohnen ist der grösste Ausga-
benposten für einen Haushalt und zahlbares Wohnen ist quer durch die Schweiz ein The-
ma, dem sich auch der Bund annehmen muss. Zudem engagieren sich viele Kantone und
Gemeinden nur in der Wohnbauförderung, wenn der Bund dies auch tut.
Der Bund muss sparen – und jetzt soll er mehr Geld für die Wohnbauförderung aus-
geben?
Ohne finanzielle Unterstützung geht es tatsächlich nicht. Für die Vergabe von zinsgünsti-
gen Darlehen muss der Bund zwar Geld zur Verfügung stellen, aber dieses bleibt erhalten:
Die Darlehen werden zurückgezahlt, neue Projekte können gefördert werden. Heute gibt
der Bund weniger als ein Promille seines Budgets für die Wohnbauförderung aus. Andere
Massnahmen im Bereich der Raumplanung kosten gar keinen Steuerfranken, sondern po-
litischen Willen.
Weshalb will die Initiative Wohnbaugenossenschaften fördern und unterstützt nicht
direkt Personen mit kleinen Einkommen?
Die Initiative hilft einkommensschwachen Haushalten. Mit dem Auftrag, preisgünstigen
Wohnraum zu schaffen, erhalten Personen mit einem kleinen Einkommen eine bessere
Chance auf dem Wohnungsmarkt. Diese preisgünstigen Wohnungen können auch private
Vermieter erstellen. Gemeinnützige Wohnbauträger wie Genossenschaften, Stiftungen o-
der Städte schaffen auf Dauer günstige Wohnungen. Sie zu unterstützen ist nachhaltig und
effizient. Die direkte Auszahlung von Wohngeldern, wie es vereinzelt gefordert wird, ist
teurer und treibt letztlich die Mietzinse in die Höhe.
Ist ein Vorkaufsrecht nötig?
Das fehlende Bauland ist für die Wohnbaugenossenschaften das grösste Hindernis um
mehr bauen zu können. Mit einem Vorkaufsrecht können Gemeinden oder Kantone Abhilfe
schaffen. Will jemand ein Grundstück verkaufen, so kann die öffentliche Hand dieses zum
selben Preis kaufen, zu dem ein Dritter dieses gekauft hätte. Der Verkäufer erleidet keine
3
Einbusse. Die Initiative ermöglicht Kantonen und Gemeinden die Einführung des Vorkaufs-
rechts. Diese können nach föderalistischer Tradition selber entscheiden, ob sie es diese
Massnahme wollen.
Und was ist mit den SBB-Grundstücken?
Gemäss Initiative sollen der Bund und die bundesnahen Betriebe ihre Grundstücke eben-
falls den Kantonen und Gemeinden zum Verkauf anbieten. Heute ist vor allem umstritten,
was mit den frei werdenden SBB-Grundstücken geschieht: Oft werden sie an Investoren
verkauft, die Wohn- und Geschäftsräume im obersten Preissegment bauen. Damit bleibt
die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum auf der Strecke. Die SBB haben ihre Grund-
stücke vor langer Zeit für einen öffentlichen Zweck erworben, dies muss bei einem Verkauf
berücksichtigt werden. Die Standortgemeinde soll die Möglichkeit haben, diese Grundstü-
cke zu Gunsten des gemeinnützigen Wohnungsbaus kaufen zu können und damit vor Ort
zu entscheiden, welche Entwicklung sie auf diesen Arealen will.
Verhindert die Initiative energetische Sanierungen?
Nein, sie will aber, dass Fördergelder konzentrierter für den Erhalt von preisgünstigem
Wohnraum eingesetzt werden. Heute fördern Bund, Kantone sowie verschiedene Gemein-
den mit finanziellen Zuschüssen energetische Sanierungen und den Einsatz von erneuer-
baren Energien. Dies ist wichtig, damit die Mietzinserhöhungen nicht zu hoch ausfallen.
Leider erhalten aber auch Vermieter Subventionen, wenn sie für die Sanierung ihren Mie-
ten kündigen oder wenn sie luxuriöse Umbauten machen. In diesen Fällen braucht es kei-
ne Fördergelder – denn sie erhöhen einzig die Rendite der Vermieter und erfüllen so nicht
ihren Zweck.
Haben wir nicht schon bald viele leere Wohnungen in der Schweiz?
Die Trendwende auf dem schweizerischen Wohnungsmarkt wurde in den letzten 10 Jah-
ren schon mehrmals angekündigt, eingetroffen ist sie noch nie. Noch immer steigen die
Mieten und ist der Druck in den Zentren enorm hoch. Selbst wenn die Zuwanderung ein-
geschränkt oder die Schweiz von einer Wirtschaftskrise getroffen würde, in den Ballungs-
zentren wäre die Entlastung auf dem Wohnungsmarkt minimal. Die Initiative will langfristig
zahlbaren Wohnraum schaffen.
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SMV Schweizerischer Mieterinnen- und Mieterverband
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Beilage
Tiefstzinsen und Höchstmieten – die Umverteilung auf dem Wohnungsmarkt
Seit 2009 sind die Zinsen stark gesunken. Die Senkung des Durchschnittssatzes aller Hy-
potheken von 3.45 Prozent auf noch 1.70 Prozent1 kommt glatt einer Halbierung der Zins-
kosten gleich. Bei einem Hypothekarvolumen von rund 870 Milliarden Franken hat sich die
Zinsbelastung pro Jahr von 30 auf 15 Milliarden Franken reduziert. Heute müssen damit
pro Jahr 15 Milliarden Franken weniger an Zinsen auf Hypothekarkrediten bezahlt werden.
Zinsen 2008 und 2016 sowie die Ersparnis
Hypotheken werden für Mietliegenschaften, aber auch für selbstbewohntes Eigentum und
für gewerblich genutzte Liegenschaften aufgenommen. Rund ein Drittel aller Gebäude sind
Mietliegenschaften. So sollte auch rund ein Drittel dieser 15 Milliarden Franken Zinser-
sparnisse bei den Mietenden ankommen.2
Berechnet man das theoretische Senkungspotenzial der Mietzinse nach mietrechtlichen
Regeln, so fällt der Senkungsanspruch sogar noch höher aus. Die meisten Mietverträge
sind an den Referenzzinssatz gekoppelt3 und die Mieten müssen gesenkt werden, wenn
1 Stand 1. September 2015
2 Bundesamt für Energie: Zukünftige Entwicklung der Energiebezugsflächen, 2004 . Zwei Drittel der bebauten Fläche sind für Wohn-
zwecke. Die Mieterhaushalte sind zwar mit 62 Prozent eine klare Mehrheit, auf Grund der kleineren Haushaltsgrösse und ebenfalls
kleinerem Flächenverbrauch kann die Wohnfläche grob zur Hälfte den Mieterhaushalten und den Eigentümerhaushalten zugeteilt
werden.
3 Ausgenommen sind indexierte Mietverträge. Ebenso können in subventionierten Wohnungen abweichende Regeln gelten.
2
dieser sinkt. Pro Viertel Prozent Senkung des Referenzzinssatzes sollte die Miete um
knapp 3 Prozent nach unten gehen. Bei total 35 Milliarden Franken Mietzinse pro Jahr soll-
ten die Mieten bei jeder Senkung des Referenzzinssatzes um rund 1 Milliarde Franken pro
Jahr sinken. 2016 sollten die Mietzinse damit über 6 Milliarden Franken tiefer liegen als
2008.
Senkungspotenzial pro Jahr seit 2008
Wären die Senkungen des Referenzzinssatzes an die Miethaushalte weitergegeben wor-
den, so hätte ein durchschnittlicher Mieterhaushalt 2016 im Vergleich zu 2009 fast 3‘000
Franken weniger Miete bezahlen müssen. Im Total hätte ein Mieterhaushalt in einer durch-
schnittlich teuren Wohnung seit 2008 rund 12'000 Franken weniger Miete zahlen müssen.
Mietzinssenkung in einem durchschnittlichen Mieterhaushalt
Die Entwicklung war aber genau umgekehrt. Die Mietpreise sind auch in den letzten Jah-
ren gestiegen. Und dies nicht nur trotz gesunkenen Kapitalkosten, sondern auch bei einem
3
stabilen Landesindex für Konsumentenpreise. Seit 2008 betrug die Teuerung bei den Mie-
ten mehr als 10 Prozent.
Hoher Renditedruck
Die Situation auf dem Kapitalmarkt führt zu einem unverminderten Druck auf den Immobi-
lienmarkt. Während Sparbüchlein oder Anleihen keinen oder sogar einen negativen Zins
geben, Aktien volatiler wurden, wird noch mehr Geld in Immobilien angelegt. Was immer
noch sehr lukrativ ist. Gemäss CS liegen die Renditen von Immobilienfonds und -aktien
bei 2.8 respektive 3.9 Prozent. Noch nie in den letzten 10 Jahren war der Unterschied zur
Rendite einer Bundesanleihe grösser als heute4. Gemäss IAZI betrug 2015 die Rendite
auf Wohnliegenschaften 3.6 Prozent zuzüglich einer Wertsteigerung von 3 Prozent. Auch
das Büro Wüest und Partner geht für das Jahr 2015 von einer Rendite von 6.6 Prozent
bei direkten Immobilienanlagen aus, bei Wohnliegenschaften sogar von 8.4 Prozent5.
Diese Zahlen zeigen eindrücklich, weshalb der Immobilienmarkt weiterhin attraktiv ist.
Dies führt zu sehr hohen Kaufpreisen und massivem Druck, mit hohen Mietzinsen diese
Traumrenditen zu erhalten.
Entwicklung Teuerung und Mieten
Nicht immer muss der Mietzins nach einer Senkung des Referenzzinssatzes gesenkt wer-
den: Es gibt langjährige Mietverhältnisse, in denen der Mietzins während mehr als einem
Jahrzehnt gleich blieb oder trotz wertvermehrenden Investitionen der Mietzins nicht erhöht
wurde. Dort gibt es unter Umständen kein Senkungspotenzial. Die Zahl der Mieterinnen
und Mieter, welche bei einer Senkung des Referenzzinssatzes eine Mietzinssenkung er-
halten, ist aber auch in Anbetracht dieser Beispiele sehr klein. Durchschnittlich profitieren
4 Credit Suisse Immobilienmonitoring, 3. Quartal 2016
5 Wüest und Partner, Immo-Monitoring 2016 /2 S. 84
4
nur knapp 20 Prozent der Mieterhaushalte von Mietzinssenkungen, wenn der Referenz-
zinssatz sinkt! Viele davon sind zudem Wohnungen der gemeinnützigen Wohnbauträger.
Kommt hinzu, dass die Erhöhungen so hoch ausfallen, dass sie diese Mietzinssenkungen
gesamthaft gleich wieder auffressen.
Erhöhungen viel höher als Senkungen
2009 betrug der durchschnittliche Mietzins in der Schweiz etwas über 1270 Franken im
Monat. Wären die Referenzzinssatzsenkungen gemäss Mietrecht an die Mieterschaft wei-
tergegeben worden, so sollte heute diese durchschnittliche Wohnung nur noch 1030 Fran-
ken kosten. In Tat und Wahrheit bezahlt man heute im Durchschnitt für die Miete 1340
Franken.
Mietzinse entwickeln sich in die falsche Richtung
M E D I E N M I T T E I L U N G
Bern, 18. Oktober 2016
Wohnbaugenossenschaften Schweiz unterstützt die Initiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“
Nationale Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum eingereicht Die Volksinitiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“ wurde heute mit 106 000 gültigen Unter-
schriften eingereicht. Die von einem breiten Bündnis getragene Initiative fordert vom Bund
Massnahmen für mehr preisgünstigen Wohnraum. Wohnbaugenossenschaften Schweiz, der
Verband der gemeinnützigen Wohnbauträger, unterstützt die vom Schweizerischen Mieterin-
nen- und Mieterverband lancierte Initiative. Denn diese nimmt Kernanliegen des gemeinnüt-
zigen Wohnungsbaus auf. Sie verlangt etwa die Steigerung des Marktanteils der gemeinnüt-
zigen Wohnbauträger und einen besseren Zugang zu Bauland.
„Das rasche Zustandekommen unserer Initiative zeigt, dass weite Teile der Bevölkerung auf mehr
preisgünstigen und gemeinnützigen Wohnraum angewiesen sind“, sagt Nationalrat Louis Schelbert, Präsident von Wohnbaugenossenschaften Schweiz und Mitglied des Initiativkomitees. „Bezahlbare Wohnungen sind auch für den Mittelstand Mangelware, wie der jüngste Bericht zur Lebenssituation
der mittleren Einkommensgruppen vom Bundesamt für Statistik zeigt.“
Gemeinsam mit Wohnbaugenossenschaften Schweiz und anderen Partnerorganisationen startete
der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband deshalb im September letzten Jahres die Un-
terschriftensammlung für die Volksinitiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“. Die Initiative will Bund und Kantone dazu verpflichten, sich für mehr preisgünstigen Wohnraum einzusetzen. So sollen
künftig gesamtschweizerisch mindestens zehn Prozent der neu gebauten Wohnungen gemeinnützig
sein. Die Initiative verlangt ausserdem, dass mehr Areale für den preisgünstigen Wohnungsbau zur
Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel mit einem Vorkaufsrecht für Kantone und Gemeinden oder
mit der Abgabe von Arealen des Bundes und bundesnaher Betriebe an gemeinnützige Bauträger.
Mit diesen Massnahmen soll der Marktanteil der gemeinnützigen Bauträger, der laufend sinkt, wie-
der erhöht werden. Neben den Forderungen der Initiative setzt sich Wohnbaugenossenschaften
Schweiz auch für einen neuen Rahmenkredit für den Fonds de Roulement ein, aus dem der Bund
zinsgünstige Darlehen vergibt. Der laufende Rahmenkredit wird voraussichtlich 2017 ausgeschöpft
sein. „Diese wichtige Starthilfe für gemeinnützige Bauprojekte muss zwingend weitergeführt wer-
den“, betont Louis Schelbert.
Mehr zur Initiative sowie Bildmaterial finden sich auf www.zahlbaremieten.ch. Wohnbaugenossenschaften Schweiz ist die Dachorganisation von mehr als 1100 Wohnbaugenossenschaften und wei-teren gemeinnützigen Wohnbauträgern mit insgesamt gegen 150'000 Wohnungen. Der 1919 gegründete Verband steht im Dienste seiner Mitglieder, die auf gemeinnütziger Grundlage preisgünstigen Wohnraum erstellen und bewirtschaften. Zusammen mit ihnen strebt er im ganzen Land eine ausreichende Versorgung mit preisgünstigem, vorzugsweise ge-nossenschaftlichem Wohnraum an. www.wbg-schweiz.ch, [email protected] Pressekontakte: Louis Schelbert, Präsident Wohnbaugenossenschaften Schweiz, Mitglied Initiativkomitee, 079 730 75 01 Urs Hauser, Direktor Wohnbaugenossenschaften Schweiz, 079 600 91 79
Wohnen für alle statt für Wenige!
Seit es die SP gibt, setzt Sie sich gegen die Gewinnorientierung im Immobilienmarkt und somit für
zahlbaren Wohn- und Gewerberaum ein. So war sie die treibende Kraft hinter der Gründung des
Mieterverbandes und zig hunderter gemeinnütziger Wohngenossenschaften. Mit der heutigen
Einreichung der Initiative «für mehr zahlbare Wohnungen» setzt die SP diese Tradition fort.
Jeder Fortschritt bei den Löhnen wird seit Jahren weggefressen durch höhere Mieten. Diese steigen
seit Jahren massiv an, obwohl sie wegen tiefster Zinsen und niedrigster Inflation eigentlich stark
sinken sollten. So fliessen jährlich Milliarden zu viel an die Immobilieneigentümer finanziert aus den
Lohneinkommen der Mietenden. Dieser illegale Zustand trifft alle Bevölkerungskreise stark. Es ist
dringend notwendig, diesen Trend umzukehren. Deshalb fordert der Mieterverband gemeinsam mit
der SP mehr gemeinnützigen Wohnraum. Gemeinnützige Wohnbauträger stellen den Dritten Weg,
zwischen selbstbewohntem Eigentum und Miete dar und sie halten sich freiwillig an das Gebot der
Kostenmiete, die auch unser Mietrecht theoretisch verlangt.
Mit der Forderung nach Expansion gemeinnützigen Immobilienbesitzes knüpft die SP an eine
jahrhundertealte schweizerische Tradition, an ein Erfolgsmodell der Schweiz an. «Gemeinnützige
Wohnungen nützen nicht nur den Mietern und Miteigentümern, sie sind Big Business für den Staat,
weil die Wertsteigerungen des Bodens im Volksvermögen bleiben und die Baurechtszinsen jährlich in
die Kasse der öffentlichen Hand fliessen, statt in die Tasche von börsenkotierten Immobilienfirmen»
erklärt Jacqueline Badran, Vorstandmitglied des Mieterverbandes.
Der Bundesrat hat schon länger erkannt, dass Massnahmen auf Bundesebene notwendig sind,
gehandelt hat er bisher trotzdem nicht. Mini-Reformen wie die Formularpflicht, die den Mietenden
die Überprüfung von ungerechtfertigten Mietpreiserhöhungen ermöglicht hätte, wurden vom
bürgerlichen Parlament versenkt. Nun hat das Volk die Gelegenheit, sich gegen die jährlich
steigenden Mieten zu wehren und den Verfassungsartikel für die Ausweitung gemeinnütziger und
damit preisgünstiger Wohnungen zu konkretisieren und zu bestätigen.
Auskunftsperson: Jacqueline Badran, Nationalrätin ZH und Vorstandsmitglied des Mieterverbandes,
076 324 68 67
Bern, 18. Oktober 2016
Einreichung der eidg. Volksinitiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“
Es braucht den Druck der Initiative für eine faire Wohnungspolitik
Die Grünen unterstützen die Initiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“ und freuen sich
über die Einreichung des Begehrens. Bundesrat und Parlament müssen jetzt aktiv
werden und für eine faire und glaubwürdige Wohnpolitik sorgen.
Die Grünen freuen sich über die erfolgreich abgeschlossene Unterschriftensammlung für die
Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen». Die Initiative ist nach Ansicht der Grünen nötig, weil
der Bundesrat trotz grossen Wohnproblemen in den Zentren und Agglomerationen untätig
geblieben ist. Im Januar 2014 hat er die Einführung verschiedener Massnahmen in Aussicht
gestellt, doch letztlich fast nichts umgesetzt. Es braucht jetzt den Druck der Initiative, damit
Bundesrat und Parlament in der Wohnungspolitik aktiv werden und die Nöte vieler Menschen
ernst nehmen.
Die Grünen fordern eine faire und glaubwürdige Wohnpolitik. Die Initiative „Mehr bezahlbare
Wohnungen“ gibt der öffentlichen Hand weitere Möglichkeiten zur Förderung von bezahlbarem
Wohnraum für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen. Bund und Kantone werden
verpflichtet, den preisgünstigen Wohnungsbau zu fördern und so den knappen Wohnraum der
Spekulation und dem Renditedruck zu entziehen. Das ist besonders wichtig in den Städten und
Agglomerationen. Die Initiative unterstützt damit auch die Verdichtung des Siedlungsraums und
schützt das Kulturland vor dem Zubetonieren.
Die Grünen sind vom Erfolg der Initiative überzeugt. Schliesslich haben verschiedene
erfolgreiche Volksbegehren auf kantonaler und kommunaler Ebene gezeigt, dass das Bedürfnis
nach einer fairen Wohnpolitik gross ist.
Weitere Informationen:
Balthasar Glättli, Fraktionspräsident 076 334 33 66
Luca Maggi, Vize-Präsident Grüne Schweiz 076 480 35 10