MEDIKAMENTEN-AUSLANDPREISVERGLEICH 2017
Medienkonferenz vom 31. Mai 2018
Folie 2
Auslandpreisvergleich 2017
Medikamentenpreise und -kosten– wovon sprechen wir?
Dr. Christoph KilchenmannLeiter Grundlagen
Datum: 31.05.18Medienkonferenz Auslandpreisvergleich 2017
Folie 3
Rahmenbedingungen
Ambulanter BereichAnwendungsbeschränkungPublikumspreisFabrikabgabepreisPreisfestsetzung durch das BAG
Die Spezialitätenliste ist die Liste aller zu vergütenden Medikamenteaus der obligatorischen Grundversicherung gemäss KVG
4
Absatzkanäle der Medikamenteim ambulanten Bereich
Folie 4
16%
54%
Total 2017: 6.8 Mia CHF OKP(+ 5.7% zum Vorjahr)
ApothekenÄrzteSpitäler ambulant
30%
Wertmässiger Anteil
Bestandteile des Medikamentenpreises(Publikumspreis)
Folie 5
MedikamentenpreisMehrwertsteuer 2.5%
Packungsbezogener Zuschlag in CHF abhängig von derPreishöhe des Fabrikabgabepreises
Preisbezogener Zuschlag in % vom Fabrikabgabepreis
Fabrikabgabepreis
Bund
Handel
Pharmaindustrie
Gegenstand desAuslandpreisvergleichs
Folie 6
Mia CHF
Seit 2005:JährlicherAuslandpreis-vergleich durchsantésuisse0
1
2
3
4
5
6
7
2017
MWST 160 Mio.
Pharma: 4.7 Mia
Handel: 1.8 Mia*
* Ohne LOA Taxen Apotheken
Begriffe
Patentgeschütztes Medikament, OriginalproduktEin Arzneimittel mit einem bestimmten zugelassenen Wirkstoffmit Patentschutz
GenerikumArzneimittel mit identischem Wirkstoff wie Originalpräparat, ohnePatentschutzAustauschbar mit Originalpräparat nach Patentablauf
Folie 7
Wertmässiger Anteil derMedikamentengruppen
Patentgeschützte Medikamente
Originale ohne Patentschutz
Generika
53 %
14%
39%
Fokus für den Auslandpreisvergleich: patentgeschützte Medikamente,patentabgelaufene Originalpräparate, Generika
Folie 7
Festlegung Medikamentenpreise
AufnahmeSpezialitätenliste
3-Jahres-Überprüfung
Preisüberprüfung beifolg. Ereignissen
«patentfreier»Bereich
APV* TQV** APV* TQV** 1. Bei neuer Indikation Bei Markteintritt:a. Preisabstandsregeln
2. Bei Ä nderung derLimitation
b. « Dynamisierter»Selbstbehalt proWirkstoff
3. Bei Patentablauf c. Preisabstand3-Jahresü berprü fungbis 35%
* APV = Auslandpreisvergleich**TQV = Therapeutischer Quervergleich
= 50% APV, 50% TQV
Folie 8
Auslandpreisvergleich 2017
Patentgeschützte Medikamente
Markus GnägiLeiter Ressort Amtstarife und HTA
Datum 31.05.18 Folie 10
201753 %
Medienkonferenz Auslandpreisvergleich 2017
Methode
253 der umsatzstärksten patentgeschützten Medikamente ausgewähltRegelwerk bezüglich der Vergleichbarkeit wurde angewendet – BasisModalpackung (Dosierung, Packungsgrösse, mindestens 3 Preise in den9 Ländern)243 verbleiben im Warenkorb nach Anwendung der definierten Regeln9 Referenzländer des BAGVergleich Fabrikabgabepreis in der Schweiz von Januar bis Mai 2018 mitListen- resp. Höchstpreisen im Ausland, abzüglich gesetzlicher RabatteVerwendete Wechselkurse
BAG (01.2016-12.2016): CHF/€ 1.09, CHF/DKK 0.1464, CHF/£ 1.34, CHF/SEK 0.115212-Monats-Durchschnitt SNB (04.2017-03.2018): CHF/€ 1.14, CHF/DKK 0.1526, CHF/£1.29, CHF/SEK 0.1164
Gewichtung nach Umsatz 2016 in der Grundversicherung (Apotheken, Ärzteund Spital ambulant), Indexbildung1
Folie 111Laspeyres-Index
Folie 12
Preisvergleich 2017Unterschied Schweiz – AuslandWechselkurs BAG und 12-Monatskurs SNB
Index, Schweiz = 100
Unterschied Schweiz – Ausland patent-geschützte Medikamente, aktueller (2017) und imjeweiligen Jahr gültiger BAG-Wechselkurse
Folie 13
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Auslandpreisvergleich impatentabgelaufenenBereich
Inhalt
15
+ Ziele der Studie
+ Methode
+ Verwendete Wechselkurse
+ Patentabgelaufene Originalpräparate
+ Generika
+ Gesamter patentabgelaufener Markt
16
• Vergleich der Schweizer Fabrikabgabepreise von nicht patentgeschütztenMedikamenten mit den Fabrikabgabepreisen in den Vergleichsländern für:- Patentabgelaufene Originalpräparate- Generika- Gesamter patentfreier Markt (patentabgelaufene Originale und Generika)
Ziele der Studie
17
• Auswahl der nicht patentgeschützten, verschreibungspflichtigenMedikamente mit internationalen Molekülen mit Modalpackung in derSchweiz (Parallelimporte wurden ausgeschlossen).
• Gewichtung der Schweizer Modalpackungspreise vom März 2018 anhanddes Gesamtvolumens der jeweiligen Präparate (letzte 12 Monate).
• Umsätze, Absatzvolumen und Preise vom Februar 2018 für dieVergleichsländer aus der IQVIA Pricing Insights-Datenbank.
• Vergleichsländer: AT, BE, DE, DK, FI, FR, NL, SE und UK.• Durchschnittliche volumengewichtete Preise pro Counting Unit (=Tablette,
Pille, Milliliter etc.) pro Molekül/Form/Stärke, umgerechnet in SchweizerFranken.
• Bedingung für den Vergleich: Verfügbarkeit von Molekül/Form/Stärke inmindestens drei Vergleichsländern.
Methode
18
Angewendete Wechselkurse
CHF DKK EUR GBP SEKOffizielle BAG-Wechselkurse(Jan – Dez 2016) 1 0.1464 1.0900 1.3400 0.1152
Offizielle BAG-Wechselkurse vom letztenAuslandpreisvergleich (Jan – Dez 2015) 1 0.1433 1.0700 1.4700 0.1142
12-Monatsdurchschnittskurs Apr 2017 –Mrz 2018 1 0.1526 1.1353 1.2870 0.1164
19
Bei den patentabgelaufenen Originalpräparaten ist der Preisindex2018 der Schweiz höher als im Durchschnitt der Vergleichsländer
57% 61% 62% 65%74%
83% 87%98% 100%
119%126%
57%60% 61%
64%
73%
83%86%
106%100%
117%
123%
59%63% 63%
67%
76%
85% 87%
95%100%
123%
131%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
140%
FR AT BE NL FI Ø Länder-korb
SE UK CH DK DE
Prei
sind
ex
Patentabgelaufene Originalpräparate
BAG-Wechselkurse (Jan 2016 - Dez 2016) BAG-Wechselkurse (Jan 2015 - Dez 2015) SNB-Durchschnittskurse (Apr 2017 - Mrz 2018)
Quelle: IQVIA PRICING INSIGHTS DATABASE, Februar 2018. Preise der Schweizer Modalpackungen vom März 2018.
20
Anmerkungen zu den patentabgelaufenen Originalpräparaten
• Mit dem offiziellen BAG-Kurs (Jan. – Dez. 2016) ist der Durchschnittsindex derVergleichsländer leicht höher geworden.
• Stärker gewordene Währungen haben die Indizes in den meistenVergleichsländern ansteigen lassen.
• Die Schweizer Preise sind im Vergleich mit den Preisen in denVergleichsländern leicht billiger geworden.
• Es ist zu einigen Änderungen im Warenkorb gekommen (u.a. neuePatentabläufe).
• Die Schweizer Preise sind hoch für viele Immunsuppressiva undAntidepressiva.
21
Bei den Generika ist der Schweizer Preisindex 2018 viel höher alsder Durchschnittsindex der Vergleichländer
Quelle: IQVIA PRICING INSIGHTS DATABASE, Februar 2018. Preise der Schweizer Modalpackungen vom März 2018.
35% 39% 42% 44% 47% 48% 52% 55% 58% 60%
100%
35%39%
42% 44%
51%48%
51%54%
57%60%
100%
37%39%
44% 45% 46%49%
54%57%
60%62%
100%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
NL SE DE DK UK Ø Länder-korb
FI BE AT FR CH
Prei
sind
ex
Generika
BAG-Wechselkurse (Jan 2016 - Dez 2016) BAG-Wechselkurse (Jan 2015 - Dez 2015) SNB-Durchschnittskurse (Apr 2017 - Mrz 2018)
22
Anmerkungen zu den Generika
• Es zeigt sich ein ähnliches Bild wie im letzten Jahr.• Die Schweizer Preise sind weiterhin die höchsten aller Vergleichsländer.• Stärker gewordene Währungen haben im Vergleich zum Vorjahr zu einem
Anstieg der Indizes der Vergleichsländer geführt.• Es ist zu einigen Änderungen im Warenkorb gekommen (u.a. neue
Patentabläufe mit entsprechendem Markteintritt neuer Generika).• Die tiefsten Preise gibt es in Ländern mit Tender-Systemen und Substitution
durch die Apotheken.• Die Schweizer Preise sind hoch für viele Protonenpumpenhemmer, Statine
und Immunsuppressiva.
23
Für die ungeschützten Produkte insgesamt ist der Index 2018 inder Schweiz viel höher als in den Vergleichsländern
39%47% 49% 51% 52% 52% 54% 55% 56%
63%
100%38%
47% 48% 50% 52% 52% 53% 55% 55%
68%
100%
40%
49% 49%52% 53% 54% 56% 57% 58%
61%
100%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
NL DK SE BE Ø Länder-korb
AT FI FR DE UK CH
Prei
sind
ex
Gesamter patentfreier Markt (patentabgelaufene Originale undGenerika)
BAG-Wechselkurse (Jan 2016 - Dez 2016) BAG-Wechselkurse (Jan 2015 - Dez 2015) SNB-Durchschnittskurse (Apr 2017 - Mrz 2018)
Quelle: IQVIA PRICING INSIGHTS DATABASE, Februar 2018. Preise der Schweizer Modalpackungen vom März 2018.
24
Anmerkungen zum gesamten nicht patentgeschützten Markt
• Aus dem Index wird der unterschiedliche Mix von Generika undpatentabgelaufenen Originalen ersichtlich.
• Die Preise in der Schweiz sind die höchsten aller Vergleichsländer.• Stärker gewordene Währungen haben im Vergleich zum letztjährigen
Auslandpreisvergleich zu einer Zunahme der Indizes der Vergleichsländergeführt.
• Es ist zu einigen Änderungen im Warenkorb gekommen (u.a. neuePatentabläufe mit entsprechendem Markteintritt neuer Generika).
25
Zusammenfassung der Resultate
• Bei den umsatzstärksten patentfreien Wirkstoffen könnenModalpackungspreise verglichen werden.
• Der “Produktkorb” hat sich aufgrund von Patentabläufen und neuenModalpackungen signifikant verändert.
• Der stärker gewordene Euro hat im Vergleich zum Vorjahr zu einer Zunahmeder Indizes geführt.
• Bei den patentabgelaufenen Originalen ist der Länderkorbdurchschnittsindexvon 80% im letzten Jahr auf 83% gestiegen.
• Der Länderkorbdurchschnittsindex der Generika ist von 47% im letzten Jahrauf 48% gestiegen.
• Über den gesamten patentabgelaufenen Markt gesehen, ist derLänderkorbdurchschnittsindex von 49% im letzten Jahr auf 52% gestiegen.
Auslandpreisvergleich 2017
Schlussfolgerungen
Verena NoldDirektorin
Datum: 31.05.2018 Folie: 26
Medienkonferenz Auslandpreisvergleich 2017
34 %
100
120
140
160
180
200
220
240
260
280
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Entwicklung der OKP-Gesundheitskosten im Vergleich zur Wirtschaftsleistung (BIP),der Teuerung (LIK), der Nominallöhne und der Ausgaben für die AHV
(Index 1996 = 100)
Kosten OKP
BIP
LIK
AHV (Ausgaben)
Nominallohn
Besorgniserregende Kostenentwicklungim Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung(OKP)
Folie 27
Quellen: BAG, BFS und BSV
MedikamentenausgabenDezember 2008 bis Dezember 2017Plus 30,4 Prozent über alle Medikamente OKP
Arzt/Apotheke/Spital: +30.4%
Arzt/Apotheke:+21.5%
Folie 28
Quelle: Datenpool SASIS AG, Abdeckungsgrad ~ 100%
500
550
600
650
700
750
800
850
2008
/Dez
.20
09/M
ärz
2009
/Jun
i20
09/S
ep.
2009
/Dez
.20
10/M
ärz
2010
/Jun
i20
10/S
ep.
2010
/Dez
.20
11/M
ärz
2011
/Jun
i20
11/S
ep.
2011
/Dez
.20
12/M
ärz
2012
/Jun
i20
12/S
ep.
2012
/Dez
.20
13/M
ärz
2013
/Jun
i20
13/S
ep.
2013
/Dez
.20
14/M
ärz
2014
/Jun
i20
14/S
ep.
2014
/Dez
.20
15/M
ärz
2015
/Jun
i20
15/S
ep.
2015
/Dez
.20
16/M
ärz
2016
/Jun
i20
16/S
ep.
2016
/Dez
.20
17/M
ärz
2017
/Jun
i20
17/S
ep.
2017
/Dez
.
Medikamentenausgaben OKP pro versicherte Person 2008-2017
Total Arzt und Apotheke
Geforderte Massnahmen zur Kostendämpfungüber alle OKP-pflichtigen Medikamente
santésuisse fordert Wirtschaftlichkeit, das heisst:Jährliche Anpassung aller Medikamentenpreise statt nur bei einem DrittelAusweitung des Länderkorbs auf weitere Nachbarländer und Haupthandelspartnerder SchweizDie Preise sollen den tatsächlich vergüteten Preisen des Länderkorbs entsprechen(Einbezug von gesetzlichen Rabatten, erstatteten Preisen, Rabattverträge)Vom Gesetz vorgesehene Kostengünstigkeit umsetzen (KVG Art. 43, Abs. 6):– bei gleichem Wirkstoff und gleicher Darreichungsform darf nur der günstigere Preisvon der OKP bezahlt werden (Festbetragssystem)Antrags- und Beschwerderecht für Krankenversicherer
Folie 29
Massnahmen zur Kostendämpfungim patentabgelaufenen Bereich
Förderung der Generika durch:
Verschreibung von Wirkstoffen und nicht von Marken und damit Möglichkeit zumErsatz des Originals durch ein günstigeres Generika
Abbau von Markteintrittsbarrieren und Handelshemmnissen zur Förderung desWettbewerbs bei identischen Wirkstoffen (Generika)
Griffiges FestbetragssystemSchnelle Zulassung von Generika – Abbau von ZulassungshürdenBiosimilars erhalten GenerikastatusTransparente Bezeichnung patentabgelaufener Wirkstoffe auf derSpezialitätenliste
Folie 30
Wirkstoff Indikation Durchschn.PackungspreisGenerikum in Fr.
Durchschn.PackungspreisOriginal in Fr.
Atorvastatin Cholesterinsenkung 69 150Quetiapin Depression 34 66Imatinib Chron. my. Leukämie 1’ 397 2’ 593
Beispiele für Medikamente, bei denen dasFestbetragssystem angewendet werden kann
Folie 31
Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen – bei gleicher Leistung soll nur noch dasGünstigere vergütet werden (KVG Art. 43, Abs. 6)
Folie 32
36 39
17 19
48
2518 16 16 18
81 7872
6153 52
4230 30
22
0.0
30.0
60.0
90.0Umsatz Menge
Marktanteil der GenerikaUnterdurchschnittlicher Gebrauchin der Schweiz
Quelle: OECD Health Statistics 2017
Proz
ent
Ein Festbetragssystem ist keineBilligstmedizim
In der Schweiz zugelassene Arzneimittel werden von Swissmedic geprüft.Swissmedic garantiert die Qualität.
Ein von Swissmedic zugelassenes Generikum entspricht genau dem Original und hatdieselbe hochstehende Qualität.
Das BAG überprüft für die Kassenzulässigkeit die Kriterien Wirksamkeit,Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Nur wenn alle Kriterien erfüllt sind, wird dasArzneimittel auf der Spezialitätenliste zugelassen.
Beispiel: Dasselbe Sandoz-Medikament ist sowohl in der Schweiz, als auch inanderen Ländern verfügbar. Unterschied der Preis.Beispiel: Packung Atorvastatin 10mg;
Schweiz FAP (100 Tabletten): Fr. 46.94Belgien FAP ( 98 Tabletten): € 7.17 -> Fr. 7.82
Konklusion: Ein Festbetragssystem führt zu günstigeren Preisen bei gleicherQualität => keine Billigstmedizin!
Folie 33
Einsparmöglichkeiten des Festbetragssystems
Festbetragsmodell Mögliche Einsparung inCHF
Festbetragsgruppe nach Wirkstoff 400 Mio.
Folie 34
AuslandpreisvergleichFazit – wo stehen wir?
Problematik:keine jährliche Überprüfung: Durch die Verzögerungen werden die Einsparungengedrittelt und ein Betrag von 100 Mio. fehlt für die Dämpfung der Prämien.
Therapeutischer Quervergleich (TQV): Es fehlen klare Regeln und diekonsequente Umsetzung des Kostengünstigkeitsprinzips. Der TQV ist beiKombinationstherapien nicht gelöst.
Folie 35
Kostendämpfungsmassnahen bei denMedikamenten
Expertengruppe des Bundesrats hat im Sommer 2017 38 Massnahmen zurKostendämpfung beschlossenFolgende sechs Massnahmen betreffen den Medikamentenbereich
Einführung des KostengünstigkeitsprinzipsJährliche Ü berprüfung der Preise und Sicherstellung der Wirksamkeit,Zweckmässigkeit der vergüteten ArzneimittelAbschaffung des Innovationszuschlags für neu zugelassene ArzneimittelGesetzliche Förderung der Parallelimporte von ArzneimittelnEinführung eines BeschwerderechtsEinführung eines Festbetragssystems / Referenzpreissystems
Nur das Festbetragssystem / Referenzpreissystem wird im Jahr 2018 prioritärumgesetztsantésuisse fordert, dass alle anderen vorgeschlagenen Massnahmen im Jahre2018 umgesetzt werden
Folie 36
AuslandpreisvergleichSchlussfolgerungen
Einsparpotenzial bei 500 Mio. Franken bedeutet:1.6% Prämieneinsparungpro versicherte Person rund 60 Franken Prämien weniger pro Jahr
Folie 37
Einsparpotenzial Fabrikabgabe-Niveau Sparpotenzial
Jährliche Re-Evaluation der Aufnahmekriterienund Abstandregeln
100 Mio. Franken beipatentgeschützten undpatenabgelaufenen Medikamenten
Generika, Festbetragsregelung, Anpassungauf Auslandpreisniveau
400 Mio. Franken auf Wirkstoffebene
Total Einsparungen 500 Mio. Franken
APV 2017 – Folgerungen Interpharma
Dr. René P. BuholzerGeschäftsführer Interpharma
Patentgeschützte Medikamente:Preisunterschiede primär wechselkursgetrieben
Wegen der Preissenkungsrunde 2017 gibt es bei denpatentgeschützten Medikamenten real praktisch keinePreisdifferenz mehr
Neue, innovative Medikamente sind heute nicht mehr teurerals im Länderkorbdurchschnitt
Preisunterschiede sind primär wechselkursbedingt
39
Euro stärker - der Franken wird schwächer
1.05
1.07
1.09
1.11
1.13
1.15
1.17
1.19
EUR/CHF40
Schweizer Medikamentenpreise sinken über die Zeit
68
103
60
70
80
90
100
110
120
130
140
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Harmonisierter VerbraucherpreisindexIndex: 2005=100
BE DK DE FR NL AT FI SE UK CH Ø Länderkorb
41
Quelle: Eurostat, 2018.
42
Medikamentenpreise sind als einzige Preise imGesundheitswesen gesunken
61
102
113116
104110
60
70
80
90
100
110
120
130
Preisindizes des Schweizer GesundheitswesensIndex: 1996=100
Medikamente Gesundheitspflege Stationäre Spitalleistungen
Zahnärzte Ärzte Konsum
Quelle: Bundesamt für Statistik, 2018.
Alltagsprodukte sind in der Schweiz teurer als imAusland
65
7987
95100 100 100 100
0
20
40
60
80
100
120
Nahrungsmittel Kleider Haushaltsgeräte Schuhe
Preisniveauindizes, Konsumgüter, 2016, kaufkraftbereinigt
Ø Länderkorb Schweiz
43
Quelle: Bundesamt für Statistik, 2018.
Gewichtiger finanzieller Beitrag der Pharmaindustriezur Kostendämpfung
Pharmaindustrie trägt mit regelmässigen Preissenkungen zueinem finanziell nachhaltigen Gesundheitswesen bei
Preissenkungsrunde 2017: 190 Mio. CHF
Zusätzliche Einsparungen 2016 und 2017 durch befristeteAufnahmen, Indikationserweiterungen etc.: 105 Mio. CHF
Fehlende Preissymmetrie: Einmal gesenkte Preise können nichterhöht werden
44
Gewichtiger medizinischer Beitrag derPharmaindustrie
45
40%
75%
HeilungschancenKrebs bei Kindern
Senkung derSterblichkeitsrate
bei Brustkrebs
1990 2010
30%
20101990
50%
Senkung desSterberisikos beim
Non-Hodgkin-Lymphom
Krebs ist besser kontrollierbar50% aller Krebserkrankungen können erfolgreich
behandelt werden
1973 2012
12
700
1994 2011
AIDS-Todesfälle
Gewichtiger volkswirtschaftlicher Beitrag derPharmaindustrie
46
Quelle: BAK Basel Economics (2015), EZV (2016), Interpharma (2017).
Rund 226’100 Beschäftigte (2016)Direkt: 45’500Indirekt: 180’500Multiplikator: 5.0
Pharmaindustrie
38% der schweizerischenGesamtexporte (2017)
Exporte: 84 Mia. CHFImporte: 49 Mia. CHFÜberschuss: 35 Mia. CHF
Bruttowertschöpfung: 7.8% desBIP (49.6 Mia. CHF, 2016)
Direkt: 4.5%Indirekt: 3.2%Multiplikator: 1.7
F&E-Investitionen (2016)7 Mia. CHF
47
125
600
190
105
50
100
0
100
200
300
400
500
600
2010-2012 2012-2014 2017
Kumulierte Einsparungen aus denDreijahresüberprüfungen, in Mio. CHF
Neue Preisabstandsregel für GenerikaDynamisierung differenzierter SelbstbehaltBefristete Aufnahmen, Indikationserweiterungen und weitere PreissenkungenDreijahresüberprüfungen
600
295275
Quelle: Bundesamt für Gesundheit 2017, eigene Berechnungen.
Pharmaindustrie als einziger Akteur imGesundheitswesen mit institutionalisierten,regelmässigen Beiträgen zur Kostendämpfung
Ausblick und Handlungsbedarf
Interpharma steht zur dreijährlichen Preisüberprüfung
Weiterentwicklung und Flexibilisierung der Preisbildung:KombinationstherapienUnterschiedlicher Nutzen bei verschiedenen Indikationen
Weiterentwicklung des Schweizer Gesundheitswesens:santeneXt
48