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\ ARCIIIVIANA HUSSlzkl. ARFIIIV ¡ ‘
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• FÃœR HANS-HELMUTH GANDER GEB U R'l‘S'l‘A(}SSC
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GESAMMELTE
WERKE BAND I Al JI“SÕ'I‘
ZE 11m) BEMERKUNGEN
Tvxuâ€Â¡ una
dcm Archiv (ZINÕZ 2014) AUS ANLASS DES
GEBURTSTAGES
AM 18. MAI 2014
FÜ R HANSHHLMUFI! (¡
ANDHR Tcxtc mas
dcm Archiv (2()()2»
2()l4)
HHRAIISHIiGIiHIiN V! )N MARTIN HAliSl.|
‘1R,‘ I‘ lIIIiM()liklzYlzk, FAUSTO
FRAISUPI. ANDRI-LAS ¡‘ Rlixhkll ‘Il. REGULA
(illllJANI,(‘HRlSfUPllliR (BUTLANI). PHILIPPH
MIiRZ. ANDRHAS MI‘ ÕI"I‘ N|‘ .R, lzl
‘ISA URRU HANNAH Rllà lï¬ ‚ i. ¡ ’ LURIAN
SPANN/
HÃltl’. SHBASTIAN VULKMANN. SANYM Y/ \’/.l(
‘IUHI ll VERÓ FFENTLICHT VOM
HUSSERL-ARCHIV (FREIBURG) 2m 1 IN VERBINDUNG
MIT ZUGEWANDTEN
MENSCHEN UNTER LEITUNG DER REDAKTIONSGEMEINSCHAFT ARFHIV VliRLAU FRItIHURU /KULN / l I‘ lIVl‘ N
@ 2014 Husserl-Archiv FreÃburg i. Br.
All rights reserved, including the right to translate orto
reproduce thàs book or parts thereof ¿n
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2 2 W111 Merz, Philippc ............................................................................ .. I .14 Metzner, Andreas; Riede, Hannah; Spunnagcl,¡
’ loriall ............. .. I4() Moharramkhani, Fariborz ............................................................ .. 143 Navarrete,Roberto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 144 Ogbozo, Chrysanthus .................................................................. .. 147 Patkul
, Andrei ..............................................................................
.. 155 Renker, Jan ..................................................... .. .........162 Schemmel, Christian .................................................................... .. 165 Spronde1, Johanna ........................................................................ .. 168 Vongehr,Thomas .....................................................
.. 174 Voss,Henrik ................................................................................ .. 178 Wakami, RÃ e ................................................................................
.. 182 Wehrle,Maren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 185 Westermann, Hanmut ................................................................. .. 190 Xolocotzi Yá ñ ez, Õ ngel ..............................................................
.. 192 Yazicioglu, Sanem ........................................... .. 196 Zeeb, Tanja; Lesaar,Henrik Richard ...........................................
.. 199 Anhang
........................................................................................
..206 VURWURI’ l)|
iR IHiRAUSUlÃBliR ||| « Iivscm hesondcrcn Band zum 60. Gebunstag
von Prof. Hans- Ilvhnulh Gander. der denen der , ,Husser1iana“
— Reihe nachempfun- 11m1 isl, soll nicht nur ein Bericht zu den wissenschaftlichen Projek- Ivn. don zahlreichen hochkarátig besetzten
Veranstaltungen und der ¿ ‘kadclnischen Lehre Platz finden. 1m
vorliegenden , , Archiviana“— lmml soll das Innenleben, die wissenschaftliche Auseinandersetzung und somit auch der Geist des Husser1—
Archivs hervortreten, der die vwlcn hier zu Worte kommenden
Wegbegleiterinnen und Wegbe- plcilcr von Hans-Helmuth Gander
inspirien und beeinfl usst hat. l)ie hier enthaltenen Berichte
fuBen auf den persónlichen Erfah- mugen aus der Zusammenarbeit,
der Lehre und den gemeinsamen (¡cspráchen und Aktivitáten
mit dem Geburtstagskind. Doch wie ist «Iicsc Kollektion entstanden?
Vorweg gesagt: Es ist das Resultat des [ usammenwirkens von vielen
Menschen. Eine langjáhrige Mitarbei- lcrin am Husser1—Archiv
brachte den Stein ¡ns Rollen mit einer Mail un den Kreis der Archiv-Mitarbeiter. Am 19. Dezember 2012 ü ber- schriï¬ •b sie ihre Idee
mit dem Motto , ,Phi10s0phische Verdichtungen von und mit
HHG“. Die Idee war,die Schü lerinnen und Schüler,Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von Hans-Helmuth Gander anzu- schreiben und sic
um kleine Texte zu bitten, die ,,s0w0h1 seine wis- scnschaftliche wie
auch institutionelle Arbeit beleuchten und erzá h- Icn sollten,was
in den Jahren seit
seiner Berufung im Oktober 2003 alles passiert ist.“ Die ldee
wurde mit groBem Enthusiasmus von allen Angeschrie- benen aufgenommen und so trafen wir uns
154 CHRYSANTHUS 003020
F
Am Ende ‘
des Buches halbe ich sehr deutlich betont, dass meine orschung keme perfekte Arbelt 1st. Ich respektiere auch Meinungen
und Erkenntnisse anderer. Solche Verschiedenheit ¡m Nach-Denken verbreltet und baut menschliches Wissen auf. Das Bemü hen meiner Forschungsarbeit gilt einem móglichen Horizont oder Weg auf
dem ma0 WCIÕCI: über cine “Beteiligungs- und pluralistÃsche Phánomeno- logne“
studleren
kann. ANDREI
PATKUL StaatlÃche Unà versÃtát
Sankt Petersburg Die Rechtfenigung der Geschichte
bei H.—H. Gander Einer der wichtigsten Schwerpunkte von Prof.
Hans-Helmuth Gan- der liegt meines Erachtens ¡n dem Begriff der
Geschà clate. Demzu- folge liegt eines seiner wichtigsten wissenschaftlichen
Verdienste ¡n
der Prázisierung und Konkretisierung dieses Begriffes ¡m Vergleich
mit dem überlieferten. Um das Verstehen der Geschichte bei
Hans—Helmuth Gander zu erkláren, muss man sich ¡n erster Linie
an sein Buch unter dem Titel ,,Selbstverstándnis und Lebenswelt.
Grundzüge einer phánomenolo- gischen Hermeneutik ¡m Ausgang
von Husserl und Heidegger“†“’richten,¡n dem Prof. Gander
dieses Thema — sofern ich das beurtei-
len kann — am ausführlichsten erórtert. Es ist wohl
merkwürdig,dass ein echtes philosophisches Ver- stándnis der
Geschichtlichkeit nur ¡n der Einstellung einer reï¬ ‚exiven AbstándigkeÃ
t, ,,die sich als eine Erfahrung bzw. Erkenntnis der Wirklichkeit
sui generis versteht“,‘“ nach I-Ians-Helmuth Gander erreichbar ist. Prof. Gander bringt dabei den Begriff der reflexiven Abstándigkeit dem aus den Vorlesungen Heideggers (“OntologÃ
a
Hermcncutik der Faklizitáil“ ) stammcndcn Ausdruck .,Hermeneurik w (inlulvn. II II NrlIn/vr/mlIn/nnInnl/ r/ uvruvr/l lirmnlruggwvmwrp/nilnnnrnn
lnpgnrhvn llmunvlrnllÕm! ‘hmguuq
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156 ANDREI PATKUL
der Lage“ ná her. Dass das heutige Verstándnis der Geschichtlichkeit notwendig das Moment einer Situation oder eÃner Lage gegenü
ber dem traditionellen Verstándnis in sich einschlieBt und gleichzeitig
dadurch nicht vó llig relativiert ist, ist im Fall von Hans-Helmuth
Gander etwas Bestimmendes für das Wesen der Geschichte.
Die überlieferte Problemstellung verband die Geschichte mit
dem Be- griff der Subjektivitát und somit mit der Frage nach der
Móglichkeit der Verwirklichung der Vernunft in der GeschÃchte.
Die richtige Deutung liegt demgegenüber darin, dass die Geschichtlichkeit,
wie Hans-Helmuth Gander meint, indem er hier der existenzialen
Onto- logie Martà n Heideggers folgt,ein Existenzial des
Menschen,unse- res Daseins selbst ist: ,,Diese Neubestimmung des Geschichtspr0b- lems verbindet sich ¡n seinerv ontologischen
Ansetzung nach allgemeinem Urteil mit der grundlegenden Einsicht ¡
n die Seinsver- fassung des Menschen als In-der-Welt-Sein,wie
sie Heideggers philosophischer Neuansatz ermóglicht und formulien
hat. In dessen Ausfaltung wird GeschÃchtlichkeit als selbst
existenziale Struktur des
Menschen aufgewieseï¬ •Ã¯
" Dabei wird nicht nur die Geschichte zum
strukturellen Moment des menschlichen Seins, sondern auch wird der
Mensch oder genau- er das menschliche Selbst historisiert. In Bezug
auf Vorlesungen des frü hen Heidegger zwischen 1919 und 1923
(hier ¡st zu erwáhnen. dass Prof. Gander der Herausgeber des im Jahre 1993 erschienen 58. Bandes der Gesamtausgabe, Heideggers
Vorlesungen ,,Grundprob- leme der Phánomenologie“aus dem
Wintersemester 1919/ 1920. ist)“ behauptet er: , , V0n entscheidender
Bedeutung ¡st hier, dass das menschliche Selbst historisiert wird,
d.h. nicht mehr als
ahistori-
4’ Ebenda,S.4. 43 . , ‘ _ y ’ VgL: Hcldcggcr. M. (¡UAYIHIIllIlSgrI/Jn’,III. Ah/w/ ung.’ ¡’ rn/ ¡ wr ¡’rwlulhqvr Vnrh‘ vnngvn ¡‘
J/ Q N21. lid.
58: (immlprvhlrnnr «Ivv Plumannrnnlnirgn’ (Wmrvnr mmlrr‘
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sches transzendentales lch bestimmt werden kann, sondern begriffcn
wird als ein gesclzÃchtliches Selbst im Strom der Geschichreï
“ Dasselbe lásst sich auch aus Hans-I-Ielmuth Ganders
Auslcgulng des Begriffes der Geschichtlichkeit bei Heidegger auf dem
(iruml von ,,Se¡n und Zeit“ beweisen. Hier wird das , ,Geschehen
des l)» seins“, das qua “Erstreckung des Daseins zwà schen Geburt
und ’l‘0< l“ durch Heidegger betrachtet wird,zum
Wesen der Geschichtlichkeil. Hans-Helmuth Gander betont: ,,Dabe¡
¡ st das Geschehen des Daseins von vornherein auf seine mógliche
Ganzheit hin zu bcgrei fen, das sich verbürgt als das vorlaufende
Sichentwerfen auf die‘ unüberholbare Móglichkeit der Existenz,den T0d“.“ 5 Vor dem Hin tergrund dieser
existenzial-transzendentalen Anlage verdcuflichl sich Heideggers Absicht, das
,
,0ntologische Problem der (¡cwushirhlv als existenz¡ ales““
‘
fundieren zu
wollen,,
,welchem Zicl dic un « Ivn 573 anschlieBenden Untersuchungen
zur WeIt-Geschichu‘ im 575 vorarbeiten“ .47 Solche
Reduktion des Wesens der Geschichte auf das (ivschvhvn des Daseins
ist jedoch Hans-Helmuth Ganders Mcinnnug nnvh nirhl absolut
selbstverstá
ndlich und fraglos, weil daraus nicln crhmhm ist, wie die eigentliche
Geschichtlichkeit des immcr oinzclnvn uml zwar jemeinigen
Daseins zur gemeinschaftlichen (icschiclnlliclukvn ü berhaupt werden
kann.“Wie auch immer ¡st fcstzuslcllcn. «han div Geschichtlichkeit
bei Heidegger mit der als ontolugisciv.‘ Vcrluxuum des einzelnen Daseins verstandenen
Endlirhkeil unlrcnnhnr vvrhnn 44 Gander. H.-H. Sellm\‘ « ’r.\‘
n'inzlrlix uml Õ.(’ / > t’!!\M'(‘ /I. (irIun/
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158 ANDREI PATKUL
den ist und somit etwas Õhnliches Wie Situation oder Lage fü r sich
erfordert. Von in diesem Kontext wichtigster Bedeutung ist der durch
Hans-Helmuth Gander eingeleitete Begriff der Sinnspiele, der mei-
ner Ansicht nach zur Auslósung der heideggerschen Antinomie der
Geschichtlichkeit einzelnen Daseins und der gemeinen Geschichte dienen kann.
Also schreibt Prof. Gander: ,,Das philosophische Denken,das sich von hier aus auf das Selbstsein richtet, findet sich und mit ihm das Intendierte vielmehr vor als ein solches,das sich ¡ n einer Viel-
zahl von Sinnspielen bewegt. Diese Sinnspiele, die sich nicht
nur ablósen oder in einer Erneuerung einander überschreiten,sondern
oft genug auch ¡ n qualitativen Spiüngen einander widersprechen,
bezeugen darin fü r das ¡ndividuelle Ich ein nach unterschiedlichen Sinnoptionen hin sich von sich unterscheidendes Selbstverstá
ndnis. Damit sei nur erst angedeutet, dass die als universale Einheitskate—gorie fungierende menschliche Identitát sich gleichsam
dynamisiert und ¡ m Sinne einer Vielbezüglichkeit aspektiert, so
dass statt von einem h0mogen—statischen Ich—Begriff,wie er bei Descafles Grundlage menschlicher Selbst- und
Welterkenntnis ist, nunmehr vom Ich nur noch die Rede sein kann ¡n der
Vielfalt seiner auf Per- spektivitát hin
angelegten Facetten“.“9 Das endliche menschliche Sein ¡n der durch die Sinnspiele ver- standenen Geschichte wird dann nach
Prof. Gander zum Selbstent- wurfals SelbstÃdentifïkation ¡m Mittelpunkt von solchen Perspekti- ven und Facetten, worin
,,Náhe und Ferne sich bestándig durchkreuzen“ .5° Prof. Gander gibt
folgende Deskription des stá ndi g sich entwerfenden und stá ndig
sich
identifizierenden Daseins ¡n der 49 ‘ , y (¡andcr H.-H. 5z’ lh.s’rvrr†\’ ﬕlm/m\ um/ lr/uvruauv/r (num/z/ lgr rlnrr [r/ ¡ (lnnnuwln lngLvrho/ I llvrnwrlvurlk un Auugnug mm Hnnrl/ nm/ Ilr/ I/ « igqgw-I |’
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||| Vv|| ng_ MNII S \M) . Plwmln, N l» ANDREI PATKUL IS‘ ) Geschichte:
,, ln diesem wechselvollen Spiel erfáhrt sich dcr Mvnsrln
unterwegs auf den Spuren einer fonIaufend-vorlá ufigen Scllwtwn
gewisserung,die ebenso vielfá ltig wie notwendig geflochlcn ¡ s! ¡
n die geschichtliche Welt. Auf sie hin und von ihr her als scinm h‘ benswelt muss sich der Mensch als Selbstversriinrlrli, ‘ ¡
n ‘wuwu Sinnentwü rfen entrátseln. Dabei zeigt sich die Lebenswcll ¡n ¡
hm Vielfalt bestimmt durch ein gleichursprüngliches | n0ÕnilI1(Õ
(‘l‘ ï¬ ‚I't‘|Õ€‘I\ von individuellen Sinnoptionen,sozialen Machtmechzanisnwua uml -strukturen und Ordnungen, die in ihren
symbolischen Sinnslruklu ren traditionell wie kulturell die Lebensformen prádisponieren" 5' Damus wird klar, dass die
Geschichtlichkeit des Mvnsvhcn su wohl auf die einzelne menschliche Existenz
als auch mal‘ den ¡ mue! nen sozial-kulturellen Kontext,
der als eine Lvhvnxvvv/I konsliltü en! wird, nach Hans-Helmuth Gander bezogen
sind. Dcshnlh hvhunnn der von Husserl ausgehende Begrà jf der
14()])(,, ]>‘I“"]/I auch ‘ la’ ¡‘
m
scheidende Bedeutung fü
r die Besinnung der (icsclxiclullivhkvn ¡ lea Menschen bei Prof. Gander:
,,Wir (er-flehen (¡csclniclnlv nl‘. unwn‘ eigene
Lebensgeschichte,jedoch nicht so, dass wir mnununn « ihr: w’ vexfü
gten | ...|. Insofern sind wir nichts andcrcs als unwu‘ I vlww‘
geschichte,die sich ¡n
ihrem Bezugs- wic Vnll/ugxaunl 11mm‘! schon
lebensweltlich
situiert. Daher wvà a’ ! sà v/I «¡ir grw/ H’ lnln hr Lebenswel!
als jener Horizonr mas, von 110m / n’r wir ¡ un w/lnl ¡’r ggegnen“.52 Das philosophische Denken. das die Imcnu-n Vu| ’:u| \ \1‘
I/| | | |pr||der Lebenswell (und zwar des PhiIosophicrcndcn \«‘ |hsl)
m Ihvug auf deren V()l‘ ()|1l()|()gÕS('hL‘ Slruklurvn un don
‘ hay ¡ u Imugvn Iwuulvn isl. wird von Prul’ . (inndvr ulx
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159 ANDREI PATKUL
sagen den situierten Charakter der menschlichen Lebenswelt, der
die Endlichkeit sowie die Geschichtlichkeit des Daseins ¡n sich ein-
schlieBt, in Betracht ziehen. I-Ians-I-Ielmuth Gander nennt es ,,latera-
les Denken“ : ,, Um diese Bestimmung so treffend wie móglich
zu vollziehen,wird sich das hermeneutische Denken durch die notwen-
dige Angleichung an die jeweilige Sachhaltigkeit und unter Einbe-
zug seiner Fundamentalbedingungen EndlÃchkeà t und GeschichtlÃch- keit als ein perspektivisch dynamisches und ¡
n
diesem Sinne,
wie man sagen kann, laterales Denken,erweisen“
? Ich meine,dass Prof. Gander dadurch cine groBanige Rechtferti- gung der Geschichte sovﬕ e des geschichtlichen Denkens
(natürlich auch aufgrund der ehemaligen Erfahrungen von Husserl,Heidegger und Gadamer) erreicht, die die Geschichte weder zum
Schatten des Logischen oder Eidetischen noch zum bloB Zufálligen
und empi- risch Relativen (und somit zum vóllig Wesen— und
Sinnlosen) redu- zien. Die Schlussdefinition der auf solche Weise gerechtfertigten Geschichte, die ¡m Buch ,, Selbstverstá ndnis
und Lebenswelt“ von Hans-Helmuth Gander gegeben wird, scheint
mir die folgende zu sein: , ,Für das menschliche Selbstverstándnis
bflnet sich die Ge- schichte als jener herkünﬕige und darin
Ãmmer auch entzogene Ge- genwartsraum, innerhalb dessen SÃ
nn— und Deutungsbezüge sich ﬕnden, aber nicht aus einem Ursprung
herleÃten noch auf ein End- zÃ
el hÃn projÃzieren lassen kónnen“ .54 Die eigene Originalitá
t von Hans-Helmuth Gander ¡n seiner Be- sinnung auf Geschichtlichkeit
fállt am besten durch den von ihm eingeleiteten Begriff
ins Auge, der die Beziehung des endlichen Daseins zu der
auf solche Weise verstandcnen Gcschichte be- schreibt, und zwar durch den Bcgriï¬
‚
’ dcr I:‘ irr, \ ’ « ‘ /¡n‘ ¡ l> ¡n: , q. Dicscr wird von ihm
dcm
Bcgriff (los ¡
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(¡ n « lcr
Auscinnndcxv l“ |â€Iu‘ |u|n,\ N ‘ V. ||n=|n|n ‘ w L‘ANDREI
PATKUL 161 setzung mit Derrida und Waldenfels) gegenü berstellt: ,
,Man kónnte statt vom Verstehen als Einrü cken auch von ihm als
einer Art des Einschreibens sprechen, das,¡ ndem es sich ¡ n etwas
einschreibt, darin seine Spuren hinterlasst, und dies so, dass dabei
die eigene Gegenwart als von dem, was gewesen ¡ st und
als
Uberlieferungsge-
schehen
vorgá ngig
¡
n
sich
einbezogen
há
lt,
bestimmt
wird“
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