Praxishandbuch
SAP®-Zeitwirtschaft
(HCM-PT)
Udo Walsch Jürgen Schmitz
Lars Möller
INHALTSVERZEICHNIS
5
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
1 Grundlagen der SAP-Zeitwirtschaft und rechtliche
Aspekte 11
1.1 Negative Zeitauswertung 12
1.2 Positive Zeitauswertung mit Personalzeitereignissen 18
1.3 Arbeitszeitpläne und wichtige Aspekte des Customizings 20
2 Prozesse in der SAP-Zeitwirtschaft 67
2.1 Infotypen der Zeitwirtschaft 67
2.2 Praxis der Datenerfassung 84
2.3 Genehmigungs- und Mehrarbeitsprozesse 97
2.4 Ablauf der Zeitauswertung 101
2.5 Nachbearbeitung und Korrekturen 109
2.6 Reporting 115
3 Oberflächen zur dezentralen Datenerfassung 119
3.1 Employee Self Service (ESS) 120
3.2 ESS-Zeitwirtschaftsprozesse 130
3.3 MSS-Prozesse in der Zeitwirtschaft 152
3.4 »ESS on behalf« 176
3.5 HR Renewal 179
3.6 Ausblick SAP Fiori 193
3.7 Time Manager’s Workplace 196
3.8 Personaleinsatzplanung (PEP) zur Erfassung von Zeitdaten 209
INHALTSVERZEICHNIS
6
4 Abbildung spezieller Anforderungen 213
4.1 Neueinführungs- und Redesignprojekte 213
4.2 Internationaler Rollout 226
4.3 Langzeitkonten 230
4.4 Dynamischer Pausenabzug 238
4.5 Fazit 244
5 Schlusswort 245
A Die Autoren 248
B Index 251
C Disclaimer 255
Weitere Bücher von Espresso Tutorials 256
67
2 Prozesse in der SAP-Zeitwirtschaft
Nachdem wir die Grundlagen erläutert haben, wird Ihnen in diesem
Kapitel der prozessuale Ablauf der Zeitwirtschaft dargestellt. Er
beginnt mit der Erfassung von Daten durch Zeiterfassungstermi-
nals oder manuelle Benutzereingaben und endet mit der Zeitaus-
wertung sowie Weiterverarbeitung der ermittelten Ergebnisse.
Abbildung 2.1 gibt Ihnen einen Überblick über die Zeitwirtschafts-
Teilprozesse.
Abbildung 2.1: Teilprozesse der SAP-Zeitwirtschaft
2.1 Infotypen der Zeitwirtschaft
Bevor wir auf die Prozesse näher eingehen, müssen wir uns zum
Verständnis noch die Datenhaltung in den Infotypen der Zeitwirtschaft
anschauen – die Grundlage eines jeden Teilprozesses.
Keine Erweiterung bei Infotypen der Zeitwirtschaft
Infotypen der Zeitwirtschaft sind vom Erweiterungskonzept
für Infotypen ausgenommen. Sie können demnach nicht
mit der Transaktion PM01 erweitert werden, wie beispiels-
weise die Infotypen der Personaladministration (PA).
PROZESSE IN DER SAP-ZEITWIRTSCHAFT
68
2.1.1 Bewegungsdaten der Zeitwirtschaft
Mit Bewegungsdaten werden in der Zeitwirtschaft Zeitdaten bezeich-
net, die sich häufig ändern. Es sind die Abweichungen zur im Arbeits-
zeitplan hinterlegten Sollzeit. Darunter verstehen wir z. B. An- und
Abwesenheiten.
Komplexes Customizing findet sich insbesondere bei Abwesenheiten
und Abwesenheitsansprüchen. Deshalb werden wir speziell bei die-
sen Infotypen auch auf die Systemeinstellungen eingehen.
Abwesenheiten (Infotyp 2001)
Beispiele für Abwesenheiten sind:
Urlaub,
Krankheit,
Kur,
unentschuldigtes Fehlen.
Einige Abwesenheitsarten sind landesspezifisch und müssen unter
Berücksichtigung der geltenden Bestimmungen betrachtet werden.
Dazu liefert die SAP in der Ländergruppierung des MOLGA-Codes
viele Mustereinträge aus, beispielsweise 01 für Deutschland.
Gruppierung Personalbereich/-teilbereich für Abwesenheiten
Es ist empfehlenswert, diese Gruppierung beizube-
halten und um weitere kundenspezifische Abwesen-
heiten zu erweitern. In Deutschland sind die für die
Abrechnung erforderlichen Einstellungen für die aus-
gelieferten Abwesenheiten schon vollständig hin-
terlegt. Sollten Sie die Gruppierung ändern, müssen Sie darauf
achten, diese auch in die für die Abrechnung relevanten Tabellen
zu übernehmen.
PROZESSE IN DER SAP-ZEITWIRTSCHAFT
69
Für bestimmte Abwesenheiten werden unterschiedliche Erfassungs-
masken (Dynpros) genutzt. So werden z. B. für Krankheitstage zu-
sätzliche Felder eingeblendet, die der Errechnung der Lohnfortzah-
lung und der Verknüpfung mit anderen Krankheitssätzen dienen, wie
in Abbildung 2.2 verdeutlicht.
Abbildung 2.2: Infotyp 2001, Dynpro für Abwesenheitsart 0200
Andere Abwesenheiten verringern Abwesenheitskontingente (z. B.
den Urlaubsanspruch im Infotyp 2006). Nur wenn noch abtragungs-
fähige Kontingente mit einem Restbestand vorhanden sind, kann ein
Anwesenheitssatz gespeichert werden. Die Kontingente werden in
diesem Fall automatisch vom System fortgeschrieben.
Zur Konfiguration der Kontingente werden wir noch in Abschnitt 2.2.2
eingehen. Zu den Abwesenheiten müssen wir u. a. definieren, wie
sich die Felder
ABWESENHEITSSTUNDEN und
ABWESENHEITSTAGE
berechnen. Das entsprechende Customizing finden wir unter ZEITDA-
TENERFASSUNG UND -VERWALTUNG • ABWESENHEITEN • ABWESENHEITS-
PROZESSE IN DER SAP-ZEITWIRTSCHAFT
70
AUSZÄHLUNG. Hier können wir in Auszählungsregeln festlegen, wie
Abwesenheiten gezählt werden sollen, beispielsweise in Abhängigkeit
vom Wochentag,
von der Tagesarbeitszeitplanklasse (siehe auch Abschnitt
1.3.5) sowie
ob es sich um einen Feiertag handelt und – falls das zutrifft –
um welche Art von Feiertag (siehe auch Abschnitt 1.3.3).
Abbildung 2.3 gibt hierzu einen Überblick.
Abbildung 2.3: Bedingungen für Auszählungsregeln
PROZESSE IN DER SAP-ZEITWIRTSCHAFT
71
Auszählungsregel Tarifurlaub
Bei Eingabe eines Abwesenheitssatzes Tarifur-
laub werden die in Abbildung 2.3 dargestellten Re-
geln durchlaufen; d. h., bei einem Abwesenheitssatz,
der von Montag bis zum darauffolgenden Montag
eingegeben wird, werden alle Tage bis auf den Sonn-
tag gezählt, also sechs Tage insgesamt, sofern kein Feiertag mit
der Feiertagsklasse 2 (halber Feiertag) oder eine sonstiger
freier Tag laut Arbeitszeitplan vorliegen.
Diese Auszählungsregeln müssen wir anschließend den tatsächlichen
Abwesenheiten zuweisen: über den IMG-Pfad ABWESENHEITSAUSZÄH-
LUNG • ABWESENHEITSARTEN AUSZÄHLUNGSREGELN ZUORDNEN, wie
Abbildung 2.4 darstellt, oder direkt in der Tabelle T554S, in der die
Attribute von Abwesenheiten gespeichert werden.
Abbildung 2.4: Auszählungsregeln zuordnen
INDEX
251
B Index
A Abfrage-ID 168
Abwesenheit 12, 21, 42, 68, 81,
90, 92, 101, 117, 118, 122,
134, 227
Abwesenheitskontingent 69, 78,
123, 141
Antragsdatenbank 134
Anwesenheit 12, 72, 117, 138,
227
Anwesenheitskontingente 82
Arbeitspausenplan 22
Arbeitsvorrat Zeitwirtschaft 110,
112
Arbeitswoche 63
Arbeitszeit 102, 231
Arbeitszeitgesetz 14, 28, 30,
33, 35, 36, 239
Arbeitszeitkonten 238
Arbeitszeitplan 11, 17, 20, 22,
57, 58, 61, 68, 76, 92, 226
Aufsetzpunkt 51, 60
Aufzeichnungspflicht 14
Auswertungsweg 144, 162
Auszählungsklasse 54
Auszählungsregel 70, 71
B BAdI 127, 129, 139, 140, 145,
152, 177, 188
Benutzerparameter 93, 185,
197, 207, 209
Berechtigung 151, 171, 179,
192, 197, 209, 211, 212
Bereitschaft 73
Bewertungsklasse 54
Business Function 180
D Dynpros 69
E Employee Self Service 91, 113,
119, 193, 194, 229
ESS on behalf 152, 175, 177
F Feiertagskalender 22, 23, 57,
123, 151
Feiertagsklassen 24, 26, 55
Funktion 106, 113, 233, 240
G Genehmigung 98, 165
Gleitzeit 29, 66, 102, 231, 242
Gleitzeittagesarbeitszeitplan 43
INDEX
252
Gruppierung 21, 22, 38, 53, 57,
68, 79, 131, 227
H Herkunftskennzeichen 75, 146
Hierarchie 159
HR Renewal 124, 180
I Implementierung 129
Istplan 93
K Kappung 46
Kollisionsprüfung 95, 97, 140,
226, 228
Konstante 45, 222
Kontingent 17, 48, 69, 99
Kurzbezeichnung 204, 208
L Landing-Page 181
Launchpad 124, 126, 177, 179,
183, 185
M Manager Self Service 91, 119,
193, 194
Mehrarbeit 35, 73, 78, 82, 97,
102, 216
Mehrarbeitsbetrachtung 97
wöchentliche 20
Mehrarbeitsermittlung 19
Mehrarbeitsgenehmigung 47,
99
Mehrarbeitsverrechnungsart 73,
100, 101, 138, 228
Meldung 110, 111, 140, 204
Meldungssachgebiete 110, 204
Merkmal 63, 64, 80, 108, 116,
117, 133, 203, 229
Mitarbeiterprofil 178
MOLGA 68, 129, 209, 228
N Nachweispflicht 13
Navigationsfeldgruppe 159
Negativzeitwirtschaft 219, 227
O Objekt- und Datenprovider 144,
162
Operation 20, 54, 234
Organisationseinheit 158, 161,
164, 187
Organisationsmanagement 92,
98, 122, 144, 157, 210, 212
P Pause 28, 29, 239, 242
Periodenarbeitszeitplan 22, 51,
53, 105, 149
Personaleinsatzplanung 91,
119
Personalrechenregel 12, 20,
42, 99, 103, 217, 219, 221,
229, 241
Positivzeitwirtschaft 142, 219
POWL 165, 170
INDEX
253
R Regelgruppe 131, 138, 148
Rolle 124, 127, 130, 144, 155,
166, 181
RPTIME00 11, 36, 101, 109
Rückrechnung 139
Rückrechnungstiefe 108, 228
S Sachbearbeiter 113, 199
SAP Fiori 124, 193, 226
SAP NetWeaver Gateway 180,
194
Schema 11, 12, 18, 103, 221,
227, 240
Schemenanalyzer HCM Time
217
Schichtplan
persönlicher 12, 22
Schnellerfassung 86
Sollarbeitszeit 30, 41, 43, 76,
238, 241
Sollpaar 12
Sollplan 93
Sollstunden 19, 41
Sollzeit 102, 216
Spaltengruppe 164
Status Zeitwirtschaft 62
Subsystem 147, 226
Suite Page Builder 183
T Tabelle TIP 102
Tagesarbeitszeitplan 19, 22, 29,
36, 37, 91, 105, 138, 210
Auswahlregel 42
Klasse 49, 70
Variante 40
Tagestyp 54, 56, 60, 228
Tageszuordnung 75
Teilzeit 63
Time Manager’s Workplace 87,
110, 119, 144, 191, 196, 218
U Überstunden 18
User-Exit 81
V Vergütung 17
Vertrauensarbeitszeit 13, 14, 17
Vertretung 76
Vollzeit 64, 216
Vorholzeit 48
W Wartung 135, 214
Wegezeit 48, 49
Workflow 139, 141, 145
Z Zeitart 18, 102, 104, 217, 220,
224, 240
Zeitauswertung 101, 107, 113,
116, 135, 213, 220, 230
negative 11
positive 11, 18
Zeitauswertungsergebnis 116,
189, 203
Zeitbeauftragte 87, 90, 183,
206
Zeitbindungsklasse 95
INDEX
254
Zeitdatenpflege 85
Zeitereignis 74, 107
Zeitguthaben 231
Zeitkonten 203, 230
Zeitlohnart 104, 116, 217, 224
Zeitnachweis 115, 123, 150
Zeitpaar 101
Zeitsalden 141
Zeitumbuchung 83