Profile
2019 – 2021
2 Tomorrowland – wie wollen wir leben? 2 To
3 schönes machen – schönes denken 3 sch
4 Arbeit und Leben 4 Arbeit u 6 Menschenbilder – Weltbilder 6
7 Body and Soul 7 Body and S
8 Genderbilder 8 Gend 9 One World 9OneWorld 9 On
11 Mit Kopf, Herz und Hand 11
2 Tomorrowland – wie wollen wir leben? 2 To
3 schönes machen – schönes denken 3 sch
4 Arbeit und Leben 4 Arbeit u 6 Menschenbilder – Weltbilder 6
7 Body and Soul 7 Body and S
8 Genderbilder 8 Gend 9 One World 9OneWorld 9 On
11 Mit Kopf, Herz und Hand 11
2 Tomorrowland – wie wollen wir leben? 2 To
3 schönes machen – schönes denken 3 sch
Inhalt
Idee der Profile .............................................................. 1
Die Wahl ....................................................................... 3
Meine Rahmenbedingungen .......................................... 4
Übersicht der Profile ..................................................... 5
Welche Profile erscheinen grundsätzlich möglich? ...... 7
Platz für weitere Notizen .............................................. 8
Profile ............................................................................ 9
Notizen (Markt der Profile) ......................................... 31
Prioritäten für meine Profil- und Grundkurswahl ....... 36
Platz für meine Notizen ............................................... 37
Termine ....................................................................... 38
Symbol „Stift“
L. Düllmann, 2017
1
Idee der Profile
In den Profilen arbeiten jeweils drei bis vier Grundkurse aus verschiedenen
Fächern zu einem Thema zusammen. Dahinter liegt die Idee, dass die
zentralen Probleme unserer Welt nur aus der Perspektive mehrerer
Fachrichtungen verstanden und gelöst werden können. Die Arbeit im Profil
gibt Dir also die Gelegenheit, vernetzt zu denken und über den fachlichen
Tellerrand zu schauen. Außerdem erwarten Dich konstante Lerngruppen,
die nach unseren Erfahrungen oft einen besonderen Zusammenhalt
entwickeln.
In den fächerübergreifenden Profilen hast Du die Möglichkeit, deine
fächerübergreifenden Kompetenzen (weiter) zu entwickeln und dich auf
ein wissenschaftliches Studium vorzubereiten. Die Profile wollen Aha-
Erlebnisse anregen, den Perspektivenwechsel zwischen der Sichtweise von
Laien und der von Experten ermöglichen, die interdisziplinäre
Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen konkret und lebendig
realisieren und dadurch den Unterricht spannender und interessanter
machen, als jeder Fachunterricht das könnte.
Wir unterscheiden drei fächerübergreifende Kompetenzen:
• Reflexionskompetenz meint die Fähigkeit zwischen verschiedenen
Fachperspektiven und ihren Möglichkeiten und Grenzen zu
unterscheiden. Beispiel: Welchen Beitrag liefert uns die Soziologie
beim Verstehen eines bestimmten gesellschaftlichen Problems und
was lernen wir vielleicht erst beim Lesen eines literarischen Werkes,
eines Romans, einer Kurzgeschichte oder wenn wir uns ein
Theaterstück anschauen? Wo hilft uns die eine Fachdisziplin nicht
mehr weiter, aber eine andere schon? Wie ergänzen sich die
verschiedenen Perspektiven?
• Urteilskompetenz meint die Fähigkeit einen begründeten
Standpunkt zu einem Problem einzunehmen und Fachwissen und
fachwissenschaftliche Methoden zur Analyse und Bearbeitung von
Problemen nutzen zu können. Beispiel: Inwieweit kann uns die
Biologie bei der Bestimmung von Grenzwerten für
2
gesundheitsschädliche Stoffe helfen und wo sind die Grenzen eines
naturwissenschaftlichen Zugangs erreicht, wenn es vielleicht um
ethische Fragen geht, um Einstellungen, soziale Vereinbarungen, um
Verantwortung für kommende Generationen? Wie kommen wir zu
begründeten Entscheidungen?
• Unter Verständigungskompetenz verstehen wir die Fähigkeit
zwischen der Perspektive des Fachexperten und der Perspektive des
Laien zu unterscheiden und Expertenwissen an Laien
kommunizieren zu können. Beispiel: Wie kann ich als jemand mit
einem (aktuellen) Wissensvorsprung in einem bestimmten Gebiet
meine wissenschaftlichen Erkenntnisse für Interessierte, die aber
(noch) „keinen Plan haben“, aufbereiten und präsentieren? Wie kann
ich umgekehrt als interessierter Nicht-Experte die hohe Kunst der
Nachfrage lernen? In unserer Gesellschaft, die manche auch
Wissensgesellschaft nennen, wird eine solche Verständigung immer
wichtiger.
Uns erscheinen die Profile ein guter Ort, wo Du Dir je nach deinen
Interessen diese hier genannten Fähigkeiten aneignen kannst.
Literatur:
Hahn, S. (2008). Wissenschaftspropädeutik: Der „kompetente“ Umgang mit Fachperspektiven. In J. Keuffer &
M. Kublitz-Kramer (Hrsg.), Was braucht die Oberstufe? Diagnose, Forderung und selbstständiges Lernen (S.
157-168). Weinheim: Beltz.
3
Die Wahl
Mit der Wahl eines Profils kannst Du einerseits einen Schwerpunkt nach
Deinen Interessen setzen, musst aber andererseits auch Beleg-
verpflichtungen erfüllen. Der Vorteil für Deine Schullaufbahn besteht
darin, dass Du die beiden im Profil durchlaufenden Kurse garantiert als
mögliche Prüfungsfächer im Abitur wählen kannst. Wir bemühen uns,
auch andere Prüfungsfächer nach Deinen Vorstellungen zu realisieren.
Eine Garantie gibt es dafür aus Kapazitätsgründen aber nicht.
Bedingungen für die Wahl der Profile
- Doppelungen von Fächern bzw. fachlichen Schwerpunkten (z. B.
Studienfach Biologie und Grundkurs Geologie) sind grundsätzlich im
Rahmen der Belegverpflichtungen möglich.
- Eine Abwahl von Profilkursen in der 13. Jahrgangsstufe ist nicht
möglich.
- Eine durchschnittliche Wochenstundenzahl von 34 Stunden pro Woche
darf nicht überschritten werden. Wenn Du wichtige Gründe hast, mehr
als 34 Stunden belegen zu wollen, kannst Du einen entsprechenden
Antrag an die Kollegleitung stellen. Entscheidendes Kriterium für die
Genehmigung sind die bisherigen Leistungen in den Kursen der
Eingangsphase.
Beratung
Die Wahl der Profile ist eine wichtige Entscheidung für Deine weitere
Schullaufbahn. Deshalb finden am Freitag, den 7. Juni, ganztägig
Beratungen und die Profilwahl statt. Ein Terminplan dazu wird noch
ausgehängt.
Um eine gute Wahl treffen zu können, lies diese Profilbroschüre sorgfältig
durch, bearbeite die einzelnen Seiten und informiere Dich beim Marktplatz
der Profile am Dienstag, den 4. Juni von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr.
Zur Profilberatung und -wahl (07. Juni) ist es zwingend erforderlich, dass
Du dieses Heft ausgefüllt mitbringst. Ist es nicht ausgefüllt, kann keine
ausführliche Beratung stattfinden, die Deine Wahlwünsche (s. Seite 36)
berücksichtigt.
4
Meine Rahmenbedingungen
Name: ___________________________________
Informiere Dich vorab über Deine persönlichen Rahmenbedingungen und
trage sie auf dieser Seite ein. Anschließend informierst Du Dich in der
folgenden tabellarischen Übersicht der Profile (s. Seite 5/6) über die
Fächerkombinationen, um zu überlegen, welche Profile für Dich persönlich
grundsätzlich möglich erscheinen (s. Seite 7).
Bitte ausfüllen.
Studienfächer1:
_________________________ Sf1 Aufgabenfeld ___
_________________________ Sf2 Aufgabenfeld ___
Fortgeführte Fremdsprache(n):
___________________ Ff1 ___________________ Ff2
Ggf. neueinsetzende Fremdsprache _________________________ Fn
Derzeit gewünschte Abiturfächer (Grundkurse1)
______________________ 3. Abi-Fach Aufgabenfeld ___
______________________ 4. Abi-Fach Aufgabenfeld ___
1 Studienfächer und Grundkurse müssen in der Abiturprüfung insgesamt die drei Aufgabenfelder abdecken.
5
Übersicht der Profile
1. Semester
der Hauptphase
Nr. Titel Lehrende (geplant) Fach
1
Verantwortung in
Wissenschaft und
Gesellschaft
Profil 1 steht dieses Jahr nicht zur Wahl Lit
Nawi (Physik)
Pol (Sowi)
2
Tomorrowland –
wie wollen wir
leben?
Hnr, Hon, Kun (Aca, Htn, Sty)
Nawi (Biologie)
Eng
EvTh - Ethik
3 schönes machen –
schönes denken
Gra, Ing, Kem, Key, Vol
(Hms)
Kaeb (Kunst)
Mat
Phi
4 Arbeit und Leben Krm, Möl, Wil
Mat
Pol (Wirtschaft)
Phi
5 Weltdeutungen Profil 5 steht nicht mehr zur Wahl. Nawi (Geologie)
Phi
Lit
6 Menschenbilder –
Weltbilder MaF, Oln, Rat
Lit
Nawi (Biologie)
Phi
7 Body and Soul Grf, Kai, Sei
Nawi (Biologie)
Pol (Päd/Psy)
Spo
8 GenderBilder Cab, Eck, Gus, Kem, Snr
Pol (Gender)
Lit
Spo
9 One World Brk, Hol, Rat
Eng
Nawi (Biologie)
Pol (Soziologie)
10 Identität Profil 10 steht dieses Jahr nicht zur
Wahl.
Spa
Phi
Lit
11 Mit Kopf, Herz
und Hand Hon, Jac, Sum
Lit
Pol (Pädagogik)
Nawi (Biologie)
6
2. Semester der
Hauptphase
3. Semester der
Hauptphase
4. Semester der
Hauptphase
Fach Fach Fach
Lit Lit Lit
Nawi (Physik) Nawi (Physik) Nawi (Physik)
Pol (Sowi)
Nawi (Biologie) Nawi (Biologie) Nawi (Biologie)
Eng Eng Eng
EvTh - Ethik
Kaeb (Kunst) Kaeb (Kunst) Kaeb (Kunst)
Mat Mat Mat
Phi
Mat Mat Mat
Pol (Wirtschaft) Pol (Wirtschaft) Pol (Wirtschaft)
Phi Nawi (Geologie) Nawi (Geologie) Nawi (Geologie)
Phi Phi Phi
Lit
Lit Lit Lit
Nawi (Biologie) Nawi (Biologie) Nawi (Biologie)
Phi
Nawi (Biologie) Nawi (Biologie) Nawi (Biologie)
Pol (Päd/Psy) Pol (Päd/Psy) Pol (Päd/Psy)
Spo
Pol (Gender) Pol (Gender) Pol (Gender)
Lit Lit Lit
Spo
Eng Eng Eng
Nawi (Biologie) Nawi (Biologie) Nawi (Biologie)
Pol (Soziologie) Spa Spa Spa
Phi Phi Phi
Lit
Lit Lit Lit
Pol (Pädagogik) Pol (Pädagogik) Pol (Pädagogik)
Nawi (Biologie)
7
Welche Profile erscheinen grundsätzlich möglich?
Mit meinen beiden Studienfächern, Fremdsprachen und den weiteren
Kursen sind folgende Profile grundsätzlich denkbar:
Profil :
Profil :
Profil :
Profil :
Profil :
Erkundige Dich auf den folgenden Seiten und auf dem Markt der Profile
über die einzelnen Profile und ihre Inhalte. Deine Gedanken dazu kannst
Du ab Seite 31 festhalten.
8
Platz für weitere Notizen
9
Profil 1 Profile Bitte beachten:
Dieses Profil steht dieses Jahr nicht zur Wahl.
Quelle: Wikimedia Commons
10
Verantwortung in Wissenschaft und Gesellschaft
Was wissen „wir“ Menschen? Wer bestimmt den Lauf der Geschichte? Wer trägt die
Verantwortung?
Wir (die Menschheit) kommunizieren auf Highspeed-Datenautobahnen und im
Internet, wir messen die Zeit in Bruchteilen von Sekunden und leben im Wettlauf mit
der Zeit, wir leben im statistischen Überfluss, werden immer älter…
Im Lauf der Jahrtausende hat sich die Einflussnahme einzelner Individuen und „gesell-
schaftlicher Gruppen“ auf das momentane und zukünftige Leben Einzelner, auf die
Lebensbedingungen von Gruppen, Städten und Staaten, aber auch auf die Überlebens-
bedingungen der gesamten Menschheit stark geändert.
Im unserem Profil sollen die Verantwortung und die Möglichkeiten von Literatur- und
Naturwissenschaft exemplarisch erarbeitet und hinterfragt werden.
Im ersten Semester beschreiten wir den weiten Weg bis zur Erkenntnis, dass die Erde
nicht der „mathematische“ Mittelpunkt des Sonnensystems ist. Aristoteles, Galileo
Galilei und Isaac Newton waren nur einige der naturwissenschaftlich/naturphilo-
sophisch arbeitenden Menschen, die auf die Interpretation des Menschseins Einfluss
nahmen. Die Entwicklung des modernen, verantwortungsbewussten Menschen ist
ohne Demokratie und Menschenrechte undenkbar. Die Entwicklung dieser wesent-
lichen Bestandteile der politischen Menschwerdung, von der Antike bis zur Gegen-
wart, wird im ersten und zweiten Semester bearbeitet.
Das zweite Semester befasst sich dann damit, wie „der Mensch“, hauptsächlich nach
1500, durch schöpferische Arbeit planmäßig seine Lebensumstände veränderte (ver-
besserte?) und welche Auswirkungen diese auf unser Leben nahm.
Im Fach politische Bildung gehen wir auf die Suche nach Zielen und Orientierungen
für unser Handeln. Was darf der Mensch und welche Kriterien haben wir für unser
Handeln? Was heißt eigentlich verantwortlich handeln? Was kann als Kompass
dienen? In welcher Gesellschaft leben wir und wie kann unsere Zukunft aussehen...
Das dritte Semester befasst sich mit den positiven Errungenschaften und ihren
bedrohlichen Entwicklungen. Klimakatastrophe und Kernspaltung sind die zentralen
Themen. Wie die Menschen, die Wissenschaft, die Gesellschaft damit umgehen, wird
von literarischer und naturwissenschaftlicher Sicht beleuchtet.
Im vierten Semester fassen wir die erarbeiteten Kenntnisse zusammen. Ein umfassen-
der Rückblick aus der Sicht von Carl Friedrich von Weizsäcker rundet die Profilarbeit
ab und gibt einen Ausblick auf die Möglichkeiten unseres (der Menschheit)
zukünftigen Handelns.
Als Eingangsbedingung für den naturwissenschaftlichen Teil Kurs werden
rechnerische Grundfertigkeiten wie Lösen von Gleichungen, Taschenrechner-
benutzung und geometrische Grundkenntnisse vorausgesetzt.
Beteiligte Schwerpunkte:
Literatur, Nawi, Pol (Sowi)
11
??
Profil 2
(
Zeichnungen von Arne und Claas Hermann, (Profil 2 / Abi 2018)
12
Tomorrowland – Wie wollen wir leben?
Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? In welcher Welt willst du leben? Wie stellst du dir eine
sichere, gerechte und lebenswerte Zukunft vor? Und wie können wir diese gemeinsam erreichen?
Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in den Fächern Englisch, Biologie und Theologie/Ethik aus
verschiedenen Perspektiven. Es geht um die Themen Globalisierung und Nachhaltigkeit - und dies
sowohl auf lokaler, nationaler als auch internationaler Ebene. Wie können wir unseren Energiebedarf
decken? Wie gehen wir mit dem Klimawandel um? Welche Auswirkungen hat unser Konsum und wie
garantieren wir biologische Vielfalt, Gesundheit und Ernährungssicherheit? Wie erreichen wir sozialen
Zusammenhalt?
Um die Probleme der Zukunft zu lösen, braucht es aber nicht nur nüchterne Realisten oder gar
pessimistische Schwarzseher. Wir brauchen auch aufgeklärte Träumer und Optimisten! Menschen, die
Visionen und den Mut haben, ausgetretene Wege zu verlassen und etwas Neues zu beginnen.
Als solche entwerfen wir unser „Tomorrowland“ – unsere Welt von morgen.
Im Rahmen einer Exkursion nach Schottland verknüpfen wir globales Denken mit lokalem Handeln.
Wir fliegen in die schottischen Highlands, besuchen Inverness und das Eco Village in Findhorn und
nehmen in Kooperation mit der Organisation Trees for Life an einem Wiederaufforstungsprojekt in
einer internationalen Gruppe teil.
(Foto von Sty, Strandwanderung von Burghead nach Findhorn, Schottland 2013)
In den Fächern Englisch und Biologie können Abiturprüfungen abgelegt werden. In Theologie kann in
Verbindung mit einem weiteren Kurs aus dem AF 2 eine Prüfung abgelegt werden. In 13.1. und 13.2.
wird ein Politikkurs angeboten, der thematisch zu dem Profil passt und der gerne von Kollis aus dem
Profil 2 gewählt werden kann. Die Exkursion nach Schottland ist nicht verpflichtend.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Biologie-Naturwissenschaft, Englisch, Theologie-Ethik,
Beteiligte Lehrende:
Tim Hofmann, Stephanie Henrich, Anna-Lena Kunze, (Erol Acar, Christina Hartner, Andreas
Stockey)
13
Profil 3
Foto
Quelle: Flickr
Urheber: JRxpo
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Schrift
G. Inger – Kalligraphie (Filzstift 2014)
14
schönes machen – schönes denken
Aber was ist schön? Schönheit, Harmonie, Balance, Symmetrie – gibt es das
überhaupt?
Und was wäre es dann, »das Schöne«, »das Harmonische«, »das Ebenmäßige«? Wir
könnten es wohl kaum erkennen, ohne uns mit dem Hässlichen, dem Unharmonischen,
dem Asymmetrischen zu beschäftigen. Und gibt es auch »hässlich Schönes« bzw.
»schön Hässliches« – eine Ästhetik des Hässlichen?
Der Titel des Profils »schönes machen, schönes denken« fasst alles zusammen, was
Euch die Fächer Kunst, Mathematik und Philosophie anbieten: Einerseits sollte es
eigene Produktion des Schönen geben (Schönes machen), andererseits sollte das
Schöne auf seine Kategorien, Ursprünge und Bezüge untersucht werden (Schönes
denken). Gleichzeitig könnte auch noch das Machen und das Denken selbst »schön«
ablaufen: geistreich, sorgfältig, systematisch, kreativ, geordnet, logisch, material-,
werk- und fachgerecht oder zufällig, chaotisch...
KünstlerInnen, PhilosophInnen und MathematikerInnen (ja, richtig gelesen, auch die!)
haben versucht Schönes zu verwirklichen, es zu befragen, sie haben darüber
geschrieben, dazu geforscht, Theorien aufgestellt und sie haben uns vielfältige
Antworten auf die obigen Fragen vorgeschlagen, je nach der Perspektive ihrer Zeit,
ihres Fachs, ihres Lebens.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte dieses Profils sind im Jahrgang 12 Kunstpraxis,
Mathematik und Philosophie, im Jahrgang 13 Kunstgeschichte und Mathematik.
Hinweis: Wer die Fachhochschulreife anstrebt, sollte, um die Belegverpflichtungen für
das Fachabitur abzudecken, im Jahrgang 12 eine Literatursequenz in der vierten Säule
hinzuwählen, falls er/sie nicht das Studienfach Deutsch belegt.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Künstlerisch-ästhetische Bildung (Kunst), Mathematik, Philosophie
Beteiligte Lehrende:
Titus Gräsel, (Philipp Hamers), Gereon Inger, Angela Kemper, Stefan Keymer,
Gerlinde Volland
15
Profil 4
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Ahoerstemeier
Lizenz: CC BY-SA 3.0
16
Arbeit und Leben – was kostet die Welt?
Finanzkrise, Energiepolitik, Arbeitslosigkeit, Fachkräftemangel, Burnout, Konsum,
Nachhaltigkeit,…
Nach welchen Kriterien werden Güter und Dienstleistungen in unserer Gesellschaft
produziert? Und wie werden sie verteilt? Was brauchen wir wirklich? Wie können wir
die vielen Informationen verarbeiten und gute Entscheidungen treffen? Wie wird mit
der „Ressource Mensch“ umgegangen und wie gehen Menschen mit ihren eigenen
Ressourcen um?
ÖkonomInnen, MathematikerInnen, und PhilosophInnen beschäftigen sich mit diesen
Fragen, entwickeln aus ihrer Fachperspektive Modelle und Theorien, um Antworten
darauf zu finden.
Wir wollen in diesem Profil wirtschaftswissenschaftliche Grundbegriffe erarbeiten und
zwischen den Perspektiven der beteiligten Fächer wechseln. Aus der Mathematik
werden beispielsweise Entscheidungsverfahren betrachtet. Wie findet das Navi den
kürzesten Weg? Was sind die ökonomischen Kosten einer Ware? Wie lassen sich
begrenzte Ressourcen am effizientesten nutzen?
Innerhalb der Philosophie werden wir uns dem Begriff der Arbeit aus verschiedenen
Perspektiven widmen, ihn in den jeweiligen historisch-gesellschaftlichen Kontext
einordnen und nach der Übertragbarkeit auf unsere heutige Zeit fragen. Unter dem
Oberbegriff „Ökonomische Ethik“ werden wir verschiedene ethische Positionen
erarbeiten und diese auf ökonomische Aspekte (wie Unternehmensethik, Soziale (?)
Marktwirtschaft usw.) praktisch anwenden.
Das ständige „Auf und Ab“ der Wirtschaft bietet aus wirtschaftswissenschaftlicher
Perspektive eine große Anzahl an Interpretationsmöglichkeiten. Steigt der DAX weiter
oder droht die nächste Blase zu platzen? Nimmt die Konjunktur „Fahrt auf“ oder
schlittern wir schon in die nächste Rezession? Wächst die Zahl der Arbeitslosen oder
gibt es mehr freie Arbeitsplätze? Und was bedeutet das für meinen Start im
Traumberuf in naher Zukunft? All diese Fragen lassen sich getrennt voneinander
analysieren, allerdings bietet erst eine Verknüpfung der unterschiedlichen Bereiche die
Möglichkeit, einen Überblick über die Gesamtwirtschaft und deren zentrale
Auswirkungen auf das eigene Leben zu gewinnen. Was nützt es zu wissen, dass eine
„stabile“ Konjunktur angeblich zu mehr Beschäftigung und steigenden Aktienkursen
führt? …Und wenn dieser Effekt doch nicht eintritt, ist es dann nicht immer noch
besser, eine „Put-Option“ zur Minimierung der eigenen Verluste zu kennen?
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Mathematik, Philosophie, Wirtschaft
Beteiligte Lehrende:
Markus Kremer, Martina Möller, Thomas Willberg
17
Quelle: Flickr
Urheber: Kimon Berlin
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Profil 5
Bitte beachten:
Dieses Profil steht nicht mehr zur Wahl.
18
Weltdeutungen oder Was die Welt im Innersten zusammenhält!
Wir erfahren uns jeden Tag in der Welt und erfahren somit auch die Welt. Als
Menschen versuchen wir diesen Erfahrungen einen Sinn zu geben. Hierzu gibt es aber
verschiedenste Ansätze, so dass wir uns in einer Welt vielfältiger Weltdeutungs-
konzepte orientieren müssen. In diesem Profil können sich die KollegiatInnen mit
unterschiedlichsten Herangehensweisen an dieses Thema herantasten: deshalb ‘Welt-
deutungen’ und nicht ‘Weltdeutung’.
Über die in diesem Profil zentralen Fächer Geologie und Philosophie werden sowohl
die wissenschaftliche Erkenntnismethode als auch die Erkenntnis über philosophische
Ansätze aufgezeigt. Das Fach Literatur beschäftigt sich darüber hinaus mit in diesem
Kontext gemachten Erkenntnissen und menschlichen Erfahrungen und ihrer Dar-
stellung/Repräsentation in der Kunstsparte Literatur.
Kein Deutungskonzept kann heute mehr davon absehen, dass es neben den eigenen
Wahrheitsansprüchen andere gibt, die in gleicher Weise Gültigkeit beanspruchen.
Insofern ist auf der einen Seite ein Ziel des aufgeklärten Säkularisierungsprozesses
erreicht. Zugleich sind aber auch in säkularen Weltdeutungen religiöse bzw. post-
religiöse Traditionen ‚aufgehoben’, religiöse, magische und mythische Erklärungs-
ansätze existieren daneben bzw. sind selbst von der Säkularisierung durchdrungen.
Fundamentalistische Deutungsmuster erstarken auf verschiedenen Ebenen. Ob deshalb
heute noch von einer ‚säkularisierten Welt’ gesprochen werden kann, ist darum auf der
anderen Seite eine der für die Gegenwart zentralen Fragen.
Wir sind alle aufgefordert, die pluralen Weltdeutungskonzepte genau wahrzunehmen
und auf ihre jeweilige Rationalität zu prüfen. Dieses Profil will KollegiatInnen darin
stärken, ihre eigenen Lebenskonzepte zu finden und gleichzeitig fremden Deutungs-
konzepten respektvoll zu begegnen, Erfahrungen im Nebeneinander verschiedener
Deutungsmuster und deren Konsequenzen zu sammeln, um ihnen letztlich zu er-
möglichen, am gesellschaftlichen Diskurs teilzuhaben. Neben den allgemeinen Fragen
geht es in dieser Dimension also auch um die grundlegenden Fragen nach dem Woher
und Wohin menschlicher Existenz. Hierbei kann die zeitliche Dimension der Geologie
den menschlichen Zeitvorstellungen eine neue, ungeahnte Perspektive verleihen.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Geologie, Philosophie, Literatur
20
Weltbilder – Menschenbilder
Was ist die Welt, in der wir leben - was ist überhaupt der Mensch? Große Fragen, auf
welche alle Epochen der Menschheitsgeschichte Antworten suchten! Auf mythische
Erzählungen folgten zunehmend wissenschaftliche Erklärungen - bis hin zu einer
„entzauberten Welt“, die heute von der Rationalität der Naturwissenschaften erklärt
wird. Finden sich Menschen darin wieder?
Um Antworten zu finden, werden wir aus der Perspektive der Biologie, Philosophie
und Literatur das Denken der Moderne und seine Grenzen untersuchen. Es werden
Themen behandelt, wie: Rassismus und Evolution, Religion und Wissenschaft,
Technik und Fortschritt, etc. Zusammenfassend setzen wir uns mit Denkmustern, ihren
Grundlagen und Folgen auseinander .
Wissenschaft, Literatur und Philosophie stellen unterschiedliche Deutungsweisen der
Welt dar, die mit ihren unterschiedlichen Methoden zu unterschiedlichen Antworten
kommen, die sich aber auch wechselseitig interessante Fragen stellen. Der
spannungsreiche Zusammenhang zwischen diesen Zugängen zum Verständnis des
Menschen und der Welt, den jede geschichtliche Epoche und jede Kultur neu gestaltet
hat, ist Ziel und Anspruch unseres Profils.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Literatur, Naturwissenschaft (Biologie), Philosophie
Beteiligte Lehrende:
Maria Mateo-Ferrer, Anna Olejnik, Ingrid Rath-Arnold
21
Fotos
Quelle: Privat
Profil 7
22
Body and Soul – Gesund durchs Leben
klingt gut und ist es auch
Wenn Körper, Geist und Seele aufeinander eingestimmt sind, fühlen wir uns wohl und
sind für die täglichen Herausforderungen des Lebens gewappnet. Daher geht es in
diesem Profil aus verschiedenen Perspektiven darum, wie wir uns als Mensch in
Einklang mit unserem Körper in unserer sozialen und ökologischen Umwelt selbst
definieren können und was ein widerstandsfähiges Selbstbild ausmacht. Da wir aber
nicht nur ‚funktionieren‘ sondern auch ‚genießen‘ wollen, geht es grundsätzlich auch
um Fragen der Motivation, des Umgangs miteinander und mit der Natur.
Die Bereiche Psychologie und Pädagogik (laufen für die Prüfung als Fach „politische
Bildung“) und Naturwissenschaften (Biologie) bieten dabei ganz unterschiedliche
wissenschaftliche Vorgehensweisen an, das Zusammenspiel von Körper, Geist und
Umwelt zu verstehen, die wir im Sinne unserer fächerübergreifenden Kompetenzen
genauer kennen lernen und vergleichen wollen, insbesondere im Hinblick auf das
Erfahrungsfeld Sport, in dem wir auch theoretisch arbeiten, um zu verstehen, wie wir
den Sport zu einem bereichernden Bestandteil des Lebens machen können, ohne
Sklave irgendeines Fitnesswahns zu werden.
In den Fächern politische Bildung und Biologie können Abiturprüfungen abgelegt
werden, sie gehen über vier Halbjahre. Sport ist verpflichtend nur in der Jahrgangstufe
12 angeboten. Wir würden uns aber wünschen, dass die Teilnehmer offen dafür sind,
auch im Jahrgang 13 ein zusätzliches gemeinsames Sportangebot wahrzunehmen,
sofern es der Stundenplan zulässt.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Politische Bildung (Pädagogik und Psychologie), Naturwissenschaften (Biologie),
Sport
Beteiligte Lehrende:
Carolin Graf, Ralf Kakies, Christian Schweihofen
23
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Biswarup Ganguly
Lizenz: CC BY 3.0
Profil 8
Hijra2 and Male Participants during the Chhat-Festival, Kolkata 2013
2 Hijras entsprechen weder dem "typisch weiblichen" noch dem "typisch männlichen" Klischee. Sie sind ein
drittes Geschlecht, das seinen ganz eigenen Stil am Rande der Gesellschaft lebt. Traditionell sind sie in den
südasiatischen Gesellschaften innerhalb der ihnen zugedachten Nischen akzeptiert.
24
GenderBilder
Mann ist Mann und Frau ist Frau, ist doch klar – oder? Manchmal begegnen uns
Menschen, die wir nicht sofort einem Geschlecht zuordnen können. Das finden wir
spannend, aber es irritiert uns auch. Auch ein Blick in die Geschichte und in andere
Kulturen stellt unsere Überzeugung von der eindeutige Zuordnung zu einem von zwei
Geschlechtern in Frage. Das soziale Geschlecht (engl. gender) wird und wurde an ver-
schiedenen Orten der Erde und zu verschiedenen Zeiten sehr unterschiedlich definiert
und wird laufend neu „konstruiert“.
Die Literatur aller Länder weiß uns schon lange von schillernden Identitäten oder dem
Kampf gegen einengende Rollenzuschreibungen durch die Gesellschaft zu erzählen
und bringt uns zum Nachdenken über Männer- und Frauenbilder.
Und der Sport ist männlich - ist doch klar, oder? Dieses und andere Vorurteile und
Stereotypen werden wir anhand von verschiedenen Sport- und Spielsituationen erleben
und reflektieren.
Über den Körper erleben wir uns selbst und über Körpersprache kommunizieren wir
mit anderen. Wir lernen als Jungs und Mädchen geschlechtsspezifisches Ausdrucks-
und Bewegungsverhalten. Im Sportunterricht untersuchen wir die Frage, welche
Sportarten Männer und Frauen bevorzugen, denn über Sport werden Werte und
Körperideale transportiert. Du lernst deshalb auch ganz unterschiedliche
Bewegungsarten. Dabei ist sicherlich viel Neues. So kannst du auch unterschiedliche
Entspannungsmethoden erfahren und ausprobieren wie es ist, gemeinsam erarbeitete
Themen aus den Kursen des Profils über Tanz, Bewegung, Ausdruck und Gestaltung
spielerisch umzusetzen und darzustellen.
Dieses Profil arbeitet auch theaterpädagogisch und pflegt eine Kooperation mit dem
Stadttheater Bielefeld. Im Jg.12 ist voraussichtlich ein größeres theaterpädagogisches
Projekt geplant.
Hinweis: Wer die Fachhochschulreife anstrebt, sollte, um die Belegverpflichtungen für
das Fachabitur abzudecken, im Jahrgang 12 eine Nawi-Sequenz in der vierten Säule
hinzuwählen, falls er/sie nicht eine Naturwissenschaft im Studienfach belegt.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Politische Bildung (Gender), Literatur, Sport
Beteiligte Lehrende:
Tuncer Cabadag, Birgit Guschker, Angela Kemper, Manuela Köstner, Agnes
Schneider
25
Foto
Quelle: Privat
Profil 9
Drei Recycling-Werke aus Kanistern von ehemaligen KollegiatInnen des Profils in Anlehnung an Werke von
Romuald Hazoumé aus Benin, die den Titel Masken tragen.
26
One World: Zusammen leben – anders leben?
Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob Umwelt und Artenschutz auch in Extrem-Biotopen
notwendig ist, wo doch der Hunger der Menschen im Vordergrund steht? Das ist z.B. eine
von vielen Fragen, die im Fokus unseres Interesses stehen.
Afrika gilt als die Wiege der Menschheit. Wie hat die Evolution zum Menschen eigentlich
stattgefunden und wie findet sie weiter statt? Welche Bedeutung hat Wasser fürs Leben und
Überleben? Zunehmende Trockenheit und Mangel an (Zugang zu) Wasser – wie passen sich
Tiere und Pflanzen der Wüste an, führt zu der Frage, wie sieht dort (Über-) Leben möglich?
Diese und andere Fragen können aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive in diesem
Profil er- und bearbeitet werden. Aus der sozialwissenschaftlichen Perspektive erkennen
wir, dass sich (Über-) Lebensfragen in einer globalisierten Welt stellen, die durch
Machtverhältnisse strukturiert wird. Welche Kräfte befördern und behindern national wie
international die Entwicklung von Lebenschancen? Welche Arten von Entwicklung halten wir
für sinnvoll? Hier vermittelt die englische Sprache Zugänge zu individuellen Erfahrungen, zu
kultureller Vielfalt und sozialen Lebenslagen im „Norden“ und „Süden“. So wollen wir unter
anderem Phänomene von Gesellschaften im Übergang von der Tradition zur Moderne in der
Literatur Ost- und Südafrikas aufspüren.
Wir laden ein zu Analysen und Quer-Denken zwischen den Bereichen Kultur, Politik,
Gesellschaft und Natur. Ziel: Das Gute Leben.
Am Ende des 5. Semesters findet eine verpflichtende Berlin-Exkursion statt, in der alle im
Profil vertretenden Fachrichtungen durch unterschiedliche Aktionen, Besichtigungen und
Gespräche - Bundestagsbesuch mit Abgeordnetengespräch, Museen, etc. - vertieft werden.
Am Ende des 4. Semesters wird eine Projektfahrt nach Kenya angestrebt. Während des
Workcamps mit Begegnungsreise arbeiten KollegiatInnen des OS an einem gemeinsamen
Projekt mit SchülerInnen unserer Partnerorganisation im Kultur- oder Umweltschutzbereich.
Da eine Förderung des Workcamps durch den Konkreten Friedensdienst beantragt wird,
beträgt der Kostenbeitrag 700€/KollegiatIn. KollegiatInnen der Jahrgangsstufe 12 können sich
für die 14 Plätze der Projektfahrt bewerben. Durch viele Inhalte des Kurses werden die
KollegiatInnen des Profilkurses "One World" in besonderer Weise auf die Fahrt vorbereitet.
Beteiligte Schwerpunkte:
Englisch, Naturwissenschaften (Biologie),
Politische Bildung (Soziologie),
Beteiligte Lehrende:
Reimund Brockhoff, Brigitte Holzer, Ingrid Rath-Arnold,
27
Quelle: Wikimedia Commons
Profil 10
Bitte beachten:
Dieses Profil steht dieses Jahr nicht zur Wahl.
28
Identität
Wo in der Spätmoderne Sinn allenthalben verloren geht, sucht man stattdessen nach
Identität. So auch wir am Oberstufen-Kolleg. Unser Profil will in all seinen beteiligten
fachlichen Schwerpunkten eine Auseinandersetzung mit Identität auf
unterschiedlichen, dabei aber miteinander verbundenen Ebenen ermöglichen.
Im Schwerpunkt Spanisch soll die Vermittlung der Sprache im Kontext der
Auseinandersetzung mit einer fremden Kultur auch zur Beschäftigung mit der eigenen
kulturellen Identität führen. Wie fühlt man sich als indigena, als Spanier oder Katalane
– oder eben als Europäer, als Deutscher, als Bielefelder?
Und wer sind wir eigentlich selbst? Im literarischen oder cineastischen Genuss geht es
uns oft, bewusst oder unbewusst, um eine Identifikation mit fiktionalen Helden. Der
Schwerpunkt Literatur zielt auf den reflektierten Umgang mit diesem sprachlichen
oder bildlichen Genießen und seine Bedeutung für unsere Identität ab.
Doch wie – so fragen wir uns im Schwerpunkt Philosophie – entsteht Identität
überhaupt? Im Rahmen einer schwerpunktmäßigen Einführung in die strukturale
Psychoanalyse beschäftigen wir uns mit dem verstörenden Umstand, dass mich etwas
von mir selbst trennt. Die Liebe und die Psychose werden sich als zwei modellhafte
Umgangsweisen mit dieser inneren Spaltung erweisen. Der Einbezug von
Nationalstaatstheorien soll uns schließlich helfen, zu verstehen, wie das Konstrukt
„nationale Identität“ entstehen (und vergehen) konnte.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte:
Spanisch, Philosophie, Literatur
Beteiligte Lehrende:
Hans von Fabeck, Tim Hofmann, Maria Mateo-Ferrer
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Profil 11
Zeichnung
G. Inger – Digitale Collage (2017)
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Mit Kopf, Herz und Hand Wie Denken, Fühlen und Handeln uns und
unsere Beziehungen beeinflussen
Jeder von uns möchte einzigartig und individuell sein, und trotzdem sehnen wir uns nach der
Nähe zu und Anerkennung von anderen. Am deutlichsten spürbar wird dies wohl in dem
Wunsch nach einer Paarbeziehung. Dies spiegelt sich in vielen Facetten unseres alltäglichen
Lebens wider: Poetry-Slammer lassen sich über gescheiterte Liebesaffären aus, Dating-Apps
haben Hochkonjunktur, wir twittern stündlich unseren Gefühlsstatus, um mit anderen in
Interaktion zu treten.
Mit der Frage, wie sich unser Denken, Fühlen und Handeln auf unsere Individualität und
unser Verhalten in Beziehungen auswirken, werden wir uns aus einer fächerübergreifenden
Perspektive (Biologie, Literatur, Pädagogik) auseinandersetzen. Hierzu werden wir neuro-
und evolutionsbiologische, literarische und sprachwissenschaftliche sowie entwicklungs- und
sozialisationstheoretische Aspekte fokussieren.
Die erste Sequenz beschäftigt sich mit der Entwicklung des Menschen zu einem Individuum,
wobei wir die Entwicklung des Gehirns und des Denkens in den Vordergrund stellen:
Mögliche Fragen könnten hier lauten: Wie funktioniert unser Gehirn? Wie denken wir? Wie
formt Sprache unser Denken, Fühlen und Handeln?
Anschließend werden wir den Blick vom Einzelnen ausgehend erweitern und uns mit
zwischenmenschlichen Interaktionen beschäftigen: Wie stellen wir uns unseren Traumpartner
vor? Was ist Attraktivität? Was ist für uns Liebe? Was lässt sich evolutionsbiologisch
erklären, was ist durch Kultur (Erziehung, Sozialisation, Sprache) bedingt?
In der dritten und vierten Sequenz werden wir uns mit gruppendynamischen Prozessen
auseinandersetzen – z.B. mit Erziehung in der Familie oder der Entstehung gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit.
Mit diesen und weiteren Fragen werden wir uns sowohl inhaltlich als auch methodisch
auseinandersetzen. Methodisch steht dabei das wissenschaftspropädeutische Arbeiten im
Vordergrund – etwa, in dem ihr eigene Forschungsprojekte zu den Sequenzthemen
entwickeln, durchführen und auswerten könnt.
Beteiligte fachliche Schwerpunkte: Naturwissenschaften (Biologie),
Politische Bildung (Pädagogik), Literatur
Beteiligte Lehrende: Tim Hofmann, Nadja Jacobs, Christine Schumacher
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Notizen (Markt der Profile)
Profil:
Kerngedanken zum Profil (Fächerzusammenhang):
Beispielthemen:
Beispiele für LNWs (Themen und Arten):
Was wird von mir erwartet?
Beispiele für Profilzeiten (alle Lehrenden gemeinsam beim Kurs)?
Erfüllte Abiturfachwünsche:
Allgemeiner Eindruck:
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Profil:
Kerngedanken zum Profil (Fächerzusammenhang):
Beispielthemen:
Beispiele für LNWs (Themen und Arten):
Was wird von mir erwartet?
Beispiele für Profilzeiten (alle Lehrenden gemeinsam beim Kurs)?
Erfüllte Abiturfachwünsche:
Allgemeiner Eindruck:
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Profil:
Kerngedanken zum Profil (Fächerzusammenhang):
Beispielthemen:
Beispiele für LNWs (Themen und Arten):
Was wird von mir erwartet?
Beispiele für Profilzeiten (alle Lehrenden gemeinsam beim Kurs)?
Erfüllte Abiturfachwünsche:
Allgemeiner Eindruck:
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Profil:
Kerngedanken zum Profil (Fächerzusammenhang):
Beispielthemen:
Beispiele für LNWs (Themen und Arten):
Was wird von mir erwartet?
Beispiele für Profilzeiten (alle Lehrenden gemeinsam beim Kurs)?
Erfüllte Abiturfachwünsche:
Allgemeiner Eindruck:
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Profil:
Kerngedanken zum Profil (Fächerzusammenhang):
Beispielthemen:
Beispiele für LNWs (Themen und Arten):
Was wird von mir erwartet?
Beispiele für Profilzeiten (alle Lehrenden gemeinsam beim Kurs)?
Erfüllte Abiturfachwünsche:
Allgemeiner Eindruck:
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Prioritäten für meine Profil- und Grundkurswahl
Bitte trage hier Deine Wahlwünsche ein.
1. Profil:
Begründung:
2. Profil:
Begründung:
3. Profil:
Begründung:
Grundkurse der vierten Säule
Zu folgenden Grundkursen habe ich mich informiert (z.B. über die
Aushänge bei den Postfächern oder direkt bei den Lehrenden):
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Platz für meine Notizen
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Termine
Dienstag, 4. Juni 2019
10:30 – 12:00 Uhr
Marktplatz der Profile
Freitag, 7. Juni 2019
8:30 – 16:00 Uhr
Profilberatung & Profilwahl
Foto Titelseite
L. Düllmann, 2014
Unsere Fragen an die Welt und die Probleme, die uns begegnen, entspringen
einer ungefächerten Wirklichkeit.
Unterricht findet jedoch meist in Fächern statt.
Unsere Antwort:
Bündelung von fächerübergreifenden Grundkursen zu thematisch
orientierten Profilen.