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Qualität und Sicherheit –Erfolgsfaktoren und Markenzeichen der Luftfahrtindustrie
Dr. Martin Hinsch
11
Dr. Martin Hinschwww.aeroimpulse.de
Vortrag gehalten am 10.10.2013in der Vortragsreihe von DGLR, VDI, RAeS
an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften HamburgDownload:
http://hamburg.dglr.de
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1. Qualitätsmanagementsysteme
2. Konfigurationsmanagement und Produktrückverfolgbarkeit
3. Überwachung und Prüfungen
Qualität und Sicherheit –Erfolgsfaktoren und Markenzeichen der Luftfahrtindustrie
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3. Überwachung und Prüfungen
4. Personalqualifizierung
5. Fehler- und Sicherheitskultur
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1. Entwicklung
2. Herstellung
3. Instandhaltung
Qualität und Sicherheit –Erfolgsfaktoren und Markenzeichen der Luftfahrtindustrie
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3. Instandhaltung
4. Koordination mit der Airline
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Gesetzliche Qualitätsmanagementsysteme
Qualitätsmanagementsysteme nach der EN 9100er Reihe
Vorgegeben durch Gesetzgeber, überwacht durch
Vorgegeben durch Markt / OEM, überwacht z.B. durch
QM-Systeme in der Luftfahrtindustrie
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Gesetzgeber, überwacht durch die Luftfahrtbehörde
(EASA bzw. LBA)
OEM, überwacht z.B. durch Zertifizierungsgesellschaften
(z.B. TÜVs)
Ziel: EU weit einheitlich hohes Niveaus an zivile Flugsicherheit und Umweltschutz
Ziel: Erfüllung Kundenanforderungen(Kundenzufriedenheit, Termin-treue und Prozessstabilität)
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• Steuerungs- und Qualitätssystem zur Lenkung und Überwachung der Prozesse, Dokumente und Aufzeichnungen sowie Ressourcen,
• eine unabhängiges Qualitätsmanagement mit direktem Zugang zur Geschäftsleitung,
• Ein System zur Abnahme der Produkte bzw. der Produktentwicklung,
Bestandteile gesetzlicher QM-Systeme
5
• ein System der Lieferantensteuerung und -überwachung,
• ein innerbetriebliches Ereignis- / Fehlermeldesystem einschließlich einem Kommunikationskanal zur zuständigen Luftfahrtbehörde.
Das Luftrecht setzt auf die Delegation von Prüfaufgaben an die Industrie bei gleichzeitiger Kontrolle durch staatliche Aufsichtsstellen.
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Entwicklungsbetriebe
EASA Part 21/J
Approved Data (Genehmigte Entwicklungsvorgaben)
erstellt
nutzen ausschließlich
6*Continuing Airworthiness Management Organisationen
Herstellungsbetriebe
EASA Part 21/G
Instandhaltungsbetriebe
EASA Part 145
CAMO Betriebe *
EASA Part M
nutzen ausschließlich
u.a. überwacht
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Europäische Luftfahrtnormen – EN9100er Reihe
EN 9100 Luft- und Raumfahrtnorm für Konstruktion, Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung,
EN 9110 … für Instandhaltungsbetriebe,
EN 9120 … für Händler und Lagerhalter.
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� Definieren Betriebs- und Dokumentationsstruktur auf Basis der ISO 9001
� Ergänzt um Anforderungen der Luftfahrttechnik
� Teilweise hohe Ähnlichkeit mit EASA Anforderungen
� Prozess-orientiert aufgebaut
� Reduzieren Überwachungsaufwand der Konzerne
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Branchenunabhängige Elemente eines
Qualitätsmanagementsystems
Verantwortung der
Leitung
Ressourcen Management
Messung, Analyse, Verbesserung
Produkt-Realisierung
Bestandteile eines QM-Systems der EN9100er Reihe
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•Personal
•Material
•Infrastruktur
•Informationen
•Arbeitsumgebung
•Produktion und Dienstleistungs-erbringung
•Beschaffung
•Kundenbezogene Prozesse
•Messung und Überwachung
•Lenkung von Fehlern
•Datenanalyse
•kontinuierliche Verbesserung
•Kundenforderungen
•Gesetzliche Forderungen
•Qualitätspolitik
•QM – System
•QM – Bewertung
•Planung
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Konfigurationsmanagement
Konfiguration = Definition einer Produktzusammensetzung oder eines Bauzustands.
Konfigurationsmanagement• Bereitstellung und Entwicklung einer Produktstruktur• systematische Steuerung und Dokumentation • vollständig dokumentierte Produktbeschreibung • zu jedem Zeitpunkt des gesamten Lebenszyklus.
Grundgedanke des KM:
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Grundgedanke des KM:• Entwicklung als Abfolge von Änderungen gegenüber den anfänglich
definierten Vorgaben oder Anforderungen • Berücksichtigung der Wechselwirkungen auf andere Produkte (z.B. Next
higher Assy)
=> KM soll Ordnung halten = Kosten senken
=> Fehlerminimierung oder mind. Fehlernachvollziehbarkeit gewährleisten.
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� Wie wurde das Produkt entwickelt? (Welche Entwicklungsdokumentation liegt dem Produkt zugrunde?)
� Wie wurde das Produkt getestet? (Welche Testumgebung, Testparameter und Testergebnisse lagen der Produktfreigabe zugrunde?)
� Wie wurde das Produkt gefertigt? (In welchem physischen Bauzustand befindet sich das Produkt?)
Ziele des Konfigurationsmanagement
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befindet sich das Produkt?)
� Wie wurde das Produkt ausgeliefert? (In welchem Bauzustand befand sich das Produkt zum Zeitpunkt der Auslieferung?)
� Wie beeinflussen Änderungen andere Produkte? (Welche Auswirkungen haben Produktänderungen auf andere Bauteile und Systeme?)
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Aufbau einer Produktstruktur
Haupt-gruppen-
ebene
Konfigurations-Ebene
Die Hauptgruppenebene wird am Beginn des Flugzeugprogramms definiert und bleibt fortan stabil. CAs= Produktstruktur
Die Konfigurationsebene ist die Ebene, auf der die Konfigurationselemente (Einheiten) festlegt werden und das Änderungsmanagement abläuft.
Constituent Assemblies
CAs
11
Ebene der Einzelteile
Ebene
CI
TL
LO
In der untersten Ebene werden die (Einzel-) Teile über Stücklisten verwaltet. Änderungen hier beeinflussen immer auch die CI.
und das Änderungsmanagement abläuft.Cis = Produktbestandteile
Configurable Items
CIs
Part Level
LO=Link Objekt, TL=Technische Lösung
*
*
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LO
CI
LOLO
CI = Configuration Item, Verwaltungseinheit in der Produktstruktur
TL TL TL TL TL TL
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LO = Link Object steuert die Gültigkeit der technischen Lösung, LO dient der Verknüpfung von CI und TL
TL = Technische Lösung besteht aus Bauunterlagen und Definition der Bauteile (Parts)
Die Cockpit-Tür wird als ein CI festgelegt. Das Funktionselement "Cockpit-Tür" ist damit in der Flugzeugkonfiguration berücksichtigt. Wie jedoch die ‚Aufgabe‘ Cockpit-Tür physisch und funktionell zu lösen ist, wird erst später, i.d.R. entsprechend der Kundenanforderungen, definiert.
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Materialverfolgung (Rückverfolgbarkeit/Tracebility)
Luftfahrttechnische Betriebe müssen in der Lage sein, jederzeit eine sichere Identifikation der verwendeten Teile und Materialien vom Hersteller /
Bezugsquelle bis zum Einbau, zur Verschrottung oder zum Eigentumsübergang zu gewährleisten.
• Verfolgung über das beiliegende Zertifikat.
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• Die Begleitdokumentation verbleibt bis Einbau oder Verwertung über die gesamte Dauer am Produkt.
• Kennzeichnung des Materials
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� eine Nachvollziehbarkeit des Produktwerdegangs sicherzustellen und Unterschiede zwischen dem Soll- und dem Ist-Zustand des Produkts aufzuzeigen.
� eine Rückverfolgbarkeit bis auf Serialnummer bzw. Badge-, Chargen- oder Losnummer sicherzustellen – auch dann, wenn das Teil oder Material Bestandteil eines Bauteils oder Sub-Assies wird.
Herausforderungen der Rückverfolgbarkeit
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� alle Produkte, die aus einem Rohstoff-oder Fertigungslos hergestellt wurden, von der Einkaufsquelle bis zur endgültigen Verwendung (Lieferung, Verschrottung) zurückzuverfolgen
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1. Betriebsüberwachungen
� Luftrechtliche Zulassungen� EN 9100 Zertifizierung
2. Behördliche Überwachungen� Betriebsorganisationen� Entwicklungen / Konstruktionen (Part 21/J)� Führungskräfte und Freigabeberechtigtes Personal (über Part 66)
Überwachung und Prüfungen
1515
� Führungskräfte und Freigabeberechtigtes Personal (über Part 66)
3. Innerbetriebliche Überwachung� Qualitätsmanagementbeauftragter� Auditierung� System der ständige Verbesserung über die EN 9100� internes Fehlermeldesystem, ggf. inkl . technischer Untersuchungen
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4. Lieferantenüberwachung� Auswahl� Lfd. Überwachung
− Produkte und Dienstleistungen− QM-System
5. Produktprüfungen, u.a.
Überwachung und Prüfungen
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5. Produktprüfungen, u.a.� Self-Inspection� Zweitkontrollen� Endkontrollen� Begleitende Qualitätskontrollen durch OEM oder Support Staff
6. Produktüberwachung während der Betriebsphase � Zuverlässigkeitsmanagement
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Grundlagen der Personalqualifikation
Mindestbestandteile:
theoretischem Wissen und praktische Erfahrung
Stellenbeschreibungen und Qualifizierungspläne
Personal
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� (theoretische) Grundausbildung,
� On-the-Job-Training (praktische Erfahrung),
� ergänzende Qualifikationsmaßnahmen (z.B. Herstellerschulungen)
� Wiederholungs- / Continuation Training.
Inkl. Qualifizierung von Leiharbeitnehmern und Hilfskräften
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Freigabeberechtigtes Personal
HerstellungsbetriebEASA Part 21/G (analog EN9100)
InstandhaltungsbetriebEASA Part 145
Ausbildungs-programm
gem. EASA Part 66
Betriebliches Ausbildungs-
programm
Luftrechtliche Qualifizierungsunterschiede Part 21/G vs. Part 145
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gem. EASA Part 66programm
Behördliche Lizenz + betriebliche Berechtigung
Betriebliche Zulassung
•Basislizenz (CAT A, B, C) wird durch LBA erteilt,
•musterbezogene Berechtigungen werden betrieblich ausgesprochen
• Grundausbildung erfolgt betrieblich• Betrieb spricht auf dieser Basis
Berechtigungen aus• Ausbildungsprogramm bedarf
Zustimmung der Luftfahrtbehörde
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Personalqualifikation
� Führungskräfte
� Personal mit Einfluss auf die Lufttüchtigkeit
� z.B. Produktions-, Arbeits- oder Materialplaner sowie Personaldisponenten, Produktions-oder Planungsingenieure
Personalqualifizierung orientiert sich am Genehmigungsumfang sowie an Betriebsgröße und -art
Welches administrative Personal?
1919
� Luftrecht
� betriebliche Vorgabedokumentation (Betriebshandbuch, Verfahrensanweisungen oder
Prozessdarstellungen),
� betriebliche Strukturen und Abläufe,
� Human Factors.
oder Planungsingenieure
Welche Qualifikationsanforderungen?
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Entwicklungsbetriebliche Personalqualifikation
� Praktische Erfahrung, Training on the Job
� Bauvorschriften
Gilt für alle Mitarbeiter die Entscheidungen mit Einfluss auf die Lufttüchtigkeit treffen
Umfassendste Anforderungen an die Qualifikation
Qualifikationsanforderungen
2020
� Bauvorschriften
� Luftrecht (EASA Part 21 & Part 145)
� betrieblichen Strukturen und Abläufe & Vorgabedokumentation
� Human Factors
i.d.R. ein ingenieurswissenschaftliches Studium o.ä+
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Human Factors
Verständnis von menschlichen Fehlern
Human Factor Ziele:
Human Factors = Sammelbegriff für psychische, kognitive und soziale Einflussfaktoren, die zwischen menschlichen und technischen Systembestandteilen wirken
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Verständnis von menschlichen Fehlern (Human Errors)
Verbesserung der betrieblichen Fehlerkultur
Betriebliche Fähigkeit, Fehler offen anzusprechen und zu thematisieren
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� Mangel an Kommunikation
� Mangel an Teamwork
� Mangel an Aufmerksamkeit
� Stress
� Mangel an Ressourcen
� Ermüdung & Erschöpfung
� fehlende Durchsetzungs-
fähigkeit
� Selbstgefälligkeit
� Ablenkung (durch private Probleme oder suboptimale Arbeitsumgebung)
Human Factors – Dirty Dozen
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� Soziale Normen
� Druck
� Mangel an Können & Wissen
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Latente Gefahren
Organisation
Latente Gefahren
Produktion
Individuelle Fehler
Mitarbeiter
Sicherheits-barrieren
Strukturierte Fehlervermeidung
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VorkommnisUnfall
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Weitere Infos? …
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www.aeroimpulse.de